Erfolgreiche Darmkrebsfrüherkennung: Universitätsklinikum Freiburg geht mit gutem Beispiel voran!
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- Kasimir Kolbe
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1 Weil uns die Gesundheit unserer Mitarbeiter am Herzen liegt Erfolgreiche Darmkrebsfrüherkennung: Universitätsklinikum Freiburg geht mit gutem Beispiel voran!
2 Netzwerk gegen Darmkrebs e. V. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kollegen, vor Ihnen liegt eine neue Broschüre, die wir, das Universitätsklinikum Freiburg, zusammen mit dem Netzwerk gegen Darmkrebs erarbeitet haben. Wir möchten Sie über Ziele und Ablauf unserer betrieblichen Darmkrebsvorsorge-Aktion für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen informieren, die wir im Jahr 2016 in Freiburg durchführen konnten und deren Ergebnisse uns veranlasst haben, alle Universitätskliniken eine ähnliche Aktion nachdrücklich ans Herz zu legen. Wie Sie wissen, zeichnet sich die Erkrankung Darmkrebs nicht nur dadurch aus, dass wir jährlich rund Neuerkrankungen verzeichnen müssen von denen Patienten an Darmkrebs versterben, sondern v.a., dass Professor Dr. Dr. h.c. mult. Dr. Christa Maar Dr. Georg Ralle durch das frühzeitige Erkennen der Vorstufen des Krebs in der überwiegenden Zahl der Fälle eine Erkrankung J. Rüdiger Siewert Präsidentin Generalsekretär vermieden werden kann. Vorsitzender des wissenschaftlichen Netzwerk gegen Darmkrebs Netzwerk gegen Darmkrebs Beirats Netzwerk gegen Darmkrebs Die Broschüre soll Ihnen Anregungen geben und Sie Schritt für Schritt bei der Vorbereitung und Durchführung einer Darmkrebsfrüherkennungs-Aktion in Ihrem Haus unterstützen. Sie zeigt Ihnen, dass sich eine erfolgreiche Aktion selbst mit geringem Aufwand realisieren lässt zum Wohle der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, für deren Gesundheit wir verantwortlich sind. 03
3 Netzwerk gegen Darmkrebs e. V. Ihre betriebliche Vorsorgeaktion in 11 Schritten 1. Projektplan 2. Mitarbeiter Infoblatt 7. Fachvortrag Internist und Chirurg Info-Poster 8. Mitarbeiter Erinnerungs-postkarte Bei individuellen Fragen rund um die Darmkrebsvorsorge-Aktion an Ihrem Klinikum wenden Sie sich gerne an Herrn Dr. J. Pietsch: 4. Mitarbeiter Info (Intranetplattform) 9. Befundbericht 5. InfoFlyer 10. Abschlusserhebung 6. Mitarbeiteranschreiben 11. Ergebnisdarstellung Für die Mitarbeiter 05
4 Unser Ziel: Ein Deutschland ohne Darmkrebs 3. Info-Poster Im gesamten Klinikumsbereich wer- 1. den an den schwarzen Brettern Projektplan Plakate ausgehängt, auf denen das Thema Darmkrebsfrüherkennung mit Hilfe von Graphiken und kurzen Tex- Alle MitarbeiterInnen des Klinikums ten dargestellt wird. Auf den Pos- ab dem 40. Lebensjahr erhalten tern befindet sich auch ein Schnell- im Rahmen der betriebsärztlichen Check Darmkrebs, mit Hilfe dessen Betreuung mögliche familiäre Darmkrebsrisiken und der betrieblichen Gesundheitsförderung kostenlos ein abgeklärt werden können. immunologisches Test-Kit auf okkultes Blut im Stuhl. Der Test kann zuverlässig einen Hinweis auf Darmkrebs geben, dem bei positiven Testergebnis durch die Koloskopie nachgegangen werden muss. 2. Mitarbeiter Infoblatt Mit Hilfe eines Infoblatts stellt der betriebsärztliche Dienst die Aktion im Klinikum vor und lädt zur Teilnahme ein. Im Infoblatt wird bereits angekündigt, dass Fachvorträge zum Thema geplant sind, im Rahmen derer auch alle auftauchenden Fragen beantwortet werden können. Die Darmkrebsfrüherkennung für Mitarbeiter finde ich ein gutes Vorsorge-Angebot des Arbeitgebers, habe aber als Jüngere daran bisher noch nicht gedacht. Jaqueline Silberer Studienassistentin 06 07
5 4. Mitarbeiter Info (Intranetplattform) 5. InfoFlyer Mit dem Infoflyer einer erweiterten Form des Infoblatts werden die MitarbeiterInnen noch einmal über die gesamte Aktion und deren Benefit für jeden Einzelnen informiert. Hier finden sich auch Hinweise auf weiterführende Informationsplattformen, wie z.b. auf das 6. Mitarbeiteranschreiben Alle Mitarbeiter werden in einem persönlichen Anschreiben über die Parallel dazu werden alle relevanten lassen sich auch die Mehrzahl der Aktion informiert und sowohl von Informationen zu der Darmkrebsfrüh- möglichen Fragen durch eine FAQ- der Klinikleitung, als auch durch die erkennungsaktion im Intranet des Kli- Tool bearbeiten. Pflegedirektion und den betriebs- nikums zur Verfügung gestellt. Hier ärztlichen Dienst herzlich zur Darmkrebsvorsorge eingeladen. In dem Schreiben wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle Ergebnisse Die Darmkrebsfrüherkennung für Mitarbeiter finde ich ein gutes Vorsorge-Angebot des Arbeitgebers. Ich habe die Vorsorge bisher eher weniger beachtet; so wurde es mir leicht gemacht. der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen und die entstehenden Kosten von der Klinik getragen werden. Timo Sänger, MTA, Institut für Rechtsmedizin
6 Darmkrebsfrüherkennung was passiert wenn ich einen Befund habe, der operiert werden muss 7. Fachvorträge Als Chirurg liegt mir die Früherkennung des Darmkrebses besonders am Herzen, da die Erkrankung insbesondere in den frühen Stadien chirurgisch heilbar ist. Je früher wir handeln können, desto besser. Gleichzeitig können wir mit unseren inter nistischen Kollegen bestimmen, wann eine Vorstufe des Darmkrebs operiert werden muss: Immer erst dann, wenn die endoskopischen Maßnahmen ausgeschöpft sind. In mehreren Fachvorträgen werden aus internistisch-onkologischer, bzw. chirugischer Sicht die Vorteile einer Darmkrebsvorsorge erläutert. Alle MitarbeiterInnen erhalten die Mög- Priv.-Doz. Dr. med. Hannes Neeff, FEBS lichkeit, während der Dienstzeit an Geschäftsführender Oberarzt, Leiter Kolonchirurgie den Vorträgen teilzunehmen, sich um- Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie fassend zu informieren und mögliche Fragen zu klären. 8. Mitarbeiter Erinnerungspostkarte Kurz vor dem zeitlichen Auslaufen der Aktion wird mit einer Erinnerungs-Postkarte noch einmal nachgefasst, damit möglichst viele der anspruchsberechtigten Mit- arbeiterinnen an der Aktion Darmkrebs Diagnostik und Therapie teilnehmen. Es ist uns gelungen, mit der Früherkennungs-Aktion nicht nur Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema zu generieren, sonder n durch Vorträge und Diskussionen mit Mitarbeiter n auch die Akzeptanz für Vorsorgeuntersuchungen insgesamt zu erhöhen. Besonders erfreulich ist dabei natürlich auch, dass wir bei einigen Mitarbeiter n/innen mittels Vorsorge wirklich behandlungswürdige Befunde identifizieren und so die Entstehung eines Tumors verhinder n konnten. Prof. Dr. Robert Thimme Ärztlicher Direktor Klinik für Innere Medizin II 10 11
7 9. Befundbericht 10. In einem persönlichen Anschreiben Abschlusserhebung Ziel der Abschlusserhebung ist es, die Ergebnisse erhält der Mitarbeiter eine Mittei- der Abklärung von positiven Befunden, bzw. de- lung über den Befund des immuno- ren koloskopischen Abklärung auszuwerten. Diese logischen Stuhltests. Bei negativem Auswertung erfolgt anonym. Sie dient der Erfolgs- Befund (kein okkultes Blut im Stuhl) kontrolle der Vorsorgeaktion und sollte auch Hin- wird ihm dies mitgeteilt, gleichzeitig weise liefern, bei welchen erkrankten Mitarbeitern darauf verwiesen, dass die gesetz- ein familiäres Risiko vorliegt. lichen Krankenkassen in Deutschland im Rahmen ihrer Vorsorge-Programme eine Darmspieglung ab dem 50. Lebensjahr (Männer), bzw. dem 55 Lebensjahr (Frauen) anbieten. Bei auffälligem Befund wird nachdrücklich empfohlen, das weitere Vorgehen mit dem jew. Hausarzt zu besprechen, bzw. den positiven Befund durch eine 11. Ergebnisdarstellung Koloskopie abklären zu lassen. für die Mitarbeiter/Innen Nach erfolgreicher Durchführung der DarmkrebsvorsorgeAktion erhalten alle MitarbeiterInnen in einem Brief (und Die Darmkrebsfrüherkennung für Mitarbeiter ist ein sehr gutes Vorsorge-Angebot des Arbeitgebers. Das medizinische Personal denkt oft genug zuletzt an die eigene Gesundheit. Umso wichtiger erachte ich, dass diese Vorsorgen wahrgenommen werden, um relativ einfach und frühzeitig Anzeichen einer Erkrankung zu erkennen. Das betriebliche Früherkennungsprogramm ist dabei besonders angenehm - alles kann auf kurzem Weg und sogar im Dienst erledigt werden. im Intranet) eine ausführliche, anonymisierte Darstellung der Ergebnisse aus der auch hervorgeht, wie viele Vorstufen von Darmkrebs erkannt wurden und wie viele MitarbeiterInnen vor dem Schicksal Darmkrebs bewahrt werden konnten. Monika Kerscher Pflegeexpertin Allgemein- und Viszeralchirurgie 12 13
8 Interview mit Dr. Jürgen Pietsch, Arzt für Arbeitsmedizin/ Umweltmedizin und bis 2016 leitender Betriebsarzt des Universitätsklinikums Freiburg Unser Service Für Ihre betriebliche Vorsorgeaktion Alle Druck-Vorlagen zum Download unter: Bei individuellen Fragen rund um die Darmkrebsvorsorge-Aktion an Ihrem Klinikum wenden Sie sich gerne an Herrn Dr. J. Pietsch: Netzwerk gegen Darmkrebs: Lieber Herr Dr. Pietsch, was war der Anlass für diese Aktion? Dr. Jürgen Pietsch: Es ist Kernaufgabe des Betriebsarztes die Gesundheitsförderung im Betrieb, hier Klinikum Freiburg, mit Leben zu füllen. Vorsorge, besonders von ernsten und schweren Krankheitsbildern ist besonders wichtig und effizient. Am Arbeitsplatz erreicht man die Mitarbeiter am besten, wie auch unser Angebot zeigt. Im Rahmen der betriebsärztlichen Betreuung spricht man mit vielen Mitarbeitern, damit möglichst viele Kollegen die vorhandenen Krebsvorsorgeangebote nutzen. Ich habe aber auch einen persönlichen Beweggrund. Im Freundeskreis ist nur durch frühzeitigen, noch vor dem Angebot der Krankenkassen, erfolgten Test und folgend durchgeführter Koloskopie ein Karzinom erkannt und kurativ behandelt worden. NgD: Gab es Hindernisse bei der Aktion in Ihrer Klinik? Dr. Jürgen Pietsch: Eigentlich gab es diese nicht. Professor Siewert als Leitender Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Netzwerk gegen Darmkrebs hat meinen Vorschlag sofort aufgegriffen und unterstützt. Finanzen müssen geklärt werden, Kooperationspartner in der Klinik müssen gesucht werden und besonders der Personalaufwand muss geplant werden. Zu achten ist auf wiederholte Mitarbeiteransprache und Erinnerung, also auch auf interne Pressearbeit. Essentiell ist die Unterstützung durch die Klinikleitung und die Personalvertretung. Am besten sprechen diese die Mitarbeiter an (siehe Mitarbeiteranschreiben)! NgD: Ein Blick zurück hat der Aufwand gelohnt? Dr. Jürgen Pietsch: Ja, absolut! Jeder einzelne entdeckte, auffällige Befund hat einem Mitarbeiter persönlich geholfen. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde die eigene Gesundheitsvorsorge noch stärker ein Thema. Gerade im Krankenhausbetrieb denken die Menschen oft genug zu selten an die persönliche Gesundheit. Der Arbeitgeber positioniert sich damit auch mit wertschätzender Fürsorge. Wichtig ist daher auch, die kontinuierliche Vorsorge als dauerndes Angebot zu thematisieren. Der Betriebsarzt hat hier eine Schlüsselstellung. NgD: Herr Dr. Pietsch, vielen Dank für das Gespräch. Die Fragen stellte Dr. Georg Ralle, Generalsekretär des Netzwerk gegen Darmkrebs. Impressum Herausgeber: Netzwerk gegen Darmkrebs e.v. Arabellastraße München Redaktion: Dr. med. Jürgen Pietsch, Denzlingen Dr. Georg Ralle, München Leitung der Geschäftsstelle: Kathrin Schmid-Bodynek Design: Looks.Like.Liepold Kommunikationsdesign In Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg Stand: Juli 2017 Telefon: +49 (0)
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