Modellprojekt 1: Wümme
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- Emilia Bieber
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1 Modellprojekt 1: Wümme Naturschonende Gewässerbewirtschaftung und Gewässerrenaturierung im Bearbeitungsgebiet 24 als Beitrag zur Gewässerentwicklung und Umsetzung der EG-WRRL Projektinhalte Evaluierung bereits durchgeführter Maßnahmen an der unteren Wümme, Wörpe und Walle Erstellung modifizierter Gewässerentwicklungspläne (GEPl) für die Fintau und die Wiedau (einschließlich Rodau) Öffentlichkeitsarbeit Maßnahmenkataster Untersuchung des Sedimenteintrages in Fließgewässer am Beispiel von kleinen Fließgewässern im EZG der Hamme Strukturfördernde Maßnahmen an der Fintau, Kostenabschätzung Lage der Projektgewässer
2 Zeitraum Phase I Phase II Phase III Kurzübersicht über das Bearbeitungsgebiet Name Wümme, Fintau Wiedau Rodau Walle Wörpe Wasserkörper/ Wasserkörpergruppe 24037, 24038, , Fließgewässertypen größtenteils 14, 15, und 16; 22.1, 22.2, 11,12 Naturraum Tiefland (Stader Geest) Methodik / Arbeitsschritte Evaluierung durchgeführter Maßnahmen Bereits seit 1990 im Rahmen des Niedersächsischen Fließgewässerprogramms, anderer Förderprogramme oder als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzte Maßnahmen (Anlage von Gewässerrandstreifen, reduzierte Unterhaltung an Sohle und Böschung, Beseitigung oder Umgestaltung von Querbauwerken, Sohlanhöhungsprojekte, Sukzession, Rücknahmen von Verwallungen) wurden hinsichtlich ihrer ökologischen Wirksamkeit überprüft, dabei wurden folgende Untersuchungen gemacht: Erfassung und Bewertung des Makrozoobenthos und der Makrophyten Fischmonitoring mittels Elektrobefischung Strukturgütekartierung nach Detail- und Übersichtsverfahren Morphologische Erhebungen zur Erfolgskontrolle von Sohlanhöhungsprojekten Erstellung von Gewässerentwicklungsplänen (GEPl) Das Instrument GEPl wurde an die Erfordernisse zur Umsetzung der EG-WRRL angepasst Zielsetzung dabei war es, den GEPl als konkrete und lokale Planungsebene und Baustein zur Umsetzung der EG-WRRL vor Ort zu etablieren. An den Wümme-Nebengewässern Fintau und Wiedau wurden erstmals modifizierte GEPl erstellt. Zur Verdichtung der Datengrundlage wurden dort Untersuchungen zu Makrozoobenthos, Makrophyten und Fischbestand durchgeführt. Öffentlichkeitsarbeit Erarbeitung eines Handbuchs des guten Zustands Start der Inforeihe Unterwegs zum guten Zustand Durchführung eines Workshops Gewässerunterhaltung auf guten Wegen Weiterführende Untersuchungen und Umsetzung ausgewählter Renaturierungsmaßnahmen im Bearbeitungsgebiet
3 Projektspezifische Ergebnisse Phase I Evaluierung durchgeführter Maßnahmen Makrozoobenthosbesiedlung und Makrophytenbestand: Wörpe, Walle und Wümme weisen an den untersuchten Strecken positive ökologische Entwicklungen auf. Die Entwicklungsphasen sind noch nicht abgeschlossen und sollten durch weitere sinnvolle Maßnahmen, z.b. Unterstützung der Ansiedlung von Ufergehölzen an der Wörpe, gefördert werden Fischmonitoring: Alle im Mai 2005 befischten Gewässer wiesen bezüglich der Fischfauna einen guten ökologischen Zustand auf Die registrierten Verbesserungen an Walle und Wümme-Verbindungsarm gegenüber früheren Befischungen könnten auf bereits durchgeführte Maßnahmen zurückzuführen sein Auch an der Wörpe zeigt sich die positive Wirkung der Renaturierungsmaßnahmen. Hier hatte sich die Artenzahl beinahe verdoppelt, von 11 im Jahr 1995 auf 19 Arten im Jahr Die Abweichung vom guten ökologischen Zustand im befischten Abschnitt des Wümme- Nordarmes ist möglicherweise auf das geringe Alter dieser Gewässerstrecke und den Tidefluss zurückzuführen. Strukturgütekartierung Die positive Wirkung der bisher durchgeführten Maßnahmen wurde an der Wörpe und zum Teil auch an der Walle durch Gütesprünge um 1 bis 2 Stufen im Detail verfahren belegt. Erfolgskontrolle der Sohlanhebungsprojekte Die untersuchten Sohlanhebungsprojekte zeigten im Allgemeinen eher geringe Wirkung, es gab jedoch positive Tendenzen. Erstellung von Gewässerentwicklungsplänen (GEPl) für die Fintau und die Wiedau/Rodau In der Fachöffentlichkeit gab es unterschiedliche Auffassungen zu den in der LAWA-Typologie beschriebenen Merkmalen von sand- und kiesgeprägten Bächen, daher fand eine Leitbildüberprüfung statt. Diese bestätigte die LAWA-Gewässertypzuordnung in weiten Teilen. Ausnahme bildete der bisher als kiesgeprägt ausgewiesene Quellbereich der Wümme. Folgende Konsequenzen für die Planungspraxis wurden abgeleitet: Bewusstseinsbildung für die Sandeintragsproblematik im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit fördern Übersandungsproblematik nicht mit Leitbildthematik vermischen Differenzierungen der Gewässertypen vermitteln Vermeidung von Sandeinträgen o Belastungen durch Sandeintragspfade identifizieren o Reduktionspotenzial einzelner Sandquellen überschlägig ermitteln o Langfristig angelegte Maßnahmen gegen Sandeinträge ergreifen Erhöhung des Kiesanteils in der Gewässersohle o Einbringen von Kiessubstraten (10-20% Flächenanteil) o Überprüfung der Funktionsfähigkeit o Begleitmaßnahmen zur Vermeidung von Übersandung Belassen von Totholzelementen o Identifizierung von geeigneten Gewässerabschnitten mit geringem Gefährdungspotential o Belassen von Totholz im Gewässer, sofern möglich o Beobachten der morphologischen Veränderungen, ggf. Lage der Elemente anpassen Monitoring
4 Revision von Planungsunterlagen Differenziertere Betrachtung von Bodenverhältnissen Für die Fintau und die Wiedau wurden konkrete Maßnahmenkataloge erarbeitet Öffentlichkeitsarbeit Erarbeitung eines Handbuchs des guten Zustands Anschauliches Darstellen des guten Zustands, Beschreibung ausgewählter Maßnahmen im Bearbeitungsgebiet 24 / Wümme als praktischer Wegweiser für die UHV und alle anderen Akteure im BG 24 Faltblattreihe Unterwegs zum guten Zustand Informationen zu Zielen und Inhalten der WRRL, Modellregion Wümme, Lebensraumansprüchen von Pflanzen und Tieren, geeigneten Maßnahmen für die jeweiligen Handlungsfelder Durchführung eines Workshops Gewässerunterhaltung auf guten Wegen mit Teilnehmern u. a. aus Unterhaltungsverbänden und Wasser- und Naturschutzbehörden mit theoretischer Einführung, Diskussion und anschließender Exkursion Die mehrgleisig durchgeführte Öffentlichkeitsarbeit führte zu positiven Resonanzen und brachte auch Akteure zusammen, die sonst in dieser Konstellation selten zusammenkommen. Phase II Weiterführende Untersuchungen und Umsetzung ausgewählter Renaturierungsmaßnahmen im Bearbeitungsgebiet Folgende Untersuchungen und Maßnahmen wurden innerhalb des Modellprojektes umgesetzt: Reaktivierung eines Fintau-Altarmes in Lauenbrück / Fintel (2008) Untersuchung des Sedimenteintrages in Fließgewässer am Beispiel von kleinen Fließgewässern im EZG der Hamme, Erarbeiten von Maßnahmekonzepten Wirkungsabschätzung einer Sohlanhebung in der Wümme zwischen Rothenburg und Hellwege E-Befischungen und Makrozoobenthos-Untersuchungen an kleineren Gewässern als Datengrundlage für die Erarbeitung eine Gewässerentwicklungsplans, bzw. für die Vorher-Nachher-Vergleiche im Rahmen eines Monitorings bei einer Renaturierungsmaßnahmet Phase III Erstellung eines Maßnahmenkatasters im Bearbeitungsgebiet Anlage von Kieslaichplätzen Problemfelder für die Erreichung der Ziele nach Art. 4 EG-WRRL Der sprunghaft zunehmende Anbau von NAWAROs für die Biogasproduktion führt zu zahlreichen Gründlandumbrüchen und einem wachsenden Druck auf die Fläche. Dies ist kontraproduktiv für die Zielsetzung der WRRL. In 98 NWG werden neben dem ordnungsgemäßen Abfluss auch die Pflege und Entwicklung als Bestandteile der Unterhaltung genannt. Dies ist vor Ort vielfach noch nicht im erforderlichen Umfang angekommen. Wasserkraftanlagen im Bereich der oberen und mittleren Wümme mit negativen Auswirkungen auf Durchgängigkeit und bei Schwallbetrieb auf Morphologie
5 Projektträger Wasser- und Bodenverband Teufelsmoor In de Wischen 7, Worpswede Herr Erich Bödeker Tel.: / info@wabo-teufelsmoor.de Projektpartner HafenCity Universität Hamburg, Department Bauingenieurwesen (Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Dickhaut, Dipl.-Ing. Andre Schwark) NLN Betriebsstelle Verden, Geschäftsbereich III (Dipl.-Biol. Dr. Manfred Siebert, Dipl.- Ing. Ralf Brandt) Geschäftsbereich II (BOAR Kochta) und Planungsgemeinschaft Nord (PGN) Rotenburg (Wümme), (Diplom-Biologin Dorothee Lehmann) Diplom-Biologe Dr. Uwe Haesloop, Bremen AGL Ingenieure für Umwelt u. Infrastruktur, Bremen (Dr. rer. nat. Heinrich Liebsch) BIOS Gutachten für ökologische Bestands-aufnahmen, Bewertungen und Planungen, Osterholz-Scharmbeck Dipl.-Ing. für Landschaftsplanung Ralf Gerken, Scheeßel AGL Ingenieure für Umwelt u. Infrastruktur, Bremen (Dr. rer. nat. Heinrich Liebsch) Diplom-Biologin Ulrike Kuhn, Bremen Systemberatung + Entwicklung Dipl.-Inform. Dr. Michael Probst, Braunschweig WWF Deutschland, Frankfurt am Main Stiftung NWN (Stiftung NordWest Natur), Bremen, (Projektleiter Gunnar Oertel, Bremen) Links Ansprechpartner im NLN NLN Betriebstelle Verden Bürgermeister-Münchmeyer Srtaße 6, Verden Herr Wolfgang Peters Tel.: 04231/ wolfgang.peters@nlwkn-ver.niedersachsen.de
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