Jugend ermöglichen! heißt mehr als berufliche Qualifizierung (be-)fördern
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- Damian Peters
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1 Jugend ermöglichen! heißt mehr als berufliche Qualifizierung (be-)fördern Die Verantwortung der Jugendsozialarbeit im Übergang Schule-Beruf Jugendhilfeplanung LWL-Jahrestagung 14./ in Münster Birgit Beierling PARITÄTISCHER GESAMTVERBAND
2 Jugend ermöglichen! - der 15. Kinder- und Jugendbericht die Jugendphase Das Jugendalter ist die zentrale Lebensphase, in der junge Menschen sich selbst in den sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Zusammenhängen unserer Gesellschaft platzieren. Jugend ist mit dem Übergang in die Volljährigkeit nicht beendet. Viele Übergangsschritte des Erwachsenwerdens haben sich zum Teil weit in das dritte Lebensjahrzehnt verschoben. Die Verantwortung der Jugendhilfe - und damit auch der Jugendsozialarbeit - ist hier groß und nicht mit der Volljährigkeit beendet! 2
3 Jugend ermöglichen! - der 15. Kinder- und Jugendbericht Jugend ermöglichen heißt, soziale Teilhabe von jungen Menschen sozial gerecht gestalten und die Bedingungen des Aufwachsens so zu gestalten, dass alterstypische Herausforderungen eigenständig und erfolgreich gemeistert werden können. Ermöglichung von Selbstpositionierung ist ein zentraler Bestandteil, um Zugänge zur demokratischen Mitgestaltung zu schaffen und soziale Veränderung zu ermöglichen. 3
4 Jugend ermöglichen! - der 15. Kinder- und Jugendbericht und seine Botschaften Es liegt in der öffentlichen Verantwortung des sozialen Rechtstaats allen jungen Menschen auch jungen Menschen in prekären Lebenskonstellationen - Jugend zu ermöglichen. Im Jugendalter sind vor allem Hilfen erforderlich, die an der sozialen Bewältigungslage des Jugendlichen oder jungen Erwachsenen ansetzen und zurückhaltend mit diagnostischen Zuschreibungen umgehen. Soziale Nachhaltigkeit zu erreichen, ist zwingend erforderlich. 4
5 Jugend ermöglichen! - der 15. Kinder- und Jugendbericht- Lebenslagen junger Menschen im 21. Jahrhundert Anhaltende soziale Ungleichheiten im Jugendalter Familiäre und regionale Herkunft, soziale Status, ethnische und nationale Zugehörigkeit, Geschlecht, aber auch die körperliche Verfasstheit entscheiden über Verteilung der sozialen Teilhabechancen und Ermöglichung von Jugend Pluralisierung des Jugendalters durch migrationsbedingte Vielfalt Zuwanderung und Fluchterfahrung gehören für viele Jugendliche und junge Erwachsene zu ihrer eigenen Lebenswirklichkeit Trotz Globalisierung und Digitalisierung der Welt prägt der Sozialraum das Alltagsleben junger Menschen nach wie vor stark 5
6 Kernherausforderungen des Jugendalters am Beginn des 21. Jahrhunderts Qualifizierung (allgemeinbildende, soziale und berufliche Handlungsfähigkeiten entwickeln) Selbstpositionierung (eine Balance zwischen subjektiver Freiheit und sozialer Zugehörigkeit ausbilden) Verselbständigung (Übernahme soziokultureller, ökonomischer und politischer Verantwortung) 6
7 Der 15. Kinder- und Jugendbericht soll anregen die Rahmenbedingungen für das Aufwachsen der nachfolgenden Generation zu verbessern und die Leistungsfähigkeit der Kinder- und Jugendhilfe zu steigern. 7
8 Erste Schritte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen des Aufwachsens von Jugendlichen Was können wir tun, um der Jugend von heute Jugend zu ermöglichen? Was können Sie als Jugendhilfeplaner/-innen tun? Anwalt/Anwältin für eine gelingende Jugendphase sein und das auch über die Volljährigkeit hinaus!!! 8
9 Erste Schritte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen des Aufwachsens von Jugendlichen Fragen stellen Soziale Dienste (Unterstützungsangebote) für Jugendliche und junge Erwachsene überprüfen und systematisch absichern Gibt es eine AG nach 78 zur Jugendberufshilfe, die das Zusammenspiel von SGB II,III und VIII prüft, Lücken entdeckt und dafür sorgt, dass alle Jugendlichen gefördert werden können? Welche Erkenntnisse gibt es vor Ort über die Lebenslagen junger Menschen in der Region (Gesundheitsbericht, Bildungsbericht, Arbeitsmarktbericht etc.) 9
10 Die Leistungsfähigkeit der Kinderund Jugendhilfe /Jugendsozialarbeit steigern vorhandene Informationen aus anderen Fachgebieten nutzen Welche Informationen gibt es in der Region über den Gesundheitszustand über das Armutsrisiko über den Bildungsstand /die Schulbildung über prekäre Lebenskonstellationen über die Wohnsituation von Jugendlichen /jungen Erwachsenen? Welche Unterstützungsnotwendigkeiten lassen sich daraus ableiten? 10
11 Die Leistungsfähigkeit der Kinderund Jugendhilfe /Jugendsozialarbeit steigern vorhandene Informationen aus anderen Fachgebieten nutzen Welche Leistungen erbringt die Agentur für Arbeit vor Ort (SGB III)? Welche Leistungen erbringt das Jobcenter vor Ort SGB II)? Welche Unterstützungsangebote werden darüber hinaus durch das SGB VIII benötigt, um die Entwicklung von allgemeinbildenden, sozialen und beruflichen Handlungsfähigkeiten zu fördern? 11
12 Erste Schritte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen des Aufwachsens von Jugendlichen Fragen stellen Berücksichtigen die vorhandenen Förderangebote nur die berufliche und persönliche Qualifizierung oder fördern sie auch die Fähigkeit zur Selbstpositionierung und die zur Verselbständigung? Welche weiteren Förderangebote werden benötigt? Was wünschen sich junge Menschen auf diesem Weg (Partizipation)? 12
13 Erste Schritte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen des Aufwachsens von Jugendlichen - Aufgaben Jugendhilfeausschuss reaktivieren Lebenssituationen von Jugendlichen /jungen Erwachsenen thematisieren Die Notwendigkeit von Jugendhilfeangeboten in der Jugendphase thematisieren Über Förderangebote für Jugendliche im Übergang Schule-Beruf berichten 13
14 Erste Schritte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen des Aufwachsens von Jugendlichen - Aufgaben AGen nach 78 SGB VIII zur Jugend(berufs)förderung einrichten oder beleben Konkrete Jugendhilfeplanung erweitern / verbessern Die Jugendsozialarbeit neben der Jugendarbeit - verlässlich in die Jugendhilfeplanung mit aufnehmen Beitrag des SGB VIII im Rahmen von rechtskreisübergreifender Zusammenarbeit überprüfen und einbringen 14
15 Die Leistungsfähigkeit der Kinderund Jugendhilfe/Jugendsozialarbeit steigern gemeinsam Ideen entwickeln Diskurs anregen Was kann die Jugendhilfe / Jugendsozialarbeit dazu beitragen, allen Jugendlichen/jungen Erwachsenen Jugend zu ermöglichen und ihnen Verselbständigung, Selbstpositionierung und Qualifizierung zu ermöglichen? Welche Unterstützung brauchen junge Menschen in ihrer Region, um diese Herausforderungen zu bewältigen? 15
16 Die Leistungsfähigkeit der Kinderund Jugendhilfe/Jugendsozialarbeit steigern gemeinsam Ideen entwickeln Welche Ideen gibt es in der Region, Förderangebote für junge Menschen aus prekären Lebenslagen zu gestalten? Welche Ideen gibt es schwer erreichbare Jugendliche anzusprechen und zu fördern? Was kann vor Ort für eine bessere Demokratiebildung von jungen Menschen getan werden? Wie kann ein diversitätsbewusstes Verständnis der Jugendphase befördert werden? 16
17 Jugend ermöglichen! heißt mehr als berufliche Qualifizierung(be-)fördern Die Aufgabe des Sozialstaats, allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen gleichberechtigten Zugang zu sozialen, bildungsbezogenen und beruflichen Perspektiven zu ermöglichen, kann daher als gerechtigkeitspolitische Nagelprobe des Sozialstaats angesehen werden. Es wird deshalb entscheidend sein, wie es gelingt, dass Jugendliche und junge Erwachsene in prekären Lebenskonstellationen sozial gerecht behandelt werden und inwieweit auch ihnen Jugend ermöglicht wird. 15. Kinder- und Jugendbericht, Seite
18 ABSCHLUSSFOLIE Fragen? Gerne! Danke für das aufmerksame Zuhören! Birgit Beierling Stellvertretende Sprecherin des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit und Referentin für Jugendsozialarbeit beim Paritätischen Gesamtverband Telefon:
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