Kompetenzorientierter Lehrplan 21
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- Fanny Jaeger
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1 Kompetenzorientierter Lehrplan 21 Dringend notwendiger Schritt zur Verbesserung des Geschichtsunterrichts oder unnötige Verkomplizierung der Unterrichtssteuerung? Peter Gautschi, GV der DGGD,
2 Geschichtsunterricht interessiert (vielleicht) wenig Studie Guter Geschichtsunterricht an Luzerner Gymnasien : Wie stark interessieren Sie die folgenden Schulfächer? (erste nicht repräsentative Zwischenresultate)
3 Inhaltsverzeichnis 1. Grundlagenbericht (März 2010) 2. Kompetenzmodell 3. Grobstruktur (Oktober 2011) 4. Kompetenzaufbau Geschichte (Februar 2012)
4 Bundesverfassung, Artikel 62 Seit 2006 besteht ein verfassungsmässiger Auftrag an die Kantone, ihre kantonalen Bildungssysteme zu harmonisieren. Artikel 62 der Bundesverfassung verpflichtet die Kantone zur Harmonisierung der Dauer und der Ziele der Bildungsstufen. Mit dem Lehrplan 21 lösen die deutsch- und mehrsprachigen Kantone diesen Verfassungsauftrag ein.
5 HarmoS-Konkordat In der Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule vom 14. Juni 2007 (HarmoS- Konkordat) verständigen sich die Kantone über Eckwerte der obligatorischen Schule. Gemäss HarmoS-Konkordat sind Lehrpläne auf sprachregionaler Ebene zu harmonisieren. Lehrpläne, Lehrmittel, Evaluationsinstrumente und Bildungsstandards sollen aufeinander abgestimmt werden.
6 Übergeordnete Ziele der Bildungsbereiche gemäss HarmoS
7 Schulstufen
8 Fachbereiche Lehrplan 21
9 Zeitverteilung Lehrplan 21
10 Inhaltsverzeichnis 1. Grundlagenbericht (März 2010) 2. Kompetenzmodell 3. Grobstruktur (Oktober 2011) 4. Kompetenzaufbau Geschichte (Februar 2012)
11 Bildungspolitischer und erziehungswissenschaftlicher Turnaround Kompetenzmodelle und Bildungsstandards gelten neu als potentes Instrument der Schulreform (Herzog 2008, S. 395) und sind von der Verheissung begleitet, die Qualität schulischer Arbeit zu unterstützen (Reusser/Halbheer 2008, S. 304). Der bildungspolitische und erziehungswissenschaftliche Paradigmenwechsel nimmt eine weitere Blickverschiebung vor, weg von der herkömmlichen Fokussierung der Lerninhalte (content standards), hin zur Beschreibung erwarteter Schülerleistungen (performance standards), also vom Wissenserwerb zu Reflexion und Handlung. Die Geschichtsdidaktik folgt aus unterschiedlichen Gründen (miserable Lerneffekte, Sorge um Anschlussfähigkeit, vorauseilender Gehorsam gegenüber Bildungspolitik, reizvolle theoretische Herausforderung, Buhlen um Forschungsmittel usw.).
12 Schematischer Kompetenzaufbau Durch die Darstellung wird ein linearer und eindimensionaler Kompetenzaufbau im Verlauf der Zeit angenommen (und nicht eine Outcome-Standortbestimmung am Ende des Lernprozesses).
13 Verortung der Kompetenzen im Lernprozess eines Schülers Kompetenzen am Ende einer Ausbildungsphase (Outcome) oder Kompetenzen während einer Ausbildungsphase
14 Zyklusauftrag, Mindestanspruch, Orientierungspunkt
15 Theoretisch und empirisch höchst fragwürdige Stufung - Was ist ein Fach? - Kann das Lernwürdige eines Faches trennscharf in einzelne Kompetenzbereiche und Kompetenzen aufgegliedert werden? - Können bei den einzelnen Kompetenzen unterschiedliche Qualitätsniveaus unterschieden werden? - Folgen sich die Qualitätsniveaus einer Kompetenz sukzessiv? - Umfassen die höheren Qualitätsniveaus einer Kompetenz die tieferen? Welche Argumente haben in der Lehrplanarbeit Gewicht? - theoretische Plausibilität - empirische Triftigkeit - faktische Macht
16 und dennoch: Kompetenzorientierung lohnt sich! 1.) Kompetenzorientierter Unterricht zielt auf kognitive Aktivierung der Schülerinnen und Schüler. 2.) Das Rückgrad des kompetenzorientierten Unterrichts sind Aufgaben 3.) Mit den Aufgaben werden Schülerinnen und Schüler mit gegenwartsrelevanten Problemstellungen konfrontiert. 4.) Kompetenzorientierter Unterricht ist Diagnose basierter Unterricht. 5.) Die Chance auf Bewältigung der Aufgabe bei allen Lernenden impliziert, dass der kompetenzorientierte Unterricht die Ziele individualisiert und differenziert ablaufen muss. 6.) Kompetenzorientierter Geschichtsunterricht ist reich an Materialien. 7.) Kompetenzorientierter Geschichtsunterricht lädt Schülerinnen und Schüler zum historischen Erzählen ein.
17 Inhaltsverzeichnis 1. Grundlagenbericht (März 2010) 2. Kompetenzmodell 3. Grobstruktur (Oktober 2011) 4. Kompetenzaufbau Geschichte (Februar 2012)
18 Kompetenzmodell im Sachunterricht: Zweidimensionalität
19 Handlungsaspekte und Themenbereiche Handlungsaspekte bei allen Themen: - die Welt wahrnehmen - sich die Welt erschliessen - sich in der Welt orientieren - in der Welt handeln
20 Inhaltsverzeichnis 1. Grundlagenbericht (März 2010) 2. Kompetenzmodell 3. Grobstruktur (Oktober 2011) 4. Kompetenzaufbau Geschichte (Februar 2012)
21 Struktur der Disziplin (Jerome S. Bruner) Wie lässt sich das Universum des Historischen gliedern? - nach Epochen - nach Räumen - nach geschichtswissenschaftlichen Dimensionen (Sinnbildungsbereichen) - nach Schlüsselproblemen - nach Basisnarrativen Welche Argumente haben in der Lehrplanarbeit Gewicht? - theoretische Plausibilität - empirische Triftigkeit - faktische Macht
22 Empirie 1: Thematisierung von Europa
23 Empirie 2: Umgang mit Informationsträger
24 Gliederung für Geschichtsvermittlung im Lehrplan 21 Schweiz in Tradition und Wandel wahrnehmen und erschliessen Weltgeschichtliche Kontinuitäten und Umbrüche kennen und verstehen Geschichtskultur analysieren und nutzen Demokratie und Menschenrechte verstehen und sich dafür engagieren
25 Binnengliederung der Kompetenzbereiche: Theorie Schweizer Geschichte, gegliedert nach den Wehler schen Sinnbildungsbereichen Herrschaft, Wirtschaft, Kultur und der quer dazu liegenden Sozial- bzw. Alltagsgeschichte Weltgeschichte der Neuzeit, chronologisch gegliedert in die Frühe Neuzeit und in die Moderne (mit 19. und 20. Jhd. sowie Zeitgeschichte) Geschichtskultur, verstanden als die Anwesenheit der Geschichte in der Gegenwart, gegliedert nach wesentlichen geschichtskulturellen Gattungen Politische Bildung, die sich Themen / Inhalte (policy) der Geschichte bedient; akzentuiert auf Strukturen (polity) und Prozesse (politics)
26 Binnengliederung der Kompetenzbereiche: Pragmatik Lehrer/innen müssen die Binnengliederung verstehen. Es soll keine Verdoppelungen in verschiedenen Fachbereichen geben. Überfachliche Kompetenzen und Themen müssen eingearbeitet werden Und: Es muss einen plausiblen Unterrichtsaufbau über 3 Jahre geben, der möglicherweise zur Ausbildung der formulierten Kompetenzen führt.
27 Die zentrale Frage: was wann? Stoffverteilungsplan 120 h > 12 Unterrichtseinheiten à 10 h > 4 Unterrichtseinheiten pro Schuljahr (40 Std.) > 6 Unterrichtseinheiten bis zum Orientierungspunkt (Mitte 8. Schuljahr)
28 Beispiel eines Kompetenzaufbaus
29 Lehrplan 21 Geschichte Fassung Februar 2012
30 Weiteres Vorgehen Definitive Abgabe der 1. Version Fachhearing Lehrplanhearing Fachbeirat Begleitgruppe Steuergruppe entscheidet bzgl. Überarbeitung Klausur Fachbereichsteam (Didaktiker/innen und Lehrpersonen sowie Mitglieder Projektleitung) Überarbeitung bis Jan Öffentliche Konsultation 2014 Freigabe und Implementierung in Kantonen
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