Inhalt. Vorwort. 1. Lebenslagenmodell Der Lebenslagenansatz Sekundärstatistik Empirische Forschungsstudie 7

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2 Inhalt Vorwort 1. Lebenslagenmodell Der Lebenslagenansatz Sekundärstatistik Empirische Forschungsstudie 7 Sekundärstatistik 2. Demographie Fakten Indikator 1: Bevölkerungsbestand Personen Indikator 2: Bevölkerungsbestand Haushalte Indikator 3: natürliche Bevölkerungsbewegung Indikator 4: Bevölkerung mit Behinderungen Indikator 5: Wanderung Indikator 6: Bevölkerungsprognose Finanzsituation Fakten Indikator 7: steuerpflichtiges Einkommen Indikator 8: Netto-/Äquivalenzeinkommen Indikator 9: reiche Haushalte Indikator 10: Wohngeld Indikator 11: Hilfe zum Lebenunterhalt Indikator 12: Grundsicherung Indikator 13: Arbeitslosengeld I Indikator 14: Arbeitslosengeld II/Sozialgeld Indikator 15: Schuldnerberatung Indikator 16: Mietschulden/Energieschulden Indikator 17: Drohender Wohnungsverlust Indikator 18: Dresden-Pass Indikator 19: Wohnberechtigungsscheine Indikator 20: Schulische Qualifikation Indikator 21: Allgemeine Wohnungsversorgung Indikator 22: Soziale Wohnungsversorgung Indikator 23: Wohnqualität Indikator 24: Wohnungslosigkeit Indikator 25: Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen Morbiditätsrate Übergewicht/Adipositas Morbiditätsrate Karies Kinder- und Jugendpsychiatrie Indikator 26: Gesundheitsprävention bei Kindern und Jugendlichen Impfstatus Vorsorgestatus Indikator 27: Gesundheitsinfrastruktur Apotheken Allgemeinmediziner Kinderärzte Indikator 28: Sterblichkeit Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Fakten Indikator 29: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Indikator 30: registrierte Arbeitslose Indikator 31: Beteiligung am Erwerbsleben Indikator 32: Wahlbeteiligung Indikator 33: Rechtswähler Indikator 34: politische Repräsentanz Indikator 35: Kinder- und Jugendhilfe Hilfe zur Erziehung Jugendgerichtshilfe Indikator 36: Interventionen Sozialdienst für Senioren und Angehörige Allgemeiner Sozialdienst des Jugendamtes Immaterielle Lebenslagen Fakten 39

3 Empirische Studie Modul 1 6. Lebenslagen von Familien Einleitung Erhebungsdesign Rücklauf und Datenqualität Familien- und Haushaltsstrukturen Strukturen des Familiennetzwerkes von Eltern Haushaltsstruktur und Wohnformen von Familien Materielle Lage der Familien Verteilung von Haushalts- bzw. Nettoäquivalenzeinkommen Einkommen nach Erwerbstätigkeit und Bildungsgrad der Eltern Einkommens- und sozialer Status der Eltern Beurteilung der materiellen Lage durch die Eltern Taschengeld für die Kinder Familienalltag Kinder in Kindertagesstätten, Schule und zu Hause Tagesbetreuung für Kleinkinder Tagesbetreuung für Kleinkinder in Dresdner Kindertageseinrichtungen Bildungwege und Schulalltag Freizeitaktivitäten der Kinder und gemeinsame Zeit mit den Eltern GesellschaftlicheTeilhabe von Familien Interesse am aktuellen politischen Geschehen und ehrenamtliche Tätigkeit Alltagsmobilität und Nahverkehr Elterliches Erziehungsverhalten und elterliche Einstellungen und Bewertungen von Familien Poblembewältigung im Alltag Unterstützungsquellen bei alltäglichen Problemen Inanspruchnahme professioneller Hilfe Nutzung kommunaler Unterstützungsangebote Dresden-Pass Wohnsituation von Familien Wohnkosten Wohnmobilität Sanierungsstand Wohnflächenversorgung Wohnzufriedenheit mit der Wohnung und dem Wohnumfeld Gesundheitliche Lage: Ernährungs- und Gesundheitsverhalten von Familien in Dresden Subjektive Einschätzung des Gesundheitszustands Gesundheitsriskantes Verhalten Impfungen Vorsorgeuntersuchungen ärztlich festgestellte Krankheiten Kinder Befragte Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse 144 Modul Lebenslagen von Familien mit Arbeitslosengeld II-Bezug Einleitung Anlage der Studie Rekrutierung Durchführung der Leitfadeninterviews Soziale Merkmale der Befragten Den ALG II-Empfänger gibt es nicht Beruflich Abgestürzte in der Abwärtsspirale ALG II als Hilfe zur Neuorientierung in persönlichen Notsituationen ALG II als biografische Normalität ALG II als biografische Überbrückung 162

4 16. Bewältigungs- und Deutungsstrategien des Alltags Hadern und Klagen Bewältigungsstrategien Haushaltsausstattung Wohnraumversorgung Tagesablauf Freizeitaktivitäten Soziale Netzwerke Deutungsstrategien Passives Hinnehmen und umwertendes Entdramatisieren Bewältigungsstrategien Haushaltsausstattung Wohnraumversorgung Tagesablauf Freizeitaktivitäten Soziale Netzwerke Deutungsstrategien Aktives Nutzen von Netzwerken Bewältigungsstrategie Haushaltsausstattung Wohnraumversorgung Tagesablauf Freizeitaktivitäten Soziale Netzwerke Deutungsstrategien Pragmatisches Überbrücken Bewältigungsstrategien Haushaltsausstattung Wohnraumversorgung Tagesablauf Freizeitaktivitäten Soziale Netzwerke Deutungsstrategien Die Kinder gehen immer vor wirklich? Kurz- und langfristige Auswirkungen des ALG II-Bezuges von Familien auf Kinder Echte Einschränkungen und falsche Opfer Ernährung Teilhabe- und Zukunftschancen Entstigmatisierung durch sozialräumliche Verdichtung von Lebenslagen Die ARGE als Moloch: Der Passagierschein A Passivität und Resignation : Strategie Fordern und Fördern läuft ins Leere Eigeninitiative: Strategie Fordern und Fördern wird akzeptiert Überforderung und Irritation von Langzeitbeziehern durch die Strategie Fordern und Fördern Zukunft mit oder trotz ALG II? Lebens- und Ausstiegschancen Resignation die Kinder sollen es besser machen Optimismus naiv oder trotz allem Fehlende Zukunftspläne Konkrete Pläne Literaturverzeichnis Anhang Indikatorenkarten zur Sekundärstatistik Anhang Fragebogen 226

5 Vorwort Lebenslage Englisch: living conditions; life situation Der Begriff Lebenslage bezeichnet die Lebenssituation von Menschen in biologischer, psychischer und sozialer Hinsicht. Die Lebensbedingungen von Menschen sollen mit diesem Begriff umfassender und ganzheitlicher erfasst werden können als das mit anderen Begriffen wie zum Beispiel Klasse oder Lebensstandard möglich ist. Vor diesem Hintergrund betrachtet der vorliegende Bericht zur Entwicklung sozialer Strukturen und Lebenslagen in der Landeshauptstadt Dresden die Lebenslagen der Einwohner der Stadt, analysiert und bewertet diese. Im besonderen Fokus dieses Lebenslagenberichtes stehen die Familienhaushalte. Fast Haushalte mit Kindern sind ein für die Stadtentwicklung bedeutendes sozioökonomisches Potential und ein wichtiges Element des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt. Neben der Abbildung von sekundärstatistischen Indikatoren in verschiedenen Handlungsfeldern war es notwendig, Erkenntnisse für den Teilbereich der spezifischen Untersuchung der Situation von Familien im Rahmen einer empirischen Studie zu gewinnen. Insofern gilt mein Dank allen an der Erstellung des Lebenslagenberichtes Beteiligten, insbesondere den Professuren für Allgemeine Wirtschafts- und Sozialgeographie, Prof. Dr. Winfried Killisch, und für Mikrosoziologie, Prof. Dr. Karl Lenz, der TU Dresden. Die Ergebnisse des Berichtes sind die Grundlage für sozialpolitische Handlungsansätze der kommenden Jahre und Grundlage für Diskussion unter dem Fokus der Bewältigung der vor uns stehenden sozialpolitischen Aufgaben. Martin Seidel Beigeordneter für Soziales

6 Abkürzungsverzeichnis AD(H)S ALG II ASD KBU KdU Kita OECD ÖPNV STIKO Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts-)Syndrom Arbeitslosengeld II Allgemeiner Sozialer Dienst der Stadt Dresden Kommunale Bürgerumfrage Kosten der Unterkunft Kindertagesstätte (Sammelbegriff für Angebote der Krippenbetreuung bzw. für ab 3 Jährige der Kindergartenbetreuung) Organisation for Economic Cooperation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) Öffentlicher Personennahverkehr Ständige Impfkommission

7 1. Einleitung 1.1 Der Lebenslagenansatz Lebenslage: Gesamtheit ungleicher Lebensbedingungen eines Menschen, die durch das Zusammenwirken von Vor- und Nachteilen in unterschiedlichen Dimensionen sozialer Ungleichheit zustande kommen (Hradil 2001, 44) Der Lebenslagenansatz knüpft an die Armutsforschung an und stellt die Lebenslage als Gesamtheit der äußeren Bedingungen, die das Leben von Personen oder Gruppen beeinflussen, in den Mittelpunkt (vgl. Huster/Boeckh/Mogge-Grotjahn 2008). Auf der einen Seite fokussiert der Lebenslagenansatz unterschiedliche Lebensbereiche und die sich daraus ergebenden Verbindungen objektiver Lagen und subjektiver Einstellungen. Auf der anderen Seite liefert der Lebenslagenansatz den Zugang zur Erklärung von Differenzen in den Handlungsressourcen und Handlungsoptionen der Individuen. Zugleich bezeichnen Lebenslagen den Handlungsspielraum, den ein Mensch zur Befriedigung der Gesamtheit seiner materiellen und immateriellen Interessen besitzt (Glatzer/Hübinger 1990, S. 35; Hauser/Neumann 1992, S. 246). Damit ist das Lebenslagenkonzept immer an eine theoretische Konzeptualisierung gebunden, die der Mehrdimensionalität der unterschiedlichen Phänomene von Unterversorgung und sozialer Ausgrenzung gerecht werden muss (vgl. Hauser 2008). Neben der Mehrdimensionalität zeichnet sich der Lebenslagenansatz außerdem dadurch aus, die wechselseitige Beeinflussung gesellschaftlicher Phänomene zu berücksichtigen. Die Lebenslage wird dabei zum einen durch die verschiedenen Ressourcen und den damit verbundenen Handlungsoptionen erklärt. Zum anderen erklärt sie durch entstehende Restriktionen Unterschiede in der sozialen Teilhabe (vgl. Voges 2003, S. 9). Sie bildet damit einerseits den Rahmen von Möglichkeiten, innerhalb dessen ein Individuum sich entwickeln kann und markiert dessen Handlungsspielraum. Andererseits können Individuen auch auf ihre Lebenslagen einwirken und diese gestalten. Damit steht der Begriff der Lebenslage für die konkrete Ausformung der sozialen Einbindung eines Individuums (vgl. Engels 2008). Auf kommunaler Ebene wird für eine dauerhafte Beobachtung des sozialen Wandels und der allgemeinen Wohlfahrtsentwicklung immer häufiger auf Sozialberichterstattungen zurückgegriffen. Während die sozialräumliche Betrachtung nicht dominierend erscheint, zeichnet sich eine Schwerpunktbetrachtung vor allem von Senioren, Behinderten, Kindern und Familien, Alleinerziehenden und in westdeutschen Städten lebenden Menschen mit Migrationshintergrund ab. Da das Lebenslagenkonzept mit einem hohen methodischen Anspruch und Aufwand verbunden ist, bereitet es in der Praxis der Sozialberichterstattung große Umsetzungsprobleme. Diese Schwierigkeiten kommunaler Sozialberichterstattungen entstehen nicht zuletzt durch undifferenzierte Datenlagen, die dem Lebenslagenansatz nicht gerecht werden. Die JUSTUS-LIEBIG-UNIVERSITÄT GIESSEN, Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Privathaushalts und Familienwissenschaft, hat im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im März 2005 einen Projektbericht veröffentlicht, indem bereits existierende kommunale Armuts- und Sozialberichte analysiert wurden mit dem Ziel, ein lebenslagen- und haushaltsbezogenen Datenmodulsystem zur Qualifizierung von kommunalen Armutsund Sozialberichterstattungsvorhaben zu entwickeln. 6

8 Die Analyse von Lebenslagen kommt ohne amtliche Statistik nicht aus. Allerdings reicht die amtliche Statistik für eine umfassende Bestandsaufnahme auch nicht aus, so auch in Dresden nicht. Die amtliche Statistik weist Grenzen auf bei der Erfassung so genannter objektiver Lebensbedingungen, vor allem aber kann sie die subjektiven Perspektiven von Personen nicht erfassen. Der hier verfolgte Lebenslagenansatz führt materielle (zum Beispiel Haushaltsnettoeinkommen) und immaterielle Dimensionen (zum Beispiel die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben) von Familienhaushalten zusammen. Es werden objektiv messbare Lebensbedingungen wie zum Beispiel die Wohn-, Bildungs- und Arbeitssituation der Haushaltsmitglieder untersucht und mit subjektiven Wahrnehmungen und Einschätzungen der Lebenssituation der Haushaltsmitglieder sowie deren Alltags- und Bewältigungsstrategien zusammengeführt. Um die komplexen Fragestellungen bearbeiten zu können, gliedert sich der vorliegende Bericht in zwei Hauptbereiche: Sekundärstatistik und Auswertungen einer empirischen Studie. Die entsprechenden Module behandeln dabei jeweils eigenständige Forschungsfragen. 1.2 Sekundärstatistik Vier Themenbereiche: Demographie, Finanzsituation, Immaterielle Lebenslagen und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bilden die Ausgangslage für den Bericht im Bereich der Sekundärstatistik. Sozialräumliche Indikatorenkarten sind als Visualisierungsmaterialie dem sekundärstatistischen Teil beigefügt. Soweit dem Redaktionsteam Fachplanungen und Fachstatistiken zu einzelnen Zielgruppen vorlagen, wurden diese in den Lebenslagenbericht integriert bzw. darauf verwiesen. Darüber hinaus ist neben dem objektiven Analyseansatz auch die Frage der Subjektivität zu berücksichtigen. Hier liegt für die Kinder und Jugendlichen der Stadt Dresden mit der Kinderstudie von Herrn Prof. Lenz der TU Dresden ein wichtiges empirisches Material vor. Der Bereich der behinderten Menschen in Dresden konnte mit der von der Stadtarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte e. V. durchgeführten Befragung intensiver betrachtet werden. Leider wurden Fragen nach der persönlichen finanziellen Situation von Menschen mit Behinderungen in den betreffenden Fragebögen nicht gestellt, so dass eine Auswertung unter dem Aspekt des Lebenslagenansatzes nicht erfolgen konnte. 1.3 Empirische Forschungsstudie Seit mehreren Jahrzehnten findet bundesweit und damit auch in Dresden verstärkt ein Trend der Individualisierung und gesellschaftlichen Heterogenisierung statt. Dieser Prozess hat Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Bereiche und verändert das Zusammenleben von Menschen generationenübergreifend und nachhaltig. Sein sichtbares Ergebnis ist eine Ausdifferenzierung von Lebens- und Haushaltsformen, aber auch eine wachsende Ausdifferenzierung der städtischen Gesellschaft: soziale Ungleichheiten nehmen zu. Negativ von dieser Entwicklung sind vor allem Familienhaushalte, insbesondere Haushalte mit nur einem Elternteil, sogenannte Alleinerziehende, betroffen. Zwischen 2002 und 2005 sank das Haushaltseinkommen dieser Haushaltsgruppe in Dresden bspw. um 18%. Da kindliche Entwicklungschancen und damit individuelle Teilhabe- und Verwirklichungschancen direkt an die ökonomische, soziale und gesellschaftliche Lebenssituation von Eltern geknüpft sind, bedarf es einer genauen Analyse der Lebenssituation von Familienhaushalten. Diese Analyse der Situation von Familien erfolgte im Rahmen einer empirischen Studie. Die Landeshauptstadt Dresden hat dafür die Professuren für Allgemeine Wirtschafts- und Sozialgeographie (Prof. Dr. Winfried Killisch) sowie für Mikrosoziologie (Prof. Dr. Karl Lenz) der TU Dresden beauftragt, gemeinsam mit der Landeshauptstadt Dresden dieses Forschungsprojekt zu erstellen. Das Untersuchungskonzept der Studie gliederte sich zum einen in eine schriftliche Befragung zur Lebenssituation von Dresdner Familienhaushalten mittels Fragebogen und zum anderen in qualitative Interviews mit Familien mit Bezug von Arbeitslosengeld II. 7

9 8 Bereich Sekundärstatistik

10 2. Demographie In vielen Armuts- oder Sozialberichten wird diesem Themenbereich nur eine geringe Aufmerksamkeit geschenkt, da Demographie an sich keine Lebenslagendimension darstellt. Die demographische Situation einer Stadt ist für eine Berichterstattung, die die soziale Lage der Bevölkerung vor Ort abbilden will, jedoch unverzichtbar. Durch eine Analyse des Bevölkerungsbestandes, der Bevölkerungsentwicklung und -bewegung sowie der Haushalts- und Familienstrukturen lassen sich Hypothesen über die räumliche Konzentration von Bevölkerungsgruppen mit einem erhöhten Armutsrisiko ableiten. 2.1 Fakten Deutschland Im 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung spielt der demographische Wandel und damit die Veränderung der Gesellschaft eine wesentliche Rolle. Wie entwickelt sich die Bevölkerung? So wird die Bevölkerung in Deutschland von rund 82,5 Mio. Menschen im Jahr 2003 Prognosen zufolge um gut 10% auf rund 74,1 Mio. im Jahr 2050 zurückgehen. Selbst wenn der Rückgang durch Zuwanderung und eine steigende Lebenserwartung geringer ausfallen sollte, wird sich auf jeden Fall die Bevölkerung auch in ihrer Struktur nachhaltig verändern: Der Anteil der unter 20- Jährigen wird (lt. dem von der Rürup-Kommission erstellten Szenario) bis 2050 von gegenwärtig 20,6% auf 15,7% sinken. Dagegen wird der Anteil der 65-Jährigen und Älteren von 17,7% auf 30,8% ansteigen. Der Anteil der 80-Jährigen und Älteren wird sich sogar mehr als verdreifachen. Der Altenquotient, das Verhältnis von 65-Jährigen und Älteren zu den 20- bis 64-Jährigen, wird sich von gegenwärtig 28,8% bis etwa 2040 auf rund 57% fast verdoppeln und bis 2050 in etwa auf diesem hohen Niveau verharren. Dresden Sind die vorangestellten deutschlandweiten Tendenzen auch in Dresden erkennbar? Schließt sich Dresden dem prognostizierten Bevölkerungsrückgang an? Wie schnell überaltert die Bevölkerung? Was ist mit unseren Kindern, geht die Schere zwischen Alt und Jung durch sinkende Geburtenzahlen und höhere Lebenserwartung immer weiter auseinander? Diese Fragen beschäftigen seit mehreren Jahren alle Kommunalinteressierten. Um eine aktuelles Szenario abbilden zu können ist eine valide Datenbasis erforderlich, die in Dresden gegeben ist. Zur Betrachtung der demographischen Lebenslagendimension wurde eine Indikatorenauswahl getroffen. 9

11 Für den Themenbereich Demographie wurden insgesamt 6 Indikatoren mit unterschiedlichen Ausprägungen ausgewählt, die eine differenzierte Darstellung der demographischen Situation in Dresden ermöglichen. Indikator 1: Bevölkerungsbestand Personen Indikator 2: Bevölkerungsbestand Haushalte Indikator 3: natürliche Bevölkerungsbewegung Indikator 4: Bevölkerung mit Behinderungen Indikator 5: Wanderung Indikator 6: Bevölkerungsprognose Alle Indikatoren wurden auf der kleinräumigen Stadtteilebene ausgewertet und für regionalisierte Vergleiche auf der Ortsamtsebene komprimiert. Diese kleingliedrigen Raumbezüge ermöglichen Aussagen über die Stabilität von Stadtteilen, der Betrachtung von Überalterung in den einzelnen Sozialräumen als auch das Erkennen von speziellen Bedarfslagen und Segregationen. Grundsätzlich wurden die Hauptausprägungen der Einzelindikatoren kartographisch für die Stadtteilebene dargstellt. 2.2 Indikator 1: Bevölkerungsbestand Personen In Dresden wohnten zum lt. Melderegister insgesamt Personen mit Hauptwohnsitz. Betrachtet man dabei den Zeitraum seit 1999, kann Dresden auf einen stetigen Bevölkerungszuwachs zurückblicken. Die jährlichen Zuwachsraten liegen seit 1999 im Durchschnitt bei 0,7 Prozent. Dabei sind die vergangenen beiden Jahre im Vergleich am stärksten gewachsen. Hier liegen die Bevölkerungszuwächse bei 1,4 bzw. 1,8 Prozent. Dies ist sicherlich im Wesentlichen der Einführung der Zweitwohnungssteuer geschuldet in Verbindung mit der weiterhin gezahlten Umzugsbeihilfe für Studenten. Neben dem positiven Geburtensaldo wirkt auch der Zuzug von außerhalb als Bevölkerungszuwachs. Bevölkerungsentwicklung 1999 bis Quelle: eigene Darstellung 10

12 Der demographische Wandel hinsichtlich einer Überalterung der Bevölkerung spiegelt sich auch in Dresden wider Der Frauen-/Männeranteil in Dresden besteht in einem Verhältnis von 52 zu 48 Prozent, wobei lediglich im direkten Ortsamtsvergleich im Ortsamt Neustadt und der Ortschaft Altfranken/Gompitz dieses Verhältnis zugunsten der männlichen Bevölkerung auf 49 zu 51 Prozent kippt. In den Stadtteilen ist die Situation vergleichbar, wobei jedoch ein Überschuss an männlicher Bevölkerung neben der Äußeren Neustadt, Leipziger Vorstadt und Albertstadt, die zum OA Neustadt gehören, noch in zwei weiteren Ortsämtern (Plauen, Cotta) zu finden ist. Dies sind die Stadtteile Südvorstadt-Ost sowie Löbtau-Nord und Gorbitz-Nord/Neu-Omsewitz. Zahlreiche Publikationen bundesweit greifen das Problem des demographischen Wandels in unserer Gesellschaft auf und zeigen deutlich anhand der Bevölkerungsbestände mit dem Vergleich der prognostizierten Entwicklung Differenzen auf, die zum Einen aus dem mangelnden Nachwachsen der jüngeren Generation und zum Zweiten aus einer immer stärker werdenden Überalterung der Bevölkerung resultieren, d. h. die Altersziffer geht immer weiter nach oben, da ein deutliches Zunehmen der Bevölkerung im Seniorenalter zu verzeichnen ist. Der demographische Wandel hinsichtlich einer Überalterung der Bevölkerung spiegelt sich auch in Dresden wider. So gehört die Bevölkerungsgruppe der 65Jährigen und älter zu der Bevölkerungsstärksten mit einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 21,5 Prozent ohne Betrachtung der Ortschaften. Dabei liegt das Ortsamt Altstadt mit einem Anteil von 36,3 % weit über dem städtischen Durchschnitt. Diese Pole Position wird von Altstadt bereits seit mehreren Jahren gehalten. Vergleicht man dazu die Quoten nachwachsender Generationen ist der Geburtenknick der Wendezeit deutlich. Bevölkerungsstruktur nach Altersgruppen (ohne Ortschaften) in Anzahl der Personen Jahre Jahre 6-14 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung Für sozialräumliche Planungen muss diese Konstellation unbedingt Berücksichtigung finden um zum einen entsprechende Angebote vorzuhalten und zum anderen einer Überalterung der Stadtteile und Ortsämter entgegenzuwirken. In der Altersgruppe der 18-24Jährigen ist sicherlich die Nähe der Technischen Universität für die Südvorstadt ein ausschlaggebendes Wohnkriterium. Für alle Stadtteile der TOP 10 gilt, dass das Mietpreisniveau bis auf die Stadtteile Löbtau-Süd sowie die Äußere Neustadt unter 5,02 /m² (Stadtdurchschnitt) liegt und somit für diese Altersgruppe wohninteressant ist. Daher liegen die Altersgruppenanteile in diesen Sozialräumen entsprechend hoch. Auf die entsprechende Statistik im Tabellenanhang wird verwiesen. Die Bevölkerungsstruktur der 6-17Jährigen spiegelt in der räumlichen Verteilung auf Stadtteilebene die Haushaltstrukturen wider, d. h. bevorzugte Familienstadtteile, hier insbesondere auch die Ortschaften, zeigen auch die höchsten Altersgruppenanteile. 11

13 Der Personenbestandsindikator mit seinen Ausprägungen stellt sich in den Sozialräumen sehr unterschiedlich dar. Stand zu Anfang die Frage nach der Stabilität von Sozialräumen, der Betrachtung von Überalterung als auch das Erkennen von speziellen Bedarfslagen und Segregationen lässt sich in der Abschlussanalyse zum Indikator für die einzelnen Ortsämter und Ortschaften Folgendes feststellen: Der Anteil der Senioren über 65 Jahre liegt in 4 Sozialräumen über dem Dresden-Durchschnitt. Diese Ortsämter sind auch gekennzeichnet durch einen unterdurchschnittlichen Anteil der 18-64Jährigen. Darüber hinaus sind in Altstadt auch die Kinderzahlen der 0-17Jährigen niedrig. Im Ortsamt Leuben ist eine Gesamtentwicklung analog dem OA Altstadt zu erkennen. Kennzeichnend für diesen Sozialraum sind neben dem hohen Seniorenanteil auch ein niedriger Wert der erwerbsfähigen Bevölkerung sowie ein Stagnieren der Kinderzahlen. Die Statistiken der Familienstände sprechen für die Altersklientel. Die jungen Sozialräume sind Neustadt und Pieschen mit einer insgesamt starken Altersgruppe von 0-64 Jahren. Bei differenzierter Betrachtung weisen diese Ortsämter überdurchschnittliche Anteile bis einschließlich der 44Jährigen auf. Für das 45. Lebensjahr bis 59 Jahre sind die Statistikwerte eher im unteren Bereich des Ortsamtsranking anzutreffen. Vorwiegend sind in diesen Sozialräumen die jungen Ledigen zu finden, ebenfalls ist eine überdurchschnittliche Kinderanzahl zu verzeichnen. Die anteilig meisten Kinder wohnen neben Loschwitz in den Ortschaften. Dies sind traditionelle Sozialräume mit einer starken Familienklientel, die auch, wenn man die Bebauungsstrukturen betrachtet, einen überdurchschnittlichen Wohnungseigentumsanteil aufweisen (vgl. Indikator Wohnungsversorgung). Der Anteil der ausländischen Bevölkerung liegt lediglich in Plauen und Altstadt über dem gesamtstädtischen Wert. 2.3 Indikator 2: Bevölkerungsbestand Haushalte Mit der Analyse der Haushaltsstrukturen in der Stadt lässt sich die Deskription der Bevölkerungsstrukturen darstellen, sowie Aussagen zu speziellen Bedarfslagen insbesondere der Wohnungsversorgung und -nachfrage treffen. Vergleicht man im Ranking die drei bevölkerungsstärksten Sozialräume mit den Statistiken der Haushalte ergibt sich folgendes Bild. In Blasewitz und Cotta wohnen stadtweit die meisten Einwohner mit dem gleichzeitig höchsten Anteil von Haushalten. Weist Prohlis noch den drittstärksten Bevölkerungsanteil auf, wechselt in der Betrachtung der Haushalte Prohlis mit Altstadt den Rang. In der näheren Analyse der Haushaltsstrukturen kristallisiert sich eine klare Dominanz der 1- Personenhaushalte heraus. Diese nehmen stadtweit einen Anteil von 47,1 % ein. Die Anteile der nachfolgenden Haushaltsgrößen nehmen im Ranking mit der Zunahme der Personenanzahl in Haushalten ab. Die bereits mit der Personenbestandsanalyse vorgenommene Typisierung der Sozialräume spiegelt sich in den Haushaltsstrukturen wider. So sind die Ortschaften absolute Familienwohnorte, während in Altstadt und der Neustadt die meisten Personen allein leben. 12

14 Nachstehende Übersicht mit der Angabe der Anteile an den Gesamthaushalten der jeweiligen Sozialräume verdeutlicht die Haushaltsstrukturen in der Stadt: gesamt 1-PHH 2-PHH 3-PHH 4-PHH 5-PHH + Altstadt 10,8 54,9 32,8 8,4 3,4 1,0 Neustadt 9,3 64,3 21,2 9,4 5,1 1,6 Pieschen 9,6 51,6 28,5 13,1 6,4 1,7 Klotzsche 3,6 36,9 32,5 16,9 10,1 2,9 OS Weixdorf, Langebrück, Schönborn 1,6 24,0 31,9 22,1 15,8 4,1 Loschwitz 3,3 35,4 32,9 16,8 8,7 3,7 OS Schönfeld-Weißig 2,1 32,5 31,4 18,6 12,6 3,9 Blasewitz 16,2 46,6 32,8 12,4 6,7 1,5 Leuben 7,4 43,3 34,7 13,3 6,9 1,8 Prohlis 10,6 44,7 32,1 14,1 7,4 2,0 Plauen 9,9 47,6 32,0 12,8 6,4 1,6 OS Cossebaude, Mobschatz, Oberwartha 1,2 33,0 33,7 18,4 11,8 2,9 Cotta 13,8 52,1 27,3 13,2 6,3 1,7 OS Altfranken, Gompitz 0,6 21,8 32,1 25,3 16,1 3,5 Dresden gesamt 100,0 47,1 30,5 12,9 6,7 1,8 Quelle: Kommunale Statistikstelle/Eigene Darstellung Die statistischen Informationen der Haushaltsstrukturdaten lassen sich mit den Bestandsdaten der Wohnungen verknüpfen. Gewichtet an dem Gesamtwohnungsbestand der einzelnen Sozialräume bezüglich des Wohnungsangebotes sind entsprechend der Haushalte in Altstadt, Neustadt und Cotta auch die meisten 1- bis 2- Raumwohnungen zu finden. Für die Ortschaften ist erkennbar, dass die meisten Familienhaushalte in Wohnungen mit mehr als 5 Räumen leben. Dies entspricht wiederum der Bebauungsstruktur mit einem großen Eigenheimanteil. 2.4 Indikator 3: natürliche Bevölkerungsbewegung Geburten und Sterbefälle sind die natürlichen Komponenten der Bevölkerungsentwicklung. Der Indikator wird als Differenz aus der Zahl der Lebendgeborenen und der Gestorbenen, bezogen auf Einwohner gebildet. Er zeigt an, ob eine Bevölkerung aus sich heraus, d.h. ohne Berücksichtigung von Wanderungen, wächst oder schrumpft. Für die Landshauptstadt Dresden ergibt sich insgesamt ein Positivwert des Indikators, der bei +0,5 liegt Altstadt Neustadt Pieschen Klotzsche Loschwitz Blasewitz Leuben Prohlis Plauen Cotta -200 Geborenenüberschuss Quelle: Kommunale Statistikstelle/Eigene Darstellung 13

15 In den einzelnen Ortsämtern haben neben Altstadt (-11,2) zwei weitere Ortsämter einen negativen Geborenenüberschuss, Prohlis und Leuben. Ortsamt natürliche Geborene Gestorbene Bevölkerung Bevölke- insgesamt rungsbewe- gung je EW Altstadt -11, Neustadt 9, Pieschen 5, Klotzsche 0, Loschwitz 1, Blasewitz 2, Leuben -1, Prohlis -2, Plauen 1, Cotta 0, Dresden (ohne Ortschaften) 0, Quelle: Kommunale Statistikstelle/Eigene Darstellung 2.5 Indikator 4: Bevölkerung mit Behinderungen Im 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung ist festgehalten: Eine dauerhafte berufliche Eingliederung ist für Menschen mit Behinderungen einer der wesentlichen Faktoren und zugleich eine wichtige Voraussetzung für ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Grundsätzlich stehen behinderten Menschen alle beruflichen Wege und Möglichkeiten offen, die auch von nicht behinderten Menschen gewählt werden können. In der Berufsausbildung und -ausübung behinderter Menschen hat der Grundsatz der Integration einen hohen Stellenwert. und Aufgrund der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung stieg die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen im Jahresdurchschnitt 2003 an, auch ihre spezifische Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 17,0%. Zum Jahresende 2006 waren in Dresden insgesamt schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Anteil an allen Arbeitslosen der Stadt in Höhe von 2,9 %. Dresden gesamt OS Altfranken, Gom pitz Cotta OS Cossebaude, Mobschatz, Oberwartha Plauen Prohlis Leuben Blasewitz OS Schönfeld-Weißig Arbeitslosigkeit behinderter Menschen Loschwitz OS Weixdorf, Langebrück, Schönborn Quelle: Eigene Darstellung Klotzsche Pieschen Anteil schwerbehinderter Arbeitsloser Arbeitslosenanteil gesamt Neustadt Altstadt 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 14

16 Betroffenenbefragung über die Behindertenverbände Im Rahmen einer durchgeführten Befragung zu Lebenslagen von Menschen mit Behinderungen im Jahr 2006 durch die Stadtarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte Dresden e. V. konnten wichtige zusätzliche Informationen über das Leben behinderter Menschen in unserer Stadt gewonnen werden. In dieser Befragung wurden an die Mitgliedsverbände und an alle Gäste der Stadtarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte e.v. entsprechende Fragebögen verschickt. Darüber hinaus erhielten Fragebögen: Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen Cultus ggmbh AWO Sonnenstein ggmbh und Evangelische Behindertenhilfe ggmbh. Zusätzlich wurden auf der Internet-Plattform der Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt Dresden die Fragebögen auch zum Download bereitgestellt. Die Verbände, Selbsthilfegruppen und Einrichtungen der Behindertenhilfe wurden gebeten, möglichst vielen Betroffenen Fragebögen auszuhändigen und diese zu motivieren, an der Befragung teilzunehmen. Der Rücklauf ausgefüllter Fragebögen erfolgte wiederum über die Verbände. In der Befragung der Betroffenen selbst konnten 139 zurückgesendete Fragenbögen ausgewertet werden. Festgestellt wurde, dass nicht alle Fragen von allen Betroffenen beantwortet wurden, was in der Analyse als fehlende Bewertungsanzahl vermerkt wurde. Bei einer Rücklaufanzahl von 139 Fragenbögen muss sich die Frage nach der Repräsentanz gestellt werden. Ungeachtet dessen ist dennoch jede empirische Erhebung, die zusätzliche Informationen zu Lebenslagen der betroffenen Bevölkerung liefern kann, bei der bestehenden dürftigen Datenlage bedeutsam. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Befragung hier nicht in ihrer Gesamtheit abgebildet wird, sondern auf die entsprechende Veröffentlichung der Stadt-AG hingewiesen wird. Der Bericht steht den Interessierten auf der Homepage der Stadt-AG unter zum Download bereit. Einige, die Gesamtthemenbereiche des Berichtes untersetzende Statistiken, werden hier kurz skizziert. Die Altersstruktur der Befragten gliedert sich wie folgt: Altersgruppe Anzahl Anteil Jahre 6 4, Jahre 19 13, Jahre 21 15, Jahre 22 15, Jahre 35 25, Jahre 20 14, Jahre 14 10,1 gesamt 137 fehlend 2 1,4 Summe Pflegebedürftigkeit: Insgesamt wurden 38 % der Befragten eine Pflegestufe zuerkannt. Im Gegensatz dazu haben 25 % nie eine Pflegestufe beantragt. Wohnen: Zur Problematik der Wohnqualität und Wohnungszufriedenheit äußerten sich 82 Bürger. Von diesen sind 83 % zufrieden mit ihrer Wohnung, da diese ihren Erfordernissen entspricht. 15

17 Bildungsniveau/Erwerbsstatus: 91 % haben eine Schul- oder Berufsausbildung absolviert. 22 % gehen einer Erwerbstätigkeit nach, davon nur 13 Betroffene auf dem 1. Arbeitsmarkt. Auf die Frage: Warum sind Sie nicht erwerbstätig?, gab es folgende Antworten. Anzahl Ich bin arbeitslos 12 Ich bin erwerbsunfähig und beziehe Rente 50 Ich bin Altersrentner 28 Summe 90 Partizipation: Folgende Fragen wurden im Fragebogen gestellt: Wie zufrieden sind Sie mit den Möglichkeiten der Mitbestimmung? Menschen mit Behinderungen sind in allen Bereichen integriert und nicht ausgegrenzt? Die Beantwortung lässt erkennen, dass sich die Betroffenen mehr Mitbestimmung wünschen und der Großteil der Befragten sich eher ausgegrenzt und nicht integriert fühlt. Leider war eine verbale Erläuterung mit Hinweisen, was verbessert werden müsse nicht vorgesehen, so dass nicht erkennbar wird, wo die Ansatzpunkte für verbesserte Integrationsmaßnahmen liegen könnten. "Wie zufrieden sind Sie mit den Möglichkeiten der Mitbestimmung?" Anzahl zufrieden 19 eher zufrieden 31 eher unzufrieden 38 unzufrieden 21 Summe 109 "Menschen mit Behinderungen sind in allen Bereichen integriert und nicht ausgegrenzt?" Anzahl trifft zu 19 trifft eher zu 26 trifft eher nicht zu 47 trifft nicht zu 29 Summe 121 Da die Befragung im Gesamtbericht noch altersgruppen- und geschlechtsspezifisch ausgewertet wurde, sind Unterschiede zur Gesamtdarstellung deutlich. Insbesondere die letzte Frage zur Integration beantworteten mit trifft eher nicht zu insgesamt 19,6 % der Männer und im direkten Vergleich die Frauen mit 52,9 Prozent. Hier stellt sich die Frage von Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit. 16

18 2.6 Indikator 5: Wanderung Die positive Entwicklung der letzten Jahre hinsichtlich einer Bevölkerungszunahme resultiert neben der natürlichen Bevölkerungsbewegung aus dem Wanderungssaldi, der auch im Jahr 2006 positiv war. Zu- und Fortzüge saldierten sich auf einen absoluten Bevölkerungswert von inklusive der Ortschaften. Kein Ortsamt weist einen negativen Saldo aus. Auf der Stadtteilebene waren auch nur drei Stadtteile mit gering höheren Fortzügen als Zuzügen belastet. Dies waren Coschütz/Gittersee (-3), Niedersedlitz (-24), Kleinzschachwitz (-8). Der große Verlust in Niedersedlitz wurde durch den Leerzug und Abriss der Sternhäuser verursacht. In den Ortschaften waren insgesamt auch drei Ortschaften von einem Negativsaldo betroffen. Dies waren: Gompitz/Altfranken (-8) Schönfeld/Weißig (-85) Weixdorf (-14). Die Kommunale Statistikstelle der Landeshauptstadt Dresden berichtet regelmäßig in Dresdner Zahlen aktuell zu ausgewählten statistischen Zahlen. So beschrieben sie in der 11. Ausgabe die Bevölkerungsentwicklung wie folgt: Überhaupt hatten alle Ortschaften im Jahr 2006 eine schlechtere Entwicklung gegenüber dem Vorjahr als der Stadtdurchschnitt. den höchsten Zuwachs verzeichneten Stadtteile mit hohem Studentenanteil, vor allem die äußere Neustadt (+7,7 %). Von den 64 Dresdner Stadtteilen hatten Ende 2006 bereits mehr als die Hälfte eine höhere Einwohnerzahl als Neben den Ortschaften waren dies mit 20% und mehr Zuwachs besonders Blasewitz, die Radeberger Vorstadt, die Äußere Neustadt, Lockwitz/Nickern, Laubegast, Kleinzschachwitz und die östliche Seevorstadt. absolut seit 1993 in Prozent seit 1993 (Außen-)Wanderungssaldo nach Ortsämtern 1993 bis 2006 Dresden insgesamt davon Ortsamtsbereiche insgesamt ,1 Ortschaften insgesamt OA Altstadt ,8 OA Neustadt ,8 OA Pieschen ,9 OA Klotzsche ,0 OA Loschwitz ,6 OA Blasewitz ,3 OA Leuben ,7 OA Prohlis ,9 OA Plauen ,7 OA Cotta ,6 Quelle: Kommunale Statistikstelle 17

19 2.7 Indikator 6: Bevölkerungsprognose Wie verändert sich in den nächsten Jahren die Bevölkerung in den einzelnen Sozialräumen. Wie sehen die Prognosen für die Jahre 2012 sowie 2017 aus? Welche Sozialräume erfahren ein Wachstum, wo stagnieren bzw. schrumpfen die Bevölkerungszahlen? Wie ändern sich die Altersgruppenanteile? Demographischer Wandel? Die Bevölkerungsprognosewerte basieren auf der Einwohnerzahl zum Stichtag und werten jeweils die Veränderung des Prognosejahres im Vergleich zu diesem Basisjahr aus. Dresden hatte im Basisjahr insgesamt Einwohner. Die Altersgruppenanteile strukturierten sich wie folgt: 0 bis unter 18 Jahre: 13,2 Prozent 18 bis unter 65 Jahre: 65,2 Prozent 65 Jahre und älter: 21,6 Prozent. Prognostisch werden in Dresden im Jahr 2012 insgesamt Einwohner leben. Dies ist eine Veränderung um ein Plus von 3,3 Prozent. Die Bevölkerungsgruppe der unter 18Jährigen zeigt in diesem Zeitraum die stärkste Veränderung, die Wachstumsrate liegt bei 12 Prozent (Altersgruppenanteil 14,3 %). Die Erwerbsfähigengruppe (18 bis unter 65 Jahre) erfährt in absoluten Zahlen keine Veränderung, der Anteil an der Gesamtbevölkerung wird sich jedoch auf 63 Prozent verringern. Die Generation 65+ nimmt, dem demographischen Wandel entsprechend, um 7 Prozent zu. Der Altersgruppenanteil soll im Jahr 2012 bei 22,5 Prozent liegen. Die statistischen Werte für die einzelnen Sozialräume bilden sich in der Betrachtung der Entwicklung der Altersgruppen wie folgt ab: Altersgruppe Höchste Wachstumsrate Geringste Wachstumsrate 0 bis unter 18 Jahre Albertstadt: + 57,2 % Prohlis-Süd: -10,3 % 18 bis unter 65 Jahre Wilsdruffer Vorstadt: +12,9 % Südvorstadt-Ost: -14,7 % 65 Jahre und älter Äußere Neustadt: +30,8 % Wilsdruffer Vorstadt: -8,5 % Die Prognosen des Jahres 2007 bis zum Jahr 2017 unterscheiden sich tendenziell nur unwesentlich von den Aussagen zum Prognosejahr Hohe Wachstumsraten bei den unter 18Jährigen, ein Stagnieren (2017 sogar Rückgang) der Erwerbsfähigengruppe und ein weiteres Ansteigen der Senioren ab 65 Jahren. Hier die statistischen Werte für die einzelnen Sozialräume: Altersgruppe Höchste Wachstumsrate Geringste Wachstumsrate 0 bis unter 18 Jahre Albertstadt: + 93,9 % Prohlis-Süd: -6,2 % 18 bis unter 65 Jahre Wilsdruffer Vorstadt: +22 % Gorbitz-Nord: -23,1 % 65 Jahre und älter Äußere Neustadt: +64,9 % Wilsdruffer Vorstadt: -16,8 % 18

20 3. Finanzsituation Das Einkommen entscheidet maßgeblich über die materiellen Lebensbedingungen und Handlungsoptionen des Einzelnen in der Gesellschaft. 3.1 Fakten Deutschland Festzustellen ist ein Trend zunehmender Streuung der Bruttoeinkommen, also zunehmender Ungleichheit...; Staatliche Transferleistungen und Steuern können Ungleichverteilung allerdings verringern. Im 2. Armuts- und Reichtumsbericht wird eingeschätzt, dass analog zur konjunkturellen Lage die Möglichkeiten zu Erzielung von Einkommen am Markt ebenso eingeschränkt waren, wie der Umverteilungsspielraum des Steuer- und Transfersystems. Dazu kam ein Trend zunehmender Differenzierung der Markteinkommen. Die durchschnittlichen Bruttoeinkommen aus unselbstständiger Arbeit stiegen von 1998 bis 2003 in Deutschland von Euro um 6% auf Euro je Bezieher. Einher damit ging eine Veränderung der Verteilung. Dresden Zur Betrachtung der finanziellen Dimension wurde eine entsprechende Indikatorenauswahl aus den Bereichen allgemeines Einkommen, Transfereinkommen und Überschuldung getroffen. Für diesen Themenbereich Finanzsituation wurden insgesamt 11 Indikatoren mit unterschiedlichen Ausprägungen ausgewählt, die eine differenzierte Darstellung der finanziellen Situation der Dresdner Bürger ermöglichen. 11 Finanzindikatoren Indikator 7: Steuerpflichtiges Einkommen Indikator 8: Nettoeinkommen/Äquivalenzeinkommen Indikator 9: Reiche Haushalte Indikator 10: Wohngeld Indikator 11: Hilfe zum Lebensunterhalt SGB XII Indikator 12: Grundsicherung SGB XII Indikator 13: Arbeitslosengeld I SGB III Indikator 14: Arbeitslosengeld II/Sozialgeld SGB II Indikator 15: Schuldnerberatung Indikator 16: Mietschulden/Energieschulden Indikator 17: Drohender Wohnungsverlust Darüber hinaus wurden noch 2 weitere Indikatoren als sonstige Indikatoren für eine prekäre Einkommenslage beschrieben. Dies sind: Indikator 18: Dresden-Pass Indikator 19: Wohnberechtigungsscheine. 19

21 Dieser Themenbereich ist gekennzeichnet durch eine sehr unterschiedliche Datenverfügbarkeit. So gibt es Finanzdaten größtenteils nur auf der gesamtstädtischen Ebene, so dass angestrebte regionalisierte Vergleiche recht spärlich ausfallen. Neben verfügbaren Fachamtsstatistiken wurde größtenteils auf Material des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen zurückgegriffen, die entweder über den Mikrozensus oder die Lohn- und Einkommensteuerstatistik erhoben wurden. Entsprechend dem Gesetz über Steuerstatistiken wird diese in dreijährigem Turnus erstellt. Durch lange Steuerklärungsfristen und eine Vielzahl von Einsprüchen dauert es mehrere Jahre, bis der amtlichen Statistik die Daten vollständig zur Verfügung stehen. Entsprechend gibt es zum jetzigen Zeitpunkt auswertbare Daten aus dem Jahr 2001, für das Jahr 2004 liegen derzeit noch keine Ergebnisse vor. 3.2 Indikator 7: steuerpflichtiges Einkommen Im Jahr 2001 wohnten in der Stadt Dresden insgesamt Steuerpflichtige. Betrachtet man die Verteilung auf die entsprechenden Größenklassengruppen des Gesamtbetrages der Einkünfte, liegt in allen kreisfreien Städten des Freistaates, so auch in Dresden, der höchste Anteil an Steuerpflichtigen in der Größenklasse der Einkünfte von bis unter Diese weist einen Anteil von 17,6 % aller Steuerpflichtigen auf. In der Reihenfolge abfallend rangieren Steuerpflichtige der Größenklasse von bis unter (Anteil 13,8 %) und bis unter (Anteil von 10,2 %). Den geringsten Anteil weist neben der Klasse von und mehr (0,8%), die Größenklasse bis unter Hier liegt der Anteil bei 5,3 %. Um das Einkommensniveau in Dresden im Bereich des steuerpflichtigen Einkommens zur Bundesrepublik transparent zu machen, wurde in nachstehender Tabelle der Bruttolohn je Fall für die Zeitreihe der Jahre 1992, 1995, 1998 und 2001 abgebildet. Hier ist erkennbar, dass in Dresden 2001das durchschnittliche Bruttoeinkommen aus unselbstständiger Arbeit von 1998 auf 2001 um 5,4 % gestiegen ist. In der Bundesrepublik liegt diese Steigerung durchschnittlich bei 8,2 %. Auch die absoluten Bruttolohnbeträge liegen in Dresden noch deutlich unter den Gesamtniveau der Bundesrepublik. Bei den kreisfreien Städten des Freistaates Sachsen rangiert Dresden mit deutlich mit dem Einkommensniveau über den anderen Städten (Leipzig , Chemnitz ). Betrachtet man die Bruttolöhne geschlechterspezifisch, lag das durchschnittliche Lohnniveau der Frauen in Dresden bei 78 % des Bruttolohnes der männlichen Steuerpflichtigen im Jahr Im darauffolgenden Berichtszyklus (Jahr 2001) sank der Anteil auf 76 %. Wie die Entwicklung hier bis zum Berichtsjahr 2004 verlief bleibt abzuwarten bis zur entsprechenden statistischen Veröffentlichung des Statistischen Landesamtes im nächsten Jahr. Der Gesamtbetrag der Einkünfte je Steuerpflichtigen lag im Jahr 2001 bei mit einer durchschnittlichen Steuerbelastung von 16,3 %. Bruttolohn je Fall der kreisfreien Städte in Sachsen und im Vergleich zur Bundesrepublik nach Geschlecht für die Jahre 1992, 1995, 1998 und 2001 Kreisfreie Stadt Bundesrepublik Veränderung um x% von 1998 zu 2001 Chemnitz, Stadt ,0 Plauen, Stadt ,9 Zwickau, Stadt ,0 Görlitz, Stadt ,7 Hoyerswerda, Stadt ,9 Leipzig, Stadt ,3 Dresden, Stadt ,4 Bundesrepublik ,2 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 20

22 3.3 Indikator 8: Netto-/Äquivalenzeinkommen Nettoäquivalenzeinkommen betrug im Jahr 2003 in Deutschland Euro Um die Einkommen vergleichbar zu machen, werden in der Regel Nettoäquivalenzeinkommen von Haushalten ermittelt, die nach dem Bedarf der Haushaltsmitglieder gewichtet sind. Das durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen betrug im Jahr Euro im Monat. Das sind rund 189 Euro mehr als In den neuen Bundesländern lag das Nettoäquivalenzeinkommen um rund ein Fünftel unter dem Westniveau. Vom Nettoäquivalenzeinkommen der Haushalte wird die Armutsrisikogrenze abgeleitet. Dies ist die Grenze, unterhalb derer ein Haushalt als arm gilt. Konkret heißt das: In Haushalten, deren bedarfsgewichtetes Nettoäquivalenzeinkommen weniger als 60 Prozent des Median beträgt, besteht ein Armutsrisiko. In Deutschland lag die Armutsrisikogrenze 2003 bei 938 Euro pro Monat. Armutsrisikogrenze 2003 lag in Deutschland bei 938 Euro Begriffe, methodische Anmerkungen Für die durchschnittliche Höhe des Einkommens hat man sich auf den Median geeinigt, auf den Wert, der in der Mitte aller Messwerte liegt, wenn diese in aufsteigender Reihenfolge sortiert sind. Das Nettoäquivalenzeinkommen wird errechnet, indem das Markteinkommen, also das Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit, aus selbstständiger Tätigkeit und aus Vermögen einschließlich des Mietwerts selbstgenutzten Wohneigentums, zuzüglich laufender Transfers und abzüglich der Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung und Steuern durch die Summe der bedarfsgewichteten Haushaltsmitglieder geteilt wird. Um die Einkommen international vergleichbar zu machen, wird auf europäischer Ebene wie auch im Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesrepublik das Nettoäquivalenzeinkommen nach der neuen Skala der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ermittelt. Nach der OECD-Skala ist der Gewichtungsfaktor für den Haupteinkommensbezieher 1,0. Alle übrigen Haushaltsmitglieder von 14 und älter erhalten den Gewichtungsfaktor 0,5 und Personen unter 14 Jahren den Gewichtungsfaktor 0,3. Bei einer Familie mit 2 Kindern unter 14 Jahren würde das Haushaltseinkommen damit beispielsweise nicht durch 4 wie bei einer gleichwertigen Pro-Kopf-Gewichtung sondern durch 2,1 geteilt Armutsrisikogrenze 2003 Nettoäquivalenzeinkommen Ost West Gesamt Quelle: 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung Geringeres Nettoäquivalenzeinkommen in Dresden Die letzten statistischen Erhebungen und Auswertungen zum Nettoäquivalenzeinkommen in der Landeshauptstadt Dresden erfolgten im Rahmen der Kommunalen Bürgerumfrage im Jahr Danach betrug das durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen in der Gesamtstadt Euro im Monat. Die Armutsrisikogrenze betrug entsprechend 728 Euro pro Monat. Die Einkommensstatistik in den einzelnen Ortsämtern und Ortschaften stellt sich wie folgt dar: die geringsten Einkommen im Ortsamt Neustadt mit Euro, dicht gefolgt von Klotzsche mit Euro gegenüber dem gewichteten Einkommen der Gesamtstadt liegt in diesen Ortsämtern das Einkommensniveau ca. 15 Prozent niedriger. Im Bereich der höchsten Nettoäquivalenzeinkommen im Ortsamtsvergleich liegen die Einkommen: in der Ortschaft Gompitz/Altfranken 360 Euro höher im Monat gegenüber dem niedrigsten Wert höchste Nettoäquivalenzeinkommen der Stadt in Loschwitz mit Euro. 21

23 Im Herbst 2007 startete die Kommunale Bürgerumfrage erneut, in der u. a. wieder Fragen zur Einkommenssituation der Dresdner Bevölkerung gestellt wurden. Es bleibt die Hoffnung auf repräsentative Daten für die Beurteilung des sozioökonomischen Status der Bevölkerung. Erste Auswertungen liegen seit dem Januar 2008 vor. So veränderte sich das Nettoäquivalenzeinkommen auf Im Hinblick auf die Armutsgrenze (60% des Mittelwertes) leben ca. 17 % der Dresdner Haushalte in einkommensarmen Haushalten. durchschnittliches Nettoäquivalenzeinkommen Weix./Langeb./Schönb. Schönfeld-Weißig Prohlis Plauen Pieschen Neustadt Loschwitz Leuben Klotzsche Gopitz/Altfranken Cotta Cosseb./Mobs./Oberw. Blasewitz Altstadt Quelle: Kommunale Statistikstelle/Eigene Darstellung Mikrozensus weist ein durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen von aus Neben dieser Kommunalstatistik sind auch über den Mikrozensus statistische Daten im Bereich der Nettohaushaltseinkommen verfügbar. Der Mikrozensus, ist eine laufende Repräsentativstatistik in Form einer Flächenstichprobe, die ein Prozent aller Haushalte erfasst. Bis 2004 wurde der Mikrozensus einmal jährlich mit einer einheitlichen Berichtswoche für alle befragten Haushalte durchgeführt. Mit Beginn des Jahres 2005 wurde die bisher jährliche Erhebung auf eine kontinuierliche Erhebung mit gleitender Berichtswoche umgestellt. Die Statistik zum Haushaltsnettoeinkommen weist für die Stadt Dresden ein durchschnittliches monatliches Nettoeinkommen in Höhe von aus. Die Verteilung in den einzelnen Einkommensklassen ist der nachstehenden Übersicht zu entnehmen. Haushalte 1) in der Kreisfreien Stadt Dresden 2006 nach monatlichem Haushaltsnettoeinkommen (in 1 000) - Ergebnisse des Mikrozensus - Haushaltsnettoeinkommen von bis unter Insgesamt unter , , , , , und mehr 45,0 1) ohne Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied in seiner Haupttätigkeit selbstständiger Landwirt ist, sowie ohne Haushalte, die keine Angaben über ihr Einkommen gemacht haben Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 22

24 3.4 Indikator 9: reiche Haushalte Mangel an quantifizierbaren Fakten Grundsätzlich besteht ein Mangel an quantifizierbaren Fakten über hohe Einkommen, insbesondere auf der kommunalen Ebene. Während die Bundesstatistik z. B. noch auf Statistiken aus der Einkommensund Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes oder des Sozioökonomischen Einkommenspaneels (SOEP) zurückgreifen kann, verbleibt den Kommunen hier nur die Lohn- und Einkommensteuerstatistik. Bisher ist weder ein allgemein akzeptierter Begriff des Einkommensreichtums noch eine allgemeingültige Einkommenshöhe als Abgrenzung entwickelt worden. Einkommensreichtum lässt sich z. B. analog zum Messkonzept der relativen Einkommensarmut definieren. Als einkommensreich gilt, wer z.b. über mehr als das Doppelte des durchschnittlichen Nettoäquivalenzeinkommens verfügt. Eine diesbezügliche Statistik ist für die Stadt Dresden nicht verfügbar. So wurde zur Definition von Einkommensreichtum die Lohn- und Einkommensteuerstatistik verwendet und eine Detaillierung in den Einkommensklassen vorgenommen. Wie bereits im Indikator zum steuerpflichtigen Einkommen beschrieben wohnten im Jahr 2001 in Dresden Steuerpflichtige. Im Vergleich der kreisfreien Städte des Freistaates Sachsen zu durchschnittlichen Einkünften je Steuerpflichtigen in der Größenklasse ab 125 TEUR liegt Dresden im Mittelfeld. Kreisfreie Stadt Größenklasse der Einkünfte a) Steuerpflichtige b) Gesamtbetrag der Einkünfte (1 000 ) und mehr Dresden, Stadt a) b) Chemnitz, Stadt a) 520 b) Plauen, Stadt a) 123 b) Zwickau, Stadt a) 168 b) Görlitz, Stadt a) 87 b) Hoyerswerda, Stadt a) 81 b) Leipzig a) b) Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Splittet man diese Einkommensklasse noch in die unbeschränkt Lohn- und Einkommenssteuerpflichtigen mit einem Gesamtbetrag der Einkünfte von und mehr auf, nimmt diese Größenklasse einen Anteil von 0,04 % an allen Steuerpflichtigen ein. Laut dem Sozialbericht 2006 des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales gab es im Jahr 2001 in ganz Deutschland ca DM-Einkommensmillionäre, in Sachsen waren es 269. Der Anteil der superreichen Personen in Sachsen war damit siebenmal kleiner als im früheren Bundesgebiet. 23

25 Kreisfreie Stadt Größenklasse der Einkünfte a) Steuerpflichtige b) Gesamtbetrag der Einkünfte (TEUR) c) durchschnittl. Einkünfte je Steuerpflichtigen (TEUR) = < >= Dresden, Stadt a) b) c) Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Den ersten Auswertungen der Kommunalen Bürgerumfrage 2007 entnommen, leben in Dresden ca. 6 % aller Haushalte in einkommensreichen Haushalten. Hier definiert sich einkommensreich über das Nettoäquivalenzeinkommen. Haushalte mit einem mehr als dem doppelten des Mittelwertes gelten als einkommensreich. In der Auswertung 2007 liegt der Wert bei einem Nettoäquivalenzeinkommen von mehr als EUR. 3.5 Indikator 10: Wohngeld Wohngeld ist ein staatlicher Zuschuss zu den Kosten für Wohnraum. Diesen Zuschuss gibt es als: Mietzuschuss für Mieter einer Wohnung oder eines Zimmers, Lastenzuschuss für den Eigentümer eines Eigenheims oder einer Eigentumswohnung. Einführung des SGB II brachte grundlegende Änderungen im Wohngeldrecht mit sich Zum 1. Januar 2005 sind grundlegende Änderungen im Wohngeldrecht in Kraft getreten. Die wichtigste Änderung ist, dass Empfänger bestimmter Sozialleistungen (so genannte Transferleistungen, wie z. B. Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Sozialhilfe oder Grundsicherungsleistungen im Alter und bei Erwerbsminderung) sowie Mitglieder ihrer Bedarfsgemeinschaft vom Wohngeld ausgeschlossen sind. Deren angemessene Unterkunftskosten werden im Rahmen der jeweiligen Sozialleistung berücksichtigt, so dass sich der Ausschluss vom Wohngeld nicht nachteilig auswirkt. Dementsprechend haben sich auch die Statistikzahlen zum Wohngeld deutlich verändert. Mit der anstehenden Wohngeldnovelle ab wird es wieder zu signifikanten Veränderungen kommen. Eine regionalisierte Statsitikdarstellung konnte lediglich als stadtteilbezogene Verteilung der Wohngeldhaushalte erfolgen. Vertiefende Statistiken, wie z. B. nach Erwerbsstatus, Höhe der monatlichen Mietbelastung oder nach monatlichem Gesamteinkommen, waren über das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen nur für die Gesamtstadt zu ermitteln. Ab 2009 kommt eine erneute Novelle des Wohngeldes zum Tragen. Deren Auswirkungen werden sich auch in steigenden Fallzahlen von Wohngeldempfängern widerspiegeln. Zum Jahresende 2006 erhielten in der Stadt Dresden Haushalte Wohngeld. Das entspricht einem Anteil von 3,6 Prozent an allen Dresdner Haushalten. In diesem Wert wurden alle nachträglichen Bescheide berücksichtigt, die eine Wohngeldbewilligung rückwirkend zum Jahresende 2006 enthielten. Daher kann es beim Vergleich mit anderen statistischen Veröffentlichungen, wie auch der Gesamtstatistik des Statistischen Landesamtes, zu Differenzen kommen. In der Betrachtung der einzelnen Sozialräume sind allein aus diesem Indikator keine signifikanten Segregationen erkennbar, da die Empfänger von Kosten der Unterkunft über das SGB II ungleich höher sind zu den Wohngeldempfängern. Es wird jedoch deutlich, dass es eine starke Differenzierung zwischen den einzelnen Stadtteilen gibt, wobei den geringsten Wohngeldanteil mit 1,2 % die Ortschaft Gompitz/Altfranken aufweist. Das Maximum liegt bei 6 % an den Haushalten in Gorbitz-Süd. 24

26 Haushalte mit Wohngeld in der Stadt Dresden am 31. Dezember 2006 nach der Haushaltsgröße und Durchschnittsbeträgen für Gesamteinkommen, Miete/Belastung, Wohngeld und Wohnfläche Haushalte mit... Familienmitgliedern Wohngeldempfänger insgesamt Gesamteinkommen 1 ) Durchschnittliche(s) monatliche(s) Durchschnittlich Miete/Belastung benutzte vor Wohngeld- Wohngeld Wohnfläche gewährung m² und mehr Insgesamt ) der zwölfte Teil des nach den 10 bis 13 Wohngeldgesetz ermittelten Einkommens aller zum Haushalt rechnenden Familienmitgliedern Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen In Auswertung der Statistiken der wohngeldberechtigten Haushalte über das Statistische Landesamt Kamenz wurden Haushalte für die Stadt Dresden zum Stichtag ermittelt. Der Anteil an den Haushalten mit Wohngeld im gesamten Freistaat Sachsen liegt bei 13,1 %. Es wird deutlich, dass die häufigsten Wohngeldhaushalte, die Ein-Personen-Haushalte sind. 5 % dieser Single-Haushalte erhalten in der Stadt Dresden Wohngeld. Jedoch auch der Bereich der Familienhaushalte mit 5 und mehr Personen mit Wohngeld liegt im Vergleich zu den Gesamthaushalten in Dresden mit 4,6 % nur knapp dahinter. Mit der Gewährung von Wohngeld wurde im Durchschnitt die Miete um 26 % gemindert. Bei Haushalten mit 3 Familienmitgliedern betrug diese Subventionierung bereits durchschnittlich 32 %. Haushalte mit Wohngeld in der Stadt Dresden am 31. Dezember 2006 nach der Haushaltsgröße und der sozialen Stellung des Antragstellers Haushalte mit... Familienmitgliedern Wohngeldempfänger insgesamt Erwerbstätige Zusammen Selbständige Nichterwerbspersonen Arbeitslose Beamte/Angener/Pensionä Rent- tellte Arbeiter Zusammen re Studenten Sonstige Haushalte mit Wohngeld und mehr Insgesamt Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 25

27 Die größte Gruppe der Wohngeldempfänger nehmen mit 60 % aller Wohngeldhaushalte die Nichterwerbspersonen ein. Davon sind allein 80% Rentner und Pensionäre. Für eine Betrachtung der sozialen Situation ist es erforderlich auch die finanziellen Ressourcen der Haushalte zu analysieren. Hier wird in der gesamtstädtischen Statistik deutlich, dass der Großteil der Wohngeldempfänger (57 %), über alle Haushaltsgrößen insgesamt betrachtet, über ein monatliches Gesamteinkommen (hier: der zwölfte Teil des nach den 10 bis 13 Wohngeldgesetz ermittelten Einkommens aller zum Haushalt rechnenden Familienmitglieder) in Höhe von 501 bis 750 verfügt. Lediglich 0,2 % verfügen über ein Einkommen von mehr als Dies betrifft allerdings auch nur die Haushalte mit 6 und mehr Familienmitgliedern, so dass sich diese Aussage dadurch relativiert. Im Einzelnen stellt sich die Statistik wie folgt dar: Empfänger von allgemeinem Wohngeld in der Stadt Dresden am 31. Dezember 2006 nach Haushaltsgröße, Gesamteinkommen Haushalte mit... Familienmitgliedern Monatliches Gesamteinkommen von... bis... Wohngeldhaushalte Insgesamt Haushalte mit... Familienmitgliedern Monatliches Gesamteinkommen von... bis... Wohngeldhaushalte Insgesamt 1 bis bis über über Zusammen Zusammen bis bis über über Zusammen 151 Zusammen und mehr bis bis über über Zusammen 74 Zusammen 792 Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 26

28 3.6 Indikator 11: Hilfe zum Lebensunterhalt (außerhalb von Einrichtungen) Die Hilfe zum Lebensunterhalt (HzLu; auch HzL oder HLU abgekürzt) ist eine in Deutschland bestehende bedarfsorientierte soziale Leistung zur Sicherstellung des soziokulturellen Existenzminimums. Sie bildet seit dem 1. Januar 2005 neben dem Arbeitslosengeld II (SGB II) und der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung die unterste Ebene im Netz der sozialen Sicherung. Gesetzlich geregelt ist die HLU im gleichnamigen dritten Kapitel des SGB XII Sozialhilfe in den SGB XII [1]. Während im Jahr 2004 vor dem Inkrafttreten des SGB II noch 9,981 Mrd. Euro für die Hilfe zum Lebensunterhalt ausgegeben wurde, reduzierten sich 2006 die Ausgaben auf 1,065 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von knapp 38% auf 5,2% der Sozialhilfeausgaben. In der Landeshauptstadt Dresden wird seit 2004 ein Ansteigen der Bedarfsgemeinschaften im Bereich der Hilfe zum Lebensunterhalt SGB XII verzeichnet. So erhöhten sich die Fallzahlen um über 13 Prozent, mit Blick auf die Jahresstatistik 2007 ist ein weiteres Ansteigen zu verzeichnen. Insgesamt bezogen erhielten zum Stichtag in Dresden 438 Personen Hilfe zum Lebensunterhalt in 380 Bedarfsgemeinschaften. Das entspricht einem durchschnittlichen Anteil von 1,4 Leistungsempfängern je Einwohner der Altersgruppe der 18 bis unter 65Jährigen. Bei den einzelnen Ortsämtern liegt der Anteil der Leistungsempfänger in Altstadt mit 2,8 am höchsten, Klotzsche weist die niedrigste Quote auf. Im stadtweiten Durchschnitt besteht eine Bedarfsgemeinschaft in diesem Hilfebereich aus 1,2 Personen. Neben den Leistungen zum Lebensunterhalt können auch SGB XII-Empfänger Kosten der Unterkunft erhalten. Dies wird in Dresden von 396 Leistungsempfängern in 342 Bedarfsgemeinschaften in Anspruch genommen. Ortsamt Empfänger HLU HLU-Quote je EW Empfänger KdU Altstadt 76 2,8 71 Neustadt 52 1,7 45 Pieschen 41 1,3 38 Klotzsche 6 0,3 6 Loschwitz 10 0,5 6 Blasewitz 40 0,8 34 Leuben 10 0,4 9 Prohlis 69 1,9 63 Plauen 46 1,4 43 Cotta 88 1,6 81 Dresden gesamt 438 1,

29 3.7 Indikator 12: Grundsicherung (außerhalb von Einrichtungen) Neben der HLU gehört zum Leistungsbereich des SGB XII auch die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ( 41 ff. SGB XII) ist eine seit dem 1. Januar 2003 in Deutschland bestehende bedarfsorientierte Sozialleistung zur Sicherstellung des notwendigen Lebensunterhalts. Personen, die die Altergrenze erreicht haben oder wegen Erwerbsminderung auf Dauer aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind und ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können, erhalten damit eine Leistung, mit der das soziokulturelle Existenzminimum gedeckt werden kann. Die Grundsicherung erfüllt damit die gleiche Funktion wie die Hilfe zum Lebensunterhalt in der Sozialhilfe, aber für einen anderen Personenkreis. Zum Ende des Jahres 2003 bezogen rund Personen Leistungen der Grundsicherung, zum Ende des Jahres 2006 rund Personen. Dies entspricht einer Erhöhung um 55,4 % (Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 413 vom 12. Oktober 2007). Im Jahr 2006 wurden für die Grundsicherung 3,158 Mrd. Euro ausgegeben], dies entspricht etwa 15% der Sozialhilfeausgaben. Auch in Dresden ist seit Jahren eine rasante Zunahme von Fällen mit Grundsicherung zu verzeichnen. Erhielten Ende 2004 noch 1863 Personen in Bedarfsgemeinschaften Grundsicherungsleistungen, waren das Ende 2006 bereits 2067 Personen in Bedarfsgemeinschaften. Das entspricht einer Fallzahlsteigerung von 11 Prozent. 450 Empfänger von Grundsicherungsleistungen Empfänger Grusi BG Grusi Altstadt Neustadt Pieschen Klotzsche Loschwitz Blasewitz Leuben Prohlis Plauen Cotta Quelle: Eigene Darstellung Das entspricht einem durchschnittlichen Anteil von 4,8 Leistungsempfängern je Einwohner der Altersgruppe der über 18Jährigen. Bei den einzelnen Ortsämtern liegt der Anteil der Leistungsempfänger in Altstadt mit 9,1 am höchsten, Loschwitz weist die niedrigste Quote mit 1,6 auf. Ortsamt Grusi-Quote je EW Altstadt 9,1 Neustadt 4,6 Pieschen 4,3 Klotzsche 2,1 Loschwitz 1,6 Blasewitz 3,5 Leuben 3,7 Prohlis 7,5 Plauen 3,5 Cotta 5,5 Dresden gesamt 4,8 28

30 Differenziert man die Statistik weiter, werden die Grundsicherungsquoten unterschiedlich dargestellt in: Personen, die die Altersgrenze erreicht haben (über 65 Jahre) Personen, die wegen Erwerbsminderung auf Dauer aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind und ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können (18 bis unter 65 Jahre). Ermittelt man diese differenzierten Quoten verschieben sich die Ränge der Grundsicherungsquote insgesamt. Ortsamt Grusi-Quote 18 bis unter 65 Jahre je EW Grusi-Quote ab 65 Jahre je EW Altstadt 4,1 16,8 Neustadt 2,2 21,8 Pieschen 2,7 10,8 Klotzsche 1,7 3,2 Loschwitz 1,1 2,9 Blasewitz 1,8 7,9 Leuben 2,2 7,6 Prohlis 4,4 17,1 Plauen 2 8,1 Cotta 3,2 16,1 Dresden gesamt 2,6 11,5 Neben den eigentlichen Grundsicherungsleistungen nach dem SGB XII können diese Leistungsempfänger auch einen Zuschuss zu den Wohnkosten erhalten, Kosten der Unterkunft. Diese Unterkunftskosten erhielten im Leistungsbereich Grundsicherung in Dresden zum insgesamt Personen in Bedarfsgemeinschaften. 450 Leistungsempfänger Kosten der Unterkunft im Bereich der Grundsicherung Bedarfsgemeinschaften KdU Empfänger KdU Altstadt Neustadt Pieschen Klotzsche Loschwitz Blasewitz Leuben Prohlis Plauen Cotta Quelle: Eigene Darstellung Die allgemeine Zunahme von Fällen mit Grundsicherung widerspiegelt sich in den Fallzahlen der Kosten für Unterkunft. Ende 2004 erhielten Personen Unterkunftskosten, im Jahr 2005 waren das bereits Das entspricht einer Fallzahlsteigerung bis 2006 über die Jahre in Höhe von 11 Prozent. Mit einem Absinken ist in innerhalb der nächsten 10 Jahre nicht zu rechnen. Zum einen erreichen in diesem Zeitraum weiterhin Personen das Rentenalter, deren Rente aufgrund von nach 1990 eintretender dauerhafter bzw. lang anhaltender Arbeitslosigkeit zu gering ist, um den Lebensunterhalt allein bestreiten zu können. Zum anderen wird die Gruppe der über 65-jährigen demografisch bedingt stetig größer. Damit wird auch die Anzahl derjenigen nicht sinken, die auf Leistungen zur Grundsicherung angewiesen sind. 29

31 3.8 Indikator 13: Arbeitslosengeld I Arbeitslosengeld I (ALG I) (offizielle Bezeichnung: Arbeitslosengeld) ist eine Leistung der deutschen Arbeitslosenversicherung, die bei Eintritt der Arbeitslosigkeit und abhängig von weiteren Voraussetzungen gezahlt wird. Zu unterscheiden ist das Arbeitslosengeld I von dem Arbeitslosengeld II. Das ALG II ist eine Leistung, die der Grundsicherung von Arbeitssuchenden und Arbeitenden dient, soweit sie ihren Lebensunterhalt nicht oder nicht vollständig durch Einkommen, Vermögen oder andere Hilfen, wie z.b. auch dem Arbeitslosengeld decken können. Die Statistiken zum zur Anzahl der Empfänger von Arbeitslosengeld im Rechtskreis des SGB III weisen für die Stadt Dresden insgesamt Personen aus, wobei 54 % Frauen sind. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen (1 Jahr und länger) liegt bei 29,7 Prozent. In den einzelnen Sozialräumen differieren die Arbeitslosenanteile von 1,6 % in der Südvorstadt-Ost bis hin zu 4,6 % in Schönfeld/Schullwitz. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen liegt in Prohlis-Süd bei 42,9 %, im Stadtteil Äußere Neustadt sind lediglich 15,1 % der Arbeitslosen mindestens 1 Jahr und länger ohne Job. Anteil Arbeitslosenanteile nach Geschlecht Langzeitarbeitslose darunter und in Altersgruppen1 ) in Prozent Ortsamt/Ortschaft in Prozent Frauen OA Altstadt 40,4 3,8 4,2 2,3 3,8 4,8 OA Blasewitz 39,7 3,4 4,8 2,8 3,0 4,8 OA Cotta 39,3 4,5 5,1 4,5 4,4 4,8 OA Klotzsche 38,5 3,9 4,1 3,2 3,9 4,9 OA Leuben 38,3 3,3 3,6 3,1 3,4 3,4 OA Loschwitz 38,1 2,9 2,6 0,6 4,1 1,9 OA Neustadt 38,1 2,9 3,2 2,7 2,6 4,1 OA Pieschen 37,3 3,4 3,5 3,2 3,2 3,8 OA Plauen 37,0 3,4 3,9 4,0 3,0 4,1 OA Prohlis 36,7 3,8 4,6 3,5 3,9 3,5 OS Cossebaude/OS Mobschatz/ 36,3 3,0 3,4 1,9 3,3 2,9 OS Gompitz/OS Altfranken 36,1 3,4 3,8 3,2 3,2 4,2 OS Langebrück/OS Schönborn 36,1 2,9 3,7 3,7 2,6 3,3 OS Oberwartha 35,9 2,6 3,0 1,8 2,6 3,6 OS Schönfeld-Weißig 35,7 3,0 4,4 0,8 3,4 4,2 OS Weixdorf 35,3 4,0 5,2 5,8 3,7 3,7 1) bezogen auf Einwohner der gleichen Personengruppe Quelle: Kommunale Statistikstelle 3.9 Indikator 14: Arbeitslosengeld II/Sozialgeld Das SGB II ist seit 1. Januar 2005 in Kraft und bildet den wesentlichen Teil des "Hartz IV-Gesetzes". Es regelt die Förderung (einschließlich finanzieller Förderung) von erwerbsfähigen Personen ab 15 und unter 65 Jahren sowie deren Angehöriger, soweit diese über kein (ausreichendes) Arbeitseinkommen verfügen. Die wesentliche Neuerung besteht darin, dass vor seinem Inkrafttreten Arbeitslose zeitlich unbegrenzt Arbeitslosenhilfe nach dem SGB III erhielten, die sich ggf. an der Höhe des vorher bezogenen Arbeitslosengeldes orientierte; die Arbeitslosenhilfe wurde durch das "Arbeitslosengeld II" ersetzt. Arbeitslosengeld II wird prinzipiell ebenfalls zeitlich unbegrenzt gewährt; jedoch umfasst ein Bewilligungszeitraum regelmäßig 6 Monate (Arbeitslosenhilfe: bis zu 12 Monate). 30

32 Ortsamt SGB II- Empfänger insgesamt Bevölkerung < 65 Jahre SGB II-Quote davon Empfänger Sozialgeld Bevölkerung <15 Jahre Sozialgeld- Quote U 25 Jahre Bevölkerung 15<25 Jahre SGB II- Quote U25 Altstadt , , ,8 Neustadt , , ,4 Pieschen , , ,1 Klotzsche , , ,6 Loschwitz , , ,5 Blasewitz , , ,6 Leuben , , ,9 Prohlis , , ,0 Plauen , , ,5 Cotta , , ,0 Dresden gesamt , , ,3 Auch das Arbeitslosengeld II ist eine steuerfinanzierte Sozialleistung, die sich jedoch nicht am früheren Erwerbseinkommen des Arbeitsuchenden orientiert, sondern nach dem Schemata der Sozialhilfe in einheitlichen Regelsätzen, monatlich 347 bundesweit (früher: 345 [alte Bundesländer] 331 [neue Bundesländer]), für eine alleinstehende Person) ausgezahlt wird, zu denen ein bedarfsorientierter Anteil für Wohnkosten hinzugerechnet wird. In Dresden waren zum insgesamt, wie obiger Tabelle zu entnehmen ist, Empfänger von Leistungen nach dem SGB II registriert. Diese Leistungsempfänger lebten in Bedarfsgemeinschaften (BG), was einer Größe der BG von 1,72 Personen entspricht. In diesen Bedarfsgemeinschaften lebten insgesamt Kinder in einem Alter von unter 15 Jahren, die als nichterwerbsfähige Hilfeempfänger Sozialgeld erhielten. Dies entspricht einem Anteil von 25,4 Prozent aller Kinder dieser Altersgruppe. Als sozial belastete Sozialräume kristallisieren sich deutlich das Ortsamt Altstadt (42,3 %) sowie Pieschen (33,4 %) heraus. Das heißt in Altstadt ist fast jedes zweite Kind und in Pieschen jedes dritte Kind von SGB II-Leistungen abhängig!!! Im Bereich der SGB II-Empfänger im Altersbereich unter 25 Jahre wird Pieschen mit 21,1 % aller unter 25Jähriger belastet. Im städtischen Durchschnitt liegt die SGB II-Quote der unter 25Jährigen bei 14,3 Prozent. In Dresden lebten insgesamt Alleinerziehende Haushalte. Davon erhielten Haushalte Leistungen aus dem SGB II. Das entspricht einem prozentualen Anteil von 46,8. Der Anteil der Alleinerziehenden an den Leistungsempfängern insgesamt betrug 8,6 Prozent. Wohnkostenzuschüsse in Form von Kosten der Unterkunft erhielten insgesamt Personen gemäß der offiziellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Mit einer Größe von 1,73 Personen je Bedarfsgemeinschaft erhielten also Bedarfsgemeinschaften Kosten der Unterkunft. Im Städtevergleich sind dies ca. 28 % weniger Bedarfsgemeinschaften bzw. Personen als in Leipzig. Kleinräumige Statistikdaten zu diesem Themenbereich werden in einer Fortschreibung des Dresdner Sozialatlas zu finden sein, der im ersten Quartal des Jahres 2009 erscheinen soll, veröffentlicht. 31

33 3.10 Indikator 15: Schuldnerberatung Genauso wie Einkommen und Vermögen in engem Zusammenhang mit Armut und Reichtum stehen, geht Überschuldung häufig mit erhöhten Armutsrisiken einher, vor allem ausgelöst durch Arbeitslosigkeit, durch niedriges Einkommen oder als Folge von Trennung und Scheidung. Ein Privathaushalt ist dann überschuldet, wenn Einkommen und Vermögen über einen längeren Zeitraum trotz Reduzierung des Lebensstandards nicht ausreichen, um fällige Forderungen zu begleichen. Im Jahr 2002 waren 3,13 Mio. private Haushalte in Deutschland überschuldet, das sind rund 8% aller Haushalte. In der Landeshauptstadt Dresden arbeiten gegenwärtig 4 Vereine der Freien Wohlfahrtspflege im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden in der Schuldnerberatung. Die zusammengefasste Klientenstatistik spiegelt die Lebenssituation von Schulden Betroffener wider. So suchten im Jahr 2006 insgesamt 713 KlientInnen die Beratungsstellen auf. Altersverteilung % % Steigende Zahl überschuldeter Privathaushalte % 16% 8% 50 0 bis 27 Jahre bis 40 Jahre bis 50 Jahre bis 60 Jahre darüber 60% 53% Haushaltsstruktur 50% 40% 30% 20% 10% 14% 11% 4% 8% 5% 5% 0% Allein Paar Allein mit Allein mit Paar mit Paar mit darüber ohne Kind 2 Kinden Kind 2 Kindern Kind Betrachtet man dazu die Lebensform der Betroffenen, waren die meisten Klienten allein lebend, dies betraf 352 Personen. Lebensform allein lebend 49% allein erziehend 14% verheiratet 19% getrennt lebend 4% Lebensgemeinschaft 11% Familienverband 2% 32

34 Entsprechend lebten lediglich bei 229 Klienten Kinder im Haushalt, wobei davon der überwiegende Teil (59 %) Haushalte mit einem Kind waren. Überwiegendes Einkommen bei über 60 % der überschuldeten Haushalte sind Transferleistungen Wie bereits vorstehend beschrieben, ist nicht zuletzt eine zunehmend schlechte Einkommenssituation ein Auslöser für eine Überschuldung. Der Einkommensdurchschnitt lag z. B. bei Alleinstehenden bei 755 (Einkommensmedian 669 ), bei Paaren mit 2 Kindern bei im Durchschnitt (Median ). Bei 33 % aller Betroffenen waren Einkommen aus dem 1. Arbeitsmarkt die überwiegenden Haushaltseinkommen, wobei Arbeitslosengeld I und II mit 26 % bzw. 21 % nur geringfügig dahinter rangieren. Betrachtet man alle Transferleistungen gemeinsam, lebten über 60 % der überschuldeten Haushalte mit einem überwiegenden Einkommen aus Transferleistungen! Überwiegendes Einkommen 1. AM ALG II Rente ALG I Sozialamt Unterhalt/Erziehungsgeld Sonstiges Allein Paar ohne Kind Allein mit Kind Allein mit 2 Kindern Paar mit Kind Paar mit 2 Kindern darüber gesamt Seidnitz/Dobritz Leuben Pieschen- Gorbitz-Süd Radeberger Gruna Johannstadt-Süd Laubegast Äußere Neustadt Strehlen Leubnitz- Leipziger Vorstadt Pieschen-Süd Prohlis-Nord Striesen-West Klotzsche KlientInnenverteilung nach Wohnorten - erste 16 Werte 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 Quelle: Eigene Darstellung In der sozialräumlichen Verteilung entsprechend der Wohnorte der KlientInnen ergab sich oben stehende Grafik. Der Durchschnitt der Verschuldung über alle Betroffenen betrug ca Dabei lag bei 22 % der KlientInnen die Verschuldungshöhe in einem Bereich bis Der fast gleiche Prozentsatz von KlientInnen (hier 21 %) hatte eine Verschuldungshöhe von über So breit gefächert die Verschuldungshöhen liegen, ebenso differiert die Anzahl der Gläubiger pro Schuldner: 49 Prozent bis zu 5 Gläubiger, 25 Prozent bis 10 Gläubiger, 21 Prozent bis 20 Gläubiger, 4 Prozent bis 40 Gläubiger unter 1 Prozent bis 80 Gläubiger. 33

35 Der Großteil der Gläubiger sind nach wie vor Banken, da Schuldner die fälligen Tilgungen und Zinsen für aufgenommene Darlehen nicht mehr bedienen können. Die Detaillierung der Gläubiger zeigt nachstehende Grafik: Gläubiger 80% 72% 70% Banken 60% 54% Vermieter Öff./Rechtl. Gläubiger 50% 40% 30% 30% 39% 28% 41% 22% Konsum Energieversorger Versicherungen Privat Telefonuntern. 20% 10% 14% 12% 9% 8% Dienstleister Gewerbeauflösung Sonstiges 0% 1 Quelle: Eigene Darstellung Die Unterstützungs- und Beratungsleistungen der Schuldnerberatungsstellen reichen von lebenspraktischer Beratung, Schuldenanalyse und Regulierung, Haushalts- und Budgetberatung, der ggf. Ruhendstellung von Zwangsvollstreckungen bis hin zu Hilfen beim Wohnungs- bzw. Arbeitsplatzerhalt und ähnlichem. Jedes Jahr findet im Juni eine bundesweite Aktionswoche der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung statt. Die fünf öffentlich geförderten Schuldnerberatungsstellen in der Stadt Dresden haben Interviews mit Betroffenen über deren Lebenssituation geführt. Auszüge aus diesen Interviews sind in einer Broschüre zusammengefasst. Diese liegt als Download auf der Internetseite des Caritasverbandes Dresden bereit Indikator 16: Mietschulden/Energieschulden Gemäß 22 (5) SGB II können, sofern Leistungen für Unterkunft und Heizung erbracht werden, auch Schulden übernommen werden, soweit dies zur Sicherung der Unterkunft oder zur Behebung einer vergleichbaren Notlage gerechtfertigt ist. Sie sollen übernommen werden, wenn dies gerechtfertigt und notwendig ist und sonst Wohnungslosigkeit einzutreten droht. Die ARGE Dresden übernimmt die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen für den Bereich von Mietund Energieschulden. Auch das SGB XII regelt im 34 für den betreffenden Personenkreis eine Schuldenübernahme durch den örtlichen Sozialhilfeträger. 34 (1) SGB XII: Schulden können nur übernommen werden, wenn dies zur Sicherung der Unterkunft oder zur Behebung einer vergleichbaren Notlage gerechtfertigt ist. Sie sollen übernommen werden, wenn dies gerechtfertigt und notwendig ist und sonst Wohnungslosigkeit einzutreten droht. Geldleistungen können als Beihilfe oder als Darlehen erbracht werden. Betroffenen waren mit durchschnittlich Mietschulden belastet Die Statistiken für diesen Indikator liegen aufgrund der geringen Fallzahlen nicht auf der kleinräumlichen Stadtteilebene vor und werden nur für die Gesamtstadt Dresden ausgewertet. 34

36 Hinzu kommt, dass im letzten Kalenderjahr der örtliche Sozialhilfeträger bis April die Miet- bzw. Energieschuldenübernahmen für die Dresdner Bürger insgesamt beschieden hat und keine Trennung in die jeweiligen Personenkreise nach SGB II oder SGB XII erfolgt ist. Deshalb wurde an dieser Stelle die Statistik auch nur insgesamt dargestellt. Wie sah es nun aus in der Stadt? In der Auswertung des Indikators zur Schuldnerberatung waren 14 % der Gläubiger der Klienten Energieversorgungsunternehmen und 30% Vermieter. Die Statistik zur Mietbzw. Energieschuldenübernahme belegt insgesamt 154 Bewilligungen durch die Leistungsträger. Davon entfielen 41 Übernahmen auf Mietschulden mit einem Gesamtkostenvolumen von ca Rein rechnerisch betracht waren die Betroffenen demzufolge mit durchschnittlich Mietschulden belastet. Die Übernahmebewilligungen bei den Energieschulden lagen bei 113 Fällen. Hier lag das Kostenvolumen bei insgesamt , was einer durchschnittlichen Schuldenbelastung von 614 pro Person entspricht. Hier wird deutlich, dass bei den Betroffenen eine vergleichsweise hohe Energieschuld aufläuft, bevor der Gang zum Amt erfolgt und Hilfe gesucht wird. Im Bereich der Mietschulden steht in den meisten Fällen bereits ein drohender Wohnungsverlust durch angekündigte Zwangsräumungen dahinter, die durch das Sozialamt u. a. durch eine Mietschuldenübernahme abgewendet werden können Indikator 17: Drohender Wohnungsverlust 819 Räumungsklagen im Jahr 2006 Geht bei einem Gericht eine Klage auf Räumung von Wohnraum im Falle der außerordentlichen fristlosen Kündigung des Mietverhältnisses aus wichtigem Grund ein, teilt das Gericht dies dem zuständigen örtlichen Träger der Sozialhilfe mit. Die Übermittlung unterbleibt, wenn die Nichtzahlung der Miete nach dem Inhalt der Klageschrift offensichtlich nicht auf Zahlungsunfähigkeit des Mieters beruht. Auch für diesen Indikator liegen die Statistikwerte nicht auf Basis der Stadtteile vor. Es wurden lediglich statistische Zuordnungen über den Postleitzahlenbereich vorgenommen, die nicht immer 100prozentig deckungsgleich mit den Ortsamtsgrenzen liegen. Da die Statistikwerte insgesamt von relativ niedrigen Fallzahlen gekennzeichnet sind, wurde diese Unschärfe in der Darstellung in Kauf genommen. Insgesamt wurden dem Sozialhilfeträger im Jahr Räumungsklagen angezeigt. Die häufigsten Klagen waren im Ortsamtsbereich Prohlis und Cotta anhängig. Ortsamt Anteil an Klagen gesamt Prohlis 21,0 % Cotta 19,5 % Altstadt 12,9 % Pieschen 11,1 % Neustadt 10,9 % Blasewitz 9,3 % Plauen 5,1 % Leuben 4,2 % Loschwitz 2,1 % Schönfeld-Weißig 1,7 % Klotzsche 1,6 % 35

37 611 Zwangsräumungen wurden terminisiert, wovon ca. 1/3 Räumungen abgewendet werden konnten. Die Abwendung von Zwangsräumungen kann durch den Betroffenen selbst oder mit Unterstützung des Sozialamtes erfolgen. Dies ist möglich z. B. durch: zwischenzeitliche Anmietung einer neuen Wohnung und vorzeitigen Rückgabe der von der Räumung betroffenen Wohnung an den Vermieter Übernahme der Mietschulden durch den Leistungsträger Schadensbegrenzung durch freiwilligen Auszug aus der Wohnung und Unterkunftssuche bei Bekannten u. ä. Abschluss von Ratenzahlungsvereinbarungen für die rückständige Miete. Insgesamt stellte sich die Zwangsräumungsstatistik wie folgt dar: Ortsamt Anteil an Räumungen gesamt Prohlis 23,6 % Cotta 18,0 % Neustadt 11,9 % Pieschen 10,6 % Altstadt 10,0 % Blasewitz 9,2 % Plauen 6,7 % Leuben 3,9 % Klotzsche 2,1 % Loschwitz 2,0 % Schönfeld-Weißig 1,8 % Anzahl der Zwangsräumungen in den letzten 5 Jahren rückläufig Die Anzahl der vollstreckten Zwangsräumungen belief sich im Kalenderjahr 2006 auf 407 Fälle. In den vergangenen 5 Jahren haben sich die Zwangsräumungen rückläufig entwickelt. Es kam von 2002 bis zum Jahr 2006 zu einem Rückgang um 22 Prozent bei den Räumungen insgesamt. Auch die Anzahl der vollstreckten Räumungen ging stärker zurück, die Senkungsrate lag bei 27 %. Ebenso nahm auch die Zahl der abgewendeten Zwangräumungen ab. Waren es im Jahr 2002 noch 225, sank die Zahl auf 204 abgewendete Räumungen im Jahr Das entspricht einer Absenkung um 9 Prozent. Entwicklung Zwangsräumungen Zwangsräumungen davon vollstreckt davon abgewendet Statistische Übersichten zur weiteren Karriere Betroffener nach erfolgter Zwangsräumung sind in den Fachämtern noch nicht vorhanden. Hier muss in naher Zukunft ein tragfähiger Lösungsansatz gefunden werden. Dann können auch Antworten auf die Fragen nach erfolgreicher und wirkungsorientierter Fallsteuerung statistisch belegt werden, welche für die Dokumentation von Sozialarbeit unerlässlich sind. 36

38 3.13 Indikator 18: Dresden-Pass Der Dresden-Pass ermöglicht Einwohnerinnen und Einwohnern mit geringem Einkommen den kostengünstigeren Besuch kultureller Einrichtungen der Landeshauptstadt und des Freistaates Sachsen in der Stadt Dresden, die Inanspruchnahme von Ermäßigungen bei den Dresdner Verkehrsbetrieben AG und kommunalen Leistungen wie z. B. Essengelderlass in Kitas. Der Dresden-Pass ist einkommens- und vermögensabhängig und wird als freiwillige Leistung der Kommune seit vielen Jahren durch entsprechende kommunale Mittel finanziert. Im Jahr 2006 verfügten Personen über einen Dresden-Pass. Das Verhältnis zwischen volljährigen Inhabern und Kindern mit Dresden-Pass liegt bei 61% zu 39 %. Die Mehrzahl der Dresden-Pass- Inhaber sind gleichzeitig Leistungsempfänger nach dem SGB II, dies betrifft Personen. Lediglich 6,7 % der Dresden-Pass-Inhaber erhalten Leistungen nach dem SGB XII. In welchem Umfang tatsächlich und welche Vergünstigungen durch die Dresden-Pass-Inhaber genutzt werden, ist statistisch nicht für alle Bereiche erfasst. Lediglich die Inanspruchnahme für die Ermäßigungen bei den Dresdner Verkehrsbetrieben AG sowie die Anzahl der aufgrund des Dresden-Passes kostenlos überlassenen Ferienpässen ist mit absoluten Nutzerzahlen unterlegt. So wurden 2006 durchschnittlich jeden Monat Wertmarken für Fahrpreisermäßigungen durch das Sozialamt an Dresden-Pass-Inhaber ausgereicht. Das entspricht einer Nutzungsquote an allen Inhabern von 22,6 %. Mit der Anhebung des Wertmarkenbetrages von 6 auf 7 seit August 2007 erhoffte sich die Kommune auch eine Erhöhung des Nutzerkreises. Die kostenlose Abgabe des Dresdner Ferienpasses erfolgte an Kinder mit einem Dresden-Pass. Da in der Statistik zum Dresden-Pass nicht das Alter der Kinder erfasst wird, kann keine Aussage zur Nutzungsquote in Analogie zu den Wertmarken getroffen werden Jan Feb März Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Dresden-Pass-Inhaber abgerechnete Wertmarken Ausgaben in Indikator 19: Wohnberechtigungsscheine Wohnungen, welche nicht den allgemeinen Bedingungen des freien Marktes unterliegen, werden auf Grund ihrer Zuordnung zum miet- und belegungsgebundenen Wohnungsbestand nur mit einem Wohnberechtigungsschein vermietet. Wohnberechtigungsscheine werden entsprechend den Förderbestimmungen und dem damit in Verbindung stehenden Bundes-, Landes- und Kommunalrecht in verschiedene Typen eingeteilt. Insgesamt wurden im Jahr 2006 durch das Sozialamt Wohnberechtigungsscheine erteilt. Lediglich 52 Anträge mussten abschlägig beschieden werden. Wohnberechtigungsschein Typ L Dieser Wohnberechtigungsschein berechtigt zum Bezug von Wohnungen mit einem Belegungsrecht der Kommune. Insgesamt wurden dafür 413 Wohnberechtigungsscheine erteilt. 7 % der Antragsteller waren älter als 59 Jahre. 65 Wohnberechtigte (16 %) haben ihren Wohnberechtigungsschein mit einer Bescheinigung über eine außergewöhnliche soziale Dringlichkeit erhalten. Die Dringlichkeit wird nur bestätigt bei Obdachlosigkeit; unmittelbar drohender Obdachlosigkeit oder unzureichenden Wohnverhältnissen. In diesen Fällen erfolgt eine Vermittlung einer entsprechenden Wohnung über das zuständige Sozialamt. 37

39 Wohnberechtigungsschein Typ B Dieser Schein ist allgemein bekannt auch als Regel-WBS oder Allgemeiner WBS. Rechtliche Grundlage ist das Gesetz über die soziale Wohnraumförderung. Dieser Wohnberechtigungsschein gilt für das gesamte Bundesgebiet und wurde in Dresden in 44 Fällen erteilt. Hier waren 14 % der Antragsteller älter als 59 Jahre. Wohnberechtigungsschein Typ S Der Typ S steht für Sanierungsförderung und grenzt gleichzeitig den damit möglich beziehbaren Wohnraum ein, für den die Kommune über Belegungsrechte verfügt. Hiefür wurden 281 Wohnberechtigungsscheine erteilt, der Anteil der Antragsteller älter als 59 Jahre lag bei 2,5 %. Wohnberechtigungsschein Typ W Dieser Wohnberechtigungsschein berechtigt zum Bezug einer Wohnung, die mit nichtöffentlichen Mitteln über Darlehen bei der Sächsischen Aufbaubank zum Mietwohnungsbau gefördert wurde. Hierfür wurden im Jahr 2006 die meisten Wohnberechtigungsscheine erteilt. Dies waren insgesamt 645 Scheine, welche einen Anteil von 47 % an den gesamten erteilten Wohnberechtigungsscheinen einnehmen. 11 % der Antragsteller waren auch hier über 59 Jahre. Wohnberechtigungsschein Z1/Z2: Dieser Schein gilt für Wohnungen, für die eine separate Vereinbarung über alten- und behindertengerechten Wohnraum besteht. Hier wurden im Kalenderjahr lediglich 5 Wohnberechtigungsscheine erteilt. 38

40 4. Immaterielle Lebenslagen 4.1 Fakten Deutschland Im 2. Armuts- und Reichtumsbericht sind für diesen Themenbereich Kapitelüberschriften wie z. B. Bildung - Schlüssel zur Teilhabe oder Einkommenslagen und Gesundheit zu finden. Es wird deutlich gemacht, dass bei der Verteilung von Teilhabe- und Verwirklichungschancen die überwiegend öffentlich vermittelte Bildung eine wesentliche Rolle spielt. Auch wird ein wechselseitiger Zusammenhang zwischen sozialer Lage und Gesundheit bzw. Krankheit konstatiert. Dresden Zur Betrachtung der Dimension Immaterieller Lebenslagen wurde eine entsprechende Indikatorenauswahl aus den Bereichen Bildung, Wohnen und Gesundheit getroffen. Insgesamt wurden für diesen Themenbereich 9 Indikatoren mit unterschiedlichen Ausprägungen ausgewählt, die eine differenzierte Darstellung ermöglichen. Indikator 20: Schulische Qualifikation Indikator 21: Allgemeine Wohnungsversorgung Indikator 22: Soziale Wohnungsversorgung Indikator 23: Wohnqualität Indikator 24: Wohnungslosigkeit Indikator 25: Gesundheitszustand Indikator 26: Gesundheitsprävention Indikator 27: Gesundheitsinfrastruktur Indikator 28: Sterblichkeit Wie auch in den vorherigen Kapiteln besteht auch für diesen Themenbereich eine sehr unterschiedliche Datenverfügbarkeit. Die Statistiken zur Bildung liegen nur auf gesamtstädtischer Ebene vor, Wohnungsmarkdaten größtenteils in den sozialräumlichen Bezügen von Ortsamt und Stadtteil. Erfreulich ist, dass es zum ersten Mal gelungen ist, die Statistikdaten des kinder- und jugendärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes zur Prävention und zum Gesundheitszustand Dresdner Kinder auf der Stadtteilebene darzustellen und auszuwerten. 39

41 4.2 Indikator 20: Schulische Qualifikation Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung beschreibt zur schulischen Qualifikation folgendes: In der Grundschule besteht bereits ein nicht unerheblicher Zusammenhang zwischen der Schulleistung, der sozialen Herkunft und dem Migrationsstatus. In der Grundschule deuten sich damit schon Problembereiche an, die sich dann in der Sekundarschule massiv entwickeln. Der Anteil derer, die nicht die Lese-Kompetenzstufe II erreichten, betrug deutschlandweit im Jahr ,3%. Diese Schülerinnen und Schüler werden vermutlich nur mit allergrößten Schwierigkeiten den Anforderungen der Sekundarstufe I gerecht werden können. Zu dieser Gruppe gehörten überproportional Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder aus niedrigeren Sozialschichten. Die Analyse der Übergangsempfehlungen für den Besuch der weiterführenden Schulen in der Sekundarstufe I zeigt, dass die Chancen eines Kindes aus einem Elternhaus mit hohem sozialen Status rund 2,7-mal so hoch sind, eine Gymnasialempfehlung zu bekommen wie die eines Facharbeiterkindes, und das bei - das ist das Neue in der Diskussion über soziale Selektivität des Übergangs - Kontrolle der kognitiven Grundfähigkeiten und der Lesekompetenz. Insgesamt ist im Vergleich zum Schuljahr 2004/2005 ein durchschnittlicher Rückgang von Schülern an allgemein bildenden und Schulen des 2. Bildungsweges um 7 % zu verzeichnen. Von diesem Rückgang sind insbesondere die Mittelschulen betroffen. Hier minimierten sich die Schülerzahlen um fast 30 %. Grundschüler hingegen liegen in den letzten 3 Schuljahren bei einer jährlichen Zuwachsrate von 9 Prozent. Auch die Freien Walddorfschulen können wachsende Schülerzahlen konstatieren. Betrachtet man dazu die Statistik der berufsbildenden Schulen, nehmen der Besuch von Berufsfachschulen (um 8 %), Beruflichen Gymnasien (um 13 %) sowie Fachoberschulen (um 10 %) seit 2004/2005 kontinuierlich zu. Die meisten Schüler besuchen jedoch nach wie vor die klassische Berufsschule. Hier sind die Schülerzahlen konstant. Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen verlieren zunehmend an Bedeutung. Schulart 2004/ / /2007 Grundschulen Mittelschulen Gymnasien allgemein bildende Förderschulen Freie Waldorfschulen Bildungsweg Zusammen Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Schulart 2004/ / /2007 Berufsfachschulen Berufliche Gymnasien Berufsgrundbildungsjahr Berufsschulen Berufsvorbereitungsjahr Fachoberschulen Fachschulen Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen Zusammen Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 40

42 Vorwiegender Schulabschluss bei Absolventen/Abgängern an allgemein bildenden Schulen und Schulen des 2. Bildungsweges ist der Realschulabschluss. Das heißt von 100 Absolventen verfügen 47 über diesen Abschluss, 34 über die allgemeine Hochschulreife, 10 über einen Hauptschulabschluss und 9 Schulabgänger sind ohne Hauptschulabschluss. In den letzten 3 Jahren haben sich die Absolventenzahlen beim Realschulabschluss um 2 % verringert, Absolventen mit allgemeiner Hochschulreife stiegen um diese 2 Prozent (gemessen an der Gesamtanzahl der Absolventen/Abgänger) Absolventen/Abgänger an allgemeinbildenden Schulen und Schulen des 2. Bildungsweges Jahr 2004 Jahr 2005 Jahr Ohne Haupt schulabschluss Haupt schulabschluss Realschulabschluss Allgemeine Hochschulreif e Von den Absolventen/Abgängern an berufsbildenden Schulen der Stadt Dresden erhielten 6 % lediglich ein Abgangszeugnis. Die anderen Schüler konnten die berufsbildenden Schulen mit einem Abschlusszeugnis beenden. Die meisten Abgänger sind im Bereich des Berufsvorbereitungsjahres zu finden. Hier erhielten 34 % Abgänger ein Zeugnis mit dem Vermerk: "ohne Erfolg besucht". Absolventen/Abgänger an berufsbildenden Schulen der Stadt Dresden 2004, 2005 und 2006 Abschlüsse Abgänger mit Abgangszeugnis Absolventen mit Abschlusszeugnis darunter zusätzlich Fachhochschulreife erworben Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Von Interesse bei der Betrachtung der schulischen Qualifikation ist die Statistik sogenannter Wechsler, hier der Wechsel an weiterführende Schularten. 47 % der Grundschüler wechselten auf ein Gymnasium Mit Anhebung des Notendurchschnittes auf 2,5 (Deutsch/Mathematik) als Zugangsvoraussetzung für einen Wechsel von der Grundschule an ein Gymnasium war eine prozentuale Verlagerung der Wechsler zu verzeichnen, d. h. mehr Kinder wechselten von der Grundschule ans Gymnasium als bisher. Beispielsweise gingen im Jahr 2004/2005 noch 53 % der Kinder von der Grundschule an die Mittelschule über, 47 % wechselten auf ein Gymnasium. Im Jahr 2006/2007 war für 42 % der Grundschüler die Mittelschule weiterführende Schule und 58 % wurden Gymnasiasten. Da das Bildungssystem in Deutschland nach oben und unten durchlässig ist, entstehen auch an den weiterführenden Schulen entsprechende Wechsel. So wechselten im Schuljahr 2006/2007 von den Gymnasien ca. 2 % an Mittelschulen zurück. Die Quote der Mittelschüler, die umgekehrt auf Gymnasien wechselten lag in diesem Schuljahr bei 0,7 Prozent. 41

43 Schüler an allgemein bildenden Schulen in der Stadt Dresden im Schuljahr 2006/07 nach der im vergangenen Schuljahr besuchten Schulart Im Schuljahr 2006/07 besuchte Schulart Im vergangenen Schuljahr besuchte Schulart Grundschule Mittelschule Gymnasium allgemein bildende Förderschule Freie Waldorfschule Schulanfänger x x Grundschule Mittelschule x Gymnasium x Freie Waldorfschule Förderschule sonstige Schule Insgesamt Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Betrachtet man die Statistik geschlechtsspezifisch gab es 2006/2007 keine Geschlechterdominanz bei den Grundschülern. Auch der Anteil der Wechsler von der Grundschule in eine Mittelschule betrug bei beiden ca. 40 Prozent. Der Übergang an ein Gymnasium erfolgte für 55 % der Jungen und 57 % der Mädchen. Von den insgesamt 53 Schülern, die von einer Mittelschule an ein Gymnasium wechselten war der überwiegende Teil Mädchen (62 %). Umgekehrt lag der Anteil der Jungen höher, hier wechselten 59 % zurück an eine Mittelschule. Förderschulen besuchen anteilmäßig mehr Jungen als Mädchen. Auch beim Wechsel von Grund- oder Mittelschule auf eine Förderschule dominieren die Jungen. In Gegensatz dazu wechseln aber auch wesentlich mehr Jungen von einer Förderschule auf eine Grund- oder Mittelschule. Die Übertragung der Ergebnisse der Analyse der Übergangsempfehlungen aus dem 2. Armuts- und Reichtumsbericht auf Dresden konnte nicht geprüft werden, das diesbezügliche Statistikdaten zum sozialen Status des Elternhauses nicht vorlagen. Statistisch belegbare Aussagen zu Auswirkungen der sozialen Herkunft auf die Bildungschancen, sind dem Teil empirische Studie zu entnehmen, wo diesbezügliche Aussagekonstellationen ausgewertet wurden. 4.3 Indikator 21: Allgemeine Wohnungsversorgung Die Versorgung mit ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum hat in Deutschland insgesamt einen guten bis sehr guten Standard erreicht. Allerdings gibt es auch unter diesen günstigen Rahmenbedingungen Haushalte, die Schwierigkeiten haben, sich aus eigener Kraft am allgemeinen Wohnungsmarkt angemessen mit Wohnraum zu versorgen gab es in Dresden Wohnungen bei einer durchschnittlichen Größe von 65,9 m². Die meisten Wohnungen lagen in Blasewitz (46.446), Cotta (42.086) und Prohlis (33.084). Wohnungsleerstand spielte auch 2006 nach wie vor eine große Rolle in Dresden. Entsprechende Rückbaukonzeptionen bzw. Komplettabrisse von ganzen Häuserzeilen reduzieren sukzessive diesen Leerstand. Die Leerstandsquoten waren in Cotta und Prohlis im Stadtvergleich am höchsten , , , , ,0 8, , , ,0 0 0,0 42 Altstadt Neustadt Pieschen Wohnungen gesamt Leerstandsquote Klotzsche OS Weixdorf, Langebrück, Schönborn Loschwitz OS Schönfeld-Weißig Blasewitz Leuben Prohlis Plauen OS Cossebaude, Mobschatz, Oberwartha Cotta OS Altfranken, Gompitz

44 Betrachtet man das Baualter der Wohnungen in Dresden, so sind heute die meisten Wohnungen in der Baualtersgruppe von zu finden. Die durch den 2. Weltkrieg völlig zerstörte Altstadt, wie auch große Teile von Blasewitz wurde in den Nachkriegsjahren bis 1969 wieder aufgebaut. Demzufolge sind in Altstadt die meisten Wohnungen in dieser Gruppe mit einem Anteil von 40 % zu finden. Der Bauboom in den achtziger Jahren im Bereich der Plattenbausiedlungen spiegelt sich in einem sehr hohen Wohnungsanteil in Prohlis und Cotta in der Gruppe der von 1970 bis 1990 erbauten Gebäude wider. Prohlis hat in dieser Baualtersgruppe einen Anteil von 22 % (absolut Wohnungen) und Cotta 19 % (absolut Wohnungen). In Dresden gab es zum Jahresende 2006 insgesamt Eigentumswohnungen. Die entsprechend höchsten Anteile weisen die Ortschaften auf. Im Ortsamtvergleich hatte Loschwitz (Anteil 39,4 %) vor Klotzsche (Anteil 34,1 %) die meisten Eigentumswohnungen. durchschnittliche Wohnungsgröße in Dresden liegt noch unter dem bundesdeutschen Durchschnitt aus dem Jahr 2002 Bei den einzelnen Stadtteilen waren der Stadtteil Hellerberge/Wilschdorf im Ortsamt Klotzsche mit einem Anteil von 72,8 % gefolgt von Hosterwitz/Pillnitz in Loschwitz mit 52,9 % die Quotenstärksten. Dementsprechend hoch ist auch die durchschnittlich verfügbare Wohnfläche in den Ortschaften. Insgesamt liegt die durchschnittliche Wohnungsgröße noch unter dem bundesdeutschen Durchschnitt aus dem Jahr 2002 (89,6 m²) auch im Vergleich zur Größe in den neuen Ländern aus dieser Zeit (76,8 m²). Ortsamt Wohnungen je Gebäude Wohnfläche je Wohnung in m² Altstadt 15,10 58,66 Neustadt 8,07 63,57 Pieschen 5,87 62,35 Klotzsche 2,71 74,19 OS Weixdorf, Langebrück, Schönborn 1,57 86,40 Loschwitz 2,30 86,91 OS Schönfeld-Weißig 1,89 83,03 Blasewitz 7,66 66,22 Leuben 4,66 65,98 Prohlis 4,73 66,22 Plauen 5,81 66,54 OS Cossebaude, Mobschatz, Oberwartha 2,29 77,03 Cotta 5,99 60,37 OS Altfranken, Gompitz 1,64 90,41 Dresden gesamt 5,10 65,91 Bei der Betrachtung der Wohnungsgrößenanteile dominieren in der Gesamtheit die 3-Raumwohnungen. Lediglich Wohnungen, das entspricht einem Anteil von 0,7 %, sind Wohnungen mit 7 Räumen und mehr. Die Bebauungstypisierungen der einzelnen Ortsämter stellt nachfolgende Grafik dar. Dresden gesamt Wohnungsgrößenverteilung OS Altfranken, Gompitz Cotta OS Cossebaude, Mobschatz, Oberwartha Plauen Prohlis Leuben Blasewitz OS Schönfeld-Weißig Loschwitz OS Weixdorf, Langebrück, Schönborn Klotzsche Pieschen Neustadt Altstadt ausgewogenes Wohnungsangebot - große Spanne im Mietpreissegment 0% 20% 40% 60% 80% 100% 1 RWE 2 RWE 3 RWE 4 RWE 5 RWE 6 RWE + 43

45 Im Jahr 2006 wurden in der Stadt Dresden insgesamt Wohnungen neu- bzw. umgebaut. Dabei liegt das Verhältnis von Neubau zu Umbau bei 19 zu 81 Prozent. Die stärkste Neubautätigkeit war im Stadtteil Lockwitz mit 64 Wohnungen zu verzeichnen, daneben gab es 16 Stadtteile, in denen keine Wohnung neu entstanden ist. Beim Ausbau war die Bautätigkeit im Stadtteil Innere Neustadt mit 230 umgebauten Wohnungen am größten. Hier waren es 9 Stadtteile, in denen kein Wohnungsausbau im Jahr 2006 erfolgte. Insgesamt waren 7 Stadtteile ohne jegliche Bautätigkeit im Neu- bzw. Ausbaubereich mit einem 2006er Fertigstellungsjahr. Dazu gehören: Pirnaische Vorstadt, Johannstadt-Nord, Johannstadt-Süd Albertstadt, Prohlis-Nord, Prohlis-Süd, Gorbitz-Ost. Das ausgewogene Wohnungsangebot geht mit einer entsprechend großen Spanne im Mietpreissegment einher. Die statistischen Angaben zu den durchschnittlichen Mieten in der Stadt Dresden gehen auf die Auswertung der Kommunalen Bürgerumfrage aus dem Jahr 2005 zurück. Erst im Herbst dieses Jahres startet eine neue Umfrage, die dann im Bereich Wohnen wieder inhaltlich in den Mietspiegel 2008 der Stadt Dresden einfließt. Aktuelle Mietpreisentwicklungen der letzten beiden Jahre sind erst zu diesem Zeitpunkt verfügbar. So lag der durchschnittliche Grundmietpreis in der Stadt Dresden im Jahr 2005 bei 5,02 /m². TOP 10 - Mietpreisniveau 2005 Gompitz/Altfranken 5,92 Kleinzschachwitz 5,87 Blasewitz 5,75 Briesnitz 5,68 Striesen-Ost 5,67 Hosterwitz/Pillnitz 5,66 Loschwitz/Wachwitz 5,66 Laubegast 5,59 Coschütz/Gittersee 5,54 Naußlitz 5,52 5,30 5,40 5,50 5,60 5,70 5,80 5,90 6,00 Am preiswertesten wohnte es sich in Gorbitz-Nord. Hier lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Grundmiete bei 3,77. Stadtteile Grundmiete/m² Gorbitz-Nord/Neu-Omsewitz 3,77 Südvorstadt-Ost 4,09 Reick 4,18 Großzschachwitz 4,26 Gorbitz-Süd 4,50 Gorbitz-Ost 4,50 Johannstadt-Nord 4,56 Prohlis-Nord 4,56 Prohlis-Süd 4,56 Niedersedlitz 4,56 44

46 4.4 Indikator 22: Soziale Wohnungsversorgung Wie bereits beim vorherigen Indikator beschrieben, hat die Versorgung mit ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum insgesamt einen guten bis sehr guten Standard erreicht. In den vergangenen 15 Jahren wurde über die Förderung des Wohnungsbaus Wohnraum geschaffen, der unter den Aspekt des sozialen Wohnungsbaus fällt. Der Einsatz von Fördermitteln ermöglichte im Mietwohnungsneubau wie auch in der Sanierung von Wohnungen für die zukünftigen Mieter festgeschriebene Anfangsmieten mit ebenso festgeschrieben Mietpreissteigerungen im Bindungszeitraum. Die Nachfrage nach solchem Wohnraum spiegelt sich im Indikator 19 Wohnberechtigungsscheine wider. Zum Stichtag gab es in der Stadt Dresden für insgesamt Wohnungen Mietpreis- und Belegungsbindungen Wohnungsstruktur im geförderten Wohnungsbau Ausbau DG-Ausbau Neubau 1 RWE 2 RWE 3 RWE 4 RWE 5 RWE Bei der regionalen Verteilung zeigt sich folgendes Bild: Ausbau DG-Ausbau Neubau zusammen OA Altstadt OA Blasewitz OA Cotta OA Klotzsche OA Leuben OA Loschwitz OS Mobschatz OA Neustadt OA Pieschen OA Plauen OA Prohlis OS Schönborn zusammen

47 Dieser Wohnungsbestand setzt sich aus vielen verschiedenen Förderprogrammen zusammen mit unterschiedlichen Bindungszeiträumen, Mieten und Mietvoraussetzungen (Einkommensgrenzen für Wohnberechtigungsscheine). Darüber hinaus verfügt die Kommune über Belegungsrechte an ehemaligen WOBA-Wohnungen gemäß dem Beschluss des Stadtrates zur Sozial-Charta. Über die Laufzeit des Sächsischen Belegungsrechtsgesetzes (SächsBelG) hinaus (gilt bis 2013) sind demzufolge in den nächsten 10 Jahren mindestens Wohnungen des verkauften Wohnungsbestandes i.s. des oben genannten Gesetzes vorzuhalten und nach Ablauf der Bestandsschutzzeit kann bei entsprechendem Nachweis der Notwendigkeit diese Festschreibung um jeweils zwei mal 5 Jahre bis mindestens 2026 verlängert werden. In diesen benannten Wohnungen sind bereits die Wohnungen in Städtebauförderobjekten enthalten. Konzept der Landeshauptstadt Dresden zum Wohnungsangebot für Einkommensschwache An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Stadt Dresden Wohnungsbestände und Verfügbarkeiten regelmäßig analysiert, um eine Versorgung mit Wohnraum für Einkommensschwache sicher stellen zu können. Ganz aktuell gibt es ein Konzept der Landeshauptstadt Dresden zum Wohnungsangebot für Einkommensschwache in dem auch Handlungsempfehlungen und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung dieses Zieles festgehalten wurden. Deshalb wird an dieser Stelle die Statistik und Interpretation zum Indikator begrenzt und auf das Konzept verwiesen. 4.5 Indikator 23: Wohnqualität Wohnqualität insgesamt wird durch viele unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Dazu gehören neben einem entsprechenden Ausstattungsgrad, der Beschaffenheit und Größe der Wohnung selbst auch alle Parameter, die das Wohnen direkt beeinflussen wie z. B. Wohnumfeld, Mietzins, Feinstaub- und Lärmbelästigung, das Vorhandensein von Spielplätzen bei Familien, Verkehrsanbindung und Mieterklientel. Da diese in Ihrer Gesamtheit hier nicht betrachtet werden können wurde zum einen die durchschnittlich verfügbare Pro-Kopf-Wohnfläche und zum anderen die Wohndauer der Dresdner Bevölkerung analysiert. Diese Indikatorenausprägungen beschreiben die Stabilität von Stadtteilen. 48,0 46,0 44,0 Pro-Kopf-Wohnfläche Dresden gesamt 42,0 40,0 38,0 36,0 34,0 32,0 30,0 Altstadt Neustadt Pieschen Klotzsche OS Weixdorf, Langebrück, Schönborn Loschwitz OS Schönfeld-Weißig Blasewitz Leuben Prohlis Plauen OS Cossebaude, Mobschatz, Oberwartha Cotta OS Altfranken, Gompitz Mehr als die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner von 39 m² weisen neben Neustadt, Loschwitz und Prohlis noch zwei Ortschaften auf. 46

48 Einwohneranteil Wohnfläche je Wohnung Wohnungsanteil Wohnflächenanteil- Eigentumsquote Neustadt 8,1 63,6 8,7 8,4 2,4 Loschwitz 3,8 86,9 3,5 4,6 39,4 Prohlis 11,0 66,2 11,3 11,3 14,8 OS Schönfeld-Weißig 2,5 83,0 2,1 2,6 55,8 OS Cossebaude, Mobschatz, Oberwartha 1,4 77,0 1,3 1,5 40,3 Wohndauer ist in vielfältiger Hinsicht ein wichtiger Sozialindikator. Er gibt Auskunft über Art und Maß räumlichlokaler Bindungen und sozialer Integration (- chancen) wie auch fundamentale Veränderungen in der Gesellschaft (im Kontext sozialen Wandels) und ihres Niederschlags in städtischen Gebieten anzeigt. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen lassen für die Zukunft, und das gilt bundesweit, eine weitere Verkürzung der durchschnittlichen Wohndauer erwarten: die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt und die Dynamik der Arbeitsplatzentwicklungen mit steigenden Anforderungen an Ausbildungs- und Arbeitsplatzmobilität führen vermehrt zu Umzügen über die Stadtgrenze und verkürzen dadurch insbesondere die Wohndauer. Aber auch die Veränderungen in den Formen des sozialen Zusammenlebens sind verbunden mit häufigeren Wohnstandortwechseln und erzeugen ein höheres Maß an räumlicher Mobilität. Eine Folgewirkung davon ist, dass sich im Schnitt die Zahl der Wohnstandorte und der Umzüge im Leben einer Person erhöhen und die Wohndauer sich entsprechend verkürzt. In Dresden spiegelt sich folgende Situation wider. Die meisten Einwohner der Stadt haben eine durchschnittliche Wohndauer von 5 10 Jahren. Das betrifft 24 % aller Dresdner. 30 durchschnittliche Wohndauer in der Stadt Dresden bis 1 Jahr 1-3 Jahre 3-5 Jahre 5-10 Jahre Jahre ü 20 Jahre Quelle: Kommunale Statistikstelle/Eigene Darstellung Die geringste Wohndauer ist im Ortsamt Neustadt zu verzeichnen. Hier leben durchschnittlich die meisten Einwohner des Ortsamtes mit einer maximalen Wohndauer bis 5 Jahre. Dies ist für dieses Ortsamt als Ortsamt mit junger Bevölkerungsstruktur typisch. Dass die Ortschaften beliebte Familienstandorte mit einer hohen Eigentumsquote sind, drückt sich ebenfalls in der Wohndauer aus. Geringe Anteile beim Wohnen bis 5 Jahre, dafür ein hoher Anteil bei einer durchschnittlichen Wohndauer von 5-20 Jahren. In Schönfeld-Weißig wohnen 27 Prozent der Einwohner 20 Jahre und länger. Das ist der höchste Bevölkerungsanteil in diesem Segment. Knapp dahinter, mit 26 Prozent, liegt das Ortsamt Altstadt. Auch das ist im Vergleich mit den Bevölkerungsstrukturen konsistent. 47

49 Für die Umzugsstatistik wurden in der kommunalen Bürgerumfrage von 2005 u. a. die Umzugsabsichten erfragt. 71 % der Befragten hatten keine Umzugsabsichten. Innerhalb der nächsten 2 Jahre wollten 13 % und innerhalb der nächsten 5 Jahre 5 % umziehen. Unentschlossen waren darin 11 % der Befragten. Bei den Umzugswilligen wollten 46 % im damalig bewohnten Stadtteil umziehen. Für den Wegzug aus Dresden waren bei 68 % der Befragten berufliche Gründe und 18 % familiäre Gründe ausschlaggebend. bis 1 Jahr 1-3 Jahre 3-5 Jahre 5-10 Jahre Jahre ü 20 Jahre Altstadt 13,2 19,8 12,6 18,1 10,4 25,8 Neustadt 20,5 27,8 15,8 22,1 7,4 6,4 Pieschen 15,6 21,8 13,9 26,1 9,4 13,3 Klotzsche 8,9 14,9 11,7 26,1 16,9 21,4 OS Weixdorf, Langebrück, Schönborn 6,4 10,8 8,1 26,3 21,5 26,9 Loschwitz 10,2 17,4 12,1 23,0 14,8 22,5 OS Schönfeld-Weißig 8,4 13,4 10,3 28,9 22,3 16,6 Blasewitz 12,9 19,3 13,3 27,2 9,9 17,4 Leuben 10,4 18,5 12,2 23,3 13,9 21,6 Prohlis 12,1 18,2 12,0 24,8 14,6 18,4 Plauen 13,9 18,4 11,8 22,5 12,0 21,4 OS Cossebaude, Mobschatz, Oberwartha 8,2 14,7 9,5 23,9 19,9 23,7 Cotta 14,1 22,2 13,5 23,0 12,7 14,5 OS Altfranken, Gompitz 5,5 13,3 11,8 36,8 19,3 13,2 Dresden gesamt 13,1 19,7 12,8 24,0 12,3 18,0 4.6 Indikator 24: Wohnungslosigkeit Die Begriffe Wohnungslosigkeit, Wohnungsnotfälle und Obdachlosigkeit werden für verschiedene Problemsituationen und Personengruppen verwendet. Zu den Wohnungsnotfällen zählen Personen, die unmittelbar von Obdachlosigkeit bedroht oder aktuell betroffen sind oder Personen, die aus sonstigen Gründen in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben. Sie können durch vielschichtige Lebenssituationen und Notlagen verursacht sein, was die statistische Abgrenzung sowie eine exakte Bezifferung der Wohnungsnotfälle erschwert. Eine bundesweite Statistik über die Zahl der Wohnungsnotfälle gibt es nicht. Allgemein hängen Umfang und Entwicklung von Wohnungsnot wesentlich von der Situation am Wohnungsmarkt ab. Es wird konstatiert, dass es in den vergangenen Jahren zu einem starken Rückgang der Wohnungslosigkeit und der Wohnungsnotfälle gekommen ist. Die geschätzte Jahresgesamtzahl der Wohnungslosen hat sich zwischen 1998 und 2003 um fast 42% reduziert. Sie sank bundesweit von (1998) auf Personen im Jahr Das vorrangige Ziel der Wohnungslosenhilfe ist es, den Eintritt der Wohnungslosigkeit durch präventive Maßnahmen abzuwenden. Das gelingt nicht immer. Bei Bedarf kann die Kommune verschiedene Maßnahmen und Leistungen gewähren, die sich in Art und Umfang nach den persönlichen Lebensverhältnissen des Einzelfalls richten und entsprechend variieren. In der Stadt Dresden hat sich in den vergangenen Jahren eine relativ stabile Versorgungssituation mit einem breit gefächerten fachlichen Angebot von Leistungen verschiedener Träger entwickelt. 48

50 Mit der aktuellen Fortschreibung der Obdachlosenkonzeption als Konzept zur Wohnungslosenhilfe versucht die Kommune mit denen auch durch das Inkrafttreten der Sozialgesetzbücher II und XII zum 01. Januar 2005 veränderten Bedarfslagen der hilfebedürftigen Personen gerecht zu werden. Zum gab es in der Landeshauptsstadt Dresden fast 30 verschiedene Angebote in der Wohnungslosenhilfe. Diese reichten von konventionellen Beratungsangeboten über Kleiderkammern, Suppenküchen bis hin zu Übernachtungsstätten. Mit insgesamt 6 Obdachlosenheimen hatte die Kommune vertragliche Vereinbarungen zur Unterbringung von hilfebedürftigen Personen abgeschlossen. Insofern bestehen auch nur für diese Einrichtungen Belegungsstatistiken. In diesen Obdachlosenheimen waren zum Ende des Jahres 2006 insgesamt 229 Übernachtungsplätze vorhanden. Diese waren zu 85,6 % belegt. Das entspricht einer absoluten Belegung mit 196 hilfebedürftigen Personen. Auslastung der Obdachlosenheime Langebrücker Str Florian-Geyer-Str Belegung Buchenstr Kapazität Kipsdorfer Str Maxim-Gorki-Str Emerich-Ambros-Ufer Betrachtet man neben der Auslastung der Obdachlosenheime noch die Verweildauer der Hilfebedürftigen in diesen Einrichtungen ergibt sich folgendes Bild. Knapp über die Hälfte der Bedürftigen (54 %) hat eine Verweildauer unterhalb eines Jahres. 4 % leben allerdings bereits seit mehr als 5 Jahren in einem Obdachlosenheim. Verweildauer in Obdachlosenheimen in Prozent mehr als 5 Jahre 4 3 Jahre bis < 5 Jahre 7 2 Jahre bis < 3 Jahre 16 1 Jahr bis < 2 Jahre 19 < 1 Jahr

51 4.7 Indikator 25: Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen Auch in einer hoch entwickelten Gesellschaft wie der Bundesrepublik Deutschland mit ihren Schutzbestimmungen gegen gesundheitsbeeinträchtigende Faktoren in der Umwelt und der Arbeitswelt, mit ihrem breiten Zugang zu Bildungsmöglichkeiten und sozialem Ausgleich ist ein wechselseitiger Zusammenhang zwischen sozialer Lage und Gesundheit bzw. Krankheit zu beobachten. Die Schichtzugehörigkeit und damit verbundene Einkommenslagen, der Zugang zu Bildung, die Wohnsituation oder Erwerbstätigkeit bzw. Arbeitslosigkeit haben Auswirkungen auf die Gesundheit bzw. das Gesundheitsverhalten und beeinflussen den Zugang zur gesundheitlichen Versorgung. Andererseits können der berufliche Status und die Einkommenssituation durch eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes negativ beeinflusst werden und so zu einem sozialen Abstieg führen. Kinder und Jugendliche sind in Deutschland die am meisten von Armut und Sozialhilfebezug betroffene Altersgruppe. Die soziale Benachteiligung wirkt sich oftmals auf die gesundheitliche Entwicklung der Heranwachsenden aus. Die Bundesärztekammer warnt vor einer Verschlechterung der Kindergesundheit in Deutschland. Essstörungen und Bewegungsarmut unter Kindern und Jugendlichen nehmen zu, 15 Prozent der 3- bis 17- Jährigen seien übergewichtig und 20 Prozent der 7- bis 17-Jährigen haben psychische Probleme. soziale Benachteiligung wirkt sich auf die gesundheitliche Entwicklung der Heranwachsenden aus Im Kindes- und Jugendalter bilden sich wesentliche gesundheitsrelevante Verhaltensweisen und viele Gesundheitsstörungen in jungen Lebensjahren werden zu Risikofaktoren für schwerwiegende Erkrankungen im späteren Leben. Viele dieser Probleme können durch eine frühzeitig einsetzende Gesundheitsförderung und Prävention jedoch vermieden werden. Um einen erneuten Überblick zur Gesundheit der Dresdner Kinder zu erhalten, wurden die durch den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes der Landeshauptstadt Dresden (KJÄD) durchgeführten ärztlichen Pflichtuntersuchungen ausgewertet. Erstmalig ist es im Bereich der Kindertagesstätten- und Einschulungsuntersuchungen gelungen, eine Gesundheitsstatistik mit einem Sozialraumbezug, hier dem Wohnort des Kindes, darzustellen. Die statistische Zuordnung der Untersuchungen der 2. und 6. Klasse erfolgte nach dem Sitz der Schule. Die statistischen Daten für diese Untersuchungen beziehen sich auf das Schuljahr 2005/2006. Für die Auswertungen und Darstellungen wurden die Ortschaften den räumlich nächstgelegenen Ortsämtern zugeordnet, da die relativ kleinen Statistikwerte der Ortschaften zu einer Verfälschung der Gesamtdarstellung führen würden Morbiditätsrate Übergewicht/Adipositas Übergewicht ist eine Volkskrankheit. Etwa jeder dritte erwachsene Bundesbürger ist übergewichtig. Im jüngeren Lebensalter sind eher Männer betroffen, ab dem vierzigsten Lebensjahr überwiegt der Anteil der Frauen. Besonders auffällig ist, dass es in den letzten Jahren immer mehr übergewichtige Kinder gibt. Diese Entwicklung ist insofern gefährlich, als übergewichtige Kinder ein erhöhtes Risiko haben, im Erwachsenenalter ernährungsabhängige Erkrankungen wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit etc. zu entwickeln. Zu viel und falsche Ernährung, verbunden mit Bewegungsmangel führt zu einem besorgniserregenden Teufelskreis. Oft werden die Kinder von ihren Eltern vernachlässigt und sich selbst überlassen (Fernsehen, Computer, Spiel-Konsolen) und ernähren sich von Fast-Food. Die Eltern sind diesbezüglich oft selbst ein schlechtes Vorbild, ernähren sich schlecht und bewegen sich selten. Dieses von den Eltern vorgelebte und von den Kindern nachgeahmte Verhalten wird nicht als "falsch" erkannt. Deshalb ist es für den späteren Erwachsenen oft nur unter großen Schwierigkeiten möglich diese angelernten Denkmuster zu verändern. Unverändert führen diese oft zu starker Überernährung (Adipositas), mit all ihren katastrophalen und gesundheitsschädlichen Folgen. Obwohl Krankenkassen und Schulen vermehrt Programme anbieten, wie Familien ihren Lebenswandel umstellen können, nimmt die Anzahl der übergewichtigen Kinder/Jugendlichen zu, wie erst jüngst die aktuelle Studie des Robert-Koch-Instituts aufgezeigt hat. 50

52 Wie sieht die Situation in Dresden aus? Insgesamt wurden Kinder bei 4 unterschiedlichen Untersuchungen durch den KJÄD im Schuljahr 2005/2006 untersucht. Der Anteil von Kindern mit Übergewicht beträgt insgesamt 4,4 % und Kinder mit Adipositas 2,4 %. Untersucht wurden Kinder in Kindertagesstätten im Alter von durchschnittlich 4 Jahren, Schulanfänger im Rahmen der Einschulungsuntersuchung, Kinder die die Schule im 2. Schuljahr sowie Kinder, welche die 6. Klasse besuchten. Festgestellt wurde, dass die anteilig meisten Kinder in der 6. Klasse mit Übergewicht bzw. Adipositas belastet waren. Immerhin 6,7 % der untersuchten Sechstklässler waren übergewichtig, 3,5 % adipös. Anteil übergewichtiger Kinder Anteil adipöser Kinder Kita 1,2% 3,3% Schulanfänger 2,9% 4,4% 2. Klasse 1,9% 3,6% 6. Klasse 3,5% 6,7% In den nachfolgenden Diagrammen wurden die Untersuchungsergebnisse mit dem entsprechenden Sozialraumbezug der Ortsämter dargestellt. Im Bereich der übergewichtigen Kinder haben über alle Untersuchungen insgesamt die Ortsämter Pieschen mit 12,9 % und Cotta mit 12,8 % den höchsten Anteil im Stadtvergleich. Kinder mit Adipositas waren am häufigsten im Ortsamt Plauen mit 24 % und Prohlis mit 23,3 % zu finden. Die geringsten Gewichtsprobleme hatten die Kinder des OA Leuben. Anteil adipöser Kinder Prohlis 1,8 3,9 4,3 Plauen 1,7 3,7 1,6 3,6 Pieschen 1,7 4,0 2,7 4,4 Adipositas Kita Neustadt Loschwitz 0,9 2,2 2,0 1,2 2,3 2,6 4,3 2,5 Adipositas Schulanfänger Adipositas 2. Klasse Adipositas 6. Klasse Leuben 1,3 3,5 0,4 0,7 Klotzsche 2,7 6,1 Cotta 0,4 3,2 4,0 5,2 Blasewitz 1,1 1,5 1,8 2,4 Altstadt 1,6 4,2 1,7 2,1 0% 20% 40% 60% 80% 100% Anteil übergewichtiger Kinder Prohlis 3,9 5,5 6,4 7,4 Plauen 2,8 3,4 5,4 12,4 Pieschen 3,2 4,3 2,7 7,5 Übergewicht Kita Neustadt 3,1 4,3 1,1 4,2 Übergewicht Schulanfänger Übergewicht 2. Klasse Loschwitz 3,5 4,6 4,3 5,3 Übergewicht 6. Klasse Leuben 0,8 2,7 1,3 2,8 Klotzsche 1,4 5,1 0,8 4,6 Cotta 5,3 4,9 6,3 6,4 Blasewitz 3,1 3,4 3,0 7,5 Altstadt 3,2 5,8 2,9 5,1 0% 20% 40% 60% 80% 100% Quelle: Eigene Darstellung 51

53 4.7.2 Morbiditätsrate Karies Die Zahngesundheit unserer Kinder und Jugendlichen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Ungefähr jeder zweite sächsische Schulanfänger hat ein kerngesundes Gebiss ohne Karies. In den Klassenstufen eins bis sechs hat sich die Karies-Verbreitung innerhalb von sieben Jahren halbiert. Im Rahmen einer zahnärztlichen Reihenuntersuchung, die jährlich durch die kommunale Jugendzahnklinik vorgenommen wird, werden Kinder ab dem zweiten Lebensjahr bis zur siebten Klasse auf die Zahngesundheit untersucht. Im Schuljahr 2005/2006 wurden insgesamt Kinder/Jugendliche zahnärztlich untersucht. Darunter auch Jugendliche der Klassenstufen Anzahl untersuchter Kinder /Jugendlicher Anzahl untersuchter Kinder/Jugendlicher Kindertagesstätte Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse /12. Klasse 25 Im Ergebnis wurde festgestellt, dass im Vergleich zu den Vorjahren ein Rückgang der Karieserkrankungen erfolgte. So wurde z. B. bei 84,3 % der untersuchten 3-jährigen Kinder ein kariesfreies Gebiss festgestellt. Im Schuljahr 1999/2000 waren es 79,9 Prozent und im Schuljahr 2002/ ,41 Prozent. Bei den 6-jährigen Kindern hingegen ist kein Rückgang von Karieserkrankungen zu verzeichnen. So hatte nur noch knapp über die Hälfte der untersuchten Kinder (52,2 %) ein kariesfreies, primär gesundes Gebiss. Bei 15,6 % der untersuchten Kinder war das Gebiss bereits saniert und 32,2 % der Gebisse waren behandlungsbedürftig. Statistisch wird die Zahngesundheit der Deutschen nach einem international anerkannten, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgegebenen Index erfasst. Dieser so genannte DMFT-Index gibt an, wie viele Zähne bei einer untersuchten Person akut kariös sind, wegen Karies gefüllt oder extrahiert worden sind. Nach den Mundgesundheitszielen für Deutschland im Jahr 2020, die von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) auf der Grundlage der globalen Vorgaben der WHO modifiziert wurden, sollen mindestens 80 Prozent der 6-Jährigen ein kariesfreies Milchgebiss haben und die 12-Jährigen einen DMFT-Wert von unter 1 erreichen. Bei den 12-Jährigen ist das Ziel bereits heute erreicht. Im Schuljahr 2005/2006 lag dieser Index bei 0,87. Entwicklung des DMF-T Index der 12-Jährigen 2,5 2,2 2 1,5 1 1,26 1,07 0,87 0, / / / /

54 Gebissbefund in % der insgesamt untersuchten Kindern im Alter von 1-14 Jahren primär gesund saniert behandlungsbedürftig Kinder- und Jugendpsychiatrie Kinder- und jugendpsychiatrische Tätigkeit bezieht sich auf die Erkennung, Behandlung, Prävention und Rehabilitation von psychischen, psychosomatischen und neurologischen Störungen, sowie auf die Diagnostik von Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensproblemen. Die Einbeziehung der Familie und des sozialen Umfeldes nimmt dabei einen breiten Raum im diagnostischen und therapeutischen Prozess ein. Diese Aufgabe wird in vier kommunalen Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Familien (Gesundheitsamt) wahrgenommen. Ziel ist es den Betroffenen niederschwellig und frühzeitig Beratung anzubieten, weiterführende Hilfen einzuleiten und nach Ressourcen, sowohl im familiären als auch im sozialen Netzwerk zu suchen. Im Jahr 2006 wurden die Beratungsstellen von insgesamt 933 Ratsuchenden und Betroffenen aufgesucht. Dabei wohnten die meisten Ratsuchenden im Ortsamtsbereich Prohlis. Anzahl der Beratenen nach Wohnort keine Angaben 5 Cotta 50 Plauen 94 Prohlis 223 Leuben 92 Blasewitz 134 Loschwitz 59 Klotzsche 52 Pieschen Neustadt Altstadt

55 Bei knapp 55 % spielte die elterliche Trennungssituation im Beratungsanliegen eine dominierende Rolle. In den Beratungsfällen waren 68 % der Kinder männlichen Geschlechts. Am häufigsten wurden Familien mit Kindern im Alter von 9 bis 12 Jahren bzw. 6 bis 12 Jahren beraten. Hier lagen die Beratungsanteile bei 29 und 26 Prozent. Altersstruktur der Beratungsfälle in Prozent männlich weiblich bis 3 Jahre 3-6 Jahre 6-9 Jahre 9-12 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre 27+ Jahre ohne 4.8 Indikator 26: Gesundheitsprävention bei Kindern und Jugendlichen Prävention zielt auf die Vermeidung von Krankheiten, somit auf die Eindämmung von Verbreitung und die Reduktion von Auswirkungen. Primäre Prophylaxe, auch Primäre Prävention genannt, will den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern und Unfälle oder die Entstehung von Krankheiten vermeiden. Hierzu zählt beispielsweise die Verhinderung von Infektionskrankheiten durch Impfungen. Sekundärprophylaxe oder Sekundäre Prävention bezieht sich auf Früherkennung von Krankheiten und Behandlung in einem möglichst frühen Stadium. Beispiel hierfür sind die vom Kinderarzt angebotenen Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen. Daher wurde für den Indikator Gesundheitsprävention bei Kindern und Jugendlichen der Impf- sowie Vorsorgestatus in den einzelnen Untersuchungszeiträumen analysiert Impfstatus In den ersten Lebensjahren gibt es bei Kindern in Deutschland hohe Impfraten. Viele Auffrischimpfungen unterbleiben jedoch und versäumte Impfungen werden nicht nachgeholt, wie der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) belegt. Beispiel Tetanus: 98 Prozent aller Kinder ab zwei Jahre und aller Jugendlichen haben eine Grundimmunisierung, was die hohe Akzeptanz der Impfung belegt. Aber nur 78 Prozent der über Zweijährigen sind altersgerecht geimpft, und die erste Auffrischung haben im empfohlenen Alter von sechs bis sieben Jahre nur 57 Prozent erhalten. 54

56 Ähnlich ist das Bild bei Masern: Fast 94 Prozent der Kinder ab zwei Jahren und der Jugendlichen sind einmal gegen Masern geimpft, aber nur 74 Prozent haben die zweite Impfung. Bedenklich ist auch die niedrige Impfrate gegen Hepatitis B bei Jugendlichen ab 14 Jahre von nur 58 Prozent. Gegen Pertussis haben sogar nur 36 Prozent der über 14-Jährigen vollen Impfschutz. Im Rahmen der Kita-Untersuchung, bei der Kinder in Kindertagesstätten im Alter von durchschnittlich 4 Jahren untersucht werden, wurden für das Schuljahr 2005/2006 insgesamt in Impfausweise Einsicht genommen. Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass ein vollständiger Impfstatus in diesem Alter bei über 90 % der Kinder zu verzeichnen war. Impfstatus Kita-Untersuchung Prohlis Plauen Pieschen davon mit vollständigem Impfstatus Impfausweis vorgelegt Neustadt Loschwitz Leuben Klotzsche Cotta Blasewitz Altstadt Betrachtet man die Ergebnisse zum Zeitpunkt der Einschulungsuntersuchung, hatten nur noch knapp 30% der Kinder einen vollständigen Impfstatus. Dies kann zum Teil darin begründet sein, dass die Untersuchung meist rund um den Jahreswechsel stattfindet. Eigentlich steht zu diesem Zeitpunkt bereits die nächste Impfung an, jedoch werden die Kinder häufig vorzugsweise erst im Sommer geimpft. Die prozentuale Spanne zwischen dem Ortsamt mit dem niedrigsten und dem höchsten Anteil vollständiger Impfungen beträgt 23 Prozent. Impfstatus Einschulungsuntersuchung Cotta Plauen Prohlis Leuben Blasewitz davon mit vollständigem Impfstatus Impfausweis vorgelegt 561 Loschwitz Klotzsche Pieschen Neustadt Altstadt

57 Untersuchungen der Schüler der 2. Klassen im gleichen Schuljahr zeigen ein weiter differenziertes Bild. Am häufigsten hatten die untersuchten Kinder vollständige Impfungen gegen Kinderlähmung (Polio) und die HIB-Impfung, die eine Schutzimpfung gegen Bakterien ist, welche vor allem bei Kleinkindern Hirnhautentzündungen und weitere entzündliche Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich hervorrufen können. Der geringe Anteil von Impfungen gegen Varizellen (Windpocken) ist unbedeutend, da die Impfung erst seit August 2004 zu den von der SIKO (Sächsische Impfkommission) empfohlenen Impfungen gehört. Anteil je vollständiger Impfung an den Untersuchten insgesamt in Prozent Meningokokken C 7 Hepatitis A 8 Hepatitis B 83 Röteln Mumps Masern Keuchhusten 60 Tetanus Diphtherie Polio Hib vollständiger Impfstatus bei ausgewählten Impfungen Schüler der 2. Klasse Altstadt Blasewitz Cotta Klotzsche Leuben Loschwitz Neustadt Pieschen Plauen Prohlis Hib Polio Diphtherie Tetanus Keuchhusten Masern Mumps Röteln Hep. B Die geringste Impfbereitschaft lässt sich mit Blick auf die nachstehende Grafik bei Keuchhusten erkennen. Bei Diphtherie und Tetanus liegt der Impfstatus bei durchschnittlich 68 Prozent. Hier ist davon auszugehen, dass die Auffrischungsimpfung, die ab dem 6. Lebensjahr erforderlich ist, nicht nachgeholt wird. Bei den untersuchten Schülern der 6. Klasse manifestiert sich dieses Bild. Die Rate vollständiger Impfung für Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten liegt nur noch bei unter 35 Prozent. Lediglich die Ortsämter Leuben, Plauen und Prohlis weisen hier Raten von über 70 % auf. Die Impfraten gegen Kinderlähmung haben sich im Vergleich zu den Untersuchungsauswertungen der 2. Klasse erheblich verschlechtert. Hier haben über die Hälfte der untersuchten Sechsklässler keinen vollständigen Impfschutz gegen Polio, obwohl für alle Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren eine Auffrischimpfung empfohlen ist. 56

58 95,0 vollständiger Impfstatus bei ausgewählten Impfungen Schüler der 6. Klasse 90,0 85,0 80,0 75,0 70,0 65,0 60,0 55,0 50,0 Altstadt Blasewitz Cotta Klotzsche Leuben Loschwitz Neustadt Pieschen Plauen Prohlis 45,0 40,0 35,0 30,0 25,0 Hib Polio Diphtherie Tetanus Keuchhusten Masern Mumps Röteln Hepatitis B Beim statistischen Blick auf die Impfquoten der einzelnen Ortsämter im Vergleich (hier nur die Auswertung von Hib, Polio, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln und Hepatitis B) war die Impfbereitschaft in Loschwitz mit 53 Prozent am geringsten. Der gesamtstädtische Durchschnitt über diese Impfungen lag bei rund 61 Prozent. Ortsamt vollständiger Impfstatus in % Ortsamt vollständiger Impfstatus in % Loschwitz 53,0 Altstadt 59,8 Neustadt 53,7 Klotzsche 66,7 Blasewitz 55,4 Plauen 67,5 Pieschen 57,1 Prohlis 71,4 Cotta 58,9 Leuben 77, Vorsorgestatus Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter sind überaus wichtig, um Entwicklungsstörungen und Krankheiten frühzeitig zu erkennen. In Deutschland hat jedes Kind Anspruch auf zehn kostenlose Früherkennungsuntersuchungen (U1-U9, J1). Die meisten Eltern nutzen diese Chance für ihr Kind. Vor allem die Früherkennungsuntersuchungen in den ersten beiden Lebensjahren nehmen nahezu alle Eltern für ihr Kind in Anspruch, wie die nachfolgende Übersicht aus dem Jahre 2000 zeigt. Mit zunehmendem Alter des Kindes nimmt dann die Teilnahme an den Untersuchungen ab. Dass dies immer noch so ist, bestätigt die erstmals bundesweit durchgeführte "Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland". 57

59 Teilnahme an Maßnahmen zur Früherkennung von Krankheiten im Kindesalter nach Untersuchungsstufen in Deutschland im Jahr 2000 Lebensjahr Untersuchung Inanspruchnahme 1. Lebensjahr* U3 (4.-6. Lebenswoche) 92,6% U4 (3.-4. Lebensmonat) 93,2% U5 (6-7. Lebensmonat) 93,3% U6 ( Lebensmonat) 94,7% 2. Lebensjahr U7 ( Lebensmonat) 91,2% 4. Lebensjahr U8 ( Lebensmonat) 82,6% 6. Lebensjahr U9 ( Lebensmonat) 79,1% * Da die beiden ersten Untersuchungen, U1 und U2, meist in der Geburtsklinik und damit bei nahezu allen Kindern durchgeführt werden, wird hier nur die Teilnahme an den Untersuchungen U3 bis U9 wiedergegeben. Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Berlin, vorläufiges Ergebnis ZI-eigener Erhebungen; Stand Oktober 2003 Hier ist die Politik gefragt ein Signal zu setzen die Vorsorgeuntersuchungen in pflichtige Untersuchungen zur Sicherung des Kindeswohls umzugestalten. Zur Auswertung des Präventionsindikators bei den Vorsorgeuntersuchungen wurde auch hier auf das statistische Material des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes der Untersuchungen im Schuljahr 2005/2006 zurückgegriffen. Die Auswertungen der Kita- sowie der Einschulungsuntersuchung ergaben, dass die Ergebnisse der gesamtdeutschen Studie auch die Situation in der Landeshauptstadt Dresden widerspiegeln. Insgesamt liegt die Stadt vom Anteil der in Anspruch genommenen Untersuchungen noch über dem bundesdeutschen Durchschnitt, jedoch nimmt auch hier mit zunehmendem Alter der Kinder die Teilnahme ab. Lebensjahr Untersuchung Inanspruchnahme 1. Lebensjahr* U3 (4.-6. Lebenswoche) 98,49% U4 (3.-4. Lebensmonat) 98,01% U5 (6-7. Lebensmonat) 97,55% U6 ( Lebensmonat) 95,26% 2. Lebensjahr U7 ( Lebensmonat) 94,15% 4. Lebensjahr U8 ( Lebensmonat) 86,05% 6. Lebensjahr U9 ( Lebensmonat) 81,55% Auffällig ist, dass ein vollständiger Vorsorgestatus (Anteil der altersbezogenen vollständigen Vorsorgeuntersuchungen im Verhältnis zu den vorgelegten Untersuchungsheften) zum Zeitpunkt der Kita- Untersuchung bei immer noch 83,5 % der Kinder zu verzeichnen war. Die Statistik zur Einschulungsuntersuchung weist hingegen einen Wert von nur noch 73,9 % als vollständigen Vorsorgestatus aus. Betrachtet man diese Entwicklung im sozialräumlichen Bezug war lediglich das Ortsamt Klotzsche von dieser abfallenden Entwicklung des Vorsorgestatus in den Jahren ausgenommen. Den stärksten Rückgang um 21 % verzeichnete das Ortsamt Altstadt. 58

60 Vorsorgestatus Kita-Untersuchung Vorsorgestatus Einschulungsuntersuchung Dresden gesamt Plauen Leuben Loschw itz Pieschen Altstadt 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 4.9 Indikator 27: Gesundheitsinfrastruktur Die Versorgungsdichte und damit die Möglichkeiten der ärztlichen und medizinischen Versorgung sind im Bezug auf Lebensqualität und Zufriedenheit ein wichtiges Kriterium für die Bevölkerung. Zur allumfassenden Darstellung wäre eine Fülle von statistischen Daten abbildbar. Für diesen Indikator wurden nur die Versorgungsdichten von Apotheken, Allgemeinmedizinern sowie Kinderärzten ausgewählt Apotheken Insgesamt gab es in der Stadt im Jahr 2007 insgesamt 117 Apotheken. Dies entspricht einer Gesamtversorgungsdichte von 2,4 Apotheken auf Einwohner. Apotheken auf EW Altstadt 4,0 Blasewitz 2,1 Cotta 2,3 Gompitz/Altfranken 0,0 Klotzsche 2,5 Leuben 2,1 Loschwitz 2,6 Neustadt 3,0 Pieschen 2,4 Plauen 2,4 Prohlis 1,8 Schönfeld-Weißig 0,0 Weixdorf 2,0 Dresden gesamt 2,4 59

61 4.9.2 Allgemeinmediziner Im Betrachtungszeitraum praktizierten insgesamt 200 niedergelassene Ärzte für Allgemeinmedizin. Die Gesamtversorgungsdichte beträgt damit 4 Allgemeinmediziner auf Einwohner. Allgemeinmediziner auf EW Altstadt 5,3 Blasewitz 3,4 Cotta 3,2 Gompitz/Altfranken 2,4 Klotzsche 4,0 Leuben 5,1 Loschwitz 4,2 Neustadt 5,0 Pieschen 4,7 Plauen 5,0 Prohlis 3,5 Schönfeld-Weißig 1,6 Weixdorf 2,0 Dresden gesamt 4, Kinderärzte Für die Ermittlung der Versorgungsdichte mit Kinderärzten wurde der Bezug auf Kinder der Altergruppe der 0 bis unter 15Jährigen gewählt. Mithin praktizierten im Jahr 2007 insgesamt 56 Kinderärzte, was einer Versorgungsdichte von 10,7 entspricht. Kinderärzte auf Kinder unter 15 Jahren Altstadt 35,4 Blasewitz 7,7 Cotta 14,9 Gompitz/Altfranken 0 Klotzsche 8,3 Leuben 12,3 Loschwitz 4,0 Neustadt 10,4 Pieschen 8,6 Plauen 10,7 Prohlis 7,0 Schönfeld-Weißig 6,3 Weixdorf 0 Dresden gesamt 10,7 60

62 4.10 Indikator 28: Sterblichkeit Zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielten Infektionskrankheiten und Säuglingssterblichkeit eine bedeutende Rolle als Todesursache. Mittlerweile stehen Krankheiten des Kreislaufsystems und bösartige Neubildungen (Tumore) auf der Liste der Todesursachen ganz oben. Diese Krankheiten führen meist erst im Erwachsenenalter zum Tode. Bei jungen Erwachsenen stellen vor allem Verkehrsunfälle eine häufige Todesursache dar. In Sachsen liegt die Lebenserwartung der neugeborenen Jungen mit 75,4 Jahren ein halbes Jahr unter dem bundesweiten Durchschnitt, für Mädchen mit 81,9 Jahren dagegen knapp 4 Monate darüber. Der Anstieg der Lebenserwartung seit 1993/95 beträgt 4 Jahre bei neugeborenen Jungen und 3,2 Jahre bei Mädchen. Bei älteren Personen ist die verbleibende Lebenserwartung weniger stark angestiegen. Gleichwohl leben selbst 80-jährige Sachsen heute gut ein Jahr länger als noch vor zehn Jahren. Die meisten Sachsen sterben an Krankheiten des Kreislaufsystems (Frauen 58%, Männer 44%, insg. 51% aller Todesfälle). Nach erheblichen Rückgängen stiegen diese Zahlen in jüngster Zeit wieder leicht an. Auf Platz zwei der Todesursachen folgen Krebserkrankungen (Frauen 20%, Männer 28%, insg. 24% aller Todesfälle). Quelle: Sozialbericht 2006 des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales In der Stadt sind seit 1993 die Todesfälle durch Krankheiten insgesamt um 20 Prozent zurückgegangen. Die Sterblichkeitsquote lag im Jahr 2006 bei knapp einem Prozent der Gesamtbevölkerung der Stadt. Im Kontext zu den Todesfallstatistiken für Sachsen insgesamt, sterben auch in Dresden die meisten Einwohner an Krankheiten des Kreislaufsystems. Die Quote lag bei 44,9 Prozent, der Anteil der Frauen lag bei 50,2%. Ein Ansteigen der Quoten ist im Gegensatz zu Sachsen nicht zu verzeichnen. Auf Platz zwei der Todesursachen folgen Krebserkrankungen (Dresden insgesamt 25 %, Frauen 21,1 %). Hier ist die Quote im Verlauf der Jahre seit 1993 nahezu konstant geblieben. Den vergleichsweise höchsten Anstieg in den Todesursachen infolge Krankheit ist bei den Erkrankungen des Nervensystems zu verzeichnen. So lag die Quote im Jahr 1993 bei lediglich 1,7 % (Frauen 1,2 %), im Jahr 2006 betrug diese bereits 4,8 Prozent (Frauen 5,5 %). Die meisten Sterbefälle durch Krankheiten waren in der Altersgruppen der 80 bis 90-Jährigen mit 31,9 % zu verzeichnen. Das heißt jeder dritte Todesfall betraf diese Altersgruppe. Sterbefälle nach Altersgruppen in % 20,7 31,9 13,0 23,8 90 Jahre und älter Jahre 1 1,0 3,0 5, Jahre Jahre Jahre Jahre 0, Jahre 0,2 0, Jahre Jahre 0-10 Jahre 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 61

63 Die Statistik zur Entwicklung der Säuglingssterblichkeit der letzten Jahre weist folgendes Bild auf. Damit liegt Dresden im Bundesdurchschnitt, welcher ebenfalls bei 4,1 Promille liegt. Gestorbene im ersten Lebensjahr 1995 bis 2006 darunter Lebendgeborene insgesamt keit 1) Säuglingssterblich- Jahr Anzahl Geburtsgewicht im Alter von unter g unter 7 Tagen , , , , , , , , , , , ,1 Gestorbene im ersten Lebensjahr pro Lebendgeborene Quellen: Kommunale Statistikstelle, Statistisches Lendesamt 62

64 5. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben 5.1 Fakten Deutschland Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht thematisiert an dieser Stelle in einem eigenen Kapitel die Möglichkeiten der gesellschaftlichen und politischen Partizipation (z.b. Wahlverhalten, Engagement in politischen Parteien etc.). Ein umfassend verstandener Armutsbegriff bezieht sich nicht nur auf materielle Armut, sondern auch auf Ausgrenzung vom politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben. In welchem Umfang Menschen die gesellschaftlichen Verhältnisse in ihrer Umgebung mit beeinflussen können, hängt einerseits von ihrer Gestaltungsfähigkeit der Lebensführung ab, beeinflusst andererseits ihre Teilhabe- und Verwirklichungschancen. Dresden Zur Betrachtung der Dimension Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gehören neben der politischen Partizipation auch die Fragen von Erwerbsarbeit als wichtiges partizipierendes Element. In diesen Bereichen wurden entsprechend 6 Indikatoren ausgewählt. Indikator 29: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Indikator 30: registrierte Arbeitslose Indikator 31: Beteiligung am Erwerbsleben Indikator 32: Wahlbeteiligung Indikator 33: Rechtswähler Indikator 34: politische Repräsentanz Darüber hinaus wurden statistische Daten für die Hilfen zur Erziehung sowie Jugendgerichtshilfe in der Kinder- und Jugendhilfe sowie Interventionen im Allgemeinen Sozialen Dienst in zwei weiteren Indikatoren verarbeitet. Die Indikatoren 29 bis 31 basieren auf einer Statistik zum Stichtag , die Indikatoren zur politischen Partizipation basieren auf den Ergebnissen zur letzten Kommunalwahl 2004 bzw. Bundestags- und Landtagswahl Indikator 29: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Gesamtwirtschaftlicher und persönlicher Wohlstand und damit auch Teilhabe- und Verwirklichungschancen stehen in engem Verhältnis zur geleisteten Arbeit und deren Produktivität. Umgekehrt kann es zu persönlicher Armut und sozialer Ausgrenzung führen, wenn Menschen keine Erwerbsarbeit finden oder nicht erwerbsfähig sind. Aber auch für diejenigen, deren Einkommen durch Transfers gesichert ist, sind die Entwicklung der Erwerbstätigkeit und die Arbeitsproduktivität indirekt von entscheidender Bedeutung. Nur wenn genügend Menschen Arbeit haben, ist das Transfersystem zu finanzieren. 63

65 Arbeitslosenanteil bei 10,2 % Die Entwicklung von Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit bestimmen also über Wohlstand und Armut der Bevölkerung wesentlich mit. Bei der Betrachtung der Erwerbstätigkeit in Deutschland interessiert besonders die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Denn nur diese erwerben über ihre Beitragszahlungen soziale Leistungsansprüche wie zum Beispiel auf Renten und Arbeitslosengeld. Außerdem hängen die Einnahmen der Sozialversicherungsträger stark von ihren Beitragszahlungen ab. Knapp über 50 % der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter von 18 bis unter 65 Jahre waren sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Bei differenzierter Betrachtung der Quotierung in den einzelnen Ortsämtern lagen die SV-Quoten in einer Spanne von 34 % in Neustadt bis zu fast 60 % in Klotzsche. Von den insgesamt Beschäftigten waren: die Hälfte Frauen 3,7 % im Alter von 18 und 19 Jahren 8,6 % 20 bis 24 Jahre alt 2,2 % Ausländer. Bei den jungen Beschäftigten unter 25 Jahre lag der Anteil an der erwerbsfähigen Bevölkerung im gleichen Alter bei 37,3 %, in absoluten Zahlen: bei Erwerbsfähigen waren sv-pflichtig beschäftigt. Die SV-Quote liegt im Alter von 18 und 19 Jahren noch bei 49,3 % und fällt dann auf unter 34 Prozent ab. Die Jugendarbeitslosigkeit lag in dieser Altersgruppe bei 15 Prozent. In der Altersgruppe der 25 unter 65 Jährigen waren insgesamt 56 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung im gleichen Alter sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 5.3 Indikator 30: registrierte Arbeitslose Unter registrierter Arbeitslosigkeit wird in Deutschland allgemein die Zahl der Arbeitslosen verstanden, die bei der Bundesagentur für Arbeit nach dem SGB III bzw. einer Arbeitsgemeinschaft oder Optionskommune nach dem SGB II (Sozialgesetzbuch) arbeitslos gemeldet sind. Arbeitslos ist, wer weniger als 15 Stunden in der Woche arbeitet, aber mehr als 15 Stunden arbeiten will und jünger als das jeweilige Rentenalter ist. Darüber hinaus muss die Person dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und bereit sein, jede zumutbare Arbeit anzunehmen. Mit Verweis auf die Verfügbarkeit zählt nicht als arbeitslos, wer an Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit teilnimmt (z.b. Trainingsmaßnahmen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahme) oder eine Ich-AG gegründet hat. Insgesamt sind auch in Dresden die Arbeitslosenzahlen rückläufig. Zum waren in der Landeshauptstadt Dresden insgesamt Personen arbeitslos gemeldet, davon 48 Prozent Frauen. Die anteilig meisten Arbeitslosen (gemessen an der Anzahl der Arbeitslosen gesamt) lebten in Cotta (18 Prozent), Prohlis (12,8 Prozent) und in Pieschen (12,4 Prozent). 64

66 Betrachtet man die prozentuale Verteilung nach dem Arbeitslosenanteil (gemessen an der Anzahl der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter von 18-64), fällt Prohlis aus den hohen ersten 3 Rängen raus. Damit rangierte Pieschen auf dem ersten, Cotta auf dem zweiten und Altstadt auf dem dritten Platz. Insgesamt ist hier seit den letzten 3 Jahren eine Veränderung festzustellen, indem sich im Jahr 2006 Altstadt auf dem 3. Rang manifestiert und der frühere Schwerpunktbereich Prohlis die TOP 3-Liste verlässt. Rangierte Pieschen im Jahr 2004 noch auf Platz 3, so wurde im aktuellen Statistikjahr der Spitzenplatz belegt. Ortsamt Arbeitslosenanteil Pieschen 13,0 Cotta 12,8 Altstadt 12,3 Prohlis 11,8 Neustadt 11,4 Leuben 9,3 Blasewitz 7,8 Plauen 7,6 Klotzsche 7,4 Loschwitz 6,1 Dresden gesamt 10,2 Für die Gesamtstadt ergibt sich folgendes altersgruppenspezifisches Bild. Darüber hinaus nahmen die Schwerbehinderten auf dem Arbeitsmarkt in Dresden 3,8 % der Arbeitssuchenden ein. 25 bis 54 Jahre 55 Jahre und älter 18 bis 19 Jahre 20 bis 24 Jahre Arbeitslosenanteil (an der Bevölkerung der jeweiligen Altersgruppe) 6,3 9,5 11,4 7,3 Arbeitslosenanteil (an der Bevölkerung Jahre gesamt) 0,2 1,3 7,4 1,2 Arbeitslosenanteil (an den Arbeitslosen insgesamt) 2,4 12,5 72,8 12,2 Fast 41 Prozent der arbeitslosen Dresdner waren langzeitarbeitslos. In den einzelnen Ortsämtern gestaltet sich diese Statistik folgendermaßen: Ortsamt Anteil Langzeitarbeitslose (an Arbeitslosen gesamt) Cotta 42,2% Pieschen 42,0% Leuben 41,9% Altstadt 41,7% Blasewitz 41,3% Prohlis 41,0% Klotzsche 40,5% Loschwitz 37,9% Neustadt 36,5% Dresden gesamt 40,9% Den stadtweit höchsten Anteil hatten die Stadtteile Gorbitz-Süd (46,8%), Räcknitz/Zschertnitz (46,4%) sowie Reick (45,6 %). 65

67 5.4 Indikator 31: Beteiligung am Erwerbsleben Die nachfolgenden statistischen Angaben basieren auf den Ergebnissen des Mikrozensus (Wohnortbezug) und weichen zu den allgemeinen Erwerbstätigenstatistiken ab, da die Einpendler beim Wohnortbezug nicht berücksichtigt werden. Erwerbspersonen Die Gesamtheit aller 15- bis unter 65-jährigen Personen bildet das Erwerbspersonenpotential. Nicht alle potentiellen Erwerbspersonen suchen oder haben eine Arbeit. Das gilt zum Beispiel für Wehr- und Zivildienstleistende. Darüber hinaus sind einige potentielle Erwerbspersonen gesundheitsbedingt nicht erwerbsfähig, noch in der Ausbildung bzw. können oder wollen eigenen Angaben zufolge aus familiären Gründen nicht arbeiten. Diese Personen zählen zu den Nichterwerbspersonen. Nur wer Arbeit hat (Erwerbstätige) oder Arbeit sucht (Erwerbslose), gehört zu den Erwerbspersonen. Insofern stellt sich das Erwerbspersonenpotential in der Stadt Dresden im Zeitverlauf der Jahre 2003 bis 2006 wie folgt dar. M a i M ärz in s g e sam t M ä n n er F rau en in s g e sam t M ä n n er F rau en S pa lte in in in in in in E rw e rb sp erso n e np o ten tia l 1 329,3 16 6,6 1 62,8 332,2 16 7,7 1 64,5 E rw erb sp erso n e n 2 257,0 13 6,1 1 20,9 259,3 13 5,7 1 23,6 d a ru n te r E rw e rb stä tige 3 220,4 11 6,7 1 03,7 215,5 11 1,3 1 04,2 E rw e rb slo se 4 36,6 19,4 17,2 43,8 24,4 19,4 N ic h terw erb sp erso n e n 5 72,3 30,5 41,9 72,9 32,0 40,9 E rw erb sp erso n e n q u o te = 2/1 78 % 82 % 7 4% 78 % 81 % 7 5% E rw e rb s tä tig enq u o te = 3/1 67 % 70 % 6 4% 65 % 66 % 6 3% E rw e rb s lo se n q u o te = 4/2 17 % 17 % 1 7% 20 % 22 % 1 9% N ic h tw erw e rb sp erso n en q u o te = 5/1 22 % 18 % 2 6% 22 % 19 % 2 5% Jah re sd u rch sc h n itt Jah re sd u rch sc h n itt in s g e sam t M ä n n er F rau en in s g e sam t M ä n n er F rau en S pa lte in in in in in in E rw e rb sp erso n e np o ten tia l 6 351,0 18 1,0 1 69,9 353,1 17 9,9 1 73,2 E rw erb sp erso n e n 7 272,0 14 6,9 1 25,1 268,3 14 3,4 1 24,9 d a ru n te r E rw e rb stä tige 8 229,1 12 3,7 1 05,4 229,8 12 1,6 1 08,2 E rw e rb slo se 9 43,0 23,3 19,7 38,5 21,8 16,7 N ic h terw erb sp erso n e n ,0 34,1 44,8 84,8 36,5 48,3 E rw erb sp erso n e n q u o te = 7/6 77 % 81 % 7 4% 76 % 80 % 7 2% E rw e rb s tä tig enq u o te = 8/6 65 % 68 % 6 2% 65 % 68 % 6 2% E rw e rb s lo se n q u o te = 9/7 19 % 19 % 1 9% 17 % 18 % 1 5% N ic h tw erw e rb sp erso n en q u o te = 1 0/6 23 % 19 % 2 6% 24 % 20 % 2 8% Q u e lle : S ta tis tisc h e s L a n d es a m t S ac h s e n / E ig e n e D arste llu n g D ie D ate n u n d s in d d u rch d ie Ä n d e ru n g de s E rh e b un g s ko n z e p te s m it d e n en d e r J a h re bis n u r ein g e sc h rä n kt v e rg le ich b a r. 66

68 In der Erwerbspersonenstatistik ist im Vergleich der Jahre 2006 zu 2005 im Hinblick auf die Erwerbspersonenquote (Anteil der Erwerbspersonen am Erwerbspersonenpotential (EPP)) gesamt ein Rückgang um 1 % zu verzeichnen. Die Erwerbstätigenquote (Anteil der Erwerbstätigen am EPP) hingegen blieb mit 65 % gleich dem Vorjahr, bei den Männern lag diese Quote bei 68 %, Frauen hatten einen Anteil von 62 Prozent. Die Erwerbslosenquote (Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen) hingegen sank erfreulicherweise von 19 auf 17 Prozent. Der Anteil bei den Nichterwerbspersonen stieg insgesamt um einen Prozentpunkt auf 24 % an. Die Erwerbstätigen im sonstigen Dienstleistungsbereich nehmen die anteilig größte Gruppe in der Statistik der Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen ein. Entsprechend hoch ist der Anteil der Angestellten und Beamten. Die Gruppe der Selbstständigen liegt bei ca. 25 Prozent aller Erwerbstätigen. Erwerbstätige Mai 03 Mrz nach Wirtschaftsbereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei / / / / produzierendes Gewerbe 51,4 49,7 50,3 52,1 Handel, Gastgewerbe und Verkehr 48,8 52,4 47,9 48,4 sonstige Dienstleistungen 117,8 110,1 128,1 125,4 nach Stellung im Beruf Selbstständiger 1) 23,4 23,8 26,1 25,5 Angestellter, Beamter 2) 124,2 118,6 130,0 128,4 Arbeiter 3) 72,8 73,1 72,9 75,9 1) einschließlich mithelfende Familienangehörige 2) einschließlich Auszubildende in kaufmännischen und technischen Berufen 3) einschließlich Auszubildende in gewerblichen Berufen Anmerkung: Der Mikrozensus ist eine laufende Repräsentativstatistik in Form einer Flächenstichprobe, die ein Prozent aller Haushalte erfasst. Im Interesse der Ergebnissicherheit und um Fehlinterpretationen vorzubeugen, werden unter Berücksichtigung der regionalen Gliederung in der Tabelle Besetzungswerte unter (weniger als 70 erfasste Fälle) mit einem Schrägstrich / blockiert. 67

69 5.5 Indikator 32: Wahlbeteiligung Die Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen wird häufig an der Wahlbeteiligung bemessen. Wahlen bieten jedoch nur sporadische und zudem stark standardisierte Möglichkeiten politischer Beteiligung; das Wahlverhalten spiegelt daher nur sehr eingeschränkt die Verankerung von Bürgerengagement und Partizipation im alltäglichen Leben der Bürgerinnen und Bürger wider. Im Rahmen Kommunaler Bürgerumfragen könnte der Zugang zu möglichen Indikatoren wie z. B. die Mitgliedschaft oder Mitarbeit in politischen oder gesellschaftlichen Institutionen oder die Zugehörigkeit zu politischen Spitzenpositionen sein. Diesbezügliche Statistiken liegen jedoch nicht vor, deshalb wird im Bereich politischer Partizipation die Wahlbeteiligung ausgewiesen. Dresden hat in den Jahren 2004 und 2005 drei Wahlen durchgeführt. So fanden 2004 die Landtagswahl und die Kommunalwahl statt, im Jahr 2005 wurde der Bundestag gewählt. Die Wahlberechtigung lag für die Stadt bei 82 Prozent der Dresdner Bevölkerung. Die Wahlbeteiligung (Anteil der Wähler an den Wahlberechtigten) war bei der Kommunalwahl mit 46 % am geringsten. 80% 74% 70% 64% 60% 50% 40% 30% 46% Kommunalw ahl Landtagsw ahl Bundestagsw ahl 20% 10% 0% 1 Dabei liegt die durchschnittliche Wahlbeteiligung aus allen drei Wahlen bei 61,3 %. Ein Vergleich dieser Durchschnittsstatistik in den Ortsämtern ergab für Cotta die geringste Wahlbeteiligung mit 57,3 %. Die anteilig meisten Bürger gingen im OA Loschwitz wählen. Hier lag der Durchschnitt bei 70,7 Prozent. Die tatsächliche Wahlbeteiligung bei den einzelnen Wahlen in den Ortsämtern wird in nachstehender Grafik verdeutlicht. Cotta Plauen Prohlis Leuben Blasew itz Loschw itz Klotzsche Pieschen Neustadt Altstadt Kommunalw ahl Landtagsw ahl Bundestagsw ahl

70 5.6 Indikator 33: Rechtswähler Der Indikator der Rechtswähler weist auf den Anteil der Wählerstimmen für rechte Parteien an allen Wählerstimmen. Rechtswähler stehen dem politischen System und den demokratischen Parteien entfremdet gegenüber. In Auswertung der drei zurückliegenden Wahlen ist der Stimmenanteil für rechte Parteien bei der Wahl des Landtages am höchsten. Hier liegt die Quote bei 6,1 %. In der Gesamtbetrachtung der Ortsämter stellt sich die Wählerstatistik wie folgt dar: Bundestagswahl Landtagswahl Kommunalwahl Altstadt 2,4 5,3 3,6 Neustadt 2,3 3,9 2,2 Pieschen 4,2 6,6 5,0 Klotzsche 3,5 6,0 4,3 Loschwitz 1,9 3,8 2,1 Blasewitz 2,2 5,0 3,8 Leuben 3,0 7,1 4,8 Prohlis 3,8 7,3 4,8 Plauen 2,3 4,9 2,6 Cotta 5,3 8,8 6,3 Dresden gesamt 3,3 6,1 4,0 5.7 Indikator 34: politische Repräsentanz Mit den Ergebnissen der Kommunalwahl 2004 wurden im Stadtrat insgesamt 70 Sitze aufgeteilt. Die Sitzverteilung an die einzelnen Parteien ergibt einen Anteil der CDU (stärkste politische Kraft) von 30 Prozent, die Bürgerfraktion sowie die FDP haben jeweils einen Sitzanteil von 9 Prozent. Im Einzelnen repräsentieren sich die Parteien wie folgt in der Kommunalpolitik: Sitzverteilung im Stadtrat Legislaturperiode fraktionslos; 4 Bürgerfraktion; 6 FDP-Fraktion; 6 1 Die LINKE.; 7 SPD-Fraktion; 7 Fraktion Bündnis 90/Die Grünen; 9 Linksfraktion.PDS; 10 CDU-Fraktion; Politische Repräsentanz spiegelt den Anteil politisch wirksamer Wählerstimmen in den einzelnen Sozialräumen für die im Stadtrat vertretenen Parteien wider. Es ist davon auszugehen, dass bei einer niedrigen Vertretung bestimmter Sozialräume im politischen System u. a. Konsequenzen für zukünftige Wahlbeteiligung entstehen. In der Auswertung der Stimmenverteilung in den einzelnen Ortsämtern und der Sicht auf die tatsächliche Verteilung der Stadtratssitze wurde die parteiliche Verteilung der Sitze jeweils mit 1 gewichtet. 69

71 Für die Ermittlung des Indikatorwertes wurden zunächst die Sitzverteilungsquote und die Quote der gültigen Wählerstimmen für die im Stadtrat vertretenen Parteien je Sozialraum ermittelt. Beide Quoten wurden ins Verhältnis gesetzt. Der so ermittelte Anteil definiert die politische Repräsentanz, die im Idealfall bei einem Wert von 1 liegt. Quote gültiger Wählerstimmen/Sitzverteilungsquote Sitzverteilungsquote Cotta Plauen Prohlis Leuben Blasewitz Loschwitz Stimmen CDU Stimmen SPD Stimmen Linker Parteien Stimmen Grüne Stimmen FDP Stimmen sonstiger Parteien Klotzsche Pieschen Neustadt Altstadt 0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0 Quelle: Kommunale Statistikstelle/Eigene Darstellung Stimmen CDU Stimmen SPD Stimmen Linker Parteien Stimmen Grüne Stimmen FDP Stimmen sonstiger Parteien Altstadt 0,8 1,3 1,3 0,7 0,6 0,7 Neustadt 0,6 1,3 0,9 2,2 0,6 0,8 Pieschen 0,9 1,0 1,0 1,0 1,2 0,8 Klotzsche 1,1 1,1 0,9 0,7 0,6 1,2 Loschwitz 1,0 1,5 0,6 1,3 0,8 1,0 Blasewitz 0,9 1,2 1,0 1,0 0,7 0,9 Leuben 1,0 1,0 1,0 0,7 0,7 1,0 Prohlis 0,9 1,0 1,1 0,6 1,0 1,0 Plauen 0,9 1,2 1,0 1,0 0,9 0,8 Cotta 0,9 1,1 1,0 0,7 0,9 1,0 Im Ergebnis ergibt sich aus der Summe der Einzelwerte für das Ortsamt Plauen der höchste Wert politischer Repräsentanz mit 5,92 Punkten (Ideal = 6). Indikatorsumme Indikatorsumme Indikatorsumme Altstadt 5,47 Klotzsche 5,58 Leuben 5,51 Neustadt 6,41 Loschwitz 6,19 Prohlis 5,59 Pieschen 5,87 Blasewitz 5,70 Plauen 5,92 Cotta 5,62 70

72 5.8 Indikator 35: Kinder- und Jugendhilfe Hilfe zur Erziehung In der Kinder- und Jugendhilfe erscheinen verschiedene Leistungsfelder geeignet, die soziale Lage im Rahmen von Sekundärstatistik zur Lebenslagenberichterstattung abbilden zu können. Nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt der Kostenbelastung der Kommune für jugendhilfliche Leistungen erscheint insbesondere der Bereich der Hilfen zur Erziehung zu statistischen Betrachtung geeignet. In diesem Leistungsfeld werden als ambulante, teilstationäre oder stationäre Maßnahmen Erziehungshilfen gewährt. So zum Beispiel sozialpädagogische Familienhilfe, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche, Erziehungshilfen in einer Tagesgruppe. Die Statistik des Jugendamtes zeigt für das Jahr 2006 folgende Altersverteilung der Kinder und Jugendlichen, die Erziehungshilfen erhalten. Die anteilig größte Gruppe nehmen die 16-Jährigen mit einem Anteil von 12 % an allen Hilfen ein. Knapp 4 % der Hilfen sind Hilfen für junge Volljährige, d. h. ab Vollendung des 18. Lebensjahres bis unter 21 Jahre. Eine Gewährung von Jugendhilfe über das 21. Lebensjahr ist nur als Fortsetzung möglich (maximal bis 27 Jahre). Anzahl der Fälle Hilfe zur Erziehung Stand nach Alter Quelle: Eigene Darstellung Im Jahresdurchschnitt 2006 waren insgesamt Fälle zu verzeichnen. Dabei lag der höchste Anteil bei den stationären Hilfen mit 62 Prozent an den Hilfen gesamt einschließlich der stationären Eingliederungshilfen. Hier entfällt auf Jugendeinwohner unter 21 Jahren eine Hilfe (Quote 0,98 %). Bei den ambulanten Erziehungshilfen waren im Jahresdurchschnitt insgesamt 478 Hilfen zu verzeichnen. Das entspricht einem Anteil von 35 % an den Gesamthilfen sowie einer Quote von 0,6 % pro Jungeinwohner. Die prozentuale Verteilung der jeweiligen Hilfearten differiert zur Bundesstatistik. Für Deutschland wurde durchschnittlich eine Quote von ambulanten Hilfen i. H. von 73 % und stationäre Hilfen i. H. v. 23 % statistisch ermittelt. Die nachstehende Grafik zeigt auf sozialräumlicher Ebene den Anteil der Erziehungshilfen je Jungeinwohner. Dabei liegen die Ortsämter Prohlis und Altstadt mit einer Quote von ca. 4 Prozent annähernd gleich. Hilfen je Einwohner <21 Jahre Cotta Plauen Prohlis Leuben Blasew itz Loschw itz Klotzsche Pieschen Neustadt Altstadt 0,00 1,00 2,00 3,00 4,00 5,00 71

73 5.8.2 Jugendgerichtshilfe In Verfahren nach dem Jugendgerichtsgesetz wirkt in Deutschland in der Regel auch das Jugendamt mit ( 52 Achtes Buch Sozialgesetzbuch). Hierfür ist häufig ein spezieller Fachdienst zuständig, die Jugendgerichtshilfe (JGH). Die Vertreter der Jugendgerichtshilfe bringen unter anderem sozialpädagogische Gesichtspunkte in Strafverfahren vor den Jugendgerichten zur Geltung, indem sie über die Beschuldigten berichten. Ebenfalls prüfen sie, ob Leistungen der Jugendhilfe eingeleitet werden sollten und ob es Alternativen zu einem förmlichen Strafverfahren gibt. Sie nehmen Einfluss auf den weiteren Gang des Verfahrens, organisieren und überwachen gerichtlich angeordnete pädagogische Maßnahmen. Die Jugendgerichtshilfe berät die jungen Straftäter und ihre Familien, nimmt an den Gerichtsverhandlungen teil, macht einen Vorschlag für ein mögliches Urteil und übt die Nachbetreuung aus (z.b. Vermittlung und Überwachung sozialer Arbeitsstunden oder eines Verkehrserziehungskurses, Besuch in der Justizvollzugsanstalt, Durchführung einer Betreuungsweisung oder eines Sozialen Trainingskurses usw.). Heute wird statt des Begriffs Jugendgerichtshilfe vielfach der Begriff Jugendhilfe im Strafverfahren verwendet. Mit ihm wird das Selbstverständnis der Jugendgerichtshilfe als Teil der Jugendhilfe und als Hilfe für den Jugendlichen und seine Familie besser beschrieben. Im Jahr 2006 wurden in Dresden Jugendgerichtshilfefälle registriert, auf das Ortsamt Cotta entfallen allein fast 20 Prozent aller Hilfefälle. Cotta Anteile der Fälle je Ortsamt an den Gesamtfällen der Landeshauptstadt Dresden in % 19,7 Plauen 7,0 Prohlis 13,9 Leuben 6,6 Blasewitz 12,5 Loschwitz 2,9 Klotzsche 3,4 Pieschen 11,8 Neustadt 8,6 Altstadt 10,1 0,0 3,0 6,0 9,0 12,0 15,0 18,0 21,0 Betrachtet man als die Jugendgerichtshilfedichte als Sozialindikator je Einwohner der entsprechenden Altersgruppe relativiert sich das Bild hinsichtlich der Anteile der einzelnen Ortsämter. Auf Einwohner der Altersgruppe der 14 unter 21 Jährigen bezogen, lagen die meisten Fälle mit 4,9 Fällen je EW der Altersgruppe im Ortsamt Pieschen. Die geringste Hilfedichte mit 2,5 Fällen je EW war im Ortsamt Plauen zu verzeichnen. Jugendgerichtshilfefälle je EW der Altersgruppe 14- unter 21 Jahre Cotta 4,7 Plauen 2,5 Prohlis 4,3 Leuben 3,6 Blasewitz 3,3 Loschwitz 3,1 Klotzsche 3,1 Pieschen 4,9 Neustadt 4,4 Altstadt 4,3 72 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0

74 5.9 Indikator 36: Interventionen Intervention, (lat. intervenire = dazwischentreten, sich einschalten) bezeichnet das Eingreifen einer bis dahin unbeteiligten Partei in eine Situation. Meist ist damit das Einschreiten in einen fremden Konflikt gemeint mit dem Ziel, diesen zu lösen oder in eine bestimmte Richtung zu lenken. Der Begriff der Intervention wird dabei für einen Eingriff innerhalb der verschiedensten Bereiche genutzt, von der Politik über die Medizin bis zur Kunst. (Quelle: Wikipedia) Als Sozialindikatoren für die intervenierenden Bereiche einer Kommune wurden der Sozialdienst für Senioren und Angehörige des Sozialamtes sowie der Soziale Dienst des Jugendamtes ausgewählt. Dies erschien in dieser Auswahl als entscheidend, da so unterschiedliche Zielgruppen und Problematiken verdeutlicht werden können Sozialdienst für Senioren und Angehörige In der Landeshauptstadt Dresden arbeiteten in den Jahren 2006 und 2007 hauptamtliche Sozialarbeiter ausschließlich im Bereich des Sozialdienstes für Senioren und deren Angehörige. Aufgabenschwerpunkte sind neben der Beratung zu besonderen Wohnformen im Alter, Pflegestufen und Vorsorgevollmachten u. ä., die Vermittlung von verschiedenen ambulanten Hilfen wie z. B. Hauswirtschaftshilfen und Mahlzeitendiensten. Zahlreiche Seniorinnen und Senioren wurden in ihrem Lebensalltag aktiv begleitet. So lag die Anzahl der Begleitungen im Jahr 2006 bei 967 und im Jahr 2007 bei 1031 Begleitungen. Bei inaktiven SeniorInnen, meistens infolge gesundheitlicher Beeinträchtigungen, erfolgten Hausbesuche. Insgesamt wurden in den beiden zurückliegenden Jahren über Hausbesuche vorgenommen, darunter jährlich durchschnittlich Ersthausbesuche. Durch Anzeigen z. B. aufmerksamer Nachbarschaft, Polizei und Ärzte erfolgten in den Jahren immer wieder Kriseninterventionen durch die Sozialarbeiter. Hier lagen die Zahlen bei 176 Interventionen im Jahr 2006 und 136 im Jahr Die nachfolgenden Statistiken spiegeln die Entwicklung in den einzelnen Ortsämtern wider Begleitungen und Vermittlungen Begleitungen 2006 Begleitungen 2007 Vermittlungen 2006 Vermittlungen 2007 Altstadt Neustadt Pieschen Klotzsche Loschwitz/Blasewitz Leuben Prohlis Plauen Cotta 73

75 Ersthausbesuche 2006 Ersthausbesuche 2007 Wiederholungshausbesuche 2006 Wiederholungshausbesuche 2007 Hausbesuche Altstadt Neustadt Pieschen Klotzsche Loschwitz/Blasewitz Leuben Prohlis Plauen Cotta 50 Kriseninterventionen Kriseninterventionen 2006 Kriseninterventionen Altstadt Neustadt Pieschen Klotzsche Loschwitz/Blasewitz Leuben Prohlis Plauen Cotta Quelle: Eigene Darstellung Allgemeiner Sozialer Dienst des Jugendamtes Inobhutnahme nach 42 SGB VIII ist erforderlich, wenn sich ein Minderjähriger in einer akuten Krise oder dringenden Gefahr befindet und deshalb zur Krisenintervention, Beratung, Klärung weiterer Notwendigkeiten, Vermittlung, Unterstützung und erforderlichenfalls Vorbereitung und Einleitung weiterer Hilfeangebote die vorübergehende Aufnahme bzw. Unterbringung in sicherer Umgebung (Obhut) erforderlich ist. Das Dresdner Jugendamt hält für diese Fälle der Unterbringung von Kindern und Jugendlichen entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten vor, zum Beispiel in besonders geeigneten Pflegefamilien (sog. Bereitschaftspflege), in eigenen Einrichtungen oder in Einrichtungen freier Träger. Bereitschaftspflegestellen Die Inobhutnahmestatistik der Bereitschaftspflegestellen zeigt Folgendes: Im Jahresverlauf 2006 erfolgten insgesamt 49 neue Inobhutnahmen. In Cotta waren die verhältnismäßig geringsten Inobhutnahmen zu verzeichnen, jedoch mit der höchsten durchschnittlichen Belegungsdauer von 94 Tagen Inobhutnahmen Belegungstage Altstadt/Pieschen Neustadt/Klotzsche Prohlis/Leuben Blasew itz/loschw itz Cotta 0

76 Kinder- und Jugendnotdienst Im Jahresverlauf 2006 erfolgten im Kinder- und Jugendnotdienst der Landeshauptstadt Dresden insgesamt 289 Interventionen. Die Interventionen endeten bei 48 % der Kinder- und Jugendlichen mit einer Rückkehr zu den Personenberechtigten. Weitere 6 % kehrten in die Pflegefamilie oder das Heim zurück, 3 % wurden durch ein anders Jugendamt übernommen. Für 26 % wurden erzieherische Hilfen außerhalb des Elternhauses eingeleitet, 6 % erhielten eine sonstige stationäre Hilfe und bei 8 % schloss sich keine weitere Hilfe an. Die Alterstruktur der aufgenommenen Kinder und Jugendlichen zeigt als größte Altersgruppe die 14 bis unter 16Jährigen. Diese liegt bei einem Anteil von 37 % aller Inobhutnahmen. Alter Anteil in % unter 3 Jahren 6 3 bis unter 6 Jahren 6 6 bis unter 9 Jahren 8 9 bis unter 12 Jahren bis unter 14 Jahren bis unter 16 Jahren bis unter 18 Jahren 20 In der Analyse der Aufnahmegründe sowie zum vorherigen ständigen Aufenthalt vor der Intervention zeigt die Jahresstatistik Folgendes: ständiger Aufenthalt vor der Inobhutnahme Anteil in % bei den Eltern 16 bei einem Elternteil mit Stiefelternteil oder Partner 29 bei einem alleinerziehenden Elternteil 35 bei Großeltern/Verwandten 2 in einer Pflegefamilie 3 bei einer sonstigen Person 2 in einem Heim/sonstigen betreuten Wohnform 10 in einer Wohngemeinschaft 2 ohne feste Unterkunft 1 an unbekanntem Ort 1 Das bedeutet, dass insgesamt 235 Kinder und Jugendliche vor der Intervention bei Sorgeberechtigten bzw. Großeltern und Verwandten untergebracht waren. Mit Beendigung der Unterbringung kehrten wie bereits oben beschrieben lediglich 139 Kinder und Jugendliche zu den Sorgeberechtigten zurück. Das entspricht einer Rückkehrquote von 59 Prozent. Die Gründe für Inobhutnahme waren vielfältig. So waren zum Beispiel 32 % der Kinder und Jugendlichen vorher Ausreißer. Die Interventionen erfolgten wegen: Interventionsgründe sonstige Probleme Beziehungsprobleme unbegleiteter Einreise aus dem Ausland Wohnungsproblemen Anzeichen für sexuellen Missbrauch Anzeichen für Misshandlung Suchtproblemen des Kindes /Jugendlichen Delinquenz des Kindes/Straftat des Jugendlichen Vernachlässigung Schul-/Ausbildungsprobleme Überforderung der Eltern/eines Elternteils Intergratinsprobleme im Heim/in der Pflegefamilie Anteil in %

77 Mädchenzuflucht Dresden Die Mädchenzuflucht Dresden ist eine Kriseninterventionseinrichtung der Jugendhilfe in freier Trägerschaft für Mädchen und junge Frauen. Mädchen und junge Frauen im Alter von Jahren finden hier Beratung und vorübergehend anonyme Unterkunft und Betreuung, bis ihre weitere Perspektive geklärt ist. Quelle: Homepage der Mädchenzuflucht Im Jahr 2006 wurden insgesamt 61 Minderjährige und 6 junge volljährige Frauen aufgenommen. Auch hier, vergleichbar mit dem Kinder- und Jugendnotdienst lag der höchste Anteil der Inobhutnahmen im Altersbereich von 14 bis unter 16 Jahren. Diese nahmen einen Anteil von 36 Prozent ein. Alter Anteil in % 12 bis unter 14 Jahre bis unter 16 Jahre bis unter 18 Jahre bis 21 Jahre 9 Die Aufnahmegründe waren vielfältig. So war bei 37 % der Mädchen/Junge Frauen vorausgegangene psychische Gewalt der Auslöser für eine Intervention. Gründe Anteil in % Beziehungsprobleme 28 körperliche Gewalt 25 psychische Gewalt 37 Verdacht auf sexuellen Missbrauch 4 Übergangslösung 1 Obdachlosigkeit 3 In der Mädchenzuflucht blieben die Bewohnerinnen größtenteils maximal eine Woche. Lediglich 9 % verweilten zwischen sechs und acht Wochen in der Einrichtung. Die Interventionen endeten bei 49 % der Bewohnerinnen mit einer Rückkehr ins Elternhaus. 19 % wurden über das Jugendamt der Landeshauptstadt Dresden erzieherische Hilfen vermittelt. 76

78 Empirische Studie 77

79 6. Lebenslagen von Familien Dieser Berichtsteil entstand unter der Projektleitung von Prof. Karl Lenz und Winfrid Killisch. Projektmitarbeiter waren Dipl. Geogr. Steffen Jentsch, Dr. Mike Kühne sowie Dipl. Geogr. Kris Kaufmann. Des Weiteren arbeiteten Lars Hofmann, Robert Pelz und Martin Otto als studentische Mitarbeiter im Projekt. 6.1 Einleitung Seit mehreren Jahrzehnten lässt sich bundesweit ein Trend der Individualisierung und gesellschaftlichen Heterogenisierung beobachten. Dieser Prozess hat Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Bereiche und verändert das Zusammenleben von Menschen generationenübergreifend und nachhaltig. Sein sichtbares Ergebnis ist eine Ausdifferenzierung von Lebens- und Haushaltsformen, aber auch eine wachsende Polarisierung in der Gesellschaft. Diese Veränderungen haben dazu beigetragen, den Stellenwert der Familie für die Gesellschaft wieder stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Es zeigt sich, dass die Zukunftsfähigkeit von Städten und Gemeinden ganz wesentlich davon abhängt, ob sie Familien ein lebenswertes Umfeld bieten können (vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2007). Während bundesweit Lebensformen mit Kindern immer seltener werden, bestand 2005 in Dresden erstmals seit mehr als 15 Jahren wieder ein ausgeglichener Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung. Die Zahl der Geburten entsprach in etwa der Zahl der Sterbefälle. Bereits seit Anfang der 1980er Jahre war die Zahl der Geburten in Dresden zurückgegangen und stieg erst in der Mitte der 1990er wieder an. In den letzten Jahren hat die Zahl der Geburten stetig zugenommen. Im Jahr 2007 wurden in Dresden mehr als Kinder geboren. Der Geburtenüberschuss (n = 500) war dadurch, von 1963 abgesehen, so hoch wie seit dem Kriegsende 1945 nicht mehr. Mit der Zahl der Geburten stieg in den letzten Jahren zwangsläufig die Anzahl der Dresdner Haushalte, in denen Kinder leben. Zum heutigen Zeitpunkt leben in mehr als jedem fünften Haushalt, wenn auch nicht gleichmäßig über die Stadt verteilt, Kinder unter 18 Jahren. Die fast Haushalte mit Kindern sind ein für die Stadtentwicklung bedeutendes sozioökonomische Potenzial und ein wichtiges Element des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt. Dresden hat deswegen ein starkes Interesse daran, Familiengründungen zu fördern beziehungsweise in Dresden auf einem weiterhin hohen Niveau zu halten und städtische Lebensbedingungen, Lebensweisen und Infrastrukturangebote innerhalb der Stadt bestmöglich an den Bedürfnissen von Familien zu orientieren. In einer vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegebenen und 2007 veröffentlichten Studie wurden bundesweit alle Landkreise und kreisfreie Städte in Bezug auf Ihre Familienfreundlichkeit Einleitung untersucht. Die Stadt Dresden schnitt dabei im Vergleich mit den 40 größten deutschen Städten insbesondere in den folgenden drei Aspekten überdurchschnittlich gut ab: Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Platz 4) Bildung und Ausbildung (Platz 4) Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche (Platz 9) 78

80 Auch wenn Rankings nur eingeschränkt Aussagekraft besitzen und vor allem von den ausgewählten Indikatoren zur Berechnung der Reihenfolge abhängen, verweisen die Ergebnisse auf die zentralen Herausforderungen, denen sich alle Städte und Gemeinden stellen müssen. Es werden immer häufiger gesellschaftliche Bereiche sichtbar, in denen soziale Ungleichheit zunimmt. Vor allem Familienhaushalte, insbesondere Haushalte mit nur einem Elternteil sind von den Entwicklungen der letzten Jahre negativ betroffen. Zwischen 2002 und 2005 sank beispielsweise das Haushaltseinkommen der Alleinerziehenden in Dresden um 18 %. Da kindliche Entwicklungschancen und damit individuelle Teilhabe- und Verwirklichungschancen direkt an die ökonomische, soziale und gesellschaftliche Lebenssituation von Eltern geknüpft sind, bedarf es einer genauen Analyse der Lebenssituation von Familienhaushalten. Ziel der hier vorliegenden Untersuchung ist es, die aus der amtlichen Statistik gewonnene Bestandsaufnahme der Lebenslagen in der Stadt Dresden durch eine breit angelegte Befragung von Familien zu erweitern. Damit wird es zum ersten Mal möglich, empirisch fundierte differenzierte Aussagen zu den Lebenslagen Dresdner Familien zu machen, Die Studie kann als Basis für die Stadtentwicklung dienen und ermöglicht es den politischen Akteuren daraus, kommunal-politische Handlungserfordernisse, um vorhandene Schwachstellen zu beseitigen und Stärken auszubauen mit dem Ziel ein familienfreundliches Dresden zu schaffen. Angelehnt an den inzwischen breiten Diskussionsstand zu Lebenslagenstudien erstreckt sich der vorgelegte Bericht zur Lebenssituation von Dresdner Familienhaushalten auf die folgenden Themenbereiche: Familien- und Haushaltsstrukturen Materielle Lage von Dresdner Familienhaushalten Wohnsituation Dresdner Familien Gesundheitliche Lage von Dresdner Familien Familienalltag in Dresden Im Kapitel Familien- und Haushaltsstrukturen wird ein Überblick über die Familiennetzwerke und die Personen im Haushalt der Befragten geben. Außerdem wird aufgezeigt, wer als Bezugsperson der Fokuskinder dieser Studie gilt. Im darauf folgenden dritten Kapitel werden Ergebnisse zu den finanziellen Ressourcen der Familien präsentiert. Dabei werden unter anderem Unterschiede im Haushaltseinkommen besprochen und die Abhängigkeit der Höhe des Taschengeldes vom sozialen Status diskutiert. Das anschließende Kapitel vier gibt Einblick in die Wohnkosten, Sanierungsstand, Wohnmobilität und die eng damit verbundene Wohnzufriedenheit der befragten Dresdner Familien. Im fünften Kapitel steht die Gesundheit der Befragten und der Kinder im Mittelpunkt. Dabei werden ausgehend von der individuellen Zufriedenheit mit dem eigenen Gesundheitszustand Ergebnisse zu gesundheitsrelevantem Verhalten präsentiert. Dabei wird unter anderem Impfverhalten, das Wahrnehmen von Vorsorgeuntersuchungen und gesundheitsriskantes Verhalten (zum Beispiel Alkoholkonsum) untersucht. Das letzte Kapitel gibt einen umfangreichen Einblick in den Alltag der Dresdner Familien. Dabei werden altersspezifisch Ergebnisse zu Kindertageseinrichtungen und Schulbesuch präsentiert. Außerdem werden in diesem Kapitel die gesellschaftliche Teilhabe, elterliches Erziehungsverhalten und die zur Bewältigung herangezogenen Unterstützungsquellen diskutiert. Um die Komplexität der sozialen Situationen abbilden zu können, fanden die folgenden zentralen Dimensionen der Lebenslage Berücksichtigung 1 : Bildung Einkommen und Vermögen Ernährung und Gesundheit Erwerbstätigkeit soziale Teilhabe Wohnen. 1 Der komplette Fragebogen befindet sich im Anhang. 79

81 Diese Dimensionen verweisen auf den Umfang des Ansatzes und der damit verbundenen Notwendigkeit, die Lebenslagen integrativ durch Querverbindungen beziehungsweise mit wechselseitigen Bezügen herauszuarbeiten (vgl. Lutz 2003, S. 8; Kistler/Sing 2001, 162). Deshalb fanden innerhalb dieser Studie die folgenden Überlegungen besondere Berücksichtigung: Ziel war es, eine möglichst umfangreiche und vielschichtige Erfassung objektiv messbarer Lebensbedingungen und Versorgungslagen in unterschiedlichen Lebensbereichen, wie zum Beispiel Wohnen, Arbeiten, Bildung und Gesundheit zu gewährleisten. Parallel dazu sollten die subjektive Wahrnehmung sowie die Einschätzung der individuellen sozialen Situationen erfasst werden Von besonderem wissenschaftlichen Interesse sind daran anschließend die verwendeten Bewältigungsstrategien der Familien. Abschließend sollten die materiellen und immateriellen Dimensionen zusammengeführt werden (vgl. Andreß/Lipsmeier 1995, S. 36; Hauser/Neumann 1992, S. 246f.; Neumann/Hertz 1998, S. 15). Damit geht der Lebenslagenansatz über die Beschreibung sozialer Ungleichheit in Form von Klassenbzw. Schichtenmodellen hinaus und bezieht zusätzliche Aspekte wie die individuelle Alltagsbewältigung und Gesundheit in die Konzeption ein. Dadurch ist einerseits die Erhebung eines umfassenden Bildes der Lebenssituation von einzelnen Bevölkerungsgruppen möglich. Anderseits kann soziale Ungleichheit detailliert erfasst und beschrieben werden. In Dresden wurde durch den Geschäftsbereich Soziales ein Sozialatlas (2006) erarbeitet, der auf Ortsamts- und Stadtteilebene Informationen liefert. In diesem Dokument wurden vornehmlich statistische Informationen über die Zusammensetzung und Struktur der Bevölkerung, Daten zur lokalen Wohnsituation, Arbeitsmarktsituation, Einkommens- und Leistungsbezüge, Kinderbetreuungsangebote, Schulen sowie Adressen sozialer Infrastruktur für den interessierten Leser aufbereitet. Ziel der vorliegenden Studie war es, die reichhaltigen statistischen Befunde der kommunalen Sozialberichterstattung in Dresden mit den für einen Lebenslagenansatz typischen Verbindungen zwischen objektiver Lage und subjektiver Einstellung zu verknüpfen.im weiteren Verlauf werden die Ergebnisse der standardisierten schriftlich-postalischen Befragung, und damit nur eines der drei Module des Lebenslagenberichts, im Mittelpunkt stehen. 6.2 Erhebungsdesign Datengrundlage ist eine schriftlich-postalische Befragung Dresdner Familienhaushalte. Ein standardisierter Fragebogen wurde an zufällig ausgewählte Eltern versendet. Die Auswahl der Befragungsteilnehmer/innen erfolgte über das Einwohner- und Standesamt der Stadt Dresden. Ausgewählt wurden Familien mit Kindern im Alter von 3, 9 und 15 Jahren. Diese drei Jahrgänge kennzeichnen spezifische Statuspassagen in den Bildungsbiographien der Kinder durch die Übergänge Kindergarten, Grundschule und Mittelschule bzw. Gymnasium. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte proportional geschichtet nach dem Alter. Das bedeutet, dass sich der Anteil der einzelnen Altersjahrgänge in den Dresdner Familien in gleicher Relation (nur mit weniger Fällen) in unserer Stichprobe wiederfindet. Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens besteht in der richtigen Repräsentation des Alters in der Stichprobe, was zu einer Verbesserung der Datenqualität in der Stichprobe führt. Um ausreichend differenzierte Aussagen machen zu können, wurden insgesamt zufällig ausgewählte Haushalte aus dem gesamten Stadtgebiet befragt (Bruttostichprobengröße) 2. Entsprechend dem Anteil in Dresden (Stand Dezember 2007) wurden Eltern von einem 3-jährigen Kind (43,4 %), Eltern von einem 9-jährigen Kind (33,3 %) 928 Eltern von einem 15-jährigen Kind (23,3 %) befragt. 2 Von den ursprünglich anvisierten Adressen konnten einige Haushalte, unter anderem aufgrund eines zwischenzeitlichen Umzugs, nicht befragt werden. 80

82 Außerdem wurde die Auswahl der Haushalte proportional geschichtet zur stadträumlichen Verteilung gezogen. Analog zur Kommunalen Bürgerumfrage 2007 wurden 17 Stadträume gebildet, die auf Stadtteilebene Gebiete mit ähnlicher Bausubstanz und Siedlungsstruktur zusammenfassen und damit, im Vergleich zur Ortsamtsebene, räumlich differenziertere Aussagen zur Lebenssituation von Familien möglich machen. Die Bevölkerungsverteilung in den 17 Stadträumen spiegelt sich anteilig in unserer Bruttostichprobe wider. Dieses zweite Schichtungsmerkmal sollte ebenfalls die Datenqualität und damit verbunden die Verallgemeinerbarkeit der Daten absichern. 6.3 Rücklauf und Datenqualität BefragungsteilnehmerInnen Die gesamte Erhebungsphase und die Fragebogengestaltung orientierte sich an den aktuellen wissenschaftlichen Standards der Umfrageforschung (vgl. u. a. Dillman 2006; Groves et al. 2004; Porst 2008; Tourangeau et al. 2005). Es wurden nach dem ersten Versand des Fragebogens weitere zwei Kontaktversuche durchgeführt. Bei dem ersten Kontakt wurden alle Personen, die bis dahin noch nicht an der Befragung teilgenommen hatten, gebeten noch teilzunehmen. In einem zweiten Schritt wurde zusätzlich zu dieser schriftlichen Bitte um Teilnahme der Fragebogen erneut versendet. Die Befragung fand im Zeitraum vom bis statt. Innerhalb der achtwöchigen Erhebungsphase haben insgesamt Dresdnerinnen und Dresdner an der Befragung teilgenommen. Das entspricht einer Teilnahmequote von 55,3 %. Aufgrund des nicht unerheblichen Aufwandes, der mit dem Ausfüllen des umfangreichen Fragebogens verbunden war, deutet der hohe Rücklauf auf ein starkes Interesse der Familien an diesem Thema hin. Bereits nach zehn Tagen konnten 20 % der gesendeten Fragebögen als ausgefüllt zurückgeschickt registriert werden. Durch die Erinnerungsschreiben wurde die Teilnahmequote weiter erhöht. Welche Qualität die Daten einer Befragung haben, kann unter anderem davon abhängen, wie viele Personen aus der Stichprobe an einer Befragung teilgenommen haben. Dieses als Unit-Nonresponse in der Umfrageforschung bekannte Phänomen vollständig fehlender Informationen von einigen Personen, entsteht vor allem durch Verweigerung der Teilnahme. Eine hohe Anzahl von Verweigerungen kann dazu führen, dass die Fallzahl im Datensatz zu gering für gruppenspezifische Analysen wird. Allerdings muss eine niedrige Teilnahmequote nicht zwangsläufig zu Verzerrungen in den Daten führen. Erst wenn bestimmte Gruppen systematisch nicht an der Befragung teilnehmen und diese Gruppen sich im Antwortverhalten von den Teilnehmern/innen unterscheiden, wird von verzerrenden Effekten gesprochen (vgl. Groves et al 1998; Schnell 1997). Allerdings ist das Ausmaß dieser Fehlerquelle (Nonresponse- Bias) nur bedingt messbar. Um zumindest einen Einblick in die Datenqualität zu erhalten, können die aus der Bruttostichprobe bekannten Verteilungen mit jenen im Datensatz verglichen werden. Da für die beiden Schichtungsvariablen (Alter und Stadtraum) die exakten Verteilungen aus der amtlichen Statistik bereits bekannt sind, bietet sich in der vorliegenden Studie der Vergleich der Altersjahrgänge sowie der stadträumlichen Bevölkerungsanteile zwischen Brutto- und Nettostichprobe 3 an. Tabelle 1 gibt Auskunft über diesen Vergleich. Werden die Ergebnisse zu den Altersjahrgängen und den Anteilen der Stadträume verglichen, werden keine größeren Unterschiede ersichtlich. In Bezug auf die Stadträume sind Befragte aus Gorbitz sowie Prohlis in der Nettostichprobe leicht unter- und dem gegenüber Familien aus Blasewitz und Striesen leicht überrepräsentiert. In Bezug auf die Altersjahrgänge sind im Vergleich zur tatsächlichen Verteilung in Dresden geringfügig weniger 15-Jährige in der Nettostichprobe zugunsten einer leichten Überrepräsentanz von 3-Jähigen enthalten. Die ähnliche Verteilung zwischen Brutto- und Nettostichprobe legt, zumindest in Bezug auf diese beiden Variablen, den Schluss nahe, dass keine systematischen Unterschiede zu erwarten sind. Deshalb kann von einer hohen Verallgemeinerbarkeit der Befunde ausgegangen werden. 3 Die Nettostichprobe (n = 2.201) umfasst alle tatsächlich befragten Personen und bildet damit die Auswertungsgrundlage dieser Studie. 81

83 Gebiet Bruttostichprobe 4 Nettostichprobe 1 Altstadt - 26er Ring, Friedrichstadt 2,6 2,3 2 Altstadt - Johannstadt 3,4 3,4 3 Neustadt - Äußere und Innere Neustadt 6,9 7,5 4 Neustadt/Pieschen - Leipziger Vorstadt, Pieschen 6,8 6,7 5 Pieschen - Kaditz, Mickten, Trachau 6,0 6,5 6 Klotzsche - Ortsamt Klotzsche und nördliche Ortsch. 7 Loschwitz - Ortsamt Loschwitz und Schönfeld- Weißig 7,1 7,8 7,9 8,1 8 Blasewitz - Blasewitz, Striesen 10,3 11,6 9 Blasewitz - Tolkewitz, Seidnitz, Gruna 6,5 6,4 10 Leuben - Ortsamt Leuben 7,8 7,5 11 Prohlis - Prohlis, Reick 4,2 3,1 12 Prohlis - Niedersedlitz, Leubnitz, Strehlen 7,1 7,2 13 Plauen - Südvorstadt, Zschertnitz 3,7 3,5 14 Plauen - Mockritz, Coschütz, Plauen 4,8 5,0 15 Cotta - Cotta, Löbtau, Naußlitz, Dölzschen 7,1 6,5 16 Cotta - Gorbitz 3,2 2,5 17 Cotta - Briesnitz und westliche Ortschaften 4,6 4,5 Altersjahrgang n = n = ,4 44,8 9 33,3 33, ,3 22,2 n = n = Tabelle 1: Vergleich der Verteilung von Altersgruppe und Stadtraum zwischen Brutto- und Nettostichprobe (in %) 4 Entspricht der Verteilung in Dresden 82

84 7. Familien- und Haushaltsstrukturen 7.1 Strukturen des Familiennetzwerkes von Eltern Wen zählen Eltern zu Ihrer Familie? Diese Frage ist für familiäre Unterstützungsmöglichkeiten interessant, wenn im Haushalt lebende von anderen, den Befragten nahestehenden Personen abgegrenzt werden. Familie ist in der soziologischen Betrachtung eine Lebensform, in der zumindest eine Generationenbeziehung in Form einer Elter-Kind-Beziehung vorhanden ist. Eine Familie entsteht nicht durch Geburt eines Kindes, sondern durch die Übernahme und das Innehaben einer oder beider Elter(n)- Position(en) und kann nur dadurch fortbestehen. Ob neben Elter(n) und Kind(ern) noch weitere Personen zur Familie gehören, ist eine Frage der Grenzziehung, die kulturspezifisch, aber auch von Familie zu Familie, variieren kann (vgl. Lenz/Adler 2009). Familie gibt es in einer Vielzahl von Formen, die Pluralisierung von Lebens- und Familienformen schreitet weiter voran 5. Familien stellen soziale Netzwerke dar, die sich durch gemeinsames Erleben und Unterstützungsleistungen zwischen einzelnen Personen auszeichnen. Auch wenn jede Familienform ihre Eigenheiten aufweist, ähneln sich Erlebnisse, Alltagserfahrungen, Hilfe- und Unterstützungsbedürfnisse und ggf. auch Probleme, die im Familienalltag erfahren werden. Die Entwicklungsschritte des Kindes erfordern, dass sich einzelne verwandte oder befreundete Familienmitglieder auf die sich ändernden Situationen einstellen. Nicht nur für Kinder, sondern auch für deren Eltern sind stabile und verlässliche Familienbeziehungen ein wichtiger Garant für die Lebenszufriedenheit. Es zeigt sich eine Vielfalt von Personen, die im subjektiven Verständnis der Befragten zur Familie gerechnet werden. Die Angaben streuen zwischen zwei und weit über 50 Familienmitgliedern (Maximalwert: 101 Personen). In dem einen Extrem beschränkt sich die "subjektive Familie" auf Kind und alleinerziehenden Elternteil (2 %). Im anderen umfasst die wahrgenommene Familie auch Freundschaftsbeziehungen (2,1 %). Im Durchschnitt geben Familien in Dresden an, neun weitere Personen zu ihrer Familie zu zählen. D.h. die Hälfte der befragten Eltern geben weniger, die andere Hälfte mehr als neun weitere Personen an, die sie zu ihrer Familie zählen. Neben der Partnerin bzw. dem Partner stehen die gemeinsamen Kinder erwartungsgemäß an zweiter Stelle. In jedem fünften Familienhaushalt wohnen nicht-leibliche Kinder aus früheren Paarbeziehungen im Haushalt. Rund 62 % der Befragten zählen ihre eigenen Eltern als zur Familie zugehörig (vgl. Abbildung 1). Dieser Wert streut in Abhängigkeit vom Alter der Befragten wenig, d.h. hat auch nur marginal damit zu tun, dass die Eltern eventuell bereits verstorben sind. Bezüglich der Größe des Familiennetzwerkes gibt es weder einen geschlechterspezifischen Unterschied noch einen eindeutigen Zusammenhang mit dem sozialen Status. Einzig die Abhängigkeit nach dem Alter der Befragten zeigt eine Abnahme des Familiennetzwerkes mit höherem Alter. Das könnte zum einen darauf zurückzuführen sein, dass mit zunehmendem Alter der Eltern auch die Großelternteile versterben. Zum anderen pflegen jüngere Eltern möglicherweise intensivere Kontakte zu ihrem Freundeskreis. So zählte jede/r siebte der bis 34-jährigen Befragten Freunde zur Familie, dagegen nur jede/r zehnte der älter als 42-jährigen. 5 Auf konkrete Aussagen zu innerfamiliären Zusammenhängen und damit Kernfamilienstrukturen sei auf das Kapitel 2.2 verwiesen. 83

85 n= ,7 78,0 61,9 50,9 49,2 50,9 31,7 24,0 22,2 19,4 14,5 5,8 3,8 2,5 Partner / Partnerin gemeinsame Kinder eigenen Eltern eigene Geschwister Eltern d. Pa rtne rs / d.partnerin Geschwister d. Partners / d.partnerin andere Verwandte eigene Kinder eigene Großeltern ande re Verwandte d. Partners / d.part nerin Großeltern d. Partners Kinder d. Partne rs / d.partnerin Stiefeltern Stiefeltern d. Partners / d.partnerin Abbildung 1: Zur Familie zählende verwandte Mitglieder (in %) Wie zu erwarten zeigt sich, dass der eigene 'Familienzweig' für den Befragten einen höheren Stellenwert in der familiären Netzwerkwahrnehmung hat, als der des Partners/der Partnerin. Insgesamt ist somit festzustellen, dass genetisch verwandte Personen, seien es eigene Großeltern oder Eltern der Befragten, intensivere Nennungen erfahren, als die des Partners/der Partnerin. So machen die Befragten bei den eigenen und den Eltern des Partners/der Partnerin klare Zugehörigkeitsunterschiede: Die eigenen Eltern werden markant häufiger als die Schwiegereltern bzw. Eltern des Partners oder der Partnerin zur Familie gehörig benannt (61,9 % gegenüber 49,2 %). Eine mögliche Erklärung ist, dass bei einer Trennung vom Kindsvater oder der Kindsmutter gleichfalls die Kontakte in die andere Familie allgemein geringer werden. Eigene Geschwister und die Geschwister des Partners/der Partnerin sind ebenfalls wichtige familiäre Kontaktpersonen (jeweils 50,4 %). Beachtenswert ist, dass rund jeder fünfte befragte Elternteil (20,5 %) neben den verwandten auch nicht verwandte Personen zur Familie zählt. Am häufigsten werden hierbei Freunde genannt, die eigenen erwartungsgemäß häufiger als die des Partners/der Partnerin. Häufig wird auch (noch) der eigene ehemalige Partner/die ehemalige Partnerin genannt. In 5 % der Fälle, die nichtverwandte Personen zu ihrem Familienkreis zählen, werden sogar der Expartner/ die Expartnerin des Partners/der Partnerin erwähnt. 78,7 n=441 31,5 18,1 5,0 4,4 4,4 2,9 Freunde Freunde d.partners / d.partnerin Expartner / Expartnerin Expartner/in d.partners / d.partnerin Pflegekind sonstige (Freunde von Kindern, Kinder von Freunden) Abbildung 2: Zur Familie zählende nichtverwandte Mitglieder (in % der Fälle die nichtverwandte Personen zu ihrer Familie zählen (20,5 %)) Au Pair 84

86 7.2 Haushaltsstruktur und Wohnformen von Familien Von der subjektiv wahrgenommenen Familie ist die Haushaltgemeinschaft zu unterscheiden, also die Personen, die zusammen wohnen und wirtschaften. Die Anforderungen an Mobilität sind heute stark angestiegen; auch ist die Instabilität von Zweierbeziehungen - worunter Ehen und nichteheliche Lebensformen verstanden werden - stark angewachsen. Die zunehmende Pluralisierung der Lebensformen von Familien wird anhand der Untersuchungsergebnisse deutlich. Die Kernfamilie, die sich aus Kind(ern) und beiden leiblichen Eltern im Haushalt wohnend zusammensetzt, repräsentiert nur noch gut die Hälfte (58,4 %) der vorhandenen Familienformen. Jeweils in fast jeder fünften Familie führen die Eltern eine nichteheliche Beziehung bzw. wohnt jeweils nur ein alleinerziehendes Elternteil (vgl. Tabelle 2). in % davon beide leibliche Eltern im Haushalt lebend Eheliche Familien (Ehepaar mit Kindern) 63,2 58,4 % Nichteheliche Familie (nichteheliche Lebensgemeinschaft mit Kindern) 19,3 14,2 % Ein-Eltern-Familie 17,5 - Tabelle 1: Familienformen Die Familienformen unterscheiden sich stark nach dem Alter der Kinder. Tendenziell ist zu beobachten: Je jünger die Kinder im Haushalt, desto höher ist der Anteil nichtehelicher Familien. Zum Beispiel wohnen 27 % der 3-jährigen Kinder in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft, dagegen nur 11 % der 15- Jährigen. Umgekehrt verhält es sich bei den Ein-Eltern-Familien. In dieser Form wohnen 14% der 3- jährigen, jedoch 23 % der 15-jährigen Kinder. Bezieht man die Haushaltsform und die Größe des Familienhaushaltes ein, gibt folgende Typisierung Aufschluss über die in Dresden vorhandenen Familienkonstellationen (vgl. Abbildung 3) Drei-Generationen-Familien Leibliche Eltern in nichtehelicher Lebensgemeinschaft Stieffamilien alleinerziehend Ein-Kind-Kernfamilien Drei (u.m.) Kind-Kernfamilien Zwei-Kind-Kernfamilien Abbildung 3: Familienformen von Familien in Dresden 2008 Die meisten Familienhaushalte bilden leibliche Elternpaare mit zwei Kindern. Auf dem zweiten Platz folgen bereits alleinerziehende Eltern. Drei- (und mehr-) Kind-Familien mit leiblichen Elternpaaren sind in der Stichprobe sogar noch etwas häufiger vertreten als entsprechende Ein-Kind-Familien. Aus den Befragungsergebnissen zeigt sich zudem, dass Dreigenerationenhaushalte in Dresden eine Seltenheit darstellen und zum Beispiel im Vergleich zu den Ergebnissen aus der Kinderstudie 2007 (vgl. World Vision Deutschland e.v. 2007) deutlich weniger vertreten sind. Dagegen kommen die nichtehelichen Lebensgemeinschaften von leiblichen Eltern häufiger vor. 85

87 Beides könnte auf den städtischen Fokus der Befragung im Vergleich zur gesamtdeutschen Betrachtung liegen. Zum Beispiel ist anhand der Befragungsergebnisse zu erkennen, dass der Anteil der Verheirateten in den umliegenden Ortschaften deutlich höher ist als in den innerstädtischen Gebieten. Dort ist aufgrund des höheren Eigenheimanteils auch die Wahrscheinlichkeit höher, Drei-Generationen-Familien anzutreffen. Deutlich werden in diesen Ergebnissen aber auch fortbestehende Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. In Ostdeutschland erfolgt die Familiengründung deutlich häufiger vor einer (möglichen) Eheschließung als in Westdeutschland. Im Mittel wohnten in den befragten Familienhaushalten 1,99 Kinder. Stadträumlich gesehen schwankt die durchschnittliche Anzahl der Kinder in Familienhaushalten. Die meisten Kinder pro Familienhaushalt wohnen im Ortsamtsbereich Loschwitz und Schönfeld-Weißig (2,26 Kinder pro Haushalt). Dieses Stadtgebiet kann als Beispiel für den erhöhten Kinderanteil am relativ ruhigen und grünen Stadtrand gelten. An zweiter Stelle folgt Gorbitz (2,23 Kinder pro Haushalt). Am niedrigsten lag der ermittelte Wert überraschenderweise in den Stadtteilen Tolkewitz, Seidnitz und Gruna (1,70 Kinder pro Haushalt) sowie in den beiden Altstadtgebieten 26er Ring / Friedrichstadt mit 1,78 Kindern pro Haushalt bzw. in der innerstädtisch gelegenen Johannstadt mit 1,74 Kindern pro Haushalt. Die befragten Elternhaushalte sind zu knapp einem Drittel (31 %) Einzelkinderhaushalte und zu 48 % Zwei-Kinder-Haushalte. Der Rest sind Drei- (und mehr)-kinderhaushalte, wobei auch hier erhebliche stadträumliche Unterschiede existieren. Während die besagten drei Stadtgebiete mit den wenigsten Kindern pro Familienhaushalt zugleich mit über 40 % auch die größten Anteile an Einzelkinderhaushalten ausmachen, liegt der Anteil an Zwei- und Mehr-Kinderhaushalten in Loschwitz - Ortsamt Loschwitz und Schönfeld-Weißig bei 81 %. Differenziert nach der Altersstruktur der Eltern, lässt sich aus den Daten nicht eindeutig das Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes berechnen, jedoch ergeben die Auswertungen klare Zeitintervalle, in denen Kinder geboren werden. So waren beispielsweise mehr als zwei Fünftel der Eltern von 3- jährigen Kindern 35 Jahre und älter (vgl. Tabelle 3). Die Väter sind im Durchschnitt rund zwei Jahre älter als die Mütter. Geschlecht des befragten Elternteils Alter des befragten Elternteils Altersgruppe des Kindes Gesamt 3 Jahre 9 Jahre 15 Jahre weiblich bis 34 Jahre 59,7 17,0 1,7 32,5 35 bis 38 Jahre 22,8 30,6 14,8 23,6 39 bis 42 Jahre 13,8 32,4 39,0 25,6 älter als 42 Jahre 3,6 20,0 44,5 18,2 männlich bis 34 Jahre 38,1 2,5 0,0 20,4 35 bis 38 Jahre 25,2 17,3 8,2 19,7 39 bis 42 Jahre 24,5 37,0 22,4 27,9 älter als 42 Jahre 12,2 43,2 69,4 32,0 Tabelle 2:Alter des Befragten/ der Befragten nach Alter des Kindes (Angaben in %) 86

88 8. Materielle Lage der Familien Das Einkommen ist Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabechancen. Die Höhe des Einkommens hat enormen Einfluss auf zahlreiche Bereiche wie beispielsweise die Wohnsituation und gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten. Sie schließen letztendlich auf die Entwicklungsmöglichkeiten von Eltern und deren Kindern. Das Einkommen steht wiederum in enger Abhängigkeit zur Erwerbstätigkeit und damit auch zur zeitlichen Verfügbarkeit der Eltern für die Erziehung ihrer Kinder. 8.1 Verteilung von Haushalts- bzw. Nettoäquivalenzeinkommen Wird das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen der befragten Familien betrachtet, so ergibt sich eine typische linkssteile Verteilung. 6 Zum einen ist erkennbar, dass ca. jeder sechste Haushalt mit monatlich und weniger auskommen muss. Zum anderen gibt es nahezu ebenso häufig Haushalte, denen ein monatliches Nettoeinkommen von und mehr zur Verfügung steht (vgl. Abbildung 4). n= ,1 14,7 12,6 13,5 12,3 10,2 4,5 5,2 3,5 2,3 2,9 0,2 1,2 0, >6500 Abbildung 4: Haushaltsnettoeinkommen von Familien in Dresden 2008 (in %) Das Haushaltseinkommen kann jedoch keine Information über die finanzielle Verfügbarkeit in Abhängigkeit der Personengröße des Haushaltes und dem Alter einzelner Haushaltsmitglieder liefern. Wesentlich aussagekräftiger ist dagegen das bedarfsgewichtete Nettoäquivalenzeinkommen. Zur Bildung dieser Größe wird auf die neue OECD-Skala und bei der Bezeichnung der Gruppen auf den 3. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung (2008) zurück gegriffen. Letzterer definiert den Begriff der relativen Einkommensarmut (soziokulturelles Existenzminimum) und des relativen Einkommensreichtums. Das Nettoäquivalenzeinkommen ermöglicht einen Vergleich von Einkommen, indem es unter Berücksichtigung der Haushaltsstruktur ein bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen berechnet. Hierbei 6 Zum Einkommen eines Haushaltes zählen die Nettoeinkünfte aller Haushaltsmitglieder inkl. Renten, Zuwendungen und sonstigen Unterstützungen. Zu den Haushaltsmitgliedern zählen alle Personen, die mit der befragten Person zusammen wohnen und den Lebensunterhalt mit Ihr finanzieren. Wenn die befragte Person in mehreren Haushalten lebt, bezieht sich die Frage nur auf den Hauptwohnsitz des Befragten. 87

89 wird das Haushalts-Nettoeinkommen durch die Summe der Personengewichte geteilt. In das Modell gehen die Haushaltsmitglieder mit unterschiedlicher Wichtung (Äquivalenzgewichte) in Abhängigkeit ihres Alters in die Berechnung ein. Nach den OECD-Skalen für Gewichtungsfaktoren erhält der Haupteinkommensbezieher des Haushalts (Haushaltsvorstand) den Gewichtungsfaktor 1,0 und die übrigen 14 Jahre und älteren Haushaltsmitglieder den Gewichtungsfaktor 0,5. Personen unter 14 Jahren erhalten den Gewichtungsfaktor 0,3. Wenn zum Beispiel einem alleinerziehenden Elternteil mit einem 9- und einem 15-jährigen Kind ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von zur Verfügung steht, beträgt das Nettoäquivalenzeinkommen 722 (=1.300 / (1+0,5+0,3)). Der die Armutsschwelle anzeigende Grenzwert der befragten Familienhaushalte beträgt 765 (60 % des Median, d.h. des Mittelwertes der die jeweilige Stichprobe in Repräsentation der Grundgesamtheit mengenmäßig in zwei Hälften teilt), der die einkommensreiche Gruppe bezeichnende Grenzwert liegt bei 1.912,50 (150 % Median)(vgl. BMA 2008). Mit dieser Gruppierung lassen sich, wie auch hinsichtlich der Stadträume, direkte Vergleiche von Ergebnissen zu den Familien mit denen aller Haushalte in Dresden treffen, welche aus der Kommunalen Bürgerumfrage von Dresden 2007 (im Folgenden KBU genannt) stammen. 7 Im Unterschied zur Familienbefragung wurden bei der KBU alle Haushalte befragt, wobei die gebietsräumliche Zuordnung der Ergebnisse von Familien und allen Dresdner Haushalten identisch ausgegeben werden kann. Jeweils unterschiedliche Ergebnisse in den beiden Studien sind demnach auf jeweils unterschiedliche Grundgesamtheiten zurückzuführen. Nach Abgrenzungskriterien für das Nettoäquivalenzeinkommen konnten anhand der Befragungsdaten 15 % der Haushalte als einkommensreich identifiziert werden, und damit relativ mehr als in der KBU (6 %). Bei den Einkommensarmen lagen die Anteile mit 15 % (Familien-Stichprobe) und 17 % (KBU) näher beieinander. in % mit Armutsriskio: 765,00 / Monat 18,4% durchschnittliches Einkommen 19,7 Einkommensreich: 1.912,50 / Monat 16,0 in % 10,8 10,6 8,6% 3,7 4,7 3,2 4,4 bis bis bis bis bis bis bis bis bis 2500 mehr als 2500 Abbildung 5: Nettoäquivalenzeinkommen von Familien in Dresden 2008 (in, in %) Ein direkter Vergleich der Verteilung von Armen und Reichen aller Dresdner (Daten der KBU) und der Familien zeigt auf: Die sozialräumliche Segregation von Familien zeigt eine ähnliche Verteilung, jedoch stärkerer Ausprägung als für alle Dresdner Haushalte (vgl. Abbildung 6). Der Anteil an einkommensarmen Familienhaushalte ist in den beiden Plattenbaugebieten Prohlis und Gorbitz sowie im innerstädtischen Plattenbaugebiet Johannstadt am höchsten. Am niedrigsten ist dieser Anteil in Klotzsche und den nördlichen Ortschaften sowie in Plauen mit Coschütz und Mockritz. 7 Im Rahmen der letzten KBU aus dem Jahr 2007 wurden per Zufall ca Personen mit dem Hauptwohnsitz Dresden (ausgenommen Bewohner von Altenheimen) ausgewählt und angeschrieben Fragebögen wurden auswertbar zurückgeschickt. Das entspricht einer Rücklaufquote von 39,4 %. 88

90 Legende 1 : Altstadt - 26er Ring, Friedrichstadt 2 : Altstadt - Johannstadt 3 : Neustadt - Äußere und Innere Neustadt 4 : Neustadt/Pieschen - Leipziger Vorstadt, Pieschen 5 : Pieschen - Kaditz, Mickten, Trachau 6 : Klotzsche - Ortsamt Klotzsche und nördliche Ortschaften 7 : Loschwitz - Ortsamt Loschwitz und Schönfeld-Weißig 8 : Blasewitz - Blasewitz, Striesen 9: Blasewitz - Tolkewitz, Seidnitz, Gruna 10 : Leuben - Ortsamt Leuben 11: Prohlis - Prohlis, Reick 12: Prohlis - Niedersedlitz, Leubnitz, Strehlen 13: Plauen - Südvorstadt, Zschertnitz 14: Plauen - Mockritz, Coschütz, Plauen 15: Cotta - Cotta, Löbtau, Naußlitz, Dölzschen 16: Cotta - Gorbitz 17: Cotta - Briesnitz und westliche Ortschaften Der Vergleich der räumlichen Verteilung von Einkommensgruppen zwischen allen Dresdner Haushalten (KBU) und der speziellen Teilgruppe der Familien (vorliegende Untersuchung) zeigt einige Unterschiede auf. zum Beispiel liegt der Anteil der von Armutsrisiko bedrohten Familien in den beiden Gebieten Prohlis und Gorbitz mit 40 % und 39 % höher die Vergleichswerte für alle Haushalte (Prohlis: 30 % und Gorbitz: 27 %). Das bedeutet, dass die Familien noch weitaus stärker von Armut betroffen sind als der Dresdner Durchschnittshaushalt. Genau umgekehrt polarisiert sich das Verhältnis in Loschwitz mit Schönfeld/Weißig, welches in beiden Untersuchungen das Gebiet mit dem höchsten Anteil einkommensreicher Haushalte ist. Hier beträgt der Anteil laut KBU knapp 28 %, aus der Familienbefragung gehen ca. 38 % hervor. Die sozial-räumliche Segregation ist demnach bei Familien besonders stark ausgeprägt. Interessant ist, dass es Stadträume gibt, die einkommensreiche Familien im Gegensatz zum Dresdner Durchschnittshaushalt im Hinblick auf eine Wohnstandortwahl bevorzugen. Zu diesen zählen die Stadtgebiete Plauen-Mockritz-Coschütz sowie Prohlis (ohne Plattenbaugebiete)-Niedersedlitz-Leubnitz- Strehlen. 89

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