BiG X im Langschnitt mit Intensivaufbereitung

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1 BiG X im Langschnitt mit Intensivaufbereitung

2 Lieber Leser Im Zusammenhang mit der Maisernte wird zur Zeit viel über ein Ernteverfahren diskutiert, bei dem die Schnittlängen beim Mais deutlich über denen liegen, die wir hier in Deutschland und Europa bisher praktizieren. Das Verfahren stammt aus Amerika, und wie bei Allem, was aus Amerika kommt, entsteht in Deutschland erst einmal ein Hype um dieses Thema. Sicherlich bekommen Sie von Ihren Kunden sehr viele Anfragen, und vielleicht geraten Sie sogar ein wenig unter Druck, ob Sie in diesem Zusammenhang neue Investitionen tätigen müssen. Daher zunächst einmal zu Ihrer Beruhigung: Jeder Häckslerhersteller hat seine eigene Technologie, um den von den Amerikanern propagierten Langschnitt darzustellen. Fragen Sie Ihren Hersteller, und er wird Ihnen sicherlich eine entsprechende Lösung anbieten können. In dieser Broschüre möchten wir Ihnen aufzeigen, wie KRONE mit verschiedenen Verfahren Langschnitt beim Mais darstellt. Wir denken aber, es ist etwas zu kurz gedacht, diesem Hype aus Amerika unreflektiert zu folgen, beinhaltet dieses Verfahren doch eine Reihe von Risiken für die Silage, die Sie Ihren Kunden unbedingt erklären sollten, bevor Sie eventuell einen Silage-Schaden verursachen, für den Sie als Lohnunternehmer später verantwortlich gemacht werden. In der Ausgabe 11/2015 veröffentlichte die Zeitschrift Lohnunternehmen einen Bericht der Arbeitsgruppe Empfehlung für den Einsatz von Siliermitteln, ein Zusammenschluss von DLG Gütezeichennehmern und DLG Mitgliedern, der sich sehr dezidiert mit dem Thema auseinandersetzt. Er kommt zu dem Ergebnis: Von einer pauschalen Übertragung der amerikanischen Verhältnisse auf deutsche Betriebe ist also abzuraten. Neben den Effekten auf das Silier management sind auch die Effekte in der Fütterung zu prüfen. Alleine schon aus dem Grund, da die Empfehlungen für die Erzeugung von Maissilagen zwischen den USA und Deutschland deutlich voneinander abweichen. (LU 11/2015) Den ganzen Bericht aus der Zeitschrift Lohnunternehmen finden Sie auf Seite 14 dieser Broschüre. Als Fazit für Sie und Ihre Kunden lässt sich demnach zusammenfassen: Langschnitt von Mais ist technisch von allen Herstellern am Markt mit verschiedenen Lösungen darstellbar. Informieren Sie Ihre Kunden über die Risiken bei diesem Ernteverfahren und lassen sich am besten bestätigen, dass Sie für eventuelle Silage Schäden nicht aufkommen. Wir wünschen Ihnen, trotz angespannter Lage bei den Milchviehbetrieben, eine ordentliche und erfolgreiche Saison Mit den besten Grüßen aus dem Emsland Heinrich Wingels Leiter Marketing Henrik Feldmann Leiter Produktmarketing 2 BiG X Langschnitt 01/16

3 Häckseltrommel MaxFlow 4 Walzen-Conditioner 6 Scheiben-Conditioner 8 Riemenscheibengetriebe VariLOC 10 Testbericht VariLOC Profi 2/ Bericht aus der Zeitschrift Lohnunternehmen 11/ BiG X Langschnitt 01/16 3

4 KRONE Häckseltrommeln Für jeden Einsatz das passende Konzept Für den Langschnitt stehen Ihnen bei KRONE viele technische Lösungen im Bereich der Häckseltrommel zur Verfügung. Mit vollem oder halbem Messersatz sind Sie flexibel in jedem Schnittlängenbereich unterwegs. Durch die einmalig schnelle Messermontage kann Ihr Feldhäcksler in kurzer Zeit von Kurzauf Langschnitt umgerüstet werden. Wenn Sie nach einer noch komfortableren Lösung suchen, schauen Sie sich unser neues Riemenscheibengetriebe VariLOC an, mit dem Sie in Minuten von Kurz- auf Langschnitt umschalten. Typ MaxFlow 20 MaxFlow 28 MaxFlow 28 ½ MaxFlow 36 MaxFlow 36 ½ Biogas Fütterung allgemein Langschnitt mit Intensivaufbereitung Biogas 40 4 Biogas 40 ½ Häcksel-Länge (mm) BiG X Langschnitt 01/16

5 Futterspezialisten 20-Messertrommel: Diese Langguttrommel findet vielfach in Ländern Verwendung, wo hohe Schnittlängen Standard sind. Schnittlängenbereich: 20 Messer: 5-29 mm 28-Messertrommel: Die 28-Messertrommel ist universal einsetzbar und mit halbem Messersatz bestens für Einsätze im Langschnitt geeignet. Schnittlängenbereich: 28 Messer: 4-21 mm 14 Messer: 8-42 mm 36-Messertrommel: Mit hohem Durchsatz in einem breiten Schnittlängenspektrum rechnet sich die 36-Messertrommel sehr schnell und eignet sich mit halbem Messersatz perfekt für Einsätze im Langschnitt. Schnittlängenbereich: 36 Messer: 3-17 mm 18 Messer: 6-34 mm 40-Messertrommel: Die Biogastrommel mit hoher Schnittfrequenz ist mit vollem Messersatz der Spezialist im Kurzschnitt für Biogasanlagen. Mit halbem Messersatz kann diese Trommel für Einsätze im Langschnitt genutzt werden. Schnittlängenbereich: 40 Messer: 2,5-15 mm 20 Messer: 5-29 mm Schnelle Messermontage: Jedes Messer ist mit nur drei Sechskant schrauben an der Häckseltrommel verschraubt. Der über dem Messer positionierte Messerhalter der Trommel gibt dem Messer zusätzlichen Halt. Damit alles stimmt: Für eine gute Schnittqualität muss der Abstand zwischen Messer und Gegenschneide stimmen. Das Ausrichten der Messer erfolgt schnell und einfach per Exzenter. Platz zum Fördern: Die Anordnung und Gestaltung der Messerhalter sorgen für viel Platz unter den Messern. Der größere Förderraum ermöglicht den höheren Durchsatz und mehr Laufruhe, vor allem bei hohen Schnittlängen. BiG X Langschnitt 01/16 5

6 KRONE Walzen-Conditioner Maßgeschneiderte Systeme für Ihren Erfolg Großer Walzendurchmesser: 250 mm Perfekte Aufbereitung durch große Reibfläche Beste Auffaserung mit bis zu 30% Drehzahldifferenz Passende Zähne für jeden Schnittlängenbereich Biogas Typ Fütterung allgemein Langschnitt mit Intensivaufbereitung NEU Walzen-Conditioner 105/123 Zähne (+30%) NEU Walzen-Conditioner 105/105 Zähne (+30%) Walzen-Conditioner 123/123 Zähne (+30%) Walzen-Conditioner 144/144 Zähne Häcksel-Länge (mm) BiG X Langschnitt 01/16

7 Höchste Verdaulichkeit des Futters Das ist die Forderung aus der Praxis. Dazu muss jedes Korn aufbereitet und das Pflanzenmaterial aufgefasert sein, auch bei langem Häckselgut. Aufgrund des großen Walzendurchmessers und der damit größeren Reibfläche überzeugen die KRONE Walzen-Conditioner mit einer hohen Aufbereiterleistung und stehen für ein perfektes Arbeitsergebnis. Zahnwalzen Standard: Die Walzen des Standard Walzen-Conditioners sind mit 105, 123 oder 144 Zähnen verfügbar. Durch eine spezielle Dreiecksform der Zähne wird das Erntegut optimal aufbereitet. Zahnwalzen mit Hartchrom Beschichtung: Die verchromten Walzen-Conditioner sind speziell für den Einsatz in extremen Einsatzbedingungen entwickelt worden und zeichnen sich durch eine hohe Standzeit aus. Die Reiboberfläche ist mit einem Sägezahnprofil ausgestattet und ermöglicht höchste Aufbereitung vom Erntegut. Die Walzen können wahlweise mit 105, 123 oder 144 Zähnen ausgestattet werden. Der KRONE Walzen-Conditioner knackt jedes Korn: Mit 250 mm Walzendurchmesser haben Sie im Vergleich zu kleineren Zahnwalzen die größere Reiboberfläche, können mit größerem Walzenabstand fahren, haben mehr Schlagkraft bei geringerem Dieselverbrauch und bereiten längeres Häckselgut besser auf. Die Geschwindigkeitsdifferenz der Walzen beträgt serienmäßig 20%. Die Aufbereitungsleistung kann durch eine Erhöhung der Drehzahldifferenz auf 30% nochmal gesteigert werden. Im Bereich Langschnitt ist diese Drehzahlerhöhung zu empfehlen, um eine vollständige Aufbereitung und Auffaserung von langem Erntegut zu erreichen. +20% or +30% Variabler Walzenabstand: Der Walzenabstand kann von der Kabine aus stufenlos an die Erntebedingungen angepasst werden. Über das Display ist der Fahrer jederzeit über die aktuelle Einstellung informiert. BiG X Langschnitt 01/16 7

8 KRONE Scheiben-Conditioner Das System für höchste Aufbereitung Leistungsstarker Scheiben-Conditioner mit 2,5-fach größerer Reibfläche im Vergleich zum Walzen-Conditioner Perfekte Aufbereitung und Auffaserung vom Erntegut Großer Scheibendurchmesser: 265 mm Komfortable Verstellung des Scheibenabstandes aus der Kabine Biogas Typ Fütterung allgemein Langschnitt mit Intensivaufbereitung Scheiben-Conditioner Häcksel-Länge (mm) 8 BiG X Langschnitt 01/16

9 Der KRONE Scheiben-Conditioner liefert, was die Praxis fordert! Aufgrund der speziellen V-Form und der damit größeren Reibfläche besticht der KRONE Scheiben-Conditioner mit höchster Aufbereiterleistung bei geringerem Leistungsbedarf und steht für bestens aufbereitetes Erntegut. KRONE Scheiben-Conditioner: Der Scheiben-Conditioner hat aufgrund seiner V-förmigen Reibspalten im Vergleich zum Walzen-Conditioner eine 2,5fach größerer Reibfläche. Das ermöglicht beste Aufbereitung und Auffaserung vom Erntegut auch bei hohen Durchsatzleistungen und großen Schnittlängen. Der KRONE Scheiben-Conditioner knackt jedes Korn: Beim Scheiben-Conditioner beträgt der Durchmesser der Scheiben außen 265 mm und innen 135 mm. Die einzelnen Scheiben laufen mit gleicher Drehzahl zueinander. Hieraus resultieren unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeiten und es wird eine Reibwirkung erzeugt. Das Erntegut wird zwischen den Scheiben aufgerieben. Resultat: Alle Körner werden geknackt und auch die Stängelstücke bei großen Schnittlängen werden der Länge nach aufgerieben. Klarer Vorteil: Beim Scheiben-Conditioner wird intensiv aufbereitet, aber gleichzeitig die Struktur geschont. Das ist die Forderung aus der Praxis. Variabler Scheibenabstand: Der Scheibenabstand kann von der Kabine aus stufenlos an die Erntebedingungen angepasst werden. Über das Display ist der Fahrer jederzeit über die aktuelle Einstellung informiert. 9 BiG X Langschnitt 01/16

10 KRONE VariLOC NEU Riemenscheibengetriebe exklusiv von KRONE Weltweit einzigartiges System Macht Ihren Feldhäcksler zum Allrounder Ermöglicht den flexiblen Einsatz im Kurz- und Langschnitt Umschaltung in weniger als 5 Minuten möglich Kein zusätzlicher Umbau- oder Planungsaufwand notwendig Biogas Fütterung allgemein Typ Langschnitt mit Intensivaufbereitung MaxFlow 28 MaxFlow 28 + VariLOC MaxFlow 36 MaxFlow 36 + VariLOC Scheiben-Conditioner Walzen-Conditioner 105/123 Zähne (30%) Häcksel-Länge (mm) BiG X Langschnitt 01/16

11 Morgens Biogas Nachmittags Langschnitt VariLOC ist ein Getriebe in der Riemenscheibe der Häckseltrommel. Durch ein einfaches Umstellen der Trommeldrehzahl von 1250 U/min auf 800 U/min mit einem Standard-Maulschlüssel können Sie den Schnittlängenbereich der Häckseltrommel um bis zu 53% vergrößern. Mit diesem System ist es möglich, kurzfristig zwischen Lang- und Kurzschnitt zu wählen. Sie können die stark schwankenden Anforderungen der Kunden ohne zusätzlichen Umbau oder Planungsaufwand bedienen. In Verbindung mit dem neuen Walzen-Conditioner 105/123 Zähne (mit 30% Drehzahldifferenz) oder dem Scheiben-Conditioner wird aus Ihrem BiG X ein echter Allrounder, mit dem Sie ein Höchstmaß an Flexibilität erreichen. BiG X Langschnitt 01/16 11

12 12 Profi 2/2016 BiG X Langschnitt 01/16

13 profi Münster Internet: Telefon +49 (0)2501/ Telefax +49 (0)2501/ BiG X Langschnitt 01/16 Profi 2/2016

14 Langschnitt/Shredlage: Arbeitsgruppe Empfehlungen für den Einsatz von Siliermitteln Die Verdichtung ist der Knackpunkt Seit einiger Zeit wird in den Medien viel über eine neue Häckselstrategie aus den USA berichtet der Shredlage- Silage. Ziel der Amerikaner ist es, eine bessere Verwertung der Maissilage zu erreichen. Jetzt ist dieser Trend auch in Deutschland angekommen. Die Arbeitsgruppe Empfehlungen für den Einsatz von Siliermitteln hinterfragt, inwieweit sich die Ergebnisse aus den USA auf deutsche Betriebe übertragen lassen. Ob kurz oder länger gehäckselt werden soll, wird bei Maissilage schon seit einigen Jahren intensiv diskutiert. Insbesondere bei hohen Maissilageanteilen in der Ration hinterfragen viele Praktiker deren Strukturwirkung. Fakt ist aber auch, dass kurze Häcksel besser verdichtet werden können, als längere Häcksel. Das bedeutet, dass bei Umstellung auf längere Häcksel gleichzeitig höhere Ansprüche an die Walzarbeit gestellt werden. Unterschätztes Problem Nacherwärmung Nach wie vor zählen Nacherwärmung und Verschimmelung zu den Hauptproblemen vieler Maissilagen. In der Praxis werden ihre Auswirkungen auf Silagequalität und Fütterungseignung oft unterschätzt. Unzureichende Verdichtung und mangelnder Vorschub zählen zu deren Hauptverursachern. Aus dem Beratungsalltag heraus ist hinlänglich bekannt, dass in vielen Betrieben nicht die geforderten Zielwerte für die Verdichtung (Tabelle 1) erreicht werden. Oft war es eine Kombination aus ungenügender Walzarbeit, zu dicken Einlagerungsschichten und grenzwertigem TM-Gehalt, die zu mangelhaften Verdichtungen führten. Je schlechter verdichtet wird, umso leichter kann Luft während der Entnahme von der Anschnittfläche her in die Silage eindringen. Hefen und Pilze vermehren sich rasant und die Silage wird warm. Insbesondere das obere Drittel im Silo ist davon betroffen. Die Auswirkungen für die Silage und deren anschließender Fütterung sind fatal. Eine um % schlechtere Verdichtung bedeutet z.b., dass die Luft bereits ca. 50 cm tief von der Anschnittfläche her in die Silage eindringen kann. Wird jetzt ohne Anpassung des Siliermanagements auf Shredlage umgestellt, kann sich die Eindringtiefe der Luft schnell auf 75 cm bis auf 1 m erhöhen. Denn auch das ist bekannt, länger werdende Häcksel bedeuten mehr Aufwand bei der Walzarbeit Tabelle 1: Zielwerte für die Verdichtung von Maissilage (nach Honig) TM (%) Lagerungsdichte (kg TM/m 3 )* *(entspricht Lagerungsdichte von 820 kg/m 3 ) 14 (Tabelle 2). Das Gleiche gilt für höher werdende Trockenmassegehalte. Tabelle 2: Einfluss der Häcksellänge auf die Lagerungsdichte (relativ in %) in Abhängigkeit vom TM Gehalt der Silage (Zimmer u. Honig, 1979) Theoretische 27 % TM 36 % TM Häcksellänge 4 mm mm mm Grundsätzlich gilt: Je länger die Häcksel sind und je höher der Trockensubstanzgehalt ist, umso schwieriger wird es, die Zielwerte für die Verdichtung zu erreichen. Diese Zusammenhänge gelten auch bei Shredlage. Soll also der Mais als Shredlage einsiliert werden, muss bei der Einlagerung mit noch höherer Verdichtungsleistung und Sorgfalt gearbeitet werden als bisher. Warum Shredlage? Ziel von Shredlage ist es, bei gleichbleibender Strukturwirkung, Faser- und Stärkeverdaulichkeit zu verbessern. Außerdem soll das Selektionsrisiko beim Fressen reduziert werden. Hierzu wird die Maissilage gröber gehäckselt und die Körner intensiver zerkleinert. Je nach Lohnunternehmen 11/2015 Langschnitt von Mais Die Kundenforderungen werden kommen Wir freuen uns, wenn wir über Themen berichten, die für direkte Rückmeldungen aus der Leserschaft sorgen. In der Ausgabe haben wir u.a. LU Henning Sudenn und zwei seiner Kunden vorgestellt, die bereits seit einigen Jahren sehr gute Erfahrungen mit dem Langschnitt von Maissilage gesammelt h aben. Dieser Bericht hat bei unseren Lesern für rege Diskussionen gesorgt: Die einen sagen, das machen wir schon lange und es funktioniert sehr gut. Andere meinen, dass es das doch schon alles einmal gab und dass sie nun nicht schon wieder dem nächsten Trend hinterherlaufen wollen, der durch eventuelle Umrüstungen am Häcksler neue Kosten verursacht. Die Arbeitsgruppe Empfehlungen für den Einsatz von Siliermitteln hat sich bei uns mit der Warnung gemeldet, dass die Ergebnisse der bisherigen amerikanischen Untersuchungen zur Shredlage nicht 1:1 auf Deutschland TM-Gehalt beträgt die Häcksellänge 2 3 cm. Zusätzlich werden die Pflanzenteile aufgefasert und die Maiskörner gemahlen, was wiederum mehr Angriffsfläche für die Mikroorganismen übertragen lassen. Außerdem erfordere die Langschnitternte ein penibles Verdichtungsmanagement. Angeheizt wird die Debatte zurzeit durch einige Häckslerhersteller, die gezielt damit werben, dass ihre Technik für den Langschnitt bzw. Shredlage geeignet ist. Ihre Kunden werden für das Thema sensibilisiert und spätestens in der Saison 2016 werden diese auf Sie zukommen und fragen, ob Sie mit dem Langschnitt -Häcksler anrücken können. Wie stehen Sie zum Thema Langschnitt? Haben Sie bereits praktische Erfahrungen gesammelt? Was fordern Ihre Kunden? Melden Sie sich bei mir in der Redaktion und sagen Sie mir Ihre Meinung: oder luetzen@beckmann-verlag.de. Ihr Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEMEN im Pansen schafft. Um zu belegen, dass diese Vorgehensweise funktioniert, werden in der Regel immer die gleichen Versuchsergebnisse aus den USA zitiert. Eine konventionell gehäckselte BiG X Langschnitt 01/16

15 Tabelle 3: Qualität der Silagen (Univ. Madison, 2012) Shredlage Häcksellänge 30 mm Korncracker 2,5 mm Maissilage Häcksellänge 19 mm Korncracker 3 mm TM (%) 35,0 34,7 ph-wert 3,59 3,61 Milchsäure (% in TM) 6,0 5,1 Essigsäure (% in TM) 1,0 1,0 Verdichtung (kg TM/m 3 ) Maissilage mit einer theoretischen Häcksellänge von 19 mm wird mit einer Shredlage mit 30 mm Häcksellänge verglichen. Wie zu erwarten, wiesen beide Silagen ähnliche Silierparameter auf (Tabelle 3). Die Lagerungsdichte war trotz der etwas längeren Shredlage Häcksel vergleichbar. Auch das war erwartungsgemäß. Aufgefaserte Stängel und Spindeln lassen sich nun mal einfacher verdichten als ganze Häcksel. Die einzelnen Pflanzenfasern verhaken sich untereinander, bleiben fester zusammen, was wiederum die potentielle Rückdehnung vermindert. Theoretisch ist es also möglich, auch bei Shredlage die geforderte Verdichtung sicher zu stellen. Hinsichtlich der Futteraufnahme und -verwertung waren die Ergebnisse in den USA durchweg positiv. Die Kühe gaben mehr Milch, was letztendlich auch dem besseren Stärkeaufschluss zu zuschreiben ist. Soweit die Ergebnisse aus den USA. Ergebnisse auf Deutschland übertragbar? Zu hinterfragen ist jetzt, inwieweit diese Ergebnisse aus den USA auch auf hiesige Maissorten und Gegebenheiten übertragbar sind. Fakt ist: Wird länger gehäckselt, steigen die Anforderungen an die Verdichtung. Daran ändert auch das spezielle Zerfasern der Pflanzenteile bei Shredlage nichts. Die Erfahrungen aus den USA reichen hier von besseren, über vergleichbaren bis hin zu schlechteren Ergebnissen (www. dairybusiness.com). Entscheidend für die Beurteilung dieser Zahlen ist, was miteinander verglichen wurde. So wird z. B. in den USA mit anderen Häcksellängen gearbeitet. Die Empfehlung liegt hier bei einer theoretischen Häcksellänge (TLC) von 0,5 0,75 Inch. Das sind 1,25 2,00 cm (1 Inch = 2,54 cm). In den oft zitierten Versuchen wurde mit 1,9 cm gearbeitet. Liegt der TM-Gehalt bei > 38 % TM sollte die Länge der Häcksel auf < 0,5 Inch reduziert werden. Wird bei langen Häckseln das Material jetzt noch zusätzlich aufgefasert, ist von besseren Verdichtungseigenschaften auszugehen. Ganz anders ist es in Deutschland. Hier liegt die Empfehlung mit 4 8 mm theoretischer Häcksellänge (alle Körner angeschlagen) deutlich unter den amerikanischen Werten. Wird jetzt auch noch berücksichtigt, dass Nacherwärmung und Verschimmelung infolge unzureichender Verdichtung in Maissilagen ein flächendeckendes Problem ist, muss aus siliertechnischer Sicht dringend abgeraten werden, spontan auf Shredlage umzustellen. Gröberes Häckseln entschärft die Probleme nicht, es könnte diese in den betroffenen Betrieben noch verschärfen. Von einer pauschalen Übertragung der amerikanischen Ergebnisse auf deutsche Betriebe ist also abzuraten. Neben den Effekten auf das Siliermanagement sind auch die Effekte in der Fütterung zu prüfen. Alleine schon aus dem Grund, da die Empfehlungen für die Erzeugung von Maissilagen zwischen den USA und Deutschland deutlich voneinander abweichen. Außerdem kommen viele Betriebe hierzulande sehr gut mit konventionell erzeugter Maissilage Arbeitsgruppe Empfehlungen für den Einsatz von Siliermitteln Im Herbst 2014 trafen sich Vertreter der Industrie (DLG-Gütezeichennehmer) und Mitglieder der DLG-Kommission Siliermittel in der Nähe von Frankfurt. Viele Fragen rund um das Thema Silagemanagement und Siliermitteleinsatz wurden diskutiert. Im Konsens war man sich einig. Hinsichtlich der Silagequalität gibt es in vielen Betrieben noch Reserven. Um Praktiker noch besser unterstützen zu können, wurde aus den Reihen der Teilnehmer eine Arbeitsgruppe gebildet. Deren Aufgabe ist es einerseits, Hilfsmittel zu erarbeiten, die einfach und leicht verständlich Beratern und Praktikern in ihrer Arbeit helfen und andererseits schnell ein fachliches Feedback zu neuen Trends bei der Silagebereitung geben zu können. klar. Bereits vor ca. 10 Jahren wurde der Effekt längerer Häcksellängen (2,0 2,5 cm) bundesweit in Versuchen überprüft. So wurden z.b. an der LfL in Grub (Bayern), Haus Riswick (NRW) und in Futterkamp (Schleswig Holstein) neben dem Einfluss langer Häcksel auf die Silagequalität auch die Auswirkungen im Bereich Fütterung sehr umfangreich untersucht. Die Ergebnisse waren eindeutig. Es wurden keine nennenswerten Unterschiede zwischen kurzen und langen Häckseln gefunden, insbesondere auch deshalb, weil klassischerweise auch Grassilage in den Rationen zu finden ist. Soll trotzdem auf Shredlage umgestellt werden, empfehlen wir, folgende Punkte im Vorfeld zu klären: Wie war die Maissilage bisher verdichtet? Wurden die Zielwerte erreicht? Gab es Probleme mit Nacherwärmung/ Verschimmelung in der Maissilage? Wenn ja, welche Ursachen sind dafür verantwortlich gewesen? Ist Shredlage sinnvoll bei der gegenwärtigen Rationsgestaltung? Besonders im ersten Jahr Shredlage muss sehr genau darauf geachtet werden, dass alle siliertechnischen Parameter erfüllt werden. Lieber eine Woche früher häckseln, als ursprünglich geplant. Das erleichtert die Verdichtung zusätzlich. Es ist auch empfehlenswert, zur Sicherung der aeroben Haltbarkeit geeignete Siliermittel (Wirkungsrichtung 2) einzusetzen. Um das Verfahren der Shredlage unter hiesigen Verhältnissen umfassend beurteilen zu können, wurden in diesem Jahr sowohl an der LfL Grub (Bayern) als auch der LWK NRW (Haus Riswick) Versuche angesetzt. Silagemanagement und Fütterungsfragen befinden sich auf dem Prüfstand. Erste Ergebnisse aus den Versuchen sind im Frühjahr 2016 zu erwarten. Arbeitsgruppe Empfehlungen für den Einsatz von Siliermitteln Der lange Schnitt erfordert ein akkurates Verdichtungsmanagement auf dem Silo. (Foto: Klaus Hünting) BiG X Langschnitt 01/16 Lohnunternehmen 11/

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