Diplomarbeit. für die. Diplomprüfung. zur. Erlangung des Grades: Diplom-Agraringenieurin (Dipl.-Ing. agr.) der. Landwirtschaftlichen Fakultät.
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- Reinhold Sommer
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1 Floristisch-vegetationskundliche Analyse, naturschutzfachliche Bewertung und Empfehlungen zur Optimierung und Nutzung des Naturschutzgebietes Siegaue/ Bonner Stadtgebiet Diplomarbeit für die Diplomprüfung zur Erlangung des Grades: Diplom-Agraringenieurin (Dipl.-Ing. agr.) der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn Vorgelegt am von cand. agr. Annika Eitner 1. Prüfer: Prof. Dr. Wolfgang Schumacher 2. Prüfer: Dr. Andreé Hamm I
2 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis... III Tabellenverzeichnis... V Kartenverzeichnis... VII 1 Einleitung Auen: Lebensräume mit hoher Dynamik Naturräumliche Grundlagen des Untersuchungsgebietes Geographische Lage Geologie und Böden Klima Potentielle natürliche Vegetation Methoden Floristisch- vegetationskundliche Bestandsaufnahme Ermittlung der Alpha-und Gamma-Diversität Alpha-Diversität Gamma-Diversität Kartierung der Biotoptypen, der 62-Biotope und der FFH- Lebensraumtypen Biotoptypenkartierung Erfassung der FFH-Lebensraumtypen Erfassung der 62-Biotope Bewertungsverfahren Numerische Bewertung von Biotoptypen für die Eingriffsregelung in NRW Kartographische Dokumentation Ergebnisse der floristischen Untersuchungen Auswertung der Artenliste des Untersuchungsgebietes Arten der Roten Liste Weitere bemerkenswerte Arten Neophyten Gamma-Diversität des Untersuchungsgebietes I
3 5.3 Alpha-Diversität der Wiesen und Weiden Ergebnisse der Biotoptypenkartierung und der vegetationskundlichen Untersuchungen Wiesen und Weiden (Molinio-Arrhenatheretea) Weichholzaue (Salicetalia purpureae) Hartholzaue (Ulmenion minoris) Nithrophile Hochstaudenfluren (Galio-Urticetea) Sonderstandorte FFH-Lebensraumtypen Biotoptypen Naturschutzfachliche Bewertung des Untersuchungsgebietes Numerische Bewertung von Biotoptypen für die Eingriffsregelung in NRW Empfehlungen zur Nutzung, Pflege und weiteren Entwicklung des Gebietes Diskussion Zusammenfassung Literatur Anhang II
4 10 Zusammenfassung 10 Zusammenfassung In der vorliegenden Diplomarbeit wurde das FFH- und Naturschutzgebiet Siegaue und Siegmündung auf Bonner Stadtgebiet floristisch und vegetationskundlich analysiert. Hierfür wurden die Alpha-Diversitäts der Grünlandflächen und die Gamma-Diversität des Untersuchungsgebietes erfasst. Zusätzlich wurden die Biotoptypen, die 62 Biotope sowie die FFH-Lebensraumtypen kartiert und als Grundlage für eine naturschutzfachlichen Bewertung genutzt. Das Gesamtarteninventar des 150 ha großen Untersuchungsgebiets umfasst 331 Sippen. Von diesen sind sechs deutschlandweit, 20 in Nordrhein-Westfalen und 22 Arten in der Niederrheinischen Bucht gefährdet. Die Fundorte der Arten wurde kartographisch festgehalten. Die Biotope wurden nach der Kartieranleitung des LANUV abgegrenzt und auf einer Vegetationskarte (s. Anhang) dargestellt. Den größten Anteil nehmen dabei die Grünlandflächen ein, gefolgt von Pappelwäldern, einem Weiden-Auenwald sowie Ufer-Weidengebüschen. Ferner konnten zwei FFH-Lebensraumtypen ausgemacht werden, von denen der Weiden-Auenwald gleichzeitig auch ein nach 62 LG geschütztes Biotop ist. Das Untersuchungsgebiet stellt sich als strukturreiche Auenlandschaft dar, die jedoch durch menschliche Eingriffe geprägt ist. Die Flächen werden überwiegend als Grünland genutzt und durch Baumgruppen, Einzelbäume, Pappelforste, Auwaldreste und ausgedehnte Kopfweidenbestände strukturiert. Ufer- Weidengebüsche bilden mit Stauden-Brachen und offenen bis halboffenen Kiesflächen ein vielfältiges Mosaik. Anthropogen geprägte Standorte wie Sommerdeich und Siegdeich beherbergen zum Teil artenreiche Magerrasen. Ebenfalls anthropogen bedingt sind die ausgedehnten Neophytenfluren aus Drüsigen Springkraut (Impatiens glandulifera), Japanischem Staudenknöterich (Fallopia japonica) und Später Goldrute (Solidago gigantea). Die Grünlandbestände des Untersuchungsgebietes sind durch eine oftmals nur fragmentarische Ausbildung gekennzeichnet, weswegen sie sich die Vegetationseinheiten lediglich auf höherem syntaxonomischen Niveau erfassen ließ. Die Bewertung erfolgte verbal argumentativ für die untersuchten Biotopkomplexe und beruht auf einem Bewertungsschema, das von WEIH (2006) im Rahmen des Siegauenkonzeptes erstellt wurde. Zusätzlich wurden den Grünlandbeständen nach dem numerischen Bewertungsverfahren (LANUV 2008) verschiedene 91
5 10 Zusammenfassung Biotopwerte zugeordnet. Bei einem strikten Einhalten dieses Verfahrens traten teils entscheidende Unterschiede zwischen dem auf diese Weise ermittelten Biotopwert und dem tatsächlichen, im Gelände erfassten, Ausprägungsgrad auf. In einem für das Untersuchungsgebiet erstellten Pflegekonzept werden Bereiche in denen Handlungsbedarf besteht aufgezeigt und Maßnahmen formuliert. Bei der Umsetzung sollte auf die Integration der Naturschutzbelange in die Produktionsprozesse der Landwirtschaft sowie auf die Finanzierbarkeit geachtet werden. Pflegevorschläge die nicht von der Land- oder Forstwirtschaft übernommen werden, können von der Biologischen Station Bonn durchgeführt werden. Der großflächige Pappelforst auf dem Kemper Werth wird vom Landesbetrieb Wald und Holz betreut, der eine Umwandlung zum naturnahen Weiden-Auenwald plant (BIOLOGISCHE STATION BONN 2008). Ein Großteil der Wiesen sind im Rahmen des Vertragsnaturschutzes gesichert und befinden sich momentan noch über Aushagerung in Entwicklung zu einer höheren Diversität. Strukturbelebende Elemente wie die Kopfbaumbestände werden von der Biologischen Station Bonn gepflegt und erweitert. Ebenso sollte die Pflege der Obstbäume, des Sommerdeichs und die Bekämpfung von Neophyten von der Biologischen Station Bonn übernommen oder koordiniert werden. Die Wiederherstellung einer natürlichen Fließgewässerdynamik, inklusive einer Einbeziehung der Altarmreste Gyssel bedarf umfangreichen Maßnahmen und einer verstärkten Bemühung in den kommenden Jahren (BIOLOGISCHE STATION BONN 2008). Dies gilt auch für die Lenkung der Erholungssuchenden, um Störungen von Flora und Fauna zu minimieren. 92
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