Arbeitsmarkt und Fachkräftepotenzial vor dem Hintergrund aktueller Migration

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Kristin Ackermann
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1 Transferworkshop der Expertenplattform Demographischer Wandel in LSA Arbeitsmarkt und Fachkräftepotenzial vor dem Hintergrund aktueller Migration

2 Beschäftigung steigt, auch für 2017 weiterer Anstieg erwartet Anteil Älterer am Arbeitsmarkt steigt an Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Alter, 30. Juni , Sachsen-Anhalt 0, , ,0 0,0 0,0 0,0 0,0 13,4 13,5 13,8 13,9 14,2 14,8 15,1 15,0 15,5 15, ,2 73,5 72,5 71,6 71,7 72,2 71,2 69,7 70,2 70, ,4 13,3 13,4 12,8 12,3 13,0 12,8 12,3 11,7 12, unter 25 Jahre 25 bis unter 55 Jahre 55 Jahre und älter Insgesamt Mittelwert bei Annahme BIP Deutschland: +1,4 % Wachstumsrate 2016 auf 2017: ,4 % ( svb) auf svb Quelle: Statistik der BA Seite 2

3 Arbeitslosigkeit sinkt, auch für 2017 weiteren Rückgang erwartet Entwicklung der Arbeitslosigkeit, JD sowie Mittelwert Prognose 2017, Sachsen-Anhalt Mittelwert bei Annahme BIP Deutschland: +1,4 % Wachstumsrate 2016 auf 2017: -8,1% ( Arbeitslose) Quelle: Statistik der BA Seite 3

4 Stellenprofil und Bestand an Arbeitslosen passen häufig nicht zusammen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Arbeitslose und zugegangene Stellen nach Anforderungsniveau, JD 2016, Sachsen-Anhalt 10,5 10,9 14,6 8,9 Helfer Fachkraft Spezialist Experte 18,0 7,8 3,0 3,1 Beschäftigung Stellenzugang 62,9 40,0 Arbeitslosigkeit 45,3 65,3 Quelle: Statistik der BA Seite 4

5 Zahl der Engpassberufe steigt, auch Nichtbesetzungsquote von Fachkräften steigt wieder an Engpassanalyse, Dezember 2016 Mechatronik, Energie- und Energieberufe Bau IT Verkehr Versicherung Mechatronik und Automatisierungstechnik (Fachkraft) Elektrotechnik (Fachkraft) Energietechnik Klempnerei, Sanitär, Heizung, Klimatechnik (Fachkraft) Softwareentwicklung und Programmierung (Experte) Überwachung und Wartung Infrastruktur (Fachkraft) Versicherung- und Finanzdienstleistungen (Fachkraft) (Fachkraft) Engpassberufe - Zahl der Engpassberufe steigt Alten- und Krankenpflege (Fachkraft) Physiotherapie (Spezialist) Humanmedizin Nichtbesetzungsquote (Experte) Gesundheit und Pflege Quelle: Statistik der BA und IAB-Betriebspanel Seite 5

6 Mobilität auf Sachsen-Anhalts Arbeitsmarkt nimmt weiter zu Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Ein- und Auspendler, Stichtag 31. Dezember , Sachsen-Anhalt Pendlerüberschuss Einpendler Auspendler Quelle: Statistik der BA Seite 6

7 Deutlicher Rückgang bei den Asylerstanträgen hohe Zahl von Entscheidungen über Asylanträge Gestellte Asylerstanträge aus allen Herkunftsländer in Sachsen-Anhalt, (Jan-März) Entscheidungen über Asylanträge in Sachsen-Anhalt, Asylherkunftsländer, Januar bis März Jan-Mär 2017 Afghanistan Eritrea Irak Iran Nigeria Pakistan Somalia Syrien Quelle: BAMF Seite 7

8 Zahl der arbeitsuchende Geflüchtete steigt - Zahl der arbeitslosen Geflüchteten stagniert Arbeitsuchende und Arbeitslose aus nichteuropäischen Herkunftsländern und Geflüchtete, März , Sachsen-Anhalt Arbeitsuchende aus nichteuropäischen Herkunftsländern Arbeitsuchende im Kontext Fluchtmigration Arbeitslose aus nichteuropäischen Herkunftsländern Arbeitslose im Kontext Fluchtmigration März 2015 März 2016 März 2017 Quelle: Statistik der BA Seite 8

Drei Fünftel der arbeitslosen geflüchteten

unter 55 Jahre 36,2% 25 bis unter 35 Jahre

Spezialisten 21,4 % Experten 2,2 % 70,6%

9 Drei Fünftel der arbeitslosen geflüchteten Menschen sind jünger als 35 Jahre Soziodemographische Merkmale von arbeitslosen Geflüchteten, März 2017, Sachsen-Anhalt Geschlecht Alter Tätigkeitsniveau über 55 Jahre 4,5% 35 bis unter 55 Jahre 36,2% 25 bis unter 35 Jahre 36,5% Helfer 61,8 % Fachkräfte und Spezialisten 21,4 % Experten 2,2 % 70,6% 29,4% unter 25 Jahre 23,8%? Ohne Angabe 14,6 % Quelle: Statistik der BA Seite 9

10 Zahl der ausländischen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten steigt kontinuierlich an Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Ausländer und Nichteuropäische Asylherkunftsländer, August , Sachsen- Anhalt Ausländer Aug 14 Nov 14 Feb 15 Mai 15 Aug 15 Nov 15 Feb 16 Mai 16 Aug 16 Nichteuropäische Herkunftsländer Aug 14 Nov 14 Feb 15 Mai 15 Aug 15 Nov 15 Feb 16 Mai 16 Aug 16 Quelle: Statistik der BA Seite 10

11 Sprache als wichtigste Voraussetzung für gelingende Arbeitsmarktintegration Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und Programme zur Förderung der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen Reguläre arbeitsmarktpolitische Maßnahmen Gesamtprogramm Sprache Bundesprogramm FIIM (Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen) Förderprogramme der Bundesagentur mit Dritten, u.a. MiiDU (Migranten in duale Ausbildung) Sprachkurse privater Initiativen Jobbrücke Plus ESF-Programm IvAF (Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen) VielFalter Förderung über IQ-Netzwerk Zusammenarbeit ZDH und BMBF zur Integration von jungen Flüchtlingen in das Handwerk BOF (Berufsorientierung für Flüchtlinge) BRAFO-jG (Berufswahl Richtig Angehen Frühzeitig Orientieren junge Geflüchtete) Seite 11

12 Integration von Flüchtlingen gegen drohenden Fachkräftemangel von hoher Bedeutung Prognose aufgrund aktueller Forschungsergebnisse des IAB Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Erwerbstätigenquote von 50 Prozent unter den Geflüchteten in den nächsten fünf Jahren realistisch Arbeitsmarktpolitik Mehr staatliche Unterstützung und Investitionen in die Bildung von Geflüchtete verbessern die Integration und lohnen sich langfristig für den öffentlichen Haushalt Migrationspotenzial Weiterer Rückgang bei der Flüchtlingsmigration auch für 2017 erwartet Seite 12

13 Sprachkenntnisse und berufliche Fachqualifikationen als Erwartung der Unternehmen an Flüchtlinge Erwartungen an Gesellschaft, Flüchtlinge und Wirtschaft Sachsen-Anhalt ist auf Zuwanderung angewiesen! Laut Fachkräftestudie des Landes werden bis 2020 ca neue Fachkräfte benötigt die Schulabgänger im Land sind nicht ausreichend Erwartungen an Flüchtlinge: Adäquate Grundqualifikationen (Sprache und relevante Allgemeinbildung) Berufliche Fachqualifikationen und Anforderungen Schlüsselqualifikationen und Soft-Skills Leistungs- und Mobilitätsbereitschaft Erwartungen an Unternehmen und Kammern: Mehr Praktikaplätze seitens Unternehmen zur Verfügung stellen Großteil der Schutzsuchenden ist jünger als 30 Jahre Ausbildung muss forciert und angeboten werden Seite 13

14 Und zum Abschluss: Praktische Herausforderungen Unsere bisherigen Erfahrungswerte Primärer Wunsch zur Arbeitsaufnahme Teilw. fehlende Grundqualifikationen (insb. Sprache), überwiegend fehlende Fachqualifikationen Teilw. unrealistische Erwartungshaltungen / fehlende Selbstreflektion und Kenntnisse hinsichtlich Fähigkeiten / Marktanforderungen Teilw. Sozialisation insb. das Rollenbild Mann / Frau hinderlich Teilw. unrealistische Erwartungen der Arbeitgeber Signifikante Förderlücken bei Menschen mit prekärem Aufenthaltsstatus Seite 14

15 Vielen Dank Kay Senius Geschäftsführer Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen Frau-von-Selmnitz-Straße Halle (Saale) sachsen-anhalt-thueringen@arbeitsagentur.de Seite 15

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