Medikamentenmissbrauch und der Konsum von neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) in unterschiedlichen Risikopopulationen.

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1 IFT Institut für Therapieforschung Parzivalstraße München März 2017 Prof. Dr. Ludwig Kraus Wissenschaftlicher Leiter Daniela Piontek & Tessa Virginia Hannemann Medikamentenmissbrauch und der Konsum von neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) in unterschiedlichen Risikopopulationen. Ergebnisse des Projekts Phar Mon NPS aus den Jahren 2015 und 2016 IFT Institut für Therapieforschung gemeinnützige Gesellschaft mbh Registergericht München, HRB Zitierbar als: Piontek, D. & Hannemann, T. V. (2017). Medikamentenmissbrauch und der Konsum von neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) in unterschiedlichen Risikopopulationen. Ergebnisse des Projekts Phar Mon NPS aus den Jahren 2015 und München: IFT Institut für Therapieforschung. Geschäftsführung: Stefanie Filipp Dr. Tim Pfeiffer Gerschel Verwaltungsleitung: Stefanie Filipp Commerzbank AG Kto. Nr BLZ IBAN: DE BIC: DRESDEFF700 Stadtsparkasse München Kto. Nr BLZ IBAN: DE BIC: SSKMDEMMXXX Ust. IdNr.: DE

2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Ambulante Suchthilfeeinrichtungen Methodik Ergebnisse Partyprojekte Methodik Ergebnisse Beratungsstellen Methodik Ergebnisse Justizvollzugsanstalten Methodik Ergebnisse Giftinformationszentrale Methodik Ergebnisse Online-Shop-Monitoring Methodik Ergebnisse Early Warning System Methodik Ergebnisse Diskussion Literatur

3 1. Einleitung Das kontinuierliche Monitoring des Substanzgebrauchs und damit verbundener Probleme in der Allgemeinbevölkerung sowie in Risikopopulationen ist von zentraler gesundheitspolitischer Bedeutung, da es eine evidenzbasierte Planung effektiver Präventions- und Interventionsmaßnahmen ermöglicht. Gerade in einem sich so schnell ändernden Bereich wie dem der neuen psychoaktiven Substanzen ist insbesondere die Berücksichtigung besonders konsumaffiner Personengruppen von großer Bedeutung, da diese neue Entwicklungen sehr schnell aufnehmen. Um den nationalen und internationalen Ansprüchen an ein solches Monitoring gerecht zu werden, wurde im Jahr 2015 das Projekt Phar-Mon NPS ins Leben gerufen. Mit dem Projekt wurde ein Monitoringsystem implementiert, das eine zügige und reliable Identifikation neuer Entwicklungen sowie ein Monitoring und eine Berichterstattung in Bezug auf den Konsum von neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) und den nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch von Medikamenten ermöglicht. Dazu wurde das seit 1988 bestehende Monitoring-System Phar-Mon über seinen primären Fokus des Missbrauchs von Medikamenten hinaus erweitert und strukturell angepasst. Kernpunkt war eine aktuelle und systematische Datensammlung, -analyse und -bewertung zur Situation und den Entwicklungen des Konsums. Für das Projekt Phar-Mon NPS wurden zahlreiche unterschiedliche Institutionen/Einrichtungen angesprochen, die als mögliche Kooperationspartner Daten zur Verfügung stellen könnten. Ziel war es, ein breites Spektrum unterschiedlicher Datenquellen einzubeziehen, um einen möglichst umfassenden und bedarfsgerechten Überblick zu NPS und Medikamenten zu ermöglichen. Hierfür wurden bereits bestehende Kontakte aus dem Vorläuferprojekt genutzt (ambulante Suchthilfeeinrichtungen, Partyprojekte) sowie andere bestehende Netzwerke und Projekte berücksichtigt (Early Warning System). In der zweijährigen Projektzeit ist es gelungen, ein Netzwerk verschiedener Akteure im Bereich Medikamente und NPS zu etablieren. Mit den rekrutierten Partnern werden unterschiedliche Themenfelder und alle relevanten Zielindikatoren abgedeckt. Die im Rahmen des Projekts Phar-Mon NPS erstellten deskriptiven Angaben dienen als Grundlage für die Berichterstattungsaufgaben des Bundes, etwa in Hinblick auf Sucht- und Drogenberichte der Bundesregierung, Anfragen aus dem Parlament oder die Information der Öffentlichkeit. Die Notwendigkeit zur Systematisierung eines bundesweiten Informationssystems zu neuen psychoaktiven Substanzen und Medikamenten wird auch durch die Anforderung unterstrichen, im Rahmen der Berichterstattung für die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) zeitnah Informationen zu neuen Phänomenen, Substanzen und Trends zur Verfügung stellen zu können. 3

4 Ziel des vorliegenden Berichts ist es, die in das Projekts Phar-Mon NPS eingeschlossenen Datenquellen zu beschreiben und die Ergebnisse der Datenerhebungen vorzustellen und zu diskutieren. Für den Bereich des nicht-bestimmungsgemäßen Gebrauchs von Medikamenten wurden vorrangig Daten von Klienten in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen erhoben. Für den Bereich der NPS stehen Informationen aus Befragungen in Zusammenarbeit mit Partyprojekten, ambulanten Beratungsstellen und der externen Suchtberatung in Justizvollzugsanstalten (JVA). Darüber hinaus wurden über die Giftinformationszentrale (GIZ) Daten zu Vergiftungen gesammelt und das Angebot und die Preise von NPS in Online-Shops wurden ausgewertet. Informationen des Early Warning Systems (EWS) der Europäischen Beobachtungsstellen für Drogen und Drogensucht wurden ebenfalls berücksichtigt. 4

5 2. Ambulante Suchthilfeeinrichtungen 2.1 Methodik Durchführung Bei den teilnehmenden ambulanten Suchthilfeeinrichtungen handelte es sich um Einrichtungen, die bereits am Projekt Phar-Mon teilgenommen haben und seit vielen Jahren regelmäßig Daten zum Missbrauch von Medikamenten bei ihren Klienten erhoben haben. Eingeschlossen wurden Klienten, die im jeweiligen Erhebungsjahr aufgrund einer Suchtproblematik neu in die Beratungsstelle kommen (Zugänge). Zu erfassen war jedes Medikament, das in den letzten 6 Monaten vor Betreuungsbeginn in nicht bestimmungsgemäßer Weise eingenommen wurde (Missbrauch nach der Definition der DHS), in irgendeiner Form missbräuchlich verwendet wurde oder bei dem schädlicher Gebrauch bzw. Abhängigkeit nach den Definitionen der ICD-10 vorlag. Erhebungsinstrument Die Dokumentation des Arzneimittelmissbrauchs erfolgte anhand eines standardisierten Erhebungsinstruments. Pro Dokumentationsbogen und damit pro Klient konnten maximal vier Präparate erfasst werden. Wurden von den Klienten mehr als vier Medikamente genannt, sollten die vier wichtigsten erfasst werden. Das Instrument erfasste für jeden Patienten die Hauptdiagnose, Alter und Geschlecht sowie Zusatzinformationen zur Hauptdiagnose. Für jedes missbräuchlich verwendete Medikament wurden folgende Aspekte erfragt: Medikament Missbrauchskriterien Bezug Einnahmeart Konsumtage in den letzten 30 Tagen der Einnahme Grund der Einnahme Stichprobe Insgesamt wurden in den zwei Projektjahren Daten von n = 107 Klienten erfasst. Etwa zwei Drittel der Klienten waren männlich (n = 72, 67.3 %) und das Durchschnittsalter betrug 43.8 Jahre mit einem Range von 16 bis 80 Jahren. Die Klienten verteilten sich hauptsächlich auf die Hauptdiagnosegruppen Opioide (n = 56; 52.3 %), Alkohol (n = 20; 18.7 %) uns Sedativa/Hypnotika (n = 11; 10.3 %). Sonstige Hauptdiagnosen mit nur gelegentlichen Nennungen waren Stimulanzien, polyvalenter Konsum, Cannabis und Schizophrenie. 5

6 2.2 Ergebnisse Wirkstoffe Tabelle 1 stellt eine Übersicht der genannten missbräuchlich verwendeten Arzneimittel dar. Die am häufigsten missbräuchlich verwendeten Substanzen in dieser Stichprobe waren Substitutionsmittel (n = 57; 38.5 %). In dieser Arzneimittelgruppe wurde vor allem der Missbrauch von Buprenorphin mit 32 Nennungen (21.6 % der Gesamtnennungen) berichtet. Die zweithäufigste missbräuchlich verwendete Arzneimittelgruppe waren Sedativa/Hypnotika (n = 44; 29.7 %). Das Benzodiazepin Diazepam wurde in dieser Gruppe am häufigsten genannt (n = 15; 18.2 %). Mit 25 Nennungen (16.9 %) stellten Analgetika die am dritthäufigsten genannte Arzneimittelgruppe dar, wobei fast alle Nennungen (n = 23, 15.5 %) der Gruppe der Opioid-Analgetika zugeordnet werden konnten. Tilidin war mit 11 Fällen (7.4 %) der am häufigsten genannte Wirkstoff unter den Analgetika. Tabelle 1. Genannte missbräuchlich verwendete Medikamente in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen Arzneimittelgruppe Substanzgruppe Wirkstoff n % Analeptika Chem. Def. Psychoanaleptika Methylphenidat Analgetika Chem. Def. Analgetika/ Antirheumatika Paracetamol Opioid-Analgetika Codein Paracetamol+Codein Morphin Tilidin+Naloxone Hydromorphon Tilidin Tramadol Antidepressiva Antidepressiva-SNRI Venlafaxin 1 0,7 Antidepressiva-SSRI Citalopram Antidepressiva-Tetrazyklische Mirtazapin Antidepressiva-Trizyklische Doxepin

7 Antiepileptika Benzodiazepine/Antiepileptika Clonazepam Chem. Def. Antiepileptika Pregabalin Valproinsaeure Entwöhnungsmittel Chem. Def. Entwöhnungsmittel Bupropion Magen-Darm-Mittel Chem. def. Magen-Darm-Mittel Laxanzien Muskelrelaxans Chem. def. Muskelrelaxanzien Baclofen Sexualhormone Chem. def. Sexualhormone Testosteron Neuroleptika Chem. def. Neuroleptika Pipamperon Promethazin Levomepromazin Quetiapin Pipamperon Sedativa/Hypnotika Benzodiazepine Benzodiazepine Benzodiazepine-Hypnotika Flunitrazepam Nitrazepam Benzodiazepine-Tranquilanzien Bromazepam Diazepam Medazepam Lorazepam Oxazepam Chem. def. Hypnotika Zolpidemtartrat Zolpidem Zopiclon Pflanzliche Hypnotika Baldrian Substitutionsmittel Buprenorphin Levomethadon Methadon Gesamtsumme

8 Prozent Missbrauchskriterien In Abbildung 1 ist die Häufigkeit der erfüllten Missbrauchskriterien über alle Medikamentennennungen dargestellt. Am häufigsten (61.7 %) wurde angegeben, körperliche Entzugssymptome aufgrund des Arzneimittels erlebt zu haben. Auch die Zweckentfremdung der Substanz (39.6 %) und die Überschreitung der Höchstdosis (38.3 %) wurden vergleichsweise häufig genannt. Betrachtet man die Missbrauchskriterien nach Arzneimittelgruppe, wurden bei Substitutionsmitteln körperliche Entzugssymptome, körperliche und psychische Schädigung und Überschreitung der Einnahmedauer bei 100 % erfüllt. Am seltensten wurde eine Überschreitung der Höchstdosis angegeben (12.0 %). Zweckentfremdung der Substanz war das Missbrauchskriterium, das bei Analgetika am häufigsten erfüllt wurde (81.8 %), gefolgt von Craving (50.0 %) und körperlichen Entzugssymptomen (45.5 %). Am seltensten wurden Kontrollverlust und Gebrauch trotz Schädigung erfüllt (jeweils 18.2 %). In Bezug auf Nennungen zu Sedativa/Hypnotika wurden am häufigsten die Missbrauchskriterien Überschreitung der Höchstdosis (59.3 %) und Gebrauch trotz Schädigung (55.6 %) erfüllt. Am seltensten wurde körperliche/psychische Schädigung als Missbrauchskriterium angegeben (14.8 %) Abbildung 1. Prävalenz der diagnostischen Kriterien bezüglich des Medikamentenmissbrauchs in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen 8

9 Prozent Einnahmegründe Der häufigste von den Klienten angegebene Einnahmegrund war mit 38.9 % Sedierung (Abbildung 2). Mit 30.9 % folgte die Vermeidung von Entzugserscheinungen. Etwa ein Fünftel gab an, Medikamente zur Schmerz- oder Angstreduktion einzunehmen. Eine untergeordnete Rolle spielten Euphorisierung und Anregung mit unter 5 % Abbildung 2. Angegebene Einnahmegründe von Medikamenten in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen (Mehrfachnennungen möglich) Bezugsquellen In fast zwei Drittel der dokumentierten Fälle waren die missbräuchlich verwendeten Arzneimittel ärztlich verordnet (63.8 %, Abbildung 3). Einen Bezug über den Schwarzmarkt oder durch die Weitergabe von Freunden/Familie gaben 20.1 % bzw % an. Alle übrigen abgefragten Bezugsquellen wurden von weniger als 5 % der Stichprobe angegeben. 9

10 Prozent Abbildung 3. Bezugsquellen von Medikamenten in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen (Mehrfachnennungen möglich) 10

11 3. Partyprojekte 3.1 Methodik Durchführung Die Datenerhebung im Rahmen der Kooperation mit Partyprojekten erfolgte über die jeweiligen Präventionsprojekte. In der Regel hatten die Projekte auf den Veranstaltungen einen Stand, an dem Informationen zu Drogen, aber auch Ohrenstöpsel, Kondome und/oder Obst verteilt wurden und Ansprechpartner für Fragen oder Diskussionen zur Verfügung standen. Der Konsumentenfragebogen lag an den Projektständen aus und wurde dort von den Besuchern ausgefüllt. Einigen Partyprojekten diente das Ausfüllen des Fragebogens auch als Einstieg in ein weiterführendes Gespräch zum Substanzkonsum. Erhebungsinstrument Der Fragebogen für Partygänger basierte auf dem Instrument, welches im Rahmen des Projekts Phar- Mon in Zusammenarbeit mit Mindzone entwickelt wurde und über einen Zeitraum von zwei Jahren eingesetzt wurde. Die Fragen waren in einen kurzen demographischen Teil, einen für die Partyprojekte relevanten Teil und einen vom IFT entwickelten Teil gegliedert. Der projektrelevante Teil zielte vor allem darauf ab, ein Feedback zu den Veranstaltungen zu bekommen und Sensibilität sowie Interesse der Befragten in punkto Drogen zu erfassen. Die konsumrelevanten Fragen beschäftigten sich mit Prävalenzen des Konsums verschiedener Substanzen sowie insbesondere dem Konsum neuer psychoaktiver Substanzen, den damit verbundenen unerwünschten Wirkungen, dem polyvalentem Konsum und neuen Konsumformen. Folgende spezifische Aspekte wurden erfasst: Projektspezifische Rückmeldung Lebenszeit-, 12-Monats- und 30-Tage-Prävalenz des Konsums unterschiedlicher Substanzen Art der konsumierten NPS Einnahmeart Grund der Einnahme Popularität von Substanzen Unerwünschte Nebenwirkungen Bezugsquellen Mischkonsummuster 11

12 Prozent Stichprobe Insgesamt wurden im Jahr 2016 n = 895 Fragebögen ausgefüllt. Ausgeschlossen wurden Personen, die angaben, den Fragebogen bereits früher einmal ausgefüllt zu haben (n = 27), für die Angaben zu Alter und/oder Geschlecht fehlten (n = 48) und die den Konsum der Dummy-Droge Relevin angaben (n = 16). Für die Analysen verblieben somit n = 804 Fälle in der Stichprobe. Die Befragten waren zum überwiegenden Teil männlich (60.2 %) und im Durchschnitt 22.8 Jahre alt (SD = 4.71; Range 16 55). 3.2 Ergebnisse Konsumprävalenzen Insgesamt ein Viertel der Befragten gab an, schon einmal eine neue psychoaktive Substanz eingenommen zu haben, wobei der Anteil bei männlichen Befragten höher lag als bei den Frauen. In den letzten 12 Monaten vor der Befragung hatten 11.1 % der Partygänger eine NPS konsumiert. Die 30-Tagesprävalenz lag bei 5.0%. Abbildung 4 stellt die Konsumprävalenzen von NPS in dieser Stichprobe, gesamt und getrennt nach Geschlecht, dar Lebenszeit 12 Monate 30 Tage Gesamt Männer Frauen Abbildung 4. Prävalenz des Konsums neuer psychoaktiver Substanzen bei Partygängern Ebenfalls ein Viertel der Befragten gab an, schon einmal Medikamente zu Rauschzwecken verwendet zu haben (Abbildung 5). Die 12-Monatsprävalenz lag bei 14.8 %, die 30-Tagesprävalenz betrug 9.1 %. Auch hier lagen die Prävalenzwerte bei Männern höher als bei Frauen. 12

13 Prozent Lebenszeit 12 Monate 30 Tage Gesamt Männer Frauen Abbildung 5. Prävalenz des Konsums von Medikamenten zu Rauschzwecken bei Partygängern Konsumierte Substanzen Bei der Frage nach den neuen psychoaktiven Substanzen, die bei der letzten Konsumgelegenheit eingenommen wurden, wurden 49 unterschiedliche Substanzen genannt, darunter auch generische Bezeichnungen (z. B. Spice, Badesalze oder synthetische Cannabinoide) und Markennamen von Räuchermischungsprodukten (Tabelle 2).Die am häufigsten genannten Substanzen waren dabei 2C-B, Spice und Kräutermischung sowie die Substanze 1p-LSD, die erstmals im Jahr 2015 in Europa gemeldet wurde. Tabelle 2. Genannte neue psychoaktive Substanzen bei Partygängern Name der Substanz Substanzgruppe Anzahl Nennung 2C-B Phenethylamine 21 Spice Cannabinoide 20 Kräutermischung Cannabinoide 19 1p-LSD Andere 10 2C-E Phenethylamine 6 DMT Indolalkylamine 6 25I-NBOMe Phenethylamine 5 5-MAPB Arylalkylamine 5 LSA Pflanzen und Extrakte 4 MDA Phenethylamine 4 MXE Arylcyclohexylamine 4 25C-NBOMe Phenethylamine 3 4-FA Phenethylamine 3 4-HO-MET Indolalkylamine 3 Badesalze Cathinone 3 13

14 2C-C Phenethylamine 2 2C-P Phenethylamine 2 AB-PINACA Cannabinoide 2 DXM Andere 2 Legal Highs - 2 Research Chemicals MeO-diphenidine Andere 1 2-Oxo-PCE Arylcyclohexylamine 1 3-CMC Cathinone 1 3-MMC Cathinone 1 5-MeO-DALT Indolalkylamine 1 5-MeO-MiPT Indolalkylamine 1 6-MAPDB Phenethylamine 1 AL-LAD Indolalkylamine 1 ALD-52 Andere 1 DOB Phenethylamine 1 ETH-LAD Indolalkylamine 1 Ephedrin Phenethylamine 1 Ethylphenidate Piperidine & Pyrrolidine 1 Badesalze (Freedom) Cathinone 1 Kratom Pflanzen und Extrakte 1 Kräutermischung (Bonzai) Cannabinoide 1 Kräutermischung (Kannas) Cannabinoide 1 Kräutermischung (Lava Red) Cannabinoide 1 Kräutermischung(Armageddon) Cannabinoide 1 Kräutermsichung (Galaxy) Cannabinoide 1 Kräutermsichung (Jamaica) Cannabinoide 1 MDPBP Cathinone 1 MXP Diarylethylamine 1 Mephedron Cathinone 1 NEH Cathinone 1 Phenibut Andere 1 Research LSD - 1 künstliche Cannabinoide Cannabinoide 1 Konsumgründe Die Mehrheit der Befragten gab an, NPS aus Neugierde zu konsumieren (49.1 %), gefolgt von dem erwarteten Rausch (16.6 %) und der vermeintlichen Legalität der Substanzen (6.3 %; Abbildung 6). Sowohl bei Männern als auch bei Frauen war Neugierde der Haupteinnahmegrund. Jedoch gaben Frauen häufiger als Männer an, NPS aufgrund der Legalität der Produkte einzunehmen (7.4 % vs. 5.6 %). Männlichen Befragten nannten dagegen die gute Verfügbarkeit, die schlechtere Nachweisbarkeit und den Preis häufiger als Einnahmegründe als Frauen. 14

15 Prozent Gesamt Männer Frauen Abbildung 6. Angegebene Konsumgründe bei Partygängern (Mehrfachnennungen möglich) 15

16 4. Beratungsstellen 4.1. Methodik Durchführung Die kooperierenden Suchtberatungsstellen stellten ambulante Hilfsangebote für Klienten mit substanzbezogenen Problemen zur Verfügung. In diesem Rahmen wurden Klienten, die aufgrund des Konsums von neuen psychoaktiven Substanzen in die Beratungsstelle kamen, in einem persönlichen Gespräch zu ihrem Konsumverhalten befragt. Erhebungsinstrument Für die Befragung im Rahmen des Beratungsangebots in ambulanten Suchtberatungsstellen wurde ein strukturierter Leitfaden entwickelt, anhand dessen die Klienten zu ihrem Konsumverhalten befragt werden können. Als grundlegende soziodemographische Charakteristika der Befragten waren Alter und Geschlecht verfügbar. Zusätzlich lag die Hauptdiagnose vor, mit welcher die Personen die Suchtberatung aufsuchen. Der Leitfaden für die Erfassung des Konsums neuer psychoaktiver Substanzen enthielt folgende Aspekte, die für die letzte Konsumsituation abgefragt wurden: Name der Substanz Einnahmeart Konsumgründe Nebenwirkungen Bezugsquelle Stichprobe In den Jahren 2015 und 2016 wurden in den beteiligten Einrichtungen Daten von n = 249 Personen erhoben. Die Mehrheit der erfassten Klienten (69.1 %) war männlich, das Durchschnittsalter lag bei 35.7 Jahre (SD = 13.4). Die häufigsten Hauptdiagnosen, wegen der die Klienten sich in Beratung begeben haben, waren Alkohol mit Alkohol mit 30.9 %, polyvalenter Konsum mit 19.3 %, Opioide mit 13.3 % und Cannabinoide mit 10.0 % Ergebnisse Konsumierte Substanzen Von den befragten Klienten gaben 46 Personen den Konsum mindestens einer neuen psychoaktiven Substanz an. Von diesen Personen waren 73.9 % Männer, das durchschnittliche Alter lag bei

17 (SD = 9.4). Die häufigste Hauptdiagnose war mit 43.5 % polyvalenter Konsum. Jeweils 13.0 % waren wegen Alkohol und Opioiden in der Beratung. Insgesamt nannten die Klienten 60 neue psychoaktive Substanzen. Eine Zusammenfassung dieser Nennungen zeigt Tabelle 3. Am häufigsten wurde der Konsum von Spice (n = 20) und Kräutermischungen (n = 12) angegeben. Insgesamt 50 der 60 Nennungen (83.3 %) können der Gruppe der synthetischen Cannabinoide zugeordnet werden. Darüber hinaus wurde der Konsum von Cathinonen angegeben (n = 7). Tabelle 3. Genannte neue psychoaktive Substanzen in Beratungsstellen Substanz Substanzgruppe Anzahl Nennungen Spice Cannabinoide 20 Kräutermischung Cannabinoide 12 Badesalze Cathinone 4 Bonzai Cannabinoide 2 JWH-018 Cannabinoide 2 Bonzai Sugar Cannabinoide 1 Jamaican Gold Extreme Cannabinoide 1 Jamaica Cannabinoide 1 JWH-217 Cannabinoide 1 Medheda [Mad Hatter] Cannabinoide 1 AM-2201 Cannabinoide 1 2C-E Phenethylamine 1 JWH-125 Cannabinoide 1 JWH-043 Cannabinoide 1 Joker Cannabinoide 1 Joker II Cannabinoide 1 AK-47 Cannabinoide 1 Supermena [Superman] Cannabinoide 1 Maya Cannabinoide 1 MDPV Cathinone 1 MXE Arylcyclohexylamine 1 MXP Andere 1 Methylon Cathinone 1 Hutilone [Butylon] Cathinone 1 Synthetisches Cannabinoid Cannabinoide 1 Einnahmeart In Bezug auf die letzte Konsumgelegenheit von NPS gab die überwiegende Mehrheit (88.1 %) an, die konsumierte Substanz(en) geraucht zu haben. Sonstige vereinzelt genannte Einnahmearten waren Schlucken, Sniefen und Ziehen. 17

18 Prozent Konsumgründe Auf die Frage nach den Konsumgründen wurde Neugierde mit 54.3 % am häufigsten genannt (Abbildung 7). Jeweils 17.4 % gaben an, die Substanzen wegen schlechterer Nachweisbarkeit und guter Verfügbarkeit zu konsumieren. Als Ersatz für Cannabis nutzten 13.0 % NPS. Knapp 11 % nannten den vergleichsweise günstigen Preis sowie das Rauscherlebnis bzw. die intensive Wirkung. Als sonstige Gründe wurden die vermeintliche Legalität, Ersatz für Ecstasy, Entspannung und Versehen jeweils von einer Person genannt Abbildung 7. Angegebene Konsumgründe in Beratungsstellen (Mehrfachnennungen möglich) Nebenwirkungen Von den 46 Personen, die angaben, NPS konsumiert zu haben, gaben 19 Personen (41.2 %) an, in den letzten 6 Monaten unerwünschte Nebenwirkungen des Konsums erlebt zu haben. Die spezifischen Nennungen zu einzelnen Substanzen ist in Tabelle 4 zusammengefasst. Die erlebten Nebenwirkungen umfassen sowohl körperliche als auch psychologische Probleme. Vergleichsweise häufig wurden Krampfzustände genannt. 18

19 Tabelle 4. Nebenwirkungen in Beratungsstellen Substanz Bonzai Butyr-Fentanyl Jamaican Gold Extreme Kräutermischung Spice Supermena [Superman] Nebenwirkung epileptischer Anfall, Krämpfe am ganzen Körper kurze Ohnmacht Entzug: Lähmungserscheinungen, Schlaflosigkeit, Aggression, Schlaflosigkeit Krampfanfall, Kreislaufkollaps; Lähmungserscheinungen in Beinen, Trip-ähnlich Panikattacke, Krämpfe; hat sich übergeben, starke Übelkeit; starke Kreislaufbeschwerden, nahe Zusammenbruch, massive Kopfschmerzen; Übelkeit, Blackout, Bewusstlosigkeit Schweißausbrüche, paralysiert ("Überdosis") 19

20 5. Justizvollzugsanstalten 5.1 Methodik Durchführung Informationen zum Konsum neuer psychoaktiver Substanzen in Justizvollzugsanstalten wurden in Kooperation mit Institutionen gesammelt, die in den jeweiligen Einrichtungen eine externe Suchtberatung durchführten. Im Rahmen dieses Beratungsangebots wurden die Insassen anhand eines strukturierten Leitfadens zu ihrem Konsumverhalten befragt. Erhebungsinstrument Für die Befragung im Rahmen des Beratungsangebots in Justizvollzugsanstalten wurde ein strukturierter Leitfaden entwickelt, anhand dessen die Insassen zu ihrem Konsumverhalten befragt werden können. Als grundlegende soziodemographische Charakteristika der Befragten waren Alter und Geschlecht verfügbar. Zusätzlich lag die Hauptdiagnose vor, mit welcher die Personen die Suchtberatung aufsuchen. Der Leitfaden für die Erfassung des Konsums neuer psychoaktiver Substanzen enthielt folgende Aspekte, die für die letzte Konsumsituation abgefragt werden: Name der Substanz Einnahmeart Konsumgründe Nebenwirkungen Bezugsquelle Stichprobe In den Projektjahren wurden von den Kooperationspartnern Daten von n = 86 Personen erhoben. Hierbei handelte es sich mit 95.4 % fast ausschließlich um Männer. Das Durchschnittsalter betrug 25.9 Jahre (SD = 8.6). Hauptgründe für die Teilnahme an der Suchtberatung waren Cannabinoide (40.7 %), Stimulanzien (14.0 %), Alkohol (9.3 %) und polyvalenter Konsum (9.3 %). 5.2 Ergebnisse Konsumierte Substanzen Insgesamt 41 Personen gaben den Konsum von NPS an. Diese waren zu 95.1 % Männer mit einen Durchschnittsalter von 25.5 Jahre (SD = 8.2). Die häufigsten Hauptdiagnosen dieser Klienten waren Cannabinoide mit 41.5 % und Stimulanzien mit 12.2 %. Tabelle 5 zeigt alle von den Klienten genann- 20

21 ten neuen psychoaktiven Substanzen sowie die Häufigkeit der jeweiligen Nennung. Mit deutlichem Abstand am häufigsten wurde Spice genannt (n = 26). Auch zahlreiche weitere Nennungen (z. B. Maya, Kräutermischung, Bonzai, Jamaica) lassen sich der Gruppe der synthetischen Cannabinoide zuordnen. Daneben wurde der Konsum unterschiedlicher Cathinone (z. B. MDPV, Alpha-PHP, Alpha- PPP) angegeben, auch wenn die Anzahl der Nennungen (n = 8) deutlich geringer war. Tabelle 5. Genannte neue psychoaktive Substanzen in Justizvollzugsanstalten Substanz Substanzgruppe Anzahl Nennungen Spice Cannabinoide 26 Maya Cannabinoide 6 Kräutermischung Cannabinoide 5 Bonzai Cannabinoide 4 Jamaica Cannabinoide 3 Badesalze Cathinone 3 MDPV Cathinone 2 Spice 3.0 Cannabinoide 1 Skobidoo-Shrek [Scooby Doo Shrek] Cannabinoide 1 Jamaican Gold Cannabinoide 1 AK-47 Cannabinoide 1 5F-AKB 48 Cannabinoide 1 Boom Cannabinoide 1 5F-AMD [5F-AMB] Cannabinoide 1 Alpha PAP [Alpha PHP] Cathinone 1 Alpha PPP Cathinone 1 Meheda [Mad Hatter] Cannabinoide 1 Rainbow Cathinone 1 JWH-113 Cannabinoide 1 JWH-114 Cannabinoide 1 JWH-23 Cannabinoide 1 V8 Phenethylamine 1 Einnahmeart Auf die Frage nach der Einnahmeart gaben 87.8 % an, die konsumierten NPS geraucht zu haben. Erwartungsgemäß kam dies in Bezug auf synthetische Cannabinoide (Kräutermischungen, Spice) fast ausschließlich vor. Sonstige deutlich seltener genannte Konsumformen waren Ziehen, Essen, Sniefen und der intravenöse Konsum. Letzteres wurde in Bezug auf die Substanzen MDPV, Alpha PHP, Alpha PPP berichtet. 21

22 Prozent Konsumgründe Mit 53.7 % war Neugierde auch in Justizvollzugsanstalten der am häufigsten genannte Konsumgrund (Abbildung 8). Weitere 39.0 % gaben an, NPS aufgrund des damit verbundenen Rauschs bzw. der intensiven Wirkung zu konsumieren. Für knapp ein Viertel der Befragten spielte die gute Verfügbarkeit eine zentrale Rolle. Auch die schlechtere Nachweisbarkeit und die vermeintliche Legalität der Substanzen wurden von 17.1 % genannt. Als sonstige Gründe wurden Gruppendruck, Trotz, die Empfehlung von Bekannten und der Konsum in Gesellschaft jeweils einmal angegeben Abbildung 8. Angegebene Konsumgründe in Justizvollzugsanstalten (Mehrfachnennungen möglich) Nebenwirkungen Insgesamt 34 Personen gaben an, unerwünschte Nebenwirkungen des Konsums von NPS erlebt zu haben. Bezogen auf alle Personen, die einen entsprechenden Konsum angaben, entspricht dies 82.9 %. Die substanzspezifischen Angaben der Nebenwirkungen sind in Tabelle 6 zusammengefasst. Die meisten Effekte wurden für synthetische Cannabinoide (Kräutermischungen, Spice) genannt. Häufig genannt wurden Magenprobleme (Übelkeit, Erbrechen), Herz-Kreislauf-Beschwerden sowie Wahrnehmungs- und Bewusstseinseinschränkungen. 22

23 Tabelle 6. Nebenwirkungen in Justizvollzugsanstalten Substanz 5F-AKB 48 Badesalze Bonzai Kräutermischung Spice 5F-AMD Nebenwirkung epileptische Anfälle, Bewusstlosigkeit, Halluzinationen, heftiger Entzug Frontzähne faul, Kopfschmerzen; Bauchkrämpfe, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen, Erbrechen Kotzen, umfallen Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, Verwirrtheit; Schweißausbrüche, Übelkeit, Schwindel; schwitzen, zittern, Herzrasen, Bewusstlosigkeit; epileptische Anfälle; psychoseähnliche Symptome (Stimmen hören. Schatten sehen), NORO-Virus bekommen, verzerrte Wahrnehmung Atemnot, Panikattacken, Wahnvorstellungen, Übelkeit; Bauchkrämpfe, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen, Erbrechen; Erbrechen; Erbrechen, Schwindel, Herzrasen, nicht mehr bewegen können, Angst zu sterben; Herzrasen, Kopfschmerzen danach; Kreislaufprobleme; Kreislaufprobleme, Bewegungsunfähigkeit, Hitzewallungen; Schwindel; Schwindel, Sehstörungen, "zu breit"; konnte nicht mehr aufstehen, konnte nicht mehr bewegen, Herzrasen, Panik; verschwommenes Sehen, Herzrasen, konnte nicht aufstehen, Erbrechen, Ängste; Ängste; Ängste, heftiger Turn; Übelkeit; Übelkeit, Druck auf den Augen, nicht mehr aufstehen können; Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, Zuckungen, Filmriss; Erbrechen, konnte nicht mehr gerade gehen; komplettes Zimmer zerstört, Filmriss; schmeckt nicht, nicht bewegt (zu anstrengend); zu starke Wirkung, nichts mehr wahrgenommen, nichts mehr gewusst, orientierungslos; zu heftige Reaktion, "ekliges falsches Gefühl" kürzere, dafür viel intensivere Wirkung 23

24 6. Giftinformationszentrale 6.1 Methodik Durchführung Giftinformationszentralen (GIZ) sind zentrale Ansprechpartner für Vergiftungen unterschiedlicher Art. Sowohl betroffene Einzelpersonen als auch Krankenhäuser oder Ärzte, die Patienten mit entsprechenden Symptomen aufgenommen haben, liefern den Einrichtungen Informationen zu den betroffenen Personen und den die Vergiftung verursachenden Substanzen. Diese Daten wurden von den Mitarbeitern dokumentiert. Alle Fälle, deren Vergiftungen auf Medikamente bzw. neue psychoaktive Substanzen zurückgingen, wurden in das Projekt eingeschlossen. Dokumentationsbogen Für Giftinformationszentralen wurde kein neuer Erhebungsbogen entwickelt, um die zusätzliche Arbeit für die Kooperationspartner so gering wie möglich zu halten. Stattdessen wurden die routinemäßig dokumentierten Informationen zu den eingehenden Fällen an das IFT übermittelt: Name der Substanz Dosierung Einnahmeart Bezugsquelle Latenzzeit 6.2 Ergebnisse Konsumierte Substanzen In den zwei Projektjahren wurden n = 49 Nennungen von neuen psychoaktiven Substanzen dokumentiert. Diese kamen von n = 26 Personen, die überwiegend männlich (84.6 %) und im Durchschnitt 26.4 Jahre alt waren (SD = 6.01). Eine Zusammenfassung aller im GIZ dokumentierten NPS zeigt Tabelle 7. Mit insgesamt 13 Nennungen stellen synthetische Cannabinoide die größte Gruppe dar. Darüber hinaus wurden synthetische Benzodiazepine mit 11 Nennungen und synthetische Opioide und Cathinone mit jeweils 4 Nennungen vergleichsweise häufig genannt. 24

25 Tabelle 7. Dokumentierte NPS in der Giftinformationszentrale Substanz Substanzgruppe Anzahl Nennungen Flubromazepam Benzodiazepine 4 Scooby Snax Cannabinoide 4 Clonitrazolam Benzodiazepine 3 Flubromazolam Benzodiazepine 3 MDMB (vermutl. MDMB CHMINACA) Cannabinoide 3 AB-Chminaca Cannabinoide 2 Butyr-Fentanyl Opioide 2 Furanylfentanyl Opioide 2 Kratom, Mitragyna speciosa Pflanzen und Extrakte 2 Mex Herbal Incence Räuchermischung Cannabinoide 2 25I-NBOMe Phenethylamine 1 3-CMC Cathinone 1 3F-Phenmetrazin Andere 1 ADB-Pinaca Cannabinoide 1 Alpha-PHP Cathinone 1 Etizolam Benzodiazepine 1 MAB-CHMINACA Cannabinoide 1 MDPV Cathinone 1 Pentedron Cathinone 1 Thai Maeng Da (Thai Kratom) Pflanzen und Extrakte 1 Substanzkombinationen In 15 Fällen wurde eine einzelne neue psychoaktive Substanz als Noxe angegeben (Abbildung 9). In den anderen Fällen wurde der Konsum mehrerer Substanzen (auch Nicht-NPS) dokumentiert (2 Substanzen: n = 4; 3 Substanzen: n = 3; 4 Substanzen: n = 3; 5 Substanzen: n = 1). In fünf Fällen, in denen mehr als eine Substanz dokumentiert wurde, wurden ausschließlich NPS genannt. Diese Fälle hatten folgende Substanzkombinationen konsumiert: (1) Flubromazolam und Clonitrazolam, (2) 3F-Phenmetrazin und Flubromazepam, (3) Pentedron, 25I-NBOMe und MDPV, (4) Butyr-Fentanyl, Etizolam, Flubromazolam und Clonitrazolam sowie (5) Alpha-PHP und AB-Chminaca. Bei drei Personen wurden NPS zusammen mit einem oder mehreren Medikamenten eingenommen. In einem Fall wurden Butyr-Fentanyl und Furanylfentanyl in Kombination mit Alprazolam eingenommen, in einem weiteren Thai Maeng Da (Thai Kratom) in Kombination mit Doxepin, Elontril und Citalopram und im dritten Fall wurden Flubromazolam, Flubromazepam und Clonitrazolam in Kombina- 25

26 tion mit Diclazepam eingenommen. Jeweils eine Person konsumierte NPS und illegale Drogen (Furanylfentanyl, Speed und Kokain), NPS, Medikamente und illegale Drogen (Flubromazepam, Pregabalin, Quilonorm, Diazepam und n.n.b. illegale Drogen) sowie NPS und Alkohol (Kratom, Mitragyna speciosa, und Alkohol) Genau eine NPS 3 Mehrere NPS NPS und Medikament 5 15 NPS und illegale Drogen NPS und Alkohol NPS und Medikament und illegale Drogen Abbildung 9. Substanzkombinationen in der Giftinformationszentrale Konsumcharakteristika von NPS Zu den 15 dokumentierten Fällen, in denen eine einzige NPS als Noxe genannt wurde, wurden zusätzliche Informationen ausgewertet. In 14 dieser Fälle (93.3 %) wurde der zur Vergiftung führende Konsum einem missbräuchlichen Konsumverhalten zugeschrieben. In einem Fall wurde eine suizidale Absicht dokumentiert. Dies betraf die Substanz Flubromazepam. Die angegebene Einnahmeart war überwiegend inhalativ (n = 8, 53.3 %) oder oral (n = 6, 40.0 %). In einem Fall, bezogen auf die Substanz 3-CMC, erfolgte der Konsum nasal. Die Einschätzung des Schweregrads der Vergiftung mithilfe des sog. Poison Severity Score wurde in 8 Fällen (53.3 %) mit leicht, in 6 Fällen (40.0 %) als mittelschwer und in einem Fall als nicht beurteilbar angegeben. 26

27 7. Online-Shop-Monitoring 7.1. Methodik Durchführung Da es aufgrund der großen Anzahl nicht möglich war, alle verfügbaren Shops in die Erhebung einzuschließen, wurde eine spezifische Such- und Auswahlstrategie angewendet. Für die wichtigste Internet-Suchmaschine Google wurde folgende Suchsyntax zur Identifikation von deutschsprachigen Online-Shops definiert: "kaufen" AND ("Research Chemicals" OR "Legal Highs" OR "Kräutermischungen" OR "Badesalze"). In die Analyse eingeschlossen wurden alle Shops, die auf der ersten Google- Ergebnisseite angezeigt wurden; insgesamt sind das zehn Seiten. Dokumentationsbogen Für die zehn ausgewählten Online-Shops wurden alle dort angebotenen neuen psychoaktiven Substanzen mit den dazu gehörigen Preisen dokumentiert: Name des Online-Shops Name der Substanz Art der Substanz (Kräuter vs. Pulver vs. Flüssigkeit) Art des Angebots (Topseller vs. sonstiges Angebot) Packungsgröße bzw. Menge Preis in Euro Für jede Substanz wurde der Gesamtpreis in einen Preis pro Einheit (Gramm, Milliliter, Pille) umgerechnet Ergebnisse Angebotene Substanzen Insgesamt wurden im Oktober in den zehn untersuchten Online-Shops 384 Substanzen angeboten. Kräutermischungen dominierten das Angebot (n = 200, 52.1 %), gefolgt von Pulvern/Kristallen (n = 126, 32.8 %), Flüssigkeiten (n = 54, 14.1 %) und Pillen (n = 4, 1.0 %). Die Anzahl der verfügbaren Substanzen in den Shops variierte zwischen vier und 117. Die Häufigkeit der angebotenen Substanzgruppen getrennt für die zehn eingeschlossenen Shops zeigt Tabelle 8. Hierbei wird deutlich, dass es zwei große Gruppen von Online-Shops in diesem Bereich gibt: solche, die vorrangig Kräutermischungen vertreiben (z. B. oder und solche, die 27

28 überwiegend research chemicals vertreiben (z. B. oder Tabelle 8. Häufigkeit der angebotenen Substanzgruppen in den Online-Shops Webadresse Kräuter Pulver/ Kristalle Flüssigkeit Pillen Total 1 (5.0) 17 (85.0) 1 (5.0) 1 (5.0) 20 (100.0) 57 (48.7) 29 (24.8) 31 (26.5) ( (20.0) 9 (60.0) 3 (20.0) 0 15 (100.0) 30 (88.2) 0 4 (11.8) 0 34 (100.0) (100.0) (100.0) 58 (84.1) 3 (4.4) 6 (8.7) 2 (2.9) 69 (100.0) (96.2) 0 1 (3.9) 26 (100.0) 20 (35.7) 30 (53.6) 6 (10.7) 0 56 (100.0) 4 (100.0) (100.0) 27 (84.4) 2 (6.3) 3 (9.4) 0 32 (100.0) Total 200 (52.1) 126 (32.8) 54 (14.1) 4 (1.0) 384 (100.0) Preise Über alle Substanzen hinweg lag der durchschnittliche Preis pro Gramm bzw. Milliliter bzw. Pille bei 11.8 Euro (Tabelle 9). Das Minimum lag bei 0.6 Euro (Blackout Poppers, Kratom), das Maximum bei 35.0 Euro (Der Wahnsinn, Mexedrone). Tabelle 9. Durchschnittlicher Preis pro Einheit für NPS in Online-Shops Art der Substanz Preis/Einheit Mittelwert Preis/Einheit Minimum Preis/Einheit Maximum Kräutermischungen Pulver/Kristalle Flüssigkeiten Pillen Gesamt Für alle Substanzen, die in mehr als einem Online-Shop angeboten wurden, wurde die Anzahl der Shops und die Variation der Preise dokumentiert (Tabelle 10). In den meisten Fällen waren Substanzen in zwei Shops verfügbar. Die Kräutermischung Jamaican Gold Extreme wurde in drei Shops angeboten und die Stoffe AK-47 und Mexedrone gab es in vier verschiedenen Shops. Die Preise variierten in den unterschiedlichen Shops teilweise erheblich. Die größten Preisunterschiede wurden für 28

29 Mexedrone (12.50 bis Euro), 3-CMC (15.00 bis Euro), Nitracaine (5.50 bis Euro), TNT (1.00 bis 6.67 Euro) und bk-2c-b (18.00 bis Euro) dokumentiert. Tabelle 10. Preise für einzelne Substanzen in unterschiedlichen Online-Shops Produkt Substanzgruppe Anzahl Shops Preis pro Einheit AK-47 Cannabinoide Mexedrone Cathinone Jamaican Gold Extreme Cannabinoide CMC Cathinone Bionic Sphere Cannabinoide Black Diamonds Cannabinoide Blackout Poppers Blast Cathinone Bonzai Citrus Cannabinoide Bonzai DNS Cannabinoide Bonzai Summer Boost Cannabinoide Buzzooka Cannabinoide Charge+ Cathinone Charlie Cathinone Couch Trip Cannabinoide Der Hammer Cathinone Dimension 8 Cannabinoide Esfinge Cannabinoide Fidel Mix Cannabinoide Ivory Powder Black Cathinone King Black Cathinone Mammoet Cathinone Maui Cannabinoide New Wasted Liquid Cannabinoide Nitracaine Andere Refresh Cathinone Shiva's Passion Cannabinoide Sky High Cathinone TNT Cannabinoide Voodoo Cannabinoide bk-2c-b Cathinone bk-ebdp Cathinone

30 8. Early Warning System 8.1 Methodik Das Early Warning System (EWS) arbeitet unter den Leitlinien des Europäischen Ratsbeschlusses 2005/387/JHA vom zur Förderung des Informationsaustauschs, der Risikobewertung und der Kontrolle von neuen psychoaktiven Substanzen. Dabei sind die Erfassung neuer psychoaktiver Substanzen, deren Eigenschaften, Risiken, Konsum, Handel und Manufaktur sowie der Informationsaustausch die Hauptaufgaben des Netzwerks. Dieses Netzwerk besteht aus den nationalen Knotenpunkten des Reitox-Netzwerks und steht in ständigem Kontakt zur Europäischen Drogenbeobachtungsstelle (EBDD) in Lissabon sowie seinem eigenen Netzwerk aus Akteuren im Bereich der neuen psychoaktiven Substanzen. In Deutschland übernimmt die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) mit ihrem Netzwerk aus rechtsmedizinischen Instituten, Giftnotrufzentralen, Partyprojekten und dem Bundeskriminalamt (BKA) diese Aufgabe. Es wurden folgende Informationen erhoben und bearbeitet: Meldungen neuer NPS in Deutschland auf Basis der Berichterstattung der nationalen Partner Meldungen zu Notfällen (Intoxikationen oder Todesfälle) aus Deutschland Formal Notifications, d. h. Meldungen von neu in Europa aufgetauchten NPS, die bisher nicht in der Datenbank der EBDD enthalten sind Alerts, d. h. Warnmeldungen der EBDD zu Substanzen, wenn in Europa vermehrt Intoxikationen oder Todesfälle aufgetreten sind Joint Reports, d. h. umfassende Sammlung von Informationen zu verschiedenen Konsumindikatoren, Notfällen, rechtlichen Entwicklungen und Analysemöglichkeiten 8.2 Ergebnisse Neu gemeldete Substanzen Über das Early Warning System der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) wurden im Jahr sog. Formal Notifications verschickt. Hierbei handelt es sich um Meldungen von neu in Europa aufgetauchten NPS, die bisher nicht in der Datenbank der EMCDDA enthalten sind. Die meisten Substanzen gehörten zur Gruppe der Cathinone (15 Meldungen) und synthetischen Cannabinoide (10 Meldungen). In Deutschland gab es im gleichen Zeitraum 64 Meldungen zu neuen NPS. Nicht alle davon wurden von der EMCDDA als Formal Notification aufgegriffen, da die Substanzen in Europa bereits bekannt waren oder noch nicht ausreichend Informationen vorlagen. Die zwei größten Substanzgruppen, aus 30

31 denen Substanzen gemeldet wurden, sind synthetische Cannabinoide (22 Meldungen) und Cathinone (20 Meldungen). Notfälle Zusätzlich sammelt das Early Warning System Meldungen zu Notfällen, bei denen neue psychoaktive Substanzen eine Rolle spielten (Intoxikationen oder Todesfälle). In Deutschland wurden im Jahr 2016 insgesamt 50 Fälle gemeldet, die im Zusammenhang mit verschiedenen Substanzen bzw. Substanzkombinationen standen. Die involvierten neuen psychoaktiven Substanzen zeigt Tabelle 11. Tabelle 11. Im Zusammenhang mit Notfällen dokumentierte NPS Produkt Substanzgruppe U Opioide ADB-PINACA Cannabinoide ADB-CHMINACA Cannabinoide 5F-AKB48 Cannabinoide APINACA Cannabinoide MDMB-CHMICA Cannabinoide Acetylfentanyl Opioide Ocfentanil Opioide Furanylfentanyl Opioide Pentylon Cathinone AMB-CHMICA Cannabinoide Alpha-PHP Cathinone Alpha-PVT Cathinone PV8 Cathinone 5F-ADB Cannabinoide 25B-NBOMe Phenethylamine AB-CHMINACA Cannabinoide 5F-MDMB-PINACA Cannabinoide ADB-FUBINACA Cannabinoide MDMB-CHMICA Cannabinoide EG-2201 Cannabinoide AB-FUBINACA Cannabinoide 1p-LSD Andere 5-MeO-DMT Indolalkylamine Warnmeldungen und Joint Reports Schließlich versendet die EMCDDA Warnmeldungen (sog. Alerts) zu Substanzen, wenn in Europa vermehrt Intoxikationen oder Todesfälle aufgetreten sind. Im Jahr 2016 sind 12 Warnmeldungen zu verbreitet worden (Tabelle 12). 31

32 Tabelle 12. Warnmeldungen der EMCDDA Produkt Substanzgruppe 4-Chloromethamphetamin (4-CMA) Phenethylamine MDMB-FUBINACA Cannabinoide MDMB-CHMICA Cannabinoide U Opioide Ocfentanil Opioide 5F-MDMB-PINACA (5F-ADB) Cannabinoide N-Ethylhexedron Cathinone Furanylfentanyl Opioide Ecstasy- Tabletten mit PMMA Andere Scopolamin Andere Carfentanyl Opioide Acryloylfentanyl Opioide Zu drei Substanzen wurde im Jahr 2016 von der EMCDDA ein Joint Report erstellt. Dies betraf MDMB-CHMICA, Acryloylfentanyl und Furanylfentanyl. Darüber hinaus wurde zu MDMB-CHMICA ein Risk Assessment angefertigt. 32

33 9. Diskussion Im Rahmen des Projekts war es möglich, Informationen zum Konsum von NPS und Medikamenten in unterschiedlichen Risikopopulationen zu sammeln. Die Datenerhebung zum Medikamentenmissbrauch in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen hat im Verlauf des aktuellen Projekts in sieben Einrichtungen stattgefunden. Im Rahmen des Vorläuferprojekts Phar-Mon waren 33 Einrichtungen an den Datenerhebungen beteiligt. Durch diese Reduktion der Stichprobe ist die Aussagekraft der Ergebnisse eingeschränkt. Mit großer Mehrheit wurden Sedativa/Hypnotika von den Klienten am häufigsten genannt. Diese Medikamentengruppe war auch in den Vorjahren immer sehr stark vertreten. Dies unterstreicht das hohe Abhängigkeitspotential dieser Stoffe (Glaeske, 2015). Interessant zu beobachten war darüber hinaus, dass die Nennungen in dieser Gruppe auch mit der Angabe spezifischen diagnostischer Kriterien verbunden war (Piontek, Dembinski & Hannemann, 2017). So wurden Craving, Entzugssymptome, Gebrauch trotz Schädigung, körperliche/psychische Schädigung, Zweckentfremdung und die Überschreitung der Einnahmedauer häufiger angegeben als im Zusammenhang mit anderen Substanzen. Im Unterschied dazu wurden alle erfassten Kriterien im Zusammenhang mit Antidepressiva seltener genannt als bei anderen Medikamentengruppen. Die Datenerhebungen im Rahmen von Phar-Mon NPS zeigten, dass die meisten genannten Substanzen in allen untersuchten Stichproben zur Gruppe der synthetischen Cannabinoide zählen. Dies spiegelt auch die europäischen Erfahrungen wider, die belegen, dass synthetische Cannabinoide zusammen mit Cathinonen die Liste der neu gemeldeten Substanzen dominieren (Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, 2016). Diese Stoffe binden im Gehirn an den gleichen Rezeptoren wie der Hauptwirkstoff in natürlichem Cannabis (THC) und haben somit ein cannabisähnliches Wirkspektrum. Die Stoffe werden als legaler Ersatz für Cannabis verkauft und sind hauptsächlich in Räuchermischungen enthalten. Häufig haben die Stoffe eine starke toxische Wirkung, wie es z. B. bei MDMB-CHMICA der Fall ist, das bereits mit mehreren Todesfällen und nicht tödlich verlaufenden Vergiftungen in Verbindung gebracht wurde. Die Erfahrungen der Konsumenten in den untersuchten Stichproben sind durch eine Reihe individuell erlebter Nebenwirkungen gekennzeichnet, die von starker Übelkeit über Kreislaufprobleme bis hin zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen reichen. Eine zweite auffällige Substanzgruppe stellen neue, nicht kontrollierte Benzodiazepine dar. Beispiele sind Diclazepam oder Flubromazepam, die eine ähnliche Wirkung wie klassische Benzodiazepine haben. Diese Stoffe tauchen vermehrt über das Early Warning System der EMCDDA auf (im Zusammenhang mit Formal Notifications und Warnmeldungen), wurden aber auch vom GIZ dokumentiert. Zu den unmittelbaren Nebenwirkungen des Konsums zählen Amnesie, Benommenheit, Muskelschwäche, undeutliche Aussprache, Ataxie und Sedierung (Łukasik-Głębocka 33

34 et al., 2016). Die akute Toxizität ist zwar relativ gering, in Kombination mit Alkohol und anderen Substanzen aber stark erhöht. Die Wirkdauer ist sehr lang, was zu ungewünschten Auswirkungen auf die Fahrtauglichkeit und zu einer Akkumulation von Effekten führen kann. Die Substanzen haben ein hohes Abhängigkeitspotential und es entwickelt sich schnell eine Toleranz. Der Markt zu neuen psychoaktiven Substanzen ist dadurch gekennzeichnet, dass Anbieter bestehende Kontrollen sehr schnell umgehen, indem neue, teils nur geringfügig veränderte Substanzen angeboten werden. Das Internet ist einer der zentralen Vertriebswege für diese Substanzen. Online-Shops, die neue psychoaktive Substanzen verkaufen, operieren am Rand der Legalität und sind oftmals vage und kreativ in der Beschreibung der vertriebenen Produkte und deren angepriesenen Nutzen. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hat im Jahr 2011 insgesamt 631 Online-Shops identifiziert, die Substanzen an Kunden in der Europäischen Union verkaufen (European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction, 2011). Schlussfolgernd wurde aber festgestellt, dass das Monitoring von Online-Vertriebswegen noch in den Kinderschuhen steckt. Speziell für Deutschland wurde im Rahmen des Projekts erstmals ein Monitoring solcher Online- Shops begonnen. Durch die regelmäßige weitere Beobachtung der Angebote und Preise können zukünftig Änderungen in der Angebotsstruktur entdeckt werden, die möglicherweise auch im Zusammenhang mit der Einführung des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetzes (NpSG) stehen könnte. Es ist wichtig, Informationen zum Medikamentenmissbrauch und zum Konsum von NPS in unterschiedlichen Stichproben zu sammeln. Hierfür sind sowohl Befragungen in der Allgemeinbevölkerung als auch Datenerhebungen in definierten Risikopopulationen von Bedeutung. Nationale und internationale Erfahrungen zeigen, dass repräsentative Befragungen in der Allgemeinbevölkerung eine Abschätzung der Konsumprävalenz auf nationaler oder regionaler Ebene ermöglichen, bei seltenen Ereignissen darüber hinaus jedoch nur eingeschränkt Erkenntnisse liefern, da die Stichprobengröße der Konsumenten für Charakterisierungen und genauere Beschreibungen oft zu klein ist. Dies zeigen auch die aktuellen nationalen Zahlen aus den bundesweiten repräsentativen Befragungen der Drogenaffinitätsstudie und des Epidemiologischen Suchtsurveys vor. Auf Bevölkerungsebene haben 0.9 % der Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren im letzten Jahr neue psychoaktive Substanzen probiert (Gomes de Matos et al., 2016). Für Jugendliche und junge Erwachsene liegt die 12-Monats-Prävalenz bei 0 % (12- bis 17-Jährige) bzw. 0.6 % (18- bis 25- Jährige) (Orth, 2016). Darüber hinaus wurden auch regionale Studien zum Konsum von NPS durchgeführt. Bei Schülern in Frankfurt (Main) wurde die Lebenszeitprävalenz des Konsums von Räuchermischungen mit 6 % und von anderen NPS mit 2 % angegeben (Werse et al., 2015). In Bayern haben schätzungsweise 7.8 % der 9.- und 10.-Klässler in ihrem Leben und 6.8 % in den letzten 12 Monaten NPS konsumiert (Kraus et al., 2016). 34

35 Förderhinweis Das Projekt Phar-Mon NPS wurde vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) finanziell gefördert (Förderkennzeichen: ZMVI5-2515DSM200). 35

36 Literatur Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (2016). Europäischer Drogenbericht 2016: Trends und Entwicklungen. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union. Online verfügbar unter: system/files/publications/2637/tdat16001den.pdf. European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (2011). Briefing paper. Online sales of new psychoactive substances/legal highs: summary of results from the 2011 multilingual snapshots. Lisbon: European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction. Glaeske, G. (2015). Medikamente 2013 Psychotrope und andere Arzneimittel mit Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial. In Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.v. (Hrsg.), Jahrbuch Sucht Lengerich: Pabst. Gomes de Matos, E., Atzendorf, J., Kraus, L. & Piontek, D. (2016). Substanzkonsum in der Allgemeinbevölkerung in Deutschland Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurveys Sucht, 62 (5), Online verfügbar unter: Kraus, L., Guttormsson, U., Leifman, H., Arpa, S., Molinaro, S.,. & Hibell, B. (2016). ESPAD Report Results from the European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs. Luxembourg: Publications Office of the European Union. Łukasik-Głębocka, M., Sommerfeld, K., Teżyk, A., Zielińska-Psuja, B., Panieński, P. & Żaba, C. (2016). Flubromazolam A new life-threatening designer benzodiazepine. Clinical Toxicology, 54 (1), Orth, B. (2016). Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland Rauchen, Alkoholkonsum und Konsum illegaler Drogen: aktuelle Verbreitung und Trends. BZgA- Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Online verfügbar unter: Pressemitteilungen_2016/DAS_2015_Basis-Bericht_fin.pdf. Piontek, D., Dembinski, M. & Hannemann, T.-V. (2017). Kurzbericht Phar-Mon: Wirkstoffe und diagnostische Kriterien nach Arzneimittelgruppe. Analysen über die Erhebungsjahre 2010 bis München: IFT Institut für Therapieforschung. Online verfügbar unter MON.pdf. 36

Zitierbar als: Piontek, D., Gomes de Matos, E., Atzendorf, J. & Kraus, L. (2016). Kurzbericht Epidemiologischer

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