Wirtschafts- und Kulturregion Schwalm-Aue Gemeinsam mehr erreichen. Regionales Entwicklungskonzept

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1 Wirtschafts- und Kulturregion Schwalm-Aue Gemeinsam mehr erreichen Regionales Entwicklungskonzept

2 Wettbewerbsbeitrag 2014 zur Anerkennung als LEADER-Region Die Einreichung des Regionalen Entwicklungskonzeptes in vorliegender Form als Beitrag zum Bewerbungs- und Auswahlverfahren LEADER in Hessen wurde am 25. August 2014 vom Vorstand des Vereins Regionalentwicklung Schwalm-Aue e.v. beschlossen. Unter Mitwirkung zahlreicher Akteure der Region aus Vereinen und Verbänden, Unternehmen, Kreditinstituten, Institutionen und Verwaltungen, sowie Bürgerinnen und Bürgern konnte das regionale Entwicklungskonzept (REK) gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro entwickelt werden. Allen, die sich damit für die Zukunft der Region Schwalm-Aue eingesetzt haben, sei an dieser Stelle ganz herzlich für ihre Unterstützung gedankt. August 2014 Projektleitung: Regionalentwicklung Schwalm-Aue e.v. Frau Dipl.-Ing. Sonja Pauly Am Rathaus Borken (Hessen) Tel Auftragnehmer: Planungsbüro akp Frau Dipl.-I ng. Sonja Kunze Friedrich-Ebert-Straße Kassel Tel

3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Kurzfassung I II III IV 1. Gebietsabgrenzung 1 2. Vorerfahrung Lokale Aktionsgruppe Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie Schlussfolgerungen 7 3. Verfahren der REK Erstellung 8 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse Gebietsanalyse Bevölkerungsstruktur und demografische Entwicklung Wirtschaftliche Ausgangssituation und Leistungskraft Bildung und Qualifikation Verkehr Tourismus und Naherholung Energiewirtschaft Infrastrukturausstattung Regionalität, Kultur, Brauchtum Bürgerschaftliches Engagement Entwicklungsprozesse in der Region SWOT- und Bedarfsanalyse Regionale Strategie Leitbild Entwicklungsstrategie Handlungsfelder Aktionsplan Umsetzung Lokale Aktionsgruppe (LAG) Regionale Partnerschaft LEADER-Entscheidungsgremium Projektauswahl Regionalmanagement Finanzierungsplan nach Handlungsfeldern und Jahren Prozessmonitoring und Evaluierung 68 Literatur- und Quellenverzeichnis 69 I

4 Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis AN AST AZAV BA BIP BMELV BWS DB DE DEHOGA DGH DTV EFRE EE ESF EU EW ExWoSt EZ EZK FFH GfK GRW GS GVFG Hess. VGH HF HSL IC IHK KfZ KW LAG LEADER Mbit/s NGA MWel NVV ÖPNV OT Pers. RB Kassel REK RF RM S-E-K ST SWOT TAG VHS Arbeitnehmer Anrufsammeltaxi Qualitätsmanagement in der Aus- und Weiterbildung Bundesagentur für Arbeit Bruttoinlandsprodukt Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz Bruttowertschöpfung Deutsche Bahn Dorfentwicklung Deutscher Hotel- und Gaststättenverband Dorfgemeinschaftshaus Deutscher Tourismusverband Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Erneuerbare Energien Europäischer Sozialfonds Europäische Union Einwohner Forschungsprogramm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau Entwicklungsziele Einzelhandelszentralitätskennziffer Flora-Fauna-Habitat Gesellschaft für Konsumforschung Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur Grundschule Gemeindeverkehrsfi nanzierungsgesetz Hessischer Verwaltungsgerichtshof Handlungsfeld Hessisches Statistisches Landesamt Intercity Express Industrie- und Handelskammer Kraftfahrzeug Kilowatt Lokale Aktionsgrupoe Liason entre actions de dévelopment de l économie rurale (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) Megabit pro Sekunde - Übertragungsrate Next Generation Access - Nachfolgenetz des existierenden Telekommunikationszugangsnetzes, für unbegrenzte Breitbanddienste Megawatt elektrische Leistung Nordhessischer Verkehrsverbund Öffentlicher Personennahverkehr Ortsteil Personen Regierungsbezirk Kassel Regionales Entwicklungskonzept Regionalforum Rhein-Main-Verkehrsverbund Schwalm-Eder-Kreis Stadtteil Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken Touristische Arbeitsgemeinschaft Volkshochschule II

5 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildung 1: Region Schwalm-Aue im Kontext zu Landkreisen und benachbarten Entwicklungsregionen Abbildung 2: Flächennutzung in der Region Schwalm-Aue Abbildung 3: Region Schwalm-Aue im Kontext zu den Zweckverbänden Schwalm und Schwalm Eder-West Abbildung 4: Einsatz von Fördermitteln (LEADER ) nach Leitprojekten Abbildung 5: Prozentualer Anteil der Gesamtbevölkerung nach Altersklassen Abbildung 6: Einwohnerzahlen, Fläche und Einwohnerdichte Abbildung 7: Bevölkerungsentwicklung Abbildung 8: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Schwalm-Aue Abbildung 9: Pendlerbewegungen in der Region Schwalm-Aue Abbildung 10: Überregionale Verkehrsanbindung Abbildung 11: Innerregionale Verkehrsanbindung Abbildung 12: Struktur der Regionalstrategie Abbildung 13: Organisationsstruktur der LAG Schwalm-Aue Abbildung 14: Aufgaben des Regionalmanagements Tabelle 1: Unternehmens-Schwerpunkte in der Region Schwalm-Aue Tabelle 2: Beherbergungsbetriebe in der Region Schwalm-Aue Tabelle 3: Zuordnung Entwicklungsziele/ Handlungsfelder der Schwalm-Aue zu den Entwicklungszielen des Landes Hessen Tabelle 4: Ableitung der Handlungsfelder aus dem REK Tabelle 5: Teilziele Indikatoren Zielgrößen für HF 1 Tabelle 6: Teilziele Indikatoren Zielgrößen für HF 2 Tabelle 7: Teilziele Indikatoren Zielgrößen für HF 3 Tabelle 8 Teilziele Indikatoren Zielgrößen für HF 4 Tabelle 9: Geplante Aktivitäten zur Begleitung des LEADER-Prozesses Tabelle 10: Übersicht des LEADER-Fördermitteleinsatzes nach Handlungsfeldern Tabelle 11: Finanzierungstabelle LEADER III

6 Kurzfassung Kurzfassung Gebietsanalyse Die Region Schwalm-Aue umfasst die Städte Schwalmstadt und Borken, sowie die Gemeinden Wabern, Neuental, Willingshausen und Schrecksbach. Sie liegt im Schwalm-Eder-Kreis, im Regierungsbezirk Kassel, zwischen den Oberzentren Kassel, Marburg und Gießen. Im Jahr 2007 wurde die Region bereits als Fördergebiet der EU und des Landes Hessen anerkannt. Die Region Schwalm-Aue behält ihren räumlichen Zuschnitt aus der alten Förderperiode bei. Sie setzt sich aus sechs Kommunen zusammen mit insgesamt 61 Stadt- und Ortsteilen auf einer Fläche von 354 km 2. Die Stadt Schwalmstadt ist mit Einwohnern die größte Stadt des Schwalm-Eder-Kreises und stellt das wirtschaftliche Zentrum der Region dar. Cassler Bergland Landkreis Waldeck-Frankenberg Niedenstein Kellerwald- Edersee Gilserberg Landkreis Marburg-Biedenkopf Jesberg Bad Zwesten Neuental Schwalmstadt Willingshausen Schwalm-Aue Landkreis Kassel Fritzlar Borken Schwarzenborn Frielendorf Landkreis Vogelsberg Gudensberg Wabern Neukirchen Edermünde Homberg Ottrau Stadt Kassel Felsberg Schrecksbach Oberaula Guxhagen Körle Malsfeld Knüllwald Knüllwald Mittleres Fuldatal Melsungen Morschen Knüllgebiet Spangenberg Landkreis Werra-Meißner Landkreis Hersfeld-Rotenburg Mit Einwohnern unterschreitet die Region mittlerweile leicht die für LEADER- Regionen neu festgelegte Einwohnergrenze von Einwohnern. Die Verantwortlichen haben sich nach Prüfung möglicher Zusammenschlüsse gegen eine Erweiterung entschieden. Der Zuschnitt der Region hat sich mit seiner Kleinräumigkeit bewährt. Die Mischung aus zwei Mittelzentren und vier kleineren Gemeinden passt sehr gut und bringt Dynamik in die Region. Gemeinsame Erfahrungen der interkommunalen Zusammenarbeit bestehen bereits seit 1962 im Wasser verband Schwalm und durch die Einbindung in zwei interkommunale Zweckverbände. Die Region konnte mit der Unterstützung vieler Akteure, durch eine gute Zusammenarbeit und nicht zuletzt mithilfe von Fördermitteln in der vergangenen LEADER- Förderperiode einen wichtigen Beitrag zur regionalen Entwicklung der Schwalm-Aue leisten und ihr zugewiesenes Förderbudget vollständig ausschöpfen. Zwischen 2007 und 2013 sind 1,3 Mio. an LEADER-Fördermitteln in die Region geflossen. 60 Projekte konnten mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 4,2 Mio. gefördert werden. Hinzu kamen weitere Projekte aus EFRE, ELER und GVFG-Programmen, die in einem direkten Zusammenhang mit dem LEADER-Prozess standen und zusätzlich rund 1,2 Mio. an Fördermitteln in die Region brachten. Der Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue als anerkannte Lokale Aktionsgruppe (LAG) hat in der alten Förderperiode 1,5 Arbeitsplätze für das Regionalmanagement geschaffen. Die beteiligten Kommunen leisten seither einen erheblichen Finanzierungsbeitrag zur Sicherung des Regionalmanagements. Das Beteiligungsverfahren zur Erarbeitung des REK LEADER war intensiv und hinsichtlich der Ansprache von Akteuren und der gewählten Veranstaltungsformate breit gefächert. Besonders erfreulich ist, dass auch viele neue Akteure hinzugewonnen werden konnten. Insgesamt wurden 155 Personen über die vielfältigen Veranstaltungen und Arbeitsgruppen einbezogen. Über 60 Projektideen kamen zusammen, davon 23 Projekte, die umsetzungsreif sind und bereits 2015 an den Start gehen könnten. IV

7 Kurzfassung Aus der umfangreichen Gebietsanalyse und der gemeinsam im Bürgerprozess vorgenommenen Stärken-Schwächen-Analyse lassen sich zusammengefasst die folgenden regionalen Charakteristika und Gegebenheiten festhalten: Die Region kann auf eine alte Siedlungs- und Kulturgeschichte zurückschauen. Bis heute gilt der südliche Teil der Region (die Schwalm ) als traditionell ländlicher Raum, während die Region um Borken eine montan-industriell geprägte Entwicklung durchlief und sich heute als Bergbaufolgelandschaft präsentiert. Die Region Schwalm-Aue hat mit einer vergleichsweise guten verkehrlichen Anbindung (Schienen- und Straßennetz) eine großräumige Lagegunst. Die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen regionalen Teilräume hat zu spezifischen funktionalen Ausprägungen in der Wirtschaftsstruktur geführt. Für die Landwirtschaft sind die naturräumlichen Gunstfaktoren hervorzuheben. Die Region kann jedoch keine ausreichende Zahl von Arbeitsplätzen für die Bewohner bereitstellen, entsprechend hoch sind die Auspendlerquoten und die Abwanderungstendenzen bei den jungen Erwerbstätigen. Ein Überalterungstrend in der Bevölkerung sowie bei den Arbeitnehmern ist offensichtlich. Die Region ist Bildungsstandort mit einem vielfältigen Angebot an allgemeinbildenden Schulen und beruflicher Ausbildung, sowie einem funktionierenden Akteursnetzwerk in der Aus- und Weiterbildung. In der Bevölkerungsentwicklung zeichnen sich alle bekannten Phänomene des demographischen Wandels in ländlichen Räumen ab. Damit einhergehen insbesondere der Abbau an Infrastruktur und Versorgung und der Funktionsverlust von Ortskernen. Vielseitige traditionelle und moderne Kultur, Geschichte und Kulturlandschaft sind Ausdruck regionaler Lebensqualität in der Schwalm-Aue. Neben vielen ehrenamtlichen Initiativen und regionalen Kulturnetzwerken existieren auch professionelle Strukturen in hauptamtlich geführten Museen und Kleinstunternehmen der Kreativ- und Kulturwirtschaft. Von besonderer Bedeutung ist der gesamte Gewässerverlauf der Schwalm sowie die Auen des Fließgewässers. Wertvolle Tier- und Pflanzenlebensräume prägen das Bild der Schwalm, sowie zahlreiche Schutzgebiete des Naturschutzes. Regionale Strategie mit Leitbild, Entwicklungszielen und Handlungsfeldern Das regionale Leitbild definiert übergeordnete langfristige Zielvorstellungen für die Entwicklung der Region Schwalm-Aue. Es ist gleichzeitig die Antwort auf die Zukunftsanforderungen, denen sich die Region stellen muss. Es wird innerhalb der für die Region relevanten Handlungsfelder über Teilziele und Projektbündel weiter konkretisiert. Das Leitmotto der Region heißt: Wirtschafts- und Kulturregion Schwalm-Aue Gemeinsam mehr erreichen Die Region Schwalm-Aue bleibt somit bei ihrem Motto aus der letzten Förderperiode, ergänzt um die Betonung des gemeinsamen Handelns. Die Region sieht sich als Lebensraum, der gleichermaßen Wirtschafts- wie Kulturraum ist und setzt ihre Entwicklungsziele folglich gleich verteilt über beide Bereiche. Hierin liegt auch die Erkenntnis, dass wirtschaftliche Entwicklung nur dort gelingen kann, wo auch die weichen Standortfaktoren, die Bindung an das soziale und kulturelle Umfeld erfüllt sind. Aus der SWOT-Analyse, den priorisierten Handlungsbedarfen und dem Leitbild lassen sich fünf strategische Entwicklungsziele ableiten, die für die Entwicklung der Region Schwalm-Aue prioritär und handlungsfeldübergreifen formuliert sind: V

8 Kurzfassung Attraktive Stadt- und Ortskerne erhalten und Klima und Umwelt schützen Die nachhaltige Entwicklung der Region, der Stadt- und der Ortskerne ist ein wichtiges Anliegen der Region Schwalm-Aue, für das über die bisherigen Anstrengungen hinaus - neue Wege gefunden werden müssen. So sollen durch die Förderung von energieeffizientem Wohnen und Arbeiten aber auch durch die Nutzung und Erzeugung regenerativer Energien neue Perspektiven für die Region eröffnet werden. Leerstehende Gebäude können für die Schaffung vielseitiger Wohnangebote mit modernem Komfort für alle Altersgruppen genutzt werden. Die Entwicklung der Infrastruktur, wie z.b. Nahversorgung, ärztliche Versorgung oder Begegnungsräume ist eine wesentliche Grundlage für attraktive Dörfer. Hierzu zählt auch, Mobilität für alle Altersgruppen unter der Nutzung technischer und ehrenamtlicher Optionen zu ermöglichen. Daseinsvorsorge sichern, soziale Kompetenz nutzen und Vernetzung ausbauen Der demographische Wandel stellt neue Anforderungen an das Miteinander in der Region. Daher gilt es, ganzheitliche generationen- und themenübergreifende Strategien zu verfolgen und in diesem Sinne neue Modelle der Daseinsvorsorge in den Bereichen Bürgerschaftliches Engagement, Versorgung, Kultur und Mobilität zu erproben. Damit die Region Schwalm-Aue für alle Generationen lebenswert bleibt, soll mit den vorhandenen Institutionen und Initiativen ein vielseitiges Beratungsund Betreuungsangebot weiterentwickelt und aufgebaut werden. Wertvolle Kulturlandschaft schützen und nachhaltig nutzen Die vielseitige Kulturlandschaft der Schwalm ist Grundlage für die regionale Identität, für touristische Angebote für die landwirtschaftliche Produktion. Daher gilt es, diese Landschaft mit ihren wertvollen Auen zu schützen und gleichzeitig angemessen zu nutzen. Ansätze hierzu ergeben sich im Rahmen eines sanften Naturtourismus, der die landschaftliche Attraktivität in den Fokus stellt und gleichzeitig das intensive kulturelle Angebot einbindet. Mit Blick auf die Landwirtschaft sollen neue Ansätze für die Erzeugung und Vermarktung regionaler Produkte und damit auch für die Stärkung der Identifikation der Region gefunden werden. Kulturvielfalt pflegen und fördern Das Kulturangebot in der Schwalm ist umfangreich und äußerst vielfältig. Die vorhandene Kulturszene und die Museen sollen zukünftig gestärkt werden. Bereits vorhandene Ansätze zur Verknüpfung der Schwälmer Traditionen mit der Moderne, zum Austausch zwischen Stadt und Land sollen ausgebaut werden und auch Ausgangspunkt für eine Stärkung der regionalen Identität sein. Wirtschaftsstandort stärken und weiterentwickeln Um den Wirtschaftsstandort Schwalm-Aue zu stärken und weiterzuentwickeln, gilt es, in den unterschiedlichsten Sektoren Einkommensmöglichkeiten und Arbeitsplätze zu sichern und neu zu schaffen. Ein Schlüssel hierzu ist zum einen die Qualifizierung von Arbeitnehmern und die Qualitätssicherung in vorhandenen Betrieben, zum anderen die Unterstützung von Existenzgründungen und Erweiterungen von ansässigen Unternehmen. Der Tourismus ist in der Schwalm-Aue ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, daher soll die Gastgeberregion zukünftig weiter ausgebaut und die Qualität des Angebotes z.b. durch Qualifizierungen gesteigert werden. Zur Umsetzung dieser strategischen Ziele wurden vier Handlungsfelder identifiziert, die durch inhaltliche Verpflechtungen geprägt sind und damit eine integrierte Entwicklung ermöglichen. Den Handlungsfeldern wurden insgesamt 14 Projektbündel zugeordnet, die die inhaltlichen Schwerpunkte der Handlungsfelder verdeutlichen und unter denen in den nächsten Jahren Projekte umgesetzt werden sollen. VI

9 Kurzfassung Handlungsfeld 1: Siedlungsentwicklung, Klimaschutz, Mobilität 3 Projektbündel: Beispielhafte Siedlungsentwicklung; Erneuerbare Energien; Nachhaltige Mobilität Handlungsfeld 2: Gemeinwesen und Generationen 5 Projektbündel: Angebote für junge Menschen; Wohnen im Alter; Versorgung Begegnung Freizeit; Bürgerschaftliches Engagement; Betreuung und Betreuungsinfrastruktur Handlungsfeld 3: Kultur und regionale Identität 3 Projektbündel: Museen und kulturelle Initiativen; Vermittlung Kulturgeschichte-Landschaft-Regionale Identität; Direktvermarktung Handlungsfeld 4: Wirtschaftsentwicklung, Qualifizierung und Tourismus 3 Projektbündel: Existenzgründungen und Kleinstbetriebe; Bildung-Qualifizierung; Touristische Vermarktung und Infrastruktur Zu allen Entwicklungs zielen und Handlungsfeldern sind sowohl innerregionale als auch gebietsübergreifende Kooperations projekte vorgesehen. Die gebietsübergreifenden Kooperationen dienen insbesondere der Realisierung von Projekten, für die ein größerer Wirkungsbereich notwendig ist (u.a. Umsetzung Mobilitätsprojekt; Aufbau von Beratungsangeboten in den Bereichen Wirtschaft / Qualifizierung). Insgesamt elf gebietsübergreifende Kooperationsprojekte, die meisten mit den beiden Entwicklungsregionen Knüll und Mittleres Fuldatal aus dem Schwalm-Eder-Kreis, sind geplant. Die zunächst drei innerregionalen Kooperationsprojekte werden gemeinschaftlich von allen Kommunen der Schwalm-Aue getragen und verfolgen neue Ansätze der interkommunalen Zusammenarbeit. Ebenso innovativ sind vielfältige Initiativen für neue Wohnmodelle für Senioren, mit deren Umsetzung ein reichhaltiger Erfahrungsschatz in der Region heranwächst, von denen andere Regionen profitieren können. Wegen ihres hohen Stellenwertes für die Entwicklungsstrategie und ihres Modellcharakters wurden zunächst drei Projekte als Leuchtturmprojekte ausgezeichnet: Stadt-Land-Vernetzung: Kooperationsprojekt der fünf Jugendpflegen der Region Transportservice Museumsbus : Kooperationsprojekt der fünf regionalen Museen Pflegewohngemeinschaft Zimmersrode Umsetzung Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Schwalm-Aue ist als Verein organisiert und ist für die Umsetzung sowie Koordinierung der regionalen Entwicklungsprozesse in der LEADER-Region verantwortlich. Der Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue wurde bereits in der Förderphase LEADER als LAG anerkannt. Als entscheidendes Organ der LAG gilt der Vorstand. Er ist LEADER-Entscheidungsgremium und fungiert im Rahmen des LEADER-Prozesses als Steuerungs- und Lenkungsgremium. Die Begleitung der Umsetzung der regionalen Entwicklungsprozesse erfolgt durch die Geschäftsstelle und das Regionalmanagement. Das LEADER-Entscheidungsgremium wurde um zwei Mitglieder erweitert und wird in der neuen Förderperiode aus 14 Mitgliedern bestehen. Damit wird gewährleistet, dass mehr als 50 % der Stimmen VII

10 Kurzfassung aus dem nicht-öffentlichen Sektor stammen. Die verschiedenen Themenfelder der Regionalstrategie sind durch die Wirtschafts- und Sozialpartner kompetent vertreten. Für die Arbeit der Geschäftsstelle wurden 1,5 Stellen sowie die erforderlichen Neben kosten in der Kostenplanung bis 2021 angesetzt. Die sechs Mitgliedskommunen haben ihre Absicht erklärt, das Regionalmanagement bis mindestens Ende 2021 aufrechtzuerhalten. Das Projektauswahlverfahren hat einen festgelegten Ablauf, der sich in der vergangenen Förderperiode bewährt hat. In einem Projektbewertungsbogen sind Mindest- und Qualitätskriterien festgelegt. Diese dienen als verbindliche Grundlage zur Beurteilung der Förderwürdigkeit eines Projektes. Mit Hilfe der Qualitätskriterien werden die Projekte identifiziert und mit hoher Priorität versehen, die einen besonderen Beitrag zur Entwicklung der Region leisten. Der Begleitung des LEADER-Prozesses durch Veranstaltungen, Schulungen, Workshops und ein intensives Binnenmarketing mit breiter Öffentlichkeitsarbeit wird eine hohe Bedeutung zugeordnet. Finanzierungsplan Die geplante Verteilung der Fördermittel auf die vier Handlungsfelder und die laufenden Kosten der LAG ist in der folgenden Tabelle dargestellt: Handlungsfelder LEADER-Fördermittel HF 1 Siedlungsentwicklung, Klimaschutz und Mobilität ,00 HF 2 Gemeinwesen und Generationen ,00 HF 3 Kultur und Kulturlandschaft ,00 HF 4 Wirtschaftsentwicklung, Qualifizierung und Tourismus ,00 Laufende Kosten der LAG ,00 Gesamt 2.199,000,00 Prozessmonitoring und Evaluierung Evaluierung im Regionalmanagement der Region Schwalm-Aue soll mehr sein als ein Kontrollinstrument, sie soll vielmehr als aktives und kooperatives Steuerungsinstrument während des laufenden Prozesses eingesetzt werden. Die LAG Schwalm-Aue wird in 2017 und 2020 jeweils eine Selbstevaluierung durchführen. Es ist geplant, beide Selbstevaluierungen als Bilanzworkshops mit Mitgliedern der LAG und weiteren regionalen Akteuren durchzuführen. Je nach Umsetzungsstand und möglichen Problemstellungen werden die Schwerpunkte der Evaluierung in einem oder mehreren der drei Bewertungsbereiche Strategie, Prozess, Regionalmanagement liegen. Eine Befragung der LAG wird, soweit nicht auf Hessenebene geplant, durch die LAG Schwalm-Aue organisiert. Messbare Grundlagen für das Prozessmonitoring werden die im REK dargestellten SMART-Ziele und Indikatoren sowie der Aktionsplan sein. Der Aktionsplan wird entsprechend jährlich vom Regionalmanagement aktualisiert. Weitere Basisinformationen für das interne Monitoring werden jährlich aus den Bewertungsbereichen: Inhalte und Strategie; Prozess und Struktur; Aufgaben des Regionalmanagements zusammengestellt. Um die gesammelten Informationen des Monitorings zu nutzen, soll das Erstellen einer Zielfortschrittsübersicht durch das Regionalmanagement ein grundlegendes Element der Dokumentation und Bewertung des Umsetzungsstandes in den Handlungsfeldern sein. Die Ergebnisse des laufenden Regionalentwicklungsprozesses werden außerdem in den jährlichen Geschäftsberichten dokumentiert, die den Mitgliedern der LAG und weiteren regionalen Akteuren zur Verfügung stehen. VIII

11 1. Gebietsabgrenzung 1. Gebietsabgrenzung Die Region Schwalm-Aue liegt im Schwalm-Eder-Kreis, im Regierungsbezirk Kassel, zwischen den Oberzentren Kassel, Marburg und Gießen. Im Süden grenzt die Region an die Landkreise Marburg- Biedenkopf und Vogelsberg und im Norden an den Landkreis Kassel. Die Region Schwalm-Aue behält ihren räumlichen Zuschnitt aus der alten Förderperiode bei. Sie setzt sich aus sechs Kommunen zusammen mit insgesamt 61 Stadt- und Ortsteilen auf einer Fläche von 354 km 2. Die Städte Schwalmstadt und Borken übernehmen als Mittelzentren für das gesamte Gebiet zentralörtliche Funktionen, die Gemeinden Neuental, Schrecksbach, Wabern und Willingshausen sind Grundzentren im ländlichen Raum. Die Stadt Schwalmstadt ist mit Einwohnern die größte Stadt des Schwalm-Eder-Kreises. Cassler Bergland Landkreis Waldeck-Frankenberg Niedenstein Kellerwald- Edersee Gilserberg Landkreis Marburg-Biedenkopf Jesberg Bad Zwesten Neuental Schwalmstadt Willingshausen Schwalm-Aue Landkreis Kassel Fritzlar Borken Schwarzenborn Frielendorf Landkreis Vogelsberg Gudensberg Wabern Neukirchen Edermünde Homberg Abbildung 1: Region Schwalm-Aue im Kontext zu Landkreisen und benachbarten Entwicklungsregionen Am hat die Region Schwalm-Aue Einwohner 1 und verzeichnet im Vergleich zu 2005 einen Bevölkerungsrückgang in Höhe von 5,7 %. Somit unterschreitet die Region leicht die für LEADER-Regionen neu festgelegte Einwohnergrenze von Einwohnern. Die Verantwortlichen haben sich nach Prüfung möglicher Zusammenschlüsse gegen eine Erweiterung entschieden. Die Region in ihren bestehenden Abgrenzungen ist nach einer gemeinsamen LEADER-Förderphase mittlerweile so gut zusammen gewachsen, dass eine Fusion mit einer benachbarten Entwicklungsregion für den eigenen regionalen Entwicklungsprozess nicht förderlich gewesen wäre und daher nicht weiter verfolgt wurde. Der erfolgreiche Verlauf der letzten Förderperiode hinsichtlich des guten Mittelabflusses und der intensivierten Zusammenarbeit bestätigt letztendlich den gewählten Gebietszuschnitt. Die Kleinräumigkeit der Region ermöglicht es zudem, die Bürgerinnen und Bürger im Sinne eines demokratischen Regionalentwicklungsprozesses an der Entwicklung besser zu beteiligen, als das in großen Regionen der Fall sein kann. Durch den intensiven Austausch und die konstruktive Zusammenarbeit mit den benachbarten vier Entwicklungsregionen im Schwalm-Eder-Kreis können auch landkreisweite Entwicklungen gemeinsam vorangebracht werden. Die relativ große Anzahl gebietsübergreifender Kooperationen im neuen Regionalen Entwicklungskonzept (Kap. 5.3) spiegelt dies wieder. 1 Quelle: Hess. Statistisches Landesamt 2013; Stand Ottrau Stadt Kassel Felsberg Landschaftlich geprägt wird die Region durch den Flusslauf der Schwalm, der die sechs Kommunen wie Perlen an einer Kette verbindet und im nördlichen Bereich bei Wabern in die Eder mündet. Strukturgebend sind die Auen und Feuchtbereiche entlang der beiden Flüsschen, sowie Grünlandund Ackerflächen als Teil der Niederhessischen Senke. Begrenzt wird das Gebiet durch strukturreiche Hügellandbereiche, sowie das Knüllgebirge im Südosten und den Kellerwald im Westen. Das Relief ist vielfältig strukturiert; während die Niederungsbereiche der Schwalm und ihrer Neben- Schrecksbach Oberaula Guxhagen Körle Malsfeld Knüllwald Knüllwald Mittleres Fuldatal Melsungen Morschen Knüllgebiet Spangenberg Landkreis Werra-Meißner Landkreis Hersfeld-Rotenburg 1

12 1. Gebietsabgrenzung gewässer etwa bei 200 m N.N. liegen, ragen die Höhen von Landsburg und Altenburg mit 342 m bzw. 433 m N.N. weithin sichtbar heraus. Die Borkener und Neuentaler Gemarkungen sind teilweise durch ehemalige Tagebauflächen des Braunkohleabbaus in Form von Ackerflächen, bewaldeten Halden und sonstigen Waldflächen sowie Grünland entwickelt. Auf mehr als 150 ha entstanden aus den Tagebaurestlöchern die Seen des Borkener Seenlandes. Die Siedlungsstruktur ist durch flächig verteilte historische Dorf- und Stadtkerne gekennzeichnet, die meist eine ausgeprägte Haufendorfanlage aufweisen. Herausragend ist die Fachwerkbausubstanz in den Dorf- und Stadtkernen, die überwiegend den Festsetzungen des Denkmalschutzes unterliegt. Besondere städtebauliche Anlagen, zahlreiche kleine Schlösschen und Herrenhäuser oder vereinzelte Burgund Kirchenruinen prägen die Ortskerne. Die Landwirtschaft nimmt als großer Flächennutzer eine wichtige Rolle ein, Ackerflächen und Grünland prägen die Region. Während sich die Ackerflächen über die gesamte Region verteilen, gibt es Schwerpunkte der Grünlandnutzung entlang der Schwalm, im Besonderen zwischen Loshausen und Treysa durch große Abbildung 2: Flächennutzung in der Region Schwalm-Aue Hochwasser-Rückhaltebecke Zweckverband Schwalm-Eder West Gilserberg Jesberg Zweckverband Schwalm Bad Zwesten Neuental Schwalmstadt Fritzlar Borken Schwarzenborn Niedenstein Gudensberg Wabern Frielendorf Neukirchen Edermünde Homberg Ottrau Felsberg Willingshausen Schrecksbach Oberaula Guxhagen Körle Malsfeld Knüllwald Melsungen Morschen Abbildung 3: Region Schwalm-Aue im Kontext zu den Zweckverbänden Schwalm und Schwalm-Eder-West Spangenberg Gemeinsame Erfahrungen der interkommunalen Zusammenarbeit bestehen bereits seit 1962 im Wasserverband Schwalm, dessen heutiges Aufgabengebiet im Wesentlichen der Betrieb und die Unterhaltung von drei Hochwasserrückhaltebecken ist. Durch die Gründung der beiden Zweckverbände Schwalm (2004) und Schwalm- Eder-West (2003) konnten zahlreiche innovative Aspekte der kommunalen Zusammenarbeit initiiert werden, insbesondere auf Verwaltungsebene, sowie touristischem und wirtschaftlichem Gebiet. Dies war eine gute Grundlage für den Start des LEADER-Prozesses in der Schwalm-Aue in Zum Zweckverband Schwalm gehören die drei südlichen Kommunen der Region: Schwalmstadt, Willingshausen und Schrecksbach. Dem Zweckverband Schwalm-Eder-West gehören die drei nördlichen Kommunen Wabern, Borken und Neuental an. 2

13 2. Vorerfahrung 2. Vorerfahrung 2.1 Lokale Aktionsgruppe Die Region Schwalm-Aue wurde in der letzten Förderperiode LEADER zum ersten Mal als Förderregion anerkannt. Als Lokale Aktionsgruppe (Regionalforum) agierte der Verein zur Förderung einer nachhaltigen Regionalentwicklung in der Region Schwalm-Aue e.v 2 mit 44 Mitgliedern (Kommunen, Landkreis, Vereine, Organisationen, Einzelmitglieder). Der Vorstand war das Entscheidungsgremium im Sinne des LEADER-Prozesses. Er bestand in der alten Förderperiode aus 12 Mitgliedern, davon zwei Frauen. Neben den Bürgermeistern der sechs beteiligten Kommunen setzte sich der Vorstand aus sechs Repräsentanten von sogenannten Wirtschafts-und Sozialpartnern zusammen. Im Einzelnen waren es je ein Vertreter der Hephata Diakonie, des Energieversorgers E.ON Mitte (jetzt EAM), der Evangelischen Kirche, des Kreisbauernverbandes, der Schwalm-Touristik und des Fördervereins Kulturlandschaft Schwalm. Sie vertraten die sechs wichtigsten Handlungsfelder der Region: Energie, Wirtschaft, Bildung, Tourismus, Sozio-Kultur und Natur. In der vergangenen Förderperiode bot der Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue mit seinen verschiedenen Veranstaltungsformaten (Exkursionen, Workshops, Arbeitskreise, Vorträge) eine Diskussionsplattform für die Akteure der Region. Dadurch gelang es auch, immer wieder neue Personen in den Regionalentwicklungsprozess einzubinden. Projektträger, die LEADER-Fördergelder erhalten hatten, wurden in den Verteiler der Öffentlichkeitsarbeit aufgenommen und über Aktivitäten in der LEADER-Region Schwalm-Aue regelmäßig informiert. Der Vorstand steuerte zusammen mit dem Regionalmanagement den Gesamtprozess. Im Rahmen von Klausurtagungen wurde der Entwicklungsprozess regelmäßig evaluiert (ab 2010 jährlich), um nachzusteuern und neue Projekte und Initiativen anzustoßen. Bei einer Zukunftswerkstatt in 2011 und einer Bilanzierungs- und Strategiekonferenz in 2013 wurden gemeinsam mit Mitgliedern der LAG und weiteren Akteuren die Gesamtentwicklung der Region in den Blick genommen. Insgesamt bestand eine hohe Zufriedenheit der Akteure der LAG Schwalm-Aue mit den Entscheidungsstrukturen und dem Verlauf des Entwicklungsprozesses Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie Es wäre vermessen zu sagen, dass alle Ziele erreicht wurden, aber die Region konnte mit der Unterstützung vieler Akteure, durch eine gute Zusammenarbeit und nicht zuletzt mithilfe von Fördermitteln in der vergangenen Förderperiode einen wichtigen Beitrag in den Bereichen Daseinsvorsorge, Existenzgründung, Tourismus, Kultur und Klimaschutz leisten. Durch den LEADER-Prozess wurden neue Möglichkeiten zur Entwicklung der Region und zur interkommunalen Zusammenarbeit aufgezeigt. Regionale Besonderheiten erlebten eine größere Wertschätzung. Der LEADER-Prozess lenkte die Aufmerksamkeit auf neue Themen und LEADER-Mittel ermöglichten Projektmaßnahmen, für die es sonst keine Förderung gegeben hätte. Viele Kleinstbetriebe wurden bezuschusst - fast die Hälfte aller geförderten Projekte - und schufen qualifizierte Arbeitsplätze. Die neuen Dienstleistungen u.a. im Betreuungs- und Gesundheitssektor erhöhten zudem die Lebens- und Wohnqualität in der Region Schwalm-Aue nachhaltig. Die Bandbreite der Fördermöglichkeiten durch das LEADER-Programm ergab eine hohe thematische Vielfalt an geförderten Projekten. Gerade für eine junge Region wie die Schwalm-Aue war diese Breitenwirkung für den Start wichtig, weil somit der LEADER-Gedanke an viele regionale Akteure herangetragen werden konnte. 2 kurz: Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue 3 Thünen Institut: LAG-Befragung

14 2. Vorerfahrung Die gute intensive Zusammenarbeit in der LAG Schwalm-Aue und die Möglichkeit, sich durch die lange Laufzeit vertiefend mit Themen zu beschäftigen und Gemeinschaftsprojekte zu entwickeln, wurde von vielen regionalen Akteuren geschätzt. Als Erfolg ist zu verzeichnen, dass zwei Gemeinschaftsprojekte - der Aufbau einer regionalen Energieberatung und die touristische Entwicklung des Schwalm-Radweges - auf den Weg gebracht wurden. Insgesamt ist durch den intensiven regionalen Entwicklungsprozess eine Stärkung des Wir -Gefühls bei den Hauptakteuren festzustellen. Nun zu den Leitprojekten im Einzelnen: Die Querschnittsaufgabe Kooperation gestalten, im REK explizit unter den Leitprojekten eingeordnet, hatte eine Schlüsselfunktion im regionalen Entwicklungsprozess der Schwalm-Aue. Diese Aufgabe erforderte einen nicht zu unterschätzenden Arbeitsaufwand, der nur durch ein hauptamtliches, entsprechend qualifiziertes Regionalmanagement geleistet werden konnte. Mit seinen vielfältigen Veranstaltungen bot die LAG Schwalm-Aue eine lebendige Diskussionsplattform für die Akteure der Region. Gemeinsame Vorhaben innerhalb der Region benötigten einen Motor, der sie voranbrachte. Aber auch die regionsübergreifenden Aktivitäten in Kooperationen mit LEADER-/ ELER-Regionen, Tourismusorganisationen, Zweckverbänden und einzelnen Kommunen erzeugten einen hohen Koordinationsaufwand für das Regionalmanagement. Leitprojekt Netzwerk des sozialen Engagements Inhalt des Leitprojekts war es, durch dezentrale, aber miteinander vernetzte örtliche und überörtliche Projekte die soziale Organisation und das bürgerschaftliche Engagement zu stärken. Zu diesem Leitprojekt konnten folgende Teilprojekte mit innovativen Ansätzen realisiert werden. Nicht in alle flossen LEADER-Mittel, dafür aber Personaleinsatz des Regionalmanagements der Schwalm-Aue. Das Lädchen für alles Kleinenglis, eine Kooperation zwischen einer Bürgergenossenschaft, dem Starthilfe Ausbildungsverbund und der Firma tegut hatte für die Region Modellcharakter im Themenfeld Nahversorgung. Die Betriebsgründung Lebensraum Borken war ein innovativer Ansatz für eine flexible Tagespflege zur stunden- oder tageweisen Betreuung von pflegebedürftigen Menschen. Im Bereich Ehrenamt wurden zwei Projekte zur Schulung und zum Aufbau ehrenamtlicher Strukturen durch die Region vorangetrieben. Im Rahmen des Projektes Engagement-Lotsen der LandesEhrenamtsagentur Hessen wurden in Kooperation mit verschiedenen Akteuren im Schwalm-Eder-Kreis E-Lotsen in der Region ausgebildet. Die Schulung von ehrenamtlichen Wohnberatern erfolgte in Kooperation mit der Hessischen Fachstelle für Wohnberatung und der Leitstelle Älter werden im Schwalm-Eder-Kreis. Leitprojekt Die Baukultur der Schwalm-Aue Ziele dieses Leitprojektes waren die Entwicklung attraktiver Ortskerne mit einer flächensparenden Siedlungsentwicklung und die Rettung und Inwertsetzung des baukulturellen Erbes. Zu diesem Leitprojekt wurden im LEADER-Kontext keine Teilprojekte umgesetzt. Der Grund lag u.a. in den vielfältigen Aktivitäten auf Landkreis- und kommunaler Ebene, die über andere Förderprogramme und Modellvorhaben (Dorfentwicklung, Stadtumbau Hessen, Vitale Orte 2020 u.a.) finanziert wurden. Dazu zählten: Internet Altbau-Börsen; Kommunale Förderprogramme für private Altbauten; Modellprojekte, wie Leerstands-Management und Revitalisierung von Ortskernen. Leider waren die Projekte wenig koordiniert und blieben somit häufig Einzelaktionen. Über LEADER geförderte Projekte im Bereich Tourismus und Existenzgründungen wurden leerstehende Gebäude und Räumlichkeiten aufgewertet und neu genutzt und setzten dadurch positive Impulse in Ortskernen. 4

15 2. Vorerfahrung Leitprojekt Bildung, Ausbildung, Qualifi zierung Hinter diesem Leitprojekt stehen zwei Ziele. Zum einen die Region als Wirtschaftsstandort zu attraktivieren und Betriebsansiedlungen zu fördern. Zum anderen ein vielfältiges und vernetztes Bildungsund Lernangebot weiter zu entwickeln. Gerade das erste Ziel konnte mit 24 Existenzgründungen und Betriebserweiterungen sehr gut erfüllt werden. Es entstanden neue Dienstleistungen in den Bereichen Handwerk, Gastronomie, Gesundheit, Einzelhandel, Informationstechnologie und Kreativwirtschaft. Dabei wurden qualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen und die regionale Wertschöpfung gesteigert. Auch unkonventionelle Gründungen und Erweiterungen mit innovativen Ansätzen waren darunter. Ewa ein Unternehmen, das als Betreiber eines Glasfasernetzes in einer Ortschaft agierte und dieses auch gleich selbst verlegte. Das Ziel der Schaffung von vielfältigen Bildungsangeboten konnte mit fünf Teilprojekten im Bereich Kinder und Jugend bedient werden. Dadurch wurde die Region als Familienstandort gestärkt. Allerdings blieb das Ziel hinsichtlich der Projektumsetzung im Bereich Qualifizierung und Ausbildung hinter den Erwartungen zurück. Ein Grund dafür lag an den vielen Akteuren auf Landkreisebene, die sich bereits in diesem Themenfeld betätigten und über andere Fördertöpfe bedient wurden. Leitprojekt Energie-Region Schwalm-Aue Ziel dieses Leitprojekts war der Ausbau der Energiewirtschaft und Energieeffizienz mit dem Schwerpunkt der verstärkten Biorohstoffnutzung als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. Auch wenn sich einiges anders entwickelte als ursprünglich geplant war, konnte das gesetzte Ziel erreicht werden. Das Leitprojekt wurde durch die vielseitigen Aktivitäten von Landwirten und Investoren in der Region im Hinblick auf den Ausbau der Biogasproduktion überrollt. Es wurden sieben Biorohstoffprojekte (davon fünf Hof-Biogasanlagen) mit ELER-Mitteln in der Region gefördert. In zwei Ortschaften entstanden im Umfeld einer Biogasanlage Wärmenetze zur Beheizung von Wohnhäusern. Eine große Biogasanlage einer Investorengemeinschaft und eine weitere Großanlage in direkter Nachbarschaft zur Region entstanden unabhängig vom regionalen Entwicklungsprozess. Die ursprüngliche Leitprojektidee einer technologischen Forschung der Weiterverarbeitung von Rohgas war plötzlich überholt. Die LAG Schwalm-Aue identifizierte dann im Rahmen diverser Workshops, Exkursionen und einer Wettbewerbsteilnahme ein gemeinsames neues Projektvorhaben. Als Projekt mit Vorzeigecharakter betreibt der Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue seit April 2013 die Regionale Energieberatung Schwalm-Aue mit den Schwerpunkten einer kostenlosen Erstberatung von privaten Hauseigentümern und Informationsveranstaltungen zum Thema Energetische Sanierung. Die Mitgliedschaft des Vereins Regionalentwicklung Schwalm-Aue in der naturkraft-agentur Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder e.v. brachte zudem neue Impulse und Informationen zum Thema Erneuerbare Energien in die Region. So wurde beispielsweise auf Betreiben der naturkraft-agentur die Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll gegründet, der mehrere Kommunen aus der Region Schwalm-Aue angehören. Die Genossenschaft betreibt mittlerweile einige Solaranlagen, ein Windkraftprojekt befindet sich in der Entwicklung. Leitprojekt Kunst-Wasser-Landschaft Schwalm-Aue Dieses Leitprojekt verfolgte das Ziel, die vielseitige Kultur- und Naturlandschaft für einen regional orientierten Tourismus in Wert zu setzen. Das zentrale Projekt, die touristische Entwicklung des Schwalm-Radweges befindet sich weiterhin in der Umsetzung. In diesem Gemeinschaftsprojekt arbeiteten elf Anrainer-Kommunen (landkreisübergreifend) und der Schwalm-Eder-Kreis mit der Region Schwalm-Aue zusammen. GVFG- und LEADER-Mittel konnten hier sinnvoll für die Schaffung touristischer Infrastruktur kombiniert werden. Die Entwicklung des Erlebnispunktes Treysa-Frankenhain als Teil der europäischen Kulturroute Hugenotten- und Waldenserpfad war ein Teilprojekt von überregionaler Bedeutung. Mit der Schaffung einer Wegeschleife zur Anbindung an die Kulturroute wurde ein entscheidender Abschnitt realisiert. Die Aufnahme der drei Kommunen Wabern, Borken und Neuental (gemeinsam mit der Stadt Fritzlar) in 2010 als eigene Geoparkregion Eder- und Schwalm-Aue in den 5

16 2. Vorerfahrung Nationalen Geopark GrenzWelten ist dem Leitprojekt ebenfalls zuzuordnen und könnte perspektivisch an Bedeutung gewinnen. Leitprojekt Kultur und Kunst der Schwalm-Aue Mit diesem Leitprojekt sollte die kulturelle Vielfalt und Lebendigkeit als regionales Markenzeichen und Identitätsfaktor gestärkt und besser vernetzt werden. Neun Projekte wurden unter diesem Leitprojekt umgesetzt. Die Weiterentwicklung der Künstlerkolonie Willingshausen als Perle der gesamten Region war ein zentrales Teilprojekt, das mit dem Aufbau einer neuen Angebotssparte Museumspädagogik vorangebracht wurde. Einige ehrenamtlich getragene kulturelle Initiativen im Bereich Brauchtum, Theater und Kunst konnten unterstützt werden und erfuhren damit auch eine Wertschätzung ihrer Arbeit. Eine Leitidee, die Ehrenamtsarbeit im Kulturbereich zu stärken, wurde somit konsequent verfolgt. Projekte mit besonders innovativen Ansätzen waren das Jugendkulturprojekt Urbanes Landleben und eine Machbarkeitsstudie zur Gründung einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft für ein Kunsthaus. Hiervon könnten wichtige Impulse ausgehen bzgl. Zielgruppenansprache und neuer Trägerstrukturen. Leitprojekt Gastlichkeit entlang der Schwalm Kerninhalt dieses Leitprojektes war es, die Gastgeberqualität zu erhöhen und Gastronomie- und Übernachtungsangebote auszubauen. In Bezug zur touristischen Entwicklung der überregionalen Radwege in der Region wurden in der vergangenen Förderperiode acht Vorhaben gefördert, mehr als eingeplant. Es entstanden hochwertige Angebote für unterschiedliche Nutzergruppen. Projekte mit beispielgebendem Ansatz waren solche, bei denen historische Bausubstanz saniert und einer neuen Nutzung zugeführt wurden. Beispielhaft waren die Sanierung und der Umbau des alten Staatsarchivs in Ziegenhain zur Weinstube und die Sanierung und Umnutzung eines kleinen Fachwerkgebäudes zum Ferienhaus. Fördermitteleinsatz und Finanzierung In der Förderperiode sind 1,3 Mio. an LEADER-Fördermitteln in die Region geflossen. 60 Projekte konnten mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 4,2 Mio. gefördert werden. Somit wurde das Budget von 1,2 Mio. an LEADER-Mitteln voll ausgeschöpft. Für die Umsetzung von sieben Biorohstoffprojekten kamen noch weitere aus dem ELER-Fonds dazu. Zum Anschub der Regionalen Energieberatung Schwalm-Aue wurden an EFRE-Mitteln akquiriert. Und für den Ausbau des Schwalm-Radweges gab es noch einen Zuschuss in Höhe von aus GVFG-Mitteln. Daraus ergibt sich eine Gesamtfördersumme von 2,5 Mio. mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 9,6 Mio. aus Projekten, die in direktem Zusammenhang mit dem regionalen LEADER- Prozess stehen. Abbildung 4: Einsatz von Fördermitteln (LEADER ) nach Leitprojekten Die Region Schwalm-Aue hat als neue Region in der alten Förderperiode eine Anschubfinanzierung für das Regionalmanagement in Höhe von für fünf Jahre erhalten. Der Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue hat dafür 1,5 Arbeitsstellen geschaffen. Die 6

17 2. Vorerfahrung Finanzierung der Eigenanteile für Regionalmanagement, Binnenmarketing, Schulungen der Hauptakteure und Ehrenamtlichen, sowie die Sachkosten für den Betrieb der Geschäftsstelle wurden von den sechs Mitgliedskommunen anteilig getragen. Seit dem 1. Oktober 2013 finanzieren die Kommunen die 1,5 Arbeitsplätze und die Sachkosten für den Betrieb der Geschäftsstelle vollständig aus eigenen Mitteln. Der Eigenanteil der Kommunen zur Finanzierung des Regionalmanagements (Personal- und Sachkosten und Sensibilisierung) in der Förderperiode LEADER betrug Für das Überbrückungsjahr 2014 sind Personal- und Sachkosten in Höhe von kalkuliert, die vollständig von den Kommunen getragen werden. Somit ist festzustellen, dass die Kommunen einen erheblichen Finanzierungsbeitrag zur Sicherung des Regionalmanagements leisten. Es zeigt aber auch die Wertschätzung und die Zufriedenheit mit dieser Einrichtung Schlussfolgerungen Der Zuschnitt der Region hat sich mit seiner Kleinräumigkeit bewährt. Die Mischung aus zwei Mittelzentren und vier kleineren Gemeinden passt sehr gut und bringt Dynamik in die Region. Die recht ausgewogene Fördermittelverteilung zeigt, dass die Gelder nicht vorrangig in die Mittelzentren geflossen sind. Die Zusammensetzung des Entscheidungsgremiums war schlüssig hinsichtlich der vertretenen Fachgebiete und in Bezug auf die Handlungsfelder des Entwicklungskonzeptes. Die bunte Mischung aus Vorstandsmitgliedern mit sehr unterschiedlichen Hintergründen führte zu interessanten Diskussionen und ausgewogenen Entscheidungen. Bewährt hat sich, dass viele Vorstandsmitglieder in leitender Funktion und mit Entscheidungskompetenz ausgestattet waren. Förderlich für die interkommunale Zusammenarbeit und das Zusammenwachsen war auch, dass alle Bürgermeister der Region im Vorstand vertreten waren. Lediglich der Frauenanteil war mit nur zwei Vertreterinnen sehr gering. Die anstehende Vorstandserweiterung für die Förderperiode wurde dann auch dazu genutzt, die zwei neuen Vorstandsposten mit Frauen zu besetzen. Die vielfältigen Veranstaltungen des Vereins Regionalentwicklung Schwalm-Aue zum Austausch mit Akteuren in der Region haben den Prozess belebt und das Zusammenwachsen gefördert. Dies soll auch in der neuen Förderperiode im alten Stil fortgesetzt werden. Die Größe der Region war von Vorteil für den Aufbau von kleinteiligen Netzwerken im Bereich Ehrenamt, Familie und Kultur. Allgemeine Arbeitskreise zu Themenfeldern waren eher zäh und wenig konkret. Zukünftig soll der Schwerpunkt auf die Unterstützung von Projektgruppen gelegt werden, die ein konkretes Vorhaben weiterentwickeln möchten. Die Vielzahl von sechs Handlungsfeldern konnte nicht gleichzeitig entwickelt und betreut werden. Die Kräfte konzentrierten sich dann auch auf vier Handlungsfelder, zu Ungunsten der Themenfelder Landschaftsentwicklung und Siedlungsentwicklung. Bei der inhaltlichen Ausgestaltung des neuen Regionalen Entwicklungskonzeptes soll sich daher auf vier Handlungsfelder beschränkt werden. Nach den guten Erfahrungen bei den innerregionalen Kooperationsprojekten Schwalm-Radweg und Energieberatung ist der Wunsch bei den beteiligten Kommunen da, zukünftig mehr gemeinschaftliche Projekte zu initiieren. Der Bereich Siedlungsentwicklung und Gemeinwesen war in der letzten Förderperiode nicht im Fokus der Bearbeitung. Für die neue Förderperiode sollen aber vermehrt Projekte im Bereich Wohnen, Versorgung, Betreuung und Mobilität entwickelt und gefördert werden. Es ist in den vergangenen sechs Jahren gelungen, viele regionale Akteure in den Entwicklungsprozess der Region Schwalm-Aue mit einzubeziehen. Das aktuelle Beteiligungsverfahren zur Erstellung des REK wurde jedoch genutzt, den Akteurskreis zu erweitern. Auch zukünftig wollen wir neue Akteure gewinnen, sich mit ihren Ideen und ihren Projekten am LEADER-Prozess zu beteiligen. 7

18 3. Verfahren der REK Erstellung 3. Verfahren der REK Erstellung Das Beteiligungsverfahren zur Erarbeitung des REK war intensiv und hinsichtlich der Ansprache von Akteuren und der gewählten Veranstaltungsformate breit gefächert. Bereits im Sommer 2013 aktualisierte eine Arbeitsgruppe aus Vorstandsmitgliedern die alte SWOT-Analyse und erarbeitete ein Strategiepapier, das auf einer Konferenz im November mit regionalen Akteuren und interessierten Bürgern der Region diskutiert wurde. Erste strategische Ziele und Handlungsansätze wurden auf der Veranstaltung erarbeitet und flossen in das REK ein. Gut aufgestellt, begab man sich in die heiße Phase der Beteiligung. Zur Einstimmung ging es auf eine Halbtages-Exkursion mit 50 Teilnehmern zu Projekten, die in der vergangenen LEADER-Phase in der Region Schwalm-Aue gefördert worden waren. Eine öffentliche Auftakt- und eine Abschlussveranstaltung bildeten dann den Rahmen des Beteiligungsverfahrens in Dazwischen wurde in Arbeitskreisen und Fachgesprächen das regionale Entwicklungskonzept weiter konkretisiert. Es gab vier Arbeitskreise zu den Themen: Kultur und regionale Identität ; Kulturlandschaft, Umwelt, Energie ; Wirtschaft, Bildung, Tourismus und Gemeinwesen, Soziales, Mobilität. Jeder Arbeitskreis traf sich zwischen April und Juni zweimal zu zweistündigen Sitzungen. Die Fachgespräche mit hauptamtlichen Akteuren auf Landkreisebene fanden zu den Themen Bildung-Qualifizierung- Fachkräftemangel und Tourismus statt. Die Gespräche initiierten die drei Regionalmanagerinnen aus den Regionen Knüllgebiet, Mittleres Fuldatal und Schwalm-Aue gemeinsam. Weiterhin lud das Regionalmanagement Nordhessen alle nordhessischen Regionalentwicklungsgruppen zu zwei Abstimmungsgesprächen zu den Themen Tourismus, Gesundheit, Breitband und E-Mobilität ein. Innerhalb der Region Schwalm-Aue fanden noch zwei weitere Fachrunden im Rahmen von Projektentwicklungen mit den Jugendpflegern der Kommunen und mit den Leitungen der fünf Museen statt. Der Vorstand der LAG veranstaltete im Mai eine Klausurtagung, um die innerkommunalen Gemeinschaftsprojekte der Region abzustimmen und festzulegen. Den gesamten Prozess begleitete eine Steuerungsgruppe, die sich insgesamt viermal traf. Sie setze sich aus vier Vorstandsmitgliedern, zwei Vertretern der Bauämter Schwalmstadt und Borken und einer Vertreterin der Wirtschaftsförderung des Schwalm-Eder-Kreises zusammen. Während des gesamten Erarbeitungsprozesses wurde größter Wert auf Transparenz und Informationsfluss gelegt. So waren Auftakt und Abschluss, Exkursion und Arbeitskreise öffentliche Veranstaltungen, zu denen über die örtliche Presse und die Webseite des Vereins Regionalentwicklung Schwalm-Aue eingeladen wurde. Zusätzlich wurden die Mitglieder des Regionalforums und die aus der vergangenen Förderperiode bereits bekannten Akteure persönlich eingeladen. Soweit die Redaktionen der örtlichen Presse es für erwähnenswert hielten, wurde über die Veranstaltungen im Nachhinein berichtet. Alle Protokolle der Arbeitskreise und Präsentationen der Veranstaltungen wurden auf gestellt und waren für Interessierte somit öffentlich zugänglich. Insgesamt konnten 155 verschiedene Personen über die vielfältigen Veranstaltungen und die Fachgespräche in den Erarbeitungsprozess des REK einbezogen werden. Die Arbeitskreise waren - trotz sommerlicher Temperaturen - mit 13 bis 24 Teilnehmern je Sitzung immer gut besucht. Besonders erfreulich ist, dass auch viele neue Akteure, vor allem aus dem Jugend- und Kulturbereich, dem Qualifizierungs- und Bildungsbereich, sowie dem Wirtschaftsbereich hinzugewonnen werden konnten. 8

19 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse 4.1. Gebietsanalyse Bevölkerungsstruktur und demografi sche Entwicklung In der Region Schwalm-Aue leben Menschen, etwa gleichviel Frauen wie Männer. Der Ausländeranteil ist mit durchschnittlich 3,6 % sehr niedrig, verglichen mit dem RB Kassel (5,5 %) oder dem hessischen Durchschnitt (11,7 %). Die Alterszusammensetzung der Bevölkerung in der Region Schwalm-Aue spiegelt den demografischen Wandel im ländlichen Raum wider. Der Anteil der jungen Menschen in der Region geht zurück bei gleichzeitigem Anwachsen der Bevölkerungsgruppen ab 50+. Der Anteil der Personen über 50 Jahre beträgt bereits 44,5 %, während der Anteil junger Menschen bis 30 Jahre mittlerweile nur noch 28,6 % ausmacht. Der Anteil der Bevölkerungsgruppe zwischen 0-20 Jahren ist seit 2005 um 2,8 % zurückgegangen und liegt bei 18,2 %. Bei den Gemeinden Neuental und Wabern, die bei der letzten Analyse in 2005 noch einen besonders hohen Anteil von jungen Menschen bis 20 Jahren im Vergleich zur restlichen Region hatten, ist ein Rückgang von 4 % bzw. 3,1 % festzustellen. In der Gruppe zwischen 30 und 50 Jahren ist der Anteil in der Region um 3,2 % zurückgegangen. Sie ist aber weiterhin die Altersgruppe mit dem höchsten Anteil in der Schwalm-Aue. Die Anteile der Altersgruppen Jahre und 75+ haben seit 2005 einen durchschnittlichen Zuwachs von je 2 % zu verzeichnen. Aus dem Rahmen fällt Schrecksbach, wo der Anteil der Bevölkerung ab 75+ seit 2005 um 3,9 % gestiegen ist. Gravierende Unterschiede zu den Anteilszahlen des Kreises und des Regierungsbezirkes sind nicht festzustellen. Im Vergleich zum Land Hessen liegt der durchschnittliche Anteil der Jährigen in der Region 2 % unter dem hessischen Durchschnitt. Bei dem Anteil der über 65-Jährigen ist es genau umgekehrt. Altersstruktur Borken (Hessen) Neuental Schrecksbach Schwalmstadt Wabern Willingshausen SCHWALM-AUE Hessen Schwalm-Eder-Kreis 12,5 10,6 11,8 10,4 9,5 9,5 10,8 10,7 9,5 11,4 10,5 11,1 10,8 11,4 10,2 11,0 11,1 10,5 75+ Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre 6 15 Jahre 0 6 Jahre 22,4 23,4 22,8 22,5 22,6 23,4 26,6 27,4 27,1 26,8 27,8 27,7 9,8 9,9 8,8 11,5 9,7 10,1 5,5 5,7 5,4 5,4 5,7 5,6 7,6 8,1 8,6 7,9 8,6 8,9 4,3 4,4 4,5 4,8 4,8 4,7 22,7 22,7 20,8 27,0 26,8 28,6 10,4 10,4 11,9 5,5 5,6 5,2 8,1 8,2 8,4 4,6 4,5 5,2 Abbildung 5: Prozentualer Anteil der Gesamtbevölkerung nach Altersklassen 9

20 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse Neuental ,65 km 2 83 Schwalmstadt ,74 km Borken ,3 km Wabern Willingshausen ,95 km 2 Schrecksbach ,61 km 2 87 Abbildung 6: Einwohnerzahlen, Fläche und Einwohnerdichte ,41 km < 100 Einwohner / km Einwohner / km 2 > 200 Einwohner / km 2 Einwohner Stadt-/Ortsteile Fläche Einwohnerdichte Schwalm Aue Gesamt: , Abbildung 7: Bevölkerungsentwicklung Die Bevölkerungsdichte in der Schwalm-Aue beträgt im Durchschnitt 140 Einwohner pro km², wobei es deutliche Unterschiede zwischen den Kommunen gibt. Der eher städtisch geprägte Raum um Ziegenhain und Treysa ist mit 215 Einwohnern/km² deutlich dichter besiedelt als die sehr ländlich geprägten Kommunen Neuental, Schrecksbach und Willingshausen, die eine Bevölkerungsdichte von unter 100 Einwohnern/km² haben. Vergleicht man die Besiedelungsdichte mit anderen Regionen in Nordhessen, so ist sie höher als der Durchschnitt im Schwalm-Eder-Kreis (117 EW/km²), etwa gleich hoch wie im RB Kassel (145 EW/km²) und etwa halb so hoch wie im Land Hessen (285 EW/km²). Die Bevölkerungsentwicklung verzeichnet seit Jahren einen Abwärtstrend. Seit der letzten Erhebung in 2005 im Rahmen des Regionalen Entwicklungskonzeptes ist die Einwohnerzahl der Schwalm-Aue um durchschnittlich 5,7 % gesunken. Einen besonders starken Rückgang haben dabei die Kommunen Wabern (-6,4 %), Willingshausen und Borken (jeweils -6,2 %) zu verzeichnen. Die Wanderungsverluste in der Region sind entsprechend negativ (-73 Personen) und zeigen ein ähnliches Bild wie im gesamten Landkreis Schwalm-Eder. Sie entsprechen damit jedoch nicht der Entwicklung im RB Kassel, wo seit 2011 ein positiver Wanderungssaldo zu verzeichnen ist. 4 Durch Bildungswanderung (Wegzug zu Ausbildungszwecken) ist ein verstärkter Rückgang in der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren festzustellen. Der Wanderungsverlust pro Einwohner beträgt in dieser Altersgruppe in der Gemeinde Wabern -59 Einwohner der betrachteten Altersgruppe, in Willingshausen -36,2 Einwohner, in Borken -31,3 Einwohner. Der vergleichsweise geringe Verlust von -9,1 Einwohnern in der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren in Schwalmstadt weist auf eine höhere Attraktivität der Kommune für Studierende und Auszubildende hin. 5 Die kleineren Gemeinden unter Einwohnern sind bei dieser Statistik nicht erfasst. Es ist jedoch davon auszugehen, dass dort die Abwanderung junger Menschen zu Ausbildungszwecken auch sehr hoch liegt. 6 4 HSL Standort der Evang. Hochschule für soziale Berufe Darmstadt; Hephata-Akademie; zwei Kliniken; größere Betriebe 6 Bertelsmann Stiftung- wegweiser-kommune.de - Bildungsberichte

21 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse Betrachtet man die Kommunen in der Region räumlich differenziert, so ist festzustellen, dass die kleinen Gemeinden Schrecksbach und Willingshausen, die im Jahr 2005 noch einen positiven Wanderungstrend zeigten (19 bzw. 7 Pers.), seit 2006 einen kontinuierlichen Wanderungsverlust haben (2012: Schrecksbach: -6 Pers., Willingshausen: -40 Pers.). Nur die Städte Borken und Schwalmstadt weisen seit 2010 leichte Wanderungsgewinne auf. 7 Die Untersuchungen für die Wanderung im Bereich der Familien fallen überwiegend negativ aus. Lediglich Borken verzeichnet ein Plus von 2,7 (Pers. je EW). Im Bereich der Alterswanderung (ab 65 Jahren) zeigen die Städte Borken und Schwalmstadt Zuwächse (8,1 bzw. 6,7 Pers. je EW). Dies ist auf den hohen Bestand an Betreuungsplätzen in Seniorenheimen in beiden Kommunen zurückzuführen. 8 Nach einer Bevölkerungsprognose bis 2030 der Hessen Agentur werden allen sechs Kommunen weitere Bevölkerungsrückgänge vorhergesagt. Besonders starke Rückgänge sind den Kommunen Borken (auf 82 % d. Bevölkerung von 2012) und Neuental (auf 83 % d. Bevölkerung von 2012) prognostiziert. Sie liegen damit noch unter den für den Schwalm-Eder-Kreis (auf 88 % d. Bevölkerung von 2012) prognostizierten Zahlen und weit unter dem prognostizierten Landesdurchschnitt (auf 98% d. Bevölkerung von 2012). Auch das Durchschnittsalter wird nach der Prognose weiter ansteigen, von 44,7 Jahre in 2011 auf 49,1 Jahre in Der Anteil der 0-18-Jährigen wird nach der Prognose bis 2030 weiter abnehmen auf einen Anteil von nur noch 14 %. Dagegen wächst der Anteil der über 65- Jährigen auf über 30 % der Gesamtbevölkerung. 9 Die Vorausschätzungsergebnisse sind eine Status-quo-Fortschreibung der vergangenen Entwicklung und zeigen, welche Veränderungen bei der Bevölkerungszahl und der Altersstruktur der Bevölkerung in der Region langfristig zu erwarten sind, wenn die Entwicklungsmuster des Basiszeitraums auch in zwanzig Jahren Gültigkeit haben. Die Modellrechnung gibt eine Orientierung, um sich aktiv den Herausforderungen des demografischen Wandels zu stellen Wirtschaftliche Ausgangssituation und Leistungskraft Wirtschaftsstruktur und Betriebe In der Region Schwalm-Aue gibt es im Jahr 2012 insgesamt umsatzsteuerpflichtige Betriebe, davon 9,5 % im Bereich des Verarbeitenden Gewerbes; 23,1 % im Bereich Handel, Kfz-Reparatur (davon 13,2 % im Bereich Einzelhandel); 7,2 % im Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen; 18,7 % im Sektor öffentliche und persönliche Dienstleistungen; 41,5 % in sonstigen Wirtschaftsbereichen. 10 Es gibt insgesamt 237 in Innungen organisierte Handwerksbetriebe in der Region. Die Region ist durch eine vielgestaltige Wirtschaftsstruktur gekennzeichnet, deren Schwerpunkte im Süden vor allem der Maschinenbau, die Kunststofftechnik und sozial-diakonische Dienstleistungen (Hephata) sind, im Norden die Logistik, Recyclingtechnik, sowie der Sand- und Kiessabbau und die Zuckerfabrik. Sehr stark vertreten, im Vergleich zu Nachbarregionen, ist das Lebensmittelhandwerk mit regionalen Besonderheiten u.a. der nordhessischen Ahle Worscht. Es sind kleine Betriebe mit überregionalem Bekanntheitsgrad, die auch selber ausbilden. Der seit Jahren in Borken stattfindende Wecke- und Worschtmarkt der Bäcker- und Metzgerinnung des Schwalm-Eder-Kreises hat mittlerweile überregionalen Bekanntheitsgrad entwickelt. Die beiden Städte Schwalmstadt und Borken sowie die Gemeinde Wabern sind die bedeutendsten Wirtschaftsstandorte der Region. Die Region bietet mit den Waberner Werkstätten (Baunataler Werkstätten e.v.) im nördlichen Bereich und der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (Hephata-Diakoniezentrum) in Schwalmstadt im südlichen Bereich der Region rund 260 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Die Arbeitsfelder der Werkstätten liegen in den Bereichen Industriemontage, Metallverarbeitung, Garten- und Landschaftsbau und Hauswirtschaft. 7 HSL Bertelsmann Stiftung wegweiser-kommune.de - Bildungsberichte Hessen Agentur HSL

22 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse Wirtschaftsbereich produzierendes Gewerbe Unternehmens-Schwerpunkte Maschinenbau und Fahrzeugmechanik Energie-, Klima-, Umwelt- und Recyclingtechnik Erzeugung von Kunststoffprodukten Logistik und Transportwesen Sand- und Kiesindustrie (Gewinnung und Verarbeitung) Betonfertigteilherstellung und Bauwirtschaft Zuckerfabrik Schuhherstellung Mülldeponie/Zwischenlagerung Qualifizierte Handwerksbetriebe; Besonders stark vertreten: Nahrungsmittelhandwerk und Holzverarbeitung Sozialer Bereich Hephata Diakoniezentrum: Klinik, Akademie für soziale Berufe, Studienstandort Ev. Hochschule Darmstadt, Behindertenhilfe, Jugendhilfe, Soziale Rehabilitation (Schwalmstadt) Asklepios Klinik (Schwalmstadt) Waberner Werkstätten (Baunataler Werkstätten e.v.) Jugendheim (Wabern) Zentrales Seniorenwohn- und Pflegeheim-365 Plätze (Borken) Tabelle1: Unternehmens-Schwerpunkte in der Region Schwalm-Aue Bei den Gewerbeanmeldungen im Schwalm-Eder-Kreis ist ein Rückgang der Gründungsaktivitäten festzustellen betrug der Saldo der Gewerbeanmeldungen bei Industrie, Handel und Dienstleistungen noch 446 mehr Anmeldungen als Abmeldungen. In 2012 ist ein negativer Saldo von -13 festzustellen. Auch im Handwerk sind mehr Betriebe abgemeldet worden als neue gegründet wurden. Für 2012 beträgt hier der Saldo der Gewerbeanmeldungen -55. Bereits in 2007 war im Handwerksbereich ein negativer Saldo von -48 festzustellen. Im gesamten Bereich der IHK Kassel-Marburg ist der Saldo der Gewerbeanmeldungen seit vielen Jahren erstmals wieder negativ. 11 In der Region Schwalm-Aue ist man seit Jahren bemüht, Existenzgründungen zu fördern. Als besondere interkommunale Kooperation zur Unterstützung von Existenzgründungen ist das Virtuelle Gründerzentrum der Schwalm zu benennen. Es wird vom Zweckverband Schwalm seit 2005 betrieben. Dieses Gründerzentrum arbeitet nicht wie die klassischen Gründerzentren mit dem Vorhalten von Büroinfrastruktur, sondern bietet individuelle, niedrigschwellige Beratungsdienstleistungen vor Ort an und das sehr erfolgreich. Dieses Angebot ergänzt die Beratungsangebote der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer durch sein sehr individuell angelegtes Beratungskonzept. Seit Bestehen wurden 440 Gründungsberatungen durchgeführt, mit 140 daraus erfolgreich hervorgegangenen Existenzgründungen, einige davon mit LEADER-Mitteln gefördert. Eine mögliche Ausdehnung des Betreuungsbereichs des Virtuellen Gründerzentrums auf die gesamte Region Schwalm-Aue sollte geprüft werden. Einzelhandel Die Einzelhandelszentralitäts-Kennziffer (EZK) als Maß für die Attraktivität der Region als Einkaufsstandort ist ein Indikator dafür, in wieweit es den Städten und Gemeinden gelingt, Kaufkraft zu Gunsten des niedergelassenen Einzelhandels anzuziehen (<100 Kaufkraftabfluss; >100 Kaufkraftzufluss). Die Stadt Schwalmstadt zeigt als Einzelhandelszentrum im ländlichen Raum eine EZK von 135,69. Sie hat damit einen deutlichen Kaufkraftzufluss zu verzeichnen. Im Vergleich dazu liegen die EZK der anderen Kommunen deutlich unter 100 und haben weniger Einzelhandelsattraktivität als das verfügbare Einkommen der Einwohner zulassen würde. Den niedrigsten Wert zeigt die Gemeinde Neuental mit 32,1 und extrem hohen Kaufkraftabflüssen. Ansonsten kann in der Region die Vermutung nicht 11 Quelle: Gründerreport 2013 Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg 12

23 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse bestätigt werden, dass in kleineren Kommunen die EZK generell niedriger liegt. So hat die Gemeinde Willingshausen eine EZK von 71,6 und bindet mehr Kaufkraft als das Mittelzentrum Borken (EZK: 63,1). Im Vergleich zu 2005 ist festzustellen, dass in allen Kommunen außer Borken (EZK 2005: 75,7) der Einzelhandel die Kaufkraftabflüsse vermindern konnte. 12 Bruttoinlandsprodukt (BIP) Das BIP wird auf Basis der Landkreise erhoben. Es lassen sich aber Rückschlüsse auf die Region Schwalm-Aue ziehen. Das BIP des Schwalm-Eder-Kreises betrug im Jahr ,4 Mrd. Euro und war damit zu 12,5 % am BIP der Region Nordhessen beteiligt. Im Vergleich zum Vorjahr 2008 verringerte sich das BIP des Schwalm-Eder-Kreises um 3,9 %, nachdem seit 1995 eine konstante jährliche Steigerung (seit 2002 sogar überdurchschnittlich im Vergleich zu Land Hessen und den benachbarten Kreisen) zu verzeichnen war. Betrachtet man das BIP bezogen auf die Einwohner, ergibt sich ein weiterer Indikator für Wohlstand und Wirtschaftskraft einer Region. So ist festzustellen, dass es im Schwalm-Eder-Kreis mit ca Euro deutlich niedriger liegt als im RB Kassel (ca Euro) sowie im Land Hessen (ca Euro) und somit 33 % unter dem hessischen Durchschnitt. Arbeitsmarkt In der Region Schwalm-Aue arbeiten insgesamt sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Die Beschäftigtenstruktur zeigt, dass 0,5 % der Beschäftigten in der Landwirtschaft arbeiten, 26,2 % im produzierenden Gewerbe, 21,7 % im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr, 7,4 % im Sektor Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen und 43 % der Beschäftigten im Bereich öffentlicher und privater Dienstleistungen. öffentliche und private Dienstleister Produzierendes Gewerbe Borken (Hessen) Neuental Schrecksbach Schwalmstadt Wabern Willingshausen SCHWALM-AUE Schwalm- Eder-Kreis Handel, Gastgewerbe und Verkehr 30 41,4 41,7 49, , ,4 Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister öffentliche und private Dienstleister Sonstige 9,1 37,4 21,1 15,1 16,2 7,0 16,9 6,6 27,6 9,8 28,4 7,4 21,7 8,2 25,3 22,8 16,4 32,8 25, ,9 26,2 35,1 5,9 1,6 3,7 Abbildung 8: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Schwalm-Aue GFK HSL

24 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse Somit sind in der Region wesentlich mehr Personen im Dienstleistungsbereich beschäftigt als im Schwalm-Eder-Kreis (30,4 %). Dies weist auf den größten Arbeitgeber der Region hin, das Diakoniezentrum Hephata mit Hauptsitz in Schwalmstadt und seinen verschiedenen Geschäftsbereichen. Borken sticht hervor im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr mit einem Beschäftigten-Anteil von 37,4 %, was auf die dortigen Logistik- und Zuliefererfirmen für die Automobilindustrie hinweist. Der Bereich Produzierendes Gewerbe liegt mit einem durchschnittlichen Beschäftigungsanteil von 26,2 % deutlich niedriger als im Schwalm-Eder-Kreis (35,1 %). Nur die drei Gemeinden Wabern, Schrecksbach und Willingshausen liegen mit Beschäftigten-Anteilen im Produzierenden Gewerbe zwischen 31 % und 36 % über dem Regionsschnitt. Dies ist auf die vielen kleinen Handwerksbetriebe in den Gemeinden Schrecksbach und Willingshausen und auf die Zuckerfabrik und den Kiesabbau in Wabern zurückzuführen. Der sehr geringe Anteil an Beschäftigten in der Landwirtschaft ist seit 2005 nochmals um 37 % zurückgegangen. Erwerbstätigkeit Am leben in der Region sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer (AN), inkl. Teilzeit, mit einem Frauenanteil von 45 %. Der Anteil der AN über 50 Jahre beträgt 30 %. Fast die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen Frauen (45 %) arbeitet in Teilzeit. Der Frauenanteil bei den Teilzeitbeschäftigten liegt entsprechend hoch bei 87,1 %. Die Statistik auf Landkreisebene weist ähnliche Zahlen aus. 14 Auch im Bereich der Minijobs liegt der Frauenanteil sehr hoch. Auf Landkreisebene beträgt er 69,7 %. In der Region Schwalm-Aue gibt es insgesamt Mini-Jobber am Wohnort. 15 Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und einem steigenden Fachkräftemangel ergeben sich hier ungenutzte Potentiale, die es zukünftig stärker in den Blick zu nehmen gilt. Mit Blick auf die Ausbildungsabschlüsse ist zu erkennen, dass 68,5 % der AN in der Region eine abgeschlossene Berufsausbildung aufweisen. Damit liegt die Region über dem Durchschnitt auf Landkreisebene (66,8 %) und des RB Borken Neuental -830 Schrecksbach Schwalm Aue Wabern Schwalmstadt Willingshausen HSL Agentur für Arbeit Fritzlar, Stand HSL Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Pendler über die Gemeindegrenzen am Einpendler Auspendler Abbildung 9: Pendlerbewegungen in der Region Schwalm-Aue Differenz Kassel (64,3 %). Dieses solide Fundament gut ausgebildeter Arbeitskräfte gilt es zu erhalten oder sogar auszubauen. Allerdings bietet die Region bisher wenig attraktive Arbeitsplätze für AN mit Hochschulabschluss. Im Schnitt nur 5,3 % der AN in der Region haben einen höheren Fach-,FH- oder Hochschulabschluss. Nur in Schwalmstadt liegt der Anteil bei 6,6 % und somit auf Landkreisniveau. Im RB Kassel liegt der Anteil von hochqualifizierten AN bei 8 %, im Land Hessen sogar bei 12,3 %. 16 Eine Gegenüberstellung der Zahl der in der Region lebenden sozialversicherungspflichten AN ( Personen) mit der Zahl der sozialversicherungspflichtigen AN am Arbeitsort ( Personen) zeigt, dass in der 14

25 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse Region nicht genügend Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Die Kommunen Schwalmstadt (7.894 AN am Arbeitsort), Borken (2.038 AN am Arbeitsort) und Wabern (1.004 AN am Arbeitsort) bieten noch relativ viele Arbeitsplätze, während die kleinen Gemeinden wie Neuental und Schrecksbach verstärkt Wohnstandorte sind. Entsprechend zeigt sich der Pendlersaldo. Alle Kommunen, außer Schwalmstadt (positiver Pendlersaldo: 1.907), zeigen im Durchschnitt eine hohe Auspendlerquote, die in der Region, bezogen auf die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, insgesamt bei über 70 % liegt. Hervorzuheben ist die Auspendlerquote der Gemeinde Neuental, in der mehr als 90 % der Beschäftigten ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde haben. Die Pendlerströme fließen größtenteils nach Norden Richtung Kassel sowie nach Süden in das Rhein-Main-Gebiet. Arbeitslose Die Anzahl der Arbeitslosen in der Region Schwalm-Aue ist von 2005 bis 2013 um ca Personen auf insgesamt Personen gesunken. Dies ist ein Rückgang von 44 %! Eine ähnlich erfreuliche Entwicklung der Arbeitslosenzahlen ist im Landkreis und im RB Kassel zu registrieren (Rückgang: jeweils 46 %). Es ist jedoch festzustellen, dass die Arbeitslosen über 55 Jahre nicht vom allgemeinen Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren. Die Anzahl der Arbeitslosen in dieser Altersgruppe ist seit 2005 in etwa gleich geblieben. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist seit 2007 um 6 % gesunken und beträgt aktuell 33,6 %. Allerdings steigt der Anteil nach einem zunächst starken Rückgang seit 2012 wieder kontinuierlich an. 17 Gesamteinkünfte privater Haushalte und Kaufkraft Hinweise auf den Wohlstand und die finanziellen Möglichkeiten der Bewohner der Region geben die Lohn- und Einkommenssteuerstatistik und der Kaufkraft-Index. Die Gesamteinkünfte je Steuerpflichtigem liegen in der Region Schwalm-Aue im Jahr 2007 bei und damit 7,3 % unter dem durchschnittlichen Einkünfte-Niveau im Schwalm-Eder-Kreis und 26 % unter dem Landesdurchschnitt. 18 Das relativ niedrige Einkommensniveau spiegelt sich auch in der vergleichsweise niedrigen Kaufkraft von durchschnittlich pro Einwohner (Schwalm-Eder-Kreis: , Deutschland: ) und einem durchschnittlichen Kaufkraftindex pro Einwohner von 88,3 % (Schwalm-Eder-Kreis: 93,7 %). Innerhalb der Region bewegt sich der Kaufkraftindex zwischen 85,4 % (Schrecksbach) und 90,1 % (Willingshausen) Bildung und Qualifi kation Berufl iche Bildung In Schwalmstadt ist einer von vier Berufsschulstandorten des Schwalm-Eder-Kreises mit einem breiten Angebot der schulischen Berufsausbildung. In der Region Schwalm-Aue gab es im Jahr 2012 insgesamt 690 Beschäftigte in beruflicher Ausbildung am Arbeitsort. Das macht einen Anteil von 28,3 % der Auszubildenden im Schwalm-Eder-Kreis (Anteil unverändert zu 2005). 20 Besonders viele Beschäftigte in Ausbildung (522 Personen) finden sich in Schwalmstadt, was u.a. mit dem Standort Hephata, den beiden Kliniken und der Konzentration mittelständischer Betriebe zu tun hat. In Borken werden 97 Beschäftigte ausgebildet, was im Regionsvergleich auch noch relativ hoch ist. Setzt man die Zahl der Beschäftigten in beruflicher Ausbildung am Arbeitsort (690 Personen) ins Verhältnis zur Zahl der umsatzsteuerpflichtigen Betriebe (1.487) so ergibt sich ein ungefähres Verhältnis von 1:2, d.h. im Schnitt bildet jeder zweite Betrieb in der Region aus. Seit 2005 ist die Zahl der Auszubildenden in der Region um 13,6 % zurückgegangen. 17 Bundesagentur für Arbeit Arbeitsmarktstatistik HSL Lohn- und Einkommensteuerstatistik GfK HSL

26 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse Die Zahl der Schulabgänger ist seit 2005 in etwa gleich geblieben, wohl auch aufgrund der Umstellung auf das achtjährige Gymnasium in Hessen. Es gab 519 Schulabgänger im Schuljahr 2011/2012 der neun allgemeinbildenden Schulen in Borken, Schwalmstadt, Wabern und Willingshausen (inkl. vier Förderschulen), wobei ein Teil der Schüler aus der Region auch Schulen außerhalb der Region in Bad Zwesten-Oberurff, Fritzlar und Homberg (Efze) besucht. 47 Schüler (9 %) haben die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen. Dieser im Vergleich zum Landkreis (3,2 %) und zum Regierungsbezirk Kassel (2,4 %) sehr hohe Anteil ist u.a. auf die hohe Dichte der Förderschulen in der Region zurückzuführen. Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Schulabgänger aus allgemeinbildenden Schulen zukünftig kontinuierlich sinken wird. Eine Vorausberechnung für das Jahr 2021 weist auf Landkreisebene einen Rückgang der Schulabgänger im Vergleich zu 2006 in Höhe von 34 % aus. 21 Die Hephata-Akademie für soziale Arbeit in Schwalmstadt-Treysa bietet Ausbildungen in Vollzeit und auch berufsbegleitend in den Bereichen Alten- und Krankenpflege, Erzieher, Heilpädagoge. Der Campus der Hephata-Akademie ist auch Studienstandort der Evangelischen Hochschule Darmstadt (EHD). Dort kann man den Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit absolvieren. Am Studienstandort Hephata ist zudem eine gemeindepädagogisch-diakonische Qualifikation möglich. In 2013 besuchten 170 Studierende und 17 Auszubildende die beiden Einrichtungen. Weitere Hochschulstandorte in relativer Nähe befinden sich in Kassel, Marburg und Gießen. Die berufliche Weiterbildung im Schwalm-Eder-Kreis ist geprägt durch zahlreiche private Bildungsträger, die Kreishandwerkerschaft und die Träger der Berufshilfe. Es existieren eine Vielzahl von Kooperationen, darunter auch institutionalisierte Formen der Zusammenarbeit in Netzwerken und Verbünden mit Bezug auf den Weiterbildungssektor, wie den Starthilfe Ausbildungsverbund, die Ausbildungsbörse und den Hessencampus Schwalm-Eder. Darüber hinaus gibt es regionale Netzwerke wie den Arbeitskreis Berufliche Bildung im Schwalm-Eder-Kreis, das Bildungsnetzwerk Pflege oder das OloV-Netzwerk (Übergang Schule-Beruf). Die Internetplattform Ausbildungskompass Schwalm- Eder hält zahlreiche Infos rund um das Thema Ausbildung bereit. Im Bereich der Erwachsenenbildung und berufsbegleitenden Qualifizierung fehlt es jedoch noch an institutionalisierten Strukturen der Zusammenarbeit. 22 Berufsvorbereitende und begleitende Angebote mit pädagogischer Betreuung für Menschen, die den üblichen Einstieg in den dualen Ausbildungsweg aus Berufsschule und Praxis nicht geschafft haben oder langzeitarbeitslos sind, bieten in der Region mehrere Institutionen. Besonders aktiv sind der Starthilfe Ausbildungsverbund und die Hephata Diakonie. Der Starthilfe Ausbildungsverbund betreibt in der Region eine Lehrküche in Borken im Regionalzentrum der Energienetz Mitte GmbH, die neben der Betriebskantine auch Kindergärten und Schulen versorgt. Die Hephata Berufsbildung hat Ausbildungsstätten in Schwalmstadt-Treysa und Borken-Gombeth. Die Reaktivierung des brachliegenden Geländes der alten Mühle in Gombeth und die Entwicklung zum Tagungs- und Gästehaus unter dem Motto Landleben zwischen Schwalm und Eder ist ein besonders gelungenes Beispiel eines Public- Private-Partnership Projektes im Bereich Bildung und Tourismus. 23 Um die zukünftigen Herausforderungen des Arbeitsmarktes erfolgreich meistern zu können, hat sich im Mai 2014 eine Allianz gegen den Fachkräftemangel im Schwalm-Eder-Kreis aus Vertretern der Arbeitsagenturen, Kreishandwerkerschaft, IHK-Servicezentrum Schwalm-Eder, Diakonie, DGB, Hotel- und Gaststättenverband, Einzelhandelsverband und der Kreisverwaltung gegründet. Allgemeine Bildung Das Angebot des formalen Bildungsbereichs kann als relativ breit angesehen werden. In der Region Schwalm-Aue gibt es in jeder Kommune mindestens eine Grundschule (insgesamt 12 GS). Viele Grundschüler müssen bereits heute mit dem Schulbus in die Schule gebracht werden. Aufgrund zu- 21 Justus-Liebig-Universität Gießen, Entwicklung eines regionalen Weiterbildungsberichtes für den Schwalm-Eder-Kreis, September s.o. 23 gefördert aus DE-Mitteln 16

27 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse rückgehender Schülerzahlen werden zukünftig weitere Standorte zur Disposition stehen, wie in der Gemeinde Willingshausen. Dort werden die drei Grundschulen aufgrund der sinkenden Schülerzahlen zusammengelegt. Der Neubau in zentraler Lage neben der Mehrzweckhalle ist gerade in Entstehung. An weiterführenden Schulen gibt es zwei Gesamtschulen, eine Haupt- und Realschule, zwei Gymnasien und vier Förderschulen. Ein Gymnasium und drei Förderschulen sind in privater Trägerschaft. Waldorf- oder Montessori-Schulen gibt es weder in der Region noch im gesamten Landkreis. Die Volkshochschule des Schwalm-Eder-Kreises mit ihrem breiten Angebot der allgemeinen und beruflichen Weiterbildung bietet in der Region Schwalm-Aue schwerpunktmäßig in den Städten Schwalmstadt und Borken Kurse an. Einzelne Kurse, vor allem im Gesundheitsbereich, finden aber auch in den kleinen Kommunen der Region statt. Die Elternschule Schwalm-Eder betreibt in Schwalmstadt-Ziegenhain ein Familienzentrum 24 und hat Vortragsveranstaltungen und Kurse für Familien mit Kleinkindern in ihrem Programm. In allen Kommunen der Region bietet die Musikschule Schwalm-Eder Unterricht an Verkehr Die straßentechnische Erschließung erfolgt von Norden über die Bundesautobahn A49, die seit mehr als 10 Jahren im Gemeindegebiet Neuental endet. Seit 2011 wird nun an dem Teilstück zwischen Neuental und Schwalmstadt weitergebaut, um den Anschluss nach Süden Richtung Gießen und an die Autobahn A5 herzustellen. Im Westen folgt der Autobahn A49 in Nord-Süd-Richtung die Bundesstraße B3 Richtung Marburg. Von Südosten wird das Gebiet durch die Autobahnen A5/A7 über die Bundesstraße B254 von Alsfeld kommend erschlossen, die über Schrecksbach und Ziegenhain weiter nach Norden Richtung Kassel verläuft. Die nächste Autobahn- Anschlussstelle ist durchschnittlich in 9,1 Minuten Pkw-Fahrzeit zu erreichen, benachbarte Kreise haben Fahrzeiten von bis zu 29,5 Minuten. 25 Überdurchschnittliche Fahrzeiten zu Autobahnanschlussstellen haben Willingshausen: 17,5 Min.; Schwalmstadt: 12,8 Min. und Schrecksbach: 10,2 Min. Die Oberzentren Kassel, Marburg und Gießen sind über die Bundesstraßen und Autobahnen in ca Minuten erreichbar. Die Region ist gut per Bahn erreichbar und liegt an der Nord-Süd-Achse der Main-Weser-Bahn. Bahnhöfe mit Regionalbahnanschluss auf der Strecke zwischen Kassel und Frankfurt befinden sich in Borken, Wabern, Treysa und Neustadt (Nachbarlandkreis, aber relevant 252 Marburg 252 LANDKREIS WALDECK-FRANKENBERG LANDKREIS MARBURG-BIEDENKOPF 251 LANDKREIS VOGELSBERGKREIS Abbildung 10: Überregionale Verkehrsanbindung LANDKREIS KASSEL 253 Schwalm-Aue RB IC KASSEL 7 SCHWALM-EDER-KREIS ICE-Strecke WERRA MEIßNE 83 LANDKREIS HERSFELD-ROTENBU 24 Förderung durch LEADER-Programm 25 Justus-Liebig-Universität Gießen: Entwicklung eines regionalen Weiterbildungsberichtes für den Schwalm-Eder-Kreis

28 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse für Willingshausen). Die Bahnhöfe Wabern und Schwalmstadt sind zudem IC-Haltepunkte. Auf einer Nebenstrecke zwischen Wabern und der Kurstadt Bad Wildungen gibt es einen weiteren Bahnhaltepunkt in Wabern-Zennern. Zur besseren Stadt-Land-Vernetzung trägt die seit 2007 verkehrende Regiotram-Verbindung zwischen Schwalmstadt-Treysa und Kassel bei, die im Stundenrhythmus (wochentags) verkehrt. Sie hält im Gebiet der Schwalm-Aue an sechs Bahnhaltepunkten. 26 Das Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) reicht bis nach Schwalmstadt-Wiera. Dort schließt nach Norden der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) an. Die Bahnhöfe in der Region sind alle nicht barrierefrei, was ein großes Handicap für Menschen mit Gehbehinderung, Familien mit kleinen Kindern und Radtouristen darstellt. Die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn bezüglich einer Nachrüstung verlaufen seit Jahren eher zäh. Das Bahnhofsumfeld in Wabern und Treysa wurde in den vergangenen Jahren mithilfe von Fördermitteln aus dem Stadtumbau und des GVFG aufgewertet. Der Bahnhof in Wabern wurde von der Kommune gekauft und mit Fördermitteln aus dem Stadtumbau saniert. Praxen, Büros, eine DB-Verkaufsstelle und ein Veranstaltungsraum 27 sorgen für eine gute Auslastung des Gebäudes. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) Abbildung 11: Innerregionale Verkehrsanbindung bindet über Busse und Anruf-Sammeltaxen (AST) die Region an die regionalen Zentren und den überregionalen Verkehr an. Teilweise verkehren die Busse allerdings nur in Verbindung mit dem Schülerverkehr und fahren nicht in den frühen Morgenstunden sowie abends und am Wochenende. Die Region stellt sich als eine Autoregion mit hohem Individualverkehr dar ( gemeldete Kfz). 28 Neue Lösungen zur Reduzierung des PKW-Verkehrs und zur Förderung alternativer Mobilitätsangebote sind eine Herausforderung der kommenden Jahre Tourismus und Naherholung Die Region Schwalm-Aue verfügte im Jahr 2011 über 433 gewerbliche Gästebetten (Betriebe mit über 9 Betten), sie verzeichnete Gästeankünfte mit einer Aufenthaltsdauer von etwa 1,7 bis 1,8 Tagen. Bedeutend für die Region sind auch die kleineren Gästebetriebe wie Pensionen, Ferienwohnungen und Privatunterkünfte. Inklusive der Betriebe mit weniger als 9 Betten gliedert sich das Beherbergungsangebot wie folgt. 26 Bhf Treysa, Bhf Wabern, Bhf Borken, Neuental-Schlierbach, Bhf Neuental-Zimmersrode und Borken-Singlis 27 Förderung des Veranstaltungsraums aus dem LEADER-Programm 28 Kfz-Zulassungsstelle Homberg (Efze) Stand Mai

29 4. Gebietsanalyse sowie SWOT- und Bedarfsanalyse Tabelle 2: Beherbergungsbetriebe in der Region Schwalm-Aue Das Beherbergungs- und Gastronomieangebot hat sich in den vergangenen Jahren durchaus verbessert. Mit LEADER-Mitteln konnten einige hochwertige neue Angebote im Übernachtungs- und Gastronomiebereich geschaffen werden. Es fehlt aber weiterhin an einem ausreichenden Angebot an Ferienwohnungen und Gästezimmern. Einige Hotels in Borken, Schwalmstadt und Willingshausen sowie einige Ferienwohnungen in Borken haben eine Sterne-Klassifizierung nach DEHOGA/DTV- Richtlinien. Die Klassifizierung der Hotels liegt bei 3*** bzw. 3*** (Superior), die der Ferienwohnungen bei 2** bis 3***. Es gibt einige Betriebe, die sich in den letzten Jahren nach Bett+Bike zertifizieren lassen haben und damit die angestrebte Entwicklung des Radtourismus unterstützen. Der Bereich Landtourismus ist wenig ausgebaut, drei landwirtschaftliche Betriebe in der Region bieten Urlaub auf dem Bauernhof und mehrere Reiterhöfe haben Reiterferien für Kinder und Jugendliche mit Übernachtung in Einfachunterkünften in ihrem Programm. Zwei landwirtschaftliche Betriebe betreiben Landcafés und werben mit regionaler Küche und ländlichem Ambiente. Insgesamt ist festzustellen, dass in der Gastronomie die Potentiale einer regionalen Küche mit Qualität bei weitem nicht ausgeschöpft werden. Auch sind Service, Marketing und Kooperation der Betriebe verbesserungswürdig. Dabei bietet die Region Schwalm-Aue vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung eines sanften Tourismus, sowohl in naturräumlicher als auch in kulturhistorischer Hinsicht. Als besonderer touristischer Erlebnisraum ist das Fließgewässersystem der Schwalm und ihrer Nebengewässer das prägende Element der Region Schwalm-Aue. Die hochwertigen Auengebiete mit einer vielfältigen Pflanzenund Vogelwelt (u.a. Brutgebiet des Schwarzstorches) könnten verstärkt im Bereich Naturtourismus entwickelt werden. Zahlreiche regionale und überregionale Radwege sowie eine reizvolle Landschaft machen die Region zu einem beliebten Radfahrgebiet. Der Schwalm-Radweg als Teil der hessischen Radfernwege R4 / R5 verläuft von der Schwalm-Quelle im Vogelsberg bis zur Mündung der Schwalm in die Eder bei Felsberg und führt durch alle sechs Kommunen der Region. Im Süden schließt er an den Nidda-Radweg und im Norden an den Eder-Radweg an. Somit ist eine durchgehende Radverbindung vom Rhein-Main-Gebiet bis nach Kassel gegeben. Die elf Anrainerkommunen des Schwalm- Radweges kooperieren bei der touristischen Entwicklung und beim Ausbau der Infrastruktur entlang des Radweges. Angestrebt wird eine Vermarktung des Schwalm-Radweges als Teil der überregionalen Radverbindung zwischen Frankfurt und Kassel. Der Bahnradweg Rotkäppchenland verläuft durch zwei südliche Kommunen der Region (Willingshausen, Schwalmstadt) und ist Teil des europäischen Bahnradwegenetzes. In Zusammenarbeit der drei TAG im Schwalm-Eder-Kreis wurde ein Pauschalangebot Bahn-Rad-Fluss über 3 bzw. 5 Tage entwickelt: Rundtouren entlang Bahn-, Fulda-, 19

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