Rainer Münz, Ralf Ulrich STUDIENTEXT BEVÖLKERUNG (SKRIPTUM) 1 WAS IST BEVÖLKERUNG?

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1 Rainer Münz, Ralf Ulrich STUDIENTEXT BEVÖLKERUNG (SKRIPTUM) 1 WAS IST BEVÖLKERUNG? Wir alle sind Teil der Bevölkerung einer Kommune, eines Landes, aber auch eines Erdteils. Und jeder bzw. jede von uns gehört zu jenen sechs Milliarden Menschen, die heute die Weltbevölkerung bilden. Bevölkerung meint in diesem Zusammenhang zweierlei: zum einen die Einwohner eines bestimmten Landes oder einer Region; zum anderen aber die Summe jener Prozesse, die Zahl und Struktur der Einwohner bestimmen. Im Deutschen kommt das Wort zum ersten Mal im Jahr 1691 beim Dichter und Sprachforscher Stieler vor; damals allerdings noch nicht in seiner heutigen Bedeutung, sondern als Bezeichnung eines Vorganges. Bevölkern war das deutsche Wort für Peuplieren. Und dieses bedeutete damals: ein Gebiet mit Menschen besiedeln. Bevölkerung bezeichnete somit - im Gegensatz zu Volk - ursprünglich das Ergebnis einer staatlich geplanten Ansiedlung von Menschen (vgl. Flaskämper 1962: 37-38). Heute verstehen wir im alltäglichen Sprachgebrauch unter Bevölkerung die Einwohner eines Staates, eines Bundeslandes, einer Region (z. B. des Ruhrgebiets) oder einer Gemeinde. Dabei ist die Bevölkerung keine fixe Größe. Die Zahl der Bewohner unseres Planeten, eines Landes oder einer Region ändert sich genauso wie die Zusammensetzung dieser Bewohner. Wesentliche Ursachen dieser Veränderung sind Geburten und Sterbefälle, Heiraten und Scheidungen, Einwanderungen und Auswanderungen. Dahinter steht eine Dynamik, die bewirkt, dass sich Bevölkerungen reproduzieren, obwohl alle ihre Mitglieder früher oder später sterben. Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit oder ethnische Herkunft sind die wichtigsten Kriterien, nach denen eine Bevölkerung gegliedert werden kann. Jede Bevölkerung hat eine andere Zusammensetzung nach Alter, Geschlecht und Herkunft. Unterschiedlich ist sowohl die Anzahl der Personen in den einzelnen Altersgruppen als auch der Anteil von Frauen und Männern innerhalb dieser Altersgruppen. Unterschiedlich sind schließlich in vielen Fällen die Alters- und Geschlechterproportionen von Einheimischen und Zuwanderern bzw. von In- und Ausländern. Diese unterschiedlichen Verteilungen haben erhebliche Konsequenzen für die demographische, aber auch für die wirtschaftliche und soziale Situation eines Landes. Sie wirken aufgrund der Trägheit demographischer Prozesse weit in die Zukunft. 2 WAS IST BEVÖLKERUNGSWISSENSCHAFT? Die Demographie befasst sich mit den oben genannten Ereignissen, Strukturen und Prozessen. In der Analyse geht es zum ersten um den Bevölkerungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt - also um Größe und Struktur einer Bevölkerung. Ausgangspunkt aller Überlegungen ist die Frage: Wie viele Menschen leben in Berlin, in Hessen, in Deutschland oder in der EU? Darüber hinaus interessiert vor allem die Verteilung dieser Einwohner nach Alter, Geschlecht, Staatsbürgerschaft und Kinderzahl. Der Bevölkerungsstand verändert sich ständig: Menschen werden geboren oder sterben, Personen wandern in ein bestimmtes Gebiet ein oder verlassen es. In der Analyse geht es daher zum zweiten um

2 demographisch und sozial relevante Ereignisse wie Geburten, Sterbefälle, Heiraten, Scheidungen, Ein- und Auswanderungen sowie Einbürgerungen. Von Interesse ist nicht nur deren absolute Häufigkeit während eines bestimmten Zeitraums, sondern auch die relative Häufigkeit und der Vergleich über die Zeit sowie der Vergleich zwischen einzelnen Ländern und Regionen. Dazu werden rohe Raten, 1 spezifische Kennziffern 2 und andere Verhältniszahlen 3 berechnet. Ein wichtiges Ziel der Analyse ist es, die Größe dieser Kennziffern und ihre Veränderung über die Zeit zu interpretieren. Zu unterscheiden ist dabei zweierlei: Veränderungen beispielsweise steigende oder sinkende Geburtenzahlen - können sich aus einem geänderten Verhalten, z.b. aus steigenden oder sinkenden Kinderzahlen pro Familie ergeben. Oder sie können das Resultat sich ändernder Strukturen sein, also z.b. aus einer altersbedingt wachsenden oder sinkenden Zahl potentieller Eltern ergeben. Beim Vergleich über die Zeit oder zwischen mehreren Ländern geht es also um die Frage: Was erklärt sich aus verändertem Verhalten? Was erklärt sich aus den sich ändernden Strukturen? Und was ist Resultat der inneren Dynamik demographischer Prozesse (Populationsdynamik)? Zusammengefasst wird der Zusammenhang zwischen den Bevölkerungsständen zu zwei bestimmten Zeitpunkten (t-1,t) und den demographisch relevanten Ereignissen während der dazwischen liegenden Periode in der demographischen Grundgleichung: Bevölkerung t = Bevölkerung t-1 + Geburten Sterbefälle + Zuzüge Fortzüge. Wichtigste Informationsquelle der Bevölkerungswissenschaft ist die amtliche Statistik. Sie organisiert und veröffentlicht die Ergebnisse von allgemeinen Volkszählungen 4 oder Registerzählungen, 5 registriert und aggregiert aber auch Informationen über Geburten und Sterbefälle, Krankheits- und Todesursachen, sowie Ein- und Auswanderungen. Einzelne Länder verfügen dabei über unterschiedliche Erhebungstraditionen. Dennoch wird versucht, die Klassifikationen von Lebend- und Totgeburten sowie von Krankheiten und Todesursachen international zu vereinheitlichen. Keine einheitliche Definition gibt es bisher bei der Definition und Klassifikation von Migranten. Bedeutsam für die demographische Analyse sind auch Stichprobenerhebungen, bei denen nur eine repräsentative Auswahl der Bevölkerung befragt wird, Dies gilt z.b. für den Mikrozensus, die Beschäftigtenstichprobe der EU, die in mehreren Ländern durchgeführten Fertility and Family Surveys (FFS) und Demographic and Health Surveys (DHS) Als Raten oder auch Ziffern werden in der Demographie besondere Arten von Beziehungszahlen bezeichnet. Sie geben die relative Häufigkeit an, mit der bestimmte Ereignisse innerhalb einer Bevölkerung oder einer Teilgruppe eintreten. Ziffern werden im allgemeinen in Promille ausgedrückt. Rohe Raten geben die Zahl der Geburten oder der Sterbefälle eines Jahres pro Einwohner an. Spezifische Kennziffern geben z.b. die Fertilität einer bestimmten Altersgruppe von Frauen oder die Mortalität einer bestimmten Altersgruppe von Männern bzw. Frauen an. Auch die Säuglingssterblichkeit (=Verstorbene im ersten Lebensjahr bezogen auf Lebendgeborene eines Jahres) ist eine solche spezifische Ziffer. Ein wichtiges Beispiel dafür ist die Sexualproportion. Die Sexualproportion ist das Verhältnis der Anzahl der Männer zur Anzahl der Frauen einer Bevölkerung. Sie wird im allgemeinen als die Zahl der Männer je 100 Frauen angegeben. In den meisten Ländern beträgt das Verhältnis der Neugeborenen 105 bis 106 Knaben zu 100 Mädchen. Später verschiebt sich diese Relation aufgrund der höheren Sterblichkeit von Männern, aber auch wegen der höheren Migrationshäufigkeit von Männern. Bei allgemeinen Volkszählungen werden für alle Personen, die in einem bestimmten Land ihren regelmäßigen Wohnsitz haben, bestimmte Merkmale (meist: Alter, Geschlecht, Geburtsland oder Staatsbürgerschaft, Bildungsstand, Erwerbsstatus etc.) erfragt. Entweder stützt sich die Volkszählung auf Selbstauskünfte oder ersatzweise auf bekannte Personenstandsmerkmale, falls die Zielperson nicht selbst auskunft geben kann. Registerzählungen können nur in Ländern mit allgemeinem Bevölkerungsregister und Personenkennziffer durchgeführt werden. Die direkte Mitwirkung der auf diese weise gezählten Peronen ist nicht nötig. 2

3 Besondere Bedeutung gewinnen solche Stichprobenerhebungen in Ländern, wo es keine Volkszählungen 6 bzw. keine amtliche Geburtenstatistik 7 gibt. 3 VON ADAM UND EVA AUF 6 MILLIARDEN Vor Jahren lebten auf unserem Planeten zwischen 5 und 10 Millionen Menschen. Um Christi Geburt waren es bereits Millionen: 40-mal mehr als zu Beginn der Jungsteinzeit. Aus Jägern und Sammlern waren sesshafte Ackerbauern und Viehzüchter geworden. Und die produzierten wesentlich mehr Nahrungsmittel als ihre nomadischen Vorfahren. Das war die Grundlage für den ersten Schub des Bevölkerungswachstums in der Geschichte der Menschheit. Danach gab es weitere Zuwächse, aber auch erhebliche Bevölkerungsrückgänge z.b. durch Pestepidemien, Hungerkatastrophen, Klimaschwankungen und Verwüstungen im Gefolge von Kriegen. Erst ab dem 17. Jahrhundert beschleunigte sich das Wachstum wieder deutlich. Im Jahr 1800 lebten auf unserer Erde bereits etwa 1 Mrd. Menschen. 125 Jahre später hatte sich die Weltbevölkerung auf 2 Mrd. (1926) verdoppelt. Wichtigste Ursachen für dieses raschere Wachstum waren die industrielle Revolution sowie beträchtliche Steigerungen der Agrarproduktion. Für die dritte Mrd. Menschen brauchte die Weltbevölkerung 34 Jahre (1960), für die vierte Mrd. (1974) und fünfte Mrd. (1987) bloß noch 14 bzw. 13 Jahre erreichte die Zahl der Menschen 6 Mrd. Auf unserem Planeten leben somit heute 20 mal mehr Menschen als zur Zeit des Römischen Reiches. Allein 1999 wuchs die Weltbevölkerung um 77 Millionen Menschen, also jeden Tag um etwa , jede Minute um 147 Menschen. Würde dieses Tempo des Wachstum zukünftig gleich hoch bleiben, dann hieße das: Alle zwölf bis dreizehn Jahre kommt eine weitere Milliarde Menschen dazu. Beim Bevölkerungswachstum unterscheidet man zwischen dem natürlichen Wachstum und dem Wachstum insgesamt. Der jährliche Zuwachs oder die Abnahme lassen sich in ganzen Zahlen angeben. Die Wachstumsrate wird in der Regel in Prozent gemessen. Die Rate des natürlichen Wachstums ergibt sich aus der Differenz von Geburten und Sterbefällen während eines Jahres, jeweils bezogen auf die mittlere Bevölkerung. 8 Bei der Wachstumsrate insgesamt werden neben Geburten und Sterbefällen auch die Ein- und Auswanderungen berücksichtigt. In diesem Fall bezieht man die Differenz aus der Bevölkerungszahl zu Jahresbeginn und zu Jahresende auf die mittlere Bevölkerung. Bevöl kerungsveränderung Wachstumsr ate = * 100 Ausgangsbevöl ker ung Bezogen auf die Weltbevölkerung sind natürliches Wachstum und Wachstum insgesamt gleich groß, weil sich Zu- und Abwanderungen im Weltmaßstab ausgleichen Ohne Volkszählungen müssen einerseits etliche besonders wenig entwickelte Länder auskommen. Aufgrund politischer Widerstände verzichten andererseits einige europäische Länder auf Volkszählungen. Zu diesen Ländern gehört auch Deutschland. In Westdeutschland fand eine Volkszählung zuletzt 1987, in Ostdeutschland zuletzt 1981 statt. In vielen Ländern des subsaharischen Afrika gibt es keine amtliche Registrierung der Geburten. Die mittlere Bevölkerung einer Region, eines Landes oder eines Erdteils ergibt sich aus der halben Summe von Jahresanfangsund Jahresendbevölkerung. 3

4 Weltbevölkerung in Mrd Abbildung 1: Wachstum der Weltbevölkerung Weltbevölkerung durchschn. jährl. Zuwachs Zuwachs in Mio Daten: World Population Prospects. The 1998 Revision. New York: United Nations Nimmt die Zahl der Erdenbürger um 77 Millionen pro Jahr zu, dann bedeutet dies eine Wachstumsrate von +1,3%. Am kräftigsten ist der Zuwachs in den weniger entwickelten Weltregionen. Dort wuchs die Zahl der Menschen Ende der 60er Jahre noch um +2,5% pro Jahr. In den 70er Jahren verlangsamte sich das Wachstum vor allem in Asien und Lateinamerika. In etlichen Entwicklungsländern blieb die Zuwachsrate allerdings noch auf einem hohen Niveau. Im Schnitt wuchs die Bevölkerung der Entwicklungsländer 9 nach Schätzungen der UNO während der frühen 80er Jahre um +2,1% pro Jahr, in den frühen 90er Jahren um +1,8% und an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert immer noch um +1,6% jährlich. Während des 20. Jahrhunderts wuchs die Weltbevölkerung lange Zeit mit exponentiellem Tempo. Das hieß damals: Nicht nur der Zuwachs in absoluten Zahlen, sondern auch die Zuwachsrate vergrößerte sich von Jahr zu Jahr. Die überraschende Dynamik exponentiellen Wachstum lässt sich an einem konkreten Beispiel verdeutlichen: dem Zuwachsen eines Sees mit Seerosen über einen Zeitraum von 30 Tagen. Am Anfang gibt es nur eine einzige Seerose. Die zugewachsene Fläche verdoppelt sich in der Folge jeden Tag. Noch kurz vor Ablauf der 30 Tage ist kaum etwas zu bemerken. Am 26. Tag sind nur 6,3% des Sees zugewachsen. Am 27. Tag sind es 12,5% und am 28. Tag erst 25%. Am 30. Tag gibt es hingegen keine freie Fläche mehr. Seit 1968 werden die jährlichen Zuwächse wieder etwas kleiner. Aber es wird voraussichtlich noch 20 Jahre dauern, bis das Wachstum der Weltbevölkerung deutlich zu sinken beginnt. Ursache dieses 9 In diesem Beitrag werden all jene Länder als "Entwicklungsländer" bezeichnet, die nach der UN-Terminologie in die Kategorie "less developed countries" fallen. Das schließt die Staaten Afrikas, Asiens (ohne Japan), Lateinamerikas und Teile von Ozeanien ein. 4

5 verzögerten Rückgangs ist die Eigendynamik des Bevölkerungswachstums, das sogenannte demographische Moment. Denn durch die hohen Geburtenzahlen der jüngeren Vergangenheit bei gleichzeitig gesunkener Säuglings- und Kindersterblichkeit gibt es in der Gegenwart und der näheren Zukunft eine vergleichsweise große Zahl von Jugendlichen und jungen Erwachsenen und damit auch eine entsprechend große Zahl potenzieller Eltern, was den Rückgang der Geburten (in absoluten Zahlen) bremst. Abbildung 2: Langfristige Bevölkerungsprognosen der UNO mittleres Szenario niedriges Szenario hohes Szenario Daten: World Population Prospects. The 1998 Revision. New York: United Nations Alle heute verfügbaren Prognosen und Projektionen 10 gehen langfristig von weltweit rückläufigen Kinderzahlen pro Familie (=sinkende Fertilität) 11 aus. Entscheidend für die künftige Entwicklung ist jedoch, wie rasch oder wie langsam sich die Fertilität reduziert. Davon wird es abhängen, wann und bei welcher Zahl von Menschen es zu einer Stabilisierung der Weltbevölkerung kommt. Die Bevölkerungsforscher der UN veröffentlichten 1998 neue Vorausschätzungen, die bis 2050 gehen (UN 1999). Die prognostizierte Größe der Weltbevölkerung ist etwas niedriger, als dies bei früheren Prognosen - etwa den langfristigen UN-Vorausschätzungen aus dem Jahre 1992 (UN 1992) der Fall war. Gemeinsam ist diesen Bevölkerungsprojektionen die Darstellung mehrerer Szenarien, die von einem raschen, einem mittleren und einem langsamen Rückgang der durchschnittlichen Kinderzahlen pro Frau ausgehen Unter demographischer Prognose versteht man eine Vorhersage der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung unter Zugrundelegung bestimmter Annahmen über die für wahrscheinlich gehaltene Entwicklung von Fertilität und Lebenserwartung. Bei Prognosen, die sich nicht auf die Weltbevölkerung als ganze beziehen, müssen auch Annahmen über die Zahl der Ein- und Auswanderungen und die Altersverteilung der Migranten getroffen werden. Von Bevölkerungsprojektionen sprechen wir, wenn die zukünftige Entwicklung nicht als wahrscheinliche Variante vorhergesagt, sondern mehrere Entwicklungen alternativ in Form von Wenn-Dann-Aussagen vorausberechnet werden. Unter Fertilität versteht man in der demographischen Analyse nicht die biologische Fortpflanzungsfähigkeit, sondern die Zahl der Lebendgeburten, die eine Frau bis zu einem bestimmten Zeitpunkt hat. Unter Einrechnung von Mehrlingsgeburten (Zwillinge, Drillinge) und Berücksichtigung der Säuglings- und Kindersterblichkeit entspricht die Fertilität mehr oder weniger genau der Zahl eigener Kinder zu jenem Zeitpunkt. 5

6 Die mittlere Prognosevariante rechnet bis zum Jahr 2050 mit einem Anwachsen der Weltbevölkerung auf 8,9 Mrd. Menschen. Nach der langfristigen Vorausschätzung von 1992 würde es im Jahr 2100 bei abflachendem Zuwachs rund 11,1 Mrd. Erdenbürger geben. In dieser mittleren Variante würde es erst zwischen 2125 und 2150 zu einer Stabilisierung der Weltbevölkerung bei ca. 11,5 Mrd. Menschen kommen. In der hohen Variante (= langsamer Rückgang der Fertilität) würde die Weltbevölkerung noch rascher ansteigen: bis 2050 auf 11,1 Mrd. Menschen. Langfristig würde sich das Wachstum der Weltbevölkerung unter den Annahmen der hohen Variante bis 2100 auf 19,2 Mrd. Menschen fortsetzen und erst nach dem Jahr 2200 bei 28 Mrd. stabilisieren. Ob unser Öko-System so viele Menschen tragen könnte, ist allerdings ungewiss. In einer niedrigen Variante (= sehr rascher Rückgang der Fertilität) rechnet die UN in ihrer aktuellen Prognose bis 2050 mit einem Anstieg auf nur 7,7 Mrd. Menschen. Der langfristigen Schätzung zufolge könnte die Weltbevölkerung danach sogar wieder etwas zurückgehen (2100: 6 Mrd.). Voraussetzung dafür wäre, dass die Fertilität weltweit relativ rasch auf durchschnittlich weniger als 2 Kinder pro Familie sinkt. 4 MEHR MENSCHEN IM SÜDEN, WENIGER IM NORDEN Charakteristisch für die heutige globale Bevölkerungsentwicklung sind zwei gegenläufige Trends. Die Einwohnerzahl entwickelten Länder vergrößert sich in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre nur noch wenig (+0,27% pro Jahr). Der Zuwachs erklärt sich zum Teil durch Einwanderungen aus den weniger entwickelten Ländern. Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerung vieler Industriestaaten bereits jetzt schrumpfen. In den Entwicklungsländern wächst die Bevölkerung hingegen nach wie vor beträchtlich (+1,6 % pro Jahr). Mehr als 95% des Zuwachses der Weltbevölkerung entfallen derzeit auf die Entwicklungsländer. Dies hat zum Teil dramatische Folgen. Für viele Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika können schon heute selbst elementare Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden. 600 Mio. Menschen sind arbeitslos, 800 Mio. Menschen sind unterernährt, 1 Mrd. Menschen (= 27% der erwachsenen Weltbevölkerung) sind Analphabeten, weitere 130 Mio. Kinder und Jugendliche im Schulalter erhalten keinerlei Unterricht. Mindestens 1,3 Mrd. Menschen leben in absoluter Armut. In dieser Situation erschwert rasches Bevölkerungswachstum die Suche nach Lösungen, überfordert sowohl die Aufnahmefähigkeit lokaler Arbeitsmärkte als auch die Kapazitäten der bestehenden Infrastruktur und vergrößert damit die Zahl jener Menschen, die in Armut und Elend leben, die nicht zur Schule gehen können oder für die es im Krankheitsfall bzw. während einer Schwangerschaft keinerlei medizinische Betreuung gibt. Extrem ungleiche demographische Entwicklungen von Industrieländern und den meisten Entwicklungsländern gab es schon in den letzten 300 Jahren, allerdings mit unterschiedlichen Vorzeichen: Zwischen 1750 und 1950 wuchs die Einwohnerzahl der heutigen Industriestaaten - Europa, Nordamerika, Russland/Sowjetunion, Japan und Australien - deutlich rascher als jene der weniger entwickelten Regionen der Erde. In diesem Zeitraum vergrößerte sich die Bevölkerung der Industrieländer um das 4,1-Fache, die Bevölkerung der übrigen Weltregionen aber nur um das 2,9-Fache lebten in den Industriestaaten zusammen 813 Millionen Einwohner: damals ein Drittel der Weltbevölkerung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschoben sich die Gewichte. In den Industrieländern fiel und fällt der Zuwachs - wenn überhaupt - nur noch bescheiden aus. Geburtenbeschränkung und Familienplanung sind hier die Regel, nicht die Ausnahme. Immer mehr Menschen bleiben ehe- und 6

7 kinderlos. Zugleich bremst die Altersstruktur jeden weiteren Geburtenzuwachs. Bis 1998 wuchs die Einwohnerzahl der Industrieländer auf 1,2 Milliarden. Ende des 20. Jahrhunderts lebten somit noch rund 20% der Weltbevölkerung in den entwickelten Ländern. Bis 2050 rechnen die Vereinten Nationen für die heutigen Industrieländer insgesamt mit einem leichten Bevölkerungsrückgang von 30 Mio. (mittlere Variante der Prognose). Ihr Anteil an der Weltbevölkerung wird dann auf 13% sinken. Die größte Gruppe unter den Industriestaaten Europas bilden die 19 derzeitigen EU- und EWR- Staaten, sowie die Schweiz mit derzeit zusammen 388 Mio. Einwohnern. In der östlichen Hälfte Europas (ohne Russland) leben 194 Millionen Menschen in 18 mehrheitlich recht jungen Nationalstaaten. Nur halb zu Europa zählen schließlich Russland und die Türkei mit zusammen 212 Millionen Einwohnern. Je nach Zählweise und Grenzziehung umfasste Europas Bevölkerung Ende der 90er Jahre somit zwischen 581 und knapp 800 Mio. Menschen, darunter auch mehrere Millionen eingewanderte Nicht-Europäer. Bevölkerungsreichster Industriestaat sind die USA mit 273 Mio. Einwohnern (1999). Zur entwickelten Welt gehören auch Japan (127 Mio.), Kanada, Australien und Neuseeland. Zwischen 1950 und 1999 wuchs die Einwohnerzahl aller (heutigen) EU- und EWR-Staaten (sowie der Schweiz) um 82 Millionen (+27%). In der östlichen Hälfte Europas lebten Ende der 1990er Jahre um 54 Millionen mehr Menschen (+38%) als zu Beginn der 50er Jahre. Etwas größer war in dieser Zeit das Tempo des Bevölkerungswachstums in Russischen Föderation (+45 Mio. bzw. +44%) und in Japan (+43 Mio. bzw. +51%). Beträchtlich war das Wachstum schließlich in den USA (117 Mio. bzw. +75%), in Kanada (+125%), in Australien (+128%). In diesen drei Ländern spielte neben dem natürlichen Bevölkerungswachstum auch die Einwanderung eine beträchtliche Rolle. Auch Russland verzeichnete während der 90er Jahre eine starke Zuwanderung aus anderen Nachfolgestaaten der UdSSR. Fast überall in Europa schwächten sich das Bevölkerungswachstum während der 70er und 80er Jahre deutlich ab. Ende der 90er Jahre veränderte sich Europas Bevölkerung kaum noch (+0,03% pro Jahr). In einer Reihe von Ländern war und ist die Zahl der Einwohner bereits rückläufig: unter anderem in Bulgarien und Ungarn, in Estland und Lettland sowie in Irland. Auch die Bevölkerungszahl Deutschlands war 1999 kleiner als 1998 und wäre ohne die Zuwanderung von Ausländern und Aussiedlern bereits in den vergangenen Jahren merklich geschrumpft. 7

8 Abbildung 3: Verteilung der Weltbevölkerung (in %) Asien Lateinamerika Afrika entwickelte Länder Daten: World Population Prospects. The 1998 Revision. New York: United Nations Das Bevölkerungswachstum konzentrierte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fast ausschließlich auf die Entwicklungsländer. Ihre Bevölkerungszahl stieg zwischen 1950 und 2000 von 1,7 Mrd. auf 4,8 Mrd., also fast auf das Dreifache. Verschiedene Entwicklungsländer haben heute sogar eine mehr als viermal so große Bevölkerung wie Dabei dürfen wir eines nicht übersehen. Trotz des enormen Nord-Süd-Gegensatzes bestehen auch innerhalb der Gruppe der Entwicklungsländer beträchtliche Unterschiede. In Lateinamerika verlangsamte sich das Wachstum bereits Ende der 60er Jahre. Heute liegt die Wachstumsrate mit 1,5% pro Jahr knapp unter dem Gesamtdurchschnitt der Entwicklungsländer. Es gibt aber auch in dieser Region Länder mit hohem Wachstumstempo. So nahm die Bevölkerung in Nicaragua Ende der 90er Jahre um 3,2% pro Jahr zu. Auch andere lateinamerikanische Länder hatten über die zurückliegenden 40 Jahre erhebliche Zuwächse lebten in Lateinamerika und der Karibik 167 Mio. Menschen; 1999 waren es bereits 511 Mio. Menschen. Die mittlere Variante der UN-Prognose rechnet damit, dass sich die Zahl der Einwohner Lateinamerikas und der Karibik bis zum Jahr 2050 auf 809 Mio. erhöhen wird. Das wären dann 9,1% der Weltbevölkerung. In Asien erfolgte der Trendbruch zu kleineren Wachstumsraten in der ersten Hälfte der 70er Jahre. Ende der 90er Jahre wuchs die Bevölkerung Asiens jährlich um 1,5%. Klammert man den Sonderfall China mit seiner restriktiven Bevölkerungs- und Familienpolitik aus, dann betrug das jährliche Wachstum in Asien immer noch 1,8%. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung dieser Region lebt in China (1999: 1,25 Milliarden, fast ein Viertel in Indien (1999: 1 Mrd.). Deshalb wird die Entwicklung Asiens - und der Welt insgesamt - stark durch das beeinflusst, was in China und Indien passiert. In China ging das Wachstum in den 70er Jahren aufgrund einer repressiven Bevölkerungspolitik stark zurück. Ende der 90er Jahre lag es nur noch bei 1,0% pro Jahr. In anderen Teilen Asiens ist das Bevölkerungswachstum hingegen anhaltend hoch. In Teilen Südasiens lag es Ende der 90er Jahre bei 2,5% pro Jahr (Afghanistan, Nepal) und darüber (Pakistan: 2,8%), im überwiegend moslemischen Westasien insgesamt bei 2,1% In Südostasien betrug das jährliche Bevölkerungswachstum Ende der 90er Jahre dagegen nur noch 1,7%. Asien ist seit langem der bevölkerungsreichste Kontinent der Erde. Bereits 1950 lebten hier rund 52% der Weltbevölkerung waren es 3,6 Mrd. bzw. 59%. Bis zum Jahr 2050 rechnet die mittlere Variante der UN-Prognose mit 5,3 Mrd. Asiaten. 8

9 Afrika ist die Region mit dem höchsten Bevölkerungswachstum, welches in der Geschichte der Menschheit jemals über längere Zeit erreicht wurde. Jedes Jahr nimmt die Zahl der Afrikaner um 2,4% zu. Dieses Tempo verringerte sich erst Ende der 80er Jahre etwas. Viele afrikanische Länder traten erst im späten 20. Jahrhundert in die dritte Phase der demographischen Transition ein. Einige befinden sich möglicherweise noch in der zweiten Phase (vgl. Abschnitt 5: Demographischer Übergang). Trotz moderat sinkender Kinderzahl pro Familie wird die afrikanische Bevölkerung noch etliche Jahre mit hohem Tempo weiter wachsen. Denn auch in den nächsten 15 bis 20 Jahren wird jedes Jahr eine größere Zahl von Jugendlichen ins fortpflanzungsfähige Alter kommen. Erst wenn sich die geringeren Geburtenzahlen der letzten Jahre auch auf die Zahl potenzieller Eltern auswirken, lässt dieser Effekt nach. Nur wenige afrikanische Länder haben bereits ein geringes Wachstum erreicht. Das französische Überseegebiet Réunion und der Inselstaat Mauritius bilden mit jährlichen Wachstumsraten unter 2% in Afrika die Ausnahme. Einen bemerkenswerten Rückgang der Fruchtbarkeit und damit des Bevölkerungswachstums gab es auch in Tunesien (1,6%). Selbst unter moderaten Wachstumsannahmen wird sich der Anteil Afrikas an der Weltbevölkerung erheblich erhöhen. Im Jahr 1950 gab es 221 Mio. Afrikaner; damals knapp 9% aller Erdenbürger lebten auf diesem Kontinent bereits 767 Mio. Menschen (bzw. 12,8% der Weltbevölkerung), davon 597 Mio. im subsaharischen Afrika. Für das Jahr 2050 rechnet die UNO mit 1,77 Mrd. Afrikanern. Nahezu ein Fünftel der Menschheit wird dann auf diesem Kontinent leben. 5 DEMOGRAPHISCHER ÜBERGANG : THEORIE UND PRAXIS Die Bevölkerung jedes Landes ändert sich im Laufe eines Jahres durch Geburten und Sterbefälle sowie durch Zuzüge und Fortzüge. Die Größe dieser Zu- und Abgänge hat keinen unmittelbaren Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung. Es ist vielmehr die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen (= Geburtensaldo bzw. natürliche Bevölkerungsbewegung) sowie die Differenz aus Ein- und Auswanderungen (= Wanderungssaldo), auf die es in diesem Zusammenhang ankommt. Dies lässt sich anhand eines Beispiels aus unserem Alltag gut erläutern: In einer Badewanne, in die Wasser zuläuft und gleichzeitig Wasser abläuft, kann der Wasserspiegel konstant bleiben. Dies gilt, wenn das Volumen des zufließenden Wassers gleich dem Volumen des abfließenden Wassers ist, unabhängig davon ob viel oder wenig Wasser zu- und abfließt. Es ist die Differenz zwischen Zu- und Abflüssen, die den Wasserstand verändert, nicht die Menge des fließenden Wassers. Ganz ähnlich verhält es sich bei der Größe der Bevölkerung. Für eine Bevölkerung bestimmt die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen sowie zwischen Zuzügen und Fortzügen die Größe der Veränderung. Weltweit gleichen sich Zuzüge und Fortzüge zwischen verschiedenen Ländern klarerweise aus. Global kommt es nur auf die Relation von Fertilität und Sterblichkeit an. In den Jahren vor Christus waren Geburten und Sterbefälle - zumindest über längere Zeiträume gerechnet ungefähr im Gleichgewicht. Wäre das nicht der Fall gewesen, wäre die Menschheit entweder ausgestorben oder stärker gewachsen. Dies schließt Phasen eines größeren Geburtenüberschusses und Phasen einer großen Sterblichkeit, etwa zur Zeit der Pest im Mittelalter ein. In traditionellen bäuerlichen Gesellschaften bekamen und bekommen Frauen in der Regel im Laufe ihres Lebens fünf bis acht Kinder. Aber im vormodernen Europa überlebte die Hälfte der Geborenen ihre Kindheit und Jugend nicht. In den heutigen Entwicklungsländern war dies sogar bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts der Fall. Hoch waren in traditionellen Gesellschaften daher nicht nur die Geburtenraten, sondern auch die Sterberaten. Entsprechend klein blieb wenn überhaupt das jährliche Wachstum: Zwischen v.chr. und 1750 betrug es rund 0,2% pro Jahr. Dann setzte in Europa der Übergang von vormodernen zu modernen demographischen Verhältnissen ein. 9

10 Heute hat das globale Ungleichgewicht zwischen Fruchtbarkeit und Sterblichkeit beträchtliche Dimensionen erreicht. Am Ende des 20. Jahrhunderts starben Tag für Tag rund Menschen, aber zugleich kamen täglich rund Kinder zur Welt. Pro Jahr waren dies 131 Mio. Neugeborene und 54 Mio. Verstorbene. Im Jahr 1999 ergab dies einen globalen Bevölkerungszuwachs von 77 Mio. Menschen. Veränderungen von Sterblichkeit und Fruchtbarkeit vollziehen sich in verschiedenen Regionen der Welt, ja sogar innerhalb einzelner Länder durchaus nicht synchron. Die Suche nach Gemeinsamkeiten und Trends in der demographischen Vielfalt führte Frank Notestein vom Office for Population Research der Universität Princeton 1945 zum Konzept der demographischen Transition. Dieses Konzept beschreibt Gemeinsamkeiten in der Reihenfolge demographischer Veränderungen, die sich in fast allen Ländern der Welt, sowohl im Europa der 18. und 19. Jahrhunderts wie auch in den Kolonien und Entwicklungsländern des 20. Jahrhunderts beobachten ließen und zum Teil noch beobachten lassen. Der Übergang zu modernen demographischen Verhältnissen begann jeweils mit einem deutlichen Rückgang der Sterblichkeit. Davor gab es allenfalls starke Schwankungen durch Seuchen, Kriege und Naturkatastrophen. Doch ab einem bestimmten Zeitpunkt sank die jährliche Zahl der Verstorbenen pro Einwohner (= rohe Sterberate). Später folgte ein Rückgang der Fruchtbarkeit. Damit reduzierte sich die jährliche Zahl der Geburten pro Einwohner (= rohe Geburtenrate). Solange die Sterblichkeit bereits sinkt, die Geburtenraten aber noch hoch sind, wächst die Bevölkerung. Aus heutiger Sicht hat die demographische Transition fünf Phasen: Phase 1: In vorindustriellen Gesellschaften waren Geburten- und Sterberaten hoch. Die Sterblichkeit schwankte stark, mitunter von einem Jahr zum nächsten. Die durchschnittliche Lebenserwartung war gering. Die Bevölkerung wuchs wenn überhaupt nur sehr langsam. Phase 2: Mit Einsetzen der gesellschaftlichen Modernisierungsprozesse sankt zuerst die Sterblichkeit. Die Lebenserwartung begann zu steigen. Da die durchschnittlichen Kinderzahlen anfänglich hoch blieben, begann die Bevölkerung beträchtlich zu wachsen. Phase 3: Mit der Zeit reagierten die Familien auf die veränderten Lebensbedingungen und die sinkende Säuglings- und Kindersterblichkeit mit einer Beschränkung ihrer Kinderzahl. Die Geburtenrate begann zu sinken. Das Bevölkerungswachstum ging wieder zurück. Phase 4: Geburten- und Sterberate pendelten sich in etlichen Ländern inzwischen auf niedrigem Niveau ein. Notestein und andere hatten bei der Formulierung und Weiterentwicklung des Konzepts der demographischen Transition am Ende des Übergangsprozesses wieder ein demographisches Gleichgewicht zwischen Fruchtbarkeit und Sterblichkeit vor Augen. Dieses hätte in der vierten Phase wieder erreicht werden sollen. Phase 5: Die Erfahrungen der letzten 30 Jahren in Europa und in anderen Industriestaaten zeigen jedoch, dass die demographische Transition nicht notwendigerweise auf ein Gleichgewicht zwischen Geburten und Sterbefällen zusteuert. In einer Reihe von Ländern sank die rohe Geburtenrate bereits unter das Niveau der rohen Sterberate. In anderen Industrieländern steht diese Entwicklung noch bevor. Ursache ist die anhaltend niedrige Fertilität. Für eine Trendwende gibt es keine Anhaltspunkte. Tatsächlich sind die durchschnittlichen Kinderzahlen pro Familie in den meisten Industriestaaten und in einigen Entwicklungsländern inzwischen so niedrig, dass dort die einheimischen Bevölkerungen längerfristig schrumpfen werden. Bislang wurde die demographische Schrumpfung in etlichen Ländern u. a. auch in Deutschland - durch stärkere Zuwanderungen ausgeglichen. Einige Autoren sprechen in diesem Zusammenhang von einer fünften Phase der demographischen Transition. 10

11 Die demographische Transition generalisiert die historisch belegten Übergänge von hoher zu niedriger Sterblichkeit und Fertilität zu einem Modell. Der reale Verlauf in einzelnen Ländern weicht von diesem Modell z. T. erheblich ab. Entscheidend ist ein wesentlicher Unterschied: In Europa und Nordamerika kam der Übergang zu niedriger Sterblichkeit und weniger Geburten durch die Entstehung moderner, städtischer Industriegesellschaften quasi "von selbst" in Gang. In vielen Entwicklungsländern war und ist dies nicht der Fall. Die Sterblichkeit sank dort durch den massiven Einsatz chemischer Schädlingsbekämpfungsmittel und hoch wirksamer Arzneimittel aus den Industriestaaten. Auch ein Großteil der in Entwicklungsländern verwendeten Verhütungsmittel stammt aus Westeuropa und Nordamerika. Sie werden zum Teil aus Mitteln der Entwicklungshilfe finanziert. Durch diesen "importierten" Fortschritt vollzieht sich der demographische Übergang heute in vielen Entwicklungsländern erheblich rascher, als dies seinerzeit in Europa der Fall war. Abbildung 4: Demographische Transition in Schweden und Mexiko je Mexiko Schweden Daten: Chesnais 1992 rohe Geburtenrate rohe Sterberate Die genannten Einflüsse und Eingriffe von außen sind im Modell des demographischen Übergangs nicht berücksichtigt. Aber sie haben deutlich erkennbare Folgen. Die Einwohnerzahlen der europäischen Länder erhöhten sich im Verlauf der demographischen Transition zwischen 1800 und heute auf das Doppelte bis Vierfache. In den meisten Entwicklungsländern rechnet man hingegen mit einem Anstieg auf das Sieben- bis Zehnfache, bis es zu einer Stabilisierung der Bevölkerungszahl kommt. Die Bevölkerung wächst dort in den meisten Fällen um 1,5-3% pro Jahr, also in einem Tempo, das Europa und Nordamerika auch im 19. und frühen 20. Jahrhundert nie erreichten. Der demographische Übergang liefert zunächst keine Erklärung für die Ursachen des Wandels von Fertilität und Sterblichkeit. Aber der beschriebene Mechanismus der Entstehung eines Ungleichgewichts zwischen diesen beiden Hauptkomponenten demographischer Prozesse und die spätere Überwindung dieses Ungleichgewichts lässt sich in einer großen Zahl von Ländern beobachten. Aus diesem Grund kann man auch die Länder der Welt nach ihrem Standort in diesem Übergangsprozess klassifizieren. Bis ins 18. Jahrhundert befanden sich alle Länder und Gesellschaften der Welt in der Phase vor Beginn der demographischen Transition (erste Phase). In den meisten europäischen Ländern begann im 11

12 18. oder im Laufe des 19. Jahrhunderts mit dem Rückgang der Sterblichkeit die zweite Phase dieses Transitionsprozesses. Die Fertilität blieb zunächst hoch. Sie begann im 19. Jahrhundert zuerst in Frankreich, später in Großbritannien, Deutschland und Österreich-Ungarn, im frühen 20. Jahrhundert schließlich auch in Südund Osteuropa zu sinken. Mit dem Rückgang der Kinderzahlen kamen die Industrieländer in die dritte Phase des demographischen Übergangs. Zwischen 1750 und 1950 wuchs die Einwohnerzahl in den heutigen Industriestaaten also in Europa, Nordamerika, UdSSR/Russland, Japan und Australien deutlich rascher als jene der weniger entwickelten Regionen der Erde. Die jährlichen Wachstumsraten lagen in den heutigen Industriestaaten jedoch meistens unter 1%. Nur in einigen europäischen Ländern wuchs die Bevölkerung für wenige Jahre schneller. In diesem Zeitraum vergrößerte sich die Bevölkerung der Industrieländer um das Vierfache, die Bevölkerung der übrigen Weltregionen aber nur fast um Dreifache hatten alle Industriestaaten zusammen 813 Mio. Einwohner: Das war damals fast ein Drittel der Weltbevölkerung. Seitdem fällt der Bevölkerungszuwachs in den Industrieländern nur noch bescheiden aus. Geburtenbeschränkung und Familienplanung sind seit den 1920er und 1930er Jahren in Europa und Nordamerika die Regel, nicht die Ausnahme. Immer mehr Menschen bleiben ehe- und kinderlos. Zugleich bremst die Altersstruktur jeden weiteren Geburtenzuwachs. Zwar wuchs die Einwohnerzahl der Industrieländer bis 1999 auf 1,2 Mrd. Ein Teil dieses Zuwachses geht auf das Konto von Zuwanderung. Für das Jahr 2050 rechnet die mittlere Variante der UN-Bevölkerungsprojektion mit 1,16 Mrd. Menschen in den heutigen Industrieländern. In den heutigen Entwicklungsländern begann die demographische Transition erst im 20. Jahrhundert. Nur in wenigen Ländern setzte der Rückgang der Sterblichkeit bereits Ende des 19. Jahrhunderts ein, in den meisten jedoch erst Mitte des 20. Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einem Schub in der Verringerung der Sterblichkeit. In den meisten Entwicklungsländern brachten Frauen damals im Laufe ihres Lebens zwischen sechs und zehn Kinder zur Welt. Damit öffnete sich die "Schere" zwischen Geburten und Sterbefällen stärker als jemals zuvor in diesen oder in anderen Weltregionen, was in weiten Teilen der Dritten Welt zu einem erheblichen Bevölkerungswachstum führte. In diesem Kontext wurden Begriffe wie Bevölkerungsexplosion oder Bevölkerungsbombe geprägt. In den Ländern Lateinamerikas setzte bereits Ende der 60er Jahren die dritte Phase der demographischen Transition ein. Die Fertilität sank und das Bevölkerungswachstum verringerte sich. Heute liegt die Wachstumsrate bei 1,5% pro Jahr. Es gibt aber auch in dieser Weltregion Länder mit höherem Wachstumstempo. So nahm die Bevölkerung in Nikaragua und Honduras Ende der 90er Jahre um 2,7% pro Jahr zu. Auch andere lateinamerikanische Länder hatten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erhebliche Zuwächse lebten in Lateinamerika und der Karibik 167 Mio. Menschen; 1999 waren es bereits 511 Mio. Menschen. Die mittlere Variante der UNO-Projektion rechnet damit, dass sich die Zahl der Einwohner Lateinamerikas und der Karibik bis zum Jahr 2050 auf 809 Mio. erhöhen wird. Asien ist heute der bevölkerungsreichste Kontinent, hier leben heute 3,6 Mrd. Menschen. Das sind 60% der Weltbevölkerung. Bis zum Jahr 2050 rechnet die mittlere Variante der UNO-Projektion mit 5,3 Mrd. Einwohnern in dieser Region. In Asien erfolgte der Trendbruch zu kleineren Wachstumsraten in der ersten Hälfte der 70er Jahre. Wesentlichen Anteil an der Wende hatte das Umschwenken Chinas von einer pronatalistischen auf eine stark antinatalistische Bevölkerungs- und Familienpolitik. Noch auf der UN-Weltbevölkerungskonferenz 1974 in Bukarest gehörte China zu den Wortführern jener Entwicklungsländer, die das Bevölkerungswachstum als untergeordnetes Scheinproblem darstellen. Bald darauf änderte China jedoch seine Position und begann eine ebenso ehrgeizige wie repressive Bevölkerungspolitik, die das Ziel der Ein-Kind-Familie durchsetzen sollte. Das Tempo des Bevölkerungswachstums ging daraufhin in China rasch zurück. Es lag Ende der 90er Jahre bei 0,9% pro 12

13 Jahr. Ende des 20. Jahrhunderts lebte immer noch mehr als ein Drittel der Bevölkerung Asiens in China (1999: 1,27 Mrd.). Doch nach dem Jahr 2020 wird Indien, dessen Bevölkerung im Sommer 1999 die 1- Mrd.-Grenze überschritt, China als bevölkerungsreichstes Land Asiens und der Erde ablösen. In Indien, dem ersten Entwicklungsland mit einem staatlichen Familienplanungsprogramm, waren und sind die Bemühungen um eine Verringerung der Kinderzahlen weniger erfolgreich als in China, obwohl Indien 19 Jahre früher damit begann. Die indische Bevölkerung wuchs Ende der 90er um 16 Mio. Menschen bzw. um 1,9% pro Jahr, die um 11 Mio. In beiden Ländern zusammen lebt mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung. Einige asiatische Länder, vor allem Thailand, Singapur, Taiwan und Südkorea hatten einen ähnlich raschen Rückgang des Bevölkerungswachstums wie China. Sie nähern sich jedoch der vierten Phase der demographischen Transition. In anderen Teilen Asiens ist das Bevölkerungswachstum nach wie vor hoch. In Afghanistan, Bhutan, dem Irak, Pakistan, Laos und Syrien lag es noch Ende der 90er Jahre über 2,5% pro Jahr. Afrika ist die Region mit dem höchsten Bevölkerungswachstum welches jemals in der Geschichte der Menschheit erreicht wurde. Jedes Jahr nimmt die Zahl der Afrikaner um 2,4% zu. Aktuelle Daten zeigen, dass sich das Wachstumstempo erst seit Ende der 80er Jahre etwas verringert. In vielen afrikanischen Ländern begann die dritte Phase der demographischen Transition erst in den 90er Jahren. Einige befinden sich möglicherweise noch in der zweiten Phase. In den meisten Ländern West- und Mitteleuropas endete die dritte Phase der demographischen Transition bereits in den 1920er und 1930er Jahren. Mortalität und Fertilität erreichten damals historische Tiefststände. Danach gab es erneut Perioden des Baby-Booms (späte 1930er Jahre, späte 1950er und frühe 1960er Jahre), aber auch Geburtenrückgänge. Erst seit den 1970er Jahren liegt die Fertilität in einer wachsenden Zahl von Industriestaaten unter dem Niveau von 2 Kindern pro Frau. Längerfristig bedeutet dies überall in Europa, aber auch in Japan oder Australien ein Schrumpfen der einheimischen Bevölkerungen. Dies nennen manche Bevölkerungswissenschaftler die fünfte Phase der demographischen Transition. Einziges Industrieland mit einem nennenswerten natürlichen Wachstum der Bevölkerung sind die USA. 6 STERBLICHKEIT UND LEBENSERWARTUNG Ein Hauptbestandteil der demographischen Entwicklung ist die Sterblichkeit. Unter Sterblichkeit verstehen wir die Zahl der Sterbefälle während eines Zeitraums (meist während eines Jahres) innerhalb der gesamten Bevölkerung oder einer Teilbevölkerung. Zwar müssen alle früher oder später sterben, aber die Wahrscheinlichkeit, in einem bestimmten Zeitraum zu sterben, hängt von Faktoren wie Alter, Geschlecht, sozialer Schicht, Berufsgruppe und ethnischer Zugehörigkeit ab. Die Verteilung der Sterbefälle sagt einiges über den Lebensstandard, die Gesundheitsversorgung und das Ausmaß sozialer Ungleichheit innerhalb eines Landes aus. Die Sterbeziffer (auch rohe Sterbeziffer) ist die Zahl der Sterbefälle pro Jahr je Einwohner. Sie betrug 1999 in Portugal 11 je Einwohner. Zum selben Zeitpunkt lag sie in Äthiopien bei 21 pro und in Kuwait bei 2 pro Einwohner. Die rohe Sterbeziffer hängt zuallererst von der Altersstruktur der jeweiligen Bevölkerung ab. Diese ist bei jedem Ländervergleich oder dem Vergleich zwischen zwei Zeitpunkten bzw. zwischen zwei Personengruppen zu berücksichtigen, bevor Rückschlüsse auf gesundheitliche, wirtschaftliche oder andere umweltbedingte Verhältnisse gezogen werden. 13

14 So lag die Sterbeziffer 1999 in Finnland mit 11 je höher als in Mexiko, das nur 5 Sterbefälle je Einwohner verzeichnete, obwohl die Lebenserwartung in Finnland (77 Jahre) höher war als in Mexiko (72 Jahre). Ursache dafür ist die Altersstruktur: In Finnland gehörten 15 Prozent der Bevölkerung zu der Gruppe der über 65-Jährigen, deren Sterberisiko höher ist, in Mexiko dagegen nur 5 Prozent. Deshalb hatte Finnland relativ mehr Sterbefälle als Mexiko, obwohl in Finnland die Gesundheitsversorgung erheblich besser ist. Die Sterbeziffer lässt sich sowohl für die Gesamtbevölkerung als auch für einzelne Altersgruppen berechnen. Dadurch besteht die Möglichkeit für Vergleiche nicht nur zwischen verschiedenen Zeiträumen, Ländern oder Regionen, sondern auch zwischen einzelnen Altersgruppen und Geburtsjahrgängen. Die Sterblichkeit variiert in fast allen Ländern systematisch zwischen Männern und Frauen. Deshalb werden die altersspezifischen Sterbeziffern häufig nach Geschlechtern getrennt ausgewiesen. Die altersspezifische Sterbeziffer misst die Zahl der Gestorbenen innerhalb eines Jahres eines Altersjahrgang oder einer Altersgruppe im Relation zur mittleren Bevölkerung in diesem Alter. Sie wird meist je Personen des betreffenden Alters berechnet. So betrug die altersspezifische Sterbeziffer 20-jähriger Frauen in Belgien ,6 (je 1.000). Die Größe der alterspezifischen Sterbeziffer folgt in den meisten Ländern über das Lebensalter einer U-Kurve: Sie ist im Säuglingsalter vergleichsweise hoch, sinkt im Jugend- und Erwachsenenalter und steigt ab dem Alter von 40 Jahren deutlich an. Die alterspezifischen Sterbeziffern von Menschen über 80 Jahren sind in Europa mehrere hundertmal so hoch, wie die von 10- jährigen Kindern. Die Säuglingssterbeziffer ist die Zahl der Sterbefälle von Kindern unter einem Jahr je Lebendgeburten des gleichen Zeitraums. Sie gilt als guter Indikator für den Stand der Gesundheitsversorgung und der Lebensqualität eines Landes starben in Bangladesch 82 Kinder unter einem Jahr je Lebendgeburten. Singapur verzeichnete 1999 mit 3,3 Sterbefällen bei Säuglingen je Lebendgeburten den weltweit niedrigsten Wert, Afghanistan mit 145 Fällen von Säuglingssterblichkeit je Lebendgeburten den höchsten Wert. Die Müttersterblichkeit errechnet sich aus der Zahl der Sterbefälle jener Frauen, die infolge von Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt sterben (einschließlich der Todesfälle nach Fehlgeburten und Schwangerschaftsabbrüchen). Als Müttersterblichkeit gelten Todesfälle von Frauen während einer Schwangerschaft oder innerhalb von 42 Tagen nach Beendigung einer Schwangerschaft (durch Geburt, Spontanabort oder Schwangerschaftsabbruch), sofern der Todesfall mit Schwangerschaft und Geburt oder Abbruch in Zusammenhang steht. Die Zahl dieser Todesfälle wird auf Lebendgeburten eines Jahres bezogen. Für Mitte der 90er Jahre schätzt man die Müttersterblichkeit in Russland auf 13 Sterbefälle je Lebendgeburten. In Deutschland und Österreich betrug die Müttersterblichkeit dagegen nur einen Sterbefall je Lebendgeburten. Die Lebenserwartung ist die durchschnittliche Zahl von zusätzlichen Lebensjahren, die ein Mensch aufgrund der zu einem bestimmten Zeitpunkt geltenden altersspezifischen Sterblichkeitsverhältnisse voraussichtlich noch leben wird. Es handelt sich dabei um ein hypothetisches Maß, weil sich die altersspezifischen Sterbeziffern aufgrund veränderter Bedingungen im Laufe eines Lebens verändern können. Die Lebenserwartung einer Person ändert sich daher sowohl mit zunehmendem Alter als auch mit veränderten Mortalitätstrends. Das Geschlecht, aber auch die soziale Lage und die ethnische Herkunft beeinflussen die Lebenserwartung. Aus diesem Grund wird letztere - so Daten vorhanden sind - für diese Gruppen separat dargestellt. In der Regel analysieren wir die Lebenserwartung zumindest für Männer und Frauen getrennt. Meistens wird die Lebenserwartung auf den Zeitpunkt der Geburt bezogen. In China hatte ein neugeborener Junge im 21. Jahrhundert durchschnittlich 69 und ein neugeborenes Mädchen 73 14

15 Lebensjahre zu erwarten, vorausgesetzt, dass die für 1999 geschätzten altersspezifischen Sterbeziffern konstant bleiben. In Deutschland und Österreich lag die Lebenserwartung 1999 für neugeborene Jungen bei 74 Jahren und für Mädchen bereits bei über 80 Jahren. Bei Betrachtung der restlichen Lebenserwartung zu einem biographisch späteren Zeitpunkt sprechen wir von fernerer Lebenserwartung (z.b. im Alter von 40, von 60 oder von 75 Jahren). Auch die Lebenserwartung ist ein guter Indikator für den Gesundheits- und Lebensstandard eines Landes. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind groß betrug die durchschnittliche Lebenserwartung in Sambia 37 Jahre und in Japan 80,5 Jahre. Mit 83,8 Jahren hatten japanische Frauen 1999 weltweit die höchste Lebenserwartung. In vielen Entwicklungsländern ist die niedrige Lebenserwartung in erster Linie auf eine hohe Säuglingssterblichkeit zurückzuführen betrug die Lebenserwartung für neugeborene Mädchen in Bangladesch 58 Jahre. Nach dem Überleben des ersten Lebensjahrs erhöhte sich die Lebenserwartung auf 62 Jahre. Im subsaharischen Afrika geht die niedrige Lebenserwartung allerdings zunehmend auf das Konto von HIV/AIDS. Die Sterbetafel ist eines der leistungsfähigsten Werkzeuge der Demographie. Sie geht von den altersspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten einer Bevölkerung aus und wendet sie auf eine Modellkohorte von Neugeborenen an. Für jedes folgende Jahr werden die zu erwartenden Sterbefälle abgezogen, bis im höchsten Lebensalter die Anzahl der Überlebenden auf Null zugeht. Die folgende Tabelle enthält einen Auszug aus der Sterbetafel der Bundesrepublik Deutschland von 1986/88 für Frauen. Spalte 2 enthält die Sterbewahrscheinlichkeiten, also die Anzahl von Personen eines Altersjahrgangs, die im Laufe des Jahre starben in Relation zur Größe dieses Altersjahrganges am Beginn des Jahres, berechnet je Aus Spalte 2 lassen sich sämtliche Angaben für die Berechnung der übrigen Spalten ableiten. Spalte 3 zeigt die Anzahl der Personen, die am Ende des Jahres noch leben. Sie beginnt bei Neugeborenen. In Spalte 4 steht die Anzahl der im jeweiligen Alter gestorbenen Personen, das bedeutet rechnerisch: Wert in Spalte 4 = Wert Spalte 2 mal Wert Spalte 3. Spalte 5 enthält die im jeweiligen Alter insgesamt gelebten Jahre aller Personen, die in dieser Periode lebten. Aus den jeweils in einem Jahr gelebten Personen-Jahren lässt sich die insgesamt zukünftig noch zu erwartende Lebenszeit in Jahren kumulieren. Spalte 6 enthält Summe der jeweils noch zu lebenden Personen-Jahre. Aus der Gesamtsumme von erwarteten weiteren Lebensjahren lässt sich eine Pro-Kopf- Lebenserwartung berechnen. Spalte 7 enthält die altersspezifische Lebenserwartung, d.h. die Zahl der noch zu erwartenden Lebensjahre pro Kopf. Sie ergibt sich aus der Zahl der zukünftig noch zu erwartenden Lebensjahre aller Personen des jeweiligen Altersjahrganges, dividiert durch die Zahl der zu Beginn des Zeitabschnitts noch lebenden Personen, also Spalte 7 = Spalte 6 : Spalte 3. Für die 5-jährigen westdeutschen Frauen betrug die weitere Lebenserwartung demzufolge dividiert durch Daraus ergibt sich für diese Altersgruppe eine Lebenserwartung von zusätzlichen 74,35 Jahren. Mit dem bereits erreichten Alter sinkt die Zahl der noch zu erwartenden Lebensjahre. Während weibliche Neugeborene eine Lebenserwartung von 78,68 Jahren hatten, konnten Frauen im Alter von 30 Jahren im Durchschnitt noch 49,8 weitere Lebensjahre erwarten. 15

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