Konsummuster und Trends des Kokaingebrauchs in Deutschland

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1 THEMENSCHWERPUNKT DOI / Patterns and trends of cocaine use in Germany Key words Cocaine use, epidemiology, trends, prevalence, Germany Abstract Aim: The present paper analyses changes in use and consumption patterns of cocaine in the German general population between 1980 and Methods: Data came from repeated, cross-sectional surveys on the use and misuse of psychoactive substances among adolescents (Drug Affinity Study, DAS) and adults (Epidemiological Survey on Substance Abuse, ESA). Results: Lifetime prevalence of the use of cocaine increased more than the lifetime prevalence of any other illicit drug use. The proportion of lifetime cocaine use to total prevalence increased significantly from 8.8 % in 1990 to 14.2 % in However, the proportion of lifetime users who continued to use decreased. Conclusions: The results indicate that the prevalence of cocaine use in the general population continues to be low. However, information about consumption patterns and the associated negative consequences in different groups at risk should be supplemented by specific studies. Ludwig Kraus 1, Claudia Semmler 2 & Rita Augustin 1 Konsummuster und Trends des Kokaingebrauchs in Deutschland Schlüsselwörter Kokainkonsum, Epidemiologie, Trends, Prävalenz, Deutschland Zusammenfassung Ziel: Untersucht wurden zeitliche Veränderungen des Gebrauchs und der Gebrauchsmuster von Kokain in Deutschland von Methodik: Grundlage der Analyse waren die Daten wiederholter Querschnitterhebungen zum Gebrauch und Missbrauch psychoaktiver Substanzen bei Jugendlichen (Drogenaffinitätsstudie, DAS) und Erwachsenen (Epidemiologischer Suchtsurvey, ESA). Ergebnisse: Im Vergleich zur Gesamtdrogenerfahrung ist die Kokain-Lebenszeiterfahrung seit 1990 überproportional gestiegen. Der Anteil an der Gesamtprävalenz stieg von 8,8 % signifikant auf 14,2 %. Der Anteil der Kokainerfahrenen, die ihren Konsum fortsetzten, ging jedoch zurück. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen auf eine vergleichsweise geringe Verbreitung des Konsums von Kokain in der Allgemeinbevölkerung hin. Informationen über Konsummuster und die damit verbundenen negativen Konsequenzen in verschiedenen Risikogruppen sollten durch Dunkelfeldstudien ergänzt werden. Einleitung Die wissenschaftliche Forschung im Bereich illegaler Drogen sei es Grundlagenforschung, Epidemiologie oder Behandlungsevaluation konzentriert sich hauptsächlich auf Opiatabhängige (Kraus et al., 2003; Rehm et al., 2001; West, O Neal & Graham, 2000) und in jüngster Zeit auf Ecstasykonsumenten (Pedersen & Skrondal; 1999; Tossmann, Boldt & Tensil, 2001; Thomasius et al., 2003; Schuster, Lieb, Lamertz & Wittchen, 1998) und Cannabiskonsumenten (Sydow et al., 2001; Fergusson, Horwood & Swain- Campbell, 2002; Schneider, 2004; Zimmermann, Mühlig, Sonntag, Bühringer & Wittchen, 2004). In Deutschland ist nur wenig über Umfang, Problemlage und Entwicklung des Kokainkonsums in der allgemeinen Bevölkerung bekannt. Anders als in den USA, die in den 1980er Jahren eine Kokainwelle erlebt haben (Rouse, 1991), spielte Kokain in Deutschland bis 1 IFT Institut für Therapieforschung, München 2 National Addiction Centre, Institute of Psychiatry, Maudsley Hospital, London SUCHT 51 (4)

2 THEMENSCHWERPUNKT L. Kraus et al. Kokainkonsum in Deutschland heute nur eine Nebenrolle in der Drogendiskussion. Die wenigen deutschen Studien, die den Kokainkonsum in spezifischen Populationen untersucht haben, weisen auf eine zum Teil relativ weite Verbreitung des Kokainkonsums in diesen Gruppen hin. So wurde für Jugendliche und junge Erwachsene im Raum München eine Lebenszeiterfahrung mit Kokain von 4 % berichtet (Perkonigg et al., 1997). Charakterisiert als freizeit- bzw. partybezogener Gelegenheitskonsum stellten Tossmann, Boldt & Tensil (2001) bei 33,2 % der Technopartybesucher in Berlin Erfahrungen mit Kokain fest. Untersuchungen in der offenen Drogenszene ergaben, dass Kokain in nahezu gleich hoher Konsumintensität konsumiert wurde wie Heroin (Kemmesies, 1996; Thiel, Homann, Verthein & Degkwitz, 2000). Schließlich stellte Stöver (2001) in einer Übersichtsarbeit fest, dass in jüngster Zeit auch Crack Bestandteil eines polyvalenten Konsummusters von Opiatabhängigen geworden ist, auch wenn hier erhebliche regionale Unterschiede festzustellen sind. Kokain hat sich demnach in Deutschland einerseits in bestimmten Szenen der Jugendkultur etabliert, andererseits spielt es im Zusammenhang mit der Einnahme von Heroin eine wesentliche Rolle. Kokain und in weit geringerem Maße Crack werden von Heroinkonsumenten mit wechselnder Präferenz u. a. zur Verstärkung der Drogenwirkung oder zur Abschwächung der Entzugserscheinungen konsumiert (vgl. Leri, Bruneau & Stewart, 2003). Obwohl in nationalen und auch - regionalen Studien zum Drogenkonsum bei Jugendlichen (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2004; Speck & Reimers, 1999; Wittchen & Nelson, 1998) und Erwachsenen (Kraus & Augustin, 2001; Küfner, Duwe, Schumann & Bühringer, 2000) auch der Kokainkonsum erfasst wird, sind in Deutschland fast keine spezifischen Auswertungen zu diesem Thema publiziert worden. Zur Abschätzung des Kokainkonsums in Deutschland fehlen epidemiologische Basisinformationen über die zeitliche Entwicklung des Gebrauchs sowie über Gebrauchsmuster und deren zeitliche Veränderungen. Der vorliegende Beitrag untersucht daher Trends des Kokainkonsums sowie die Entwicklung polyvalenter Konsumerfahrungen bei Jugendlichen und Erwachsenen. Die Analyse stützt sich auf epidemiologische Studien, die seit über 20 Jahren Gebrauchsmuster des Konsums illegaler Drogen im Querschnitt untersuchen. Methodik Grundlage der Analyse sind die beiden bundesweiten Querschnittssurveys, die in regelmäßigen Abständen Daten zum Gebrauch und Missbrauch psychoaktiver Substanzen bei Jugendlichen (Drogenaffinitätsstudie, DAS) und bei Erwachsenen (Epidemiologischer Suchtsurvey, ESA) untersuchen. Stichproben Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erhebt seit 1973 Daten zum Konsum von legalen und illegalen Substanzen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren (Drogenaffinitätsstudie). Aus dieser Studie wurden die Daten von sechs Querschnittsbefragungen im Zeitraum zwischen 1986 und 2004 ausgewertet (Tabelle 1). Nach 1989 wurde die Studie auch in den neuen Bundesländern mit einer regional disproportionalen Schichtung von jeweils 2000 Personen in den alten und 1000 Personen in den neuen Bundesländern durchgeführt. Die Stichprobenziehungen der Drogenaffinitätsstudie erfolgte bis 1997 nach einem mehrstufigen Zufallsverfahren mit einem Random-Route-Verfahren. Die Daten wurden als persönliche Interviews mit einem vollstrukturierten Fragebogen erhoben. Im Gegensatz zu den früheren Studien fanden die Erhebungen von 2001 und 2004 als strukturierte, computergestützte Telefoninterviews (CATI) statt (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2001; 2004). Der Epidemiologische Suchtsurvey wurde 1980 und 1986 in den alten und ab 1990 auch in den neuen Bundesländern durchgeführt. Eine detaillierte Beschreibung der Stichprobenziehung findet sich bei Kraus und Augustin (2005). Mit Ausnahme der Surveys von 1995 und 1997 wurden in einem zweistufigen Zufallsverfahren Adressen aus den Karteien der Einwohnermeldeämter gezogen und 1997 wurden die Befragten mit Hilfe eines Random-Route-Verfahrens ausgewählt. Der untersuchte Altersbereich änderte sich im Laufe der Zeit von einer gemischten Stichprobe aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu einer rei- Tabelle 1: Stichprobenübersicht der Drogenaffinitätsstudie (DAS) und des Epidemiologischen Suchtsurvey (ESA) Studie Erhebung Region Alter Erhebungsart N Ausschöpfung DAS 1986 Westdeutschland persönlich n. v n. v Gesamtdeutschland persönlich % % 2001 Gesamtdeutschland telefonisch % % ESA 1980 Westdeutschland schriftlich % % % 1990 Ostdeutschland schriftlich % % 1995 Gesamtdeutschland schriftlich % % % % 200 SUCHT 51 (4)

3 L. Kraus et al. Cocaine use in Germany SPECIAL ISSUE nen Erwachsenenstichprobe. Die Datenerhebung erfolgte zu allen Zeitpunkten in schriftlicher Form (Tabelle 1). Instrumente Die zur Erhebung eingesetzten Fragebogen beider Studien enthielten neben Items zu Soziodemographie, Freizeitverhalten und Gesundheitsbewusstsein Fragen zum Gebrauch legaler und illegaler psychoaktiver Substanzen. Aufgrund eines sich vergrößernden Drogenangebots und Konsumverhaltens nahmen beide Studien im Zeitverlauf neue Drogen in den Fragebogen auf. Zu den in den Drogenaffinitätsstudien routinemäßig erhobenen Substanzen Cannabis, Amphetamine, LSD, Kokain und Heroin, kamen 1997 Ecstasy und 2001 Crack hinzu. Der Konsum in den letzten 12 Monaten wird seit 1993 erfasst. Der Epidemiologische Suchtsurvey erhebt seit 1980 den Konsum von Cannabis, Amphetaminen, LSD, Kokain und Opiaten wurden die Substanzen Ecstasy und Crack in die Befragung aufgenommen. Psylocibinhaltige Pilze wurden 1995 und 1997 nicht erfragt, Mescalin zum letzten Mal Nach dem Konsum in den letzten 12 Monaten wird seit 1990 gefragt. Die Frage zur Einnahme von Drogen und Medikamenten, die nicht im Rahmen einer ärztlichen Behandlung eingenommen wurden, enthielt in den Erhebungen bis 1990 eine Auflistung von Drogen und Medikamenten, die entsprechend ihres Wirkstoffes den Kategorien Amphetamine und Opiate zugeordnet wurden. Ab 1995 wurden nur noch die Kategorien Amphetamine/ Aufputschmittel sowie Heroin, andere Opiate (z. B. Codein, Opium, Morphium) und Methadon vorgegeben. Auswertung Für die Überprüfung zeitlicher Veränderungen wurden folgende Indikatoren herangezogen: (1) die Lebenszeit- und 12-Monats-Prävalenzen des Konsums von Kokain und anderen illegalen Drogen. Crack wurde soweit erfasst unter Kokain subsumiert, hat aber wegen der geringen Prävalenz und der Überschneidung der Angaben zum Kokainkonsum keinen Einfluss auf die Ergebnisse. Die Kalkulation der Gesamtdrogenprävalenzen berücksichtigte alle zum jeweiligen Zeitpunkt erfassten Drogen (einschließlich Opiate); (2) die Lebenszeitprävalenzwerte von Cannabis und Stimulanzien/ Halluzinogenen. In die Kategorie Stimulanzien/Halluzinogene gingen die Substanzen Amphetamine, LSD, Mescalin, Psylocibin und Ecstasy ein, soweit sie zu den jeweiligen Zeitpunkten erhoben wurden; (3) der Anteil der Kokainprävalenz an der Gesamtprävalenz illegaler Drogen (Lebenszeit bzw. letzte 12 Monate); (4) das Verhältnis der Kokainprävalenz der letzten 12 Monate zur Lebenszeitprävalenz. Mit diesem Indikator wird der Anteil der Kontinuierer bestimmt, d. h. der Anteil der Konsumenten, die den Konsum von Kokain vor dem Erhebungsjahr begonnen und bis zum Erhebungsjahr fortgesetzt haben. Personen, deren Konsum erst im Jahr der Erhebung begann, wurden nicht berücksichtigt; (5) der Anteil von Kokainkonsumenten mit einer Häufigkeit des Konsums von zehnmal oder öfter im Leben sowie der Anteil der Konsumenten, die angaben, in den letzten 12 Monaten Kokain mehr als fünfmal konsumiert zu haben. Eine Konsumhäufigkeit von zehnmal oder öfter im Leben erfasst ein Konsummuster, das über einen Probierkonsum hinausgeht. Ein Konsum von fünfmal oder öfter in den letzten 12 Monaten wird nach den Richtlinien der WHO als regelmäßiger Konsum definiert (Perkonigg et al., 1999). Wegen der vorgegebenen Antwortkategorien in der vorliegenden Studie wurde eine Konsumhäufigkeit von mehr als fünfmal verwendet; (6) die Verteilung polyvalenter Drogenerfahrung, die eingeteilt wurde in Kokain ohne andere Drogenerfahrung, Kokain und Stimulanzien/Halluzinogene, Kokain und Cannabis sowie die Kombination Kokain, Cannabis und Stimulanzien/ Halluzinogene; (7) der Anteil weiblicher Kokainkonsumenten und der Anteil von Kokainkonsumenten aus den neuen Bundesländern (Lebenszeit und 12 Monate). Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung des Drogenkonsums in den alten und neuen Bundesländern wurden Trendvergleiche getrennt nach Region und Alter (12 17, 18 24, und Jahre) vorgenommen. Die übrigen Vergleiche beziehen sich wegen der geringen Fallzahlen in der Stichprobe der Jugendlichen (DAS) auf die 18- bis 39-Jährigen der Daten des Epidemiologischen Suchtsurvey von 1990 bis Zur Korrektur der Effekte mehrstufiger Zufallsauswahlverfahren wurden die Standardabweichungen für die Schätzung der Konfidenzintervalle mit SUDAAN 7.5 berechnet (Shah, Barnwell & Bieler, 1997). Während für die Jugendlichenstichproben (Interviews) vollständige Datensätze vorliegen, sind in den schriftlichen Erhebungen des Epidemiologischen Suchtsurvey (ESA) fehlende Angaben unvermeidlich. Die Anteile fehlender Angaben zum Drogengebrauch über die Erhebungszeitpunkte liegen jedoch mit Ausnahme der Erhebungen bis 1990 (für Kokain maximal 2,2 %) unter 0,5 %. Fehlende Angaben wurden daher vernachlässigt. Ergebnisse Prävalenz des Kokainkonsums In den alten und neuen Bundesländern blieben die Lebenszeiterfahrung und die 12-Monats-Prävalenz des Kokainkonsums der 12- bis 17-Jährigen im Zeitverlauf unverändert gering, bei den Erwachsenen zeigt sich dagegen abgesehen von den Ergebnissen der 1995 durchgeführten Erhebung ein kontinuierlicher Anstieg der Lebenszeitprävalenzen seit Beginn des jeweiligen Beobachtungszeitraums. Die 12-Monats-Prävalenzwerte des Kokainkonsums blieben bei den westdeutschen Erwachsenen nach einem Anstieg zwischen 1990 und 1995 im weiteren Zeitverlauf in etwa konstant, bei den Ostdeutschen waren auch nach 1995 noch Zunahmen zu beobachten (Tabelle 2 und Tabelle 3). SUCHT 51 (4)

4 THEMENSCHWERPUNKT L. Kraus et al. Kokainkonsum in Deutschland In den neuen Bundesländern stiegen die Lebenszeit-Prävalenzwerte stärker an als in den alten, so dass sich die Lebenszeiterfahrung in Ost- und Westdeutschland nach über 10 Jahren Wiedervereinigung in etwa angeglichen hat. So standen 1990 bei den 18- bis 24-Jährigen 1,5 % Kokainerfahrenen in Westdeutschland 0,2 % in Ostdeutschland gegenüber. Dreizehn Jahre später unterscheiden sich Ost und West nicht mehr signifikant, in Ostdeutschland ist die Prävalenz mit 6,0 % sogar höher als in Westdeutschland mit 4,4 %. Auch bei den beiden ältesten Altersgruppen treten 2003 bei der Kokainerfahrung keine signifikanten Ost-West-Unterschiede mehr auf. Entwicklung der Kokainerfahrung im Vergleich zu anderen illegalen Drogen Nicht nur die Erfahrung mit Kokain, sondern auch die Gesamtdrogenerfahrung (irgendeine illegale Droge) hat in den 1990er Jahren deutlich zugenommen (Abbildung 1). So ist die Drogenerfahrung bei den 18- bis 24-Jährigen und den 25- bis 34-Jährigen seit 1995 um etwa 75 % gestiegen, bei den anderen beiden Altersgruppen betrug der Zuwachs etwa %. Dieser Zuwachs ist in erster Linie auf eine Zunahme der Lebenszeiterfahrung mit Cannabis zurückzuführen. Abgesehen von den Ergebnissen des Epidemiologischen Suchtsurvey 1995 und der Drogenaffinitätsstudie 1997 zeigt sich auch bei der Lebenszeitprävalenz des Konsums von Stimulanzien/Halluzinogenen eine anhaltende Zunahme. Zu allen Messzeitpunkten und in allen Altersgruppen erreicht die Prävalenz des Cannabiskonsums fast den Wert für die Gesamtdrogenerfahrung. Die anderen Prävalenzwerte sind deutlich niedriger, wobei zu jedem Zeitpunkt die Erfahrung mit Stimulanzien/Halluzinogenen weiter verbreitet ist als die Erfahrung mit Kokain. Tabelle 2: Lebenszeit- und 12-Monats-Prävalenz des Kokainkonsums in Westdeutschland für Jugendliche (Drogenaffinitätsstudie, DAS) und Erwachsene (Epidemiologischer Suchtsurvey, ESA) ) ) ) ) Alter ) ) ) ) n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI Lebenszeit ) 865 0,2 0,0 0, ,5 0,0 1, ,9 0,1 1, ,5 0,0 1, ,4 0,0 0, ,5 0,1 1, ) ,7 0,4 0, ,8 0,4 1, ,5 1,1 1, ,1 3,1 7, ,4 1,1 3, ,0 2,6 5, ,4 3,3 5, ) ,9 1,5 2, ,0 3,0 5, ,7 1,7 3, ,0 2,9 5, ,3 4,0 6, ) ,9 0,5 1, ,0 0,6 1, ,5 1,1 2, ,5 1,9 3,1 12-Monate ) 886 0,9 0,1 1, ,5 0,0 1, ,1 0,0 0, ,4 0,0 0, ) ,6 0,4 0, ,8 1,3 4, ,9 0,7 3, ,6 1,5 3, ,2 1,5 2, ) ,4 0,2 0, ,8 1,0 2, ,0 0,2 1, ,5 0,9 2, ,6 0,8 2, ) ,2 0,1 0, ,3 0,1 0, ,3 0,1 0, ,6 0,3 0,9 1) Drogenaffinitätsstudie (DAS) 2) Epidemiologischer Suchtsurvey (ESA) 3) ungewichtet Tabelle 3: Lebenszeit- und 12-Monats-Prävalenz des Kokainkonsums in Ostdeutschland für Jugendliche (Drogenaffinitätsstudie, DAS) und Erwachsene (Epidemiologischer Suchtsurvey, ESA) ) ) ) ) Alter ) ) ) ) n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI Lebenszeit ) 622 0,7 0,0 2, ,1 0,0 0, ,6 0,0 1, ,0 0,0 0, ) 498 0,2 0,0 0, ,4 0,0 0, ,8 0,0 2, ,3 0,0 3, ,1 0,9 5, ,0 3,5 8, ) 829 0,0 0,0 0, ,4 0,0 0, ,2 0,0 0, ,5 0,0 1, ,7 1,7 7, ,8 1,5 6, ) ,1 0,0 0, ,0 0,0 0, ,2 0,0 0, ,5 0,6 2,4 12-Monate ) 622 0,7 0,0 2, ,1 0,0 0, ,6 0,0 1, ,0 0,0 0, ) 497 0,0 0,0 0, ,0 0,0 0, ,8 0,0 2, ,3 0,0 3, ,8 0,0 3, ,8 0,5 3, ) 829 0,0 0,0 0, ,0 0,0 0, ,2 0,0 0, ,0 0,0 0, ,1 0,0 4, ,2 0,0 2, ) ,0 0,0 0, ,0 0,0 0, ,0 0,0 0, ,3 0,0 0,8 1) Drogenaffinitätsstudie (DAS) 2) Epidemiologischer Suchtsurvey (ESA) 3) ungewichtet 202 SUCHT 51 (4)

5 L. Kraus et al. Cocaine use in Germany SPECIAL ISSUE Abbildung 1: Lebenszeitprävalenz des Konsums von Kokain, Stimulanzien oder Halluzinogenen, Cannabis und irgendeiner illegalen Droge für Jugendliche (Drogenaffinitätsstudie, DAS) und Erwachsene (Epidemiologischer Suchtsurvey, ESA) ,3 3,5 0,2 0,7 0, ,9 14,6 15, Kokain Stimmulanzien/Halluzinogene Cannabis Irgendeine illegale Droge 3,9 4,2 0,5 1,0 0,9 0,9 5,8 6,0 Kokainkonsum 18- bis 39-Jähriger Im Untersuchungszeitraum ist die Lebenszeitprävalenz des Kokainkonsums signifikant von 1,3 % auf 4,8 % gestiegen, während die Prävalenz des Konsums in den letzten 12 Monaten nach einer signifikanten Zunahme bis 1995 in etwa konstant blieb (Tabelle 0,4 4,0 10,1 11,4 0,4 1,4 12,8 13,2 0,4 1,6 15,1 15, bis 17-Jährige (DAS) Kokain Stimmulanzien/Halluzinogene Cannabis Irgendeine illegale Droge 0,8 3,3 13,3 14,0 2,8 1,3 15,2 15, bis 24-Jährige (ESA) Fortsetzung siehe nächste Seite 4,3 9,2 25,2 23,6 2,1 6,9 21,5 24,3 3,8 9,5 36,6 37,0 42,9 43,8 4). Offensichtlich nimmt die Anzahl derer, die nach ein- oder mehrmaligem Probieren den Konsum wieder einstellen, zu. Dies spiegelt auch der Anteil der Kontinuierer wieder. In der letzten Erhebung gaben 28,2 % der Konsumenten, deren Erstkonsum mehr als ein Jahr zurücklag, an, ihren Konsum 4,7 11,4 fortgesetzt zu haben. Sechs Jahre zuvor war es noch knapp die Hälfte (49,0 %). In den letzten beiden Erhebungen entfielen etwa 14 % der Gesamtdrogenerfahrung auf Erfahrung mit Kokain, d. h. jeder siebte Drogenerfahrene hat schon einmal Kokain genommen. Im Jahr 1990 waren es mit 8,8 % signifikant weniger, die Ergebnisse aus den anderen Jahren unterscheiden sich nicht signifikant vom Ergebnis der letzten Untersuchung. Ein Vergleich der entsprechenden 12-Monats-Prävalenzen ergibt in etwa die gleichen Punktschätzungen wie der Vergleich der Lebenszeitprävalenzen. Kokain wird vorwiegend von Männern genommen. Abgesehen vom Konsum in den letzten 12 Monaten (aktueller Konsum) im Suchtsurvey 1990 lag der Frauenanteil der Kokainerfahrenen und der aktuellen Konsumenten jeweils deutlich unter 50 %, variierte jedoch unsystematisch über die Messzeitpunkte. In der letzten Erhebung waren ein Drittel der Kokainerfahrenen sowie ein Viertel der aktuellen Konsumenten weiblich. Durch die geringere Verfügbarkeit von illegalen Drogen in der damaligen DDR befand sich im Epidemiologischen Suchtsurvey 1990 nur ein Kokainerfahrener aus den neuen Bundesländern. Der Anteil von Personen aus den neuen Bundesländern unter den Kokainerfahrenen und den aktuellen Konsumenten stieg kontinuierlich an und entspricht mittlerweile dem Anteil von 16 % unter den 18- bis 39-Jährigen. Nur ein geringer Teil der Kokainerfahrenen konsumierte ausschließlich Kokain. Die überwiegende Mehrheit der Kokainerfahrenen (zwischen 60 % im Jahr 1997 und knapp 75 % im Jahr 1990) hatte sowohl Erfahrung mit Cannabis als auch mit Stimulanzien oder Halluzinogenen. Die zweitgrößte Konsumgruppe (33,1 % im Jahr 1997, etwa 25 % zu den anderen Messzeitpunkten) bestand aus Kokainkonsumenten, die zusätzlich Erfahrungen mit Cannabis hatten. Deutlich geringer war der Anteil der Konsumenten, die SUCHT 51 (4)

6 THEMENSCHWERPUNKT L. Kraus et al. Kokainkonsum in Deutschland Abbildung 1: Fortsetzung ,5 0,7 3, ,9 Kokain Stimmulanzien/Halluzinogene Cannabis Irgendeine illegale Droge 14,5 15, ,3 4,7 17,7 18,5 2,3 4,6 17,8 18,3 4,1 5,5 28,0 28, bis 34-Jährige (ESA) Kokain Stimmulanzien/Halluzinogene Cannabis Irgendeine illegale Droge 6,6 7,0 0,8 1,6 6,6 6,9 1,3 2,8 12,2 12, bis 54-Jährige (ESA) ausschließlich Erfahrung mit Kokain und Stimulanzien/Halluzinogenen aufwiesen. Die Konsumenten berichteten mehrheitlich von einem seltenen Konsum. So hatten in den letzten beiden Erhebungen jeweils zwei Drittel der aktuellen Konsumenten Kokain bis zu fünfmal in den letzten 12 Monaten genommen. Signifikante Unterschiede zeigten sich nur bezüglich der Lebenszeitfrequenz. Zwischen 1990 und 1997 stieg der Anteil der Kokainerfahrenen, die lebenszeitlich zehnmal oder öfter Kokain genommen haben, von 23,8 % auf 42,0 %. Diskussion Die Analyse von Konsumverlauf und Konsummuster von Kokain auf der Grundlage von Bevölkerungssurveys bei Jugendlichen und Erwachsenen über einen Zeitraum von bis zu 23 Jahren zeigt (1) eine im Vergleich zur Zunahme der Gesamtdrogenerfahrung überproportionale Steigerung der Kokain-Lebenszeiterfahrung seit 1990; (2) trotz hoher Schwankungen keine 2,3 5,1 4,0 8,2 32,2 33,0 18,3 19,0 signifikanten Veränderungen der Konsumhäufigkeit in den letzten 12 Monaten; (3) in weitgehender Übereinstimmung mit der in Konsumentenstudien berichteten hohen Affinität von Kokainkonsumenten für andere Drogen ein überwiegend polyvalentes Erfahrungsmuster der Kokainkonsumenten mit den Substanzen Cannabis, Stimulanzien oder Halluzinogene (Cohen & Sas, 1995; Decorte, 2001; Mugford, 1994; Murphy, Reinarman & Waldorf, 1989) und (4) einen sinkenden Anteil von Kokainerfahrenen, die ihren Konsum fortsetzen. Die für Deutschland in der 18- bis 59-jährigen Bevölkerung im Jahr 2000 (Kraus & Augustin, 2001) berichtete Kokain-Lebenszeiterfahrung von 2,3 % sowie die 12-Monats-Prävalenz von 0,9 % sind in etwa so hoch wie die entsprechenden Werte für die über 12- Jährigen in den Niederlanden im Jahr 2001 (Lebenszeit-Prävalenz: 2,9 %; 12- Monats-Prävalenz: 0,9 %; Abraham, Kaal & Cohen, 2002). Die Europäische Drogenbeobachtungsstelle (Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, 2002) gibt auf der Grundlage aktueller Surveys einen Überblick über die Lebenszeiterfahrung junger 15- bis 34-jähriger Erwachsener für das Jahr 2000 in den Ländern der EU. Während die Prävalenzen für Großbritannien (8,3 %; 16- bis 34-Jährige), Spanien (4,8 %) und Dänemark (4,5 %; 16- bis 34-Jährige) höher lagen als für Deutschland (4,0 %; 18- bis 34-Jährige), fielen die Schätzungen für die Niederlande (3,7 %), Norwegen (3,3 %) und Griechenland (2,2 %) sowie für Frankreich, Portugal, Finnland und Schweden (jeweils 1 2 %) und Luxemburg (0,3 %) geringer aus. Verglichen mit den Schätzungen für das Jahr 2000 in den USA in der Bevölkerung ab 12 Jahre (11,2 %) und Kanada in der Bevölkerung ab 18 Jahre (6,4 %) (Office of Applied Studies, 2001; Adlaf & Ialomiteanu, 2001) spielt Kokain in Deutschland unter den illegalen Drogen eine untergeordnete Rolle. Dies bestätigen auch jüngste Daten zum aktuellen Konsum von Kokain (1,8 %) und Crack (1,5 %) bei 204 SUCHT 51 (4)

7 L. Kraus et al. Cocaine use in Germany SPECIAL ISSUE Tabelle 4: Kokainprävalenz und Konsummuster 18- bis 39-Jähriger (Epidemiologischer Suchtsurvey, ESA) Konsumprävalenz 15- bis 16-jährigen Schülern (Kraus, Heppekausen, Barrera & Orth, 2004). In einer vergleichbaren Studie in den USA im Jahr 2002 berichteten 5 % der 17- bis 18-jährigen Schüler, in den letzten 12 Monaten Kokain konsumiert zu haben (Johnston, O Malley & Bachman, 2003). Dennoch sollte die für die Gesamtbevölkerung nur gering geschätzte Prävalenz nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Risikogruppen mit höherer Affinität zu Kokain gibt. So zeigten sich beispielsweise bei Jugendlichen in urbaner Umgebung (München) höhere Erfahrungswerte mit Kokain (Perkonigg et al., 1997). Von den 18- bis 21-Jährigen berichteten 4 % und von den 22- bis 24-Jährigen 6 % n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI n % 95%-KI Lebenszeit ,3 1,1 1, ,2 2,5 3, ,0 1,4 2, ,7 3,1 4, ,8 4,0 5,6 Anteil an Gesamtprävalenz 1) ,8 7,6 10, ,0 13,7 20, ,6 7,6 13, ,5 11,4 15, ,2 12,1 16,4 12 Monate ,4 0,3 0, ,5 1,0 2, ,1 0,6 1, ,5 1,1 2, ,5 1,1 20 Anteil an Gesamtprävalenz 2) ,4 6,2 10, ,7 12,4 23, ,5 8,5 18, ,3 10,7 18, ,6 9,3 15,9 Lebenszeitkonsumenten Anteil Frauen ,9 32,9 47, ,9 18,3 33, ,4 20,0 42, ,5 28,8 42, ,0 26,3 39,7 Anteil Konsumenten in Ostdeutschland 226 0,8 0,0 2, ,8 0,0 4,5 97 6,5 0,0 13, ,8 6,0 23, ,5 9,8 23,2 Polyvalente Drogenerfahrung Kokain ohne andere Drogen 1,7 0,0 3,6 4,7 1,1 8,4 3,0 0,0 7,6 2,7 0,0 5,4 2,4 0,1 4,7 Kokain und Stimulanzien/Halluzinogene 1,4 0,0 3,0 3,6 0,0 7,6 3,0 0,0 7,5 0,5 0,0 1,6 1,5 0,0 3,4 Kokain und Cannabis 23,5 17,4 29,7 25,9 17,1 34,8 33,1 20,5 45,6 25,7 18,3 33,2 24,1 17,3 31,0 Kokain, Cannabis und Stimulanzien/Halluzinogene 73,4 67,0 79,8 65,7 55,8 75,6 60,9 48,2 73,7 71,0 63,2 78,8 71,9 64,7 79,1 Häufigkeit 10 3) ,8 17,4 30, ,6 28,0 49, ,0 30,2 53,8 Kontinuierer 4) ,1 17,3 30, ,6 29,7 51, ,0 36,2 61, ,2 25,9 44, ,2 20,6 35,7 12 Monats-Konsumenten Anteil Frauen 70 48,0 34,7 61, ,1 6,1 26, ,6 9,2 44, ,9 22,1 43, ,0 15,4 34,6 Anteil Konsumenten 70 0,0 0,0 0,0 53 4,0 0,0 9,8 40 8,7 0,0 20, ,8 4,0 29, ,3 4,7 25,8 in Ostdeutschland Häufigkeit ,6 13,9 37, ,0 27,7 60, ,0 33,5 78, ,9 19,0 48, ,9 23,7 50,1 1) Anteil der Lebenszeitprävalenz des Kokainkonsums an der Lebenszeitprävalenz des Konsums irgendeiner illegalen Droge 2) Anteil der 12-Monats-Pävalenz des Kokainkonsums an der 12-Monats-Pävalenz des Konsums irgendeiner illegalen Droge 3) Lebenszeit-Frequenz 2000 und 2003 nicht erhoben 4) Anteil der Konsumenten, die den Konsum von Kokain vor dem Erhebungsjahr begonnen und bis zum Erhebungsjahr fortgesetzt haben einen mindestens einmaligen Kokainkonsum. In beiden Altersgruppen hatten 1,5 % bereits fünf- oder mehrmals Kokain konsumiert. Erheblich höher war die Konsumerfahrung bei Jugendlichen aus der Technoszene. So gaben in einer Schweizer Untersuchung 64 % der Befragten einen Kokainkonsum in den letzten 12 Monaten an (Ayer, Gmel & Schmitt, 1997). Ein Vergleich von Technopartybesuchern in sieben europäischen Städten zeigte den höchsten Anteil von Kokainkonsum im letzten Monat in Madrid mit 47 %, gefolgt von Amsterdam mit 27% und Rom mit 12 % (Tossmann et al., 2001). Der vergleichbare Anteil in Berlin lag bei 10 %. Die Lebenszeiterfahrung mit Kokain in dieser Population lag in allen Städten mit Ausnahme von Prag (21 %) zum Teil weit über einem Anteil von 30 %. Wie aus einer Reihe von Untersuchungen hervorgeht, weisen insbesondere auch Heroinkonsumenten einen hohen Anteil von Kokainkonsum auf (Leri et al., 2003). Befragungen in der offenen Hamburger Drogenszene zeigen seit 1994 einen Zuwachs des Kokainkonsums (Korf, Lettink, Schreuders, Freeman & Nabben, 1995; Thiel et al., 2000). Mit 22 % war auch der Anteil von Crackkonsumenten in der letzten Erhebung erstaunlich hoch (Verthein, Haasen, Prinzleve, Degkwitz & Krausz, 2001). Eine Zusatzerhebung zum Epidemiologischen Suchtsurvey 2003 in SUCHT 51 (4)

8 THEMENSCHWERPUNKT L. Kraus et al. Kokainkonsum in Deutschland Hamburg (Kraus, Augustin & Orth, 2005) ergab im Vergleich zum Bundesdurchschnitt überdurchschnittliche Zuwachsraten des Kokainkonsums in Hamburg. So stieg die Lebenszeitprävalenz des Kokainkonsums (ohne Berücksichtigung von Crack) bei den 18- bis 39-Jährigen zwischen 1997 und 2003 in Hamburg von etwa 4 % auf 9 %, bundesweit jedoch nur von etwa 4% auf 5 %. Die höheren Prävalenzwerte in Hamburg sprechen für eine Konzentration des Drogenkonsums im großstädtischen Bereich (Kraus et al., 2004), zeigen aber auch aufgrund der Stellung von Großstädten als»trendsetter«(korf, 2004) mögliche Entwicklungstendenzen, zumal sich die in Hamburg abzeichnenden Trends in den zurückliegenden Jahren auch auf Bundesebene wiederfinden ließen (Baumgärtner, 2004). Die Validität von Daten aus Bevölkerungsbefragungen zum Thema Substanzkonsum ist jedoch eingeschränkt. Erstens beantwortete nur ein Teil der für die Befragung ausgewählten Personen den Fragebogen, so dass innerhalb der ausgewählten Population die Antwortrate zwischen 51 % und 75 % schwankt (vgl. Tabelle 1). Zweitens wurden nur Personen in Privathaushalten befragt, so dass nichtregistrierte Personen, wie z. B. Wohnungslose, oder Personen, die in Heimen leben, nicht in die Befragung einbezogen wurden. Drittens unterliegen Selbstauskünfte zum Substanzgebrauch sozialen und methodischen Einflüssen, die das Antwortverhalten entscheidend beeinflussen können. Studien zum Antwortverhalten in Abhängigkeit des Befragungsmodus weisen auf höhere Prävalenzangaben in persönlichen im Vergleich zu telefonischen Befragungen hin (Aquilino, 1994; Gfroerer & Hughes, 1992). Da in der Drogenaffinitätsstudie die Befragungsart von einer mündlichen Befragung zu einem telefonischen Interview wechselte, ist nicht auszuschließen, dass in den letzten beiden Erhebungen (2001 und 2004) die Lebenszeit- und 12-Monats-Prävalenzen für Kokain stärker als vorher unterschätzt wurden. Die in der vorliegenden Studie beobachtete Zunahme des Kokainkonsums könnte aber neben einer Änderung des Konsumverhaltens auch auf ein verändertes Antwortverhalten zurückzuführen sein. So wird das Antwortverhalten durch den legalen Status und die soziale Akzeptanz einer Substanz beeinflusst (Kraus, Bauernfeind & Bühringer, 1998). Änderungen in der sozialen Bewertung wie beispielsweise eine zunehmende Akzeptanz von Kokain als Partydroge könnten somit zu einer Zunahme der Antwortbereitschaft des Konsums beigetragen haben. Umgekehrt könnte eine zunehmende Akzeptanz die Konsumbereitschaft und in Folge davon die Konsumprävalenz erhöht haben. Ob die Zunahme der Konsumprävalenz das Konsumverhalten oder das Antwortverhalten widerspiegelt, muss offen bleiben. Da sich die soziale Bewertung, das Antwortverhalten und der Konsum gegenseitig beeinflussen, ist von einer Mischung von beidem auszugehen. Vor diesem Hintergrund weisen die vorliegenden Ergebnisse im Zeitraum der letzten 23 Jahre auf eine geringe Zunahme des Kokainkonsums in Deutschland hin. Änderungen des Konsumverhaltens im Sinne eines zunehmenden polyvalenten Konsums sowie eine zunehmende Akzeptanz von Kokain als Freizeit- und Partydroge könnten aber in naher Zukunft zu einer weiteren Verbreitung des Kokainkonsums in der Allgemeinbevölkerung beitragen. Neben Bevölkerungsstudien sollten ergänzende Dunkelfeldstudien in spezifischen Risikogruppen durchgeführt werden. Diese könntem weiteren Aufschluss geben über Konsummuster und über die damit verbundenen negativen Konsequenzen. Danksagung Die vorliegende Analyse wurde im Rahmen des Projekts»Kokainkonsum und kokainbezogene Störungen: Epidemiologie, Therapie und Prävention«durchgeführt und vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) finanziell unterstützt. Die in der Studie verwendeten Daten der verschiedenen Erhebungen des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) wurden ebenfalls vom BMGS finanziell gefördert. Die Daten der Erhebungen der Drogenaffinitätsstudie wurden von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Verfügung gestellt. Schlussfolgerungen für die Praxis Kokainkonsumenten zeichnen sich durch einen hohen Anteil des Co-Konsums anderer illegaler Drogen aus. Dieses Muster einer polyvalenten Konsumorientierung findet sich sowohl bei unauffälligen als auch bei abhängigen Drogenkonsumenten. Präventive Maßnahmen sollten daher insbesondere die Gruppe der Drogenkonsumenten mit polyvalenten Konsummustern ansprechen. Literatur Abraham, M. D., Kaal, H. L. & Cohen, P. D. A. 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9 L. Kraus et al. Cocaine use in Germany SPECIAL ISSUE Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2004). Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland. Wiederholungsbefragung Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Cohen, P. & Sas, A. J. (1995). Cocaine use in Amsterdam II: Initiation and patterns of use after Amsterdam: Institut voor Sociale Geografie, Universiteit van Amsterdam. Decorte, T. (2001). Drug users perceptions of»controlled«and»uncontrolled«use. International Journal of Drug Policy, 12 (4), Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (2002). Jahresbericht über den Stand der Drogenproblematik in der Europäischen Union und in Norwegen Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaft. Fergusson, D. M., Horwood, L. J. & Swain- Campbell, N. (2002). Cannabis use and psychosocial adjustment in adolescence and young adulthood. Addiction, 97 (9), Gfroerer, J. C. & Hughes, A. L. (1992). 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10 THEMENSCHWERPUNKT L. Kraus et al. Kokainkonsum in Deutschland Thomasius, R., Petersen, K., Buchert, R., Andresen, B., Zapletalova, P., Wartberg, L., Nebeling, B. & Schmoldt, A. (2003). Mood, cognition and serotonin transporter availability in current and former ecstasy (MDMA) users. Psychopharmacology, 167 (1), Tossmann, P., Boldt, S. & Tensil, M.-D. (2001). The use of drugs within the techno party scene in European metropolitian cities. European Addiction Research, 7 (1), Verthein, U., Haasen, C., Prinzleve, M., Degkwitz, P. & Krausz, M. (2001). Cocaine use and the utilisation of drug help services by consumers of the open drug scene in Hamburg. European Addiction Research, 7 (4), West, S. L., O Neal, K. K. & Graham, C. W. (2000). A meta-analysis comparing the effectiveness of buprenorphine and methadone. Journal of Substance Abuse, 12 (4), Wittchen, H.-U. & Nelson, C. B. (Eds.) (1998). Early developmental stages of substance abuse. European Addiction Research, 4 (1-2), Zimmermann, P., Mühlig, S., Sonntag, D., Bühringer, G. & Wittchen, H.-U. (2004). Review on psychotherapeutic interventions for cannabis disorders. Sucht, 50 (5), Ludwig Kraus 1978 bis 1984 Studium der Psychologie in Regensburg und Colorado/USA 1992 Promotion zum Dr. phil., Universität Regensburg 1993 bis 1996 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Therapieforschung IFT, München seit 1996 Leiter des Fachbereichs Epidemiologische Forschung am IFT seit 2003 stellvertretender Institutsleiter Claudia Semmler 2002 Diplom in Psychologie an der Technischen Universität Berlin 2003 bis 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Therapieforschung, München seit 2005 Research Worker am National Addiction Centre, Institute of Psychiatry, King s College London Rita Augustin 1986 bis 1992 Studium der Statistik, München 1993 bis 1995 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Statistik und Ökonometrie der Freien Universität Berlin Seit 1995 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Therapieforschung, München Korrespondenzadresse Dr. Ludwig Kraus IFT Institut für Therapieforschung Leiter des Fachbereichs Klinische und Soziale Epidemiologie Parzivalstr. 25 D München Tel Fax kraus@ift.de Eingereicht: Angenommen: SUCHT 51 (4)

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