Ins Museum mit allen Sinnen
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- Anton Thomas
- vor 6 Jahren
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1 Ins Museum mit allen Sinnen Das Salzburg Museum lädt am 30. Mai 2017 von Uhr zu einem Informationsnachmittag zum Thema Barrierefreies Museum ein. Fokus: Die inklusive Kunst- und Kulturvermittlung. Vorstellung von barrierefreien Technologien, Design und Ausstellungsgestaltung Tactile Studio - Acoustiguide - Capito - Trotz-Dem - Happylab Salzburg Museum, Neue Residenz, Mozartplatz 1, Gottfried Salzmann-Saal, 3. Stock Dienstag, 30. Mai 2017, Uhr Eintritt kostenfrei Um Anmeldung wird gebeten. Kontakt: Mag. Nadja Al-Masri; kunstvermittlung@salzburgmuseum.at
2 Es berichten aus der Praxis: Tactile Studio: Vermittlung von Exponaten über multisensorische Stationen im Museum CAPITO: Leicht verständliche Sprache bewirkt Teilhabe und Bildung Acoustiguide: Bedeutung und Besonderheiten vom Einsatz barrierefreier Besucherführungen. TROTZ-DEM: Impulse für ein blindengerechtes Museum Happylab: Digitale Produktion Das Salzburg Museum lädt anschließend zu einer Führung ein.
3 Mit allen Sinnen ins Museum? Der Wunsch, möglichst viele Menschen mit einem Thema oder einer Ausstellung zu erreichen, steht selbstverständlich im Vordergrund jeder Ausstellungsarbeit. Dass Kultur allen Menschen gleichberechtigt zugänglich sein muss, ist auch keine Neuigkeit. Physische Zugänge wie Rampen helfen etwa nicht nur Rollstuhlfahrer/innen sondern auch älteren Personen oder Eltern mit Kinderwagen. Multisensorische Leitsysteme bieten allen Besucher/innen einer Ausstellung Orientierung. Das barrierefreie Kulturangebot im Museum steht allerdings vor der Aufgabe, über die physischen Zugangsmöglichkeiten hinaus mittels barrierefreier Elemente zur inhaltlichen Zugänglichkeit für alle Menschen beizutragen. Das eine ist ohne das andere sinnlos. Wenn inhaltliche Zugänge fehlen, nützt die barrierefreie Erreichbarkeit nichts und umgekehrt. Inhaltliche Zugänge können sein: Audiodeskriptionen, taktile Bilder oder tastbare Objekte, welche nicht nur blinden oder sehbeeinträchtigten Menschen helfen, sondern dem Bedürfnis aller Menschen nach audiophoner Information und haptischen Erlebnissen entgegen kommen. Leichter Lesen Texte, die neben Menschen mit Lernschwierigkeiten auch Kindern und Migrant/innen zu Gute kommen, werden nicht selten zur heimlichen Informationsschiene für alle Ausstellungsbesucher/innen. «Menschen mit Behinderung müssen selbstbewusster werden. Wir dürfen uns nicht hinter dem Licht-Ins-Dunkel- Klischee verstecken. Weil wir behindert sind, können wir mehr und verfügen über ein Wissen, dass Menschen ohne Behinderung nicht haben. Wir dürfen und sollen uns nicht zu Hause verstecken, sondern müssen präsent sein, ob in der Öffentlichkeit, aber auch in den Medien.» Harald Fiedler, TROTZ-DEM e.u.
4 Vermittlung von Exponaten über multisensorische Stationen im Museum - das Design für Alle macht Inhalte zugänglich Das französische Unternehmen Tactile Studio ist ein junges Start-Up aus Künstlern, Designern, Graphikern, die sich auf die nutzergerechte Umwandlung von Exponaten in multisensorische Stationen spezialisiert haben. Gearbeitet wird nach den Prinzipien des Design for Alls. Damit werden die Hands-On-Stationen den Ansprüchen der Erblindeten als auch den (kunst) historischen Bildungsvermittlungsansprüchen gerecht. Bereits Marktführer für das inklusive Ausstellungsdesign in Frankreich, ist Tactile Studio nun auch in Wien vertreten. Tactile Studio Design für Alle in Kunst und Kultur Siebenbrunnengasse Wien Tastmodell für Blinde im Schloss Champs-sur-Marne, 2011 Linda Miesen, Projektleiterin
5 Die oft großen und komplexen Textmengen sind ein Problem, das bei Ausstellungsprojekten immer wieder vorhanden ist. Viel Wissen und Erforschtes soll weitergegeben werden. Dabei wird häufig der bisherige Gast im Fokus gehalten. Selbst große Museen nehmen bisher jedoch kaum Menschen mit Lernschwierigkeiten und Menschen, die schlecht Deutsch verstehen können, als potentielle Gäste wahr. Dabei handelt es sich um über 1 Million Menschen in Österreich, den Tourismus nicht mitgezählt. Leicht verständliche Sprache bewirkt Teilhabe und Bildung Mithilfe leicht verständlicher Informationen können betroffenen Menschen inhaltlich teilnehmen. Sie sind imstande am diskursiven Prozess teilzunehmen und sich fortzubilden. Auch Gäste ohne Lernschwierigkeiten profitieren. Sie können sich mehr Inhalte einer Ausstellung mitnehmen. Sie haben einen raschen Überblick und können sich mit ausgewählten Themen näher beschäftigen. capito bietet als erfahrener Anbieter Lösungen für sprachliche Barrierefreiheit. Darüber hinaus bietet capito eine durch die Wissenschaft und in der Praxis erprobte Methode für leicht verständliche Information: Leicht Lesen. Bei dieser TÜV-zertifizierten Methode werden die Informationen in einer zielgruppengerecht leicht verständlichen Sprache geschrieben und von Menschen aus der Zielgruppe überprüft. So können sich Museen sicher sein, dass die Information bei der Zielgruppe ankommt. Kerstin Matausch-Mahr ist Geschäftsführerin der Gut Verstanden GmbH und Leiterin von capito Oberösterreich. Sie studierte Soziologie und Sozialwirtschaft und ist u.a. systemischer Coach. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit den Themen Diversität, Chancengleichheit, Barrierefreiheit, leicht verständliche Sprache sowie barrierefreie Informations- und Kommunikationstechnologien. Dafür arbeitet sie als Trainerin für Ämter und Behörden, in der Personalentwicklung, an Hochschulen und ist Mitglied diverser themenbezogener Netzwerke und Arbeitsgruppen.
6 Bedeutung und Besonderheiten vom Einsatz barrierefreier Besucherführungen. Beleuchtet werden Führungen für Sehbehinderte, in Leichter Sprache und Gebärdensprache. Seit der Gründung im Jahr 1957 ist die Acoustiguide Group wegweisend beim Einsatz innovativer Technologien sowie beim Erstellen kreativer Inhalte und deren Produktion für multimediale Besucherführungen im Museum. Mit der Kombination aus der richtigen Stimme und der passenden Technologie führte Acoustiguide eine Dienstleistung ein, die heutzutage in Museen und Besucherstätten weltweit allgegenwärtig ist. Auch bei der Produktion von Inhalten für spezielle Zielgruppen ist Acoustiguide wegweisend: Mit Produktionen für Kinder und Familien, mit mehrsprachigen Führungen und speziellen Angeboten für Besucher mit beeinträchtigtem Seh- oder Hörvermögen sowie Lernschwäche sorgte Acoustiguide immer wieder für neuartige Angebote. Acoustiguide GmbH Martin-Luther-Straße Berlin Wiebke Meier, Sales Manager Multimediaguide mit Video in Gebärdensprache
7 Impulse für ein blindengerechtes Museum Erwachsenenbildung und Workshops im Museum: Nicht nur für Schülerinnen und Schüler ist der passende Umgang mit blinden und behinderten Menschen wichtig. Auch und manchmal gerade Erwachsene wissen nicht, wie Sie sich verhalten sollen. Wir wollen den Behindertenbegriff positiv, aber auch kritisch und dennoch zukunftsorientiert konnotieren und im Bewusstsein der Menschen verankern. Dieses muss ganz und gar nicht im Gegensatz zu unserer leistungsorientierten Zeit stehen. Harald Fiedler, Vorstand TROTZ-DEM e.u. TROTZ-DEM e. U. Sensibilisierungsdienstleistung Behinderung erleben - Behinderung verstehen Workshop «Blind» im Bildungshaus Schloss Großrußbach
8 Digitale Produktion "Ideen brauchen Raum, um entwickelt und umgesetzt werden zu können. Das Happylab bietet nicht nur den Raum, sondern auch die nötigen Maschinen, um eigene Ideen zu verwirklichen. Als sogenanntes "Fab Lab" ermöglicht es den freien Zugang zu digitalen Produktionsmaschinen wie 3D-Drucker, CNC-Fräse und Lasercutter, mit denen verschiedenste Produkte selbst hergestellt werden können. Vom Architekturstudenten zur Unternehmensgründerin, vom Elektrotechniker zur Schmuckdesignerin - täglich nutzen Menschen aus den verschiedensten Tätigkeitsbereichen die Maschinen im Happylab für ihre eigenen Ideen und Projekte." Christian Riedlsperger, Lab Manager Salzburg Happylab GmbH info@happylab.at
9 Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Taststation, Musée du Louvre, Pavillon d Horloge, 2016, Tactile Studio
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