Der Äquivalenzvergleich
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- Silvia Baumhauer
- vor 8 Jahren
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1 Der Äquivalenzvergleich als Grundlage einer Anrechnung von Fortbildungsqualifikationen auf Hochschulstudiengänge Dr. Wolfgang Müskens Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gefördert durch FOLIE 1
2 Pauschale Anrechnung Grundprinzipien Jede/r Inhaber/in der entsprechenden Fortbildungsabschlüsse erhält, ohne an einer Einzelfallprüfung teilnehmen zu müssen, eine bestimmte Anzahl von Kreditpunkten angerechnet. Hochschule (und Fortbildungseinrichtungen) überprüfen einmalig, ob in welcher Höhe Kreditpunkte angerechnet werden können (Äquivalenzvergleich). Anschließend wird allen Inhaber/innen des jeweiligen Fortbildungsabschlusses die Anrechnung garantiert. FOLIE 2
3 Bisher durchgeführte Äquivalenzvergleich Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Business Administration in kleineren und mittleren Unternehmen an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Grundständiger Bachelor Engineering (Schwerpunkt Mechanical Engineering) an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden Geprüfte/r Industriefachwirt/in Betriebswirt/in IHK Geprüfte/r Betriebswirt/in Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Verschiedene Industriemeister/in (Metall, Elektrotechnik, Mechatronik, Tetil) Geprüfte/r Versicherungsfachwirt/in Staatlich geprüfte/r Techniker/in (Schwerpunkt Konstruktion ) an der Technikerakademie Weilburg FOLIE 3
4 Äquivalenzvergleich Voraussetzungen Die Fortbildung muss benotete Lernerfolgskontrollen (z.b. Prüfungen) beinhalten. Fortbildung und Studiengang müssen Unterlagen für jede Lerneinheit (Modul, Fach, Lernfeld) zur Verfügung stellen: Lernmaterialien (Tetbände, Skripte, Foliensätze, etc.) Musterprüfungsaufgaben (oder andere Lernerfolgskontrollen) Beispiel für Bearbeitungen der Prüfungen Verantwortliche des Studiengangs und der Fortbildung sollten sich vorab auf Ziele und Folgen des Äquivalenzvergleichs einigen. Die Beteiligten müssen sich auf eine/n geeigneten Fachgutachter/in einigen. FOLIE 4
5 Äquivalenzvergleich Einsatzmöglichkeiten des Verfahrens Die Fortbildung muss nicht zwingend modularisiert sein. Sie kann sich beliebig in Fächer, Lerneinheiten oder Lernfelder gliedern. Es müssen keine Schätzungen des Workloads (= zeitliche Arbeitsbelastung der Lernenden) vorliegen. Die Lernerfolgskontrollen der Fortbildung müssen keine (schriftlichen) Prüfungen sein. Es müssen keine Beschreibungen der Lernergebnisse der Fortbildung vorliegen. FOLIE 5
6 Pauschale Anrechnung Ablauf des Äquivalenzvergleichs Hochschule (Anbieter des Studiengangs) Fortbildungseinrichtung Vereinbarung eines Äquivalenzvergleich Zusammenstellen der Dokumente Modellprojekt Offene Hochschule Beauftragung Gutachter/in Gutachter/in FOLIE 6
7 Dokumente und Materialien als Grundlage eines Äquivalenzvergleichs Hochschulstudiengang (hier: BA Business Administration) Fortbildung (hier: IHK-Fortbildungen) Klausuraufgaben Prüfungsaufgaben Klausurbearbeitungen Prüfungsordnungen Studienmaterialien Rahmenstoffpläne Projektpräsentationen Tetbände/Lehrbücher Projektportfolios Hausarbeiten FOLIE 7
8 Pauschale Anrechnung Ablauf des Äquivalenzvergleichs Hochschule (Anbieter des Studiengangs) Fortbildungseinrichtung Vereinbarung eines Äquivalenzvergleich Zusammenstellen der Dokumente Modellprojekt Offene Hochschule Beauftragung Gutachter/in Auswertung des Gutachtens / Erstellen einer Anrechnungsempfehlung Gutachter/in Durchführung des Vergleichs FOLIE 8
9 Äquivalenzvergleich Lernfelder Techniker Projektmanagement Bauteile und Baugruppen analysieren und auslegen Antriebe und Sensoren in Maschinen integrieren Mechanische Bauteile wirtschaftlich fertigen Kommunizieren und präsentieren Maschinentechnische Produkte methodisch konstruieren Entwicklungsprozesse organisieren und überwachen Gesamt Elektrotechnik Fertigungsverfahren Konstruktion A Konstruktion B Produktentwicklung Qualitätsmanagement Technische Mechanik A Technische Mechanik B Werkstoffkunde Wirtschaft und Recht Bachelor of Engineering (Fachhochschule) Lernergebnisabdeckung: >=20% >=40% >=70% >=90% FOLIE 9
10 Äquivalenzvergleich Lernfelder Techniker Projektmanagement Bauteile und Baugruppen analysieren und auslegen Antriebe und Sensoren in Maschinen integrieren Mechanische Bauteile wirtschaftlich fertigen Kommunizieren und präsentieren Maschinentechnische Produkte methodisch konstruieren Entwicklungsprozesse organisieren und überwachen Gesamt Elektrotechnik Qualitätsmanagement Produktentwicklung Konstruktion B Konstruktion A Fertigungsverfahren Niveauvergleich Technische Mechanik A Technische Mechanik B Werkstoffkunde Wirtschaft und Recht Bachelor of Engineering (Fachhochschule) Lernergebnisabdeckung: >=20% >=40% >=70% >=90% FOLIE 10
11 Berufliche Bildung vs. Hochschulbildung Niveauvergleich Lernfeld Antriebe und Sensoren in Maschinen integrieren (Techniker) Gleichwertig oder nicht? Modul Elektrotechnik Bachelor Engineering Ein Instrument zum Vergleich des Niveaus von Modulen basierend auf Lernergebnissen: Module Level Indicator (MLI) Grundlage: Europäischer Qualifikationsrahmen für LLL (EQR) FOLIE 11
12 Skalen des MLIs Module Level Indicator Kennisse Breite und Aktualität Kritisches Verstehen Interdisziplinarität Fertigkeiten Problemlösen Kompetenzen Selbständigkeit Kommunikation Berücksichtigung sozialer und ethischer Fragen Praisbezug Innovation FOLIE 12
13 Äquivalenzvergleich Bachelor of Engineering (Fachhochschule) Lernfelder Techniker Projektmanagement Bauteile und Baugruppen analysieren und auslegen Antriebe und Sensoren in Maschinen integrieren Mechanische Bauteile wirtschaftlich fertigen Kommunizieren und präsentieren Maschinentechnische Produkte methodisch konstruieren Entwicklungsprozesse organisieren und überwachen Gesamt Elektrotechnik Fertigungsverfahren Konstruktion A Konstruktion B Produktentwicklung Qualitätsmanagement Technische Mechanik A Technische Mechanik B Werkstoffkunde Wirtschaft und Recht Level: TA>FH FH-TA<0,5 0,5<FH-TA<1,0 FH-TA>1,0 nicht bestimmt Lernergebnisabdeckung: >=20% >=40% >=70% >=90% FOLIE 13
14 Pauschale Anrechnung Ablauf des Äquivalenzvergleichs Hochschule (Anbieter des Studiengangs) Umsetzung der Anrechnung Fortbildungseinrichtung Vereinbarung eines Äquivalenzvergleich Zusammenstellen der Dokumente Modellprojekt Offene Hochschule Beauftragung Gutachter/in Auswertung des Gutachtens / Erstellen einer Anrechnungsempfehlung Gutachter/in Durchführung des Vergleichs FOLIE 14
15 Pauschale Anrechnung von IHK-Fortbildungen auf Bachelor Business Administration an der Uni Oldenburg Studium Bachelor Business Administration ohne Anrechnung zu erwerbende Kreditpunkte: 180 Industriemeister/in (Metall, Elektro ) 24 KP nach Anrechnung durch Studium zu erwerbende Kreditpunkte: 156 Anrechnung Geprüfte/r Industriefachwirt/in 40 KP Anrechnung nach Anrechnung durch Studium zu erwerbende Kreditpunkte: 140 Industriefachwirt/in + Betriebswirt/in (IHK) 40 KP 24 KP Anrechnung nach Anrechnung durch Studium zu erwerbende KP: 116 FOLIE 15
16 Pauschale Anrechnung Ablauf des Äquivalenzvergleichs - Ausblick Hochschule (Anbieter des Studiengangs) Umsetzung der Anrechnung Fortbildungseinrichtung Vereinbarung eines Äquivalenzvergleich Zusammenstellen der Dokumente Anpassung des Studiengangs Anpassung der Fortbildung Modellprojekt Offene Hochschule Beauftragung Gutachter/in Auswertung des Gutachtens / Erstellen einer Anrechnungsempfehlung Zertifizierung des Niveaus / Vergabe von Kreditpunkten Gutachter/in Durchführung des Vergleichs FOLIE 16
17 Gegenwart: Pauschale Anrechnung im BA Business Administration Fortbildung (z.b. Finanzbuchhalter/in VHS) Studiengang I (z.b. Bachelor Business Administration in Oldenburg) Pauschale Anrechnung Äquivalenzgutachten Niveau der Lerneinheiten Lernergebnisse ECTS Kreditpunkte FOLIE 17
18 Gegenwart: Anrechnung zwischen Hochschulstudiengängen Studiengang I (z.b. Bachelor Business Administration in Oldenburg) Studiengang II (Bachelor BWL an anderer Hochschule) Anrechnung basierend auf individueller Gleichwertigkeitsprüfung (ECTS) Prüfungsleistungen in demselben oder einem anderen Studiengang werden auf Antrag des Studierenden angerechnet, soweit die Gleichwertigkeit festgestellt ist. Die Gleichwertigkeit ist festzustellen, wenn Studienzeiten einschließlich berufspraktischer Tätigkeiten und Prüfungsleistungen in Inhalt, Umfang und in den Anforderungen denjenigen dieses Studienganges im Wesentlichen entsprechen. Dabei ist eine Gesamt-betrachtung und Gesamtbewertung im Hinblick auf die Bedeutung der Leistungen für den Zweck der Prüfungen vorzunehmen. FOLIE 18
19 Gegenwart: Anrechnung zwischen Hochschulstudiengängen Fortbildung (z.b. Finanzbuchhalter/in VHS) Studiengang II sieht in seiner Prüfungsordnung keine Anrechnung außerhochschulischer Kompetenzen vor. Studiengang II (Bachelor BWL an anderer Hochschule) FOLIE 19
20 Zukünftige Anrechnungsverpflichtung der Hochschulen Niedersächsisches Hochschulgesetz (Geplante Novelle) Prüfungsordnungen sind so zu gestalten,dass die Gleichwertigkeit einander entsprechender Prüfungen und die Anerkennung von an anderen Hochschulen im In- und Ausland erbrachten Studien- und Prüfungsleistungen und beruflich erworbener Kompetenzen nach Maßgabe der Gleichwertigkeit gewährleistet ist. FOLIE 20
21 Ausblick: Anrechnung von Fortbildungen an allen Hochschulen Fortbildung (z.b. Finanzbuchhalter/in VHS) Studiengang II (Bachelor BWL an anderer Hochschule) Individuelle Gleichwertigkeitsprüfung durch Fachdozenten/in der Hochschule Probleme Mögliche Niveau-Unterschiede Fortbildung hat keine Kreditpunkte Lernergebnisse nicht unabhängig zertifiziert Folgen Aufwendige Einzelfallprüfungen Einseitige Orientierung der Anrechnung an akademischen Lernzielen FOLIE 21
22 Ausblick: Anrechnung von Fortbildungen an allen Hochschulen Fortbildung (z.b. Finanzbuchhalter/in VHS) Studiengang II (Bachelor BWL an anderer Hochschule) Veröffentlichtes Äquivalenzgutachten Niveau der Lerneinheiten Lernergebnisse ECTS Kreditpunkte Individuelle Gleichwertigkeitsprüfung basierend auf dem Äquivalenzgutachten für die Fortbildung mit Studiengang I FOLIE 22
23 Verzahnung und Anrechnung Fragen An welchen Einrichtungen bestehen bereits Verzahnungs- bzw. Anrechnungslösungen? Für welche Disziplinen bzw. Berufe sollten weitere Verzahnungs- bzw. Anrechnungslösungen eingerichtet werden? Welche Form des Übergangs (Verzahnung vs. Anrechnung) ist für welche Zielgruppe geeignet? Welche Angebote der Erwachsenenbildung sind potenziell für eine Anrechnung oder Verzahnung geeignet? Welche Schritte müssen untenommen werden und können ggf. vom Projekt Offene Hochschule unterstützt werden? Wer möchte an der weiteren Entwicklung von Verzahnungs- bzw. Anrechnungsmodellen in den verschiedenen Bereichen mitwirken? FOLIE 23
24 Kontakt Modellprojekt Offene Hochschule Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg Oldenburg Dr. Wolfgang Müskens Anja Eilers-Schoof FOLIE 24
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