Hüttentour zwischen Oberwallis (Goms)/Schweiz und Piemont/Italien ( bis )
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- Julius Blau
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1 Hüttentour zwischen Oberwallis (Goms)/Schweiz und Piemont/Italien ( bis ) Eine außerordentlich beeindruckende und schöne Gebirgswelt erlebten die acht Wanderer, die an der von Heinz Gimm geführten Hüttentour durch die Lepontinischen Alpen im schweizerisch-italienischen Grenzgebiet teilnahmen. Nach der Ankunft am Zielort Binn-Fäld/Schweiz am Samstag, dem , starteten wir gleich am Nachmittag zur ersten Tagesetappe. Auf gut begehbaren Wegen stiegen wir in ca. drei Stunden hinauf zur Binntalhütte, die wir pünktlich zum bereits ersehnten Abendessen erreichten. Diese kleine Hütte des Schweizer Alpenclubs SAC liegt unterhalb des Albrunpasses auf 2267 m Höhe und bietet einen wunderschönen Blick auf das Bietschhorn im Berner Oberland sowie auf die nahegelegenen Gipfel von Albrun- und Ofenhorn. Gruppe auf dem Weg zur Binntalhütte Vor dem Monte Leone Am Sonntag, dem , wanderten wir auf steinigem Weg weiter hinauf zum Albrunpass (2409 m), einem bis zum 17. Jahrhundert zwischen der Schweiz und Italien rege genutzten Handelsübergang. Auf der Passhöhe, der Grenze zwischen der Schweiz und Italien, eröffnete sich uns erstmals eine schöne Aussicht auf die italienische Alpe Devero sowie den Stausee Lago di Devero. Nach Überschreiten des Passes ging es zum Teil über Schneefelder abwärts.
2 Der folgende Weg führte an vielen kleinen Seen vorbei, in denen sich die Bergkulissen herrlich spiegelten. Nach einer kurzen Rast auf der Alpe Forno Inferiore (2222 m) stiegen wir durch einen Bachtobel weiter hinab, wobei die mehr oder minder heiklen Bachüberschreitungen uns dann auch für die nächsten Tage treu bleiben sollten. Wir passierten die Alpe delle Valle und hatten noch einmal einen sehr schönen Blick auf den Lago di Devero. Nach Querung eines der vielen vom vergangenen Winter verbliebenen Schneefelder wurden wir auf unserem weiteren Weg von der historischen Alpe Crampiolo (1767 m) überrascht. Die anmutige kleine Ansammlung steingedeckter Häuser wurde an diesem Sonntag von vielen italienischen Tagesausflüglern rege besucht. Am Ende der Etappe regenerierten wir uns ausgiebig im Refugio Castiglioni (1640m) bei gutem Essen und einigem Vino Rosso. Schneefelder aus dem vergangenen Winter Der noch winterliche Bortelsee (2450 m) Am nächsten Morgen (Montag, dem ). brachen wir zeitig auf zu unserer nächsten ca. sechsstündigen Tagesetappe Richtung Alpe Veglia. Der Weg führte zunächst durch grüne Wiesen und kleine Schneefelder stetig bergauf. Die umliegenden eindrucksvollen Berge luden
3 immer wieder zum Rasten und Schauen ein. Aufgrund des mineralienreichen Bodens glitzerten die Steine auf unserem Weg ganz herrlich in der Sonne. Gerne hätte man einige dieser Steine eingesammelt und mitgenommen. An diesem Tag sahen wir auch den ersten Steinadler seine luftigen Kreise ziehen. Auf dem Übergang Scatta d Orogna (2461 m) rasteten wir ein wenig. Leider erfüllte sich die Hoffnung auf den in der Tourenbeschreibung angekündigten Edelweiß gesäumten Grat zur Punta d Orogna nicht. Die vielen wunderbar blühenden Alpenblumen entschädigten uns jedoch mehr als reichlich. Weiter ging es hinab unter zerklüfteten Berghängen über eine mit Ketten gesicherte kleine Felsstufe und wieder hinauf zum Passo di Valtendra (2431m). Die Gipfel des Wasenhorns, des Furggubäumhorns und des Bortelhorns erhoben sich eindrucksvoll vor uns. Nach der Überquerung einiger Felsen erreichten wir eine Talstufe und ein Hochmoor. Leider blieb das Wetter in der letzten Stunde unserer Wanderung nicht stabil und so erreichten wir im Regencape und leicht begossen am Nachmittag die Alpe Veglia (1760 m) mit dem Rifugio Città di Arona. Von dort aus hatte man einen beeindruckenden Ausblick auf den 3553 Meter hohen Monte Leone mit seinen Gletschern. Da der lange und strenge Winter sehr viel Schnee gebracht hatte, konnten wir die vierte Etappe (Dienstag, den ) leider nicht wie ursprünglich geplant begehen. Die Überschreitung des Chaltwasserpasses (2770 m) und des Auronagletschers mit dem Ziel, auf der Cabane Monte Leone (2848 m) zu nächtigen, war zu gefährlich. So wanderten wir stattdessen über den herrlichen Sentiero dei Fiori (Blumenpfad) und einer sich anschließenden sehr kniefeindlichen steilen Fahrstraße hinab nach San Domenico. Schnell ging es mit dem italienischen Linienbus durch enge, kurvenreiche und von steilen Abhängen begrenzte Straßen hinab in Richtung Simplonpassstraße. Auch diese Etappe forderte manchen Teilnehmern einiges ab, da sie nur mit Mühe ihren aufbegehrenden Magen im Zaum halten konnten. Der unkonventionelle italienische Busfahrer steuerte dann seinen Linienbus extra für uns zu dem im Fahrplan nicht vorgesehenen Anschlusspunkt des Schweizer Postautos, von wo wir über den Simplonpass in die Schweiz zurückkehrten. Von der Passstraße stiegen wir dann zum Berggasthaus Wasenalp (1960 m) auf, das uns zum Glück ohne zeitige Vorbestellung Unterkunft gewähren konnte. Der vorletzte Tag (Mittwoch, der ) führte uns von der Wasenalp auf den richtigen Pfad der Hüttentour zurück und so erreichten wir nach zweistündigem Aufstieg gegen 11 Uhr die Bortelhütte (2113 m). Nachdem wir das Lager bezogen und eine kleine Stärkung eingenommen hatten, teilte sich die Gruppe. Ein Teil wählte als Ziel den Gipfel des Seewjihorns (2733 m), der andere den Anstieg zum Bortelsee (2657 m). Der Weg zum Seewjihorn führte zu Beginn viele anstrengende Höhenmeter bergab. Im folgenden Anstieg gewann man dann auf gutem Weg wieder rasch an Höhe. Bald jedoch ging es nur noch mühsam auf weglosem Gelände weiter bis zu einem blumenübersäten Bergrücken. Auf dem Weg zum Gipfel schreckten wir ein Schneehuhn auf, das aufgeregt umherflatterte, um uns von den Jungvögeln abzulenken, die rasch Reißaus nahmen. Endlich auf dem Gipfel angekommen, wurden wir mit der Aussicht auf ein tolles Bergpanorama mit den Eisriesen von Berner Oberland und Wallis belohnt. Die Gruppe, die zum Bortelsee aufgebrochen war, berichtete später, dass auf den von dort einsehbaren Bergpässen noch sehr viel Schnee lag. Die Entscheidung, die Route zur Monte Leone-Hütte nicht zu wählen, wurde so noch einmal bekräftigt. Abends wurden wir auf der Hütte überrascht durch den Besuch von Theo Barzen, Urgestein der DAV-Sektion Mainz. Am folgenden Morgen, Donnerstag, dem , brachen wir auf zum Abstieg in Richtung Binn - verabschiedet von den Klängen aus Theos Mundharmonika und ein wenig gerührt. Während unserer Wanderung auf dem Simplonhöhenweg konnten wir noch einmal ausgiebig
4 das herrliche Bergpanorama genießen. Diese letzte Etappe war sehr lang und anstrengend und wurde von einer Teilnehmerin sehr zutreffend als Riesenlatscher bezeichnet. Die letzte Nacht verbrachten wir in einer Pension im Walserdorf Ernen mit seinem historischen Ortskern. Am Freitag, dem , wehte schon früh morgens aus der im gleichen Haus befindlichen Bäckerei ein verheißungsvoller Duft von Brötchen durch die Zimmer. Nach dem leckeren Frühstück standen das Abschiednehmen und die Heimreise an. Leider ging nun auch diese gut organisierte Wanderung in einer außerordentlich schönen Landschaft zu Ende. Die unzähligen wunderbaren Eindrücke der imposanten Gebirgswelt, der artenreichen Alpenflora und der bunten Blumenpracht, der Moorbiotope, der kleinen Schneefelder und Seen sowie der glitzernden Steine nahmen wir begeistert und zufrieden mit nach Hause. Text: Claudia Kumpf Fotos: Andrea Schwertner, Heinz Gimm Albrunhorn - gleich zweimal Auf dem Seewjihorn (2733 m)
5 Crampiolo auf der Alpe Devero Walserdorf Ernen
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