Pj. auf den Bahamas Christoph Grechenig

Transkript

1 Pj. auf den Bahamas Christoph Grechenig The University of the West Indies Princess Margaret Hospital Nassau, Bahamas

2 Organisation Wir, Matthäus Schwaiger und ich, haben etwa 1 Jahr vor unserem geplanten Auslandsaufenthalt damit begonnen diverse Krankenhäuser in verschiedenen Ländern anzuschreiben. Prinzipiell wollten wir in ein englischsprachiges Land mit angenehmen klimatischen Verhältnissen. Nach längerem Abwegen haben wir uns für die Bahamas mit der University of the West Indies entschieden. Die Organisation verlief eigentlich recht unkompliziert, wobei es sich etwas in die Länge zog. Unsere Kontaktperson der UWI war Miss Tanya Kelly, die unter der -Adresse fmsuwibahamas@coralwave.com erreichbar ist. Wir informierten uns über einen möglichen Praktikumsplatz für das 1. Tertial (Chirurgische Fächer, Anästhesie) in unserem gewünschten Zeitraum. Kurze Zeit später bekamen wir eine Antwort mit den Unterlagen, die für eine Praktikumsbewerbung erforderlich sind. Dazu gehören neben einem Motivationsschreiben, einer Kopie des Reise- und Impfpasses auch ein Sprachnachweis für Englisch und ein Empfehlungsschreiben des Dekans unserer Universität. Zu beachten ist, dass man sich für Praktikumsplätze auf den Bahamas erst frühestens 9 Monate vor Antritt bewerben kann. Nach einiger Zeit bekamen wir beide ein Bestätigungsschreiben des Universitäts-Dekans Dr. Robin Roberts und konnten beginnen, unseren Aufenthalt zu planen. Wohnen Es wurden zwar einige Pensionen und Appartements von der Uni empfohlen, doch entschieden wir uns, da wir doch knapp 7 Wochen auf Bahamas verbrachten, selbst auf Wohnungssuche zu gehen. Wir entschieden uns dazu auf Airbnb auf die Suche zu gehen. Relativ rasch fanden wir im Internet ein nettes Appartement mit guter Lage, guten Bewertungen und für Bahamas-Verhältnisse akzeptablen Preis. Das kleine Appartement war etwa 25min zu Fuß von der Innenstadt entfernt, wobei gleich in der Nähe der Whg eine Bushaltestelle war. Sehr angenehm war auch, dass ein kleiner Supermarkt rund 10min entfernt war. Jeder von uns hatte ein eigenes Zimmer, dazu kam ein gemeinsames Wohnzimmer, Küche und Bad/WC. Unsere Vermieterin, die direkt neben uns wohnte, war sehr nett und half uns wo sie nur konnte. Wir konnten ihr gratis unsere Wäsche zum waschen vorbeibringen und an Feiertagen bekamen wir ein typisch Bahamian Festessen.

3 Das Appartement ist unter folgender Internet-Adresse aufrufbar: ut= &guests=2&s=0_lm. Praktikum Am ersten Praktikumstag mussten wir uns um 8 Uhr im Sekretariat der Dekans einfinden, um von Ms Tanya Kelly und Mrs Barnes eingeführt zu werden. Wir mussten ein Passbild abgeben, damit unser Klinik-Ausweis gedruckt werden kann. Danach begleitete uns Mrs. Barnes zu unseren zuständigen Kontaktpersonen. Sie stelle mich den einheimischen Studenten/-innen vor, die zu der Zeit das Blockpraktikum Anäasthesie absolvierten. Ich begleitete ihn auf die Anästhesie wo ich der zuständigen Ärztin Karen Rowe vorgestellt wurde. Anschließend bekam ich kurz eine Führung durch das Krankhaus und wurde im OP eingewiesen und einem Anästhesisten zugeteilt. Grundsätzlich begann der Arbeitstag je nach OP-Plan zwischen 8-9:30, allerdings änderte sich dieser fast jeden Tag. Nur weil am Op-Plan Start 8uhr steht, muss das nicht heißen, dass die erste OP auch wirklich um 8 beginnt. Deshalb war es manchmal auch so, dass ich in der Früh meinen Kollegen auf der chirurgischen Visite begleitete. Grundsätzlich durfte man als Student sehr viel machen. Zu den täglichen Aufgaben gehörten präoperative Untersuchungen, Ein bzw. Ausleiten der Narkose (Intubieren etc.) und sonst übliche Tätigkeiten die auf der Anästhesie anfielen. Gegen Mittag traf man die restlichen Studenten in der Cafetaria und aß zu Mittag. Meistens gab es Chicken mit Beans and Rice um zirka 5 Dollar, was für Bahamas-Verhältnisse wirklich sehr billig ist. Auf dem Gelände der Klinik gab es außerdem die Students Lounge, wo wir fast jeden Tag mit electives aus anderen Ländern die Mittagspause genießen konnten. Je nach Op-Plan endete der Arbeitstag zwischen 15-17Uhr, wobei es überhaupt kein Problem war, einmal etwas früher zu gehen. Sie waren da sehr flexible und verständnisvoll.

4 Krankenhaus In Nassau, der Hauptstadt der Bahamas, gibt es 2 größere Krankenhäuser. Das PMH und das Doctors Hospital. Wir waren im öffentlichen PMH tätig, das für zirka 450 stationäre Patienten konzipiert ist.. Die Patientenzimmer umfassten meist Betten, was für uns in Österreich, mit maximal 6 Patienten pro Zimmer, nicht wirklich vorstellbar ist. Da vor etwa 2 Jahren der gesamte Op-Trakt neu gebaut wurde, waren die OP-Räumlichkeiten auf neuestem Stand. An was ich mich erst gewöhnen musste, waren die Hygienemaßnahmen. Aus Österreich war ich es gewohnt, dass an jeder Ecke eine Behälter zur Händedesinfektion bereit stand. Auf den Bahamas wurde nur mit reiner Seife desinfiziert. Selbst die chirurgische Händedesinfektion wurde Großteils mit Seife durchgeführt, was mich anfangs sehr verwunderte. Als ich einen einheimischen Arzt darauf ansprach, erklärte er mir, dass ihre Post/Präoperative Infektionsrate nicht erheblich höher sei, als in Europa. Ich war überrascht wie gut vorbereitet die einheimischen Studenten zu ihren Praktika erschienen. Theoretisch wie auch Praktisch wurden sie sehr gut ausgebildet.

5 Bahamas Die Bahamas sind ein Inselstaat mit knapp 700 Inseln, von denen nur ca. 30 bewohnt sind. Nassau ist die Hauptstadt der Bahamas mit Einwohnern. Nassau liegt auf der Insel New Providence, die durch eine große Brücke mit Paradise Island in Verbindung steht. Paradise Island besteht aus Luxushäusern, riesigen Hotelkomplexen und schönen Stränden. Das Zentrum Nassaus liegt direkt neben dem für Kreuzfahrtschiffe installierten Hafen und ist demnach sehr touristisch angelegt. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass die Bahamas zu den Entwicklungsländern gehören, was man sofort bemerkt, wenn man im Landesinneren unterwegs ist. Grundsätzlich muss man erwähnen, dass das Leben auf den Bahamas sehr teuer ist, ca. um 1/3 teurer als in Österreich. Besonders merkt man das anhand der Lebensmittelpreise. Insgesamt ist Nassau ziemlich klein, deshalb nutzten wir die 9 Wochen um möglichst viel von den Bahamas zu erkunden. Wir entschlossen uns zu den Exumas zu reisen um dort die weltbekannten schwimmenden Schweine zu besuchen. Außerdem besuchten wir Harbour Island, dem Ort mit dem wohl schönsten Sandstrand. Außerdem nutzten wir die Nähe zu Florida, um ein Wochenende nach Miami zu fliegen um uns dort eine NHL Playoff Spiel anzuschaun.

6 Persönliche Motivation und Fazit Alles in Allem war die Zeit auf den Bahamas eine tolle Erfahrung, in jeglicher Hinsicht. Sowohl im Krankenhaus, als auch in der Freizeit, hatte man die Möglichkeit neue und einprägsame Sachen zu erleben. Hauptgrund für das Auslandspraktikum war das Verlangen eine neue Kultur kennen zu lernen und mein English zu verbessern, da es in der heutigen Zeit von immenser Bedeutung ist, gewisse Sprachkenntnisse zu haben.