Ausbildung im Rechnungswesen auf den Grundlagen des wirtschaftsinstrumentellen Ansatzes
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- Gert Hertz
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1 Diplomarbeit Sabine Mauz Ausbildung im Rechnungswesen auf den Grundlagen des wirtschaftsinstrumentellen Ansatzes Engl. Titel: The Instrumental Approach in Accounting Educatioon
2 Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis... III Abbildungsverzeichnis... IV A. Problemstellung...1 B. Zur curricularen Orientierung des Rechnungswesenunterrichts...4 I. Das wirtschaftspropädeutische Rechnungswesen... 4 a. Beschreibung des traditionellen Rechnungswesenunterrichts auf der Grundlage der wirtschaftspropädeutischen Curriculumorientierung... 4 b. Kritikpunkte der wirtschaftspropädeutischen Orientierung des Rechnungswesenunterrichts... 5 II. Das wirtschaftsinstrumentelle Rechnungswesen... 9 a. Die Notwendigkeit einer Neustrukturierung des Rechnungswesenunterrichts... 9 b. Die Göttinger Unterrichtskonzeption des wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesens III. Zusammenfassender Vergleich der Curricula des wirtschaftspropädeutisch und des wirtschaftsinstrumentell orientierten Rechnungswesenunterrichts C. Die Übungsfirma als Lernort in der betrieblichen Ausbildung zum/r Industriekaufmann/frau...19 I. Die Lernumgebung Übungsfirma a. Das Konzept der Lernfirmen b. Die Übungsfirma als Ergänzung zur betriebliche Ausbildung i. Der Deutsche Übungsfirmenring ii. Idee und Merkmale einer Übungsfirma c. Weitere Varianten einer Lernfirma: Die Juniorenfirma und das Lernbüro i. Kennzeichen und Merkmale der Juniorenfirma ii. Das Lernbüro als schulische Form der Unternehmenssimulation II. Wahl der Ausbildungsform für die Groz Beckert KG a. Vergleich der drei Lernfirmenvarianten b. Wahl der Ausbildungsform... 26
3 III. Kennzeichnung des Ausbildungsbetriebes IV. Die Übungsfirma GB Azubi GmbH der Groz Beckert KG a. Die bisherige Ausbildung in der Finanzbuchhaltung der Groz Beckert KG 28 b. Das Projekt: Umstrukturierung der betrieblichen Ausbildung in der Finanzbuchhaltung der Groz Beckert KG V. Der wirtschaftsinstrumentelle Ansatz als Lehr-Lern-Konzept in der Übungsfirma GB Azubi GmbH D. Zur Evaluation des wirtschaftsinstrumentellen Ansatzes im Rahmen der betrieblichen Ausbildung zum/r Industriekaufmann/frau...33 I. Evaluation und Evaluationsstandards II. Indikatoren und Instrumente der Evaluation a. Ziel und Zweck der Evaluation b. Beschreibung der Evaluationsobjekte und der Untersuchungsanordnung c. Evaluationsinstrumente und Auswertungsstrategie III. Zur Evaluation des Projektes: Umstrukturierung des betrieblichen Ausbildung in der Finanzbuchhaltung der Groz Beckert KG a. Beschreibung der Evaluationsanordnung b. Untersuchungsergebnisse E. Resümee...50 Anhang 1: Fragebogen für die Evaluationsstudie Anhang 2: Auswertung der Daten Befragung KW Anhang 3: Evaluationsstandards Literaturverzeichnis...i Internetquellen...v
4 Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung BIBB Bildungsinstitut für Berufsbildung bzw. beziehungsweise Co. Compagnie DeGEval Deutsche Gesellschaft für Evaluation d. h. das heißt EDV Elektronische Datenverarbeitung f folgend ff fortfolgend GB Groz Beckert GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung HGB Handelsgesetzbuch IKR Industriekontenrahmen KG Kommanditgesellschaft KW Kalenderwoche ohg offene Handelsgesellschaft Prof. Professor S. Seite u. a. und andere usw. und so weiter v. a. vor allem Vgl. Vergleich/e VL Vorlesung z.b. zum Bespiel ZF Zahnradfabrik Friedrichshafen
5 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Die drei Ebenen des kaufmännischen Handelns Abbildung 2: Das allgemeine Unternehmensmodell mit Erfolgskonten Abbildung 3: Gegenüberstellung der curricularen Ansätze Abbildung 4: Lernbüro, Übungsfirma und Juniorenfirma Abbildung 5: Evaluationsdesign Abbildung 6: Ergebnisse Befragung KW36, Wissen Aufgabe 1 Abbildung 7: Ergebnisse Befragung KW36, Wissen Aufgabe 2/3 Abbildung 8: Ergebnisse Befragung KW36, Wissen Aufgabe 4/5 Abbildung 9: Ergebnisse Befragung KW36, Transfer Aufgabe 1-3 Abbildung 10: Ergebnisse Befragung KW36, Motivation Items 1-13 Abbildung 11: Streuung der Antworten und Mittelwerte Motivation Items 1-13 Abbildung 12: Ergebnisse Befragung KW36, Motivation Items Abbildung 13: Streuung der Antworten und Mittelwerte
6 Problemstellung 1 A. Problemstellung Das Rechnungswesen ist neben dem Schriftverkehr der älteste betriebswirtschaftliche Fachbereich. War der Beruf des Buchhalters bis vor wenigen Jahrzehnten auf das Buchen von Belegen begrenzt, werden in der heutigen Arbeitswelt immer mehr Anforderungen an die Mitarbeiter der Buchhaltung gestellt. Der Wandel von einer Industrie- zur Dienstleistungsund Informationsgesellschaft der letzten Jahre hat eine Verlagerung der Schwerpunkte in vielen Bereichen zur Folge. Im Fall der Buchhaltung hat die Automatisierung, bedingt durch neue Informations- und Kommunikationstechniken, zu einer Abnahme der Routinearbeiten in der Buchhaltung geführt, oft werden die Buchungen vollständig von einem Buchungsprogramm übernommen. Die Tätigkeiten in den Unternehmen nehmen an Abstraktion zu, eine Verlagerung erfolgt von sinnlich wahrnehmbaren Arbeiten zur Überwachung computergesteuerter Maschinen und Tätigkeiten am Computer. War das Rechnungswesen früher nur Buchführung, rückt in der heutigen Wirtschaft das Rechnungswesen als Informations- und Kontrollsystem immer mehr in den Vordergrund. Die Aufgaben der Buchhalter verschieben sich dahingehend, dass nun die wirtschaftliche Interpretation der Buchhaltungsdaten im Vordergrund steht. Jedes Unternehmen hat zum Ziel, seine Wertschöpfung zu maximieren. Diese Wertschöpfung kann mit Hilfe der Buchhaltungsdaten erfasst werden. Die Mitarbeiter der Buchhaltung müssen über die entsprechenden Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, damit sie einen Beitrag zur Wertschöpfung beisteuern können. Darüber hinaus nimmt die Internationalisierung der Wirtschaft zu, der innergemeinschaftliche Handel in der EU gehört für viele Unternehmen zum täglichen Geschäft. Diese Umstände wirken sich ebenfalls auf den Bereich des Rechnungswesens aus. International anerkannte Bilanzierungsformen rücken in den Vordergrund. Die Daten des Unternehmens werden so aufbereitet, dass sie für Interessengruppen anderer Länder lesbar werden. Die Mitarbeiter sind dadurch auch in der Lage, die Geschäftsberichte ihrer internationalen Geschäftspartner lesen und interpretieren zu können und für ihre Zwecke anzuwenden. Dies ist u. a. nur durch den frühzeitigen Aufbau eines allgemeingültigen buchhalterischen Verständnisses möglich. Diese veränderten Arbeitsbedingungen führen zu einer Verringerung des Buchungsbedarfs in den Unternehmen (PREISS 1999c: 5). Die berufliche Ausbildung sollte an diese neuen Gegebenheiten angepasst werden. Der Schwerpunkt der Ausbildung im Bereich Rechnungswesen sollte sinnvoller Weise auf das Auswerten der buchhalterischen Daten gelegt werden. Der Rechnungswesenunterricht soll nicht zum Buchhalter, sondern zum Kaufmann ausbilden (PREISS 1999c: 6). Die Buchhaltung muss als Teil
7 des ganzen Unternehmens verstanden werden. Eine vollständige Verlagerung des Rechnungswesens auf die Auswertung der Daten erscheint jedoch nicht sinnvoll, denn die Daten können von den Auszubildenden nur dann ausgewertet werden, wenn sie über die Kenntnisse zu deren Zusammensetzung verfügen. Der neue Rechnungswesenunterricht muss daher die Technik des Buchführens und dessen Verständnis in ein ausgewogenes Verhältnis bringen. (PREISS 1999c: 5) Die seit den 80er Jahren verstärkte Diskussion, die Ausbildung handlungsorientierter zu gestalten, hat zur Entwicklung neuer Lehr-Lern-Methoden geführt. Die unter dem Stichwort Lernfirmen zusammengefassten Unternehmenssimulationen bieten den Auszubildenden eine Ergänzung zur betrieblichen Ausbildung. Hier wird versucht, den Auszubildenden die betrieblichen Prozesse in einem vereinfachten Modellunternehmen näher zu bringen. Vor allem in den großen Industriebunternehmen fällt es den Auszubildenden schwer, die betrieblichen Zusammenhänge zu erkennen und das theoretische Wissen mit der Praxis zu verknüpfen. In der Finanzbuchhaltung der Groz Beckert KG wurde erkannt, dass die Auszubildenden unzureichend auf ihre spätere Tätigkeit vorbereitet werden. Aus diesem Grund beauftragte der Ausbildungsleiter diese Abteilung, ihre Ausbildung neu zu strukturieren. Vor dem Hintergrund des Handlungsbedarfs in der dualen Ausbildung des Bereichs Rechnungswesen stellt sich nun die Frage, ob ein innovativer Ansatz im Bereich Rechnungswesen in der dualen Ausbildung die vorherrschenden Probleme beheben oder zumindest vermindern kann. Darüber hinaus versuche ich in meiner Arbeit folgende Fragen zu beantworten: Wo liegen die Schwachpunkte im wirtschaftspropädeutischen Ansatz? Was sind die Kennzeichen des wirtschaftsinstrumentellen Ansatzes? Lässt sich der wirtschafsinstrumentelle Ansatz auch auf die betriebliche Ausbildung übertragen? Welche Merkmale und Ideen verbergen sich hinter den Lernfirmen? Welche Variante der Lernfirmen eignet sich für die Umsetzung in der betrieblichen Ausbildung der Groz Beckert KG? Wieso ist eine Umgestaltung der betrieblichen Ausbildung in der Finanzbuchhaltung der Groz Beckert KG notwendig? Wie erfolgt die Umsetzung des wirtschaftsinstrumentellen Ansatzes in der Finanzbuchhaltungs-Abteilung? Wie muss eine Evaluation gestaltet sein, um die Effekte des wirtschaftsinstrumentellen Ansatzes messen zu können? Welches Evaluationsinstrument eignet sich für die Messung der Veränderungen durch den wirtschaftsinstrumentellen Ansatz? Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus den Ergebnissen Die vorliegende Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert. Kapitel A leitete in das Aufgabenfeld ein und stellte das Problem dar. Kapitel B wird mit der Beschreibung der traditionellen Vorgehensweise im Rechnungswesenunterricht, den als wirtschaftspropädeutisch betitelten Ansatz, eingeleitet. Der wirtschaftspropädeutische Ansatz bietet mit Hilfe der Bilanzmethode eine Einführung in die Systematik der doppelten Buchführung. Sie wird den Ansprüchen der heutigen Wirtschaft jedoch nicht mehr gerecht. Dies war einer der Gründe, weshalb Ende der 80er Jahre der wirtschaftsinstrumentelle Ansatz im Rechnungswesen entwickelt wurde.
8 Dieser neue Ansatz nach Preiß/Tramm beschreibt ein curriculares Konzept, das mit Hilfe der Modellierungsmethode den Schülern die ökonomischen Auswirkungen buchhalterischer Tätigkeiten verdeutlichen soll. Ein zentraler Punkt des wirtschaftsinstrumentellen Rechnungswesenunterrichts ist die Veranschaulichung der Geld- und Güterströme anhand des allgemeinen Unternehmermodells. Abschließend werden die beiden Ansätze des Rechnungswesenunterrichts gegenübergestellt und anhand ihrer Unterscheidungsmerkmale zusammengefasst. Kapitel C beschreibt die Lehr-Lern-Methoden Lernbüro, Übungs- und Juniorenfirma. Diese werden heute oft als Ergänzung zur betrieblichen Ausbildung eingesetzt. Durch die Unternehmenssimulation soll erreicht werden, dass die Auszubildenden die Zusammenhänge der Arbeitsprozesse des Unternehmens erkennen. Bei der Groz Beckert KG wurde im Rahmen der kaufmännischen Ausbildung in der Finanzbuchhaltung eine Übungsfirma eingeführt. Die Groz Beckert KG hat ihre Auszubildenden zum/r Industriekaufmann/frau bisher mittels Unterweisungen in der Finanzbuchhaltung ausgebildet. Während meines Praktikums im Sommer 2007 war es meine Aufgabe, diese Ausbildung in der Abteilung neu zu gestalten. Auf der Grundlage des wirtschaftsinstrumentellen Ansatzes habe ich zusammen mit der Ausbilderin eine Übungsfirma entwickelt, anhand derer die Auszubildenden die Grundzüge der Finanzbuchhaltung lernen sollten. Im anschließenden Kapitel D wird die Entwicklung eines einschlägigen Evaluationsdesigns beschrieben. Das dabei entwickelte Evaluationsinstrument soll zeigen, dass die Einführung der Übungsfirma bei der Groz Beckert KG sinnvoll und erfolgreich war. Diese Ausbildungsform soll die buchhalterischen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln, die die Auszubildenden dazu befähigen, ihrer späteren kaufmännischen Tätigkeit nachzugehen. In einer abschließenden Studie bei der Groz Beckert KG wird das entwickelte Evaluationsinstrument
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