Klimaschutz durch Moorschutz
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- Josef Geiger
- vor 6 Jahren
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1 Klimaschutz durch Moorschutz Ergebnisse (insbesondere) aus dem BfN-Projekt Beitrag ausgewählter Schutzgebiete zum Klimaschutz und ihre Monetäre Bewertung Prof. Dr. Matthias Drösler Professur für Vegetationsökologie Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
2 Anwendung der Methodik aus dem BMBF-Vorhaben Klimaschutz durch Moorschutz Drösler et al im BFN/BMU Vorhaben (s.a. Drösler et al NuL Heft 2)
3 Untersuchte Schutzgebiete PT OM WR PR (AM Peenetal Ochsenmoor Wurzacher Ried Pfrunger Ried Allgäuer Moorallianz) AM
4 GWP-Bilanz [ t CO 2 Äquiv. ha -1 a -1 ] Klimaschutz EF-GWP:t_CO2-aequiv ha-1a-1 bmbf_nutzungskategorien_gesamtfluesse_ _for_tc.xls : (2)Original_ Rank 59 Eqn 2058 z=a+bx+cx^2+extrvaly(d,e,f) r^2= DF Adj r^2= FitStdErr= Fstat= a= b= c= d= e= f= Modellierung der Klimawirksamkeit -50 WT-mean total [cm] r 2 =0.72 p=<0.01 C-export:t_C ha-1a-1
5 Wurzacher Ried
6 Flächenwasserstand Wurzacher Ried vor und nach Maßnahmen
7 Vegetations- und Nutzungstypen Wurzacher Ried zu Ableitung von Nutzungsintensitäten
8 Emissionen in [t CO2- Äquiv. a-1] EF-GWP:t_CO2-aequiv ha-1a-1 Fläche [ha] Änderung der Nutzungsintensitäten mbf_nutzungskategorien_gesamtfluesse_ _for_tc.xls : (2)Original_Z Rank 59 Eqn 2058 z=a+bx+cx^2+extrvaly(d,e,f) r^2= DF Adj r^2= FitStdErr= Fstat= a= b= c= d= e= f= WT-mean total [cm] C-export:t_C ha-1a Änderung der Flurabstandsklassen im Wurzacher Ried Überstau über 80 Flurabstandsklassen [cm unter Flur] Änderung der THG-Bilanz in Zuordnung zu den Flurabstandsklassen im Wurzacher Ried matthias.droesler@hswt.de Überstau Flurabstandsklassen [cm unter Flur] über
9 Änderung der Gesamtemissionen Wurzacher Ried: vor Maßnahmen: nach Maßnahmen: Einsparung von: t CO 2 -Äquiv. pro Jahr t CO 2 -Äquiv. pro Jahr t CO 2 -Äquiv. pro Jahr mittlere CO 2 -Vermeidung WR: 9.3 t CO 2 -Äquiv. pro ha*jahr 42 % Emissionsreduktion nur durch Naturschutzmaßnahmen matthias.droesler@hswt.de
10 Ochsenmoor
11 Pfrunger-Burgweiler Ried
12 Peenetal
13
14 Flächeninformationen zum Peenetal Nach Abschluss der Maßnahmen (2009) 1. Erstellen einer Satellitenszene auf Grundlage von 2 Aufnahmen, die am und am mit dem System RapidEye erfolgten 2. Prozessieren der Satellitendaten und Verschneiden der Szene mit der synthetischen Moorgebietskarte 3. Zuordnung der Satellitendaten zu 20 aggregierten Vegetationsformen auf Grundlage der Analyse der Reflexion und vor Ort durchgeführter Überprüfungen
15
16 Veränderungen in den Flächenanteilen der Vegetations- Peenetal zwischen 1992 und 2009 formen auf Niedermooren im Anteil des Saatgraslandes hat sich halbiert Anteile von Röhricht und Ried haben sich verdreifacht
17 Verknüpfung der Flächenklassen mit Emissionsfaktoren Zuordnung der Vegetationsformen zu Nutzungsformen (z.t. durch Aggregierung von Vegetationsformen) Zuordnung von Emissionsfaktoren auf Grundlage einer vorgegebenen Prioritätenliste 1. Priorität: im Peenetal selbst ermittelte Werte 2. Priorität: im Rahmen von Projekten zur Klimawirkung von Mooren ermittelte Werte 3. Priorität: Werte aus der Literatur, die unter vergleichbaren Bedingungen gewonnen wurden
18 Zusammenfassende Ergebnisse zum Klimaschutz und zu Grunde liegenden Kosten in den untersuchten Gebieten Gebiet Gebietsgröße [ha] CO 2 - Vermeidung [t CO 2 -Äuqiv. a - 1 ] CO 2 -Vermeidung pro Hektar [t CO 2 -Äuqiv. ha -1 a -1 ] CO 2 - Vermeidungskosten [ ha -1 a -1 ] Wurzacher Ried 1.221* Ochsenmoor Peenetal Pfrunger- Burgweiler Ried
19 Moorrenaturierung ist kostengünstiger als viele andere Varianten der landnutzungsorientierten Klimaschutzmaßnahmen Wiss. Beirat Agrarpolitik beim BMELV, 2007
20 Klimarelevanz JVA Moorflächen Bernau Klip-2020 Bayern
21
22 t CO2-Äquiv a-1 Klimaschutz JVA Moorflächen Bernau Emissionen und Klimaentlastungspotenziale JVA Bernau Summe der Klimawirksamkeit Flächen [t CO2-Äquiv a-1] Summe der Klimawirksamkeit Gräben [t CO2-Äquiv a-1] Gesamtemissionen [t CO2- Äquiv a-1] Klimaentlastung Gesamt [t CO2-Äquiv a-1] Status quo Szenario 1 Szenario 2
23 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Naturschutz-Maßnahmen in NGP haben bereits zur Klimaentlastung beigetragen Trotz neu entstandener Hot-Spot-Flächen (z.b. Wurzacher Ried und Peenetal) hat die Revitalisierung insgesamt zu einer deutlichen Verringerung der Klimawirkung geführt: Kompensation durch Gesamtflächeneinsparung Robuste Methoden für die Emissionsberechnungen vorhanden Defizit: Monitoring als Eingangsparameter für die Modellierung! (Perspektive BFN-Vorhaben Moorschutz in Deutschland ) JVA-Bernau: kann durch Renaturierung erstes klimaneutrales Gefängnis Deutschlands werden
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25 Klimaschutz durch Moorschutz: Ochsenmoor (Diepholzer Moorniederung) Naturschutzziel: Rast- und Brutgebiete für Wat- und Wiesenvögel Evaluierung der THGs vorher & nachher: Nutzung historischer Daten zur Rekonstruktion der Klimaschutzwirkung: Vorher Nachher Nutzungsklassen: (Export) = Wasserstandsklassen / -flächen = Treibhausgase BfN-Projekt: Beitrag ausgewählter Schutzgebiete zum Klimaschutz und ihre Monetäre Bewertung, FKZ: Projektkoordination: M. Drösler, TUM Daten: H. Belting Datenaufbereitung: V. Blüml; PAN Berechnung: B. Tiemeyer, vti
26 Klimaschutz durch Moorschutz: Ochsenmoor (Diepholzer Moorniederung) Stauziele Evaluierung der THGs vorher & nachher: Nutzung historischer Daten zur Rekonstruktion der Klimaschutzwirkung: jährliche / mittlere Grundwassergleichenpläne aus Wasserstandsdaten + Höhenmodell + Torfschwund = Wasserstandsklassen / -flächen = Treibhausgase BfN-Projekt: Beitrag ausgewählter Schutzgebiete zum Klimaschutz und ihre Monetäre Bewertung, FKZ: Drösler et al. N&L Heft 2/2012 Projektkoordination: M. Drösler, TUM Daten: H. Belting Datenaufbereitung: V. Blüml; PAN Berechnung: B. Tiemeyer, vti
27 Klimaschutz durch Moorschutz: Ochsenmoor (Diepholzer Moorniederung) Gesamtgebiet [1000 t CO 2 -Äqu./a] 1990 (vor Maßnahme): 25,6 28, (nach Maßnahme) 14,6 THG-Emissionsminderung um 43-50% als Synergie zum Vogelschutz BfN-Projekt: Beitrag ausgewählter Schutzgebiete zum Klimaschutz und ihre Monetäre Bewertung, FKZ: Projektkoordination: M. Drösler, TUM Daten: H. Belting Datenaufbereitung: V. Blüml; PAN Berechnung: B. Tiemeyer, vti
28 Flächeninformationen zum Peenetal Vor Beginn der Maßnahmen (1992) 1. Kartierung der Vegetationsformen im Rahmen des Pflege- und Entwicklungsplanes (PEPL, ha, 44 Formen) 2. Einengung auf Niedermoorflächen auf Grundlage der Kartierung des LUNG ( ha) 3. Generieren einer synthetischen Vegetationsverbreitungskarte (Verschneiden von 1. mit 2. + Einfügen später gefluteter Flächen, ha)
29 Satelliten NDVI => Unterscheidung Extensiv Intensiv nach Frühlings- NDVI
30 NDVI NDVI Identifizierung von Grünlandnutzungen Intensive Nutzung 1,0 0,8 2-Schnitt Varianten ,6 0,4 0,2 Intensiv: 2 Schnitte n u Intensiv: 2 Schnitte n u , ,0 0,8 3-Schnitt Varianten , ,4 0,2 Intensiv: 3 Schnitte n , u Intensiv: 3 Schnitte v n u ,
31 Den Vegetationsformen zugeordnete Emissionsfaktoren (Auswahl) Vegetationsform Emissionsaktor [t CO 2 äq ha -1 a -1 ] Datenquelle Wasser 72,8 Mittelwert Zarnekow überstaut Wasservegetation 8,5 Hydrobiologia_very_moist_reeds schilf_1_blau 3,5 Hydrobiologia_ wet_reeds Riede -0,9 BMBF_renaturiert Feuchtwiesen -0,9 BMBF_renaturiert rohrglanzgras_2_gemaeht 29,0 BMBF_GL NM_mittel_trocken rohrglanzgras_1_brache 5,8 Mittelwert Zarnekow_wechselfeucht rohrglanzgras_5_boden 7,5 BMBF_GL_NM_ext_nass Strandnelken-Schafschwingel-Rasen 18,1 BMBF_GL_NM_ext_trocken Glatthafer-Straussgras-Weiderasen 29,0 BMBF_GL NM_mittel_trocken Kammfarn-Pfeifengras-Fluren 18,1 BMBF_GL_NM_ext_trocken Gebüsche -5,9 Abschätzung VTI-Anklam wald_1_feucht 0,0 Abschätzung_Alnus wald_2_trocken -13,3 Abschätzung_vTI_Spreewald torfstich_nicht_ueberstaut 19,4 BMBF_sonstiges Acker 41,0 BMBF_Acker
32 Konservativ: Deutlicher Rückgang trotz Zunahme überstauter Flächen Emissionsrate vorher (1992) [t CO 2 äq a -1 ] Emissionsrate nachher (2009) [t CO 2 äq a -1 ] Reduktion [t CO 2 äq ha -1 a -1 ] Reduktion (%) Wasser 24867, ,7 Wasservegetation 1600,5 1261,8 Röhrichte 6844, ,2 Riede -828,1-2610,0 Feuchtwiesen -787,4 - Saatgrasland , ,7 Frischwiesen u. Magerrasen 1392,5 - Staudenfluren 12268,7 - Gebüsche -6731,2-5143,0 Wälder (Bruch-, Laub-, Nadelgehölze) ,8-8120,8 Sonstige 1812,2 1874,2 Gesamtemission , , ,4 30,4 Emissionsrate pro Flächeneinheit [t CO 2 äq ha -1 a -1 ] 12,7 8,8 3,9 30,9
33 Problem: Wissens- und Datendefizite Angaben zu Klimawirkung der Nutzungskategorien ungenau und lückenhaft keine Angaben (Karten) zur Verbreitung der Nutzungskategorien bzw. räumlichen Differenzierung der mittleren Grundwasserstände Zuordnung von Klimawirkungen zu anderen Flächeninformationen (Biotoptypen, Höhenmodelle, Fernerkundung) ungeklärt Nutzungskategorie Summarische Klimawirkung Niedermoore t CO 2 -Äquivalente ha -1 a -1 Acker 33,8 (14,2 bis 50,0) Grünland intensiv / mittel 30,9 (21,3 bis 40,7) Grünland extensiv trocken 22,5 (19,5 bis 30,9) Grünland extensiv nass 10,3 (5,8 bis 16,3) Naturnah/Renaturiert 3,3 (-4,3 bis 11,9) Überstau 28,3 (10,6 bis 71,7)
34 Anlass II Welche Beitrag haben die zum Natur- und Moorschutz eingesetzten Gelder für den Klimaschutz geleistet? In 40 Jahren 350 Mio Bundesmittel, 50 Mio Landes- und Projektmittel und 72 Mio aus LIFE-Nature für Naturschutzprojekte (BFN 2008, European Commission 2010) Peenetal: ,4 Mio zur Realisierung des Naturschutzgroßvohabens (vorläufiger Abschlussbericht des Zweckverbandes Peenetal- Landschaft)
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