KOMPLIKATIONEN DURCH FRAUENBESCHNEIDUNG

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1 BAKKALAUREATSARBEIT über das Thema KOMPLIKATIONEN DURCH FRAUENBESCHNEIDUNG IN DER GEBURTSHILFE an der Medizinischen Universität Graz im Rahmen der Lehrveranstaltung Interkulturelle Dialogprozesse eingereicht bei Mag. a Yvonne Adam Medizinische Universität Graz von Ursula Steiner Graz, im September 2009

2 Verzeichnisse i

3 Verzeichnisse ii INHALTSVERZEICHNIS 1 EINLEITUNG PROBLEMSTELLUNG GLIEDERUNG DER ARBEIT BEGRIFFSBESTIMMUNG FGM (FEMALE GENITAL MUTILATION) VERSTÜMMELUNG OPERATION ARTEN DER WEIBLICHEN BESCHNEIDUNG SUNNA EXZISION INFIBULATION ODER PHARAONISCHE BESCHNEIDUNG DIE BEDEUTUNG DER BESCHNEIDUNG IM ISLAM FAMILIENLEBEN IM ISLAM NOTWENDIGKEIT ZU HEIRATEN; HEIRATSALTER; PARTNERWAHL RECHTE UND PFLICHTEN DER EHEPARTNER SEXUALITÄT UND FAMILIENPLANUNG GEBURT NAMENSGEBUNG BESCHNEIDUNG PUBERTÄT UND GESCHLECHTSREIFE ERZIEHUNG UND RECHTSSTELLUNG DES KINDES HISTORISCHE ENTWICKLUNG UND VERBREITUNG ABLAUF DER WEIBLICHEN BESCHNEIDUNG DAS ALTER DIE AUSFÜHRENDEN OPERATIONSBEDINGUNGEN GRÜNDE, HINTERGRÜNDE & FOLGEN ÄSTHETISCHE UND RELIGIÖSE BEGRÜNDUNGEN SOZIOLOGISCHE INTERESSEN MEDIZINISCHE, PSYCHISCHE UND SEXUELLE FOLGEN GEBURTSPROBLEME GYNÄKOLOGISCHE KOMPLIKATIONEN GEBURTSHILFLICHE KOMPLIKATIONEN FAZIT LITERATURVERZEICHNIS... 27

4 Verzeichnisse iii ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abb. 1: Normale weibliche Anatomie... 7 Abb. 2: Exzision Abb. 3: Von FGM betroffene Frauen und Mädchen in Afrika (leicht modifiziert)...15 Abb. 4: die häufigsten Begründungen für eine Beschneidung (leicht modifiziert) Abb. 5: geburtshilfliche Komplikationen (leicht modifiziert)...22

5 1 1 EINLEITUNG Dort wirst du Dich niederlegen, Dich auf die bemalte Beschneidebank ausstrecken. Dein Körper wird Dir über und über bemalt. Einige Frauen werden Dich betten. Verliere nur die Betäubung nicht! 1 (aus einem Beschneiderinnen-Lied für Mädchen) Weltweit werden jedes Jahr zwei Millionen junge Frauen beschnitten. Viele der Mädchen verbluten einfach, andere leiden ihr Leben lang an den Folgen. Die meisten Frauen können über ihre Erfahrungen nicht reden. Eine Geschlechtsbeschneidung ist stille Gewalt an Frauen. 2 Es werden hierbei Teile der äußeren Genitalien mit Messern, Glasscherben oder Rasierklingen weggeschnitten, meist schon als Kind oder manchmal sogar schon als Baby. Dadurch sind die Mädchen dann jeglicher Lust an Sexualität beraubt. 3 Über körperliche Folgen gibt es einige wenige Informationen, über die seelischen und traumatischen dagegen jedoch so gut wie keine. Es wäre wichtig über die psychischen Folgen und die daraus entstehenden dissoziativen beziehungsweise posttraumatischen Störungen zu forschen. Man sollte Traditionen respektieren, aber nicht wenn Millionen von Mädchen und Frauen ihr Leben lang Qualen leiden müssen. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass die weibliche Genitalverstümmelung gesundheitliche Beeinträchtigungen als auch Schmerzen und Gefahren mit sich bringen kann. Außerdem ist die Beschneidung nicht nur ein körperlicher Einschnitt, sondern auch ein irreversibler Eingriff in die sexuelle Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen. 4 Täglich kommen ca Mädchen dazu, die solcherart verstümmelt werden und damit einen Teil ihrer Zukunft verlieren oder sie sterben an den Folgen des Eingriffes, der fast immer unter unvorstellbaren unhygienischen Bedingungen vor sich geht. 5 Die Tradition der afrikanischen Kulturen kann nicht allein nur historisch, politisch und ethischmoralisch bewertet werden; es muss den Frauen auf Grund ihres Leidensdruckes und ihrem Beschwerdebild geholfen werden und dass in sozialer, psychologischer und medizinischer Weise. Besonders bei gynäkologischen und geburtshilflichen Behandlungen müssen die anatomischen 1 Hermann, C. (2000); S 16 2 vgl vgl vgl vgl

6 2 Besonderheiten nach einer Beschneidung als auch die Wünsche der Patientinnen bei einer Geburt, Operation und auch bei einer Wundversorgung funktional, medizinisch und psychologisch berücksichtigt werden. Das alles zusammen muss in Übereinstimmung mit den berufsrechtlichen Pflichten von Ärztinnen und Ärzten erfolgen. Diese Gesichtspunkte sind erforderlich um zu einem befriedigenden Behandlungsergebnis zu kommen PROBLEMSTELLUNG Die Verstümmelung der äußeren Genitalien ist eine fundamentale Menschenrechtsverletzung wegen der Verletzung der körperlichen Integrität, wegen der Missachtung der Grenzen der anderen und vor allem wegen der körperlichen und seelischen Folgen, die der Eingriff mit sich bringt. 7 Dieser uralte Brauch wird von Mystik, Religion und Aberglauben bestimmt und erschwert deswegen die Bekämpfung dagegen. Da das Thema weitgehend tabu ist, ist eine Aufklärung über gesundheitliche Folgen der Zirkumzision fast unmöglich. Physische und psychische Folgen sind bei allen drei Formen der Genitalverstümmelung anzutreffen. Es konnte aber nachgewiesen werden, dass je extremer die Verstümmelung ist, desto schwerer sind die Schäden. Das Schlimme ist, dass das verharmloste Ritual, dass ein Mädchen ins Frauenleben initiieren soll, auch tödlich enden kann. Erschreckend ist, wenn ein Mädchen an den Folgen des Eingriffes stirbt, der Tod als Wille Allahs gesehen wird und nicht in Verbindung mit dem Eingriff gesehen wird. Da es auch an gesundheitlicher Aufklärung extrem mangelt, werden die körperlichen Komplikationen nicht in Zusammenhang mit dem Eingriff gebracht. 8 Female Genital Mutilation wird von vielen internationalen Konventionen und Aktionsplänen als Menschenrechtsverletzung, auch als Verstoß gegen die Rechte des Kindes und als Verstoß auf das Recht auf Gesundheit und körperliche Unversehrtheit verurteilt. Der Großteil der Menschen aus Entwicklungsländern hält die Rechte von Mädchen und Frauen für unwichtig, da in der Gesellschaft die Frau eine untergeordnete Rolle spielt. 9 Ein großes Problem ist, dass die gesundheitlichen Folgen, vor allem die langfristigen, nicht in Zusammenhang mit der Beschneidung, betrachtet werden vgl vgl. Schnüll, P. (1999); S 53 8 vgl. Okroi, E. (2001); S vgl. Lai, M. (2007); S vgl. Domenig, D. (2007); S 483

7 3 1.2 GLIEDERUNG DER ARBEIT Die vorliegende Arbeit ist in 3 Abschnitte gegliedert: Im ersten Abschnitt wird zuerst ein kurzer Überblick über die wichtigsten Begriffe gegeben, welche auch genau erklärt und beschrieben werden. In einem Unterkapitel werden die Arten der weiblichen Beschneidung wiedergegeben. Im zweiten Kapitel wird auf die Bedeutung der Beschneidung und auf die historische Entwicklung eingegangen, sowie der Ablauf der Beschneidung beschrieben wird. Der letzte, somit dritte Abschnitt beinhaltet die Gründe, Hintergründe und Folgen der Beschneidung. Weiters werden auch die Geburtsprobleme beschrieben und genauer auf gynäkologische und geburtshilfliche Komplikationen eingegangen.

8 4 2 BEGRIFFSBESTIMMUNG Betroffene Frauen, die sich gegen die weibliche Genitalverstümmelung einsetzen, finden, dass der Gebrauch des Terminus Verstümmelung gerechtfertigt ist, den Begriff weibliche Beschneidung dagegen empfinden sie als Euphemismus. Die Genitalien werden nämlich nicht beschnitten, sondern verstümmelt. Sie argumentieren, dass das Abschneiden eines Fingergliedes wohl eher auch nicht als Beschneidung bezeichnet wird, wobei bei der genitalen Verstümmelung sogar ein Organ entfernt wird. 11 Statt weiblicher Beschneidung oder in englischer Sprache female circumcision ( FC ) hat sich der Begriff weibliche Genitalverstümmelung beziehungsweise female genital mutilation etabliert. Afrikanische Aktivistinnen haben diese Begriffsverwendungen gefordert. Es soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass die weibliche Beschneidung ungleich schwerwiegend, als die Beschneidung bei Männern ist und rein anatomisch damit nicht vergleichbar ist. 12 Im Allgemeinen ist die Bezeichnung für die verschiedenen Arten der Genitalverstümmelung sehr uneinheitlich. Es wird zum Beispiel die Klitoridektomie auch als das Entfernen der Klitoris und der angrenzenden Teile der labia minora definiert; oder unter dem Begriff der Exzision wird gelegentlich auch noch das Wegschneiden der labia majora subsumiert. Festzuhalten ist aber, dass unter der weiblichen Beschneidung nur die drei Begriffe Klitoridektomie (Sunna), Exzision und Infibulation zählen. Rituale wie die Praxis der Introzision (heißt das Auseinanderreißen des Hymens und Einführen eines Gegenstandes in die Vagina, um sie zu vergrößern), oder das Dehnen der labia minora, bleiben unberücksichtigt FGM (FEMALE GENITAL MUTILATION) Als Beschneidung der weiblichen Genitalien werden kulturell verankerte Praktiken bezeichnet, bei denen die weiblichen Geschlechtsteile zum Teil oder sogar ganz entfernt werden. Der Eingriff erfolgt vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter, meistens aber vor Beginn oder während der Pubertät. Der Eingriff wird ohne medizinischen Grund ausgeübt und ist meist mit starken Schmerzen verbunden. Sie können schwere körperliche und psychische Schäden verursachen vgl. Hulverscheidt, M. (2002); S vgl. Schnüll, P. (1999); S vgl. Rosenke, M. (2000); S vgl

9 5 2.2 VERSTÜMMELUNG Der Begriff Verstümmelung, aus dem lateinischen mutilatio, bezeichnet die radikale Veränderung der Gestalt durch äußere Einwirkung. Eine Verstümmelung kann mit Verlust von Funktion oder wichtiger anderer Bestandteile einhergehen. Die Körperverstümmelung ist eine auf Dauer einschränkende und auch als nachhaltig bewertende Verletzung des biologischen, aber insbesondere menschlichen Körpers durch äußere Einwirkungen. Meistens bezeichnet der Begriff den Verlust eines oder mehrere Körperteile OPERATION Eine Operation ist ein zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken chirurgischer Eingriff in den lebenden, menschlichen Organismus und damit in die körperliche Integrität des Betroffenen. Eine Operation gilt rechtlich als Körperverletzung vgl vgl. Pschyrembel (2002); S 1211

10 6 3 ARTEN DER WEIBLICHEN BESCHNEIDUNG An dem Tag, an dem die Mädchen beschnitten werden sollen, werden sie in das Frauenleben und in die Rolle der zukünftigen Mutter geführt. Die Mädchen erwarten diesen Tag, an dem sie eine kleine Braut werden, mit großer Anspannung. Was genau aber mit ihnen passiert, wissen sie nicht, da sie bis zum Tag der Beschneidung von ihren bereits beschnittenen Genossinnen ferngehalten werden. Das einzige was die Mädchen von diesem Tag wissen, ist, dass sie neue Kleider, Geschenke und Schmuck bekommen und dass ein großes Fest gefeiert wird. Von diesem Fest werden sie aber nicht viel mitbekommen, weil sie vor lauter Schmerzen nicht aufstehen können, beziehungsweise das Bett für mehrere Wochen hüten müssen oder sogar schon tot sind. 17 Da es unterschiedliche Praktiken der Genitalverstümmelung gibt, hat sich noch keine einheitliche Terminologie gebildet, da es mehrere verschiedene Techniken zur Verstümmelung der Geschlechtsorgane gibt. 18 Meistens wird sie schon bei Säuglingen, oder bei Kleinkindern beziehungsweise jungen Mädchen durchgeführt und ist eine verstümmelnde Operation mit medizinischen, psychischen sowie sozialen Folgen. 19 Im Folgenden die drei Arten der Genitalverstümmelungen. 3.1 SUNNA Der Begriff Sunna bedeutet im arabischen Gewohnheit und Tradition. Diese Art der Verstümmelung findet man nur sehr selten. 20 Man unterscheidet zwischen der milden Sunna und der modifizierten Sunna (Klitorisdektomie). 21 Hier wird entweder die Klitorisvorhaut, die Klitorisspitze oder die ganze Klitoris entfernt. Die Sunna ist die mildeste Beschneidungsform vgl. Okroi, E. (2001); S 21ff 18 vgl. Rothmüller, S. (2004); S vgl. Stand: vgl. Rothmüller, S. (2004); S vgl. Lai, M. (2007); S vgl. Domenig, D. (2007); S 475

11 7 3.2 EXZISION Bei dieser Art werden die Klitoris und auch die kleinen Schamlippen weggeschnitten und manchmal werden sogar noch die großen Schamlippen gestutzt. 23 Abb. 1: Normale weibliche Anatomie 24 Abb. 2: Exzision INFIBULATION ODER PHARAONISCHE BESCHNEIDUNG Bei der radikalsten Form der Beschneidung werden die Klitoris und die kleinen Schamlippen ganz entfernt, die großen Schamlippen ausgeschabt und nur bis auf eine kleine Öffnung (Hirsekorngröße) zugenäht, die den Abfluss von Urin und Menstruationsblut erlaubt. Um den Geschlechtsverkehr zu ermöglichen, muss der Ehemann seine Frau wieder öffnen. Gemäß dem Ehrenkodex sollte dies mit dem Penis und in der Hochzeitsnacht passieren. Dieser qualvolle Prozess dauert aber meistens mehrere Wochen oder Monate. Oft muss der Ehemann auch mit einem Messer nachhelfen, oder bringt seine Ehefrau zu einer Hebamme oder zu einem Arzt, welcher dann heimlich oder gegen eine hohe Bezahlung die Öffnung so vergrößert, dass der Koitus möglich ist. Bei einer Geburt sind Episiotomien (Dammschnitt) notwendig, wobei aber nicht die Infibulation geöffnet wird, sondern seitliche Dammschnitte vollzogen werden. Nach der Geburt werden dann die Infibulation und auch die Episiotomie wieder auf Hirsekorngröße zugenäht vgl. Domenig, D. (2007); S vgl. Domenig, D. (2007); S 475

12 8 4 DIE BEDEUTUNG DER BESCHNEIDUNG IM ISLAM Die Frage, warum diese grausame Praxis der weiblichen Zirkumzision noch immer existiert, kann mit vielen Argumentationen beantwortet werden. Vieles weist auf die Unkenntnis von medizinischen Fakten hin oder basiert schlicht und einfach auf Aberglauben und Mythen. Heute ist dieses Ritual bei Gesellschaften, die großen Wert auf Tradition und Sitte der Vorfahren legen und bei denen die Begriffe wie Familienehre und Keuschheit eine große Bedeutung haben, verbreitet. Viele wissen gar nicht warum sie diesen Brauch mitmachen, sie wissen nur, dass sie wenn sie sich dagegen stellen, ihnen Ächtung und gesellschaftliche Isolation droht FAMILIENLEBEN IM ISLAM Die Familie gilt als Grundbaustein sowie als Garant für die Aufrechterhaltung der islamischen Ordnung. Auf Grund des hohen Stellenwertes im Denken wird der Familie immer vorrangige Bedeutung gegenüber anderen Mitgliedern der Gesellschaft eingeräumt. Das gilt für die Versorgung und die Unterstützung hilfsbedürftiger Angehöriger, aber genauso für die Bereiche der Erziehung und Sozialkontrolle, in denen sich die Familie als wichtigstes Instrument zur Erhaltung religiöser und kultureller Normen zeigt NOTWENDIGKEIT ZU HEIRATEN; HEIRATSALTER; PARTNERWAHL Heirat ja oder nein, diese Frage stellt man in der islamischen Gesellschaft nicht. Allen Menschen, die geistig und körperlich in der Lage sind, wird eine Ehe, mit dem Ziel der Familiengründung, empfohlen. Die Ehe gilt als die natürliche Bestimmung eines jeden Menschen und ist Bestandteil eines Gottes wohlgefälligen Lebens. Die Ehe ist geradezu eine Pflicht, aber auch ein Recht, dass niemanden vorenthalten werden darf. Sexualität wird als Gabe Gottes verstanden und hat zum Ziel Mann und Frau Genuss und Nachkommen zu verschaffen. Der Mensch hat nicht das Recht sich dieser Aufgabe zu verschließen, die ihm im göttlichen Heilsplan zukommt und darf nicht gegen seine ureigene Natur verstoßen vgl. Okroi, E. (2001); S vgl. Breuer, R. (1999); S vgl. Breuer, R. (1999); S 15ff

13 9 Heiratsalter: Im Prinzip gibt es kein Mindestalter für die Eheschließung. Voraussetzung für die Mündigkeit und die Fähigkeit für den Vollzug der Ehe ist das Eintreten der Geschlechtsreife. Diese ist, je nach Lehrmeinung, bei Mädchen zwischen neun und dreizehn Jahren und bei Buben zwischen elf und fünfzehn Jahren. Es ist aber auch erlaubt schon im Kindesalter zu heiraten, jedoch müssen hier beide Parteien durch einen gesetzlichen Vormund vertreten sein. Nach Eintreten der Volljährigkeit haben die Jugendlichen dann das Recht die Ehe zu lösen oder zu vollziehen. Aus zahlreichen Gründen wie zum Beispiel das höhere Bildungsniveau, von dem vor allem die Mädchen profitieren oder die wirtschaftlich schlechten Rahmenbedingungen, die eine frühe Heirat mit allen finanziellen Konsequenzen verhindern, hat sich das Heiratsalter in den letzten Jahrzehnten erhöht. Das Alter der Braut bei der ersten Eheschließung steigt analog zum Bildungsgrad. Eine Analphabetin heiratet durchschnittlich mit 18 Jahren; eine Frau mit Ober- oder Hochschulbildung heiratet circa mit 26 Jahren. 30 Partnerwahl: Wenn man das geeignete Alter erreicht hat, beteiligt sich meist die ganze Familie an der Suche nach einem passenden Partner. Hier spielen oft auch familiäre Interessen eine große Rolle. Die Ehe ist meistens nicht nur eine Verbindung von zwei Personen, sondern auch eine Verbindung zwischen zwei Familien. Die Frauen der Familien des Bräutigams, können die Frau unverschleiert sehen und kennenlernen, um dann dem Bräutigam ihre Vorzüge zu schildern RECHTE UND PFLICHTEN DER EHEPARTNER Die Ehe ist eine Vertragsgemeinschaft, in der beide Parteien klare Rechte und Pflichten haben, welche sie auch mit Abschluss eines Ehevertrages akzeptieren müssen. Wie in vielen patriarchalischen Gesellschaften gilt der Mann als Haupt der Familie und der ehelichen Gemeinschaft. Zu den Pflichten eines Mannes zählen, dass er seine Frau mit allem notwendigen an Nahrung, Kleidung, Wohnung und medizinischer Versorgung zu versorgen hat, soweit es seine finanziellen Möglichkeiten zulassen und die auch dem Lebensstandard der Frau, den sie bis vor der Heirat gelebt hat, entsprechen. Die Frau jedoch soll nicht mehr verlangen als vernünftig und möglich ist, damit sie dem Mann nicht das Gefühl gibt, er sei seinen ehelichen Pflichten nicht gewachsen und um sein Ehrgefühl nicht zu verletzen. Die Frau hat prinzipiell ihrem Mann zu gehorchen, außer er fordert sie zu Ungehorsamkeit gegen Gott auf. 30 vgl. Breuer, R. (1999); S 18 ff 31 vgl. Breuer, R. (1999); S 21ff

14 10 Weitere Rechte des Mannes sind, dass die Frau ihm treu ist, sorgsam mit seinem Vermögen und seinem Ruf umgeht, sowie seine Eltern achten. Zu den positiven Aspekten der Frauen werden neben den Rechten auf Unterhalt, freie Verfügung über ihr Vermögen und sexuelle Befriedigung auch weitere Rechte hinzugefügt. Der Ehemann soll sie liebevoll behandeln, trösten, erheitern, soviel Zeit wie möglich mit ihr verbringen, er soll Rücksicht auf ihre Gefühle nehmen, sie belehren wo es notwendig ist und ihren Lebenswandel sorgsam und eifersüchtig überwachen. All diese Rechte kann eine Frau kaum einklagen. Es bleibt der Willkür des Mannes überlassen, ob er seinen Pflichten nachkommt. Eine Auflösung der Ehe kann eine Frau aber nur in wenigen Fällen und unter großen Schwierigkeiten erwirken SEXUALITÄT UND FAMILIENPLANUNG Der Frau ist es verboten sich ihrem Mann zu verweigern. Dem Mann wird empfohlen, dass er den Geschlechtsakt zärtlich einleitet und im Moment des Orgasmus den Namen Gottes ruft. Es gibt verschiedene Perioden der Enthaltsamkeit, die eingehalten werden müssen. Ein Beispiel ist, dass der Geschlechtsverkehr für die helle Tageszeit des Fastenmonats Ramadan verboten ist oder auch dass sich die Gläubigen während ihrer Pilgerfahrt nach Mekka für mehrere Tage in einen Weihezustand begeben, der geschlechtliche Beziehungen ausschließt. Außerdem sind der Frau sexuelle Kontakte während der Menstruation untersagt und auch vierzig Tage nach einer Geburt, da sie in dieser Zeit als unrein gilt. Die Fortpflanzung ist eines der Hauptziele der Ehe. Generell gibt es keine Vorschriften für die Familienplanung, außer dass eine zweijährige Stillzeit vorgesehen ist, da in dieser Zeit eine weitere Schwangerschaft eher gering ist. Akzeptiert werden sowohl die natürliche Familienplanung, als auch lokal verwendete chemische und mechanische Mitteln und auch die Pille. Umstritten ist jedoch die Spirale und eine Sterilisation darf nur bei schwerwiegender medizinischer Indikation vorgenommen werden. Nicht akzeptiert wird die allzu rasche Aufeinanderfolge von Schwangerschaften, da man auch auf den Gesundheitszustand der Frau Rücksicht nimmt, aber nicht aufgrund von persönlichen Interessen der Frauen, wie zum Beispiel eine Berufstätigkeit oder die Sorge um ihre Figur nach einer weiteren Schwangerschaft vgl. Breuer, R. (1999); S 33 ff 33 vgl. Breuer, R. (1999); S 42 ff

15 GEBURT NAMENSGEBUNG BESCHNEIDUNG Die Geburt eines Kindes stärkt die Position der Frau in der Familie des Mannes. Eine Schwangere kann nur in etwas privilegierten Bevölkerungsschichten und im städtischen Raum mit Rücksicht und Schonung rechnen. Das Mutterschutzgesetz verbietet bestimmte Tätigkeiten und es sind arbeitsfreie Zeiten vorgesehen. In ländlichen Bereichen geht so etwas aber leider nicht. Das liegt an den harten Lebensbedingungen des Alltags, der die volle Arbeitskraft der Frau in der Familie, dem Haushalt und der Landwirtschaft einfordert. Eine Erleichterung für Schwangere gibt es jedoch so ist sie zum Beispiel von der Pflicht zum Fasten während des Ramadans befreit. Mit der Geburt eines Jungen gibt es oft euphorische Freude, die bei einem Mädchen eher verhalten ist. Dies hat vorrangig soziale und wirtschaftliche Gründe. Jungen werden als Arbeitskräfte gesehen und sind in ärmeren Ländern meist die einzige Altersversorgung für die Eltern. Die Töchter hingegen verlassen mit der Heirat ihre Familie. Außerdem gilt die Erziehung von Jungen als leichter, da ihr Verhalten weder die Familienehre noch ihre Heiratschancen beeinträchtigen kann. Bei den Mädchen schätzt man die große Fügsamkeit und Sanftmut, ihre Unterstützung der Mutter bei der Arbeit und die offenbar ausgeprägte Neigung, die Pflege der alten und kranken Eltern zu übernehmen. Die Geburt eines Mädchens ist oft eine große Enttäuschung und die meist frustrierten Ehemänner bestrafen dafür ihre Frauen. Als besonders empfehlenswert gilt der siebte Tag nach der Geburt für die Namensgebung. Die Namensfrage wird nicht lange diskutiert, sondern spontan nach der Geburt entschieden. Diese Entscheidung trifft meist der Vater oder manchmal auch der Großvater oder die Großmutter. Die Mutter hat bei einem Jungen fast kein Mitspracherecht, bei einem Mädchen etwas mehr. 34 Die Beschneidung von Jungen ist in der islamischen Welt üblich, die der Mädchen dagegen umstritten. In der Praxis gibt es viele regionale Unterschiede. Generell werden Mädchen später als Jungen beschnitten, aber auf jeden Fall vor dem Erreichen der Pubertät. Der Eingriff kann von einem kleinen Einschnitt am oberen Ende der Scheide, aber auch aus einer kompletten Entfernung der Klitoris und der Schamlippen bestehen. Auf Grund der mangelnden Hygiene haben die Eingriffe schwere und oft tödliche Erkrankungen zur Folge. Dennoch werden sie aber trotzdem weiterhin praktiziert vgl. Breuer, R. (1999); S 53 ff 35 vgl. Heine, P. (1997); S 148

16 PUBERTÄT UND GESCHLECHTSREIFE Das Erreichen der Geschlechtsreife bedeutet einen tiefgreifenden Einschnitt im Leben der Jugendlichen. Mädchen und Jungen gehören nunmehr endgültig zur Frauen- bzw. Männerwelt, mit allen Konsequenzen, die mit Verhalten, Kleidung, Geschlechtertrennung und die Rolle in der Familie und Gesellschaft verbunden sind. Diese Zuordnung bahnt sich schon lange vorher an und beginnt eigentlich schon mit der Geburt des Kindes und der geschlechtsspezifischen Erziehung. Später, mit dem Eintritt in die Pubertät endet die unbeschwerte Kindheit und der Jugendliche zählt zum vollgültigen Mitglied der Gesellschaft. Die Identifizierung mit der geschlechtsspezifischen Rolle verstärkt sich und zeigt sich auch verstärkt in der Familie. Väter und Brüder übernehmen vor allem die Rolle die Familienehre rein zu erhalten. Diese kann nur durch das unzüchtige Verhalten einer Frau in Gestalt von Untreue der Ehefrau oder durch voreheliche Beziehungen einer Tochter oder Schwester gefährdet werden ERZIEHUNG UND RECHTSSTELLUNG DES KINDES Das Kind eines muslimischen Vaters ist auch automatisch, ohne ein besonderes Ritual Muslime und hat das Recht im Geiste des Islams erzogen zu werden. Oberste Pflicht der Eltern ist es, ihr Kind ganz nach den Maßgaben der Religion zu erziehen, um es zu einem frommen und rechtschaffenen Menschen zu machen. Der Vater trägt hier die Verantwortung, dass seine Kinder im angemessenen Alter die rituellen Pflichten versehen, zu denen vor allem das gemeinsame Gebet und das Fasten gehören. Die Familie ist der Hort der Erziehung, sowie der Vermittler von religiösen und kulturellen Werten und Traditionen. Eltern dürfen ihre Erziehungsziele und Methoden frei wählen, sofern sie die Interessen und die Zukunft des Kindes berücksichtigen. Das Eltern-Kind-Verhältnis ist auf jeden Fall sehr hierarchisch. Von den Eltern wird gegenüber ihren Kindern Liebe und Sorge erwartet, von den Kindern Gehorsam und Respekt. Schon bei ganz kleinen Babys ist zu erkennen, ob sie ein Junge oder ein Mädchen sind. Im Allgemeinen wird eine gute Erziehung und Behandlung der Kinder gefordert, jedoch wird die Erziehung und Ernährung der Mädchen oft weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Von ihnen wird schon ab drei Jahren erwartet, dass sie handarbeiten, kleine Dinge im Haushalt erledigen oder auf jüngere Geschwister aufpassen. Ab circa 7 Jahren wird dann deutlich, dass die Erziehung der 36 vgl. Breuer, R. (1999); S 78 ff

17 Töchter hauptsächlich die Aufgabe der Mutter ist, um ihr die Grenzen zwischen Erlaubtem und Verbotenem einzuschärfen vgl. Breuer, R. (1999); S 61ff

18 14 5 HISTORISCHE ENTWICKLUNG UND VERBREITUNG Die Angaben zur Existenz von FGM differieren in den einzelnen Ländern. Dies trifft auf ihre geographische Verbreitung zu. Faktoren wie zum Beispiel Bevölkerungswachstum oder Abwanderung und Flucht auf Grund von Bürgerkriegen führen zum Anstieg und zur räumlichen Weiterverbreitung von FGM. Mit der Existenz der weiblichen Verstümmelung sehen sich Nicht- Herkunftsländer in Afrika sowie folgende Länder konfrontiert: Asien, Australien, Europa, Nordamerika, Südamerika und Ozeanien. 38 Die Tradition der Verstümmelung ist bis heute am intensivsten in Afrika. 130 Millionen Frauen sind auf dem afrikanischen Kontinent genitalverstümmelt. 39 Außerhalb von Afrika findet sich die weibliche Verstümmelung in den arabischen Emiraten, im Südjemen, Bahrain, Oman und auch im muslimischen Kulturbereich auf den Philippinen, in Malaysia, Indonesien und weiters auch bei einer kleinen muslimischen Gruppe in Indien. Zusätzlich erstreckt sie sich auch noch auf Teile Perus, Brasiliens und Ostmexikos. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die genitale Verstümmelung auch nach Europa, vor allem nach Frankreich, England, die USA und Kanada durch Auswanderer aus Beschneidungsländern gebracht. Afrika: Die weibliche Genitalverstümmelung wird in 28 Ländern Afrikas praktiziert. Lokalisiert ist sie im Nordosten, Osten und in Zentral- bis Westafrika. Am Horn von Afrika, sprich in Somalia und Dschibuti sind fast 100% der Mädchen und Frauen betroffen. In Äthiopien, Eritrea, Sudan und Sierra Leone sind es etwa 90%. In den nordafrikanischen Ländern wie Algerien, Marokko, Tunesien und Libyen wird die Beschneidung an Mädchen und Frauen nicht praktiziert. Ausnahmen gibt es nur in wenigen ethnischen Gruppen, die an der Grenze zur Sahara leben. 40 Die Tabelle soll die Anzahl der an FGM betroffenen Frauen in Afrika verdeutlichen: Land in Prozent in Zahlen Ägypten Nordostafrika Burkina Faso Westafrika Dschibuti Nordostafrika Ghana Westafrika vgl. Schnüll, P. (1999); S vgl. Hermann, C. (2000); S vgl. Okroi, E. (2001); S 28

19 Kamerun Zentralafrika Kenia Ostafrika Somalia Nordostafrika Tansania Ostafrika Zaire Zentralafrika Abb. 3: Von FGM betroffene Frauen und Mädchen in Afrika (leicht modifiziert) 41 Asien: Im Nahen Osten wird die FGM des Typs 1 bei Mädchen und Frauen aus dem Oman, dem Jemen und den Vereinigten Arabischen Emiraten angewandt. 42 Australien: Auch bei den australischen Ureinwohnern ist die weibliche Genitalverstümmelung bekannt. Hier wird die Beschneidung als Dammschnitt durchgeführt, den der Beschneider auch noch zusätzlich eigenhändig mit drei Fingern dilatiert. Nach der Operation folgt noch ein obligatorischer Geschlechtsverkehr eine Art offene genitale Kommunikation im Sinne kultischer Promiskuität. 43 Amerika: Hier gibt es keinen sicheren Beweis, dass die weibliche Zirkumzision bei den Ureinwohnern bekannt ist. Sie wurde jedoch bei den Indianerstämmen in Ostmexiko, Peru und Westbrasilien praktiziert. 44 Europa: Es gibt Beweise, dass die alten Römer bei ihren Sklavinnen die weibliche Zirkumzision durchgeführt haben. Im heutigen Europa gibt es eine hohe Dunkelziffer. Es sind Fälle bekannt, in denen Beschneiderinnen aus Senegal, Mali und Somalia eingeflogen wurden, um afrikanische Mädchen in Frankreich, Deutschland und Schweden zu beschneiden. Es handelt sich hier um Töchter afrikanischer Emigranten vgl. Schnüll, P. (1999); S vgl. Okroi, E. (2001); S vgl. Okroi, E. (2001); S vgl. Okroi, E. (2001); S vgl. Okroi, E. (2001); S 30

20 16 6 ABLAUF DER WEIBLICHEN BESCHNEIDUNG Meistens ist die genitale Verstümmelung ein zeremonielles Fest. Das Mädchen erhält Geschenke und bekommt von allen Seiten viel Zuwendung. Die Mädchen stehen zum ersten Mal in ihrem Leben im Mittelpunkt. Im äußersten Fall haben die Mädchen und Frauen eine Ahnung was möglicherweise mit ihnen geschieht, weil ihnen nahegelegt wird, dass sie tapfer sein sollen und Schmerzensschreie unterdrücken sollen. Doch im Prinzip wissen sie nichts, weil sie niemand aufklärt, da das Thema tabu ist. Wenn sie nicht irgendwo heimlich mitbekommen haben, was auf sie zukommt, sind sie bei weitem nicht darauf vorbereitet was tatsächlich mit ihnen passiert. Mehrere Frauen, meist Verwandte halten das Mädchen fest und spreizen ihre Beine; die Beschneiderin nimmt dann die Amputation der Genitalien vor. Den Schmerz, den die Mädchen ertragen müssen, ist schier unerträglich DAS ALTER Das Alter der Mädchen, in dem die Beschneidung durchgeführt wird, ist von Land zu Land verschieden. Jedoch werden die meisten Mädchen vor Eintreten der Pubertät beschnitten. 47 Bei den jüdischen Felashas in Äthiopien und bei den Nomaden im Sudan werden die Mädchen schon in den ersten paar Tagen nach ihrer Geburt beschnitten, in Ägypten und in einigen Staaten Zentralafrikas kann es sich bis zum siebenten Lebensjahr ziehen. Im Erwachsenenalter findet man diese Rituale eher selten. Jedoch exzisieren die Ibo in Nigeria die Frauen kurz vor der Heirat und die Aboh im mittleren Westen Nigerias erst vor der Geburt des ersten Kindes. Meistens wird die Beschneidung in immer jüngerem Alter vollzogen, da sie in einigen Staaten, wie Sudan und Ägypten gesetzlich verboten ist. Der Hauptgrund aber liegt darin, dass jeglicher Widerstand der Mädchen, der durch die Medien und Schuldbildung erworben wird, verhindert werden soll vgl. Schnüll, P. (1999); S vgl. Okroi, E. (2001); S vgl. Rosenke, M. (2000); S 20

21 DIE AUSFÜHRENDEN Tradition ist es, die in der Familie vererbte Aufgabe der Frauen, die Beschneidung durchzuführen. So ist es die Aufgabe der Großmutter, die Eingriffe der betreffenden Mädchen durchzuführen, manchmal vollziehen diese Aufgabe aber auch alte Dorffrauen. 49 In der Regel sind die Ausführenden der Beschneidung traditionelle Hebammen. Im östlichen Senegal wird sie auch von Frauen anderer Berufe durchgeführt, wie der Schmiedekaste, oder in Nigeria von Barbieren. Auch umherreisende Zigeunerinnen oder Wahrsagerinnen führen Beschneidungen durch. In Gambia und Nigeria wird die Beschneidung von Männern durchgeführt, die auf den Markt einen sogenannten traditionellen Friseursalon besitzen. Die Männer praktizieren neben Haarschneiden auch kleinere chirurgische Eingriffe, wie Aderlass, Anbringen von Stammeszeichen im Gesicht und eben auch Beschneidungen OPERATIONSBEDINGUNGEN Je nach Region und Beschneidungstyp sind die Instrumente zur weiblichen Beschneidung sehr unterschiedlich. Im Allgemeinen kommen alle scharfen Gegenstände in Frage, wie Fingernägel, Steine, Pferdeschwanzhaare, Glasscherben, Küchenmesser, Beschneidungsmesser, Rasierklingen, scharfe Deckel einer Metalldose, sowie auch chirurgische Scheren und Skalpelle. 51 Normalerweise wird die FGM außerhalb eines Krankenhauses durchgeführt. Gründe dafür sind zum Bespiel, dass die traditionellen Beschneiderinnen nicht in Kliniken tätig sind, dass die Beschneidung gesetzlich verboten sein kann, dass es oft nicht möglich ist überhaupt ein Krankenhaus zu erreichen oder schlicht und einfach auch, weil in der Region überhaupt kein einziges Krankenhaus existiert. Die Folge ist, dass Lokalanästhesie oder eine Vollnarkose in der Regel gar nicht erfolgt. Ab und zu werden Kräuterzubereitungen oder kaltes Wasser zur Schmerzlinderung verwendet. Um die Wunde dann zu vernähen, werden zum Beispiel Schafdärme, Pferdehaare, Bast, Bindfäden, Akaziendornen oder auch Eisenringe verwendet. Um die Blutung zu stillen, wendet man Asche, Kräuter, kaltes Wasser, Pflanzensäfte, Blätter oder auch Wundpressen aus Zuckerrohr an. Anhand dieser Bedingungen wird sehr klar, dass die Beschneidung mit extremen Qualen für die Betroffenen verbunden ist. 49 vgl. Rosenke, M. (2000); S vgl. Okroi, E. (2001); S 33ff 51 vgl. Okroi, E. (2001); S35

22 18 7 GRÜNDE, HINTERGRÜNDE & FOLGEN Egal was als Begründung für eine Beschneidung angegeben wird, wichtig ist, dass es für betroffene Afrikanerinnen normal und unumgänglich ist, beschnitten zu sein. Eine nicht beschnittene Frau wird diskriminiert, als heiratsunfähig angesehen und gilt als Außenseiterin. 52 Eine Genitalverstümmelung hinterlässt körperliche, seelische sowie sexuelle Schäden. Diese treten entweder unmittelbar oder später auf und führen lange Zeit oder sogar lebenslänglich zu drastischen Beeinträchtigungen der Lebensqualität oder können auch zum Tod führen. 53 Folgend zeigt die Tabelle einige Begründungen für eine Beschneidung. Tradition Unreine und potenziell hypertrophierende Klitoris Ästethik Jungfräulichkeit Klitoris als Stachel Eine Mehrheit der praktizierenden Afrikanerinnen beruft sich auf die kulturelle Tradition. Es heißt dann, dass man es bei uns so macht, weil man es immer gemacht hat, oder dass es zu unserer Tradition gehört, dass es so gemacht wird. Die Klitoris gilt als unrein und als potenziell hypertrophierend und wird deshalb entfernt. Unbeschnittene Genitalien müssen beschnitten werden, weil sie als unschön gelten. Durch die Infibulation soll der Ehemann die Gewissheit haben, der Erste zu sein und außerdem soll sie als Schutz vor Verführung und Vergewaltigung dienen. Die Klitoris wird als Stachel angesehen und muss deshalb entfernt werden, weil er den Mann beim Geschlechtsverkehr und das Kind bei der Geburt verletzen kann. Abb. 4: die häufigsten Begründungen für eine Beschneidung (leicht modifiziert) vgl. Domenig, D. (2007); S vgl. Schnüll, P. (1999); S vgl. Domenig, D. (2007); S 478

23 ÄSTHETISCHE UND RELIGIÖSE BEGRÜNDUNGEN Frauen in Ländern, wo FGM praktiziert wird, wird von Kind an eingetrichtert, dass ihre weiblichen Genitalien im natürlichen Zustand unhygienisch und unästhetisch sind. Es wird geglaubt, dass von der Klitoris aus unangenehme Ausscheidungen und Gerüche ausgehen und dass sie als entstellend und hässlich gilt. In Ägypten zum Beispiel wird ein noch intaktes Mädchen als die Unreine bezeichnet. Ziel der Infibulation ist eine glatte und saubere Oberfläche im Genitalbereich herzustellen. Im Zusammenhang mit ästhetischen Aspekten steht die Tatsache, dass Töchter von Prostituierten, Geisteskranken und Sklavinnen nicht beschnitten wurden. Eine anständige Frau unterscheidet sich nur durch FGM von unanständigen Prostituierten, Geisteskranken und Sklavinnen. Das bedeutet, dass allein die Verstümmelung ihrer Geschlechtsorgane einer Frau garantieren, dass sie den überlebensnotwendigen Status einer beschützten, verheiratbaren Person erlangen. Aus diesem Grund breitet sich die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung aus, weil viele Frauen Angst haben als chalfa das Unbeschnittene bezeichnet zu werden. Durch alle Religionen Muslime, Katholiken, Protestanten, Kopten, Animisten und Atheisten zieht sich der Brauch der weiblichen Genitalverstümmelung. Es glauben sowohl muslimische als auch christliche Frauen, dass sie durch eine Beschneidung besser in der Lage sind, ihren Ehemännern zu dienen. Es sind zwar sämtliche Religionen in der Praxis verwickelt, aber die muslimische Bevölkerung Afrikas hat die stärksten Anhänger und ist am wenigsten bereit sie aufzugeben SOZIOLOGISCHE INTERESSEN Neben den bisher erwähnten Gründen, die zweifelsohne beim Erhalt des Brauches eine tragende Rolle spielen, gibt es auch noch soziologische sowie ökonomische Interessen, die in faktischer Hinsicht weitaus maßgeblich dazu beitragen, dass sämtliche Versuche zur Abschaffung der weiblichen Beschneidung auf bitteren Widerstand stoßen. 56 FGM wird auch oft als Initiationsritus für junge Frauen gesehen, mit dem sie den Prozess des Erwachsenwerdens abschließen vgl. Rosenke, M. (2000); S 33 ff 56 vgl. Rosenke, M. (2000); S vgl. g.pdf

24 MEDIZINISCHE, PSYCHISCHE UND SEXUELLE FOLGEN Medizinische Folgen: Eine akute Folge ist die Blutung. Das kann vor allem dann zur Lebensbedrohung werden, wenn Unkundige die Verstümmelung durchführen. Es kann sich eine Infektion bilden, die sich dann zu einer chronischen Infektion weiterentwickeln kann und zu ständigen Schmerzen und Problemen beim Wasserlassen führen kann. Durch eine aufsteigende Harnwegsinfektion können die Harnblase, der Harnleiter und die Nieren angegriffen werden. Die chronische Infektion kann dann weiter auch auf die Scheide, die Gebärmutter, die Eileiter sowie den gesamten Unterleib übergehen. Weiters kann es an der Narbe zu Narbenwülsten kommen. Das führt dann zu einer Verengung der Harnröhre oder der Vagina, mit Folgen wie Harnverhalt, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Geburtskomplikationen. Da beim Eingriff immer Nervenbahnen durchtrennt werden, kommt es an der Schnittstelle oft zu Nervenfaserwucherungen. Diese Geschwülste können zu einer permanenten, ständig anhaltenden Hypersensibilität mit Missempfindung führen. 58 Psychische Folgen: Die psychischen Folgen sind viel schwieriger zu erforschen. Wenige Frauen sprechen über die Folgen und über ihre Beschneidungserfahrungen als nachhaltig traumatisch. Zu erwarten sind Auswirkungen auf die psychosexuelle Entwicklung. Meist wird das Leid der Frauen eher in einer Gruppe mit gleichgesinnten besser verarbeitet und ertragen. 59 Der Eingriff wird meist ohne lokale Betäubung und ohne Narkose durchgeführt. Es wird den Mädchen verboten zu schreien. Man droht ihnen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden, wenn sie sich wehren oder weinen. Allein diese Drohungen und der Gruppendruck führen dazu, dass sich die Mädchen zwingen zu schweigen, weil sie Angst vor der sozialen Isolation haben. Die Verletzung der Klitoris, der Schamlippen und des Scheideneinganges sind schon allein ein traumatisches Ereignis. Durch das Verbot, den Schmerz nicht äußern zu dürfen, wird dieses Trauma nur noch mehr verstärkt. Die körperlichen und seelischen Belastungen können so stark sein, dass das betroffene Mädchen das gesamte Ereignis nicht nur verdrängt, sondern abspaltet. Sie wissen, dass sie genitalverstümmelt wurden, können sich aber an nichts erinnern. Opfer unbeschreiblicher Gewalt zeigen oft unergründbare psychische Symptome, Angstreaktionen und Verhaltensstörungen. Weiters sind Depressionen und das Gefühl von Unvollständigkeit und Minderwertigkeit sehr häufig. 60 Sexuelle Folgen: Durch die Entfernung der Klitoris kann es zu einer Verminderung oder zum Verlust der Orgasmusfähigkeit kommen. Es gibt dafür aber keine generellen Angaben. Es gibt auch Frauen, die weiterhin orgasmusfähig sind. 61 Für genitalverstümmelte Frauen ergeben sich mehrere 58 vgl. Schnüll, P. (1999); S vgl Domenig, D. (2007); S vgl. Schnüll, P. (1999); S vgl. Domenig, D. (2007); S 477

25 21 Probleme. Sie haben Missempfindungen an der Narbe, Probleme beim Wasserlassen, sowie starke Schmerzen bei der Menstruation. Deswegen scheint es kaum möglich zu sein, Lust auf Sexualverkehr zu entwickeln, da Schmerzen dabei unumgänglich sind vgl. Schnüll, P. (1999); S 57

26 22 8 GEBURTSPROBLEME Eine Schwangerschaft und die Geburt stellen wieder eine neue Art von Schmerzen und Leiden einer beschnittenen Frau dar. Eine Erstgravida wird von ihrer Mutter und Großmutter psychisch auf den Vorgang vorbereitet. Man redet ihr ein, dass sie die Schmerzen bei der Geburt aushalten muss und dass sie tapfer sein muss. In vielen Ländern Afrikas ist es nämlich eine Schande, wenn die Frau bei der Geburt schreit. Bei manchen Stämmen muss die Frau ihr Kind ganz alleine zur Welt bringen. Es ist ihr nicht erlaubt um Hilfe zu schreien, auch nicht wenn sie dabei sterben sollte. 63 Im Folgenden werden einige geburtshilflichen Komplikationen aufgelistet. geburtshilfliche Komplikationen Fälle Antwort in % Episiotomie 59 90,8% schwere Anämie 9 13,8% Wundinfektion und Puerperalfieber 9 13,8% Blasen Scheiden - Fistel 5 7,7% Sectio 1 1,5% Thrombosen 1 1,5% gesamt % Abb. 5: geburtshilfliche Komplikationen (leicht modifiziert) 64 Damit man die geburtshilflichen Komplikationen, die im Zusammenhang mit der weiblichen Beschneidung stehen, besser verstehen kann, möchte ich nun einige Aspekte über Geburtshilfe, am Beispiel von Sudan, darstellen. Die meisten Geburten finden zu Hause statt. In großen Städten werden mittlerweile nicht nur mehr Risikogeburten, sondern auch normale Geburten im Krankenhaus entbunden. Ein Arzt wird nur bei Komplikationen hinzugezogen. Spontane Geburten erledigen die Hebammen alleine, einschließlich der Versorgung einer Episiotomienaht. Auf Grund der vielen Geburten und den katastrophalen Arbeitsbedingungen sind die Hebammen oft überfordert und schlechter Laune. 63 vgl. Okroi, E. (2001); S vgl. Okroi, E. (2001); S 79

27 23 Für eine infibulierte Frau ist eine Geburt eine sehr schmerzhafte Erfahrung, da sie neben den Eröffnungsschmerzen noch zusätzlich enorme Schmerzen bei der vaginalen Untersuchung aushalten muss. Als schwierig stellt sich auch das Katheterisieren infibulierter Frauen dar. Es erfordert großes Geschick, da die äußere Urethralöffnung hinter der Zirkumzisionsnarbe liegt und dadurch sehr schmerzhaft für die Frau ist. Wenn zusätzlich noch die Indikation eines Blasenkatheters gegeben ist, müssen die Frauen neben den Schmerzen auch noch das hohe Risiko einer Blasenentzündung in Kauf nehmen. Viele beschnittene Frauen sind bei der Geburt auf medizinisches Personal angewiesen. Da leider mehr als ein Drittel der Geburten ohne Anwesenheit eines Geburtshelfers erfolgt, kann man sich die Auswirkungen, Risiken und Komplikationen selber gut vorstellen, denen infibulierte Frauen ausgesetzt sind GYNÄKOLOGISCHE KOMPLIKATIONEN Frauen mit einer genitalen Beschneidung, insbesondere der Infibulation, bedürfen einer besonderen ärztlichen und psychosozialen Betreuung und Beratung, vor allem was die körperlichen Folgen wie Genitalinfektionen, Blaseninfektionen und Sterilität, aber auch Sexualprobleme betrifft. Für einen problemlosen und unkomplizierten Arzt-Patienten-Kontakt haben sich einige Empfehlungen ergeben: eine einfühlsame Anamnese, eventuell mit einer Dolmetscherin. Auf jeden Fall soll der Begriff Beschneidung verwendet werden. genaue und klare Befunderhebung und Untersuchung Infektionen indiziert behandeln Blut- und Urinabflussbehinderungen beheben bei Schwangeren beschnittenen Frauen mit einem engen Scheidenausgang kann eine erweiternde Operation auch während der Schwangerschaft medizinisch vorgenommen werden, wenn Blaseninfektionen aufgetreten sind trotz der Öffnung der Infibulation, durch einen kontrollierten Dammriss oder einer Episiotomie soll eine normale Geburt möglich sein Besonders bei einer Geburt ist das Öffnen der Infibulation gewünscht, aber auch bei entsprechenden Beschwerden wie Harnwegsinfektionen oder Menstruationsstörungen. In der Schwangerschaft muss der Geburtshelfer entscheiden, inwieweit die Beschneidung ein Geburtshindernis darstellen kann. Zu diesem Zeitpunkt soll eine eventuell unter der Geburt 65 vgl. Okroi, E. (2001); S 78ff

28 24 notwendige Öffnung der Beschneidung erörtert werden. Hier müssen aber auch noch zusätzlich die medizinischen, psychischen und sozialen Aspekte sowohl von der Öffnung als auch von der Wundversorgung nach der Geburt besprochen werden. Ziel soll es sein, dass bei der Wundversorgung nach der Entbindung der Scheidenausgang wieder so hergestellt wird, dass es nicht zu möglichen Problemen wie Schwierigkeiten beim Wasserlassen, erschwerten Geschlechtsverkehr, schwere Dysmenorrhoe oder rezidivierenden Infektionen kommen kann. 66 Zu weiteren gynäkologischen Anomalien gehören die Keloidbildung, Fertilitätsprobleme, Harnwegsinfekte, Zystenbildungen im Narbenbereich und sexuelle Probleme GEBURTSHILFLICHE KOMPLIKATIONEN Das harte und unelastische Narbengewebe lässt die Dehnung der Vagina, die für die Geburt erforderlich sind, nicht zu. Eine exzisierte oder infibulierte Frau kann nicht auf die notwendigen 10cm eröffnen, deshalb sind immer eine Episiotomie und/oder das Einschneiden der Narbe notwendig. Die Verhärtungen des Narbengewebes führen zusätzlich regelmäßig zu Rissen in den angrenzenden Geweberegionen und verlängern somit die Wehen. Das Aufschneiden der Narbe aber während der Entbindung ist sehr risikobehaftet, da sich zu diesem Zeitpunkt sehr viel Blut in den Venen der Genitalregion staut % der verstümmelten Frauen erleiden einen sternenförmigen Riss der Narbe bei Erstgeburten, der danach dann äußerst schwierig zu vernähen ist und zusätzlich zu einem Blutsturz mit Schock und Tod der Mutter führen kann. Zusätzlich bildet eine verletzte Narbe auch immer schmerzhafte Hämatome. Weiters treten bei verstümmelten Frauen mindestens doppelt so häufig Dammrisse auf, wie bei unbeschnittenen. Wenn zum Beispiel ein Dammriss dritten Grades entsteht, kann es hier zu einem Mastdarmriss mit Beschädigung des Sphinkters kommen und weiters zu einer motorischen Darminkontinenz. Es kann auch durch den konstanten Druck des Kindskopfes auf die Harnröhre und die Blase oder auch den Mastdarm zu Blutstau, Nekrosen betroffener Gewebe und Fisteln kommen. Fisteln können urethrovaginal, vesikovaginal oder als vaginorektale Fisteln einige Tage nach der Geburt auftreten, wobei aber schon vorhandene Fisteln zu schwierigen Geburten (zum Beispiel Zangengeburten) führen können. Blasen- und Darminkontinenz sind Folgen, die wegen des Geruchs der ständig austretenden Fäkalien zur sozialen Ächtung der Frauen führen. Zusätzlich erschweren Exzision und Infibulation gynäkologische Untersuchungen oder machen sie sogar unmöglich, da die Hebamme 66 vgl. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 103, (2006); S vgl. ling.pdf

29 25 den Geburtsvorgang nicht richtig verfolgen kann und auch nicht erkennen kann, ob sich er Fötus in einer schwierigen Geburtslage befindet. Ein weiteres Problem kann auftreten, wenn bei der Klitoridektomie sich hinter der verkümmerten Klitoris vermehrt Blut und Fruchtwasser sammelt, woran der Fötus ersticken kann, wenn er diese Ansammlungen einatmet. Eine verlängerte Austreibungsphase und der damit entstehende Sauerstoffmangel führen zu Gehirnschäden mit folgender geistiger Behinderung oder sogar den Tod des Fötus. Ein Prolaps der Blase, des Mastdarms oder des Uterus sind eine weitere Folge von schwierigen und zahlreichen Geburten. Zusätzlich kann FGM zu Fehlgeburten in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten führen, wenn häufig Infektionen vom Harnwegssystem auf den Uterus übergreifen. Die beschnittenen Frauen wissen größtenteils Bescheid über die Geburtsprobleme und essen deswegen während der Gravidität nur wenig, damit das Kind nicht zu groß wird. Vor allem Fleisch und Gemüse sind tabu, wodurch aber wiederum Anämien auftreten können und das Risiko steigt, dass die Frau dadurch bei der Geburt verbluten kann vgl. Rosenke, M. (2000); S 52 ff

30 26 9 FAZIT Anhand dieser Arbeit ist mir eindeutig gezeigt worden, dass die weibliche Genitalverstümmelung gegen Menschenrechte verstößt. Female Genital Mutilation stellt zwar für viele eine Tradition dar und ist nicht diskriminierend, sondern ist eher eine Integration in deren Gesellschaft. Es ist sehr schockierend, dass in vielen afrikanischen Ländern die Verletzung und der Tod der Ehefrauen oder Töchter in Kauf genommen werden, weil sie so sehr an der Tradition festhalten. Nötig wäre ein Wandel in der Denkweise aller betroffenen Menschen. Diese sollen lernen zu verstehen, dass solche Praktiken nur zur irreparablen Verletzung der Frauen führt, welche mit verheerenden gesundheitlichen Folgen verbunden sind. Vor allem Männer müssen den Drang zur Unterdrückung aufgeben und einsehen, dass auch Frauen Rechte haben. Frauen müssen über ihre Rechte aufgeklärt werden, damit sie in ihrem Bewusstsein gestärkt werden. Bis Frauen nicht einsehen, dass die weibliche Verstümmelung riskant für sie ist und Männer ihre Einstellung diesbezüglich nicht ändern, werden sich Frauen weiterhin diesem Ritual unterziehen. 69 Bei der Aufklärungsarbeit muss man die gesamte Bevölkerung erreichen und sie für das Problem sensibilisieren. Man muss die Beschneidung in Zusammenhang mit ihren zahlreichen Komplikationen und dem möglichen Tod stellen. Intensive Aufklärungskampagnen müssen gestartet werden um die richtige Zielgruppe zu erreichen, die Mädchen in den Schulen, Frauen auf dem Markt und Männer in den Moscheen, darstellen. 70 Es ist menschlich und unvermeidlich, andere Kulturen, Religionen und Auffassungen durch die Brille der eigenen Überzeugung wahrzunehmen und zu bewerten. Für das Verständnis ist es nicht hilfreich, wenn man aus der eigenen Sicht beurteilt, bevor man nicht versucht hat, das andere aus sich heraus zu verstehen. Das soll nicht zur Werteneutralität führen, aber vielleicht doch zu der Erkenntnis, dass unser Denken nicht das Maß aller Dinge ist und sich nicht auf alle Welt übertragen lässt. 71 Weiters besteht ein erheblicher Forschungsbedarf auf dem Gebiet der medizinischen Komplikationen hinsichtlich geburtshilflichen und gynäkologischen Themen. Die Initiativen, die die Verstümmelung von Mädchen und Frauen ankämpfen, sollen ihre Argumentation nicht nur auf die negativen Gesundheitsfolgen stützen, sondern vor allem auch auf die Menschenrechtsaspekte vgl. Lai, M. (2007); S vgl. Okroi, E. (2001); S vgl. Breuer, R. (1998), S vgl. ling.pdf

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