Mobilität von Studierenden mit Behinderung an der Philipps-Universität Marburg
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- Franka Fromm
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1 Mobilität von Studierenden mit Behinderung an der Philipps-Universität Marburg Tagung der Leiterinnen und Leiter der Akademischen Auslandsämter und der Ausländerbeauftragten der deutschen Hochschulen Philipps-Universität Marburg 12. November 2015
2 Philipps-Universität Marburg Gegründet 1527 als erste protestantische Universität Volluniversität mit 16 Fachbereiche Aktuell ca Studierende ca. 10% ausländische Studierende sowie 7% Bildungsausländer/innen
3 Behinderte und chronisch kranke Studierende in Deutschland Der Anteil Studierender mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung bzw. einer studienerschwerenden Gesundheitsbeeinträchtigung liegt bei 7-8%, bei ca. 2% bedeutet dies eine sehr starke Studienerschwernis. Behinderung oder chronische Erkrankung hat Einfluss auf den Studienverlauf: Studienzeitverlängerung, Studienunterbrechung, Fachwechsel und Abbruch kommen deutlich häufiger vor als bei Studierenden ohne Beeinträchtigung; Behinderte oder chronisch kranke Studierende leiden wesentlich häufiger als gesunde Studierende unter starken Belastungen im Studium: Leistungsanforderungen, Anonymität, Zeitdruck, finanzielle Situation, unsichere Berufsaussichten, fehlende Partnerschaften etc. (Deutscher Studierendensurvey (DSS), BMBF 2014)
4 Studierende mit Behinderung an der Philipps-Universität Marburg Ca. 15% der Marburger Studierenden haben eine gesundheitliche Beeinträchtigung; davon ca. 150 blinde und hochgradig bis wesentlich sehbehinderte Studierende damit ist die Philipps-Universität Marburg die Hochschule mit dem größten Anteil an sehgeschädigten Studierenden; mindestens 30 auf den Rollstuhl angewiesene und weitere ca. 40 stark gehoder mobilitätsbehinderte Studierende dies repräsentiert die größte Anzahl stark Körperbehinderter an einer bundesdeutschen Hochschule (Servicestelle für behinderte Studierende, Philipps-Univ. Marburg).
5 Standortvorteil Marburg Zwei Einrichtungen, die Marburg als Studienort für Menschen mit Behinderung besonders attraktiv machen: >> Blindenstudienanstalt >> Konrad-Biesalski-Haus
6 Blindenstudienanstalt Marburg blista Deutsche Blindenstudienanstalt e.v. (gegründet 1916) Carl-Strehl-Schule Gymnasium, Fachoberschulen, berufliche Schulzweige und IT-Ausbildungen für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler >> jährlich ca Schulabgänger mit Hochschul- oder Fachhochschulreife
7 Konrad-Biesalski-Haus des Studentenwerks Marburg Integratives Wohnen für Studierende mit Behinderung Gegründet 1969, Träger: Studentenwerk 78 Wohnheimplätze, 77 davon behindertengerecht Wohnen und pflegerische Betreuung aus einer Hand Als Positivbeispiel für gelebte Inklusion 2011 von der Bundesregierung in die Landkarte der inklusiven Beispiele aufgenommen Aktuelle Belegung: 31 körperbehinderte und 47 nicht-behinderte Studierende
8 Beratungs- und Unterstützungsangebote für Studierende mit Behinderung an der Philipps-Universität Marburg 1. "Servicestelle für behinderte Studierende" (SBS) (seit 1987): Teilbereiche: Sehgeschädigte Körperbehinderte Hörgeschädigte (seit 1996) 2. International Office Beratung zur Auslandsmobilität, Schnittstelle zu den Fachbereichen sowie Partnerinstitutionen, Willkommens- und Orientierungsangebote für ausländische Studierende 3. Studentenwerk Marburg Serviceleistungen & Beratungsangebote, studentisches Wohnen
9 Beratungs- und Unterstützungsangebote für Studierende mit Behinderung an der Philipps-Universität Marburg Service für sehgeschädigte Studierende Speziell ausgestattete PC-Arbeitsplätze an verschiedenen Standorten in der Universität (Bildschirmlesegeräte, Kaltlichtleuchten, etc.) Transportable Bildschirmlesegeräte, ausleihbar für Prüfungen etc. Studienhelfer (z.b. Studienassistenz; Mensa-Begleitservice)
10 Beratungs- und Unterstützungsangebote für Studierende mit Behinderung an der Philipps-Universität Marburg Service für körperbehinderte Studierende Behindertengerechtes Wohnen im Konrad-Biesalski-Haus Fahrdienst Persönliche Assistenzen
11 Internationale Mobilität von Studierenden mit Behinderung der Philipps-Universität Marburg Auslandsmobilität an der Philipps-Universität Marburg 2014/15: 650 Mobilitäten Outgoing, davon 455 ERASMUS Mobilitäten von Studierenden mit Behinderung >> 1-2 pro Hochschuljahr (Studierende, die Sondermittel beantragen) >> Mobilität von Studierenden mit Behinderung findet primär im Rahmen des ERASMUS-Programms statt
12 Beratung und Vorbereitung internationaler Mobilität Wichtige Schritte vor der Mobilität Bedarfsermittlung (z. B. Mobilitätstraining für Studierende mit Sehbehinderung; Betreuungsbedarf in Studium und Alltag für körperbehinderte Studierende; barrierefreies Wohnen) Unterstützung bei der Beantragung finanzieller Fördermittel (z.b. ERASMUS-Sondermittel für behinderungsspezifische Mehrkosten; Sozialamt; Auslands-BAföG; KV etc.) Absprachen mit der Gasthochschule bzw. dem Praktikumsgeber Praktikum in Krakau (Goethe-Institut) 2011/12
13 Betreuung ausländischer Studierender mit Behinderung ERASMUS-Studium in Marburg 2014/15 Möglichst vor dem Aufenthaltsbeginn (je nach Bedarf) zu organisieren: barrierefreie Unterkunft barrierefreie Unterrichtsräume persönliche & akademische Assistenzen technische Hilfsmittel Einbindung in Willkommensangebote (Orientierungsprogramm etc.)
14 Betreuung ausländischer Studierender mit Behinderung Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren (Studierende, Heimathochschule; SBS; Studentenwerk; Fachbereich) Einbindung in bestehende Strukturen (Orientierungsprogramme; vorbereitender Sprachkurs & Kulturprogramm; Betreuung im Fachbereich) Bereitschaft, sich auf die individuelle Herausforderung einzulassen Kommunikation!!
15 Betreuung ausländischer Studierender mit Behinderung
16 Betreuung von chronisch kranken Studierenden Betreuungsbedarf muss klar ermittelt werden Kooperation mit SBS, evtl. Psychotherapeutischer Beratungsstelle (PBS), ärztlichen Diensten Foto: Heike Bartels, Univ. of Nottingham Aktuelles Beispiel: ERASMUS-Student aus Großbritannien (WS 2015/116 & SoSe2016) schwerbehinderter Student mit bi-polarer Erkrankung >> Organisation psychologischer Betreuung rechtzeitig vor Beginn der Mobilität >> Organisation der akademischen Assistenz >> Kontinuität der Kommunikation/Betreuung; teilweise erschwerte Kommunikation
17 Internationale Mobilität von Studierenden mit Behinderung Fazit Internationale Mobilität bedeutet für Studierende mit Behinderung eine große Chance auf Unabhängigkeit und Selbständigkeit, außerdem eine wichtige Qualifizierung für den Berufseinstieg Zentral ist die Kooperation aller Beteiligten und eine frühzeitige Kommunikation und Organisation Eine Unterstützung der Studierenden ist im Rahmen bestehender Beratungs- und Betreuungsstrukturen weitgehend möglich Ein großer Teil der Organisation wird von den Studierenden selbst geleistet
18 Internationale Mobilität von Studierenden mit Behinderung Es war wirklich die beste Entscheidung, die ich treffen konnte und es hat mein Leben komplett verändert. Die Menschen, die Mentalität sind so offen und warmherzig, sodass ich mich gar nicht mehr behindert gefühlt habe. (Studentin der Anglistik in Großbritannien 2014/15)
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Philipps-Universität Marburg Internationale Angelegenheiten und Familienservice Deutschhausstr , D Marburg
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