Übergänge von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Ausbildung
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- Birgit Bauer
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1 Übergänge von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Ausbildung Forschungstag 2012: Migrationspotenziale Potenziale von Migranten, BAMF, Kirsten Bruhns, Deutsches Jugendinstitut
2 Gliederung 1. Daten zur Bildung und Ausbildung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bzw. ausländischen Jugendlichen. 2. Perspektiven auf die Ausbildungschancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Individuelle oder strukturelle Erklärungen? 3. Potenziale von Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Anhaltspunkte und Stellenwert 2
3 Ausländische Jugendliche haben häufiger keinen Schulabschluss oder einen Hauptschulabschluss als deutsche Jugendliche 50 Schulabschlüsse ausländischer und deutscher Schulabsolventen allgemeinbildender Schulen 2008/2009 (in %) ohne Hauptschul- Hauptschul- Realschul- (Fach-) Hochschulabschluss abschluss abschluss reife Deutsche Ausländer/innen Quelle: Mikrozensus, Zweiter Integrationsindikatorenbericht 2011, S. 38, eigene Darstellung 3
4 Deutsche und ausländische Anfänger/innen nach Sektoren, 2009 (in %) Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt 2011; Integrierte Ausbildungsberichterstattung 2009; eigene Berechnungen und Darstellung HZB = Hochschulzugangsberechtigung 4
5 Verteilung der Anfänger/innen auf die Sektoren* des beruflichen Ausbildungssystems nach Staatsangehörigkeit, 2009 (in %) Ausländer/ innen Deutsche % 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Vollqualif. Berufsausbildung Integration in Ausbildung Erwerb HZB Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt 2011; Integrierte Ausbildungsberichterstattung 2009; eigene Berechnungen und Darstellung HZB = Hochschulzugangsberechtigung * ohne Studium 5
6 25- bis 35-Jährige mit Migrationshintergrund haben häufiger keinen beruflichen Abschluss als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund Berufliche Bildungsabschlüsse 25- bis unter 35-Jähriger nach Migrationshintergrund und Migrationserfahrung, 2009 (in %) Mit beruflichem Bildungsabschluss Ohne Abschluss Ohne Migrationshintergrund Mit Migrationshintergrund Ohne eigene Migrationserfahrung Eigene Migrationserfahrung Quelle: Mikrozensus. Statistisches Bundesamt
7 Perspektiven auf die Ausbildungschancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund: Individuelle oder strukturelle Erklärungen? Erklärungsansätze für geringere Chancen der Einmündung in Ausbildung von Jugendlichen mit als ohne Migrationshintergrund: Strukturelle Faktoren (Wirtschaftliche Entwicklung, regionales Ausbildungsplatzangebot, Ausbildungsplatznachfrage...) Institutionelle Faktoren (Selektionsmechanismen in Schule und Ausbildung) Individuelle Ressourcen (kulturell, sozial, ökonomisch) Individuelle Leistungen (Schulnoten, Schulabschlüsse) Individuelle Zugehörigkeit: Migrationshintergrund 7
8 Gegen Defizitorientierungen und Etikettierungen: Der Blick auf individuelle Potenziale von Jugendlichen mit Migrationshintergrund Spezielle Potenziale: Lebensweltliche Aneignung Mehrsprachigkeit Interkulturelle Kompetenz Allgemeine Potenziale: Lebensweltliche und formale Aneignung Leistungsfähigkeit Anhaltspunkte: Erfolge in Schulbildung und Ausbildung Personale und soziale Kompetenzen (Aus-)Bildungsorientierung, Engagement zur Realisierung von Zielen/Plänen 8
9 Potenziale: Muttersprachliche Kompetenzen Ausländische Beschäftigte nutzen ihre muttersprachlichen Kompetenzen in der Arbeitswelt Sie verfügen damit über ein höheres Potenzial an Grund- oder Fachkenntnissen in einer anderen Sprache (außer Englisch) als deutsche Beschäftigte 46% der ausländischen Erwerbstätigen brauchen gegenüber 29% der deutschen Grund- oder Fachkenntnisse in einer anderen Sprache außer Englisch in ihrem Beruf (Settelmeyer 2011; Granato 2008) Es gibt keine Forschung zur Relevanz solcher (mutter)sprachlichen Kompetenzen in der Ausbildung und zu derartigen Kompetenzen bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund 9
10 Potenzial: Interkulturelle Kompetenz Lebensweltlich erworbene interkulturelle Kompetenzen erweisen sich in unterschiedlichen Berufen im Umgang mit Kunden und in der betrieblichen Zusammenarbeit als wichtig und nützlich Keine Untersuchungen zum Einsatz von interkulturellen Potenzialen im Übergang von der Schule in die Ausbildung Interkulturelle Kompetenzen gewinnen angesichts der kulturellen Pluralisierung von Gesellschaft und Arbeitswelt an Gewicht Lebensweltliche Qualifikationen müssen durch berufsfachliche Qualifikationen gestärkt werden 10
11 Potenzial: Leistungsfähigkeit Der Anteil ausländischer Jugendlicher ohne Schulabschluss ist gesunken Der Anteil ausländischer Jugendlicher mit mittlerem oder höherem Schulabschluss ist gestiegen 11
12 Schulabschlüsse ausländischer und deutscher Schulabsolventen allgemeinbildender Schulen, 2004/ /2009 (in %) Deutsche Ausländer/innen 50-4% -6% % +10% 30-16% % +28% ohne Hauptschul- Realschul- (Fach-)Hoch- ohne Hauptschul- Realschul- (Fach-) Hauptschul- abschluss abschluss schulreife Hauptschul- abschluss abschluss Hochschulabschluss abschluss reife Schulabschlussjahr 2004/2005 bis 2008/2009 Quelle: Zweiter Integrationsindikatorenbericht, S. 37, eigene Darstellung 12
13 Verbleib der Bewerber/innen auf einen Ausbildungsplatz zum Jahresende 2010 nach Schulabschluss und Migrationshintergrund (in %) Fachhochschul-/ Hochschulreife Mit MH Ohne MH Mittlerer Schulabschluss Mit MH Ohne MH Maximal Hauptschulabschluss Mit MH 26 Ohne MH % 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Betriebliche Ausbildung Schulberufausb., sonstige Berufsausb. Außerbetriebliche/schulische Ausbildung Studium Anderer Verbleib, keine vollqualif. Ausb. Quelle: BIBB-Schulabgängerbefragung 2010, gewichtete Daten, Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2011, eigene Darstellung 13
14 Potenziale von Jugendlichen mit Migrationshintergrund entwickeln und sichtbar machen ein Weg neben anderen zur Verbesserung der Ausbildungschancen Institutionelle und strukturelle Rahmenbedingungen verbessern Ressourcen stärken Individuelle Potenziale entwickeln 14
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 15
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