- Aircraft Desinfection. kein einfaches Unterfangen. Presentation EAGOSH November 2004 Presented by Dr. med. W. Gaber Frankfurt Airport (FRAPORT AG)
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- Franziska Böhler
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1 - Aircraft Desinfection kein einfaches Unterfangen Presentation EAGOSH November 2004 Presented by Dr. med. W. Gaber Frankfurt Airport (FRAPORT AG) Siegfried Ippisch Landratsamt- Gesundheitsamt Erding Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 1 So geht s leider nicht! Bakterien und Viren kann man nicht: hören riechen sehen schmecken... Deshalb ist eine Feststellung immer
2 Hintergrundinformationen Damals wurden an Flughäfen Fluggastinfos z.b. über SARS (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) passiv wie auch aktiv ausgeteilt. Passiv: Liegen an den Infoständen aus etc. Aktiv: Für Abreisende beim Einchecken durch Fluglinienpersonal und für Ankommende durch Bundesgrenzschutz (BGS) Des weiteren sind nach unserem Informationsstand, damals alle Fluggesellschaften angehalten worden keine Personen die aus den SARS-Gebieten kommen und auch noch Symptome von SARS zeigten, zu befördern. Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 3 Hintergrundinformationen 2 Es musste gewährleistet sein, dass folgende Materialien gemäß den Anweisungen des Gesundheitsamtes ausgeteilt werden konnten. (1) Für alle Passagiere (falls noch nicht am Abflughafen ausgeteilt): "Wichtige Gesundheits-Information des Robert Koch-Instituts (die zentrale Einrichtung des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung im Bereich der Infektionskrankheiten) für Flugreisende (2) Für die im Umkreis von 2 Metern um den erkrankten Passagier sitzenden Passagiere und die den Patienten betreuende Crew: der Informationsbogen "Wichtige Information für Kontaktpersonen von Verdachtsfällen von SARS (3) Für die im Umkreis von 2 Metern um den erkrankten Passagier sitzenden Passagiere und die den erkrankten Passagier betreuende Crew:
3 Mögliches Alarmablaufschema Möglicher Informationsweg Erkrankter Patient meldet an Crew Crew an Pilot Pilot an Tower Tower an Bodenverkehrszentrale Tower an Einsatzzentralen Einsatzzentralen Auslösung eines Alarmsternes Maßnahmenträger am Flughafen BOS und Dienste des Flughafens Einsatzzentrale telefonisch an die zuständige Gesundheitsbehörde Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 5 Ein möglicher Ablauf 1 Vom Flugpersonal: An Bord befindliche Ärzte um Unterstützung bitten bei den folgenden Maßnahmen: Der erkrankte Passagier soll einen sogenannten chirurgischen Mund- Nasen- Schutz aufziehen, sofern dieser dabei noch ausreichend atmen kann. Gegebenenfalls muss dem Passagier Sauerstoff zugeführt werden. Falls möglich, Absonderung des Passagiers im Flugzeug, d.h. möglichst weit Weg von anderen Passagieren platzieren oder nähere Umgebung Evakuieren. Bei Symptomatik des erkrankten Passagiers, z.b. starkem Husten, sollten auch Passagiere (Paxe) im Umkreis von ca. 2 Metern um den Erkrankten
4 Möglicher Ablauf 2 Flugzeug auf Außenposition (Außenposition nicht deshalb, weil wir alle unter Quarantäne setzen, sondern damit wir den Flugbetrieb nicht weiter behindern und es so einfacher zu Händeln ist - Paxe bleiben auf ihren Sitzen und müssen Erfassung folgender Informationen für die spätere Übermittlung der Daten an den Zielflughafen: -Name - Geburtsdatum - Symptome (Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Husten, etc.) -Sitzplatz - Länder, in denen sich der Patient in den letzten 10 Tagen aufgehalten hat Information des erkrankten Passagiers und gegebenenfalls Beruhigung mitfliegender Passagiere (Paxe), dass es sich um einen noch nicht bestätigten Verdacht handelt und, dass in Absprache mit dem flughafenmedizinischen Dienst und dem Gesundheitsamt Erding die notwendigen Maßnahmen am Flughafen München bereits getroffen werden. Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 7 Möglicher Ablauf 3 Flugbegleiter: Info an Kapitän Pilot: Benachrichtigung des Towers am Zielflughafen und ggf. Durchgabe der erhobenen Informationen Flughafen: Auslösen des Alarmsternes - Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) inkl. Gesundheitsbehörde und weitere Dienste des Flughafens
5 Möglicher Ablauf 4 Ist der Schnelltest negativ und alle Falldefinitionen sind gegeben: Paxe und Personen die in der unmittelbaren Umgebung (= 2 Reihen vor dem Passagier, 2 Reihen dahinter, sowie 2 Plätze links und rechts neben dem Passagier; oder im Umkreis von ca. 2 Metern) des Erkrankten saßen bzw. direkten Kontakt hatten, werden auch mittels Aussteigekarten aufgenommen und gesondert gekennzeichnet und verbleiben noch im Flieger, bekommen gesonderte Infos. (Siehe Händeln der Kontaktpersonen - RKI, weiteres entscheiden die Flughafenarzt geht mit Atemschutzmaske FFP 3 und "doppelten Handschuhen aus Nitril an Bord, Patient wird untersucht und Falldefinition mit dem anwesenden Vertreter des Gesundheitsamtes -welcher ab dem Zeitpunkt der Anwesenheit die Einsatzleitung (EL) übernimmt- geprüft. Sollten diese den Eindruck haben, dass ein SARS vorliegen könnte, wird ein Influenza-Schnelltest vom Flughafenarzt durchgeführt. (Influenza Schnelltest positiv, deutet nicht auf SARS hin. In diesem Fall wird trotzdem ein zusätzlicher Rachenabstrich vom Flughafenarzt durchgeführt. Es wird dann versucht diesen Schnelltest im Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mittels PCR -Influenza zu bestätigen. Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 9 Möglicher Ablauf 5 Des weiteren werden am Muc II alle Personalien -Paxe Crew- mittels Aussteigekarten aufgenommen um auch bei negativem PCR-Testes des LGL noch alle Daten zu haben und ggf. agieren zu können. Warum? Es kann sich nämlich auch bei den Schnelltests um einen sogenannten falschpositiven Schnelltest handeln und dieses wäre in jenem Fall fatal.
6 Möglicher Ablauf 6 Patient: wird mittels Transport (z.b. entkernter KTW jedoch umgehender Transport oder mittels RTW) -zu einem Krankenhaus (grundsätzlich Schwabing) gebracht, um dort ein Röntgenbild zu machen. Der Transport wird vom Gesundheitsamt/ FMZ bei der RLST und dem KH entsprechend angemeldet und Rücksprache mit dem Infektiologen gehalten. Patient und Sanitäter müssen während des Transportes Mundschutz tragen Patient: mind. chirurgische Maske besser FFP 3 Maske ohne Ausatmventil Sanitäter: mind. FFP3-Maske, Einmalhandschuhe (Nitril) und ggf. Infektionsschutzanzug). Es ist nicht notwendig, dass ein Arzt den Patienten auf dem Weg zum Krankenhaus begleitet -sofern es der Gesundheitszustand zulässt. Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 11 Möglicher Ablauf 7 Übrige Paxe: Bei den übrigen Passagiere ist derzeit nicht von einem erhöhten Risiko Für SARS auszugehen. Falls der erkrankte Passagier an SARS erkrankt sein sollte, scheidet er/sie den Erreger wahrscheinlich über Tröpfchen aus. Deshalb soll diese Verbreitung mit dem Anziehen des Mundschutzes verhindert werden. Derartige Tröpfchen können sich nur kurze Zeit in der Luft halten und gefährden deshalb höchstens Menschen, die sich in unmittelbarer Umgebung (etwa 2 Meter) des Patienten befinden. Es werden deshalb nur die Personalien aller Passagiere im Flugzeug mittels Aussteigekarten aufgenommen. Sie werden dann gebeten, in den nächsten 10 Tagen täglich Fieber zu Messen und beim Auftreten von Fieber ihren Hausarzt aufzusuchen. Darüber würden sie auch ein Informationsblatt ausgeteilt bekommen. Diese Passagiere werden entlassen und darauf hinweisen, die Anweisungen
7 Möglicher Ablauf 8 Management des Flugzeuges: Reinigung und Weiterverwendung des Flugzeuges Die Fluglinie muss sicherstellen, dass der Sitzplatz inklusive Handkontaktflächen (wie z.b. Lehnen oder aufklappbarer Essenstisch etc.) und die Toilette inkl. Handkontaktflächen (wie z.b. Türgriffe, Toilettenpapierspender, Wasserhahn etc.), die der Passagier benutzt haben könnte, einer Wischdesinfektion auf der Grundlage von Aldehyden, Peressigsäure, Sauerstoffabspalter oder einem anderen vom Gesundheitsamt empfohlenen Mittel zugeführt wird. Das Flugzeug darf nach Freigabe durch die Gesundheitsbehörde ohne Einschränkung weiter eingesetzt werden. Muc II: Die Flughafen Feuerwehr und das Gesundheitsamt Erding haben in Zusammenarbeit bereits auf Anfrage der Fluglinien Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt. Das Gesundheitsamt informiert die Ministerien und den Landrat oder Bürgermeister, das Ministerium die Regierung. Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 13 Übersicht
8 Kurze Pause! In 5 Minuten geht s weiter! Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 15 Luftsystem
9 Flugzeuge Es gibt verschiedenste Flugzeugtypen, sie unterscheiden sich u.a. durch Art und Größe des Typs, Anzahl der Sitze, etc. Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 17 Die Luftströmung In Flugzeugen gibt es verschiedene Luftströmungen wie z.b. Oben (rechts-links) einströmend Unten geht die Abluft (rechts-links) wieder in das Luftsystem des Flugzeuges dabei entsteht eine gewisse kreisrunde Zirkulation
10 Das Luft -Management Entsprechende HEPA-Filter können Viren und Bakterien zu annähernd 99,99% rausfiltern Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 19 Welche Desinfektion soll durchgeführt werden? Laufende Desinfektion? Wischdesinfektion? Scheuer-Wischdesinfektion? Schlussdesinfektion? Raumdesinfektion? Nur Handkontaktflächen? 2 oder 4 Reihen vor und nach dem Patienten? Das ganze Flugzeug? Das komplette Flugzeug und die Raumluft?
11 Welche Fragen kommen noch auf sie zu? Was ist zu desinfizieren? Stoff, Leder oder andere Materialien? Einwirkzeiten? Verträglichkeit, Toxizität? Beeinträchtigung des Flugzeuges und der Bordelektronik? Welcher Erreger? Angeordnet? Wer darf überhaupt desinfizieren? Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 21 Die Qual der Wahl? Für Viren oder Bakterien? Hier gibt es eine Vielzahl wirksamer Desinfektionsmittel (Listen: RKI, DGHM) Aldehyde, Peressigsäure, Diese sind z.t. auch zur Dekontamination geeignet!
12 Die Qual der Wahl? Jedoch bei Sporenbildner? Hier wird es schwieriger! Empfohlen wurden damals für Milzbrandsporen in der BRD/ Bayern Sauerstoff aktive Mittel z.b. Dismozon pur Peressigsäure z.b. Wofasteril Dies wird in der Veterinärmedizin schon seit Jahren eingesetzt und wirkt in kürzester Zeit. Sie ist auch in alkalisierter Form voll anwendbar. Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 23 Fazit 1 Eine Desinfektionsmaßnahme ist in Flugzeugen immer schwierig! Das Desinfektionsmittel und die entsprechenden Maßnahmen sollten immer in Abstimmung mit der Airline und der zuständigen Gesundheitsbehörde erfolgen! Die Airline sollte dieses Produkt für Ihre Flugzeuge vorrätig halten! Das Desinfektionsmittel sollte in der Liste des RKI oder der DGHM gelistet sein (bei angeordneten Desinfektionen ist die Liste des RKI maßgebend)! Nach Desinfektionsmaßnahmen ist im Zweifel eine Überholung des Flugzeuges angezeigt, um ggf. Schäden beheben zu lassen! Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch: an den Filter des Lüftungsmanagements zu denken und ggf. beim Ausbau des Filters an Personalschutzmaßnahmen zu denken (z.b. geeigneten Schutzanzug,
13 Fazit 2 In den allermeisten Fällen reicht jedoch eine Desinfektion der Handkontaktflächen (z.b. Sitz- und Armlehnen, Toilettengriff, Türklinken, etc.) in Flugzeugen aus, wenn ein entsprechendes Lüftungsmanagement zugrunde liegt. Grundsätzlich besteht nach derzeitigen Einschätzungen in Flugzeugen nicht mehr Infektionsgefahr als in anderen Menschenansammlungen (wie z.b. Bussen, S- Bahn, Zügen, Kino, Bädern oder ähnlichem). Es werden im weiteren Überlegungen angestellt, ob bei hochinfektiösen Erregern (Viren) eine UV-Bestrahlung oder gar längere Standzeiten (3 Tage), einer Raumdesinfektionsmaßnahme gleich kommen könnte. Eine anschließende Scheuer-Wischdesinfektion wird jedoch auch bei diesen Überlegungen noch erfolgen. Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 25 Interessante Links zum Thema: Sollten Sie sich für die Mitarbeit in diesem Expertennetzwerk interessieren, wenden Sie sich bitte unter Angabe Ihres Namens, Ihres Berufes (Dienststellung) und Ihrer Dienststelle an org@bevoelkerungsschutz.de EUROPEAN AVIATION GROUP FOR OCCUPATIONAL SAFETY AND HEALTH
14 Zum Schluss Bei Desinfektionsmaßnahmen und bei der Behandlungen von Infektiösen ist persönliche Schutzausstattung unumgänglich! Gleich Fragen? Oder Rufen Sie mich später unter 08122/ an. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Stand: So Präsentation Siegfried Ippisch, Landratsamt Gesundheitsamt Erding Folie: 27
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