Erfahrungsbericht. Auslandssemester im Wintersemester 2016/2017

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1 Erfahrungsbericht Auslandssemester im Wintersemester 2016/2017 Fakultät für Wirtschaft und Verkehr Masterstudiengang Business Administration in Transport and Logistics (MTL) 3. Semester Windesheim University of applied sciences in Zwolle, Niederlande International Business and Languages Isabell Korinek Matrikelnr

2 Vorbereitung Nach einer Infoveranstaltung der Hochschule Heilbronn über die Partnerhochschulen hatte ich mich zu einem Auslandssemester in den Niederlanden an der Windesheim University of applied siences in Zwolle entschieden. Die Bewerbung hierfür musste bis zum an der Hochschule Heilbronn eingereicht und online durchgeführt werden. Anschließend habe ich mich im Mai 2016 an der Partnerhochschule beworben und zum wurde meine Bewerbung an der Partnerhochschule nominiert. Die Windesheim University hat mir dann Mitte-Ende Juni mitgeteilt, dass ich mir im Zeitraum von 3 Wochen ein Zimmer im Studentenwohnheim reservieren kann. Da ich bis dato noch keine endgültige Zusage hatte und ich ja anscheinend 3 Wochen Zeit habe, um mir ein Zimmer zu reservieren, habe ich gedacht, dass ich mit der Zimmerreservierung noch warte. Nachdem ich am dann meine Zusage von der Windesheim University für mein Auslandssemester bekommen habe, wollte ich mir dann ein Zimmer reservieren. Zuvor wird leider nicht erwähnt, dass die Anzahl der Zimmer nur begrenzt ist und dass die Reservierung der Zimmer so schnell wie möglich erfolgen sollte sobald das Online- Portal freigeschalten ist. Es gibt auch die Möglichkeit Einzelzimmer zu buchen bei denen man sich nur die Küche und das Badezimmer mit einer anderen Person teilt. Hierbei hieß es aber, dass diese wohl bereits nur wenigen Stunden nach der Freischaltung des Online-Portals vergeben waren. Da ich nun meine Zusage von der Partnerhochschule hatte, wollte ich mir ein Zimmer reservieren. Da die Zimmerreservierung bereits seit 1,5 Wochen möglich war (und laut Ausschreibung NOCH 1,5 Wochen ging) bekam ich dann eins der letzten freien Zimmer im Studentenwohnheim zugesichert. Ein weiteres Manko war für mich, dass im Vorfeld ebenfalls nicht die kompletten zu zahlenden Kosten bei der Zimmerreservierung kommuniziert werden. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass eine Reservierungsgebühr von 50 anfällt und es die Möglichkeit gibt eine Bettdecke sowie ein Kissen für 50 zu kaufen. Nachdem ich die Reservierung des Zimmers dann durchgeführt hatte bekam ich die Info, dass ich nun 24 Stunden Zeit habe 690 an die Verwaltung des Studentenwohnheims zu bezahlen und dass die Bezahlung nur mit Kreditkarte möglich ist. Diese 690 setzten sich zusammen aus der Miete des Zimmers für die Monate August, Dezember und Januar sowie der Reservierungsgebühr. Auch wird einem mitgeteilt, dass die Miete für September, Oktober und November dann monatlich an die Verwaltung des Studentenwohnheims überwiesen werden muss bzw. dass die Möglichkeit besteht dies per Lastschrift zu bezahlen. Unterkunft Die Windesheim University hat vier Unterkünfte für Auslandsstudenten: Leliestraat, Talentenplein, Rijnlaan und Camping. In der Zeit meines Auslandssemesters lebte ich im Studentenwohnheim in Leliestraat. Zur Windesheim University braucht man mit dem Auto ca. 8min (begrenzte Parkplätze, tägliche Parkgebühr von 2 ), mit dem Fahrrad 15min und zu Fuß 30min. In die Innenstadt werden mit dem Auto ungefähr 5min 1

3 (man muss etwas außerhalb parken, wobei jeder Parkplatz der nahe am Zentrum ist Gebühren kostet), mit dem Fahrrad 13min und zu Fuß vielleicht 25min benötigt. Der nächste Supermarkt (Jumbo) ist mit dem Auto ca. 3min, mit dem Fahrrad 5min und zu Fuß 10min entfernt. Das Gebäude Leliestraat ist 11 Stockwerke hoch und auf jeder Etage gibt es 8 Wohnungstüren, hinter denen sich meistens Zweibettzimmer verstecken. Das Zimmer ist schätzungsweise um die 35m² groß. In dem Zimmer befinden sich ein Stockbett, zwei kleine Kommoden mit Rollen, zwei Kleiderschränke, zwei Schreibtische, zwei Stühle, ein Regal, ein Mülleimer, eine Küchenzeile und separat im Zimmer eine kleines Badezimmer mit Dusche, Toilette, Waschbecken und Spiegel. Die Küche ist dabei recht gut ausgestattet mit Geschirr, Töpfen und Pfannen. Den Bildern im Online-Portal für die Zimmerreservierung darf gerne glauben geschenkt werden, sie zeigen exakt das vorhandene Zimmer. Des Weiteren besitzt jedes Zimmer einen Balkon, wobei die Balkone auf sämtlichen Stockwerken auf den beiden Längsseiten des Gebäudes alle durchgängig und ohne Trennwand oder ähnliches sind. Im Untergeschoss hat es einen Fahrradkeller und eine Waschküche. In der Waschküche befinden sich zwei Waschmaschinen und zwei Wäschetrockner, die kostenfrei genutzt werden können. Die Fahrräder können/werden aber auch vor dem Haus geparkt, hier hat es auch ein paar Fahrradständer. Des Weiteren hat es neben dem Gebäude 10 Autoparkplätze, wobei es in der Straße Leliestraat bzw. in den beiden Nachbarstraßen auch meist genug Platz hat, um sein Auto zu parken, falls der Parkplatz einmal voll sein sollte. Studium an der Gasthochschule Bei der Erstellung des Learning Agreements ist zu beachten, dass die Windesheim University verschiedene Fächer als Pflichtfächer angibt, die belegt werden müssen. Die anderen Fächer stehen frei zur Wahl, ob man diese belegen möchte oder nicht. Da einige Fächer aber nur für Bachelor möglich sind, musste ich mir die Fächer mit dem Status advanced heraussuchen. Ebenfalls besteht die Möglichkeit verschiedene Kurse zu besuchen, die nichts mit der Fakultät zu tun haben, wie z.b. Improvisation, niederländische Gesellschaft oder die Sprache Niederländisch. Die Partnerhochschule teilte mir mit, dass ich für die Erasmus-Förderung mindestens 25 ECTS absolvieren muss, wobei alle Kurse, auch die außerhalb der Fakultät, dazuzählen. Für das Auslandssemester war ich dann der Fakultät Business und dem Studiengang International Business and Languages zugeteilt. Hier gab es dann zwei Klassen, welche hauptsächlich aus Auslandsstudenten bestanden, da es für die niederländischen Studenten ebenfalls die Möglichkeit gibt diese Fächer auf Niederländisch zu belegen und sie somit den Kurs bewusst auf Englisch gewählt hatten. Mit den Vorlesungen war ich recht zufrieden und die Dozenten waren überwiegend freundlich und lehrreich. Das Arbeiten in einer internationalen Gruppe für Projekte war jedoch nicht immer so einfach, da das Niveau teilweise doch deutlich unterschiedlich ist. Das Studiensystem der Windesheim University hat eine Unterteilung des Semesters in zwei Perioden. Es ist dabei ebenfalls vorgesehen, dass man 30 ECTS, sprich ca. 10 Fächer in einem Semester belegt, welche dann auf die zwei Perioden aufgeteilt werden. Die erste Periode fand im Zeitraum statt, wobei vom 2

4 15. bis 23. Oktober Herbstferien waren. Im Anschluss waren zwei Wochen Klausuren war die zweite Periode, in der vom bis Weihnachtsferien Freizeit bescherten. Der Klausurzeitraum fand ebenfalls wieder im Anschluss statt, In den Wirtschaftsfächern bestehen die Klausuren überwiegend aus Multiple Choice Fragen, selten beinhaltet eine Klausur einen minimalen Anteil an offenen Fragen. Diese MC-Klausuren sind relativ leicht zu bestehen, jedoch ist es ziemlich schwierig eine gute Note zu erzielen, da das oft/normal nicht möglich ist. Das Notensystem ist eine Skala von 0 bis 10, wobei man ab einer 5.5 in den Niederlanden die Klausur bestanden hat (für die HHN braucht man mind. eine 6) und 10 die beste Note ist. Es ist aber so gut wie unmöglich eine 10 zu erzielen. Uns wurde gesagt, dass eine bei uns vergleichbar sei wie eine 1. Die niederländischen Studenten möchten i.d.r. ihre Klausuren auch nur bestehen, da die Unternehmen anscheinend nicht wirklich auf die Noten schauen. Vergleichbar mit dem Mentoren-Programm der HHN gibt es an der Windesheim University SUN (Students United in the Netherlands), welche aus rund 10 Mentoren besteht. Diese organisieren mehrere Ausflüge, Partys und Veranstaltungen im Rahmen des Faches Windesheim and the Netherlands, wobei man u.a. eine Stadtführung durch Zwolle bekommt, die niederländische Kultur besser kennenlernt, einen Ausflug nach Den Haag macht oder einen Party-Wettbewerb veranstaltet. Dabei ist jede Veranstaltung kostenlos. Oftmals ist es so, dass man sogar noch ein Freigetränk und Gratis- Snacks bekommt. Alltag und Freizeit Mein Alltag sah normalerweise so aus, dass ich jeden Tag Vorlesungen hatte oder mich mit Kommilitonen für Projekte traf. Das Essensangebot war meiner Meinung nach nicht so gut, da es auf dem Campus nur verschiedene Cafeterien oder Kiosks gab an denen man sich eher Kleinigkeiten, wie Suppen, belegte Brötchen, Salate und kleine Fast Food Portionen (z.b. Pommes) kaufen konnte, die relativ teuer waren. Da habe ich unsere Mensa mit dem vielfältigen Mittagessensangebot vermisst. Nachmittags, nach den Vorlesungen, bin ich dann meistens zum Sport. Auf dem Campus, direkt neben dem Wirtschaftsgebäude befindet sich das Sportangebot der Windesheim University. Dort gibt es mehrere Sporthallen für verschiedene Sportarten sowie eine Kletterhalle, ein Fitnessgeräteraum und drei Hallenbäder. Windesheim besitzt hierfür eine App in der alle Sportangebote nachgeschaut werden können. Die Teamsportarten sind dabei für Auslandsstudenten kostenlos. Für die Fitnessgeräte, Kletterhalle und das Hallenbad muss jedoch ein Semesterbeitrag bezahlt werden. Zwolle hat eine sehr schöne Innenstadt in der eigentlich immer was los ist. Tagsüber kann man sehr gut einkaufen gehen, es gibt so gut wie jeden Klamottenladen den das Herz begehrt (besseres Angebot als in HN), viele kleine Geschäfte, Lebensmittelläden, einen Wochenmarkt, Drogeriemärkte, Kinos, eine tolle Altstadt mit vielen Kirchen und Museen, einen Mc Donalds, aber auch niedliche Cafés sowie Restaurants. Abends ist jedoch auch immer was los. Das Zentrum bietet viele Bars, Kneipen und Discotheken, wobei so gut wie jeder Musikgeschmack bedient werden kann. Oftmals finden in den 3

5 kleinen Bars auch kostenlose live-musik-auftritte statt. Ebenfalls ist ein richtiger Konzertbesuch im Hedon möglich. Man kann sagen, dass Zwolle eine richtige Studentenstadt ist. Fazit Meine schlechteste Erfahrung war für mich das Zimmer im Studentenwohnheim. Ich habe mich mit meiner Mitbewohnerin zum Glück gut verstanden, jedoch fand ich es eine Zumutung Menschen für solch einen langen Zeitraum (meine Mitbewohnerin ist sogar ein Jahr dort und bekommt nun eine neue Mitbewohnerin) unter solchen Umständen leben zu lassen. In den 5 Monaten gab es keine 10 Nächte in denen ich einmal durchgeschlafen habe, da das Stockbett bei jeder Bewegung wackelt und Geräusche macht. Was so viel zu bedeuten hat wie, dass wenn der Mitbewohner sich in der Nacht einmal ruppig rumdreht, dann wachst du auf. Man wacht grundsätzlich vom Wecker des anderen auf und es ist unmöglich sich unaufmerksam in dem Zimmer aufzuhalten. Das Badezimmer und die Zimmertüre sind sehr hellhörig, der Wasserkocher sehr laut (vor allem wenn man noch schlafen möchte)! Auch ist es relativ hell in dem Zimmer, da im Flur immer das Licht brennt und durch die Türspalte scheint und die Fenster nur mit beigen Vorhängen geschlossen werden können. Aber auch wenn einer von uns beiden länger wach war als der Andere und nur eine kleine Lampe anhatte, war so gut wie das ganze Zimmer hell. Für mich war es die meiste Zeit eine Belastung in dem Zimmer zu leben, da man auch nur eine Privatsphäre hatte, wenn der Andere mal nicht da war. Eine einzige beste Erfahrung gibt es nicht, da mir insgesamt das Auslandssemester sehr großen Spaß gemacht hat. Ich habe neue Freunde kennenlernen dürfen, mein Englisch verbessern können, das tolle Sportangebot von Windesheim nutzen können, in den Vorlesungen etwas beigebracht bekommen, konnte neue Leute sowie eine andere Kultur kennenlernen, bin von den Mitarbeitern und Mentoren von Windesheim sehr gut betreut und unterstützt worden, konnte die tollen Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt erleben und am Wochenende tolle Ausflüge machen und Partys feiern. Gruppenfoto der beiden Wirtschaftsklassen am ersten Tag an der Uni 4

6 Studentenwohnheim Leliestraat Wirtschaftsgebäude (X-Gebäude) Windesheim University 5