Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie

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2 Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie Herausgegeben von H. Hippius, München' W. Janzarik, Heidelberg C. Müller, Onnens (VD) 75 Band 67 Band 68 Band 69 Biologische Korrelate der Angst bei psychiatrischen Erkrankungen Von M. Albus Die depressive Reaktion Probleme der Klassifikation, Diagnostik und Pathogenese Von T. Bronisch Therapie und Verlauf von Alkoholabhängigkeit Auswirkungen auf Patient und Angehörige Von M. M. Fichter und U. Frick Band 70 Die oneiroide Erlebnisform Zur Problemgeschichte und Psychopathologie des Erlebens fiktiver Wirklichkeiten Von M. Schmidt-Degenhard Band 71 Band 72 Band 73 Band 74 Band 75 Alkohol und Gehirn Über strukturelle und funktionelle Veränderungen nach erfolgreicher Therapie Von K. Mann Reliabilität und Validität der Subtypisierung und Schweregradmessung depressiver Syndrome Von W. Maier und M. Philipp Emil Kraepelin und die Psychiatrie als klinische Wissenschaft Ein Beitrag zum Selbstverständnis psychiatrischer Forschung Von P. Hoff Burnout in der psychiatrischen Krankenpflege Resultate einer empirischen Untersuchung Von J. Modestin, M. Lerch und W. Böker Die Psychiatrie in der Kritik Die antipsychiatrische Szene und ihre Bedeutung, für die klinische Psychiatrie heute Von T. Rechlin und J. Vliegen

3 T. Rechlin J. Vliegen Die Psychiatrie in der Kritik Die anti psychiatrische Szene und ihre Bedeutung für die klinische Psychiatrie heute Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest

4 Dr. T. Rechlin Psychiatrische Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg Schwabachanlage Erlangen Prof. Dr. Dr. J. Vliegen t Evangelisches Krankenhaus Gelsenkirchen. Abteilung für Psychiatrie Munckelstr Gelsenkirchen ISBN 13: e-isbn-13: DOI: / Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine VervieWiltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1995 Softcover reprint of the hardcover 1 st edition 1995 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im sinne der Warenzeichenund Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Herstellung: Renate Münzenmayer Satz: Reproduktionsfertige Vorlage vom Autor 25/ Gedruckt auf säurefreiem Papier

5 VORWORT Mehr als jedes andere medizinische Fachgebiet steht die Psychiatrie im Kontext mit den großen Problemen ihrer Zeit. Dies erklärt wohl auch das anhaltende und kritische Interesse der Öffentlichkeit an unserem Fach. Auch innerhalb der Psychiatrie selbst ist immer wieder Kritik an bestehenden Verhältnissen geäußert worden. Solche Kritik ist keineswegs neu, sie zieht sich durch die Geschichte unseres Fachgebietes seit zwei Jahrhunderten und entspricht dem Selbstverständnis der Psychiatrie, die sich im Interesse der ihr anvertrauten Kranken und Leidenden Rang und Geltung erkämpfen mußte. Als die sog. "Anti-Psychiatrie" auf de'n Plan trat, waren manche der von ihr vertretenen Thesen schon lange vor dem diskutiert worden, nicht selten mit mehr Kenntnis und Erfahrung. Das Verdienst des hier vorgelegten Buches ist es, anhand einer Analyse der antipsychiatrischen Ansätze von Cooper, Laing, Basaglia, Szasz u.a. die antipsychiatrische Diskussion der 70er Jahre um den psychiatrischen Krankheitsbegriffund die Behandlung psychischer Störungen zusammengestellt und kritisch erläutert zu haben. Wer die damals aufflammende Diskussion miterlebt hat, den wird es nicht erstaunen, auch hier die Tatsache wiederzufinden, daß sich die antipsychiatrischen Thesen fast ausschließlich auf schizop,hrene Psychosen bezogen, auf affektive Psychosen allenfalls am Rande. Wenn auch die antipsychiatrischen Ideen ursprünglich nicht unbedingt auf die Praxis ausgerichtet waren, reicht ihr Einfluß noch bis in die Gegenwart, wenn auch nicht immer unter ihren einstigen Vorzeichen. Die hier vorgelegte Untersuchung des Gedankengutes der antipsychiatrischen Autoren verdeutlicht, daß es sich im Kern um eine Bewegung handelte, die nicht nur eine, wenn auch stark vereinfachte, marxistische Philosophie für sich in Anspruch nahm, sondern daneben synkretistisch aus vielen Quellen, so auch aus psychoanalytischen, soziologischen und theologischen schöpfte. Es läßt sich bei Lektüre dieses Bandes erkennen, daß der Einfluß der sog. Antipsychiatrie auch heute noch fortbesteht. Dort aber, wo er den Psychiater zwingt, sein eigenes Denken und Handeln immer wieder kritisch zu untersuchen, wird man ihn willkommen heißen. v

6 Einer der beiden Autoren dieses Buches, Prof. Dr. med. Dr. phi!. Josef Vliegen, i s ~ in der Zeit bis zur Publikation dieses Werkes, nämlich am , verstorben. Er, Inhaber eines der beiden Lehrstühle für Psychiatrie an der Ruhr-Universität Bochum, war sicher einer der besten Kenner der Psychiatrie-Geschichte und ihrer jeweiligen geisteswissenschaftlichen Bezugssysteme. Der Verfasser dieses Vorwortes hatte das Glück, Josef Vliegen über Jahrzehnte hinweg als einen engen Freund zu besitzen. Für mich verdeutlichte sich seine tief fundierte Kenntnis unseres Fachgebietes nicht nur in seinen Publikationen, sondern auch in jenen vielen und langen Gesprächen und Diskussionen, die wir miteinander geführt haben. Aus diesen' Gesprächen entstanden eine Reihe gemeinsamer Publikationen, und wir hatten beide die Hoffnung, in späteren Jahren diese gemeinsame Arbeit wieder aufnehmen zu können. Diese Pläne sind nun zunichte. Aber es ist mir eine Genugtuung, diese Arbeit, in der an vielen Stellen noch seine Handschrift aufscheint, mit einem Vorwort einleiten zu können, das auch dem Andenken an ihn, dem großen kundigen Psychiater und dem guten Freunde dient. E. Lungershausen, Erlangen VI

7 INHALTSANGABE I. Einleitung Die antipsychiatrischen Konzepte Britische Autoren David C. Cooper Ronald D. Laing Italienische Autoren Franco Basaglia Giovanni Jervis Thomas S. Szasz Ivan Illich Französische Autoren Antipsychiatrische Ansätze in Deutschland Klaus Hartung und Renate Wolff Gunter Herzog Dirk Blasius Beurteilung der anti psychiatrischen Bewegung in Deutschland III. Klinische Psychiatrie und Antipsychiatrie 55 IV. IV.1. IV.2. Das geisteswissenschaftliche Bezugssystem der Antipsychiatrie Der Einfluß von Psychologie, Psychosomatik und Psychoanalyse Der Einfluß der Philosophie IV. 2.1 Marxismus, Frankfurter Schule und Antipsychiatrie IV.2.2 Jaspers' Psychopathologie und Sartres Existenzphilosophie IV.3. Die Antipsychiatrie und die Sozialpsychiatrie IV.3.1 Erich Wulff IV.3.2 Klaus Dömer IV.4. Der Einfluß der Soziologie auf die Antipsychiatrie IV.5. Antipsychiatrische Gedanken in der modemen literatur V. Antipsychiatrie und die Geschichte der Psychiatrie VI. Theologische Aspekte der antipsychiatrischen Bewegung 115 VII. Schlußgedanken 119 VII. Literaturverzeichnis 121 VII