Berufsmonitoring Medizinstudenten 2010 und Die Vorstellungen der jungen Generation und ihre Implikationen (1)
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- Dominic Lenz
- vor 6 Jahren
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1 Berufsmonitoring Medizinstudenten 2010 und Die Vorstellungen der jungen Generation und ihre Implikationen (1) 2. Hamburger Versorgungsforschungstag, , Hamburg Prof. Dr. Rüdiger Jacob, Prof. Dr. Johannes Kopp, Universität Trier
2 Online-Befragung im April/Mai 2014 Design: Vollerhebung Hinweis auf die Befragung über persönlich adressierte - Verteiler der jeweiligen Fakultäten Faktisch: Selbstselektive Stichprobe N = (13,5% aller Medizinstudenten in Deutschland) (N 2010 = ) Nicht beteiligt: Regensburg, Bonn und Oldenburg 2
3 Ausgewählte Themen: Das Profil der künftigen Ärzte: Erwartungen an den Beruf Wie (nicht) arbeiten Wo (nicht) arbeiten Gründe gegen eine Niederlassung Allgemeinmedizin: Rekrutierungspotential Allgemeinmedizin und Niederlassung: Image-Probleme Fazit: Der künftige Arbeitsmarkt für Ärzte 3
4 Das Profil der künftigen Ärzte: Erwartungen an den Beruf 4
5 Beruf, Familie, Arbeits- und Freizeit 5
6 Jobprofil 6
7 Wie (nicht) arbeiten? Arbeitgeber und Arbeitsformen 7
8 Arbeitgeber und Arbeitsformen attraktiv: Krankenhaus, Facharzt in eigener Praxis, angestellte Tätigkeit in der ambulanten Versorgung 8
9 Arbeitgeber und Arbeitsformen unattraktiv: Hausarzt in eigener Praxis, Tätigkeiten außerhalb der kurativen Versorgung 9
10 Gründe, die gegen eine Niederlassung sprechen Finanzielles Risiko Bürokratie Honorar Regresse Hoher Kaufpreis 10
11 Wie arbeiten? Wichtigkeit von Teilzeitarbeit nach Geschlecht (Anteil Wichtig ) 90% Teilzeitarbeit insgesamt: 61% 80% 70% 60% 50% 77% 40% 30% 32% 20% 10% 0% Frauen Männer 11
12 Wo (nicht) arbeiten? Attraktive Regionen und No-Go-Areas 12
13 Wo (nicht) arbeiten? Kommen die folgenden Regionen für Sie als Arbeitsort in Frage? 13
14 Antwort Anderes Bundesland, Folgefrage: Welche anderen Bundesländer kommen für Sie als Arbeitsort in Frage? Spitzengruppe Süddeutschland, NRW, Metropolen Hamburg 63% Baden.-W. 59% Bayern 57% NRW 52% Berlin 49% 57 % (57%) Mittelfeld Westdeutsche Flächenstaaten 45 % (45%) Schlussgruppe Ostdeutschland, Saarland 29% (31%) Niedersachsen 43% Hessen 37% Rheinland-Pfalz 36% Schleswig-Holstein 35% Bremen 30% Mecklenburg-Vor. 24% Sachsen 24% Thüringen 21% Brandenburg 21% Saarland 19% Sachsen-Anhalt 17% 14
15 Spitzengruppe: Arbeitskräftepotential für Hamburg 15
16 Mittelfeld: Arbeitskräftepotential für Schleswig-Holstein 16
17 No-Go-Areas: Wo nicht arbeiten? Wenn Sie Ihren späteren Arbeitsort völlig frei wählen könnten: Gibt es Orte, in denen Sie auf keinen Fall arbeiten wollen? Ja: 75% (77%) Es kommen als Arbeitsorte nicht in Frage: unattraktiv: Landgemeinden ICH WILL NIEMALS IN MEINEM GANZEN LEBEN AUFS LAND ZIEHEN!!! attraktiv: mittelgroße Städte, Großstädte 17
18 Arbeiten im Team Teamarbeit: Einzelpraxis ist ein Auslaufmodell Contra Arbeit/Niederlassung auf dem Land: fachliche und soziale Isolierung Möglichkeiten und Atmosphäre eines großen Krankenhauses fehlen. Weniger Teamarbeit, Austausch mit Kollegen. Wenige Kollegen (geringer sozialer Austausch) Wenig Kollegen, mit denen man direkt Rücksprache halten u.a. private Dinge besprechen kann. Nicht nur fachlicher, auch sozialer Austausch mit Kollegen. Man ist abgekapselt und ziemlich einsam. Kaum Inspiration evtl. mehr Routine als im KH. Wenig Kontrolle der eigenen Diagnosen durch Kollegen, man ist auf sich selbst gestellt 18
19 Allgemeinmedizin: Rekrutierungspotential 19
20 Weiterbildung: Potential für die Allgemeinmedizin 2010: Welche Facharztausbildung kommt für Sie in Frage? Multiple Choice mit drei maximal Optionen (ohne Ranking) Im Nachgang Kritik, weil bei Multioptionalität (aktuelle) Präferenzen nicht gemessen werden 20
21 Weiterbildung 2014: Split Ballot mit 2 Versionen (zufällige Zuordnung): Single Choice und Multiple Choice wie 2010 Außerdem Frage danach, welche Weiterbildungen definitiv nicht in Frage kommen 1. Harter Kern der an Allgemeinmedizin (aktuell) stark interessierten Studenten (Single Choice) 2. Rekrutierungspotential Interessierte (Multiple Choice): Allgemeinmedizin ist eine Option 21
22 Die stark Interessierten (Single Choice) 18% 16% 14% 16,2% Welche Facharztausbildung würden Sie jetzt wählen? 13,0% 13,0% 12% 10% 9,4% 8,9% 8,5% 8,3% 8% 6% 4% 2% 6,8% 5,9% 5,7% 3,6% 2,4% 1,3% 1,2% 1,1% 1,0% 0% 22
23 Die stark Interessierten Eindeutige Präferenz für Allgemeinmedizin Frauen: 10,3% Männer: 7,1% Vorklinik: 7,9% Klinik: 9,3% PJ: 9,5% 23
24 Die Interessierten (Multiple Choice) Welche Facharztausbildung kommt für Sie in Frage? 50% 45% 45,6% 40% 35% 34,5% 30% 26,4% 26,4% 25,2% 21,7% 25% 20% 18,9% 18,3% 15% 14,0% 12,1% 10% 5% 7,7% 6,2% 5,0% 4,9% 8,2% 0% 24
25 Die Interessierten Präferenz (auch) für Allgemeinmedizin Veränderung Alle: 34,5% 29,3% +5,2 Frauen: 36,4% 31,4% +4,6 Männer: 32,1% 28,4% +3,7 Vorklinik: 33,8% 31,9% +1,9 Klinik: 35,4% 30,1% +5,3 PJ: 33,9% 27,8% +6,1 25
26 Präferenzen und Wiederbesetzungsquoten (Single Choice) Präferenz laut Befragung Ärztestatistik der BÄK (N = ) Vorklinik Klinik PJ N % Wiederbesetzungsquote (PJ/Ärztestatistik) Pädiatrie 9,9 8,6 11, ,2 211,5 Orthopädie 6,8 6,6 6, ,6 150,0 Neurologie 6,7 5,1 5, ,5 148,6 Anästhesiologie 9,4 7,6 9, ,0 120,0 Frauenheilkunde 4,9 5,9 8, ,9 118,8 Radiologie 1,6 2,8 3, ,9 113,8 Urologie 0,4 1,5 2, ,2 109,1 Innere Medizin 10,7 19,0 19, ,1 108,3 Hautkrankheiten 0,7 1,2 2, ,2 90,9 HNO 0,6 1,7 2, ,4 83,3 Psychiatrie 4,3 3,5 2, ,5 74,3 Chirurgie 11,4 7,0 5, ,3 67,5 Augenheilkunde 0,9 1,0 1, ,9 51,7 Allgemeinmedizin 7,9 9,3 9, ,4 46,6 26
27 Imageprobleme von Allgemeinmedizin und Niederlassung 27
28 Allgemeinmedizin ist ein anspruchsloser Hungerjob (leider!) Sehr hohe Verantwortung, da keine Kollegen für Rückfragen vor Ort sind - hohes finanzielles Risiko, da selbstständige Tätigkeit - wenig Kontakt zu Kollegen. Einzelkämpfertätigkeit. Hausärzte verdienen auch weniger Geld (der Eindruck wird uns zumindest immer vermittelt) und Hausärzte arbeiten allein und haben langweilige, alte Patienten, so das Klischee. Es wird folglich als eine Art Blamage gesehen, wenn man nach dem Studium NUR Hausarzt wird, obwohl man es zu etwas RICHTIGEM hätte bringen können. Ich denke diese Denkweise, die an der Uni vorgelebt wird, macht den Hausarztberuf noch unattraktiver. Als einzig respektierter Grund Hausarzt zu werden, wird somit unter Studenten noch akzeptiert, wenn die Eltern eine Praxis haben, die übernommen werden muss, oder wenn man mit dem harten Arbeitsbedingungen an der Klinik nicht zurechtkommt, oder kommen will und quasi als Aussteiger sich mit NUR Hausarzt zufrieden gibt, um mehr Lebensqualität zu haben. 28
29 Prestigeattributionen Hohes oder geringes Ansehen von 14 Fachrichtungen Referenzgruppen: Bevölkerung: Chirurgen Platz 1 Hausärzte Platz 2 Kommilitonen: Chirurgen Platz 1 Hausärzte Platz 13 Praktizierende Ärzte: Neurologen Platz 1 Hausärzte Platz 12 29
30 Fazit: Der künftige Arbeitsmarkt für Ärzte Heimatnahe Orientierung Kurative Tätigkeit, gerne sektorübergreifend Abwechslungsreicher Job Hoher Stellenwert von Familie und Freizeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf Arbeiten in Teams Angestellte Tätigkeit und geregelte Arbeitszeiten/Teilzeitmodelle Ein angemessenes Einkommen wird erwartet Urbanes Umfeld Umfeldfaktoren auf dem Land: KPP - Kinder, Partner, Peers 30
31 Traumberuf Landarzt? Dr. Janina Bergmann Dr. Tabea Burgner Dr. Lisa Meitner Ärztinnen für Allgemeinmedizin Sprechzeiten: Mo. Fr Uhr 31
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 32
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