ERASMUS-Auslandsjahr 2012/2013 in Lille/Frankreich an der IESEG School of Management

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1 ERASMUS-Auslandsjahr 2012/2013 in Lille/Frankreich an der IESEG School of Management Vorbereitung des Auslandsaufenthalts Nachdem ich erfolgreich in Göttingen für das ERASMUS-Programm zugelassen wurde, musste ich mich zuerst einmal online an der IESEG School of Management immatrikulieren. Man wird über den genauen Vorgang per benachrichtigt. Alles verlief jedoch sehr unkompliziert, was vor allem an der hervorragenden Betreuung seitens der IESEG School of Management liegt. Vor allem die beiden Mitarbeiterinnen, welche Ansprechpartner für die internationalen Studenten sind, sind sehr hilfsbereit. Sie heißen Hélène Guinard und Coralie Leducq Zudem musste ich bereits vorab ein Learning Agreement anfertigen, was meiner Meinung nach nicht so viel Sinn ergibt, da man vorher noch gar nicht weiß, ob diese Kurse nicht vielleicht miteinander kollidieren. In dem Revised Learning Agreement, das man später nachreicht, werden dann die Korrekturen vorgenommen. Als nächstes habe ich versucht eine Wohnung zu finden. Es gestaltet sich jedoch sehr schwer eine Wohnung in Frankreich zu finden, da man nur online suchen kann und viele Vermieter gar nicht antworten, wenn man ihnen schreibt. Zudem verstehen viele ältere Franzosen kein Englisch. Es ist daher sinnvoll die Vermieter auf französisch anzuschreiben. Die Wohnungspreise sind grundsätzlich eher höher als in Deutschland. Eine 1-Zimmer Wohnung kostet meistens zwischen Ich hatte bei der Wohnungssuche sehr viel Glück, da ich gerade noch rechtzeitig Hélène Guinard angeschrieben hatte. Diese hat mir eine Liste mit Adressen von Vermietern zukommen lassen, die mit IESEG kooperieren. Von daher konnte ich mir auch sicher sein, dass diese Vermieter vertrauenswürdig sind. Auf französsischen Online-Portalen gibt es leider sehr viele Betrüger. Ich rate daher von diesen Portalen eher Abstand zu nehmen und generell Vorsicht walten zu lassen, wenn Vermieter eine Anzahlung fordern sollten. Letztendlich bin ich in einer WG mit 2 Franzosen untergekommen, die zwar nicht im besten Zustand war, jedoch in perfekter Lage direkt im Zentrum am Grand Place für 400. Es bietet sich an zum CAF- Amt in der Nähe der Rue Solferino zu gehen und Wohngeld zu beantragen. Das CAF- Amt ist so etwas wie das Sozialamt in Frankreich. Man kann bis zu 180 monatlich zusätzlich vom französischen Staat erhalten. Man muss jedoch auch einige Dokumente einreichen. Die Uni ist jedoch so nett und sammelt diese von allen ein und schickt sie dann zum Amt. Man kann es jedoch auch selbst erledigen. Nun musste ich meine Anreise planen. Ich hatte das Glück, dass mein Vater mich mit dem Auto hingefahren hatte, wodurch ich viel mehr Stauraum hatte als andere Leute. Ansonsten kann man natürlich auch mit dem Zug anreisen. Eine weitere kostengünstige Variante ist das Busunternehmen Eurolines, mit welchem man schon

2 für 30 nach Lille kommt. Der Bus fährt in Berlin los, hält in einigen Städten im Ruhrgebiet und letztlich in Lille. Ich bin ein paar Tage vor der eigentlichen O-Phase angereist, damit ich mich schon mal ein bisschen einleben konnte. Es gibt bereits vor der O-Phase gemeinsame Abende mit den internationalen Studenten, die auch schon in der Stadt sind. Dies wird alles vom International Club organisiert. Das ist ein Club, der ähnlich aufgebaut ist wie die Wiwi-O-Phase, jedoch ist alles viel kleiner. Studium an der Gasthochschule Über das Studium an der Gasthochschule kann ich grundsätzlich nur positives berichten. Man kriegt meistens für jedes bestandene Modul 2 Credits. Das liegt daran, dass man generell weniger Arbeitsaufwand pro Modul hat als in Göttingen. Natürlich muss man aber auch viel mehr Module absolvieren. Ich habe ca. 12 Module pro Semester gemacht. Es bietet sich an Intensivkurse zu wählen. Diese dauern eine Woche und sind eigentlich Master Kurse. Sie werden aber meistens in Göttingen für den Bachelor anerkannt. Man muss meistens eine Präsentation halten und eine kleine Klausur am Ende der Woche schreiben. Es ist jedoch alles sehr gut zu schaffen. Der Vorteil an den Intensivkursen ist, dass man sich in der Woche voll auf den Kurs konzentrieren kann und nachmittags frei hat. Ich habe jedoch auch ein paar wenige Extensivkurse gewählt, wodurch ich auch nachmittags ab und zu Unterricht hatte. Des Weiteren lässt sich sagen, dass alle Kurse Präsenzveranstaltungen sind. Man darf also eigentlich nicht ohne Entschuldigung fehlen, wobei die Dozenten es einem auch mal verzeihen, wenn man verhindert ist. Die Dozenten sind in ihren Lehrmethoden meistens sehr unterschiedlich, was vor allem daran liegt, dass viele extra für die Intensivkurse anreisen. Ich hatte mehrere Dozenten aus den USA, aber auch aus Australien, Griechenland oder Polen. Die Module sind teilweise sehr speziell, aber auch sehr interessant. Vor allem das Spektrum an Marketing Modulen ist sehr breit gefächert. Es reicht von Social Media Marketing bis hin zu Marketing for Non Profit Organizations. Die Studiensprache an der IESEG ist grundsätzlich Englisch, wenn man möchte kann man aber auch ein paar französischsprachige Module wählen. Ich habe zudem auch einen Sprachkurs Francais Intermediaire belegt, welcher mich wirklich voran gebracht hat und mir vor allem kulturelle Gepflogenheiten des Landes vermittelt hat. Meistens nehmen an den Kursen zwischen 10 und 40 Studenten teil. Das hat viele Vorteile. Alles ist ein bisschen persönlicher und man kommt schnell mit den Kommilitonen ins Gespräch. Zudem wird Gruppenarbeit in hohem Maße gefördert, wodurch man interessante Einblicke in die Denkweise von Menschen unterschiedlichster Herkunft bekommt. Alltag und Freizeit Der International Club hat viele schöne Veranstaltungen und Trips organisiert. Es gab Trips nach London, Amsterdam, Brügge, Mont St.Michel usw.. Besonders der Trip zum Mont St.Michel war sehr lustig, da wir anschließend direkt am Meer gecampt haben. Der international Club hat uns hierfür Zelte bereitgestellt, die man ganz

3 einfach aufklappen konnte. Es ist sehr empfehlenswert so viele Trips wie möglich mitzumachen, weil man dort die anderen Austauschstudenten sehr gut kennen lernen kann. Zudem gab es auch immer wieder Partys im Rendez-vous zu denen der Int. Club eingeladen hatte. Ich hatte auch viele französische Freunde in Lille. Das ist vor allem sinnvoll wenn man Hilfe braucht, zum Beispiel mit seinem Handyvertrag. Des Weiteren bin ich sehr oft in Restaurants und Cafés gegangen. Man kann wirklich einige kulinarische Spezialitäten entdecken. In der Altstadt von Lille gibt es eine hervorragende Creperie sowie ein Flammkuchen Restaurant mit dem Namen Flams. Das Nachtleben spielt sich größtenteils auf der Rue Solferino und ihren Nebenstraßen ab. Hier gibt es unzählige Bars und einige Diskos. Beliebt unter Austauschstudenten ist der Smile Club, aber auch der 7Club und das Network. Allen Liebhabern der elektronischen Musik kann man den Magazine Club empfehlen, der jedoch etwas außerhalb liegt. Man sollte vor allem nachts in Lille grundsätzlich Vorsicht walten lassen. Es gibt etwas mehr Kriminalität als in Deutschland. Das Meiste davon sind Diebstähle. Mehrere Austauschstudenten sind Opfer der sogenannten Tänzer geworden. Diese Leute nutzen die Unwissenheit von Fremden aus und Tanzen einen Nachts auf den Straßen um die Partymeile an. Dies ist ein Ablenkungsmanöver um Handy oder Geldbörse des ahnungslosen Opfers zu klauen. Allgemein sollte man sich von Fremden nicht in irgendwelche Gespräche verwickeln lassen und auch Pöbeleien sollte man ignorieren. Dann ist man auf der sicheren Seite. Zudem gibt es sehr viele Bettler, von denen jedoch keine Gefahr ausgeht solange man höflich aber bestimmt bleibt. Fazit Meine schlechteste Erfahrung war, dass auch mich Leute mit dem Tänzertrick beklauen wollten. Ich habe es jedoch im letzten Augenblick bemerkt und konnte schlimmeres verhindern.zudem haben Menschen aus anderen Ländern ab und zu unangebrachte Bemerkungen im Zusammenhang mit der deutschen Geschichte gemacht. Meine beste Erfahrungen hingegen waren die vielen lustigen Partys mit den Exchange Students. Auch die Wohngemeinschaft mit den 2 Franzosen war sehr prägend und hat mir Land und Leute definitiv näher gebracht. Mein Auslandsjahr war eine sehr bereichernde Erfahrung. Ich kann es nur jedem empfehlen auch nach Lille zu gehen. Zudem ist die IESEG School of Mangement eine super Universität mit einer familiären Atmosphäre. Ich habe viele nette Leute und Kulturen kennen gelernt und dabei Freundschaften rund um den Globus geschlossen. Zudem konnte ich meine Sprachkenntnisse sowohl in Englisch, als auch Französsich deutlich erweitern. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

4 ERASMUS-Party im Rendez Vous Altstadt in Lille

5 Place General de Gaulle (Grand Place) im Herzen der Stadt Rue Nationale