Pflanzenschutzamt Berlin
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- Peter Brahms
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1 Pflanzenschutzamt Berlin Grünes Blatt Berlin Fachinformation Pflanzenschutz für den Dienstleistungsgartenbau vom Die Frühjahrsblüher Schneeglöckchen, Krokusse, frühe Tulpen u.a. haben in diesem Jahr eine lange Blühperiode, aber durch die noch kühlen Nachttemperaturen ist der Gehölzaustrieb bislang sehr verhalten. Mit dem Sonnenschein und Temperaturen des vergangenen Wochenendes hat die Natur einen deutlichen Schub bekommen. So schreitet der Austrieb voran. Forsythien stehen in Blüten und Sträucher wie z.b. Falscher Jasmin oder Schneebeere beginnen ihr Blattwerk auszubilden. Abb. 1:Krokuswiese im Botanischen Garten Abb. 2: Blühende Forsythia Hygiene- und Pflegearbeiten in den Beständen Mit dem Beginn des Vorfrühlings werden Staudenrabatten und andere Pflanzflächen von totem und krankem Pflanzenmaterial befreit. Trockenes Material wird herausgeschnitten und entfernt. Ebenso wird mit Laub, das zur Abdeckung verwendet wurde, verfahren. Auf den ersten Blick sehen die gesäuberten Flächen oft etwas kahl aus (Abb. 3). Dies ändert sich in der Regel sehr schnell durch den Austrieb und außerdem werden durch diesen Pflegegang mögliche Infektionsherde entfernt. Abb. 3:Staudenfläche nach dem Rückschnitt Abb. 4: Nährstoffmangel bei Rhododendron Pflanzenschutzamt Berlin, Mohriner Allee 137, Berlin Internet: Bildnachweis: Pflanzenschutzamt Berlin
2 Pflanzenschutzamt Berlin, Grünes Blatt Berlin vom Seite 2 von 5 Jetzt zum Austriebe sollten Pflanz- und Gehölzflächen mit Nährstoffen versorgt werden. Ebenso sollte auch für Heckengehölze eine Düngegabe in Betracht gezogen werden. Dies gilt besonders für solche Hecken, die häufig ein stiefmütterliches Dasein führen. Bei der Pflanzung und in den ersten Jahren danach werden diese meist noch ausreichend gepflegt. Mit zunehmender Lebensdauer verkahlen diese jedoch häufig aufgrund von Konkurrenz um Wasser- und Nährstoffe, aber auch durch Lichtmangel zusehends und erfüllen dadurch ihren Zweck (Sichtschutz) meist nur noch unzureichend. Bei akutem Nährstoffmangel, wie häufig bei Rhododendron (Abb. 4) sichtbar, ist es mit einer Nährstoffgabe allein nicht getan. Langsam, aber kontinuierlich fließende Dünger ggf. in Kombination mit Hornspänen haben sich bewährt. Ebenso hat das Einarbeiten von Bodenaktivatoren, wie sie von unterschiedlichen Herstellern angeboten werden, positive Effekte auf das Bodenleben und die Erschließung der Nährstoffe. Darüber hinaus tragen Präparate auf Algenbasis zur Stabilität des ph-wertes bei. Folgende Maßnahmen haben sich besonders bei ungünstigen Standorten bewährt: Einsatz von.. Pflanzenstärkungsmitteln: z.b. Vitanica Bodenverbesserungsstoffen: z.b. Bodenaktivator Algenprodukten: u.a. Turf-Algin Zielgerichtete Düngung, auch Blattdüngung Bodenhilfsstoffe (nur wirksam bei Substraten/Böden mit ausreichend Sauerstoff) Tab. 1: Einsatzmöglichkeiten von Bodenhilfsstoffen Präparat Organismus/Inhaltsstoffe Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen RhizoVital 42 FZB24 Bacillus subtilis Bacillus amyloliquefaciens bodenbürtige Erreger, Fusarium Poradix Pseudomonas spp. Phytium spp., Rhizoctonia, Fusarium Salvidia Pseudomonas trivialis Bodenbürtige Krankheitserreger Promot Trichosan Trichostar TRI 002 TRI 003 BioHealth WSG Trichoderma harzianum Trichoderma kongii Bacillus s. Trichoderma h. Algen, Huminsäuren Bodenbürtige Pilze, Botrytis Bessere Bewurzelung Stress (Trockenheit, Salz) Bessere Nährstoffaufnahme ph-wert Stabilisierend Tmix plus Trichoderma, Pseudomonas, Streptomyceten, Bacillus, Mykorrhiza Pythium, Fusarium, Botrytis, Phytophthora Bessere Nährstoffaufnahme Bessere Bewurzelung Höhere Stresstoleranz (Trockenheit, Salz)
3 Pflanzenschutzamt Berlin, Grünes Blatt Berlin vom Seite 3 von 5 Pflege von Rasenflächen Rasenflächen bedürfen nach dem Winter einer guten Pflege. Moos und eine starke Regenwurmaktivität weist meist auf feuchte und sehr dichte Flächen hin. Gräser haben hier Schwierigkeiten und eine dichte Grasnarbe ist in der Regel nicht vorhanden. Hier gilt es bessere Bedingungen für die Rasenwurzeln zu schaffen. Je nach Fläche kann Vertikutieren, Aerifizieren, Besanden, Nach- oder Neueinsäen notwendig sein. In der Folge ist auf eine gute und ausgeglichene Nährstoff- und Wasserversorgung zu achten. Auch hier gilt es vorerst noch abzuwarten. Die Flächen müssen abgetrocknet sein und die Temperaturen sollten ein Graswachstum ermöglichen. Abb. 5: Verdichtete Rasenfläche und Regenwurmhäufchen Abb. 6: Regenwurmhäufchen im Detail Bei Rasenflächen, die schlecht durch die Wintermonate gekommen sind, sollten je nach Witterungsverlauf durch entsprechende Maßnahmen auf die Saison vorbereitet werden. So wird der alte Rasenfilz durch Vertikutieren entfernt. Dies verringert die Neuinfektionen mit Pilzkrankheiten und die Graspflanze bekommt wieder mehr Sauerstoff an die Wurzel, wodurch die Widerstandskraft der Pflanze gegenüber Schadorganismen und Wildkräuter erhöht wird. Auch unerwünschte Konkurrenten des Rasens um Wasser und Nährstoffe wie Moose, Algen und Wildkräuter werden reduziert. Abb. 7: Vermooste Fläche mit abgestorbenen Gräsern Abb. 8: Verunkrautete Rasenflächen Eine verdichtete Grasnarbe kann zusätzlich durch Aerifizieren belüftete werden. Je nach Größe der Rasenfläche eignen sich dazu spezielle Aerifiziergeräte die mittels sog. Hohlspoons ca. 10 cm tiefe Löcher in den Boden stechen. Kleinere Flächen können mittels einer Grabe- oder Heugabel belüftet werden. Bei dieser Maßnahme wird auch der Bildung von Hexenringen vorgebeugt, bzw. das Myzel bestehender Hexenringe (beeinträchtigen die Wasseraufnahme des Rasens) durchstochen.
4 Pflanzenschutzamt Berlin, Grünes Blatt Berlin vom Seite 4 von 5 Anschließend sollte der Rasen besandet werden. Es eignet sich gewaschener Quarzsand mit einem hohen Fein- und Mittelsandanteil. Dies führt zu einer verbesserten Bodenstruktur, die die Rasenwurzeln anregen in tiefere Bodenschichten vorzudringen. Bei kleineren Ausfallstellen im Rasen lohnt es sich die obere Schicht zu entfernen und mit sandigem Substrat und Rasensaat (ca g/m 2 Regenrationsmischung) wieder nachzusäen. Um bestmögliche Anwuchsergebnisse zu erzielen, sollte die Nachsaat die ersten 3-4 Wochen stets feucht gehalten werden. Abhängig vom weiteren Witterungsverlauf sollte nach dem ersten Rasenschnitt der Rasen eine Düngergabe erhalten. Durch eine optimierte Nährstoffversorgung wird das Risiko von Pilzkrankheiten im Rasen deutlich reduziert und eine gesunde, dichte Grasnarbe entsteht. Buchsbaum auf Befall durch den Buchsbaumzünsler kontrollieren Symptome am Buchsbaum: L4 L1 L3 Abb. 9: Raupenstadien des Buchsbaumzünslers Abb. 10: abgeschabte Blattoberseite, papierähnliches Aussehen Abb. 11: Schabefraß Abb. 12: papierartige Blätter Abb. 13: Fraß u. Gespinste Abb. 14 u. 15: Gespinstbildung und zusammenkleben der Blätter, Kotkrümmel Lebensweise des Buchsbaumzünslers Zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers besteht neben mechanischen Maßnahmen, wie Absammeln und Schnitt auch die Möglichkeit einer Pflanzenschutzmittelanwendung. Folgendes ist dabei zu beachten: nur Pflanzenschutzmittel gegen beißende Insekten, Schmetterlingsraupen, freifressende Schmetterlingsraupen können eingesetzt werden je nach Art der Fläche dürfen nur die Mittel eingesetzt werden, die für die jeweilige Fläche zugelassen bzw. genehmigt sind (Haus- u. Kleingarten, öffentliche Flächen ( 17), Betriebsgelände und Produktionsflächen) die entsprechenden Auflagen und Anwendungsbestimmungen sind einzuhalten Mittel wirken nur gegen die Larven, deshalb sind Terminspritzungen notwendig Die Präparate wirken nur auf die Larvenstadien. Eine Bekämpfung ist dann am erfolgreichsten, wenn sich zum Zeitpunkt der Behandlung die Raupen noch in den ersten Larvenstadien befinden. Dieses Stadium erreichen die Raupen in der Regel in der zweiten Aprilhälfte / Anfang Mai u. Anfang bis Mitte Juli.
5 Pflanzenschutzamt Berlin, Grünes Blatt Berlin vom Seite 5 von 5 Pflanzenschutzmaßnahmen: Schutz von Umstehenden und Anwohnern Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ist eine Abdrift von der behandelten Fläche ist grundsätzlich zu vermeiden. Zum Schutz von Umstehenden und Anwohnern in Wohngebieten, Garten-, Freizeit- und Sportflächen und auf Wegen sind ausreichende Abstände erforderlich. Bekanntmachung im Bundesanzeiger zu Mindestabständen vom Die Mindestabstände betragen bei Flächenkulturen: 2 m bei Raumkulturen: 5 m Auf folgenden Flächen müssen die Mindestabstände eingehalten werden: Grundstücke mit Wohnbebauung und Gärten Flächen für die für die Allgemeinheit bestimmt sind ( 17 PflaSchG), u.a. Parkanlagen, öffentliche Gärten, Sportplätze Wege, die von unbeteiligten Dritten genutzt werden Bei Wegen muss aber nicht generell der Mindestabstand eingehalten werden, sondern es ist ausreichend, wenn der Anwender bei Anwesenheit von z. B. Fußgängern anhält und wartet bis diese weit genug entfernt sind. Ist das geschehen, kann er seine Spritzarbeiten weiter fortsetzen.
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