Samstag, Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen

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1 Samstag, Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen Bei herrlichem Sonnenschein stiegen wir um 8.00 Uhr in unseren bequemen, hellblauen Doppelstockbus, ausgestattet mit reichlich Kaffee, Wasser und natürlich für jeden einen Sitzplatz und machten uns auf in das Gebirge Hohe Tatra. Oben sangen die Schüler Lieder in unterschiedlichen Sprachen, angefangen bei Alle meine Entchen, über Flash mich und If you re happy and you know it, clap your hands bis hin zu tschechischen und slowakischen Volksliedern und unten bei den Erwachsenen und Kindern war es nicht weniger lustig. So verging die zweistündige Fahrt wie im Fluge. Wir Deutschen waren voller Erwartung, die Berge zu besteigen, gemeinsam mit allen anderen durch die wunderschöne Natur zu wandern und vielleicht ein bisschen Schnee zu sehen. Im Bus wurde uns gesagt, wir würden Aufgaben für einen nachfolgenden Workshop bekommen. Als wir ausstiegen wurden die Lunchpakete verteilt und alle wurden aufgefordert, auf die Toilette zu gehen, was für uns logischerweise auf eine bevorstehende lange Wanderung im Gebirge schließen ließ. Aber.. Action, Klappe, die 1. : in einem riesigen Ski- und Wandergebiet waren keine öffentlichen WCs zu finden! Abhilfe schafften zwei Dixi-Klos, die nach etwa einem Kilometer plötzlich wie aus dem Nichts auftauchten. In der Nähe befand sich ein riesiger Platz, auf dem ein Kinderfest anlässlich des Weltkindertages stattfand. Action, Klappe, die 2. : Uhr allen Schülern wurde gesagt, sie hätten jetzt Freizeit bis Uhr und sie könnten sich auf dem Gelände frei bewegen und ihre Aufgabe würde darin bestehen, die Augen offen zu halten und zu überlegen, wie man die Gegend noch attraktiver gestalten könnte (- mehr öffentliche Toiletten war das erste, was uns dazu einfiel). Wir waren entsetzt! Fünfeinhalb Stunden sollten wir auf einer Fläche verharren, die kaum grösser war, als ein Fußballfeld! Da war Improvisation gefragt und ein Plakat am Wegesrand brachte uns auf die rettende Idee: Ohne lange zu überlegen, beschlossen wir, mit dem Sessellift auf den höchsten Berg der Gegend zu fahren und von dort den Gipfel zu erklimmen. Viele Schüler waren sehr aufgeregt, da sie noch nie mit einem Sessellift gefahren waren. (An dieser Stelle hoffen wir auf die Zusage der Schule, dass uns das ausgelegte Geld von ca. 40 erstattet wird. ) Wir verbrachten die nächsten drei Stunden inmitten von hohen Bergen, tiefen Schluchten, umgeben von Wasserfällen, Wolken, und herrlichem Sonnenschein. Der Höhepunkt unserer Wanderung war das Erreichen des Gipfels in 2117 Metern Höhe, was uns sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr viel Schweiß und Muskelkraft kostete. Aber so hoch oben fiel das Lachen leicht! Nach einer kurzen Verschnaufpause begannen wir den noch mühsameren Abstieg und kamen alle glücklich und ohne Knochenbrüche beim Kinderfest unten an. Jetzt hatten wir noch eineinhalb Stunden Zeit, uns auszuruhen, Eis zu essen und durch ein paar Souvenirläden zu schlendern. Action, Klappe, die 3. : Wo ist unser Bus??? Kaputt!!! Stattdessen stand ein normaler Reisebus auf dem Parkplatz. So versuchten sich 75 Personen in einen Bus mit nur 54 Sitzplätzen zu sortieren. Unsere Dolmetscherin, Mariana, meinte mit einem entschuldigendem Lächeln zu uns: Wenn die Polizei kommt, dann tut so, als ob ihr nicht zu dritt auf zwei Plätzen sitzen würdet. Kerstin Wicklein, Juliane Reich

2 Action, Klappe, die 4. : Auf dem Weg nach Hel pa halten wir noch kurz am Krankenhaus an, da sich ein tschechischer Junge beim Basketball den Arm gebrochen hat., so Mariana weiter. Auf unsere Frage, ob wir alle am Krankenhaus warten würden, meinte Mariana, ja, das ginge sehr schnell hier kurz röntgen und dann eingipsen, fertig. Wir waren sprachlos bei dieser Aussage, da wir ja wissen, wie es in deutschen Notaufnahmen zugeht und sicherlich würde es hier nicht anders sein. So fuhren wir weiter in Richtung Krankenhaus. Unterwegs musste der Bus betankt werden. Ausdrücklich wurde uns gesagt, den Bus nicht zu verlassen, da wir gleich weiter fahren würden. Action, Klappe, die 5. : Warum fuhr unser vollgetankter Bus nicht weiter??? Warum telefonierte unser Busfahrer??? Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden wir schließlich gebeten, den Bus zu verlassen und es uns auf der Rasenfläche neben der Straße bequem zu machen. Der Grund: Auch dieser Bus war kaputt!!! Ein neuer Bus musste her! Inzwischen nahmen wir alles mit Humor! Wir hatten Kaffee und viiiiel Zeit! Kurz darauf kam ein neuer Bus. Schön sah er aus, allerdings hatte er nur 46 Sitzplätze. Irgendwie schafften die beiden Busfahrer es dann, Bus Nr. 2 wieder fahrtüchtig zu machen, so dass wir unsere Heimreise nach Hel pa fortsetzen konnten. (Den Umweg zum Krankenhaus machten wir dann doch nicht.) Im Bus stellten wir dann zu unserer Freude fest, dass wir die richtige T-Shirt-Farbe bekommen hatten, da wir doch alle Sonnenkinder waren - bei all unseren Aktivitäten schien die Sonne; erst jetzt auf der Fahrt zurück in unsere Unterkunft öffnete der Himmel seine Schleusen und es fing wolkenbruchartig an zu regnen. So beschlossen wir, einfach nur glücklich anzukommen, gemütlich Abendbrot zu essen und dann einfach nur noch zu relaxen. Kerstin Wicklein, Juliane Reich

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6 PS: Nach dem Abendbrot "durften" wir noch an einem kleinen Stadtrundgang durch Hel pa teilnehmen. Aber dann war wirklich Schluss! Kerstin Wicklein, Juliane Reich