Vorbereitung Grußwort zur Fachtagung am
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- Anton Lorenz
- vor 6 Jahren
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1 Vorbereitung Grußwort zur Fachtagung am am Sonntag in einer Woche, am 01.Dezember, wird der Welt-Aids-Tag begangen. Ein Tag gegen das Vergessen der immer noch unheilbaren Krankheit Aids. Ein Tag, der daran erinnert, dass die Betroffenen Tag täglich unsere Unterstützung brauchen sowohl global als auch im Kreise von Familie, Freunden, Nachbarn und Kollegen. In zeitlicher Nähe zu diesem Tag finden überall viele Veranstaltungen und Aktionen statt, die dazu auffordern, Verantwortung zu übernehmen, Diskriminierung und Stigmatisierung abzubauen und gemeinsam gegen HIV und Aids vorzugehen. Die Initiative Brandenburg Gemeinsam gegen Aids hat zur 12. Fachtagung eingeladen, die auch jedes Jahr im Zusammenhang mit dem Welt-Aids-Tag durchgeführt wird. Ich freue mich, Sie namens des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz herzlich begrüßen zu dürfen. Und ich freue mich insbesondere, dass wir anlässlich dieser Fachtagung Gäste aus den polnischen Wojewodschaften Lubuskie Lebuser Land und Zachodniepomorskie Westpommern bei uns haben, die ich ebenfalls ganz herzlich begrüße. Frau Dr. Leszczyszyn-Pynka wird uns nachher über die aktuelle Situation mit Bezug auf die Late- Presenter in Polen informieren. Ich freue mich sehr, dass unsere langjährige Kooperation auch heute fortgeführt wird herzlichen Dank für Ihr Kommen. die diesjährige Welt-Aids-Tag Kampagne des Bundesministeriums für Gesundheit, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der Deutschen AIDS Hilfe e.v. und der Deutschen AIDS Stiftung e.v. steht unter dem Motto HIV-POSITIV & MITTEN IM LE- BEN!. Auf den Plakaten zur Kampagne, die auch in Brandenburg überall zu sehen sind, kommen Menschen zu Wort, die sich für Respekt, Toleranz und Unterstützung einsetzen.
2 Eine HIV-Infektion, eine Aids-Erkrankung oder eine andere sexuell übertragbare Infektion sind immer noch mit Tabus verbunden. HIV-positive Menschen trauen sich oft nicht, mit anderen über ihre Infektion, ihre Bedürfnisse und Gefühle zu sprechen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sie Rückhalt in der Familie, bei Kolleginnen und Kollegen, bei Freundinnen und Freunden finden. das Robert-Koch-Institut hat am Montag vor einer Woche die aktuellen Schätzungen zum epidemiologischen Trend von HIV-Infektionen in Deutschland veröffentlicht. Die Daten beziehen sich auf die Meldungen des Vorjahres. Demnach lebten Ende 2012 in Deutschland ca Menschen mit einer HIV-Infektion. Ungefähr Menschen haben sich im Jahr 2012 mit HIV infiziert. In Brandenburg leben Ende 2012 nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes 780 Menschen mit HIV, ca. 590 davon sind Männer, ca.190 Frauen. Es wird davon ausgegangen, dass sich im vergangenen Jahr ca. 100 Menschen neu mit HIV infiziert haben, davon etwas 80 Männer und rund 20 Frauen. Die Zahl der Personen, die sich mit HIV infiziert haben, aber bisher noch nichts von ihrer Infektion wissen, wird in Brandenburg auf ca. 360 geschätzt. Das sind 360 Menschen, die noch keinen HIV- Test durchgeführt haben, die nicht beraten wurden, die noch keine Therapie bekommen und die möglicherweise ihre Sexpartnerin oder ihren Sexpartner infizieren. Knapp ein Viertel der Personen, die mit HIV leben, aber noch nicht von ihrer Infektion wissen, hat sich erst im Laufe des Jahres 2012 infiziert. Etwa 30% dieser Personen sind nach den (mathematischen) Berechnungen des Robert-Koch Institutes in der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren. Wir werden sicher gleich im Referat von Frau Santos-Hövener vom RKI noch differenzierte Informationen zur Berechnungsgrundlage und zu aktuellen Trends erfahren. Meine sehr geehrte Damen und Herren, diese Zahlen zeigen, dass zielgruppenspezifische, strukturelle Prävention weiterhin unabdingbar und notwendig ist. Daher ist es wichtig, die veränderten Verhaltensrisiken so-
3 wie die vermehrte Zirkulation von anderen sexuell übertragbaren Infektionen in die bestehenden HIV-Präventionsansätze zu integrieren und die Angebote kontinuierlich anzupassen. Und wir müssen mit unseren Botschaften die Menschen erreichen, die bisher noch nicht getestet sind aber ein hohes Infektionsrisiko tragen. Frau Gronski von der Deutschen AIDS-Hilfe wird uns zum Thema strukturelle Prävention mit Bezug auf unsere tägliche Arbeit sicher weitere Anregungen geben. Der Gesundheitszieleprozess der Initiative Brandenburg Gemeinsam gegen Aids hat sich hinsichtlich der Umsetzung vielfältiger Maßnahmen als geeignetes Instrument erwiesen. Diese Maßnahmen werden regelmäßig den aktuellen Bedarfen angepasst eine Art Stellschraube, die auf Rückmeldungen aus den Gesundheitsämtern, den Vereinen und Initiativen im HIV/Aids-Bereich, der Ärzteschaft und Migrantenorganisationen im Land Brandenburg reagiert. Die heutige Fachtagung wird dazu beitragen, den Zieleprozess fortzuschreiben, um auf die aktuellen Entwicklungen adäquat zu reagieren. Sie sind alle sehr herzlich eingeladen, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen! Die Initiative Brandenburg Gemeinsam gegen Aids hat sich auch in diesem Jahr intensiv um die Umsetzung der Gesundheitsziele in den verschiedenen Zielgruppen und mit den unterschiedlichen Themen Prävention, Versorgung, Selbsthilfe befasst und eine Vielzahl von Projekten durchgeführt: So wurden wieder ca Lümmeltüten an alle Schulabgängerinnen und Schulabgänger der 10.Klassen in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern verteilt herzlichen Dank an alle Gesundheitsämter, die diese Aktion seit nunmehr 5 Jahren sowohl personell als auch finanziell unterstützen. Im Zusammenhang mit den Aktivitäten der AG 1 freue ich mich schon auf die Präsentation von Frau Lausberg von der BZgA zur neuen Ausstellung Große Freiheit. Frau Lausberg, ich hoffe sehr, dass im kommenden Jahr diese Mitmach-Aktion auch in Brandenburg Station macht und möchte alle hier Anwesenden motivieren, nach Möglichkeiten der Umsetzung zu suchen.
4 Eine wichtige Maßnahme im Bereich der medizinischen Versorgung ist und bleibt die Fortbildung des medizinischen Personals und der Pflegekräfte. Im vergangenen Jahr wurde wieder eine Vielzahl von Infoveranstaltungen für diese Zielgruppe durchgeführt. Und für 2014 ist eine eintägige Fortbildung für alle Fachschulen für Gesundheitsberufe geplant. Die Sensibilisierung dieses Personenkreises ist umso wichtiger, als dass wir erreichen wollen, dass die Zahl der noch nicht diagnostizierten HIV-Infektionen verringert wird. Die steigende Zahl der Asylbewerberinnen und Asylbewerber, die in allen Brandenburger Landkreisen und kreisfreien Städten untergebracht werden, stellt ebenfalls eine Herausforderung dar. Wobei sowohl das Personal als auch die Asylbewerberinnen und Asylbewerber Informations- und Beratungsbedarf haben, der sicher im kommenden Jahr eine Herausforderung an die verschiedenen Hilfesysteme darstellen wird. Sowohl im Bundesdurchschnitt als auch in Brandenburg ist die von HIV Hauptbetroffenengruppe die Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben. Für diese Zielgruppe wurden von den Akteuren der Arbeitsgruppe 4 eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt: so besteht bei Katte e.v. die Möglichkeit des HIV-Schnelltestes und des Testes auf verschiedene andere sexuell übertragbare Infektionen. Es ist in diesem Jahr gelungen, eine Kooperation mit der Landesjugendfeuerwehr auf festen Grund zu stellen damit werden junge Leute in diesem Setting mit den Präventionsbotschaften erreicht. Neben den CSD- Veranstaltungen im Land war auch die LesBiSchwulen-Tour wieder unterwegs. ich habe hier nur beispielhaft angedeutet, welche Maßnahmen in den 4 Arbeitsgruppen der Initiative Brandenburg Gemeinsam gegen Aids umgesetzt wurden und werden. In den Rechenschaftsberichten finden Sie die ausführliche Dokumentation der geleisteten Präventionsarbeit.
5 Diese vielfältigen Maßnahmen werden nicht nur - aber auch durch ehrenamtliches Engagement umgesetzt. Das ist leider bei uns in Deutschland nicht selbstverständlich. Wir wissen alle, dass die Landes- und kommunale Förderung bei weitem nicht ausreicht, um im HIV/Aids-Bereich die Präventionsarbeit flächendeckend sicher zu stellen. Deshalb an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die vielen fleißigen Helfer ohne sie würden so manche Projekte und Initiativen einfach auf der Strecke bleiben. ich danke Ihnen allen für die bisher geleistete Arbeit und bitte Sie, Ihre Aktivitäten in der Prävention, Betreuung und Versorgung fortzuführen. Denn HIV und Aids werden uns auch weiterhin begleiten. Es gibt keine absolute Sicherheit und es gibt auch immer noch keine Heilung! Das einzige, was dauerhaft hilft, sind Eigenverantwortung, ein offener Umgang und Selbstschutz. Aufklärung, Prävention durch Wissen und der Kampf gegen Ausgrenzung von Betroffenen bleiben der wichtigste Weg, um HIV und Aids zu verhindern. Ich wünsche uns eine erfolgreiche Tagung und alles Gute! Herzlichen Dank!
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