Übermüdung und Ablenkung als Ursache für schwere Lkw-Unfälle. Claudia Evers Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
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- Johannes Gehrig
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1 Unterschätzte Risikofaktoren Übermüdung und Ablenkung als Ursache für schwere Lkw-Unfälle Claudia Evers Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) DVR-Presseseminar Sicherheit von Nutzfahrzeugen,
2 Hintergrund Risiken von Fahrermüdigkeit und Aufmerksamkeitsdefiziten bei Lkw-Fahrern Lange Arbeits- und Fahrtzeiten Zeitdruck Unzureichende Erholung Mangelnde Schlafqualität und -quantität Arbeit gegen den zirkadianen Rhythmus (Schichtarbeit, Nachtarbeit) Monotone Fahrtbedingungen Nebentätigkeiten it während des Fahrens Folie Nr. 2
3 Hintergrund Lkw-Unfälle mit Personenschaden [U(P)] Folie Nr. 3
4 Hintergrund Unfallursachen Fehlverhalten der HV-Fahrzeugführer von Güterkraftfahrzeugen bei Unfällen mit Personenschaden auf BAB (Amtliche Unfallstatistik 2006) Ursache Anteil (N = 5.282) Geschwindigkeit 25% Ablenkung Ablenkung ist keine amtliche Unfallursache! Abstand 18% Überholen 10% Verkehrstüchtigkeit 7% (Alkohol, berauschende Mittel, Übermüdung, sonstige) Andere Fehler 23% Übermüdung: 4,3% Literatur: 1/5 bis 1/3 C. Evers 24. November 2008 Folie Nr. 4
5 Studie Lkw-Unfälle Zielsetzung Analyse schwerer Lkw-Unfälle unter besonderer Berücksichtigung von Vigilanz- und Aufmerksamkeitsdefiziten des Fahrers u.a. Übermüdung Ableitung von Maßnahmenvorschlägen zur Reduktion schwerer Lkw-Unfälle auf Autobahnen Folie Nr. 5
6 Studie Lkw-Unfälle Vorgehen 3-monatige Totalerhebung aller schweren Lkw-Unfälle auf Bundesautobahnen Einschlusskriterien: - Beteiligung mindestens eines Güterkraftfahrzeuges über 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht und - Mindestens eine Person, die schwer verletzt oder getötet wurde Folie Nr. 6
7 Datenerhebung Zuständige AP-Dienststelle Fragebogen + Unfallanzeige Unfallanzeige Fragebogen Fragebogen AP Köln Einschlusskriterien erfüllt? Daten vollständig? Datensatz + Rohdaten BASt Bei unvollständigen Daten: Nachrecherche Datensicherung Datenauswertung Folie Nr. 7
8 Stichprobe Anzahl der erfassten Unfälle (Juli September 2003) N = 219 Erfassungsquote (vgl. amtliche Unfallstatistik, Juli - September 2003) 58 % Folie Nr. 8
9 Ausgewählte Ergebnisse Unfalltag Folie Nr. 9
10 Ausgewählte Ergebnisse Unfallzeit 100 Unfallstatistik, 2003 gesamt, incl. Ausländer, N= Unfallstatistik, Juli bis September 2003, incl. Ausländer, n= Gesamtstichprobe, N= Anzahl U(P) Unfallstunde Folie Nr. 10
11 Ausgewählte Ergebnisse Unfallursache (Unfallanzeige, Mehrfachnennungen möglich) Alle Hauptverursacher Hauptverursacher Lkw > 7,5 t (N = 219) (n = 126) Geschwindigkeit 42% 42% Übermüdung 19% 16% Abstand 16% 16% Überholen 9% 3% Alkohol 4% 4% Technische Mängel 6% 7% Andere Fehler beim Fahrzeugführer 47% 44% Folie Nr. 11
12 Ausgewählte Ergebnisse Aufmerksamkeitsstatus (Fragebogen) g Alle Hauptverursacher Hauptverursacher Lkw > 7,5 t (N = 219) (n = 126) Aufmerksam 21% 23% Abgelenkt 7% 8% In Gedanken 5% 5% Schläfrig 6% 3% Eingeschlafen 10% 9% Sonstige 3% 2% Keine Angaben 48% 50% 100% 100% Folie Nr. 12
13 Ausgewählte Ergebnisse Übermüdung und / oder mangelnde Aufmerksamkeit Alle Haupt- verursacher (N = 219) Hauptverursacher Lkw > 7,5 t (n = 126) Übermüdung und / oder mangelnde Aufmerksamkeit 32% 29% Folie Nr. 13
14 Ausgewählte Ergebnisse Überschreitung der Lenkzeiten Hauptverursacher: Lkw > 7,5 t (n = 126) Überschreitung der Lenkzeit 17 (8%) Mindesttagesruhezeit nicht eingehalten 12 (5%) Keine Lenkzeitunterbrechung nach 4,5 Std. 6 (3%) Mindestdauer der Lenkzeitunterbrechung nicht eingehalten (1 x 45 min. o. 3 x 15 min.) Mindestens ein Verstoß gegen Lenk- und Ruhezeitenregelung 5 (3%) 17 (14%) (für 1/4 bis 1/3 der Unfälle fehlen Angaben) Folie Nr. 14
15 Maßnahmen Ansatzpunkte zur Erhöhung der Lkw-Sicherheit h it Verbesserte Überwachung und Detektierung von Übermüdung Einsatz von Instrumenten zur Fahrerzustandserkennung Verbesserung der Arbeitsbedingungen Überdenken der Sozialvorschriften Vernetzung der Maßnahmen, Kooperation aller Beteiligten Folie Nr. 15
16 Ausblick Aktuelles Forschungsprojekt Auswirkungen von arbeitsbezogenen Belastungen und Stress auf das Verkehrsverhalten von Lkw-Fahrern Ziele: - Identifikation von psychologischen Bedingungsfaktoren für verkehrs(un)sicheres Verhalten von Lkw-Fahrern - Ableitung / Entwicklung frühzeitig greifender Präventionsstrategien Methode: - Befragung g von 555 Lkw-Fahrern Abschluss: 12/2008 Folie Nr. 16
17 Mehr Information... Evers, C. & Auerbach, K. (2005). Verhaltensbezogene Ursachen schwerer Lkw-Unfälle. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft M 174. Bergisch Gladbach Evers, C. & Auerbach, K. (2006). Übermüdung als Ursache schwerer Lkw-Unfälle. Zeitschrift t für Verkehrssicherheit, e e e 52, Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Folie Nr. 17
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