der Warren Street zu fahren, um dort rasch das Wichtigste zu erledigen und dann früh Feierabend zu machen. Sie konnte nur hoffen, dass alles gut
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- Eva Beckenbauer
- vor 6 Jahren
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2 der Warren Street zu fahren, um dort rasch das Wichtigste zu erledigen und dann früh Feierabend zu machen. Sie konnte nur hoffen, dass alles gut ging. Kate warf einen Blick auf ihre Armbanduhr schon Viertel nach zwölf und betrachtete das Chaos auf ihrem Schreibtisch. Kaum zu glauben, was sich da an einem einzigen Vormittag angesammelt hatte! Berge neuer Bücher, schwankende Manuskriptstapel und Zeitungen, sogar ein Haufen Plastikkobolde mit fluoreszierenden Haaren ein Werbeartikel zur Einführung eines Kinderbuches. Wieso laden die Leute eigentlich immer alles bei mir ab?, dachte sie mürrisch. Kate schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schaltete ihren Computer ein. Wie schon so häufig, wünschte sie sich, sie hätte eine Assistentin, aber
3 leider befand sie sich dazu noch viel zu weit unten auf der Karriereleiter. Das Telefon klingelte, und sie nahm hastig ab. Vielleicht war es ja Tasha.»Kate? Hier ist Adam. Tut mir leid, dass ich dich schon wieder nerven muss, aber es gibt da ein Problem «Kate sank in sich zusammen. Adam Jacobs hatte gerade seinen ersten Roman veröffentlicht und brauchte ungeheuer viele Streicheleinheiten. Normalerweise hätte sie ihm diesen Zuspruch gern gegeben, aber jetzt musste sie ihn dringend abwimmeln. Sie klemmte den Hörer zwischen Kinn und Schulter und begann, das Chaos auf ihrem Schreibtisch zu sortieren Bücher auf einen Stapel neben dem Schreibtisch, die Kobolde in eine Kiste, Manuskripte, Briefe und Zeitungen in verschiedene Ablagekörbe, während sie sich Adams neuestes Problem
4 anhörte: Der Buchhändler in seiner Wohngegend führte seinen Roman nicht.»adam, dafür gibt es sicher eine ganz einfache Erklärung. Uuups!«Ein Bücherstapel fiel krachend in sich zusammen.»ich schreibe dem Verkaufsleiter sofort eine Mail, okay? Ja, ja, klar. Ich weiß. Adam, ich muss jetzt dringend in eine Besprechung. Bis bald.«sie knallte den Hörer auf, schob die heruntergefallenen Bücher zusammen und riss die Haftzettel ab, die überall auf ihrem Bildschirm klebten. Das Telefon klingelte schon wieder.»kate, hier ist Patrick. Wo zum Teufel waren Sie?«O nein! Das hatte sie völlig verschwitzt. Sie hatte einen Termin mit dem Verlagsleiter und seinem Bestsellerautor gehabt! Patrick wollte den Mann unbedingt für einen
5 weiteren Krimi unter Vertrag nehmen, aber der Autor hatte darauf bestanden, sich vorher von Kate zusichern zu lassen, dass das Buch auch die nötige Publicity bekam.»es tut mir so leid«, stammelte sie.»das habe ich völlig vergessen. Ich war nicht im Büro und Ja, ich weiß, es ist jetzt zu spät. Entschuldigung. Es war wegen Susie Nein, natürlich nicht, Patrick ja, ich weiß, dass es meine Schuld ist. Ja. Es tut mir wirklich leid.«er knallte den Hörer auf, und Kate schlug die Hände vors Gesicht. Seine wütende Stimme dröhnte noch immer in ihren Ohren. Wenn der Vertrag nicht zustande käme, hatte er getobt, sei das ganz allein ihre Schuld. Es ist ja auch deine Schuld, schimpfte die oberlehrerhafte Stimme in ihrem Kopf. Es musste irgendwann so kommen.
6 Aber ich habe doch so viel um die Ohren und keinen, der mir hilft. Was soll ich denn machen?, wehrte Kate sich verzweifelt. Du solltest dich besser organisieren. Sag öfter Nein. Kate seufzte. Klar, und dann wirft man mir vor, nicht belastbar zu sein. Ich weiß nicht, wo diese berufstätigen Mütter ihren Verstand lassen, hatte sie Patrick erst kürzlich sagen hören. Dieser Mistkerl! Seine Assistentin hatte zwei Monate nach ihrer Rückkehr aus dem Mutterschaftsurlaub gekündigt, weil sie»das Tempo einfach nicht mehr halten konnte«. Damit meinte er wahrscheinlich, jeden Abend bis sieben im Büro zu sitzen und am Wochenende noch Arbeit mit nach Hause zu nehmen. In solchen Augenblicken wünschte sich Kate, zaubern zu können wie Harry Potter. Dann würde sie Patrick mit einer ehrgeizigen
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