Kooperative Vereine für den Naturschutz Landschaftspflegeverbände in Deutschland
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- Ilse Gärtner
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1 Kooperative Vereine für den Naturschutz verbände in Deutschland Dr. Jürgen Metzner (Geschäftsführer)
2 Inhalt Warum gründen Regionen eine kooperativ aufgebaute Organisation für? Rahmenbedingungen / Ist-Stand Deutschland Aufgabenbereiche eines verbandes Was ist empfehlenswert Was ist nicht empfehlenswert Ausblick
3 Warum gründen Regionen eine kooperativ aufgebaute Organisation für? Es gibt Herausforderungen - Es bedarf Lösungen Foto: Grothey
4 Kommunen und Naturschutzflächen im Kommunalen Besitz oft Pflegedefizit Es fehlt an Kapazitäten: an Personal, an fachlichem Know How, an Fördergeldern Umsetzungsdefizite bei gesetzlichen Vorgaben (z.b. Kompensation, Natura 2000) Nicht- umgesetzte Pläne in der Schublade (z.b. Entwicklungspläne) Kommunen wollen Landschaft als Grundlage für hohe Wohnqualität, Naherholung, Tourismus
5 Der Naturschutz und die Behördlicher Naturschutz Kapazitätsgrenze Pflegedefizite (teils auch auf Flächen der Naturschutzverbände) Neue Ideen und Projekt sollen umgesetzt werden Evtl. Stagnation bei Umsetzung von Projekten / Zielen Evtl. schwieriges Verhältnis zur Landwirtschaft Verbände evtl. schwieriges Verhältnis zur Kommunalpolitik
6 Landwirtschaft und Betriebe leben von der Landbewirtschaftung (Oft Verdienstmöglichkeiten im Vordergrund) Naturschutzleistungen keine Mitnahmeleistungen sondern Mehraufwand (Verdienstmöglichkeiten?) Betriebe besitzen Maschinen, Know How, Flächen Förderprogramme oft auf Landwirte ausgerichtet wichtiges wirtschaftliches Standbein
7 Länder und Müssen gesetzliche Naturschutzanforderungen gewährleisten (z.b. Natura 2000, WRRL) Verwalten wichtige Fördergelder (z.b. ELER) Entwickeln Strategien zu Sicherung der Biodiversität wichtiger Teil dieser Strategien Quelle DVS 2009
8 Lösungen Aufstockung Personal Untere Naturschutzbehörden Personal wird eher abgebaut, hoheitliche Aufgaben steigen Werden oft von Landwirten vor Ort als hoheitliche Institutionen wahrgenommen Akquise von Fördermitteln nur beschränkt möglich z.b. über Maschinenringe, Bauhöfe Fehlendes Fachpersonal für komplexe Naturschutzmaßnahmen i.d.r. Keine ganzheitlichen Lösungsansätze (von Biotoppflege zur Wertschöpfung, Projekte) Organisation über Naturschutzverbände, Landwirtschaftsorganisationen, Kommunale Zweckverbände Akzeptanzprobleme Umsetzung komplexere integrierte Projekte schwierig
9 verband: ein anspruchsvoller Weg Drei Grundprinzipien 1. Paritätische Zusammensetzung 2. Freiwilligkeit 3. Regionale Verankerung
10 Vorteil verband Ausschließlich für Projekte und Maßnahmenumsetzung zuständig Breite Akzeptanz Eigenständiger gemeinnütziger e.v. Enge Zusammenarbeit mit unteren Behörden möglich (Entlastung); Keine Übernahme hoheitlicher Aufgaben Breite Ausrichtung an Bedürfnisse in Regionen möglich Ist nicht auf Themen, Kulissen, etc. beschränkt Es existieren große Erfahrungswerte bei Etablierung und Bearbeitung wichtiger Themen
11 verbände beraten und organisieren Beweidung Mahd Ackermaßnahmen Entbuschung Gewässer- Moor-Renaturierung Pflanzungen Entbuschung Artenschutz Umweltbildung Inwertsetzung Mahd Erholung Im Rahmen z.b. von: Natura 2000, WRRL, A&E (PIK, Ökokonto), Klimaschutz, Nutzen aller möglichen Finanzierungsmöglichkeiten
12 verbände beraten Der Erfolg von Naturschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft ist eng mit Beratung der Betriebsleiter verbunden. Je intensiver die Beratung, um so effizienter können die Naturschutzmaßnahmen durchgeführt werden, um so mehr wird naturschutzfachlich erreicht, um so besser werden die Naturschutzprogramme beworben, um so mehr werden die Behörden entlastet, um so mehr sinken die Anlastungsrisiken der Landwirte / Schäfer.
13 Themen des Kooperativen Naturschutzes
14 Verankerung im BNatSchG (Kap.1, 3) Mit der Ausführung landschaftspflegerischer und -gestalterischer Maßnahmen sollen die zuständigen Behörden nach Möglichkeit landund forstwirtschaftliche Betriebe, Vereinigungen, in denen Gemeinden oder Gemeindeverbände, Landwirte und Vereinigungen, die im Schwerpunkt die Ziele des Naturschutzes und der fördern, gleichberechtigte Vertreter sind (verbände), anerkannte Naturschutzvereinigungen oder Träger von Naturparken beauftragen.
15 Verbreitung kooperativ strukturierter organisationen Ca. 157 Verbände; ca Landwirte (500 Schäfer) ca Gemeinden, 115 Landkreise, 25 kreisfreie Städte ca Vereine sind über verbände verlinkt DVL: Beratung, Betreuung, Neugründungen Bearbeitung wichtiger Themen mit LPV, z.b. Gewässer, Energie, Regionalvermarktung Stand August 2013
16 Grundsatz verbände eignen sich für alle Aufgabenbereiche, für die eine dauerhaft vor Ort verankerte, moderierende und professionell arbeitende Einrichtung benötigt wird. Konfliktträchtige Aufgaben wie die Umsetzung von Natura 2000 flächensparende, aber zielorientierte Anwendung von Kompensationsmaßnahmen Tätigkeiten, die eher gemeindeübergreifend ausgeführt werden sollten (Fließgewässer, Regionalvermarktung)
17 Professionelle Maßnahmenumsetzung heißt: 1. Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten Nutzung von Förderprogrammen Einbeziehung von lokalen Geldgebern (z.b. Kommunen, Sponsoren) Einsatz von Ausgleichs- und Ersatzgeldern 2. Fachliche Beurteilung Einholung von Fachgutachten Berücksichtigung hoheitlicher Vorgaben Vorschläge für praktische Umsetzung, Beratung 3. Maßnahmenumsetzung Abwicklung der Verwaltung Vorbereitung, Einweisung, Abwicklung, Abnahme, Kontrolle Bereitschaft zur langfristigen Betreuung
18 5 Regeln für erfolgreiche Arbeit von verbänden 1. Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen (Förderprogramme, Unterstützer vor Ort, Aufgaben)
19 5 Regeln für erfolgreiche Arbeit von verbänden 1. Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen (Förderprogramme, Unterstützer vor Ort, Aufgaben) 2. Aktive Beteiligung der Paritäten (auch finanziell!)
20 5 Regeln für erfolgreiche Arbeit von verbänden 1. Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen (Förderprogramme, Unterstützer vor Ort, Aufgaben) 2. Aktive Beteiligung der Paritäten (auch finanziell!) 3. Beschäftigung von hauptamtlichem Personal (Geschäftsführung, Fachpersonal)
21 5 Regeln für erfolgreiche Arbeit von verbänden 1. Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen (Förderprogramme, Unterstützer vor Ort, Aufgaben) 2. Aktive Beteiligung der Paritäten (auch finanziell!) 3. Beschäftigung von hauptamtlichem Personal (Geschäftsführung, Fachpersonal) 4. Etablierung einer Geschäftsstelle (Behördennähe)
22 5 Regeln für erfolgreiche Arbeit von verbänden 1. Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen (Förderprogramme, Unterstützer vor Ort, Aufgaben) 2. Aktive Beteiligung der Paritäten (auch finanziell!) 3. Beschäftigung von hauptamtlichem Personal (Geschäftsführung, Fachpersonal) 4. Etablierung einer Geschäftsstelle (Behördennähe) 5. Regionale Verankerung, Neutralität, Langfristigkeit Vertrauen aufbauen (Kooperationen mit Landwirten, Kommunen, dauerhafte Naturschutzziele) Dauerhafter Ansprechpartner (Kümmerer) Netzwerke schaffen
23 Das sollten Sie noch bedenken, Dauerhafte Kooperationen sind nicht einfach etablieren (Regeln beachten); intensiver Diskussionsprozess Bestehende Verbände / Strukturen einbinden. Es muss nicht plötzlich alles anders werden Immer möglichst viele Entscheidungsträger für die Idee begeistern. Quertreiber können empfindlich stören Es bedarf einer Strategie (z.b. Aufgaben für Verband) und eines Finanzierungskoneptes
24 Quellen; weitere Infos DVL- Homepage: Metzner J. (2013); Markenzeichen des Kooperativen Naturschutzes in Deutschland Strukturen, Arbeitsweise, Potential, NuL 2013 (10/11); Metzner, J; Kaerlein, M. (2013): Hinweise zur Gründung eines kooperativen verbandes; Naturschutz und Landschaftsplanung 2013 (10/11); Metzner J. et al. (2013); Kooperativer Naturschutz in der Praxis Umsetzungsbeispiele der verbände und ihre Bewertung; NuL 2013 (10/11);
25 Beratung für Kooperationen wenden Sie sich an den DVL DVL (2014) verbände erfolgreich organisieren ein Praxisleitfaden; DVL- Schriftenreihe Landschaft als Lebensraum ; Heft 20
26 Resümee - Ausblick Enorme fachliche Herausforderungen, die nur schwer hoheitlich oder im Alleingang gelöst werden können Wiese mähen! Die Verwendung öffentlicher Gelder erfordert hochprofessionelles Arbeiten (komplexe Vorgaben Verwaltung, Kontrolle) verband eröffnet zahlreiche Perspektiven für neue Themen verbände können echte Erfolgsmodelle sein es müssen aber Regeln beachtet werden (z.b. Beteiligung, Personal, Geschäftsstelle), denn Für Bundesländer gibt es attraktive Fördermaßnahmen für verbände (z.b. Art. 17, 20, Art. 35 ELER)
27 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer German Association for Landcare Phone (DVL) Feuchtwangerstr. 38, D Ansbach, Germany
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