Modellbaufirmen im Portrait. Uli Hunschok. Eine Reportage anlässlich der neuen Produktionsstätte von hunschok-modellbau www-hunschok-modellbau.

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Frieder Böhme
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1 Modellbaufirmen im Portrait Uli Hunschok Eine Reportage anlässlich der neuen Produktionsstätte von hunschok-modellbau www-hunschok-modellbau.de

Dieter Schmitt (+) und sein Acro-Team Velbert.

2 Velbert, gelegen auf den Höhen des Bergischen Landes wird auch Herz des Niederbergischen Landes genannt, ab dem 18. Jahrhundert wurde Velbert ein bedeutender Standort der Schloss- und Beschlägeherstellung, seit langem werden dort auch wunderschöne Scalesegler konstruiert, zunächst bis Ende der 90er Jahre durch Dieter Schmitt (+) und sein Acro-Team Velbert. Dessen Gabe, Fachwissen der Bau- und Flugkunst auch dem Nachwuchs weiterzugeben, brachte zwei inzwischen geschliffene Rohdiamanten zum Vorschein: Die noch jungen Burschen UIi Hunschok und Markus Böhm. Jener Uli Hunschok entschloss sich im Jahre 2005 zum Schritt in die Selbständigkeit mit dem Ziel, Scalesegelflugmodelle in klassischer Bauweise zu konstruieren, bauen und zu vertreiben. Der andere Ziehsohn, Markus Böhm, bereits 2005 Europameister im Acro-Segelkunstflug gehört seit Kindheit an zur Fluggilde des AcroTeam Velbert und testet einen jeden Prototypen aus der Schmiede seines Freundes auf Herz und Nieren. Mit großen Schritten in einer kleinen Werkstatt begann die Grundsteinlegung für eine kleine Erfolgsstory, neben beachtlichen Wettbewerbserfolgen wie beispielsweise dem Vizetitel mit einer ASK 23 bei der Deutschen Meisterschaft Scale/semiscale in Eversberg 2009 gab es immer wieder interessante Modellneuheiten, die sich sofort am Markt etablierten und demzufolge reifte der Wunsch und die Notwendigkeit bei Uli Hunschok, eine größere Werkstatt eines Tages sein eigen zu nennen. Ein Grund mehr für AUFWIND, Ihnen diesen sympathischen Modellbauhersteller und obendrein auch wettbewerbserfahrenen und siegreichen Piloten einmal näher vorzustellen. Zusammen mit seiner Ehefrau Michaela, die das Bestellwesen und die Buchhaltung managt, vertraut Uli Hunschok noch auf zwei weitere freie Mitarbeiter, die gemeinsam inzwischen ein Seglerprogramm von 7 Modellen konstruieren, fertigen und vertreiben, allesamt Nachbauten der Werke Alexander Schleicher und Schempp-Hirth. Die Modellpalette der kleinen Manufaktur am Rande des Ruhrgebiets im Maßstab 1:3,3 bis 1:2,5 landete nicht nur fortan bei Wettberben ganz vorne sondern auch in der Gunst der Kunden. So wundert es nicht, daß Uli Hunschok bereits Ende 2009 seine Produktionsfläche nunmehr auf fast 200 qm verdreifacht hat und dies wohlgemerkt in nur 9 ½ Wochen. Von innen ein Neubau mit allen zur Produktion notwendigen Maschinen, von aussen ein Stück Industriegeschichte aus den 50er Jahren. Auch das prägt Uli Hunschok, bewährtes zu erhalten, und konservativ denkend zunächst jeden neuen Schritt zu überdenken. Seinen Schritt in die Selbständigkeit jedoch hat er nie bereut und man merkt ihm die Freude an seinem Beruf an. Kundenübergabe einer ASK 23

Spaß haben die Hunschoks und wieder zeigt er mir seine Gänsehaut, als Uli Hunschok ein weißes Laken vom neuesten Prototypen entfernt, einem Cirrus in der Standardversion mit Kreuzleitwerk im Maßstab

3 Spaß haben die Hunschoks und wieder zeigt er mir seine Gänsehaut, als Uli Hunschok ein weißes Laken vom neuesten Prototypen entfernt, einem Cirrus in der Standardversion mit Kreuzleitwerk im Maßstab 1:2,5. Unzählige Bücher aus seiner Werkstattbibliothek zeugen von seinem Ideenreichtum und seiner Absicht, auch hier wieder ein Flugmodell zu bauen, was letztlich auch den Endkunden begeistern wird. Alternativ dazu soll es ferner einen kunstflugtaugliche Variante des Cirrus K geben und eine neue Idee aus dem Hause Schempp-Hirth ist ein Ventus C ebenfalls im Maßstab 1 : 2,5 werden, dessen Urmodell auch schon in seiner Werkstatt zu bestaunen ist. ASW 15b Urmodell des neues Cirrus

4 CNC gefräste Servokasten made by hunschok-modellbau.de Fertige ASK 23 zur Auslieferung an einen Kunden Cockpitausbau einer Serienmaschine ASK 23

Red.: Uli, wie sind die Modelle aufgebaut und wo werden sie produziert? UH: Die gesamte Modellpalette wird in meiner Werkstatt gefertigt, vom Tragflügel bis zum Rumpf ist alles Handarbeit.

Auf inzwischen fast 200 Quadratmeter tageslichtgefluteter Werkstattfläche ist somit die Grundlage geschaffen, in angenehmer Atmosphäre zu arbeiten und nach Fertigstellung dem Kunden das Modell in

UH: Nun, - zunächst werden die Flächenstyroporkerne erstellt und je nach Wunsch des Kunden mit GFK- und oder CFK Holmen versehen und schlussendlich mit Furnier verkleidet und verkastet.

5 Red.: Uli, wie sind die Modelle aufgebaut und wo werden sie produziert? UH: Die gesamte Modellpalette wird in meiner Werkstatt gefertigt, vom Tragflügel bis zum Rumpf ist alles Handarbeit. In einer kleinen Fertigungsstraße kann ich so auf die Wünsche eines jeden Kunden gezielt eingehen, ohne dabei den Überblick zu verlieren. Auf inzwischen fast 200 Quadratmeter tageslichtgefluteter Werkstattfläche ist somit die Grundlage geschaffen, in angenehmer Atmosphäre zu arbeiten und nach Fertigstellung dem Kunden das Modell in seiner vollen Größe vorzustellen und auszuliefern. Red.: Wie kann man sich eine solche Fertigung vorstellen? UH: Nun, - zunächst werden die Flächenstyroporkerne erstellt und je nach Wunsch des Kunden mit GFK- und oder CFK Holmen versehen und schlussendlich mit Furnier verkleidet und verkastet. Dann folgt der Einbau der Störklappen und Ruder. Es folgen Rumpf und Flächenverbindungen je nach Auslieferungsgrad bis hin zum flugfertigen Modell. Red.: Welche Kundenwünsche beim Aufbau können Sie berücksichtigen? UH: Schon bei der Bestellung frage ich den Kunden gezielt nach seinen Einsatzwünschen mit diesem Modell und basierend auf diesen Aussagen spreche ich dann gemeinsam mit ihm den Aufbau der Tragflächen und der Restkomponenten ab. Möchte der Kunde bespielsweise eine Klapptriebwerk einbauen, so werden gezielt Verstärkungen im oberen Rumpfbereich eingebracht. Durch meine Einzelfertigung kann ich somit jeden Kundenwunsch berücksichtigen und diese gezielt auf den Wunsch des Kunden abstimmen. Red.: Sie liefern auch Cockpitzubehör und RC-Komponenten? UH: Ja, alles ich weiß aus eigener Erfahrung, wie mühsam es sein kann, quer durch die Republik sich alle Teile selbst besorgen zu müssen. Der Kunde kann wenn er es möchte, alles von mir beziehen, das gesamte Piloten- und Cockpitprogramm aus der Axel Pfannmüller Fertigung steht zur Verfügung. In Sachen Fahrwerkstechnik biete ich seit 2010 auch die gesamte Fahrwerkstechnik aus eigenem Hause an und eine aktuelle Neuheit sind die CNC-gefrästen Servorahmen aus Holz mit einem Gewicht von 26 Gramm. Diese können beliebig verschliffen werden und somit perfekt an die Flächenkontur angepasst werden. Modelle konstruieren bedeutet Detailarbeit Piloten aus der Pfannmüllerfertigung

Dadurch bedingt beschränkt sich der Zusammenbau letztlich nur noch auf wenige handwerkliche Grundkenntnisse beispielsweise beim Einbau der RC-Anlage oder der Ruderanlenkung. Red.

6 Red.: Welche Vorkenntnisse muss ein Besteller beim Rohbaumodell haben? UH: Nun, an konstruktiven Fähigkeiten zunächst mal keine, da ich bewusst die Anpassung der Leitwerke nebst EWD- Einstellungen fertigungstechnisch vorgebe. Dadurch bedingt beschränkt sich der Zusammenbau letztlich nur noch auf wenige handwerkliche Grundkenntnisse beispielsweise beim Einbau der RC-Anlage oder der Ruderanlenkung. Red.: Gibt es einen hunschok-modellbau Klassiker inzwischen? UH: Ja, eigentlich sogar zwei, die große ASK 23 mit 6 Meter Spannweite ist auf Anhieb ein Klassiker geworden. Die große Alltagstauglichkeit und der unproblematische Einbau eines Klapptriebwerkes haben scheinbar den Zahn der Zeit getroffen und gezielt den Wunsch vieler Kunden erfüllt. Auch die ASW15b mit den kombitauglichen Packmaßen im Maßstab 1:2,5 ist nach wie vor sehr beliebt. Red.: Bedeutet Einzelfertigung lange Lieferzeit? UH: Nein, ganz und gar nicht. Vom Zeitpunkt der Bestellung bis zur Auslieferung Vergehen in der Regel 9-12 Wochen. Der Kunde bekommt dann ein auf seinen Einsatzzweck und nach seinen Wünschen hin ausgerichtetes Modell in jedem erdenklichen Vorfertigungsgrad. Red.: Wie sieht die Planung für die Zukunft aus? UH: Ich hoffe, meine Frau und ich können mit unserem kleinen Unternnehmen unseren Traum weiterhin verwirklichen und step by step aus unseren gemeinsamen Ideen Realität werden lassen. Der Cirrus wartet noch 2010 auf seinen Erstflug und wir freuen uns schon jetzt, in der restlichen Saison 2010 viele Kunden und Freunde auf den vielen Seglertreffen wiederzusehen. Unser besonderer Dank gilt jedoch vor allem all denen Menschen, die uns von Beginn an unterstützt haben, ohne jene Freunde wäre dieses Projekt nicht zu verwirklichen. Red.: Stichwort Wettbewerbe, worauf freust Du Dich am meisten? UH: Sicher zum einen die Seglerschlepp-DM in Brettheim, aber insbesondere die DM scale/semicale in Leverkusen, das wird ein Highlight zum Abschluss der Saison 2010, auf das wir uns alle sehr freuen. Uli, wir danken für die Besichtigung und das Gespräch und wünschen Dir viel Erfolg für Deine berufliche Zukunft und wünschen allzeit Holm und Rippenbruch. Text und Bildgestaltung: Christoph Fackeldey und Holger Thoennes ASK 23 im Maßstab 1: 2,5 beim F-Schlepp-Start

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