Landesverband Sachsen e.v. Sächsische Floristische Mitteilungen

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1 Landesverband Sachsen e.v. Sächsische Floristische Mitteilungen

2 Impressum 2016 Naturschutzbund Deutschland Sächsische Floristische Mitteilungen Herausgeber Naturschutzbund Deutschland NABU Landesverband Sachsen e. V. im Auftrag des Landesfachausschusses Botanik Löbauer Straße 68, Leipzig Tel.: (0341) ; Fax: (0341) Internet: Redaktion Landesfachausschuss Botanik / Vorstand der AG sächsischer Botaniker und Anja Jablonski / Dresden Redaktionsleitung Prof. Dr.-Ing. habil. H.-J. Hardtke Dr. P. Gutte Rippiener Straße 28 Rathenaustraße Possendorf Markkleeberg Redaktionsmitglieder Prof. Dr. P. A. Schmidt Dr. F. Müller TU Dresden TU Dresden, Institut f. Botanik Fachrichtung Forstwissenschaften Mommsenstraße Tharandt Dresden Layout Titelfoto Druck Bezugspreis Jürgen Auge nach einem Konzept von Uwe Schroeder Peltigera neckeri, Foto: Felix Schumm Kopier- und Bindewerkstatt Zschämisch (Taucha) & Kollegen 6,00 im Abonnement + Versandkosten 9,00 im freien Verkauf + Versandkosten Hinweise für Autor(inn)en: Für Inhalt und Form der Beiträge sind die Autor(inn)en weitgehend selbst verantwortlich, notwendige behält sich die Redaktion vor. Es wird gebeten, folgende Hinweise zu beachten: Manuskript bitte auf Datenträger im MS Office-Word-Format, A5, 1 1 /2 zeilig, Seitenränder: oben 1,5, unten 1,7, links 1,5, rechts 1,5 cm, Schriftgröße: 9, Schriftart: Times New Roman einreichen. Im Text eingesetzte Quellenhinweise bitte wie folgt formulieren: Blab (1987), Blab 1987, Günther 1990 Schiemenz & Biella (1980 oder Fröhlich et al. (1987). Im Text sollten außer allgemein üblichen keine Abkürzungen verwendet werden, die nicht bei der ersten Erwähnung definiert sind. Literaturhinweise bitte wie folgt formulieren: Dietrich, W. & E. Krause (1992): Fund von Hygrocybe calyptriformis in Sachsen. Boleus 16 (2), Kreisel, H. (1987): Pilzflora der Deutschen Demokratischen Republik. 281 S., Jena Als Bildvorlagen bitte Papierabzüge, Dias oder gute digitale Vorlagen einreichen (auf Bildgröße bezogen mindestens 300 dpi). ISSN

3 Sächsische Floristische Mitteilungen Herausgegeben vom Naturschutzbund Deutschland NABU Landesverband Sachsen e. V. und dem Landesfachausschuss Botanik Heft 18 Leipzig, 2016

4 Sächsische Floristische Mitteilungen 18 Leipzig, 2016

5 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Eragrostis amurensis Prob. in Sachsen bereits eingebürgert Uwe Amarell, Angelika Baumann und Peter Gutte Erstmalig für Sachsen konnte Eragrostis amurensis von M. Breitfeld im Jahre 2009 in Glauchau nachgewiesen werden (vgl. Breitfeld et al. 2010). Der Beleg wurde von Professor H. Scholz/ Berlin bestimmt. Die Art wächst hier in Pflasterfugen. Konnte man bei diesem Fund noch an ein ephemeres Vorkommen denken, so zeigen neue Funde, dass die Art offensichtlich bereits weiter verbreitet ist. Während Eragrostis amurensis bislang in vielen üblichen Bestimmungsbüchern (Hegi 1998, Oberdorfer 2001, Schmeil-Fitschen 2011) fehlt und auch in der umfangreichen Monografie über Eragrostis-Arten in Westeuropa (Portal 2002) nicht enthalten ist, wurde sie auf Grund des oben genannten Fundes schon in die neue Flora von Sachsen (vgl. Gutte et al. 2013) aufgenommen und ist auch in der letzten Auflage des Rothmaler (2011) enthalten, so dass sie nach deren Schlüsseln auch bestimmbar ist. Eragrostis amurensis ist als Art der Flussuferstandorte in den temperierten Gebieten Eurasiens weit verbreitet und zeigt derzeit eine Ausbreitung nach Osteuropa (Seregin 2012). Für Deutschland haben sie Scholz & Ristow (2005) 1) erstmalig nachgewiesen. Sie fanden sie mehrfach im Brandenburgischen Odertal auf Uferschlamm der Oder. Hohla (2013) kennt sie seit 2013 aus Oberösterreich, wo sie auf Anlandungen am Innufer im Naturschutzgebiet Unterer Inn gefunden wurde. Auch dieser Autor geht auf weitere Eragrostis-Arten sowie auf die spezifischen Charakteristika diese Art ein. Vermutlich zur selben Sippe gehören auch die Angaben drüsenbesetzter Eragrostis albensis-exemplare aus dem Inntal Nordtirols (Pagitz 2012). Bestimmungshinweise Eragrostis-Arten sind schwer zu bestimmen. E. amurensis (vgl. Abb. 1) stimmt habituell weitgehend mit E. albensis überein: Wuchshöhe gut entwickelter Exemplare cm (an Ruderalstandorten meist kleiner) untere Blattscheiden meist rötlich glänzend obere Blattscheidenmündung meist ohne Haarbüschel Rispe groß und rhombisch, da längste Rispenäste etwa im mittleren Teil der Rispe untere Rispenäste nicht wirtelig, sondern einzeln oder gepaart oder einseitig büschelig Ährchenstiele und Rispenäste dünn, kantig und deutlich rau Ährchen meist 3-5 mm lang und 1,2 1,4 mm breit, meist 4-8blütig zumindest einige Ährchenstiele so lang wie oder länger als die zugehörigen Ährchen. 1) Hier auch weiterführende Literatur 3

6 Amarell, U.; Baumann, A.; Gutte, P.: Eragrostis Leipzig, 2016 E. amurensis unterscheidet sich von E. albensis nach Scholz & Ristow (2005) jedoch durch den Besatz mit Drüsen (vgl. Abb. 2 und 3) und längere untere Hüllspelzen von (0,7-) 0,9-1,2 mm Länge gegenüber 0,3-0,7 mm bei E. albensis. Etwas längere Hüllspelzen, jedoch eher im unteren Bereich der von Scholz & Ristow genannten Maße, sind auch bei den sächsischen Exemplaren nachweisbar. Der Drüsenbesatz ist nicht immer leicht erkennbar, da die Drüsen im Gegensatz zu E. minor keinen deutlich verdickten Rand aufweisen, sondern meist nur als rundliche oder eiförmige kleine Vertiefungen in Erscheinung treten. Abb. 2: Drüsenbesatz bei Eragrostis amurensis an der Blattscheide Abb. 1: Erscheinungsbild von Eragrostis amurensis anhand eines Herbarbeleges auf A4-Format Abb. 3: Drüsenbesatz bei Eragrostis amurensis am Übergang von Blattscheide zu Blattspreite Der Drüsenbesatz kann sehr schwanken, wie Seregin (2012) zeigt. Stark drüsige Exemplare (wie jene von Leipzig) zeigen Drüsen an Blattscheiden, unterseits an Blattnerven, am Halm unterhalb der Rispe und sogar an Rispenästen. Bei anderen Pflanzen ist der Drüsenbesatz 4

7 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 geringer und beschränkt sich auf den Kiel der Blattscheiden und gelegentlich auf den unteren Teil des Mittelnervs des Blattes. Es empfiehlt sich, zur Prüfung eine starke Lupe zu benutzen. Vorkommen in Sachsen Im Jahre 2015 wurde E. amurensis von A. Baumann in Zwickau und Umgebung und von P. Gutte bei Leipzig als Ruderalpflanze nachgewiesen. Beide Aufsammlungen wurden von U. Amarell bestimmt. Vorkommen in Zwickau und Umgebung: In Zwickau und Umgebung (bis etwa 20 km Radius) konnte die Art, vorwiegend von A. Baumann, bisher an 58 Fundorten in folgenden Messtischblättern festgestellt werden: 5041, 5042, 5140, 5141, 5240, 5241, 5340, 5341 (vgl. Abb. 4). Die Hauptvorkommen liegen in den Städten Zwickau, Glauchau, Crimmitschau und Meerane. Die Art ist hier im Wesentlichen eine Trittpflanze. Zunächst wurde sie in Pflasterfugen von Parkplätzen, an gepflasterten Fahrbahnrändern und Grundstückeinfahrten sowie an Bordsteinkanten gefunden. Eine gezielte Suche nach der Art zeigte, dass sie sehr häufig an Rändern von Fernverkehrsstraßen, Autobahnauffahrten und Autobahnzubringern gedeiht. Oft wächst sie in Trupps von 0,30 m Breite und ca. 5 m Länge völlig alleinstehend, manchmal durchmischt mit Eragrostis multicaulis und E. minor. Offensichtlich können an diesen extremen Standorten (Hitze, Austrocknung, Salzeinfluss, Schädigung durch Überfahren) einheimische Arten nur schwer gedeihen, falls überhaupt, dann meist mit sehr geschwächter Vitalität. Das Vorkommen an genannten Stellen lässt vermuten, dass E. amurensis vorwiegend durch den Autoverkehr verbreitet wird. Einen Einblick in die Vergesellschaftung geben folgende 3 Vegetationsaufnahmen: Aufnahme Eragrostis amurensis Eragrostis minor.. 2 Eragrostis multicaulis 3. 1 Setaria viridis + 1 r Chenopodium album agg. r. r Digitaria ischaemum 1 1 Polygonum arenastrum 1 1 Taraxacum officinale agg. 1. r Plantago major r. r Solidago canadensis r. r 5

8 Amarell, U.; Baumann, A.; Gutte, P.: Eragrostis Leipzig, 2016 Trifolium repens r. r Euphorbia maculata 1.. Herniaria glabra 1.. Portulaca oleracea 1.. Aufnahme 1: Zwickau: Parkplatz Schubertstraße, Pflasterfugen von ca. 2 cm Breite, 25 m², 80 % Bedeckung; ; außerdem: Epilobium ciliatum +, Crepis capillaris +, jeweils mit r: Daucus carota, Conyza canadensis, Potentilla argentea, Lactuca serriola, Poa compressa. Aufnahme 2: Zwickau: Freitagstraße (Verbindungsstraße zwischen den Autobahnen A 4 und A 72), 1 m², 40 % Bedeckung, Erfassung unvollständig; Aufnahme 3: St. Egidien: Achatstraße, gepflasterte Straßenrinne und Bordsteinkante nahe eines LKW-Parkplatzes, 3 m², 80 % Bedeckung, ; außerdem: Plantago lanceolata r, Sonchus oleraceus r. Vorkommen in Leipzig: Hier gedeiht Eragrostis amurensis am Rande einer schotterigen Betriebsstraße am Fuße des Cröberner Müllbergs südlich von Markkleeberg, zusammen mit E. minor, in einem etwa 25 m² großen Bestand (vgl. Vegetationsaufnahme). Auf planierten Flächen wurde an gleicher Stelle, etwa 80 m entfernt, auch E. albensis belegt. Leipzig: Fuß des Cröberner Müllbergs, MTB 4740,41, feucht bis nass 15 m², 70 % Bedeckung, eben Außer den Eragrostis-Arten zeigten alle anderen Pflanzen geschwächte Vitalität. Eragrostis amurensis 3 Eragrostis minor 2 Chenopodium album 2 Calamagrostis epigejos 1 Persicaria lapathifolia 1 Echinochloa crus-galli + Melilotus albus + Portulaca oleracea + Senecio inaequidens + Amaranthus albus r 6

9 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Amaranthus retroflexus Epilobium tetragonum Erigeron annuus Rosette Plantago lanceolata Polygonum aviculare agg. Rorippa sylvestris Rosette Rumex crispus Taraxacum officinale agg. r r r r r r r r Abb. 4: Die Vorkommen von Eragrostis amurensis in Zwickau und Umgebung Dank Folgenden Botanikern wird für ihre Unterstützung und eine konstruktive Auseinandersetzung gedankt: Peter Dittmann (Zwickau), Matthias Breitfeld (Markneukirchen), Wolfgang Thoss (Wilkau-Haßlau) und Peter Meese (Werdau). 7

10 Amarell, U.; Baumann, A.; Gutte, P.: Eragrostis Leipzig, 2016 Literatur Breitfeld, M., Scholz, H., Thoss, W. (2010): Einige interessante Funde aus Sachsen des Jahres 2010 sowie Nachträge der Jahre 2008 und Sächs. Florist. Mitt. 13, Gutte, P., Hardtke, H.-J., Schmidt, P. A. (2013): Die Flora Sachsens und angrenzender Gebiete. Quelle & Meyer Verl. Wiebelsheim. 983 S. Hegi, G. (1998): Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Bd. I, T. 3: Poaceae 3. Aufl., S : Eragrostis, bearbeitet von H. J. Conert Hohla, M. (2013): Eragrostis amurensis, Euphorbia serpens und Lepidium latifolium neu für Oberösterreich, sowie weitere Beiträge zur Flora Österreichs. Stapfia 99 (20): Oberdorfer, E. (2001): Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Aufl. Verl. Eugen Ulmer GmbH & Co S. Pagitz, K. (2012): Eragrostis albensis, neu für den Alpenraum sowie Beiträge zur Gattung Eragrostis (Eragrostidae, Poaceae) in Tirol und Österreich. Stapfia 97: Portal, R. (2002): Eragrostis de France et de l Europe occidentale. 431 S. Vals près le Puy, France. Rothmaler, W. (2011): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 20. Aufl. Spektrum, Heidelberg. 930 S. Scholz, H., Ristow, M. (2005): Neue Nachrichten über die Gattung Eragrostis (Graminea) in Mitteleuropa. Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg 138: Schmeil-Fitschen (2011): Die Flora Deutschlands und der angrenzenden Länder. 95. Aufl. bearbeitet von S. Seybold. Quelle & Meyer Verl. Wiebelsheim. 919 S. Seregin, A. P. (2012): Taxonomic circumscription and distribution of a glandular Eurasian entity from the Eragrostis pilosa complex (Poaceae). Phytotaxa 52: Anschriften der Autoren: Dr. Uwe Amarell Lange Str. 34a Offenburg Angelika Baumann Südstr Zwickau Dr. habil. Peter Gutte Rathenaustr Markkleeberg 8

11 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Waldwege als Adventivhabitate Matthias Breitfeld Zusammenfassung Das Vorkommen von Adventivpflanzen basiert auf sehr unterschiedlichen Ursachen. Eine nicht zu vernachlässigende Erscheinung ist die als Gartenauswurf bezeichnete Strategie, welche ohne direktes Einwirken der Pflanzen einen sekundärer Ausbreitungsfaktor darstellt. Drei Lokalitäten sind hierbei als favorisierte Habitate anzusehen: siedlungsnahe Gartengrenzbereiche, Kompost- und Erdlager sowie Wald weg einfahrten. Letztere sollen Gegenstand der Betrachtung sein. Dabei ist besonders die Etablierung der Arten und damit die Einnischung in die heimische Flora von Interesse. Habitat Der Grenzbereich vom Waldweg zur angrenzenden Straße ist häufig durch eine deutliche Erweiterung gekennzeichnet, nicht selten auch als Parkmöglichkeit für PKWs ersichtlich. Letzteres hat sicher eine wesentliche Ursache in der spätsommerlichen Pilzsuche. Das wiederum ermöglicht ein leichtes Parken zum Ablagern von Gartenabfällen. Grundsätzlich wäre hierfür jeder Waldweg geeignet. Dennoch kristallisieren sich schon auf den ersten Blick als Adventivhabitat taugliche Waldwege gegenüber untaug lichen heraus. Kennzeichnend sind solche Waldwegeinfahrten, welche durch dichteren Strauch- oder Staudenbesatz eine Verheimlichungsstrategie des Ausbringers begünstigen. Offene Waldwege mit angrenzenden unterholzarmen Waldbestand hingegen sind im Regelfall frei von Adventivpflanzen. Die Größe des einbezogenen Habitates ist sehr klein, meist nicht größer als 30 m², dabei zumeist linear, selten flächig ausgebildet. Die Verteilung solcher tauglichen Habitate im Vergleich zu untauglichen ist lokal sicher unterschiedlich, doch kann grob von einer Relation von 1: 10 ausgegangen werden. Nach den Beobachtungen des Verfassers lässt sich eine deutliche Häufung solcher Standorte, ferner im Beitrag als Zielhabitate bezeichnet, in den Berglagen feststellen. Dieser Tatbestand lässt sich nicht kommentieren. Interessanterweise sind im zur selben Zeit untersuchten Gebiet Frankens Waldwege als Gartenabfalllager wesentlich unbedeutender. Hier liegt die Relation bei etwa 1:100. Eine Erklärung hierfür ist die schon deutlich länger zurückliegende Form organisierter Abfallentsorgung über Kompostieranlagen und Erd- und Gartendeponien. 9

12 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Methode Es wurden vorrangig im Gebiet des Vogtlandes, des mittleren und westlichen Erzgebirges und des Erzgebirgsvorlandes Kontrollen durchgeführt. Diese beschränkten sich im Regelfall auf einen einmaligen Begang. Das bedingt natürlich die Gefahr, dass eine komplette Vegetationsperiode nicht erfasst wurde und damit Arten außer Acht gelassen wurden. Erfahrungsgemäß ist dieser Faktor jedoch unbedeutend. Ein mehrmaliges Aufsuchen war praktisch nur in Einzelfällen zu realisieren, führten dann aber zu deutlicheren Aussagen (z. B. bei Saxifraga). Die Arten und deren Etablierungsgrad wurden notiert. Dieser wurde am Zustand der Population eingeschätzt. Als etabliert wurden Vorkommen betrachtet, welche sich ersichtlich aus dem potentiellen Einbringungsort heraus ausgebreitet haben und ohne Fremdeinfluss zu einer weiteren Stabilisierung und Ausbreitung zumindest in der Lage sind. Dabei spielte es keine Rolle, wie weit die Sippe an anderen Orten eingebürgert ist. Ergebnisse Von 200 aufgesuchten Zielorten konnte an 151 Folgen von Gartenauswurf nachgewiesen werden. Insgesamt wurden 130 Arten als Gartenauswurf festgestellt. Davon wurde 1 Art an über 30 Fundorten nachgewiesen, 2 an über 20 und 6 an mindesten 10. An nur 1 Fundort waren 76 Sippen nachzuweisen. Der Rest lag zwischen 1 und 9 Fundorten. Die Arten mit über 5 Vorkommen sind die einzigen Arten mit genereller Einbürgerungstendenz bis hin zur Einbürgerung selbst. Lokal kann es jedoch auch bei selten auftretenden Arten zu deutlicher Ausbreitung oder langjähriger Einbürgerung kommen. Abhängig von der Etablierung ist natürlich die Beeinflussung des Standortes, z. B. durch Forstarbeiten. Dabei erwies es sich, dass dieser Faktor kaum eine Rolle spielt. Waldeinfahrten werden kaum verändert und Holzabla gerungen spielen nur selten eine Rolle und hatten im Regelfall keinen Einfluss auf die Pflanzen. 64 Fundorte wiesen nur eine Art mit Gartenauswurf auf, 2 Arten fanden sich an 24 Fundorten, 3 an 30, 4 an 13, 5 an 7, 6 an 3, 7 an 8, 8 an 2 und 10 an 2 Fundorten. An einem Fundort wurden jeweils 10, 11, 12, 13 und 14 Arten nachgewiesen. Dabei ist es wenig sinnvoll, Durchschnittswerte zu ermitteln, da es ja keinerlei nachvollziehbare Zusammenhänge gibt und der Auswurf keinem System unterliegt. Interessant allerdings sind die Lokalitäten mit mehreren Arten, die stellenweise von einem Gartenbesitzertourismus zeugen, also sich als Abwurfstelle wegen günstiger Anfahrten abseits leicht zu beobachtender Örtlichkeiten als besonders geeignet anboten. Eine reguläre Einnischung in das Grenzhabitat Wald war eigentlich nur bei Galeobdolon argentatum, Lysimachia punctata, Galium odoratum, Myosotis sylvatica, Hesperis matronalis, 10

13 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Vinca minor, Symphoricarpos albus, Spiraea x billardii, Matteucia struthiopteris, Fallopia x bohemica, Fallopia japonica, Fallopia sachalinensis, Convallaria majalis, Geranium macrorhizum und Podophyllum peltatum festzustellen. Das sind nicht einmal 11%. Alle anderen Arten drangen nicht in den Wald ein. Arten Galeobdolon argentatum Smejkal 31 Fundorte: Oberer Viehtreiber Freiberg (5045/21), Großvoigtsberg (5045/21), Stangendorf zur B 173 (5241/23), Heinrichsort-Ost (5241/44), Ziegelei Augustusburg (5244/21), Waldanfang von Hauptmannsgrün nach Waldkirchen (5340/34), Siedlung Wolfersgrün (5340/44), Otto-Nuschke-Straße Kirchberg (5341/33), am Steinbruch Affalter (5342/23), Waldparkplatz Königstanne Geyer (5343/33), Walthersdorf nach Crottendorf (5443/41), von der Brettmühle nach Bärenstein (5444/34), 500 m südlich Ellefeld-Juchhöh (5540/14), 700 m südlich Ellefeld-Juchhöh (5540/14), nordöstlich Kaffeehaus Beerheide (5540/21), am Sendemast Schöneck (5540/33), 600 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22), 700 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22), am Wasserbehälter Adorf (5639/34; 2015), von Breitenfeld nach Wohlbach (5639/42), Bahnübergang Hohe Reuth Schöneck (5640/11), Kärrnerstraße- Mitte (5640/11), Kärrnerstraße-Süd (5640/13), nahe Zeltplatz hinterm Freibad Klingenthal (5640/22), Abzweig Mittelberg Klingenthal (5640/22), Klausental Zwota (5640/23), Kamerun Klingenthal (5640/24), Reuther Höhe (5739/21), Ortseingang Wernitzgrün-Nordwest (5740/11), zum Haarbachtal Wernitzgrün (5740/11), am ehemaligen Ferienheim Wernitzgrün (5740/11). Vor Ort ist meist eine deutliche Etablierung und Ausbreitung in den Waldbereich feststellbar, was sicherlich mit der über Ausläufer stattfindenden vegetativen Vermehrung zu tun hat. Lysimachia punctata L. 23 Fundorte: Schneidenbacher Straße Rotschau (5339/44), am Wasserbehälter Zschorlau (5441/24), B 169 vor Abzweig Hundshübel (5441/43), 200 m südlich Ellefeld-Juchhöh (5540/14), 700 m südlich Ellefeld-Juchöh (5540/14), nordöstlich Kaffeehaus Beerheide (5540/21), nahe Waldpark Grünheide (5540/21), Beerheide (5540/23), am Sendemast Schöneck (5540/33), Tannenbergstahl, Abzweig Schneckenstein (5540/42), ½ Höhe zur Grube Schneckenstein (5540/43), 600 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22), von Süßebach nach Triebel (5638/22), Hundshübel Hundsgrün (5639/13), zwischen Saalig und Marieney am Waldanfang (5639/24), zur Deponie Adorf (5639/34; 2001), von Breitenfeld nach Wohl- 11

14 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 bach (5639/42), Vogelherdhäuser Remtengrün (5639/43), Kärrnerstraße-Mitte (5640/11), Kärrnerstraße-Süd (5640/13), Kamerun Klingenthal (5640/24), Goldbergsee (5540/42), Reuther Höhe (5739/21). Die Art etabliert sich leicht und breitet sich auch vor Ort aus. Polygonatum x hybridum Brügger 22 Fundorte: von Stangendorf zur B 173 (5241/23 ), Waldanfang von Hauptmannsgrün nach Waldkirchen (5340/34), von Walthersdorf nach Crottendorf (5443/43), Waldsaum südlich Breitenstein (5540/31), nördlich Stadtteich Schöneck (5540/33), Goldbergsee (5540/42), am Parkplatz Schneckenstein (5540/43), Wanderparkplatz Kielfloßgraben (5540/43), 600 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22), Hundshübel Hundsgrün (5639/13), Schilbach (5639/22), am Wasserbehälter Adorf (5639/34), Adorf-Sorge (5639/42), Wanderweg Hohe Reuth Schöneck (5640/11), Kottenheide (5640/12), Kärrnerstraße-Süd (5640/13), Zeschenbachweg Zwota (5640/14), Klausental Zwota (5640/23), Kamerun Klingenthal (5640/24), Reuther Höhe (5739/21), zwischen Schönlind und Sträßel (5739/22), Friedhof Wernitzgrün (5740/11). Typische Art des Zielhabitates und dort auch mit Einbürgerungstendenz. Eine Ausbreitung in den Waldbereich bleibt jedoch aus. Pulmonaria officinalis L. 16 Fundorte: Schneidenbacher Straße Rotschau (5339/44), von Walthersdorf nach Crottendorf (5443/43), von der Brettmühle nach Bärenstein (5444/34), nordöstlich Kaffeehaus Beerheide (5540/21), nördlich Stadtteich Schöneck (5540/33 ), am Sendemast Schöneck (5540/33), Friedrichsgrün (5540/41), zwischen Rittersgrün und Breitenbrunn (5542/24), ½ Höhe zur Grube Schneckenstein (5540/43), zwischen Saalig und Marieney am Waldanfang (5639/24), am Wasserbehälter Adorf (5639/34), Hang an der B 92 Adorf-Nord (5639/41), Prinzenberg Adorf (5639/43), zwischen Siebenbrunn und Sträßel (5639/44), am Badeweiher Brunndöbra (5640/21), Reuther Höhe (5739/21). Die Etablierungstendenz ist nicht so stark ausgeprägt wie bei den vorhergehenden Arten. Bedingt durch die konkurrenzarme Frühjahrsblüte und frühzeitige Vermehrung bildet sie dennoch meist dauerhafte Bestände aus. Im Gebiet ist die Art nicht autochthon und kommt stets an gestörten und anthropogen beeinflussten Standorten vor. Phalaris arundinacea L. var. picta 15 Fundorte: Siehdichfür (5540/31), am Schießstand Schöneck (5540/33), am Wasserbehälter Adorf (5639/34), zwischen Breitenfeld und Gunzen (5639/42), zwischen Hauleiten und ehemaligen Rinderstall Breitenfeld (5639/44), Waldweg Sträßel (5639/44), östlich Tannenhaus (5640/11), Kärrnerstraße-Mitte (5640/11), Kärrnerstraße-Süd (5640/13), kleiner Waldweg zwischen Zwota 12

15 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 und Kottenheide (5640/14), am Badeweiher Brunndöbra (5640/21), Kriegerdenkmal Sachsenberg (5640/22), Klausental Zwota (5640/23), Kamerun Klingenthal (5640/24), Gopplasgrüner Gerade (5640/31). Die als Zierpflanze oft gepflegte Form ist über Gartenauswurf häufig verwildert und tritt auch an Waldwegen auf. Die Einbürgerungstendenz ist mäßig. Zwar halten sich die Bestände oft über Jahre, eine Ausbreitung ist jedoch nur selten zu beobachten. Galium odoratum (L.) Scop. 14 Fundorte: Großvoigtsberg (5045/21), am Sendemast Schöneck (5540/33), Waldweg von Mühlleithen zur Winselburg (5540/42), Goldbergsee (5540/42), zwischen Rittersgrün und Breitenbrunn (5542/24), an der Schäferei Schilbach (5639/22), Hang an der B 92 Adorf-Nord (5639/41), Sorgtal Adorf (5639/43), Kärrnerstraße-Mitte (5640/13), Kamerun Klingenthal (5640/24 ), Gopplasgrüner Gerade (5640/31), Waldrand am Wildenberg (5739/21), Friedhof Wernitzgrün (5740/11), am ehemaligen Ferienheim Wernitzgrün (5740/11). Vergleichsweise selten auftretend. Die Art hat sekundär als ausgewilderte Kulturpflanze eine stellenweise weitere Verbreitung wie als Wildpflanze. Sie ist deutlich etabliert. Cyanus montana (L.) Hill 13 Fundorte: Schneidenbacher Straße Rotschau (5339/44), Reitzenhain (5445/14), Mühlleithen nördlich Königshübel (5540/44), Neu-Oberhaus Johanngeorgenstadt (5542/14), von Oberhermsgrün zur Hauptstraße, 1. (5638/22), von Oberhermsgrün zur Hauptstraße, 2. (5638/22) 800 m westlich Ebersbach (5638/24), Adorf-Sorge (5639/42), Kärrnerstraße-Süd (5640/13), Zeschenbachweg (5640/14), Klausental Zwota (5640/23), Gopplasgrüner Gerade (5640/31), B 283 am Spornreuth (5640/32). Die Bestände sind meist klein, neigen aber zur Dauerhaftigkeit. Myosotis sylvatica Ehrh. ex Hoffm. 13 Fundorte: Oberer Viehtreiber Großvoigtsberg (5045/21), Großvoigtsberg (5045/21), Ortseingang Ehrenzipfel-Ost (5443/13), am Funkturm Schöneck (5540/33), Goldbergsee (5540/42), Wanderparkplatz Schneidersberg (5540/43), Parkplatz Schneckenstein (5540/43), 600 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22), Hang an der B 92 Adorf-Nord (5639/41), zwischen Siebenbrunn und Sträßel (5639/44), 1,5 km südlich Talsperre Muldenberg (5640/11), am Goldberg (5640/21), Gewerbegebiet Brunndöbra (5640/21). Eine schwer einschätzbare Art. Gegenwärtig bestehen noch Unklarheiten über das Indigenat in weiten Teilen Deutschlands. Da sie im südwest- und mittelsächsischen Raum nahezu nur an urbanen oder gestörten Standorten anzutreffen ist, gehe ich im Gebiet nicht von autochthonen Beständen aus. Nachweislich ist sie jedoch Bestandteil von Flächen mit Gartenauswurf. 13

16 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Hesperis matronalis L. 10 Fundorte: Rabenberg Breitenbrunn (5542/14), Neu Oberhaus (5542/14), Reitzenhain (5445/14), Grumbach (5445/13), Waldsaum südlich Breitenstein (5540/31), Wäldchen westlich Adorf (5639/41), Prinzenberg Adorf (5939/43), Bahnübergang Hohe Reuth Schöneck (5640/11), nahe Zeltplatz hinterm Freibad Klingenthal (5640/22), Gopplasgrüner Höhe (5640/32). Eingebürgert und sich ausbreitend. Im mittleren Erzgebirge bereits großflächig eingebürgert, auch am Zielhabitat. Vinca minor L. 9 Fundorte: Waldanfang von Hauptmannsgrün nach Waldkirchen (5340/34), nahe Talsperre Muldenberg (5540/34), Hundshübel Hundsgrün (5639/13), Prinzenberg Adorf (5939/43), Kärrnerstraße-Mitte (5640/13), Kamerun Klingenthal(5640/24), von Breitenfeld nach Wohlbach (5639/42), Siedlung Deckerhäuser Hohendorf (5739/44), am Friedhof Wernitzgrün (5740/11). Deutliche Etablierung. Vom Standort aus sich oftmals weiträumig in den Wald ausbreitend. Spiraea x billardi Herinq 9 Fundorte: Heinrichsort-Ost (5241/44), 500 m südlich Ellefeld-Juchhöh (5540/14), zwischen Neudorf und Schöneck (5540/33), Tannenbergstahl, Abzweig Schneckenstein (5540/42), Neu Oberhaus (5542/14), von Süßebach nach Triebel (5638/22), zwischen Saalig und Marieney am Waldanfang (5639/24), Prinzenberg Adorf (5639/43), Klausental Zwota (5640/23). Häufigstes Holzgewächs an Waldwegeinfahrten, mit klarer Etablierung und meist deutlicher Ausbreitung. Fallopia x bohemica (Chrtek et Chrtek) J. P. Bailey 8 Fundorte: Vererdungsanlage Schlema (5342/31), Neufriedrichsruh-West bei Lößnitz (5342/41), nordöstlich Kaffeehaus Beerheide (5540/21), am Sendemast Schöneck (5540/33), von Süßebach nach Triebel, Abzweig Obertriebel (5638/24), Prinzenberg Adorf (5939/43), Klingenthal, Abzweig Mittelberg (5640/22), Kamerun Klingenthal (5640/24). Der Neoendemit besitzt eine klare Etablierungstendenz. Das deutlich häufigere Vorkommen der Hybride als deren Eltern und im Regelfall auch ohne diese, lässt sich nicht rationell erklären. Dabei muss in Betracht gezogen werden, dass die Hybride in Gärten kaum gepflegt wird. Den Autoren sind keine Kulturen bekannt. Außerhalb dieser tritt sie indes häufig auf. Symphytum x uplandicum Nyman 8 Fundorte: von der Brettmühle nach Bärenstein (5444/34), Roter Muldenweg Schöneck (5540/42), ehemaliger Rinderstall Breitenfeld (5639/22), zum Steinbruch Gunzen (5639/24), 14

17 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Kamerun Klingenthal (5640/24), zwischen Breitenfeld und Gunzen (5639/42), zwischen Breitenfeld und Wohlbach (5639/42), Schneidersberg (5640/21). Die Differenzierung zu S. officinale kann im Einzelfall problematisch sein. Leichte Einbürgerungstendenz. Telekia speciosa (Schreb.) Baumg. 8 Fundorte: nördlich Stadtteich Schöneck (5540/33), am Sendemast Schöneck (5540/33), Goldbergsee (5540/42), ½ Höhe zur Grube Schneckenstein (5540/43), Kammparkplatz Mühlleithen (5541/33), Adorf-Sorge (5639/42), zwischen Hauleiten und ehemaligen Rinderstall Breitenfeld (5639/44), Parkplatz Hoher Brand (5640/32). Die Bestände sind klein, meist sehr wenige Pflanzen. Deshalb kann am Zielhabitat nicht von einer Etablierung gesprochen werden. Im östlichen Teil des Vogtlandes ist die Art jedoch eingebürgert und kann, so in Bad Elster an der Weißen Elster, aspektbildend sein. Aquilegia vulgaris-kultivar 7 Fundorte: von der Brettmühle nach Bärenstein (5444/34), von Schöneck 2 km vor Muldenberg (5540/34), 700 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22), Turmweg Remtengrün (5639/43), Kamerun Klingenthal (5640/24), Gopplasgrüner Höhe (5640/32), Ortseingang Wernitzgrün-Nord (5740/11). Stets in wenigen Exemplaren und hier kaum mit Einbürgerungstendenz. Dabei sind Aquilegia-Kultivare grundsätzlich ausbreitungsfreudig und vielerorts eingebürgert. Eine systematische Zuordnung ist nicht problemlos, da es sowohl reine Kulturformen von A. vulgaris gibt als auch Kultivare mit Einkreuzungen anderer Arten. Matteucia struthiopteris (L.) Tod. 7 Fundorte: an der Wiltzsch Carlsfeld (5541/32), Neu Oberhaus (5542/14), Rabenberg Breitenbrunn (5542/14), zwischen Rittersgrün und Breitenbrunn (5542/24), 600 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22), Wäldchen westlich Adorf (5639/41), Kamerun Klingenthal (5640/24). Die Art ist zumeist expansiv, seltener in wenigen Exemplaren und hat eine deutliche Einbürgerungstendenz. Armoracia rusticana P. Gaertn., B. Mey. et Scherb. 7 Fundorte: Vererdungsanlage Schlema (5342/31), nördlich Königshübel Mühlleithen (5540/44), zur Deponie Adorf (5639/34), Auerbachtal (5640/22), Turmweg Remtengrün (5640/43), Reuther Höhe (5739/21). Stets in wenigen Pflanzen. Diese sind dauerhaft, zeigen jedoch kaum Ausbreitung, obwohl die Art als eingebürgert zu betrachten ist. 15

18 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Galanthus nivalis L. 6 Fundorte: Walthersdorf nach Crottendorf (5443/43), am Sendemast Schöneck (5540/33), Hang an der B 92 Adorf-Nord (5639/41), zwischen Zwotental und Tannenhaus (5640/11), Kottenheide (5640/12), Sieben Buchen Zwota (5640/14). Als Gartenauswurf an Waldwegen nicht häufig und meist in wenigen Pflanzen. Nur in Adorf und Kottenheide ist eine leichte Tendenz zur Ausbreitung zu verzeichnen. Alchemilla mollis (Buser) Rothm. 5 Fundorte: 500 m südlich Ellefeld-Juchhöh (5540/14), 700 m südlich Ellefeld-Juchhöh (5540/14), Waldpark Grünhaide (5540/21), Waldweg zwischen Zwota und Kottenheide (5640/14), Kärrnerstraße-Süd (5640/13). Am Fundort Ellefeld hat sich die Art auf etwa 200 m² ausgebreitet und etabliert sich. Sonst in kleineren Beständen, doch bleibt der Trend zur Einbürgerung, welche in Urbanhabitaten längst erfolgt ist. Abb. 1: Alchemilla mollis Fallopia japonica (Houtt.) Ronse Decr. 5 Fundorte: Ziegelei Augustusburg (5244/21), zwischen Rittersgrün und Breitenbrunn (5542/24), westlich Morgenleithe Bockau (5442/34), Kärrnerstraße-Mitte (5640/13), Klin- 16

19 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 genthal, Abzweig Mittelberg (5640/22). Die vielerorts eingebürgerte Art wurde erstaunlicherweise seltener als erwartet gefunden. Das hat sicher damit zu tun, dass sie keine eigentliche Gartenpflanze ist und an den sich meist nicht in Nähe typischer Urbanhabitate befindlichen Waldwegen keine natürliche Ausbreitungsgrundlage besitzt. Iris spec. 5 Fundorte: Stangendorf zur B 173 (5241/23), Schneidenbacher Straße Rotschau (5339/44), Wäldchen an der AS Hartenstein der A 72 (5342/11), von der Brettmühle nach Bärenstein (5444/34), am Freibad Schöneck (5540/33). Über Gartenauswurf gelangen Iris gelegentlich in das bearbeitete Habitat, doch wurden sie bislang noch nicht blühend beobachtet. Das macht eine Artdiagnose unmöglich. Von einer Etablierung kann nicht gesprochen werden. Ribes rubrum L. 5 Fundorte: Großvoigtsberg (5045/21), am Steinbruch Affalter (5342/23), am Freibad Schöneck (5540/33), Kielparkplatz an der B 283 (5540/44), am Wasserbehälter Adorf (5639/43). Die Art hält sich als einzelner Strauch dauerhaft. Eine Naturverjüngung konnte nicht nachgewiesen werden. Astilbe arendsii-hybriden 4 Fundorte: Blechhammer (5541/32), Schilbach (5639/22), Klausental Zwota (5640/23), Gopplasgrüner Gerade (5640/31). Wenige Exemplare und keinerlei Etablierungstendenz. Fallopia sachalinensis (F. Schmidt) Ronse Decr. 4 Fundorte: nordöstlich Kaffeehaus Beerheide (5540/21), am Friedhof Marieney (5639/23), Reuther Höhe (5739/21), Oberer Berg Markneukirchen (5740/11). Die Art wurde häufiger erwartet. Sie wird, im Gegensatz zur F. japonica, deutlich öfters in Gärten gepflegt, gelangt offensichtlich recht selten als Auswurf heraus. Einmal am Standort ist eine deutliche Etablierung zu erkennen. Humulus lupulus L. 4 Fundorte: zwischen Breitenfeld und Wohlbach (5639/42), Prinzenberg Adorf (5939/43), zwischen Breitenfeld und Gunzen (5639/42), am Wasserhaus Rauner Berg (5640/31). Am Zielhabitat keine Ausbreitung. 17

20 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Calystegia pulchra Brummitt et Heywood 4 Fundorte: Neufriedrichsruh-West bei Lößnitz (5342/41), Neufriedrichsruh-Ost bei Lößnitz (5342/41), nördlich Königshübel (5540/44), zur Deponie Adorf (5639/34). Vor Ort ohne Einbürgerungstendenz. Die Art ist im Bereich der Westabdachung des Erzgebirges fest eingebürgert, mit z. T. großen Beständen, am Waldweghabitat jedoch nicht. Convallaria majalis L. 4 Fundorte: Siehdichfür (5540/31), Hundshübel Hundsgrün (5639/13), Klausental Zwota (5640/23), am Friedhof Wernitzgrün (5740/11). Die autochthone Art verwildert oft als Gartenflüchtling und oftmals sind autochthone nicht von verwilderten Beständen zu unterscheiden. Hier geben im Regelfall die soziologischen Verhältnisse Aufschluss. Hyacinthoides x massertiana Geerinck 4 Fundorte: nahe Talsperre Muldenberg (5540/34), zwischen Triebel und Posseck (5638/23), zur Eisenbachquelle Gunzen (5640/13), am ehemaligen Ferienheim Wernitzgrün (5740/11). Stets in wenigen Exemplaren ohne Einbürgerungstendenz. Lychnis coronaria (L.) Desr. 4 Fundorte: 700 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22), von Süßebach nach Triebel, Abzweig Obertriebel (5638/24), Adorf, zur Deponie (5639/34), Auerbachtal (5640/22). Die Art zeigt eine generelle Einbürgerungstendenz, so auch hier. Parthenocissus inserta (A. Kern) Fritsch 4 Fundorte:1,5 km südlich Talsperre Muldenberg (5540/34), Wald zwischen Eschenbach und Gunzen (5639/24), B 283 am Spornreuth (5640/31), Kärrnerstraße (5640/31). Grundsätzlich sich einbürgernd und rasch etablierend, am Zielhabitat zurückhaltend. Symphoricarpos albus (L.) S. F. Blake 4 Fundorte: 500 m südlich Ellefeld-Juchhöh (5540/14), Süßebacher Straße Obertriebel-Nordost (5638/22), Prinzenberg Adorf (5939/43), Klingenthal, Abzweig Mittelberg (5640/22). Die fest eingebürgerte Art wurde vergleichsweise selten nachgewiesen, ist aber dann schnell etabliert. Campanula persicifolia L. 3 Fundorte: westlich Marieney (5639/12), nahe Zeltplatz hinterm Freibad Klingenthal (5640/24), Waldweg östlich Schloßpenzel (5740/11). Stets in wenigen Exemplaren, ohne dauerhafte Besiedlung. 18

21 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Fragaria x ananassana (Weston) Rozier 3 Fundorte: Kielparkplatz an der B 283 (5540/44), Rinderstall Lindenhöhe (5640/33), ehemaliges Bad Wernitzgrün (5740/11). Keine Einbürgerungstendenz, obwohl die Form über Ausläufer dazu in der Lage wäre. Geranium macrorrhizum L. 3 Fundorte: von Walthersdorf nach Crottendorf (5443/43), zwischen Rittersgrün und Breitenbrunn (5542/24), Friebus (5640/31). Die Art breitet sich zunehmend in Urbanbereichen aus und bürgert sich auch ein. In Rittersgrün hat sich in den Wald ausgebreitet und kann als etabliert eingestuft werden. Abb. 2: Geranium macrorrhizum Lampracapnos spectabilis (L.) Fukuhara 3 Fundorte: Untere Bergstraße Tannenbergsthal (5540/42), Auerbachtal (5640/22), oberes Klausental (5640/23). Stets in wenigen Exemplaren und ohne Einbürgerungstendenz. 19

22 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Mahonia x wagneri (Joun) Rehder 3 Fundorte: Neu Oberhaus (5542/14), Wäldchen westlich Adorf (5639/41), Prinzenberg Adorf (5939/43). Obwohl bereits vielerorts eingebürgert, ist die Art am Zielhabitat selten, mit wenigen Pflanzen, vertreten und ohne Einbürgerungstendenz. Reine M. aquifoliium (Pursh) Nutt.. wurden vom Autor noch nicht nachgewiesen. Dabei steht die Problematik der Erkennbarkeit. Ein Bestimmungsschlüssel befindet sich in Gutte et. al. (2013). Meconopsis cambrica (L.) Vig. 3 Fundorte: Mühlleithen nördlich Königshübel (5540/44), Wäldchen am Pflegeheim Adorf (5639/43), Waldrand nähe der Kleingartenanlage an der Huth Klingenthal (5640/23). Immer in wenigen Exemplaren und ohne Etablierung. Ribes nigrum L. 3 Fundorte: Mühlleithen nördlich Königshübel (5540/44), am Steinbruch Affalter (5342/23), am ehemaligen Bad Wernitzgrün (5740/11). Die Art hält sich als einzelner Strauch dauerhaft. Eine Naturverjüngung konnte nicht nachgewiesen werden. Hylotelephium spectabile (L.) H. Ohba 3 Fundorte: von der Brettmühle nach Bärenstein (5444/34), von Süßebach nach Triebel, Abzweig Obertriebel (5638/24). Keine Einbürgerungstendenz. Stets wenige Exemplare. Die Differenzierung zu Kultivaren von H. telephium ist nur mit Infloreszens möglich. Die Staubblätter von H. spectabile sind deutlich länger als die Krone, bei H. telephium bestenfalls so lang wie die Krone. Lathyrus latifolius L. 3 Fundorte: Süßebacher Straße Obertriebel-Nordost (5638/24), am Wasserbehälter Adorf (5639/34), Turmweg Remtengrün (5639/43). In Sachsen lokal eingebürgert, hat die Art am Zielhabitat eine nur geringe Einbürgerungstendenz. Am Wasserbehälter in Adorf kann man aber von einer Etablierung sprechen. Paeonia officinalis L. 3 Fundorte: Hundshübel Hundsgrün (5639/13), Adorf-Sorge (5639/42), Prinzenberg Adorf (5939/43). Selten zu finden und nicht etablierend. 20

23 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Rubus laciniatus Willd. 3 Fundorte: Otto-Nuschke-Straße Kirchberg (5341/33), Kielparkplatz an der B 283 (5540/44), Prinzenberg Adorf (5939/43). Am Zielhabitat geringe Einbürgerungstendenz. Die Art neigt sonst zur Einbürgerung und ist lokal fest etabliert. Stachys byzantina C. Koch 3 Fundorte: hinterm Sendemast Schöneck (5540/33), am ehemaligen Rinderstall Breitenfeld (5639/42), am Rinderstall Lindenhöhe Erlbach (5640/33). Im urbanen Bereich nicht selten verwildert, kann sich die Art auch ausbreiten und ist zumindest lokal eingebürgert. An den Fundorten ist dies nicht der Fall. Erstaunlich ist die ganz unterschiedliche Häufigkeit von Verwilderungen zwischen alten und neuen Bundesländern, repräsentativ für Bayern und Sachsen. In ersteren sind Verwilderungen kaum zu beobachten und selbst Adventivvorkommen eher selten. In Sachsen kommt die Art adventiv zerstreut vor und bildet nicht selten dauerhafte und größere Bestände aus. Ursächlich ist sicher das geringere Angebot an Gartenpflanzen in der DDR. Dabei wurde die sehr attraktive Pflanze gern weitergereicht und ihre Ausbreitung aus Gründen der Attraktivität wohl kaum unterbunden. Tulipa gesneriana L. 3 Fundorte: am Friedhof Marieney (5639/23), Hang an der B 92 Adorf-Nord (5639/41), am ehemaligen Ferienheim Wernitzgrün (5740/11). In Marieney sicherlich Friedhofsauswurf. Keine Einbürgerungstendenz. Die Kultursippe ist vielerorts verwildert, ohne eine Tendenz zur Etablierung zu zeigen. Die Mehrzahl der Pflanzen blüht nicht, obwohl in den letzten Jahren diesbezüglich eine deutliche Verschiebung hin zu blühenden Pflanzen zu verzeichnen ist. Achillea ptarmica L. 2 Fundorte: nördlich des Stadtteiches Schöneck (5540/33), zwischen Hammerbrücke und Tannenbergsthal (5540/41). Grundsätzlich kommt es bei dieser Form, die auch als Sorte The Pearl geführt wird, sehr zerstreut zu Verwilderungen. Diese können sich vegetativ, da keine Samen ausbildend, ausbreiten und langfristig halten. Am Zielhabitat ohne Einbürgerungstendenz. Ajuga reptans L. var. Atropurpurea 2 Fundorte: Neufriedrichsruh bei Lößnitz (5342/41), Talsperre Eibenstock (5441/34). Das seltene Auftreten erstaunt insofern, da diese braunrote Form ein Kulturbegleiter ist und vermittels Ausläufer auch bestandsbildend werden kann. Das war in beiden Fällen nicht der Fall. Sie ist eine typische Pflanze der Friedhofswiesen. 21

24 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Anaphallis margaritacea (L.) Benth. 2 Fundorte: am Parkplatz Schneckenstein (5540/43), Kamerun Klingenthal (5640/24). Die Art neigt, so auch hier, zur festen Einbürgerung. Bemerkenswert ist, dass Verwilderungen der Art im Gebirge deutlich häufiger sind, wie im Flachland. Anthemis tinctoria L. 2 Fundorte: Siedlung Wolfersgrün (5340/44), Mittlerer Berg Schilbach (5639/21). Die Kulturformen der Art verwildern nicht selten und vermögen sich auch dauerhaft zu halten. An den Fundorten hier jedoch ohne Einbürgerungstendenz. Asarum europaeum L. 2 Fundorte: Friedhof Marieney (5639/23), am Goldberg Brunndöbra (5640/21). In Marieney grenzt der Bestand direkt an den Friedhof an und ist sicher auf Auswurf des Friedhofes zurückzuführen, jedoch ohne Etablierung. In Friedhöfen ist die Art nicht selten verwildert zu finden. Cerastium tomentosum L. 2 Fundorte: Neu-Oberhaus Johanngeorgenstadt (5542/14), Hundshübel Hundsgrün (5639/13). Obwohl bereits vielerorts eingebürgert oder zumindest großflächiger verwildert, ist die Art am Zielhabitat selten und ohne wirkliche Etablierung. Dianthus barbatus L. 2 Fundorte: Waldsaum südlich Breitenstein (5540/31), Waldweg Sträßel (5639/44). Zwar dauerhaft, aber sich nicht einbürgernd und ausbreitend. Doronicum columnae Ten. 2 Fundorte: Talsperre Eibenstock (5441/34), Prinzenberg Adorf (5939/43). Nicht etabliert. Doronicum-Arten verwildern nicht selten und können sich dabei auch dauerhaft einbürgern. Probleme bereitet die Zuordnung der Sippen, da es auch keine zuverlässigen Bestimmungsschlüssel gibt, welche auch die kultivierten Formen hinreichend aufschlüsseln. Geranium phaeum L. 2 Fundorte: von Walthersdorf nach Crottendorf (5443/43), am ehemaligen Ferienheim Wernitzgrün (5740/11). In wenigen Exemplaren. Auch wenn die Art in großen Teilen Mittelsachsens längst eingebürgert ist und gelegentlich in Gärten kultiviert wird, gelangt sie offensichtlich nur selten als Gartenauswurf ins Gelände. Hier vermag sie sich dann kaum längerfristig zu halten. 22

25 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Helianthus annuus L. 2 Fundorte: zum Steinbruch Gunzen (5639/24; 2010), zwischen Schönlind und Sträßel (5739/22). Keine Dauerhaftigkeit. Hemerocallis lilioasphodelus L. 2 Fundorte: nahe Sauteich an der S 304 (5540/43), Hundshübel Hundsgrün (5639/13). Nicht etablierend. Ein Teil der verwildernden Hemerocallis lässt sich wegen meist fehlender Blüten nicht sicher einordnen. Hyacinthoides non-scripta (L.) Chourad ex Rothm. 2 Fundorte: Goldbergsee (5540/42), Serpentinen nach Mühlleithen (5540/44). In wenigen Pflanzen ohne Einbürgerungstendenz. Inula helenium L. 2 Fundort: Klingenthal, Dreihöf (5640/24), Erlbach-West (5640/33). Stets wenige Pflanzen und ohne Einbürgerungstendenz. Lunaria annua L. 2 Fundorte: Stangendorf zur B 173 (5241/23), von Walthersdorf nach Crottendorf (5443/43). In wenigen Exemplaren und ohne Einbürgerungstendenz. Mentha x piperita L. 2 Fundorte: Graben am Tännicht Adorf nahe der Kleingärten (5639/41), südlich Tiefer Graben Schöneck (5640/11). Selten, aber mit leichter Etablierungstendenz. Onopordum acanthium L. 2 Fundorte: am Bahnhof Muldenberg (5540/32), 600 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22). Wenige Pflanzen mit geringer Etablierungstendenz. In Oberhermsgrün zeugen aber mehrere Jungpflanzen von einer Ausbreitung. Papaver somniferum L. 2 Fundorte: zum Steinbruch Gunzen (5639/24), zwischen Breitenfeld und Gunzen (5639/42). Das seltene Auftreten der Art überrascht. Sie ist eine häufige Gartenpflanze, welche oft, wenn auch unbeständig, verwildert. 23

26 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Phedimus spurius (M. Bieb.) t Hart 2 Fundorte: nordöstlich Kaffeehaus Beerheide (5540/21), Tannenbergstahl, Abzweig Schneckenstein (5540/42). Am Zielhabitat erstaunlich selten anzutreffen und mit geringer Einbürgerungstendenz. Grundsätzlich ist die oft kultivierte Sippe in weiten Teilen Sachsens eingebürgert. Podophyllum peltatum L. 2 Fundorte: am Freibad Schöneck (5540/33), Wäldchen am Wanderweg Hohe Reuth Schöneck (5640/11). Deutliche Einbürgerungstendenz. Die Bestände sind groß und stabil. Polemonium caeruleum L. 2 Fundorte: nahe Funkturm Schöneck (5540/33), am Freibad Brunndöbra (5640/21). Nur in wenigen Exemplaren ohne Etablierungstendenz. Solanum tuberosum L. 2 Fundorte: nordöstlich Kaffeehaus Beerheide (5540/21), Vogelherdhäuser Remtengrün (5639/43). Keine Einbürgerungstendenz. Spiraea japonica L. 2 Fundorte: nordöstlich Kaffeehaus Beerheide (5540/21), Reuther Höhe (5739/21; 2002). Keine Einbürgerungstendenz. Im Gegensatz zur Bestimmungsliteratur gibt es auch Formen mit kahlen Stielen der Infloreszens. Diese sind in Kultur wohl sogar deutlich häufiger, bei Verwilderung in jedem Fall. Syringa vulgaris L. 2 Fundorte: Neu-Oberhaus Johanngeorgenstadt (5542/14), Schönlind (5739/22). Am Zielhabitat nur selten, doch mit großer Etablierungstendenz. Grundsätzlich ist die Art an adäquaten Habitaten recht häufig und lokal eingebürgert. Dabei sollte eine Bestimmung anhand blühender Pflanzen vorgenommen werden (wesentliches Merkmal ist die Ansatzstelle der Antheren im Blütenschlund), da auch andere Formen verwildert nachgewiesen wurden. Die Wildform wurde vermutlich 1566 von Busbeqc nach Flandern gebracht. Eine bei uns verbreitete Form (sog. Chinesischer Flieder ) entstand 1777 zufällig aus Samen von S. persica in der Handelsgärtnerei von Varin in Rouen. Man geht von einer Kreuzung aus (S. afghanica x S. lacinata; doch Situation unklar). Er kam alsbald als Lilac Varin in den Handel. Im Vogtland wurde zudem Syrínga x hyacinthiflora (S. oblata x vulgaris) nachgewiesen. 24

27 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Tropaeolum majus L. 2 Fundorte: am Sendemast Schöneck (5540/33), Obere Reuth (5739/21). Keine Einbürgerungstendenz. Die Art übersteht die Winter nicht. Viburnum opulus L. 2 Fundorte: Klausental Zwota (5640/23), Reuther Höhe (5739/21). Keine Einbürgerungstendenz, auch wenn sich naturgemäß der einzelne Strauch etabliert. Im Gebiet nicht autochthon. Vinca major L. 2 Fundorte: 700 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22), Teiche im Sorgtal im großen Bestand (5639/43). Einbürgerungstendenz vorhanden, an beiden Standorten hochvital, üppig blühend. Acaena magellanica (Lam.) Vahl 1 Fundort: Kielparkplatz an der B 283 (5540/44). Gern als Grabbepflanzung genutzt und auf Friedhöfen auch auswildernd, zeigt sie am Fundort keine Einbürgerungstendenz. Aconitum x cammarum L. emend. Fries 1 Fundort: Kamerun Klingenthal (5640/24). In einem größeren Bestand üppig blühend. Lokal kann von einer Einbürgerungstendenz ausgegangen werden. Allium cepa L. 1 Fundort: Eichenwald in Eschenbach (5639/14). Sehr kurzfristig ohne jede Einbürgerungsmöglichkeit. Allium ursinum L. 1 Fundort: Hang an der B 92 Adorf-Nord (5639/41). Seit 1995 nachgewiesen (Horbach). Aus den nahe gelegenen Kleingärten an den Waldeingang abgekippt. Eindeutig sich einbürgernd. Antirrhinum majus L. 1 Fundort: Obere Reuth (5739/21). Am Zielhabitat keine Etablierungstendenz. Lokal und besonders im städtischen Bereich kann es zu langfristigen Ansiedlungen mit größeren Populationen kommen. 6 25

28 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Astilbe thunbergii (Siebold et Zucc.) Miq. 1 Fundort: Goldbergsee Gottesberg (5540/42). Wenige Exemplare und keinerlei Etablierungstendenz. Bergenia crassifolia (L.) Fritsch FO: Vogelherdhäuser (5639/43). Keine Etablierungstendenz. Betonica grandiflora Willd. 1 Fundort: Waldweg 1,5 km südlich Kottenheide (5640/14). Keine Einbürgerungstendenz, wenn sich auch der Bestand langfristig hält. Borago officinalis L. FO: Vererdungsanlage Schlema (5342/31). Ohne dauerhafte Ansiedlung. Brassica napus L. 1 Fundort: Siedlung Wolfersgrün (5340/44). Sicher nicht als Gartenauswurf zu betrachten, sondern wohl über Begleitsamen (Feldanbau in der Nähe?) an den Fundort gelangt. Buddleja davidii Franch. 1 Fundort: Friedhof Marieney (5639/23). Die Art neigt zur Etablierung. Am Fundort war dies nicht der Fall. Canna indica L. 1 Fundort: Pollersberg Zeughaus (5541/31). Keine Einbürgerungstendenz. Übersteht den Winter nicht. Cerastium x maureri M. Schulze 1 Fundort: Waldrand am Wildenberg (5739/21). Die Hybride zwischen C. arvense und C. tomentosum ist weit verbeitet und lokal eingebürgert. Für den Fundort trifft dies nicht zu. Interessanterweise wird die Drüsigkeit von C. arvense nur selten und dann sehr schwach weitervererbt. Cornus sanguinea ssp. australis (C.A. Mey.) Jáv. ex Soó 1 Fundort: Klausental Zwota (5640/23). Der einzelne Strauch etabliert sich, doch ist, zumindest lokal, auch von einer Einbürgerung auszugehen. 26

29 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Cornus sanguinea ssp. hungarica (Kárápati) Soó 1 Fundort: Klausental Zwota (5640/23). Der einzelne Strauch etabliert sich, doch ist, zumindest lokal, auch von einer Einbürgerung auszugehen. Die nächsten autochthonen Vorkommen sind in den oberfränkischen Haßbergen. Cornus sericea L. 1 Fundort: 700 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22), Zeltplatz hinterm Freibad Klingenthal (5640/24). Mäßige Einbürgerungstendenz, bedingt durch die Ausläufer. Naturverjüngung findet nicht statt. Datura stramonium L. 1 Fundort: Hohe Reuth (5739/21). Wenige Exemplare. Keine Einbürgerungstendenz. Doronicum orientale Hoffm. 1 Fundort: Hang an der B 92 Adorf-Nord (5639/41). Leichte Einbürgerungstendenz. Eranthis hyemalis (L.) Salisb. 1 Fundort: Hang an der B 92 Adorf-Nord (5639/41). Keine Etablierungstendenz, doch Stabilität im Bestand. Eschscholzia californica Cham. 1 Fundort: Waldweg hinterm Bad Brunndöbra (5640/21). Nur in wenigen Exemplaren ohne Einbürgerungstendenz. Fragaria moschata (Duchesne) Weston 1 Fundort: am Wasserbehälter Adorf (5639/34). Dabei wurde nur die Kultursippe kartiert, welche deutlich größere Früchte als die Wildform aufweist. Sie wurde nachweislich ab dem 17. Jahrhundert kultiviert. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war sie die am häufigsten kultivierte Erdbeere. Vor dem 1. Weltkrieg um Vierlanden bei Hamburg in Größenordnungen angebaut (Vierländer Erdbeere), derzeit nur noch um Mailand als Profumata di Turtona. Es sind Sippen mit 2n = 28, 35 und 42 vorhanden, welche sowohl untereinander, als auch mit anderen Arten bastardieren. Fragaria x bifera - Kultivar 1 Fundort:Kärrnerstraße-Mitte (5640/31). Es handelt sich um eine großfrüchtige Kultursippe dieses Bastardes. Die Möglichkeit der Etablierung ist gegeben. 27

30 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Fragaria x vescana D. H. Scott & R. Bauer 1 Fundort: Am Waldweg von Mühlleithen zur Winselburg (5540/42). Keine Etablierung, auch wenn durch die Ausläufer die Möglichkeit in Betracht gezogen werden muss. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts züchtete Rudolf Bauer vom Max-Planck-Insitut für Züchtungsforschung in Köln-Vogelsang über Zwischenformen die dekaploide und somit sterile Erdbeere. Galanthus rizehensis Stern 1 Fundort: Waldweg Sträßel (5639/44). Ansehnlicher Bestand, doch wohl keine Etablierung. Geranium x magnificum Hyl. 1 Fundort: 800 m westlich Ebersbach (5638/24). Ein kleiner, blühender Bestand mit sehr geringer Einbürgerungstendenz. Geum coccineum Sibt. et Sm. 1 Fundort: Klausental Zwota (5640/23). Keinerlei Ausbreitungs- und Einbürgerungstendenz. Hedera helix L. ssp. hibernica (G. K. Kirchn.) Dc. Mc Clint 1 Fundort: Gottesberg (5540/42). Als Gartenauswurf deutlich erkennbar. Die Unterart wird nicht oft kultiviert, zeichnet sich durch große, langgestielte Blätter und deutlich gestielten Sternhaaren der Jungtriebe aus. Sehr geringe Etablierungstendenz. Helianthus x laetiflorus Pers. 1 Fundort: Nähe alte Aschbergschanze (5640/22). Keine Etablierunstendenz am Standort. Lokal ist die Sippe eingebürgert. Hemerocallis fulva (L.) L. 1 Fundort: Thossen (5640/33). Wenige Pflanzen und ohne Etablierungstendenz. Heracleum mantegazzianum Sommer et Levier 1 Fundort: Reitzenhain (5445/14). In größeren Bestand mit Etablierungstendenz. Die Art dürfte indes kaum als Gartenauswurf zu deuten sein und fehlte erstaunlicherweise sonst. Unklar ist noch zumeist die Einordnung der Pflanzen, da vermutlich mehrere Arten verwildert sind (Publikation in Vorbereitung). 28

31 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Hosta spec. FO: 700 m südwestlich Oberhermsgrün (5638/22). Eine Artbestimmung scheiterte an fehlenden Blüten. Wenige Pflanzen und ohne Etablierungstendenz. Hylotelephium telephium-kultivar 1 Fundort: Stangendorf zur B 173 (5241/23). Keine Etablierungstendenz. Zur Unterscheidung von H. spectabile siehe dort. Lamium maculatum Silver Bacon 1 Fundort: Siedlung Deckerhäuser Hohendorf (5739/44). Die Kulturform fällt durch silbrig panaschierte Blätter auf. Größerer Bestand, doch wohl nur geringe Einbürgerungstendenz. Lamprocapnos spectabilis (L.) Fukuhara 1 Fundort: nordöstlich Kaffeehaus Beerheide (5540/21). Wenige Pflanzen und nicht dauerhaft. Lavatera thuringiaca L. 1 Fundort: B 169 vor Abzweig Hundshübel (5441/43). Keine Einbürgerungstendenz. Leucojum vernum L. FO: Hang an der B 92 Adorf-Nord (5639/41). Vor Ort mit deutlicher Einbürgerungstendenz. Ligustrum vulgare L. 1 Fundort: Kärrnerstraße-Mitte (5640/13). Keine Etablierung zu erkennen. Lonicera caprifolium L. 1 Fundort: Waldweg Sträßel (5639/44). Deutliche Etablierungstendenz durch Ausläuferbildung. Malva sylvestris ssp. mauritiana (L.) Coutinho 1 Fundort: Mittlerer Berg Schilbach (5639/21). Die Art wird gelegentlich als Bienenweide oder Wildfutterpflanze in Mischungen ausgebracht. Vor Ort unbeständig. Melissa officinalis L. 1 Fundort: B 169 vor Abzweig Hundshübel (5441/43). Nicht dauerhaft. 29

32 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Miscanthus sachariflorus (Maxim.) Hack. 1 Fundort: am Bahnhof Muldenberg (5540/32). Keine Einbürgerungstendenz, auch wenn sich die Art lokal, so im Raum Zwickau, durchaus etabliert. Miscanthus sinensis (Thunb.) Andersson 1 Fundort: Vogelherdhäuser Jugelsburg (5639/43). Keine Einbürgerungstendenz. Narcissus pseudonarcissus L. 1 Fundort: am Freibad Schöneck (5540/33). Die häufige Zierpflanze ist lokal eingebürgert. Grundsätzlich ist jedoch die Einbürgerungstendenz im Beobachtungsgebiet gering, meist auf wenige Pflanzen bechränkt und unbeständig. Narcissus x incomperabilis Mill. 1 Fundort: am Freibad Schöneck (5540/33). Keine Dauerhaftigkeit. Omphalodes verna Moench 1 Fundort: Kottenheide (5640/12). Leichte Etablierungstendenz. Ornithogalum nutans L. 1 Fundort: Hang an der B 92 Adorf-Nord (5639/41). Zumindest langfristig am Standort vorhanden. Oxalis tetraphylla Cav. 1 Fundort: Wald vor Irbersdorf (5044/14). Keine Einbürgerungstendenz. Die Art übersteht die Winter wohl nicht. Phragmites australis (Cav.) Trin. ex Steud. 1 Fundort: 500 m südlich Ellefeld-Juchhöh (5540/14). Heimische Art, die oft als morphologisch nicht differenzierbarer Kultivar an Gartenteichen zu finden ist. Der Fundort konnte leicht als Gartenauswurf identifiziert werden. Keine Etablierung. Peucedanum ostruthium (L.) W. D. J. Koch 1 Fundort: Mühlleithen nördlich Königshübel (5540/44). Im Erzgebirge ist die Art fest eingebürgert und häufig, bildet stellenweise große Bestände aus und ist ein deutlicher Kulturzeiger. Der Fundort hier war jedoch klar als Auswurf zu erkennen (noch als ausgestochene Ballen 30

33 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 auszumachen) und befand sich zwischen anderen Gartenauswurf und Erde. Ob es hierbei auch zu einer Etablierung kommt, ist unsicher. Physalis peruviana L. 1 Fundort: Vererdungsanlage Schlema (5342/31). Besonders im Zwickauer Raum an Kläranlagen oftmals in großer Zahl zu finden, ist die Art nur selten als Gartenauswurf anzutreffen. Als annuelle und meist nicht ausreifende Art ist mit einer dauerhaften Ansiedlung nicht zu rechnen. Prímula x polyantha Mill. 1 Fundort: am Goldberg (5640/21). Die sterile Hybride etabliert sich nicht. Prunus serotina Ehrh. 1 Fundort: Otto-Nuschke-Straße Kirchberg (5341/33). Vermutlich gelangten Früchte über Holzabfälle vor Ort. Bei der längst eingebürgerten und lokal invasiven Art ist jedoch am Zielhabitat keine Aussage zur Etablierung möglich. Pseudofumaria lutea (L.) Borkh. 1 Fundort: Waldweg Friebus (5640/31). Untypische Art für das Habitat. Im Urbanbereich nicht selten verwildernd und etabliert, am Fundort hier nicht. Rheum rhabarbarum L. 1 Fundort: Prinzenberg Adorf (5939/43). Keine Etablierungstendenz. Raphanus sativus L. 1 Fundort: Sohler Alm (5739/21). Angabe: Heinz-Dieter Horbach (Bad Berneck). Keine Dauerhaftigkeit. Ribes spicatum Robson 1 Fundort: am Freibad Schöneck (5540/33). Die Art verwildert gelegentlich und oftmals ist sie gemeinsam mit R. rubrum zu finden. Beide Arten werden kultiviert und so gelangen sie gemeinsam über Gartenabfälle in Wälder. Sie machen jedoch an naturnahen Standorten auch einen Eindruck indigenen Vorkommens mit größeren Populationen. Dabei treten sie auch nicht selten sympatrisch auf und hybridisieren (R. x mixtum). Beobachtungen in Nordbayern legen die Vermutung indigenen Vorkommens nahe. In Sachsen sind lokal in feuchten Schluchtwäl- 31

34 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 dern ebensolche Verhältnisse anzutreffen. Sekundär am Zielhabitat ist die Situation jedoch deutlich. Hier hält sich der einzelner Strauch dauerhaft. Eine Naturverjüngung konnte dabei nicht nachgewiesen werden. Abb. 3: Ribes spicatum Rosa rugosa Thunb. 1 Fundort: Rabenberg Breitenbrunn (5542/14). Ohne Etablierungstendenz. Rubus armeniacus Focke 1 Fundort: B 169 vor Abzweig Hundshübel (5441/43). Eingebürgert. Die Art ist häufig und fest eingebürgert. Saxifraga x arendsii-hybriden 1 Fundort: am Freibad Schöneck (5540/33). Nur wenige Pflanzen. Die blühen auch und halten sich mehrere Jahre. Eine Etablierung jedoch ist nicht zu erkennen. Saxifraga x urbicum D. A. Webb. 1 Fundort: am Steinbruch Affalter (5342/23). Keine Etablierungstendenz. 32

35 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Scilla siberica Haw. 1 Fundort: Hüttelsgrün, nahe A 72 (5340/41). Die Art kann in Urbanbereichen zumindest lokal als eingebürgert angesehen werden. Er verwundert das seltene Auftreten am Zielhabitat. Vor Ort nicht etabliert. Sedum album L. 1 Fundort: Waldparkplatz Königstanne Geyer (5343/33). Das seltene Auftreten am Zielhabitat erstaunt. Die Art ist eine häufige Zierpflanzen, besonders der Steingärten und Mauern und lokal fest eingebürgert. Typisch ist ihre Verwilderung auf Friedhöfen. Sedum hispanicum L. 1 Fundort: Prinzenberg Adorf (5939/43). Vor Ort keine Etablierung. Die Art ist lokal vor allem in Urbanbereichen fest eingebürgert und in Ausbreitung. Hier ist sie eine typischen Pflasterfugen- und Friedhofspflanzen. Solidago gigantea Aiton 1 Fundort: Mühlleithen nördlich Königshübel (5540/44). Leichte Etablierungstendenz. Spiraea x macrothyrsa Dipp. 1 Fundort: Wäldchen hinter der Leithen Erlbach am Damwildgehege (5640/33). Für die Art treffen die Bemerkungen zu S. x billardii zu, nur dass sie deutlich seltener auftritt. Spiraea x vanhouttei (Briot) Zab. 1 Fundort: Nähe Jugendherberge am Aschberg im Wald (5641/11). Für die Art treffen die Bemerkungen zu S. x billardii zu, nur das sie deutlich seltener auftritt. Symphyotrichum novae-angliae (L.) G. L. Nesom 1 Fundort: B 169 vor Abzweig Hundshübel (5441/43). Keine Etablierung. Erstaunlich war das seltene Auftreten der Symphyotrichum-Arten. Ein Teil davon kann als fest eingebürgert bezeichnet werden. S. novae-angliae verwildert jedoch vergleichsweise selten und neigt nicht zur Ausbreitung. Probleme bereitet die Ansprechbarkeit, da es durch wiederholte Einkreuzungen zum Neoindigenismus kommt, mit gegenwärtig unklarer systematischer Situation. 33

36 Breitfeld, M.: Waldwege Leipzig, 2016 Tanacetum parthenium (L.) Schultz- Bip. 1 Fundort: 800 m westlich Ebersbach (5638/24). Obgleich in weiten Teilen verwildert, ist die Art im Zielhabitat selten und ohne Einbürgerungsstendenz. Tradescantia x andersoniana-hybriden 1 Fundort: Wolfsberg (5640/14). Nicht dauerhaft. In Stadtbereichen kann sich die Sippe durchaus längerfristig an Mauer- und Pflasterfugen halten. Dabei vermehrt sie sich trotz des Hybridcharakters über Samen. Veronica maritima L. 1 Fundort: nahe Waldpark Grünheide (5540/21). Keine Etablierungstendenz. Viburnum lantana L. 1 Fundort: nördlich Stadtteich Schöneck (5540/33). Keine Einbürgerungsstendenz, auch wenn sich naturgemäß der einzelne Strauch hält. Im Gebiet nicht autochthon. Viola suavis M. Bieb. 1 Fundort: nahe A 72 Hüttelsgrün (5340/41). Keine Einbürgerungsstendenz. Literatur Gutte, P., Hardtke, H.-J. & Schmidt P. (2013): Die Flora Sachsens und angrenzender Gebiete. Quelle & Meyer Wiebelsheim. 983 Seiten. Danksagung Heinz-Dieter Horbach (Bad Berneck) danke ich für Fundortangaben und Dr. Peter Gutte (Markkleeberg) für die Korrektur. Anschrift des Autors: Matthias Breitfeld Wernitzgrüner Straße Markneukirchen Matthias.Breitfeld@web.de 34

37 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Funde phytoparasitärer Kleinpilze in Sachsen Wolfgang Dietrich 1. Einleitung Im Bericht teile ich Nachweise phytoparasitärer Kleinpilze aus dem West- und Mittelerzgebirge sowie Vogtland mit. Für Vergleichszwecke ergänze ich je eine Aufsammlung aus der Tschechischen Republik und aus Österreich. Alle im Bericht aufgeführten Pilzarten wurden von mir gesammelt und bestimmt. Alle mikroskopischen Messungen erfolgten in Leitungswasser. Die Benennung der Pflanzen richtet sich nach Schulz (2013), der Pilze nach Klenke & Scholler (2015), Braun (1995) sowie Brandenburger (1985). Folgende Kürzel werden verwendet: NSG Naturschutzgebiet FND Flächennaturdenkmal HDI Beleg in Sammlung Wolfgang Dietrich RLSa Rote Liste Sachsens von Zusammenstellung der Arten sowie Kurzkommentare und kurze Beschreibungen zu ausgewählten Arten Peronosporales Peronospora chrysosplenii Fuckel auf Chrysosplenium alternifolium Mittelerzgebirge: Messtischblatt-Viertelquadrant 5444/33 Berg Bärenstein, im Bereich des stillgelegten Basaltbruches, Peronospora myosotidis de Bary auf Myosotis nemorosa Mittelerzgebirge: 5443/41 Scheibenberg, Nordost-Seite, sumpfige Stelle unterhalb der Kanzel, , HDI. Plasmopara densa (Rabenh.) J. Scröt. auf Rhinanthus minor Mittelerzgebirge: 5442/22 bei Grünhain, FND Lippertwiesen, Plasmopara mei-foeniculi Săvul. & O. Săvul. auf Meum athamanticum Mittelerzgebirge: 5442/22 bei Grünhain, FND Lippertwiesen,

38 Dietrich, W.: Phytos Leipzig, 2016 Pucciniales Cronartium flaccidum (Alb. & Schwein.) G. Winter, Telien auf Paeonia officinalis cult. Mittelerzgebirge: 5442/24 Waschleithe, Gelände des Tierparkes, , HDI. Kuehneola uredinis (Link) Arthur, primäre Uredien auf Rubus cf. plicatus Mittelerzgebirge: 5443/24 Annaberg-Buchholz, Buchholzer Wald, Mischwald, , HDI. Melampsora repentis Plowr., Uredien auf Salix repens Uredien auf der Unterseite der Blätter, Durchmesser 0,2 0.5 mm, Uredosporen 15 19(20) x 12,5 15 µm; die deutlich kopfigen Paraphysen sind bis 65 µm lang, die Wand im Kopfbereich 2,5 5 µm dick. Mittelerzgebirge: 5343/34 Naturschutzgebiet Hermannsdorfer Wiesen, ca. 670 m ü. NN, , HDI. Im Gebiet kommen keine Weiß-Tannen (Abies alba) vor, aber einige Orchideenarten, so Dactylorhiza majalis, Dactylorhiza fuchsii und Gymnadenia conopsea. Diese drei Orchideenarten werden in Klenke & Scholler (2015) als Wirtspflanzen von Melampsora repentis angegeben. Bisher konnte ich noch keine Spermogonien und Aecien von Melampsora repentis auf Orchideen finden. Ochropsora ariae (Fuckel) Ramsb., Aecien auf Anemone nemorosa Mittelerzgebirge: 5443/41 Scheibenberg, Nordost-Seite, ca. 720 m ü. NN, Rand einer Bergwiese, , HDI. Nach den Funden bei Mildenau und Frohnau im Jahre 2014 (Dietrich 2015) ist dies mein dritter Nachweis im Mittelerzgebirge. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass sich die Art aktuell ausbreitet. Ich vermute eher, dass ich die Art übersehen hatte. Das systemische Myzel von Ochropsora ariae überwintert in unterirdischen Pflanzenteilen von Anemone nemorosa (Ubran & Marková 2009). Da sich Anemone nemorosa vegetativ vermehren kann, sind auch Folgegenerationen mit dem Myzel infiziert, so dass der Rostpilz ohne Wirtswechsel von Generation zu Generation weitergegeben werden kann. Dies erklärt wohl auch die vergleichsweise zahlreichen Funde von Aecien und die wenigen Nachweise von Uredien und Telien. So gibt Dietel (1936) für Ochropsora ariae 18 Fundorte für Aecien und nur vier Fundorte für Uredien und Telien an, davon drei Nachweise auf Sorbus aucuparia und ein Nachweis auf Aruncus dioicus. Für das Erzgebirge nennt Dietel (1936) nur Tharandt sowie Wildenfels im Übergangsbereich zum Erzgebirge als Fundorte: in beiden Fällen Aecien auf Anemone nemorosa. Im tschechischen Teil des Erzgebirges (Krušné hory) wurde 36

39 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Ochropsora ariae noch nicht nachgewiesen (Dietrich & Müller 2001, Dietrich 2005b). Für die wirtswechselnde Art steht der Nachweis von Uredien und Telien auf Rosengewächsen im Erzgebirge noch aus. Der Hauptwirt ist Sorbus aucuparia. Uredien sammelte ich bisher nur einmal: Tschechische Republik, Šumava, zwischen Debrenik und Želesná ruda, 780 m ü. NN, auf Blättern von Sorbus aucuparia, , HDI. Phragmidium potentillae (Pers.) P. Karst., Uredien auf Potentilla argentea Mittelerzgebirge: 5444/13 Pöhlberg, Osthang, mageres Grünland auf Haldengelände, ca. 740 m ü. NN, , HDI. Im Magerrasen dominierten Rumex acetosella und Agrostis capillaris, vergesellschaftet mit Deschampsia flexuosa, Arrhenatherum elatius, Dactylis glomerata, Hypericum perforatum, Potentilla argentea, Hylotelephium maximum, Veronica chamaedrys, Hypochaeris radicata und Calluna vulgaris. Die Wirtspflanze Potentilla argentea kommt im montanen Bereich des Mittelerzgebirges nur sehr lokal an sonnigen, trockenen Standorten vor. Puccinia biporospora (Zwetko) M. Scholler auf Carex pallescens Die meisten Blätter mit Telien, ein Blatt mit Uredien; Uredien und Telien auf der Unterseite der Blätter; die punkt- bis strichförmigen Telien bis 1 mm lang, Uredosporen mit 2 Keimporen. In Hardtke & al. (2015) wird die Kleinart nicht aufgeführt. Mittelerzgebirge: 5445/31 NSG Steinbach, am Rand des Horizontalweges, , HDI. Puccinia crepidis J. Schröt. auf Crepis capillaris Dunkelbraune Uredien auf beiden Blattseiten, Größe der Uredosporen: 18,7-25 µm x 17,5-21 µm. Mittelerzgebirge: 5444/11 Annaberg-Buchholz, Barbara-Uthmann-Ring, Rasen, , HDI. Die Bestimmung ist problematisch. Nach der Farbe der Uredien käme Puccinia praecox Bubák infrage, nach den Maßen der Uredosporen Puccinia crepidis. Puccinia obscura J. Schröt., Uredien auf Luzula sylvatica Mittelerzgebirge: 5443/41 Scheibenberg, Nordseite, Mischwald, und , HDI. Puccinia persistens s. l., Pyknien und Aecien auf Aquilegia vulgaris cult. Westerzgebirge: 5442/11 Aue, Rand eines Gartengrundstück, , HDI; Aecien in Gruppen, Durchmesser 2 bis 3 mm, Aeciosporen x 12, µm. 37

40 Dietrich, W.: Phytos Leipzig, 2016 Mittelerzgebirge: 5445/14 Reitzenhain, Rand eines Grundstückes und auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofes, , HDI; Aecien in überwiegend kreisförmigen Gruppen, Durchmesser 2 bis 4 mm, Aeciosporen 17,5-25 x 12-17,5 µm, einzelne Sporen bis 32 µm lang. Eine Zuordnung zu den Kleinarten ist ohne Kenntnis des Telienwirtes nicht möglich. Puccinia actaeae-elymi Mayor dürfte ausscheiden, da weder Hordelymus noch Leymus an den Fundorten vorkommen. Nach dem Bestimmungsschlüssel in Klenke & Scholler (2015) könnte es sich bei Wirtswechsel mit Agrostis um Puccinia agrostidis Plowr. bzw. bei Wirtswechsel mit Elymus um Puccinia actaeae-agropyri E. Fisch. handeln. Puccinia pulverulenta Grev., Aecien, Uredien und Telien auf Epilobium palustre Mittelerzgebirge: 5442/22 bei Grünhain, FND Lippertwiesen, , HDI. Thekopsora guttata (J. Schröt.) Syd. & P. Syd., Uredien auf Galium uliginosum Mittlelerzgebirge: 5443/41 Scheibenberg, Nordost-Seite, sumpfige Stelle unterhalb der Kanzel, , HDI. Über zwei weitere Nachweise dieser Parasit-Wirt-Kombination wurde in Dietrich (2005a sowie 2006a) berichtet. Die Wirtspflanze Galium uliginosum fehlt in (Hardtke et al. 2015). Tranzschelia thalictri (Chev.) Dietel auf Thalictrum aquilegiifolium Mittelerzgebirge: 5543/43 bei Oberwiesenthal, NSG Fichtelberg, Zechengrund, Hochstaudenflur in der Aue des Pöhlbaches, 940 m ü. NN, , HDI. Dieser seltene Rostpilz wurde bereits 2004 vom Autor im Zechengrund nachgewiesen (Dietrich 2006b). Uromyces euphorbiae-corniculati Jordi, Uredien auf Lotus corniculatus Westerzgebirge: 5442/11 Aue, Stadtgebiet, offenes Brachland, , HDI. Microbotryales Microbotryum stygium (Liro) Vánky auf Rumex acetosa Mittelerzgebirge: 5443/22 zwischen Frohnau und Dörfel, FND Dörfler Höhe, Bergwiese, Urocystidiales Urocystis agropyri (Preuss) A.A. Fischer Waldh. auf Elymus repens Mittlelerzgebirge: 5443/24 nordöstlich Schlettau, FND Bergwiese am Hinteren Schottenberg, , HDI. 5444/13 Pöhlberg, Südhang, , HDI. 38

41 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Urocystis trientalis (Berk. & Broome) B. Lindeb, imperfektes Stadium auf Trientalis europaea Mittelerzgebirge: 5443/22 nordöstlich Schlettau, FND Hirschwiese, Sumpfwiese, , HDI. Ustilaginales Ustilago striiformis (Westend.) Niessl auf Holcus mollis Mittelerzgebirge: 5443/24 nordöstlich Schlettau, FND Bergwiese am Hinteren Schottenberg, , HDI. Erysiphales Erysiphe capreae DC. ex Duby [Synonym: Erysiphe adunca var. regularis (R. Y. Zheng & G.Q. Chen) U. Braun & S.Takam.], Teleomorphe (Fruchtkörper) auf Salix caprea Nach dem Bestimmungsschlüssel in Klenke & Scholler (2015) müsste es sich um diese Art handeln. Durchmesser der Fruchtkörper 130 bis 155 µm, Anhängsel etwa so lang wie der Durchmesser der Fruchtkörper, alle Anhängsel in der oberen Hälfte der Fruchtkörper kranzförmig schräg aufwärts abstehend, Asci 3-5-sporig, Ascosporen 12,5-15 X 25-27,5 µm. Mittelerzgebirge: 5443/41Scheibenberg, Basaltbruch, , HDI. Wahrscheinlich gehören weitere als Erysiphe adunca (Wallr.) Fr. und Uncinula adunca (Wallr.) Lév. bestimmte Funde auch zu Erysiphe capreae. Klenke & Scholler (2015: 714) schreiben zu Erysiphe capreae: Selten angegeben, vermutlich verbreitet auf S. caprea.. Erysiphe ornata var. europaea (U. Braun) U. Braun & S. Takam., Teleomorphe auf Betula pendula Mittelerzgebirge: 5443/22 Frohnau, Bergbauhalde Bäuerin, Pioniergehölz, , HDI. Erysiphe trifoliorum (Wallr.) U. Braun, Anamorphe auf Lathyrus vernus Mittelerzgebirge: 5443/41 Scheibenberg, Nordost-Seite, unterhalb der Basaltsäulen, nahe der Kanzel, , HDI. Von der Wirtspflanze Lathyrus vernus existieren im Mittelerzgebirge nur wenige Fundorte und die meist mit wenigen Pflanzen. In Brandenburger & Hagedorn (2006) wird diese Wirtspflanze für Erysiphe trifoliorum für Sachsen nicht angegeben. Aus dem Vogtland liegt ein Nachweis dieser Parasit-Wirt-Kombination vor, allerdings vom Territorium des Bundeslandes Thüringen (Gerischer & Dörfelt 2015). 39

42 Dietrich, W.: Phytos Leipzig, 2016 Golovinomyces cynoglossi (Wallr.) Heluta, Anamorphe auf Borago officinalis cult., starker Befall Mittelerzgebirge: 5444/11 Annaberg-Buchholz, Wohngebiet am Barbara-Uthmann-Ring, auch Blätter mit Mischinfektion von Entyloma boraginis Cif., , HDI. Diese Parasit- Wirt-Kombination ist höchstwahrscheinlich für Sachsen neu. Sie wird für den Freistaat Sachsen von Brandenburger & Hagedorn (2006), Hardtke & al. (2015) sowie Gerischer & Dörfelt (2015) nicht angegeben. Podosphaera aphanis (Wallr.) U. Braun & S. Takam., Anamorphe auf Alchemilla glabra Mittelerzgebirge: 5444/13 Pöhlberg, Südhang, magere Rinderweide, Podosphaera xanthii (Castagne) U. Braun & Shishkoff, Teleomorphe auf Blättern von Arnica montana, bei der Aufsammlung aus Tirol auch zahlreiche Fruchtkörper am Stängel, bei den Pflanzen auf den Hermannsdorfer Wiesen waren die Stängel bereits abgemäht Mittelerzgebirge: 5343/34 NSG Hermannsdorfer Wiesen, Nardetum, Anamorphe am und zahlreiche sehr dicht beieinander stehende Fruchtkörper auf den Oberseiten der Blätter, auf den Unterseiten der Blätter keine oder sehr wenig Fruchtkörper, , HDI; Durchmesser der Fruchtkörper 65 bis 110 µm bei einem Mittelwert 86 µm. Die Fruchtkörper einer Aufsammlung aus Österreich sind deutlich kleiner: Tirol, Zillertaler Alpen, nordwestlich des Ortes Lanersbach, Scheidegg, Almweide, starker Befall zwischen ca m ü. NN, , HDI. Die Fruchtkörper messen 70 bis 90 µm bei einem Mittelwert von 79 µm. Diese Maße sprechen eher für Podosphaera erigerontis-canadensis (Lév.) U. Braun & T. Z. Liu. Nach Klenke & Scholler (2015) messen die Fruchtkörper von Podosphaera erigerontis-canadensis µm, die von Podosphaera xanthii µm, im Mittel > 85 µm Ø. Meines Erachtens gehören beide Aufsammlungen zur gleichen Podosphaera-Art. Die Blattspreiten von Arnica montana aus Tirol sind wesentlich kleiner und dicker. Ich vermute, dass auch die Größe der Fruchtkörper je nach Standortbedingungen variiert und es sich um Modifikationen handeln könnte. Erysiphe mayorii S. Blumer var. cicerbitae U. Braun, dichtes großflächiges Myzel besonders auf der Oberseite der Blätter, Teleomorphe auf beiden Blattseiten von Cicerbita alpina (=Lactuca alpina) Asci mit mehr als zwei Sporen. Beim Quetschen der Perithecien platzten die Asci sehr schnell auf, so dass es schwierig war, die Zahl der Sporen pro Ascus festzustellen. Ich konnte Asci mit 3-5 Sporen erkennen. 40

43 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Mittelerzgebirge: 5543/43 Fichtelberg, nahe Eckbauer, 1170 m ü. NN, auch Blätter mit Mischinfektion mit Telien von Puccinia mulgedii P. Syd. & Syd., , HDI. Taphrinales Taphrina betulina Rostr., Hexenbesen auf Betula pubescens Mittelerzgebirge: 5445/33 bei Satzung, Kuhbrückenmoor, ca. 830 m ü. NN, , HDI. Taphrina farlowii Sadeb. auf Blättern von Prunus serotina Mittelerzgebirge: 5444/11 Annaberg-Buchholz, Neuer Friedhof, , HDI. Taphrina sadebeckii Johanson auf Blättern von Alnus glutinosa Mittelerzgebirge: 5343/34 NSG Hermannsdorfer Wiesen, , HDI. Helotiales Thedgonia ligustrina (Boerema) B. Sutton, Syn.: Cercospora ligustrina Boerema, auf Blättern von Ligustrum vulgare cult. in Hecken; Teleomorphe: Mycosphaerella ligustri (Roberge) Lindau Mittelerzgebirge: 5343/23 Thum, , HDI. 5444/13 Annaberg-Buchholz, Ortsteil Kleinrückerswalde, Vogtland: Elstergebirge, 5739/4 Bad Brambach, , HDI. Teleomorphe wurden nach Hardtke & al. (2015) in Sachsen noch nicht nachgewiesen. Leptotrochila verrucosa (Wallr.) Schüepp. auf Blättern von Galium saxatile Mittelerzgebirge: 5445/33 bei Satzung, Kuhbrückenmoor, mooriger Fichtenwald, , HDI. Rhytismatales Rhytisma salicinum (Pers.) Fr., imperfektes Stadium auf Blättern von Salix caprea Mittelerzgebirge: 5443/41 Scheibenberg, Nordost-Seite, Pionierwald unterhalb der Basaltsäulen, nahe Kanzel, /43 Fichtelberg, 1150 m ü. NN, , HDI. 5543/41 FND Niedermoor an der Riedelstraße, Pleosporales Stagonospora fuckelii (Sacc.) Jørst. auf Blättern von Tussilago farfara Flecken mehr oder weniger rundlich, hell bis dunkel violett, später durch Nekrose innen braun 41

44 Dietrich, W.: Phytos Leipzig, 2016 gefärbt, Durchmesser bzw. Länge ca. 2 bis 6 cm; Pyknidien oberseits, Durchmesser ca. 300 µm; Konidien verkehrt keulenförmig, 3- bis 4-fach septiert, x 5-6 µm. Westerzgebirge: 5540/21 bei Grünheide, zwischen Georgengrün und Spranger, , HDI. Mittelerzgebirge: 5245/33 Kalkbruch Lengefeld, und , HDI. 5343/34 zwischen Geyer und Elterlein, , , HDI. 5442/22 zwischen Grünhain und Moosheide, , HDI. 5543/41 zwischen Kurort Oberwiesenthal und Tellerhäuser, Randstreifen der Altpöhlaer Straße, , HDI. 5543/43 westlich Kurort Oberwiesenthal, Weg zur Schilfwiese im NSG Fichtelberg, , HDI. 5544/13 FND Kalkbrüche Hammerunterwiesenthal, , HDI. Stagonospora meliloti (Lasch) Petrak auf Blättern von Melilotus albus Durchmesser der nekrotischen Blattflecken 2 6 mm, innen hellgrau gefärbt, braune erhabene Randzone, Durchmesser der Pyknidien µm, Konidien septiert, zylindrisch bis ellipsoid, zum Teil leicht gekrümmt, x 3-4 µm. Mittelerzgebirge: 5544/13 nordwestlich Hammerunterwiesenthal, stillgelegter Kalkbruch Böhmes Lager, , HDI. Stagonospora meliloti ist das anamorphe Entwicklungsstadium von Leptosphaeria weimeri Shoemaker, C.E. Babc. & J.A.G. Irwin (Boerema et al. 1994). In Hardtke et al. (2015) wird die Art unter Leptosphaeria pratensis Sacc. & Briard angegeben. Krieger sammelte Teleomorphe im Juni und August 1882 in Königstein an Stängeln von Melilotus albus: Fungi Saxonici Nr Venturia ditricha (Fr.) P. Karsten, Konidienstadium Fusicladium betulae (Rob. & Desm.) Aderh. auf am Boden liegenden Blättern von Betula pendula Auf beiden Blattseiten schwarze, mehr oder weniger rundliche Flecken, Durchmesser 1 mm, zu größeren Flecken zusammenfließend, Blätter beim Aufsammeln bereits gelb verfärbt, im Bereich des Pilzbefalles noch grünlich, in diesen Blattarealen erfolgt der Abbau des Chlorophylls offensichtlich verzögert, Konidienträger unterseits, Konidien warzig, 2-zellig, verkehrt keulenförmig bis spindelförmig, 15-27,5 x 5-7,5 µm. Mittlelerzgebirge: 5445/31NSG Steinbach, Mischwald, ca. 720 m ü. NN, , HDI. Nach Sivanesan (1977) und Brandenburger (1985) beträgt der Durchmesser der Flecken 1 mm und die Sporengröße 15-24(34) x 5-9 µm. In Sivanesan (1977: 62) sind Zeichnungen der Konidienträger und Konidien abgebildet. Sivanesan (1977) hat für Venturia ditricha Belege von folgenden Wirtspflanzen gesehen: Betula alba, Betula odorata, Betula populifolia, Betula pubescens und Betula verrucosa an. Betula alba und Betula verrucosa sind Synonyme 42

45 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 von Betula pendula. Betula odorata ist eine Unterart von Betula pubescens. Krieger hat die Art auf Betula pendula und Betula pubescens am 11.April 1886 in Wäldern bei Königstein gesammelt (Fungi saxonici exsiccati 232a und b). Er schreibt, dass sie dort häufig ist. Capnodiales Phloeospora heraclei (Lib.) Petr., imperfektes Stadium auf Blättern von Heracleum sphondylium Diese Art ist makroskopisch an der weißen Kondienmasse auf der Blattunterseite gut erkennbar. Die hyalinen, sichelförmigen Konidien sind überwiegend 2-zellig und messen x 2,5-4 µm. Westerzgebirge: 5540/22 Grünheide, Waldparkgelände, , HDI. Mittleres Erzgebirge: 5442/22 Grünhain, , HDI. 5443/22 bei Schlettau, Ortsteil Dörfel, Naturschutzzentrum Erzgebirge, Streuobstwiese, /22 Frohnau, Wiese, /44 bei Cranzahl, Bachtal NOO Wolfstein, , HDI. 5444/14 Mildenau, , HDI. 5445/31 bei Steinbach, NSG Steinbach, Götzeleck, , HDI. 5543/43 Zechengrund, , HDI. 5544/13 Hammerunterwiesenthal, Kalkhalden, Vogtland: 5639/23 südlich Marieney, Eisenleithe, , HDI. 5739/4 zwischen Bad Brambach und Rohrbach, , HDI. Phloeospora ulmi (Fr.) Wallr. auf Blättern von Ulmus glabra, Teleomorphe: Mycosphaerella ulmi Kleb. Die Art ist wie Phloeospora heraclei makroskopisch gut an der weißen Konidienmasse auf der Blattunterseite zu erkennen. Eine Messung der hyalinen, sichelförmigen, 1- bis 5-fach septierten Konidien ergab x 5-6 µm, einzelne bis 7,5 µm. Mittelerzgebirge: 5343/43 bei Tannenberg, Lohenbachtal, Baumreihe am Wegrand, , HDI. 5344/33 Thermalbad Wiesenbad, bei Ortsteil Wiesenthal, FND Mischwald am Ochsensprung, , HDI. 5445/31 NSG Steinbach, , HDI. Vogtland: 5639/22 südlich Schillbach, Landschaftspark, , HDI. Elstergebirge, 5739/4 Gürth, , HDI. Teleomorphe wurden nach Hardtke et al. (2015) in Sachsen noch nicht nachgewiesen. Pseudocercosporella magnusiana (Allesch.) U. Braun auf Blättern von Geranium sylvaticum Westerzgebirge: 5540/21 bei Grünheide, zwischen Georgengrün und Spranger, Mischinfektion mit Podosphaera fugax (Penz. & Sacc.) U. Braun & S. Takam. und Uromyces geranii 43

46 Dietrich, W.: Phytos Leipzig, 2016 (DC.) Lév., , HDI. Mittelerzgebirge: 5544/13 FND Kalkbrüche Hammerunterwiesenthal, , HDI. Auf Blättern von Geranium palustre Mittelerzgebirge: 5344/33 Thermalbad-Wiesenbad, bei Ortsteil Wiesenthal, Aue der Zschopau, , HDI. Krieger hat die Art auf Geranium sylvaticum im August 1898 und 1900 bei Oberwiesenthal gesammelt (Krieger Fungi saxonici No. 1987). Nach dem aktuellen Wissensstand sind folgende Pilzarten gefährdet und wurden in die Rote Liste Sachsens (Hardtke & al. 2015) aufgenommen: RLSa 1: Rhytisma salicinum, Venturia ditricha, RLSa 3: Ochropsora ariae, Plasmopara densa, Puccinia crepidis, RLSa R: Erysiphe mayorii, Leptotrochila verrucosa, Melampsora repentis und Tranzschelia thalictri. Auf der Vorwarnliste Sachsens stehen Plasmopara mei-foeniculi und Urocystis trientalis. Einige Ascomyceten, die wie z. B. Phloeospora ulmi, Stagonospora meliloti und Thedgonia ligustrina parasitisch lebende anamorphe Entwicklungsstadien bilden, sind als Anamorphe gut nachweisbar. Da sich nur wenige Mykologen und Botaniker in Sachsen mit Anamorphen beschäftigen, ist über die aktuelle Verbreitung einiger Ascomyceten wenig bekannt. 44

47 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, Literatur Boerema, G.H., Gruyter, J. de & Kesteren, H.A. van (1994): Contributions towards a monograph of Phoma (Coelomycetes) III. 1. Section Plenoderma: Taxa often with a Leptosphaeria teleomorph. Persoonia 15, 4: Brandenburger, W. (1985): Parasitische Pilze an Gefäßpflanzen in Europa. Stuttgart, New York, 1248 S. Brandenburger, W. & Hagedorn, G. (2006b): Zur Verbreitung von Erysiphales (Echten Mehltaupilzen) in Deutschland. Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin- Dahlem 406: Braun, U. (1995): A monograph of Cercosporella, Ramularia and allied genera (phytopathogenic Hyphomycetes), Vol. 1. Eching bei München, 333pp. Dietel, P. (1936): Verzeichnis der im Freistaat Sachsen bisher gefundenen Rostpilze (Uredineen) und ihrer Fundorte. Jahresbericht des Vereins für Naturkunde zu Zwickau i. S : Dietrich, W. (2005a ): Phytoparasitäre Kleinpilze des Naturschutzgebietes Am Steinbach im Landkreis Annaberg. Sächsische Floristische Mitteilungen 9: Dietrich, W. (2005b): Die Rost-, Brand- und Falschen Mehltaupilze des tschechischen Teiles des Erzgebirges (Krušné hory): erster Nachtrag. Czech Mycology 57(3-4): Dietrich, W. (2006a): Funde phytoparasitärer Kleinpilze in Sachsen. Sächsische Floristische Mitteilungen 10: Dietrich, W. (2006b): Beitrag zur Kenntnis phytoparasitärer Kleinpilze in Sachsen. Boletus, Band 28, Heft 2: Dietrich, W. (2015): Funde phytoparasitischer Kleinpilze im Erzgebirge und angrenzenden Gebieten. Sächsische Floristische Mitteilungen 17: Dietrich, W. & Müller, J. (2001): Die Rost-, Brand- und Falschen Mehltaupilze des tschechischen Teiles des Erzgebirges (Krušné hory). Czech Mycology 53, 1: Gerischer, B. & Dörfelt, H. (2015): Die Echten Mehltaupilze (Erysiphales) des Vogtlandes. Berichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker. Neue Folge, Band 22: Hardtke, H.-J., Dämmrich, F. & Klenke, F. (2015): Rote Liste und Artenliste Sachsens Pilze. Herausgeber: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Dresden, 580 S. Klenke, F. & Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. Berlin, Heidelberg, 1172 S. Krieger, K. W. ( ): Fungi Saxonici exsiccati. Königstein. Schulz, D. (2013): Rote Liste und Artenliste Sachsens Farn- und Samenpflanzen. Herausgeber: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Dresden, 304 S. Sivanesan, A. (1977): The Taxonomy and Pathology of Venturia species. Bibliotheca Mycologica, Band 59. Vaduz, 139 pp. Urban, Z. & Marková, J. (2009): Catalogue of rust fungi of the Czech and Slovak Republics. Praha, 366 pp. 45

48 Dietrich, W.: Phytos Leipzig, 2016 Abb. 1: Peronospora myosotidis auf Myosotis nemorosa, Scheibenberg, Abb. 2: Puccinia persistens, Aecien auf Aquilegia vulgaris cult., Reitzenhain, Abb. 3: Tranzschelia thalictri auf Thalictrum aquilegiifolium, Abb. 4: Erysiphe trifoliorum auf Lathyrus vernus, Abb. 5: Golovinomyces cynoglossi auf Borago officinalis, Abb.: 6: Podosphaera xanthii, Anamorphe auf Arnica montana,

49 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Abb. 7: Taphrina farlowii Sadeb. auf Prunus serotina, Abb. 8: Taphrina sadebeckii auf Alnus glutinosa, Abb. 9: Stagonospora fuckelii auf Tussilago farfara, Abb. 10: Venturia ditricha, Anamorphe auf Betula pendula, Fotos: Wolfgang Dietrich Anschrift des Autors: Wolfgang Dietrich Barbara-Uthmann-Ring Annaberg-Buchholz 47

50 Gnüchtel, W.: Bestimmungsschlüssel Peltigera Leipzig, 2016 Bestimmungsschlüssel für die Arten der Gattung Peltigera in Sachsen Andreas Gnüchtel Die Flechtengattung Peltigera ist als Gattung auch für den Nichtlichenologen gut erkennbar. Die Bestimmung der einzelnen Arten ist aber kompliziert. In der neuen Flechtenflora von Deutschland (Wirth et al. 2013) ist zwar ein Bestimmungsschlüssel vorhanden, aber nicht alle haben dieses Buch zur Verfügung. Deshalb wird hier ein Schlüssel für die in Sachsen vorkommenden bzw. ehemalig vorhandenen Arten vorgelegt. Eine ausführliche Analyse des Vorkommens der Peltigera-Arten in Sachsen findet sich bei Gnüchtel (2015). 1 Algenpartner sind Grünalgen der Gattung Coccomyxa. Lager feucht grün. Cephalodien auf der Ober- oder Unterseite des Thallus vorhanden (in Sachsen verschollene Arten). 2 Lager nur bis 2 cm im Durchmesser, rundlich, muschelförmig bis fächerförmig. Cephalodien auf der Lagerunterseite, Rhizinen fehlend. Apothecien meist vorhanden. Peltigera venosa (L.) Hoffm. 2* Lager viel größer. Cephalodien auf der Lageroberseite, Rhizinen vorhanden. Apothecien selten 3 Unterseite des Lagers filzig, kaum mit Adern, Rhizinen spärlich. Peltigera aphtosa (L.) Willd. 3* Lagerunterseite mit dunklen, am Rande mit hellen Adern, Rhizinen zahlreich. Peltigera leucophlebia (Nyl.) Gyelnik 1* Algenpartner sind Cyanobakterien der Gattung Nostoc. Lager auch feucht nicht grün, sondern blaugrau, grau, braun bis schwarz. Cephalodien fehlend. 4 Lager sorediös. 5 Lager mit ausgedehnten Bortensoralen an welligen Rändern. Soredien oft isidiös. Lappen 1-2 cm breit, mehr oder weniger verlängert (in Sachsen noch nicht nachgewiesen). Peltigera collina (Ach.) Schrader 5* Lager auch auf der Oberfläche mit meist rundlichen weißlichen Flecksoralen, Lager rundlich, mit muschelförmig aufgebogenen Rändern. 48

51 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, Sorale meist C+, KC + rosa. Lappen größer als 1 cm. Rhizinen wattig-flockig, weißlich, zur Thallusmitte dunkler. Apothecien (in Sachsen selten, nur einmal gefunden, aber bisher nicht von P. didactyla getrennt, Abb. 4). Peltigera extenuata (Nyl. ex Vain.) Lojka 6* Sorale meist C-, KC -. Rhizinen dicht, blass. Lappen kleiner als 1 cm. Öfters mit Apothecien (häufigste Art der Gattung in Sachsen, Abb. 1). Peltigera didactyla (With.) Laundon 4* Lager nicht sorediös. 7 Oberseite des Lagers glatt, glänzend, haar- und filzlos. 8 Apothecienscheiben flach, kreisrund, horizontal bis schräg stehend, meist vorhanden. 9 Unterseite des Lagers mit zahlreichen breiten dunklen Adern. Lageroberseite ohne Schizidien (schuppenartig auf der Oberseite abplatzende Diasporen). Peltigera horizontalis (Hudson) Baumg. 9* Unterseite des Lagers aderlos, dunkel mit kleinen weißen Flecken. Lageroberseite mit Schizidien Peltigera elisabethae Gyelnik 8* Apothecienscheiben nicht flach, sondern sattelförmig eingebogen an aufsteigenden Läppchen sitzend, oder keine Apothecien vorhanden. 10 Lager unterseits durchgängig cremeweiß bis blaß gelbbräunlich. Meist mit Isidien und/ oder Schizidien. Adern weiß und erhaben. Rhizinen einfach, hell (in Sachsen sehr selten). Peltigera degenii Gyelnik 10* Lager unterseits nicht durchgängig cremeweiß, Adern flach oder fehlend. Rhizinen gebündelt-gebüschelt, dunkel. 11 Unterseite zumindest im Randbereich hell ockerfarben. Oberseite matt bis schwach glänzend (in Sachsen sehr zerstreut). Peltigera hymenina (Ach.) Delise 11* Unterseite nicht ockerfarben. Oberseite stark glänzend. 12 Lager mit Schizidien, Rissen und kleinen Läppchen. Unterseite schwarz, mit kleinen, weißen Flecken, Adern fehlend (in Sachsen und in Deutschland sehr seltene Art). 49

52 Gnüchtel, W.: Bestimmungsschlüssel Peltigera Leipzig, 2016 Abb. 1: Reich fruchtende Peltigera didactyla. Foto: A. Gnüchtel Abb. 2: Peltigera rufescens. Foto: A. Gnüchtel 50

53 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Peltigera elisabethae Gyelnik 12* Lager ohne Schizidien, Rissen oder kleinen Läppchen. Unterseite nicht rein schwarz, mit oder ohne Adern. 13 Unterseite nur mit wenigen Adern oder fast aderlos. Oberseite mehr oder weniger bereift, vor allem am Rand (in Sachsen sehr selten, Abb. 3). Peltigera neckeri Hepp in Müll. Arg. 13* Unterseite mit einem engmaschigen Netz von Adern von mehr oder weniger braunen Adern. Oberseite nicht bereift. 14 Unterseite meist bis zum Rand dunkel, Lappen an den Rändern oft aufgebogen, mehr oder weniger wellig-kraus. Rhizinen zusammenfließend oder verworren wenn jung (in Sachsen selten). Peltigera polydactylon (Necker) Hoffm. 14* Unterseite am Lagerrand weiß, in der Mitte dunkler, Lagerrand nicht wellig-kraus. Rhizinen einfach, bald schwarz werdend, an rundlichen Linien angeordnet (in Sachsen sehr selten). Peltigera horizontalis (Hudson) Baumg. 7* Oberseite des Lagers zumindest am Lappenrand fein filzig bis weichhaarig. 15 Lager mit Isidien. 16 Lager klein, selten über 2 cm groß, muschelförmig rundlich, mit schildförmig niederliegenden Isidien, dadurch rau erscheinend (in Sachsen verschollen). Peltigera lepidophora (Nyl. ex Vainio) Bitter 16* Lager erheblich größer, an den Rändern und an den Rissen auf der Fläche mit aufrecht stehenden flachen, schuppigen Isidien (in Sachsen im Bergland zerstreut). Peltigera praetextata (Flörke ex Sommerf.) Zopf 15* Lager ohne Isidien. 17 Unterseite mehr oder weniger schwammig, ohne oder mit sehr undeutlichen Adern (in Sachsen ausgestorben). Peltigera malacea (Ach.) Funck 17* Unterseite mit deutlichen Adern. 51

54 Gnüchtel, W.: Bestimmungsschlüssel Peltigera Leipzig, 2016 Abb. 3: Peltigera neckeri. Foto: F. Schumm Abb. 4: Peltigera extenuata, Foto: A. Gnüchtel 52

55 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, Lager klein, meist nur bis 3 cm im Durchmesser, fast immer fruchtend. Adern bräunlich vernetzend (häufigste Art in Sachsen, Abb. 1). Peltigera didactyla (With.) Laundon 18* Lager größer. Adern weißlich. 19 Lagerlappen schmal, meist unter 2 cm breit. Lagerrand kraus aufgebogen. 20 Adern breit, eben, dunkelbraun (besonders an älteren Teilen). Rhizinen dunkel, dicht verzweigt. (Verbreitete Art, Abb. 2). Peltigera rufescens (Weiss) Humb. 20* Adern schmal, erhaben, blass. Rhizinen hell, fast unverzweigt (in Sachsen und Deutschland sehr seltene Art). Peltigera ponojensis Gyelnik 19* Lagerlappen breiter, Lagerrand umgeschlagen. 21 Rhizinen einfach, dolchähnlich, zerstreut flaumhaarig. Flechte groß, bis 30 cm im Durchmesser. Lager breit flächig ausstrahlend, relativ dünn (in Sachsen nur einmal gefunden). Peltigera membranacea (Ach.) Nyl. 21* Rhizinen verschiedenartig, nicht einfach dolchähnlich, durchgängig matt. Flechte kleiner. Thallus nicht auffallend dünn (in Sachsen vor allem im Vogtland). Peltigera canina (L.) Willd. Literatur Gnüchtel, A. (2015): Die Gattung Peltigera in Sachsen. - Herzogia 28(1): Wirth, V., Hauck, M. & Schultz, M. (2013): Die Flechten Deutschlands. - Stuttgart (Ulmer). Anschrift des Autors: Andreas Gnüchtel Am Gückelsberg Dresden agnuechtel@googl .com 53

56 Nixdorf, J.: Flora Leipzig, 2016 Flora des Erzgebirges Jens Nixdorf Einleitung Es werden in diesem Beitrag bemerkenswerte Pflanzenfunde aus dem Naturraum Erzgebirge mitgeteilt. Claytonia sibirica, eine aus Westsibirien stammende, bei uns kultivierte Gartenpflanze, kann in Sachsen seit 2006 wildwachsend nachgewiesen werden. Die im Erzgebirge vorkommenden Populationen haben sich etabliert und können als fest eingebügert gelten. Wenn nicht anders vermerkt, stammen alle Funde vom Verfasser. Taxonomie und Nomenklatur richten sich nach Gutte et al. (2013). Stefan Jeßen danke ich recht herzlich für die Determination des Asplenium trichomanes aggr. Komplexes. Den Herren Wolfgang Dietrich, Marko Olias und Andreas Golde danke ich für das Korrekturlesen des Manuskripts. Auflistung der Fundorte Anaphalis margaritacea (L.) Benth. et Hook Perlkörbchen 5345/43, Kühnhaide, ehemalige Rohbodenfläche am Kühnhaider Flügel die derzeit mit einem Fichten-Jungbestand bestockt ist, rund 1 m 2, /43, Ansprung, Kühnhaider Flügel Abt. 57, rund 2 m2, /44, Rübenau, am Hammerweg Abzweig Steinbachweg, rund 6 m2, Alle Vorkommen dieser Gartenpflanze liegen nicht an klassischen Müllablagerungsplätzen an Waldwegeinfahrten sondern inmitten großer Waldkomplexe. Wie diese Art dahin gelangte bleibt ein Rätsel. Anthyllis vulneraria ssp. pseudovulneraria (Sagorski) J. Duvign. Wundklee 5543/44, Oberwiesenthal, im Schönjungferngrund nahe Sprungschanze, größerer Bestand, /14, Zöblitz, am Bahnhof, wenige Pflanzen, /43, Marienberg-Gelobtland, Kreuzung Halbmeilenbachweg/Dreienflügel, mehrfach entlang des Weges, 2014, hier auch reichlich Oreopteris limbosperma. 54

57 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, /14, Reitzenhain Bahnhof, zahlreich im Gleisschotter, 2013, hier auch Carum carvi und Empetrum nigrum. Asplenium septentrionale (L.) Hoffm.- Nördlicher Streifenfarn 5345/13, Pobershau, alter Stolleneingang an der Hauptstraße im Unterdorf, vielfach an der Stützmauer, /43, Niederschmiedeberg, Bahnstützmauer am Abzweig Arnsfeld, rund 50 Stöcke, /32, Zschopau, Silikatfelsen an der Bodemerkanzel, wenige Stöcke, 2010, hier auch Vincetoxicum hirundinaria. 5345/14, Zöblitz, Serpentinsteinstraße gegenüber des großen Bruches, wenige Pflanzen an Gneisfelsen an der Straße, 2004, /12, Scharfenstein, Silikatfelsen an der Bahnlinie Richtung Hopfgarten, rund 80 Stökke, /13, Marienberg-Hüttengrund, Bahneinschnitt bei der Kfz-Werkstatt, 20 Stöcke an Silikatfels, /34, Wilischthal, Silikatfelsen in Abt. 17, rund 30 Stöcke, Im Zschopautal nicht selten. Es werden hier nicht alle Vorkommen aufgelistet. Asplenium trichomanes aggr. L. Braunstieliger Streifenfarn aggr. 5344/12, Scharfenstein, Silikatfelsen an der Bahnlinie Richtung Hopfgarten, 6 Stöcke, /34, Wilischthal, Silikatfelsen in Abt. 17, 1 Stock, /41, Seiffen, Naturschutzgebiet Seiffener Grund, wenige Pflanzen an Serpentinit- Klippen, /32, Zschopau, Ratswald Abt. 11, wenige Stöcke an Silikatfels, Asplenium trichomanes ssp. trichomanes Braunstieliger Streifenfarn, det. Stefan Jeßen 5344/43, Großrückerswalde-Boden, Straßenstützmauer am Sägewerk Legler, 2 Stöcke, /14, Warmbad-Floßplatz, 1 Stock am Kellerlochfelsen, /31, Wilischthal, Felsen an der Pachhütt Abt. 5/6, wenige Pflanzen, Asplenium trichomanes ssp. quadrivalens D.E. May. Braunstieliger Streifenfarn, det. Stefan Jeßen 5344/14, Wolkenstein, Steinbogenbrücke Wolkensteiner Schweiz, rund 20 Stöcke in Vergesellschaftung mit Asplenium viride, /14, Warmbad-Floßplatz, zahlreich an Bahnstützmauer, 1997,

58 Nixdorf, J.: Flora Leipzig, /11, Braunsdorf, am Harrasfelsen, /32, Wilischthal, ehem. Bahnübergang an Silikatfels, sehr reichlich (rund 150 Stöcke), /24, Falkenau, Kalkschieferfels am rechten Talhang der Flöha vor Falkenau, zerstreut mehrere Stöcke, 2012 (bereits bei Golde 2015 als Asplenium trichomanes aggr.). Asplenium trichomanes ssp. hastatum (Christ) S. Jess. Braunstieliger Streifenfarn, det. Stefan Jeßen 5144/34, Kalkbruch Kunnersdorf, 2 Pflanzen, Botrychium lunaria (L.) Sw. Mondraute 5544/13, Niederschlag, Halde am Luxberg, 1 Pflanze im lichten Fichten-Jungwuchs, Botrychium matricariifolium (Retz.) W.D.J. Koch Ästiger Rautenfarn 5544/13, Niederschlag, Halde am Luxberg, 6 Pflanzen im lichten Fichten-Jungwuchs, 2012, Exkursion der FG Botanik Erzgebirge. Bromus benekenii (Lange) Trimen Benekens Wald-Trespe 5344/14, Hopfgarten, Kalkbruch oberhalb des Kalkofen Heidelbachtal, artenreicher Buchen-Mischwald, wenige Pflanzen auf dem Weg, 2012, hier auch Mercurialis perennis, Lathyrus vernus und Ranunculus lanuginosus. Calamagrostis acutiflora (Schrad) Dc. Garten-Reitgras 5445/12, Kühnhaide, Brückenstraße Abzweig Ringelweg, große Fläche von rund 30 m 2 einnehmend, /14, Reitzenhain, OA am Dreibrunnenweg, rund 20 m 2, seit Gartenpflanze, die bei der wilden Entsorgung im Wald gelegentlich anwächst und große Dominanzbestände entwickeln kann. Beide Vorkommen sind mit 760 m über den Meeresspiegel bemerkenswert hoch gelegene Verwilderungen. Caragana arborescens Lam. Erbsenstrauch 5244/42, Neunzehnhain, Flächennaturdenkmal Große Hammerwiese, mehrere große Sträucher (2015), angesalbt. 56

59 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Chaenopodium bonus-henricus L. Guter Heinrich 5445/32, Reitzenhain, am Doppelringelflügel im Bereich Zugang zur Philippheide-Nord, rund 10 stark verbissene Pflanzen, /32, Satzung, Parkplatz am Sonnenhof, wenige Pflanzen in Ruderalfläche, 2015, Exkursion Fachgruppe Botanik Erzgebirge. Chaerophyllum aromaticum L. Gewürz- Kälberkropf 5244/44, Bornwald, F-Flügel an der Plattenstraße, großer Bestand von rund 20 m 2, /41, Ansprung, Wiesen bei der JH Hüttstadtmühle, rund 4 m 2, hier auch Geranium phaeum und Eriophorum angustifolium. 5345/42, Rübenau, Kreuzung Hammerweg / Trompeterflügel, rund 20 m 2 am Wegrand, Cicerbita alpina (L.) Wallr. Alpen-Milchlattich 5344/43, Großrückerswalde-Boden, Straßengraben gegenüber Sägewerk Legler, rund 1 m 2, /43, Straße zw. Schmalzgrube und Jöhstadt, im Straßengraben rund 2 m 2, /23, Dittersbach, Wiesental westlich v. Löffelsberg, größerer Bestand, hier auch Briza media, Meum athamanticum und wenige Pflanzen Arnica montana, /31, Rechenberg, am R-Weg, rund 10 m2 großer Bestand, 2015, hier auch Actaea spicata, Euphorbia dulcis und eine blühende Pflanze Platanthera chlorantha, Fundortbestätigung. 5544/13, Niederschlag, Halde am Luxberg, Straßengraben, rund 20 m 2, 2010, /24, Steinbach, Ortsausgang in Richtung Schmalzgrube, linksseitiger Talhang rund 25 m 2, /34, Königswalde-Pöhlagrund, am Pöhlbach, mehrfach in kleinen und größeren Beständen, 2005, Claytonia sibirica L. Sibirisches Tellerkraut 5445/13, Steinbach, zahlreich am Lahlkammbach, /23, Sorgau, Thesenwaldstraße, zahlreich im feuchten Straßengraben, 2006, Erstnachweis für Sachsen. 5345/41, Ansprung, in der Lehmgrube und im jg. Rotbuchenbestand am Weiberbergweg, rund 50 m 2, 2014, mit Pyrola minor und Galium odoratum. 5445/32, Reitzenhain, Doppelringelflügel, rund 4 m 2 im Fichten-Altholz, Das Sibirische Tellerkraut hat seine natürliche Verbreitung im östlichen Sibirien, auf der Kamtschatka-Halbinsel und in Alaska, hat sich aber an der nordamerikanischen Westküste 57

60 Nixdorf, J.: Flora Leipzig, 2016 bis nach Kalifornien ausgebreitet. Claytonia sibirica hat einige Fundpunkte im Nordwesten Deutschlands, wurde aber auch einmal in Thüringen nachgewiesen (FloraWeb 2016). In Sachsen konnte die Art erstmals 2006 bei Sorgau gefunden werden. Claytonia sibirica wird als Gartenpflanze erst in jüngster Zeit vermehrt von Gärtnereien angeboten. Vorzüge der Art liegen in der langen Blütezeit, ihre besondere Eignung für sehr schattige Gartenbereiche und der Eignung als essbare Salatpflanze, besonders im Winter, wo die Art, ähnlich unserer Birnkräuter, die dickfleischigen Blätter behält. Clinopodium vulgare L. Wirbeldost 5244/44, Bornwald, F-Flügel an der Plattenstraße, großer Bestand von rund 30 m 2, /43, Kühnhaide, Kühnhaider Flügel am Königshaubächel, wenige Pflanzen, /13, Neuhausen, Münzelweg Nähe Klugehübel, wenige m 2, Comarum palustris L. Sumpf-Blutauge 5445/32, Satzung, mehrfach im Moor Philipphaide, Crepis mollis (Jacq.) Asch. Weicher Pippau 5244/42, Flächennaturdenkmal Kleine Hammerwiese, wenige Expl., /42, Flächennaturdenkmal Große Hammerwiese, wenige Expl., /21, Mortelgrund, Feuchtwiese an der Mortelmühle, wenige Expl., /21, Heidersdorf, zerstreut auf der Folgewiese, 2007, hier auch wenige Pflanzen von Szorzonera humilis. 5246/24, Clausnitz, Tal der Freiberger Mulde, kleines Wiesental südlich Ölmühle rechtsseitig der Freiberger Mulde, wenige Pflanzen am Talausgang, /21, Heidersdorf, Skihang Mortelgrund, rund 10 Pflanzen, Dactylorhiza fuchsii (Druce) Soo Fuchs-Knabenkraut 5244/42, Flächennaturdenkmal Große Hammerwiese, 14 blühende Exemplare, 2015, angesalbtes Vorkommen (nach mündlicher Mitteilung). 5445/33, Satzung, Naturschutzgebiet Schwarze Heide-Kriegwiese, im Übergangsmoor im südlichen Teil des Naturschutzgebietes, seit 1979 beobachtet, immer um die blühende Pflanzen. Dentaria bulbifera (L.) Cranitz Zwiebeltragende Zahnwurz 5445/33, Satzung, Bergahornbestand am Lochweg, rund 100 Pflanzen,

61 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Digitalis grandiflora Mill. Großblütiger Fingerhut 5345/44, Rübenau, Hohlweg in Abteilung 8, rund 20 blühende Exemplare, Diphasiastrum complanatum (L.) Holub Gemeiner Flachbärlapp 5544/13, Niederschlag, Halde am Luxberg, großer Bestand, Diphasiastrum issleri (Rouy) Holub- Isslers Flachbärlapp 5544/13, Niederschlag, Halde am Luxberg, nicht wenig im lichten Fichten Jungwuchs, Dipsacus fullonum L. Wilde Karde 5244/13, B174 Abzweig Amtsberg, mehrfach an hoher Straßenböschung, ab 1997 beständig nachgewiesen. Echinops exaltatus Schrad. Kugeldistel 5347/31, Deutscheinsiedel, Badweg Abt. 18, 5 Pflanzen, Bemerkenswert hochgelegene Verwilderung im rauen Kammgebiet des Osterzgebirges. Epilobium parviflorum Schreb. Kleinblütiges Weidenröschen 5344/22, Bornwald, 1 Pflanze an der Buschmüllerwiese, Erysimum marschallianum Dc. Harter Schöterich 5346/13, Olbernhau, Flächennaturdenkmal Bärenbachwiese, 2 blühende Pflanzen, Gentiana asclepiadea L. Schwalbenwurz-Enzian 5445/32, Satzung, im Moorgebiet Philipphaide, wenige Pflanzen auf dem Philipphaidenweg, /32, Satzung, im Moor Distelfleck, zahlreiche (rund 100) und stattliche Horste im ganzen Moorgebiet verstreut, Geranium pratense L. - Wiesen-Storchschnabel 5345/24, Sorgau, Wiese unterhalb der Hundepension Zoll, rund 300 m 2 bedeckend, Gymnadenia conopsea (L.) R.Br. Große Händelwurz 5346/21, Mortelgrund, Feuchtwiese an der Mortelmühle, 23 blühende Exemplare (2015), zusammen mit rund 1000 blühenden Dactylorhiza majalis. 59

62 Nixdorf, J.: Flora Leipzig, /34, Crottendorf, FND Wolfner Mühlwiesen, 2 blühende Exemplare, Eine Pflanze auf den Mühlwiesen hat ein merkwürdiges Aussehen. Handelt es sich vielleicht um einen Gattungsbastard oder ist es doch nur ein Exemplar mit Wuchsanomalien? Hordelymus europaeus (Jess.) Harz Waldgerste 5444/22, Niederschmiedeberg, mesophiler Buchenwald 300 m östlich des Friedhofs, vereinzelt entlang der Wege, Huperzia selago (L.) Schrank et Mart. Teufelsklaue 5541/42, Butterwegmoor am Seifenweg, 1 Stelle mit rund 50 Pflanzen, 2015, hier auch sehr reichlich Lycopodium clavatum. 5542/31, Johanngeorgenstadt, zw. Ortsteil Steinbach und Butterwegmoor im kl. Moor am Heuschuppenweg, ein größerer Bestand, /13, Niederschlag, Halde am Luxberg, wenige Pflanzen an 4 Stellen, /14, Geyer, Hahnwiese am Geyrischen Teich, 1 Pflanze (leg.: Dietmar Schubert), /41, Ansprung, Moor am Rabenberg, an 4 Stellen kleine Trupps Jungpflanzen und Altexemplare, /32, Reitzenhain, Flößnermoor, rund 30 Pflanzen verstreut im Moor, /33, Satzung, Moor Gabelheide, rund 20 Pflanzen, /43, Rübenau, Moor Hühnerheide-Nord, 7 Horste mit rund 30 Pflanzen, /32, Satzung, Moorgebiet Philipphaide, mehrere Horste Jung- und Altpflanzen zerstreut im Moorgebiet, rund 150 Exemplare, /43, Ansprung, Moor Achterheide, im Fichten-Moorwald, an mehreren Stellen Jungund Altpflanzen, ab /43, Ansprung, Moor Krünigsheide, im Fichten-Moorwald, an zwei Stellen, rund 150 Exemplare Jung- und Altpflanzen, seit /31, Steinbach, Naturschutzgebiet Steinbach Horizontalweg, ein Büschel auf Buchen-Stubben, 2013, leg.: Wolfgang Dietrich. 5346/31, Olbernhau, Steinbruch an der Gasstation, rund 20 Pflanzen unter kleiner Fichtengruppe, Hypericum hirsutum L. Rauhaariges Hartheu 5244/44, Bornwald, Weißer Ofenweg an Einmündung B 101, rund 10 Pflanzen, /44, Bornwald, Weißer Ofenweg am Eingang zum alten Kalkbruch, reichlich, 2013 (Fundortbestätigung). 60

63 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, /33, Kalköfen Grießbach, kleiner Bestand, hier auch Carex spicata, Galium sylvaticum, Cardamine impatiens u. a., 2005, Lilium martagon L. Türkenbund 5244/42, FND Bornwaldwiese, 2 blühende Exemplare (2015), angesalbt, Pflanzen waren 2014 noch nicht Vorhanden. Lonicera nigra L. - Schwarze Heckenkirsche 5244/33, Kalköfen Grießbach, 1 Strauch, /32, Pobershau, Naturschutzgebiet Schwarzwassertal vor der Ringmauer, 1 Strauch, /33, Thermalbad-Wiesenbad, am Basteifelsen, wenige Sträucher, /43, Gelenau, junger Bergahornbestand im Abtwald am Gewerbegebiet Gelenau, rund 100 Sträucher, /32, Streckewalde, Weg zur Höllmühle, wenige Sträucher entlang der Straße, /42, Steinbach, Edellaubholzbestand am Lochweg nahe Talstraße, wenige Sträucher, 2011, hier auch Taxus baccada, Daphne mezereum, Millium effusum und Viburnum opulus. 5344/43, Großrückerswalde-Boden, im Schluchtenwald gegenüber Jüdenstein, Lycopodium annotinum L. Sprossender Bärlapp 5445/32, Reitzenhain, im Flößnermoor, 2 x o,5 m 2, /31 und 32, Satzung, Moorgebiet Philipphaide, mehrfach und an verschiedenen Stellen, 2008, Mentha arvensis ssp. austriaca (Jacq.) Briq. Acker-Minze 5244/44, Bornwald, am E-Flügel Abt. 14, rund 3 m 2, Mentha longifolia (L.) L. Ross-Minze 5345/43, Rübenau, Viererweg, ein großer Bestand von rund 20 m 2, Mimulus guttatus Dc. Gauklerblume 5347/31, Seiffen, Teich am Münzelweg, ein großer Bestand, 2015, Fundortbestätigung (770 m ü. NN). 5347/31, Seiffen, Quellgebiet im Oberen Teichhübelmoor, mehrere Pflanzen entlang des Bächleins, 2007, Fundortbestätigung (740 m ü. NN). 5345/43, Kühnhaide, Brückenstraße Abzweig Ringelweg, rund 4 m 2, 2015, hier auch Tanacetum parthenium in wenigen Pflanzen (775 m ü. NN). 61

64 Nixdorf, J.: Flora Leipzig, 2016 Abb. 1: Schwalbenwurzenzian im Moor Distelfleck bei Satzung, 2011 Abb. 3: Sibirisches Tellerkraut am Lahlkammbach bei Steinbach, 2010 Abb. 4: Teufelsklaue auf Rotbuchen-Stubben im NSG Steinbach, 2013 Abb. 2: Händelwurz im FND Wolfner Mühlwiese Neben einer normalen Wuchsform von Gymnadenia conopsea, inmitten von vielen Exemplaren Platanthera chlorantha, wächst diese Pflanze. Die Entscheidung, ob es sich bei diesem Exemplar um eine Wuchsanomalie oder vielleicht um einen Gattungsbastard handelt, bleibt Experten vorbehalten. Auffallend sind die zahlreichen und sehr langen Tragblätter im Blütenstand und die auffallend breiten und aufrecht wachsenden Laubblätter, wie wir sie von Epipactis atrorubens kennen. 62

65 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Moneses uniflora Gray Moosauge 5544/13, Niederschlag, Bergbauhalde am Luxberg, mehrfach in z.t. großen Beständen, /23, Neudorf, Siebensäure, Gifthüttenstraße, kleiner Bestand im Fichten-Altholz, /33, Satzung, Moorgebiet Gabelheide südlich Knauerliebweg, kleiner Bestand von rund 0,5 m 2 im Fichtenjungwuchs, Hypopitys monotropa ssp. monotropa Cranitz Fichtenspargel 5345/23, Ansprung, Thesenwald, Zufahrt zum Blockhaus Abt. 377, 12 Expl., Onopordon acanthium L. Eselsdistel 5244/43, Hohndorf, an der B174 Höhe Abzweig Kirchhofflügel, 1 Expl., /14, Wolkenstein, Wolkensteiner Schweiz, 1 Expl., Origanum vulgare L. Gemeiner Dost 5247/43, Holzhau, Steinbruch bei der Fischerbaude, kleiner Bestand von rund 2 m 2, 2015, hier auch Verbascum nigrum, Trifolium arvense, Senecio jacobaea, Achillea ptarmica u. a. 5344/23, Wolkenstein, kleines Tal westlich der Halden Himmlisch Heer, 1 großer Bestand von rund 2 m 2, /32, Pobershau-Hinterer Grund, am Fuße des Vogeltoffelfelsen, 1 kleiner Trupp, Platanthera chlorantha (Custer) Rchb. Grüne Waldhyazinthe 5247/31, Rechenberg, Edellaubholzbestand am R-Weg Abt. 83, 106 blühende Exemplare, /24, Steinbach, Edellaubholzbestand am Lochweg nahe Talstraße, 10 blühende Expl., Pilosella schultesii (F.W. Schultz) F.W. Schultz et Sch. Bip. - Schultes Mausohrhabichtskraut 5345/43, Kühnhaide, kleiner Borstgrasrasen am Kühnhaider Flügel, rund 100 Pflanzen, 2011, confirm.: Dr. Siegfried Bräutigam. Poa chaixii Vill. Berg-Reitgras 5445/14, Reitzenhain, Ortsausgang am Poetenweg, auf rund 15 m 2 entlang der Wegböschung, Polystichum aculeatum (L.) Roth. - Dorniger Schildfarn 5244/42, Börnichen, Bergahornbestand am O-Flügel, eine Pflanze,

66 Nixdorf, J.: Flora Leipzig, 2016 Potamogeton alpinus Balb. Alpen-Laichkraut 5445/33, Satzung, Verlandungsgürtel des Tiefenbacher Teiches, zahlreich, Pseudofumaria lutea (L.) Borkh. Gelber Lerchensporn 5147/33, Frauenstein, Aufgang zum Schloß, an Stützmauer wenige Pflanzen, Rhinanthus alectorolophus Pollich Zottiger Klappertopf 5346/42, Bad-Einsiedel, auf der Trasse mehrfach, 2011 / 2015, hier auch Rhinanthus minor und Euphrasia nemorosa. 5347/31, Deutscheinsiedel, Münzelweg Abzweig Badweg, auf Holzlagerplatz rund 20 m 2 bedeckend, Rhinantus serotinus (Schönh.) Obotny Großer Klappertopf 5346/14, Heidersdorf, Wiese im Schafferholz nördlich Eisenzeche, mehrfach, hier auch Dactylorhiza majalis (18 blühende Exemplare), Briza media, Trifolium spadiceum, Geum rivale u. a., /41, Ansprung, Weg zur Hüttstadtmühle, entlang des Weges rund 20 m 2, /14, Ansprung, am Serpentinitbruch, rund 10 m 2, /14, Zöblitz, am Bahnhof Zöblitz, reichlich, 2014 Rumex conglomeratus Murray Knäul-Ampfer 5345/43, Kühnhaide, Alter Forststeig in Abt. 128, eine stark rot überlaufende Pflanze, selten im höheren Erzgebirge, Tephroseris crispa (Jacq.) Rchb. - Bach-Greißkraut 5347/13, Neuhausen, östlich Kohlberg am Grenzweg Abt. 30, 1 Staude, /32, Satzung, am Moorrand des Flößnermoors, rund 10 Pflanzen, Trifolium spadiceum L. Moor-Klee 5343/33, Grünstädtel, Böschung der neuen Umgehungsstraße, mehrere rund 0,5 m 2 große Stauden, /43, Kühnhaide, am Kühnhaider Flügel Abt. 139, wenige Pflanzen am Wegrand, 2011, hier auch bis 2014 Epipactis atrorubens mit 3 blühenden Expl. 5345/43, Kühnhaide, Wiesen im oberen Schwarzwassertal am Neubrückenweg, zerstreut, /14, Heidersdorf, Feuchtwiese im Schafferholz, mehrere m 2,

67 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Der Moorklee ist besonders in den Hochlagen um Satzung sehr häufig. Zum Teil tritt er auf den Bergwiesen aspektbildend in Erscheinung, hat aber auch zahlreiche Funde entlang von Waldwegen oder sogar in Waldbeständen. Turritis glabra L. Turmkraut 5444/44, Schmalzgrube, am Ottweg Richtung Landesgrenze, 1 Pflanze (630 m ü. NN), /21, Rübenau, Ortsausgang Richtung Rothenthal, 4 Pflanzen (640 m ü. NN), /32, Satzung, am Philipphaidenweg, wenige Pflanzen (790 m ü. NN), Verbascum densiflorum Bertol. Großblütige Königskerze 5144/14, Flöha, Ortsumgehungsstraße Richtung Chemnitz, zahlreich an Straßenböschung, 2015, wahrscheinlich zusammen mit Centaurea jacea angesät. 5345/43, Rübenau, Viererweg, rund 20 Exemplare vergesellschaftet mit Securigera varia, 2014, (760 m ü.nn). Das hochgelegene Vorkommen der wärmeliebenden Art hat wahrscheinlich den gleichen Ursprung, wie das Vorkommen von Erysimum marschallianum und Bupleurum falcatum bei Reitzenhain. Hier wurden vor rund 20 Jahren die Waldwege mit billigem Wegebaumaterial aus Tschechien instand gesetzt, welches wiederum aus dem warmen böhmischen Becken stammt. Auch in den Hochlagen des tschechischen Grenzgebietes konnten auf diese Art zahlreich verschleppte wärmeliebende Pflanzenarten an Waldwegen gefunden werden. Ein ganz verrücktes Beispiel ist das Vorkommen des Kicher-Tragant (Astragalus cicer) am Göhrener Tor auf tschechischer Seite, in einer Höhe von 800 m. Literatur Golde, A. & Olias, M. (2015): Floristische Neufunde und Fundortbestätigungen im Freiberger Gebiet (7. Beitrag). Mitteilungen des Naturschutzinstitutes Freiberg. Nossen. S Gutte, P., Hardtke, H.-J. & Schmidt, P. A. (2013): Die Flora Sachsens und angrenzender Gebiete. Ein pflanzenkundlicher Führer. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim. Hardtke, H.-J. & Ihl, A. (2000): Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens. In: Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hrsg.). Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege. Dresden. Jäger, E. J. (Hrsg.) (2011): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 20. Aufl. Spektrum Akadem. Verl. Heidelberg. 930 S. Anschrift des Autors: Jens Nixdorf Karl-Stülpner Weg 8B D Drebach Nixdorf-Scharfenstein@t-online.de 65

68 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, 2016 Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker Geschichte einer Vereinigung Hans-Jürgen Hardtke Die botanische Erforschung Sachsens hat eine lange Tradition und kann über Cordus ( ), Franke ( ), Kentmann ( ), Lehmann ( ), Schulze ( ), Reichenbach ( ) bis zum ersten Kartierungsaufruf von Drude & Schorler (1916) zurückgeführt werden. Wir haben im Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens (HARDTKE & IHL 2000) im Abschnitt 1.3 Zur Geschichte der Botanik in Sachsen (RANFT & HARDTKE) dies ausführlich dargestellt. Weniger bekannt ist die neuere Geschichte der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker (AGsB). Eine erste Aufarbeitung erschien 1996 durch den Verfasser in den Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz (HARDTKE 1996). Auf unserer Jubiläumstagung 2014 in Eilenburg hatten wir der 60. Tagung unserer Arbeitsgemeinschaft gedacht. Bei der Vorbereitung zeigte es sich, dass viele Dinge zur neueren Geschichte unserer Vereinigung, wie die Gründung und gerade die Tätigkeit in den 1950iger und 1960iger Jahren, aber auch in der politischen Umbruchzeit 1989/90, drohen in Vergessenheit zu geraten. Es erscheint deshalb sinnvoll, einige Fakten hier in zusammengefasster Form darzustellen. Frühphase Nach dem Aufruf von DRUDE & SCHORLER (1916) und den ersten erfolgversprechenden Kartierungen führte ab 1932 Fritz Mattick die Arbeiten weiter und gründete als lockere Arbeitsgemeinschaft die Freie Vereinigung sächsischer Floristen. Gemeinsam mit Prof. Dr. F. Tobler organisierte er an der TH Dresden am Institut für Botanik jährliche Veranstaltungen und Tagungen. Bis 1941 fanden 10 Tagungen statt. Es gab 150 Mitglieder, darunter ca. 70 aktive Kartierer, wie aus den Kartierungsunterlagen hervorgeht. Ziele, Ergebnisse und Arbeitsweise der Freien Vereinigung in Sachsen hat MATTICK (1934) zusammengefasst. Am erfolgte dann auf Vorschlag von Max Kästner die Gründung der AG sächsischer Botaniker im Landesverein Sächsischer Heimatschutz. Die Arbeitsgemeinschaft hatte bei der Gründung 96 (Stand 1940) Mitglieder, die auch zugleich Landesvereinsmitglieder waren, darunter Paul Ebert / Limbach, Emil Fiedler / Riesa, Hans Förster / Papstdorf, Friedrich Jaeger / Klingenthal, Ernst Lange / Freiberg, Hermann Lange /Annaberg, 66

69 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Max Militzer / Bautzen und Fritz Mattick / Berlin-Dahlem, Theodor Schütze / Bautzen, Hans Stiefelhagen / Dresden, Fritz Stopp / Radebeul, Martin Thielemann / Meißen, um nur einige zu nennen. Als Vorsitzender fungierte der bisherige Leiter der freien Vereinigung Oberlehrer Richard Schöne und als Stellvertreter Prof. Tobler. R. Schöne hatte den Vorsitz bis zum Jahre 1955 inne. Der Landesverein als Dachverband der Botaniker war naheliegend, da er sich seit 1908 um Naturschutz und um den Erhalt gefährdeter Pflanzen- und Tierarten in Sachsen intensiv und mit Erfolg kümmerte (siehe dazu die ausführliche Darstellung bei HARDTKE & WEBER 2008). Auch Prof. Oskar Drude arbeitete viele Jahre im Fachbereich Naturschutz des Landesvereins mit und regte z. B. den Kauf der Bosel bei Meißen und die Unterschutzstellung der Mothäuser Heide im Erzgebirge an. Bereits in den dreißiger Jahren publizierten die sächsischen Botaniker KÄSTNER, FLÖSSNER, UHLIG (1938,1939) mit ihren richtungsweisenden Arbeiten zur Vegetation der Moore, Flüsse und Teichschlammflora in Sachsen beim Landesverein Sächsischer Heimatschutz. Als Beispiel ist das Heft aus dem Jahre 1933 abgebildet (Bild 1). Bild 1: Pflanzengesellschaften Sachsens 1933 Bild 2: Heft 1 AG sächsischer Botaniker

70 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, 2016 Noch in den Kriegsjahren erschienen dann von der AGsB drei Hefte im Landesverein (siehe Bild 2). Die Federführung lag bei MAX KÄSTNER (1941, 1942, 1943). Weitere Hefte konnten wegen Papiermangels nicht erscheinen. Bereits 1944 erfolgte die Auslagerung des Herbars und der Kartei der AG sächsischer Botaniker durch Prof. Tobler und Richard Schöne ins Schloss Weesenstein, das im Besitz des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz bis zur Enteignung 1949 war! So konnte die wertvolle und einmalige Pflanzenkartei vor Kriegsverlust gerettet werden. In Sachsen wurden alle Unterlagen zweimal erstellt (für Berlin und für die AGsB). Die Kartierungsunterlagen der anderen Länder, die in Berlin-Dahlem lagen, verbrannten, ohne dass es einen Ersatz gab. 2. Die AG sächsischer Botaniker von 1945 bis 1989 In der schweren Nachkriegszeit konnte die botanische Arbeit nur auf Sparflamme betrieben werden. Immerhin trat aber unser verstorbenes Ehrenmitglied Rolf Weber 1948 dem Landesverein bei. Später wurde die Arbeit geräuschlos unter dem Dach des Kulturbundes zur Erneuerung Deutschlands (KB) fortgeführt. Ein Verbot des Landesvereins gab es nicht. Er wurde aber enteignet und ihm ohne Geschäftsstelle seine Arbeitsgrundlage entzogen. Wie dem einführenden Artikel zur Pflanzenkartierung in Sachsen von Prof. Ulbricht im ersten Heft der Berichte der AG sächsischer Botaniker zu entnehmen ist, fand bereits 1953 die erste sächsische Botaniker-Tagung, bestimmt im noch kleinen Kreis, am Botanik-Institut der TH Dresden statt. Ein Programm konnte der Autor bis jetzt nicht auffinden. Lebende Teilnehmer von damals gibt es nicht mehr. Prof. Ulbricht begründet die Durchführung der Tagungen in Dresden mit dem Gründungsaufruf von DRUDE, der Kartierungszentrale an der TH und der verkehrsgünstigen Lage von Dresden. Bereits 1950 hatte der KB-Sekretär Karl Kneschke auf Konferenzen des KB in Bautzen ( ) und Dresden ( ) angeregt, einen Natur- und Heimat-Fachbereich in Sachsen zu gründen und den wissenschaftlich arbeitenden Heimatforschern eine neue Organisationsgrundlage zu geben. So wurde auch der Landesverein ins Abseits gestellt. Es gründeten sich in den Städten und Orten viele Gruppen unter der Leitung bewährter Heimatforscher, die auch die botanische Forschung wieder aufnahmen. Das waren z. B. in der Oberlausitz M. Militzer, in Dresden R. Schöne, in Zwickau A. Gulich, in der Sächsischen Schweiz H. Förster und in Plauen P. Schulz. 68

71 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Nach Auflösung des Landes Sachsens wurden im Rahmen des Kulturbundes Bezirksfachausschüsse (BFA) gegründet. Für den Bezirk Karl-Marx-Stadt waren die ersten Vorsitzenden Arno Hertel/Karl-Marx-Stadt und ab 1958 Rolf Weber/Plauen, in Leipzig Dr. G. Müller und später Dr. Hans Köhler, in Dresden Doz. Dr. Günter Weise und ab 1970 Dr. Rolf Büttner. Im Jahre 1973 übernahm Dr. Werner Hempel die Leitung, ab 1986 Dr. Hans-Jürgen Hardtke. In Rahmen der BFA Botanik fanden die ersten Botaniker-Tagungen der Bezirke statt. Dresden als ehemaliger Sitz der AGsB und als Sitz der Kartierung des Staatsgebietes Sachsen bis 1952, sah sich immer als Ausrichter der Tagung der AG sächsischer Botaniker. Die Tagungen erfolgten gemeinsam mit dem Institut für Botanik der TH Dresden und nach Auflösung des Instituts 1968 gemeinsam mit dem Botanischen Garten und den jeweiligen Direktoren. Sowohl die Referenten der Tagungen waren aus ganz Sachsen als auch die Exkursionen führten in verschiedene sächsische Gebiete und nicht nur in den Bezirk Dresden. Die Tagungen firmierten unter Arbeitstagung der Floristen, Floristentagung (Arbeitstagung sächsischer Floristen) oder z. B unter Floristen-Tagung (siehe Bilder 3 6, Einladungen). Da die Bezirke teilweise eigene Bezirkstagungen abhielten, kam es zur Doppelzählung oder gar zur Konfusion in der Zählung der Tagungen. So fanden 1957 in Dresden zwei Tagungen am Botanik-Institut der TH, jeweils gemeinsam mit dem BFA Botanik, statt: Eine Tagung am bis als Floristen-Tagung mit dem Schwerpunkt Osterzgebirge und Exkursionen, eine zweite Tagung (Kartierertagung) am zur sächsischen Kartierung. Ab 1960 führte der BFA Karl-Marx-Stadt jährlich eigene Tagungen durch. Bild 3: Einladung

72 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, 2016 Bild 4: Einladung 1959 Bild 5: Einladung 1979 Bild 6: Einladung

73 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Um aber die Arbeit zur sächsischen Kartierung besser koordinieren zu können, beschlossen 1972 die Bezirksfachausschüsse von Dresden, Leipzig und Karl-Marx-Stadt, alle zwei Jahre eine gemeinsame Tagung abzuhalten. So waren die 14., 16., 18. und 20. Tagung des Bezirkes Karl-Marx-Stadt zugleich die 19., 21., 23. und 25. Tagung des Bezirkes Dresden (WEBER 1981), die Tagungen 1973, 1977 und 1979 in Dresden sogleich Tagungen der anderen BFA. Im Jahre 1975 war der BFA Karl-Marx-Stadt Gastgeber der Tagung der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker, 1981 und 1984 der BFA Leipzig unter Leitung von Dr. H. Köhler, gemeinsam mit der Sektion Biowissenschaften der Universität Leipzig. Eine enge Zusammenarbeit der AG sächsischer Botaniker gab es auch mit der AG hercynischer Floristen. Dies drückte sich aus in gemeinsamen Tagungen, z. B in Gera, in der Nutzung der Mitteilungen zur floristischen Kartierung der Universität Halle zur Publikation sächsischer Daten und später im Projekt zur Erarbeitung eines Florenatlas DDR. Im Jahre 1979 konnte das Jubiläum der 25. Tagung der AGsB nach dem Kriege gefeiert werden. Die Tagungen der AG sächsischer Botaniker bis zum Jahre 1990 sind in der folgenden Übersicht dargestellt. In Klammern stehen die verantwortlichen Organisatoren in Dresden (Ulbricht, Schöne) 1954 Dresden Floristen-Tagung (Ulbricht, Weise) 1955 Dresden Floristen-Tagung (Ulbricht, Weise) mit Exk. zur Bosel (Leitung Dr. M. Thielemann) 07/ 1957 Dresden (Ulbricht, Weise) mit Exk. Georgenfelder Hochmoor, Geising 10/ 1957 Dresden Kartierer Tagung (Ulbricht, Weise) 1958 Dresden Floristen- und Kartierertagung (Ulbricht, Weise), Ketzerbachtal 1959 Dresden Floristentagung (Ulbricht, Weise) mit Exk. nach Oelsen/Bienhof 1960 Dresden Floristentagung (keine näheren Informationen) 1961 Dresden Arbeitstagung sächsischer Floristen (Ulbricht, Weise) mit Exk. zur Weinbergsflora 1962 Dresden Arbeitstagung sächsischer Floristen (Ulbricht, Weise) mit Exk. Oberlausitz 1963 Dresden Arbeitstagung der Floristen (Ulbricht, Weise) mit Exk. in Zechengrund 1964 Dresden Arbeitstagung sächsischer Floristen ( Ulbricht, Weise) mit Exk. in die Lausitz 1965 Dresden Arbeitstagung sächsischer Floristen (Ulbricht, Weise) mit Exk. in das Böhmische Mittelgebirge 71

74 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, Dresden Arbeitstagung sächsischer Floristen (Ulbricht, Weise) mit Exk. in die Elster-Luppe-Aue 1967 BFA Dresden: Isergebirgsexkursion, BFA Karl-Marx-Stadt: Floristentagung Jahnsbach/ Erz. (Weber, Weise) 1968 Dresden Arbeitstagung sächsischer Floristen (Ulbricht, Weise) mit Exk. Gottesgab 1970 Dresden (Ulbricht, Büttner) mit Exkursion ins Vogtland 1971 Floristentagung Plauen (Weber, Büttner) 1972 Gera gemeinsame Tagung mit AG Hercynischer Floristen Halle 1973 Dresden Arbeitstagung der Floristen (Hempel, Ulbricht, Weber) 1974 Dresden Arbeitstagung sächsischer Floristen (Ulbricht, Hempel) 1975 Zwickau Arbeitstagung der sächschen Botaniker (Weber) 1976 Dresden Arbeitstagung der Floristen (Hempel, Ulbricht) 1977 Dresden Arbeitstagung der Floristen, gemeinsam mit Uni Halle (Hempel, Schubert) 1978 Dresden Arbeitstagung der Floristen (Hempel, Busch) mit Exk. Sächs. Schweiz 1979 Dresden Jubiläumstagung 25 Jahre Tagungen der AG sächsischer Botaniker 1980 Willy Flößner Gedächtnistagung Karl-Marx-Stadt (Weber, Hempel) 1981 Leipzig (Neophytentagung) Tagung der AG sächs. Botaniker (Müller, Gutte) 1982 Dresden als Arbeitstagung Floristen( Linke, Hempel): Drude Ehrung 1983 Glauchau als AGsB-Tagung (R.Weber) mit Muldentalexkursion 1984 Leipzig (Auwaldtagung) als AGsB-Tagung (Müller, Köhler) 1985 Dresden als Arbeitstagung der Floristen an der TUD (Linke, Hempel) 1986 Plauen als AGsB-Tagung (Weber) mit Exk. ins Vogtl. Kuppengeb Soland/Spree als Botaniker-Tagung (GNU Kurth, Hardtke) mit Exk. ins Jeschken-Gebirge 1988 Leipzig als AGSB-Tagung (Müller, Köhler) 1989 Reichenbach/Vogtl. als 35. AGsB Tagung (Weber) mit Ehrung von J. Uhlig (90. Geb.) 1990 Seußlitz-Diesbar AGSB-Tagung (Hardtke, Kurth/BUN) Tabelle 1: Tagungen der AG sächs. Botaniker von 1953 bis 1990 Die Ziele der AG sächsischer Botaniker waren auch nach dem Neuanfang fachlich die gleichen wie bei der Gründung: Kartierung der Flora Sachsens, Artenschutz, Weiterbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Neben den Tagungen war deshalb die Herausgabe eines modernen Bestimmungsbuches sehr wichtig. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab WÜNSCHE eine Flora des Königreiches Sachsen als Bestimmungsbuch heraus (Bild 7). Die letzte Auflage des Wünsche & Schorler lag über 72

75 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, Jahre zurück. Es war deshalb eine große Leistung, dass unter Federführung der Herren Flößner, Militzer, Schöne, Stopp, Uhlig im Jahre 1956 die 12. Auflage des WÜNSCHE, SCHORLER als neue Flora Die Pflanzen Sachsens vorgelegt werden konnte. Bereits 1955 erschien ein neuer Kartierungsaufruf der AGsB am Botanischen Institut der TH Dresden, an dem auch die Datensammlung erfolgte. Nach 16-jähriger Pause erschienen auch wieder die Berichte der AG sächsischer Botaniker als Neue Folge (NF), herausgegeben vom Botanischen Institut der TH Dresden. Eine bewährte und auch neue Generation von sächsischen Botanikern, für die Namen wie z. B. H. Förster, J. Uhlig, O. Fiedler, R. Weber, M. Apitzsch, W. Borsdorf, R. Büttner, H. Grundig, M. Ranft, H. Köhler, später W. Hempel, H.-W. Bild 7: Wünsche, Flora des Königreiches Sachsen Otto, S. Bräutigam, S. Kosmale, S. Fröhner, P. Gutte, W. Thoß und H.-J. Hardtke stehen, führte die sächsische Botanik in der Nische des KB zur neuen Blüte. In den Bildern 8 bis 17 sind einige dieser Botaniker abgebildet. In rascher Folge erschienen bis 1972 zehn Hefte der NF der Berichte. Bis zum Jahre 1980 konnten 78 Punktverbreitungskarten zum Druck gebracht werden. Nach Auflösung des Botanischen Instituts an der TU Dresden nahm der Vorsitzende des BFA Dresden und der AGsB, Dr. W. Hempel, die Datenbank mit an das Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz und führte unter schwierigen Bedingung die Arbeit weiter. Es ist das große Verdienst von Dr. W. Hempel, die Kartierung und die Kartei der AGsB trotz Auflösung des Institutes weitergeführt zu haben. Die bürokratische Arbeit im KB nahm ständig zu. Jährlich mussten Rechenschaftsberichte und Arbeitspläne eingereicht werden. Dies war auch einer der Gründe, dass Werner Hempel den Vorsitz 1986 an Hans-Jürgen Hardtke übergab. Auf der Sitzung am in Dresden wurden die Arbeitsziele für die folgenden Jahre beschlossen, so neben der Kartierung auch die Mitarbeit an den Landschaftspflegeplänen. 73

76 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, 2016 Bild 8: J. Uhlig ca Bild 9: Otto Fiedler 1968 Bild 10: Heinz Grundig und Frau Bild 11: Botaniker 1983, S. Bräutigam, P. A. Schmidt, T. Jobst, I. Dunger, W. Hempel Bild 12: Botaniker P. A. Schmidt, H.-J. Hardtke, A. Ihl, S. Bräutigam in der Hirschbachmühle 74

77 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Bild 13: M. Ranft bei Vegetationsaufnahmen Bild 14: S. Bräutigam und P. Gutte am Kulkwitzer See 2011 Bild 15: H.-J. Hardtke im Gimmlitztal 2004 Bild 16: W. Borsdorf 1982 Bild 17: AGsB-Gruppenbild zum 75. Geb. von W. Hempel (Bildmitte) 75

78 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, 2016 Die Kartierungsarbeiten konzentrierten sich in dieser Zeit auf weitere Karten für Sachsen und die Mitarbeit an einem Atlas Der Farn- und Blütenpflanzen der DDR. Dieser erschien aber erst im Jahre 1996 (BENKERT, FUKAREK, KORSCH 1996) als Atlas von Ostdeutschland. Bereits seit 1954 wurden wieder regionale Floren vorgelegt, so von MILITZER (1954) in der Oberlausitz und von WEBER & KNOLL (1965) im Vogtland. Wichtige Aktivitäten in dieser Zeit waren auch die Einreichung von Flächennaturdenkmalen (FND) in den Kreisen und die Schaffung von Arbeitsgruppen Gefährdeter Pflanzen in den Bezirken. In Dresden erfolgte die Gründung 1986 und der erste Vorsitzende war Herr Dr. W. Hempel. Er wurde dann 1989 durch Dr. H.-J.Hardtke abgelöst. Es liefen zahlreiche Projekte unter Einbeziehung des Botanischen Gartens Dresden (Erhaltungskulturen), z. B. zur Wassernuß und zur Wiesen-Kuhschelle. Die Gruppe bestand bis ca Im Jahre 1990 fand in Seußlitz-Diesbar die letzte Tagung der AG sächsischer Botaniker statt, die noch von den drei BFA Dresden, Leipzig und Karl-Marx-Stadt, damals dem Bund für Umwelt und Natuschutz (BUN) zugeordnet, ausgerichtet wurde. Die Einladung ist im Bild 6 dargestellt. Die GNU (Gesellschaft für Umwelt und Natur) im KB hatte sich in den Herbsttagen 1989 noch im Bund Umwelt und Natur (BUN) umbenannt. Über die Ereignisse im Herbst 1989 und im Frühjahr 1990 mit den Neugründungen des NABU, des BUND und der Wiederbelebung des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz und dem Weg der AGsB wurde bei HARDTKE (1996) ausführlich berichtet. Gleichfalls sind weitere Einzelheiten zur Geschichte der Kartierung dort und bei HARDTKE & IHL (2000) zu entnehmen und sollen hier nicht nochmals wiederholt werden. 3. Die AG sächsischer Botaniker in ihrem Wirken ab 1990 Die Ereignisse im Herbst 1989 und im Jahr 1990 brachten auch für die AG sächsischer Botaniker einen hoffnungsvollen Aufschwung. Es gelang uns, Tradition mit Erneuerung zu verbinden. Ohne wissenschaftlichen Verlust konnte die Arbeit fortgeführt werden. Nun standen die Messtischblätter jedem Kartierer offen, nun störte kein Papiermangel mehr den Druck von Anleitungsmaterial oder von Mitteilungen. 76

79 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Jahr Datum Ort Diesbar-Seußlitz Windischleuba Fröbersgrün Schellerhau Torgau Johanngeorgenstadt Weißwasser Pegau Mutzschen Großrückerswalde Papstdorf Merseburg Adorf Ostritz-St. Marienthal Meißen Pretzsch Wechselburg Bad Gottleuba Merseburg Freiberg Radeburg Glesien Lengenfeld/Vogtl Görlitz Eilenburg Tabelle 2: Tagungen der AGsB ab 1990 Für die Kontinuität der Facharbeit steht auch die Tatsache, dass trotz des gesellschaftlichen Umbruches, an dem auch viele Botaniker aktiv beteiligt waren, keine Sachsentagung ausgefallen ist. Neben den Tagungen waren und sind die jährlichen Rundbriefe des Vorstandes ein wichtiges Informationsmaterial. Die Tabelle 2 bringt die Zusammenstellung der Tagungen von 1990 bis zum Jahre

80 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, 2016 Auf der Tagung 1991 in Windischleuba beschlossen die Mitglieder, sich traditionell wieder unter das Dach des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz und des korporativ verbundenen NABU zu begeben. Die Leitung der AGsB fungiert gleichfalls als Landesfachausschss (LFA) im NABU. Ein Vertreter wird in den Bundesfachausschuss Botanik des NABU delegiert. Diese Funktion übernahm Frau Dr. S. Kosmale und später Herr A. Ihl. Seit 1991 werden die jährlichen Tagungen gemeinsam vom LSH und NABU organisiert und durchgeführt. In der 2015 neu beschlossenen Satzung der AGsB wurde dies nochmals präzisiert. Der Aufbruchsstimmung 1990/91 geschuldet war z. B. die Festlegung einer geheimen Wahl mit der Maßgabe, dass der Vorsitzender der AGsB sein sollte, der die meisten Stimmen auf sich vereinigte. Eine Satzung der AGsB gab es damals noch nicht. In der geheimen Wahl (mit Briefwahl) wurde 1991 eine neue Leitung gewählt: Vorsitzender Prof. Dr. Hardtke und als Stellvertreter die Herren Prof. Dr. W. Hempel, Dr. H. Köhler und R. Weber. Zum Schatzmeister wurde Dietmar Schulz und für Jugendfragen H.-W. Otto gewählt. Weiter wurden Beisitzer gewählt (Prof. Dr. P. A. Schmidt, Dr. S. Kosmale, Dr. H. Jage, Dr. W. Borsdorf, Dr.W. Böhnert, Dr. S. Bräutigam), vier Arbeitskreise beschlossen (z. B. Moose, Flechten, Orchideen) und die zwei Redaktionen für die Berichte und die Mitteilungen festgelegt. Im Beschluss dieser Tagung steht, dass ein Atlas auf der Basis von geviertelten Quadranten bis zum Jahre 2000 erarbeitet werden soll. Weitere Einzelheiten dieser richtungsweisenden Tagung, wie beschlossene Ziele und Strukturfragen, sind bei HARDTKE (1992) zu entnehmen. Interessant ist, dass auch ein Arbeitskreis PC-Kartierung gebildet wurde. Es war damals schon klar, dass eine Punktkartierung mit Zeichnung der Karten am Leuchttisch nicht in endlicher Zeit zu einem Atlas führen würde. Mit dieser Methode wurden seit dem Aufruf von Drude und Schorler 1915 knapp 100 Karten geschafft (siehe z. B. HEMPEL 1981). Es wurde vom Arbeitskreis deshalb beschlossen, eine Kartierung auf der Basis geviertelter Quadranten mit scanfähigen Pflanzenlisten aufzubauen und entsprechende Soft- und Hardware zu beschaffen. In Gesprächen mit dem Bundesamt für Naturschutz Bonn und vielen Kollegen aus den alten Bundesländern gelang es, diese Grundlagen zu schaffen. Als Software stand das Programm FLOREIN vom BfN Bonn zur Verfügung. Später entwickelte Andreas Gnüchtel daraus das viel eingesetzte Programm FLORWIN. Die ersten Rechner wurden von der Uni Regensburg bereitgestellt und am Institut für Festkörpermechanik der TU Dresden stationiert, dessen Direktor Prof. Hardtke war. 78

81 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Im Jahr 1993 wurde dann der Antrag zur Förderung eines Projektes Atlas der Farn-und Samenpflanzen Sachsens erarbeitet (Hardtke, Hempel, Gutte) und in Abstimmung mit dem Landesamt für Umwelt und Geologie (Dr. R. Steffens, D. Schulz) und dem Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft (MD Simpfendörfer, MR Hoppe) zur Förderung eingereicht und 1994 genehmigt. Nach einer deutschlandweiten Ausschreibung wurden die Herren A. Ihl/Göttingen, M. Müller /Dresden und zeitweise Frau Hanetzog (jetzt Sturm) / Dresden und Herr Dr. P. Gutte/ Leipzig eingestellt. Die Infrastruktur stellte der Landesverein Sächsischer Heimatschutz in Dresden- Leubnitz-Neuostra zur Verfügung. Der Atlas ist ein Gemeinschaftswerk von über 200 Botanikern. Durch die Mitarbeit von überregional anerkannten Gattungsspezialisten, wie S. Bräutigam (Hieracium), S. Fröhner (Alchemilla), P. Gutte/H.-W. Otto (Oenothera), P. A. Schmidt (Crataegus, Salix), M. Ranft (Rubus) und I. Uhlemann (Taraxacum), um nur einige zu nennen, konnten auch schwierige Gattungen in hoher Qualität bearbeitet werden. Im Jahre 2000 wurde das Jahrhundertwerk (Bearbeitung 1915 bis 1999) abgeschlossen und mit Karten von über 2000 Arten auf der Basis von ca. 1,5 Millionen Datensätzen (HARDTKE & IHL (2000) vorgelegt. Die Ergebnisse zu den Gehölzen fanden auch Berücksichtigung bei einer von der Landesanstalt für Forsten herausgegebenen Übersichtsarbeit zu den Baum- und Straucharten Sachsens (SCHMIDT & KLAUSNITZER 2002). Die materiellen Grundlagen für den Eigenanteil der AGsB wurden durch zahlreiche Projekte erarbeitet. So arbeiteten die Mitglieder im Ehrenamt bei der Biotopkartierung Sachsens und bei der Erfassung der Pflanzen des NLP Sächsische Schweiz mit. Desweiteren wurden Wasserpflanzen und Orchideen in Sachsen kartiert. Für die bestehenden und neu einzurichtenden Naturschutzgebiete Sachsens mussten neue fachliche Grundlagen geschaffen werden. Die AGsB erarbeitete gemeinsam mit dem NABU von 1992 bis 1999 Würdigungen für folgende NSG bzw. FFH-Gebiete: Frauenteich und Kutzschketeich Moritzburg Elligastwiesen und Torfstiche bei Treugeböhla Trockenrasen Ketzerbachtal Trockenrasen Bosel und Zadel Gauernitzer und Pillnitzer Elbinsel 79

82 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, 2016 Geisingberg und Geisingwiesen Gimmlitztal bei Hermsdorf Bergwiesen um Oelsen Ziegenbusch bei Oberau Auwald Zabeltitz Molkebornteiche Stölpchen Seußlitz-Diesbar (Erweiterung) Polenztal mit Märzenbecherwiesen Trebnitzgrund Birkwitzer Graben und Wiesen Moritzburger Kleinkuppenlandschaft, um nur einige zu nennen. Die erarbeiteten Unterlagen befinden sich heute in den Unteren Naturschutzbehörden und in der Geschäftsstelle des Landesvereins. Die Ergebnisse von Untersuchungen zu den Elbinseln (H.-J. Hardtke) flossen auch in ein vom Bundesamt für Naturschutz gefördertes Projekt Ökologische Voruntersuchungen an der Elbe (Projektleitung P. A. Schmidt) ein. Die Aufwandsentschädigung wurde zum großen Teil der AGsB gespendet und bildete den Eigenanteil bei den Projekten zur Schaffung des Florenatlas und später des neuen Wünsche/ Schorler, der unter den Herausgebern GUTTE, HARDTKE, SCHMIDT (2013) als Gemeinschaftswerk der sächsischen Botaniker im Verlag Quelle & Meyer erschien. Sowohl bei der Erarbeitung des Atlas als auch bei der Flora waren viele Schwierigkeiten zu bewältigen. Auf der anderen Seite wuchs damit auch die Gemeinschaft. Weitere Einzelheiten zu dem Atlasprojekt und zur Neuentstehung der Flora von Sachsen werden in einer speziellen Publikation dokumentiert werden. Auf der Tagung in Adorf im Jahre 2002 wurde eine neue Leitung gewählt und die Herren Dr. P. Gutte und Prof. Dr. P. A. Schmidt als neue Stellvertreter von Prof. Dr. Hardtke gewählt, womit auch die Zusammenarbeit der AGsB mit dem Botanischen Institut der Universität Leipzig und dem Institut für Allgemeine Ökologie und Umweltschutz der TU Dresden zum Ausdruck kommt. Aus gesundheitlichen und Altersgründen schieden die verdienstvollen Botaniker R. Weber, Dr. S. Kosmale, M. Ranft, H.-W. Otto und Dr. H. Jage aus. Neu kamen die Herren Dr. F. Müller, A. Golde, F. Klenke, M. Breitfeld und Frau Dr. U. Kleinknecht hinzu. 80

83 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Als Nachrücke-Kandidat erklärte sich Herr A. Ihl bereit zu kandidieren. Näheres ist den Rundbriefen zu entnehmen. Bereits Anfang der 1980iger-Jahre machte sich der Mangel an Literatur für eine kontinuierliche Kartierarbeit bemerkbar, da die Berichte der AGsB nur noch unregelmäßig erschienen. Dem Verfasser gelang es, ein kleines Heft ohne ISBN-Codierung und deshalb ohne Jahreszahl im Titel als Dresdner floristische Mitteilungen über die Gesellschaft für Natur- und Umwelt (GNU) herauszugeben. Es sind von 1981 bis 1988 fünf Hefte erschienen (siehe Bild 18 das Heft vom Jahr 1981). Eine Zusammenstellung findet sich im Heft 1 der neuen Reihe Sächsische Floristische Mitteilungen (Bild 19), die ab 1990 im neuen Gewand von der AGsB gemeinsam mit dem NABU die ehemaligen Dresdner floristischen Mitteilungen weiterführte. Bis zum Stichtag sind 17 Hefte erschienen. Die Redaktion Prof. H.-J. Hardtke, Prof. P. A. Schmidt, Dr. P. Gutte, Dr. F. Müller und Anja Jablonski (techn. Verwaltung) garantiert ein hohes fachliches Niveau. Die Hefte werden auch aus anderen Bundesländern (z. B. Bayern, Sachsen-Anhalt, Thüringen) oder dem Ausland (Tschechien, Finnland) bezogen. Die Berichte der AGsB erscheinen wieder in lockerer Folge in der Herausgeberschaft des Instituts für Botanik der TU Dresden (B. Schulz, Prof. Ch. Neinhuis). Die Traditionspflege nimmt in der AGsB einen großen Raum ein. Im Jahre 2006 richtete die AGsB gemeinsam mit dem Botanischen Verein von Berlin und Brandenburg und dem Naturkundemuseum Görlitz eine Tagung anlässlich des 200. Geburtstages von Ludwig Rabenhorst aus (Bild 20). Im gleichen Jahre brachte die AGsB gemeinsam mit Nachkommen der Familie Rabenhorst und dem Bürgermeister von Meißen an seinem ehemaligen Wohnhaus in Meißen auf der Nossener Str. 3 eine Gedenktafel an. Im Jahre 2011 kam es nach jahrelanger Vorbereitung gemeinsam mit der Reichenbach-Gesellschaft zur Wiederaufrichtung einer Grabstele für Ludwig Reichenbach anlässlich des Tages des Offenen Denkmals. Die Grabstele war nach 1945 verloren gegangen. Bei der feierlichen Einweihung auf dem Trinitatisfriedhof Dresden würdigte auch der Kulturbürgermeister der Stadt Dresden, Herr Dr. Lunau, diese Initiative (HARDTKE, G. 2011). Bereits im Jahre 2004 hatten nach Bild 18: Floristische Mitteilungen

84 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, 2016 jahrelanger Vorarbeit die Autoren HARDT- KE, KLENKE, RANFT (2004) eine Biographie sächsischer Botaniker vorgelegt. Bild 20: Sächsische Floristische Mitteilungen (NABU) Die AGsB arbeitet aktuell mit über 100 Mitgliedern flächendeckend in Sachsen. Nach dem Jahr 2000 konzentrierte sich die Kartierung auf die aktuelle Erfassung von RL 1-Arten (siehe HARDTKE 2007). Bereits 1996 wurde dazu die Struktur der Regionalbeauftragten (A. Baumann, M. Breitfeld, V. Dittmann, A. Gnüchtel, A. Golde, H.-J. Hardtke, U. Kleinknecht, J. Nixdorf, M. Olias, H. Riebe, A. Wünsche) zur Sammlung und Bewertung der Kartierungsergebnisse geschaffen (aktuell Bild 21). Erste Ergebnisse wurden bei BUDER, SCHULZ et al. (2010) publiziert. Bild 19: Rabenhorsttagung (Faltblatt) In den Regionen entstanden zahlreiche größere und kleinere Gebietsfloren, von denen beispielsweise die Floren von Chemnitz (GRUNDMANN 1992), des Vogtlandes (WEBER, BÜTTNER et al. 2007), der Oberlausitz von (OTTO 2012), von Leipzig 82

85 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 (GUTTE 2006), von Döbeln (UHLEMANN 2005) und von Dresden und Umgebung (Osterzgebirge, Lommatzscher und Großenhainer Pflege) von HARDTKE, KLENKE, MÜLLER 2013 genannt werden sollen. Die AGsB arbeitete aktiv an der Erarbeitung den Roten Listen der Pflanzen Sachsens (von HEMPEL 1978 bis SCHULZ 2014) und der Pflanzengesellschaften und an der Schaffung der Karte der potenziell Vegetation Sachsens mit (siehe SCHMIDT, HEMPEL et al. (2002)). Die bereits seit 1915 bestehende AG Bryologie legte unter Federführung von Dr. Frank Müller im Jahre den ersten Moosatlas von Sachsen vor (MÜLLER 2004). Damit wurde ein von A. SCHADE (1924), E. RIEHMER (1926,1927) und W. BORSDORF (1987) begonnenes Werk erfolgreich und mit hoher Qualität abgeschlossen. Gemeinsam mit der HTW Dresden (M. Hölzel) realisiert die AGsB im Osterzgebirge größere Projekte zur Erhaltung von Bergwiesen (E. und E.- Vorhaben) und mit der TU Dresden Waldprojekte zur Bewirtschaftung der Wälder in Hochwasserschutzgebieten. Projektleiter waren die Vorstandsmitglieder H.-J. Hardtke und P. A. Schmidt. Die Finanzierung erfolgte durch das BfN Bonn, den Freistaat Sachsen und den Landesverein. Die Schrift mit den Ergebnis- Bild 21: Karte der Regionalverantwortlichen 83

86 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, 2016 sen des Waldprojektes wurde vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz herausgegeben (SCHMIDT et al. 2008). Ein Schwerpunkt der Arbeit der letzten Jahre war die Mitarbeit am Verbreitungsatlas der Farnund Blütenpflanzen Deutschlands. Bereits 1998 fand in Bonn ein dreitägiges Treffen zur Korrektur der erarbeiteten Verbreitungskarten statt. Das Projekt kam zum Erliegen und wurde erst 2007 wieder aufgegriffen (siehe Aufruf für Sachsen HARDTKE 2008). Die Koordination lag in den Händen der Länderbeauftragten, für Sachsen H.-J. Hardtke, unterstützt von sieben weiteren Botanikern (A. Ihl, D. Schulz, M. Breitfeld, A. Gnüchtel, P. Gutte, U. Kleinknecht, H.-W. Otto). Die Korrektur der Karten erfolgte über das Internet online. Die Mitarbeiter konnten gleichfalls über ein Passwort die Daten im Atlas ergänzen. Allein Matthias Breitfeld hat für das Vogtland beispielsweise tausende Datensätze ergänzt. Der Deutschland-Atlas stellt für uns also eine Weiterführung der Sachsenatlas-Kartierung dar. Weitere Mitglieder der AGsB wirkten als Spezialisten für bestimmte Gattungen am Verbreitungsatlas mit (z. B. S. Bräutigam. S. E. Fröhner, P. A. Schmidt). Mehrere Botaniker sammelten in unterschiedlichem Maße über Jahrzehnte Belege aus der sächsischen Flora. Das Material wurde in den Herbarien der Universitäten Dresden und Leipzig sowie im Herbarium des Senckenbergmuseums in Görlitz deponiert. Es kann hier leider nicht auf alle Projekte der AGsB, wie z. B. Erwerb des Schutzackers Schwochau, Artenschutzprogramme oder die Zusammenarbeit mit Universitäten eingegangen werden. Weitere Aktivitäten unserer Mitglieder sind den regelmäßigen Berichten der Sächsischen Floristischen Mitteilungen und den Publikationen der Museen in Kamenz, Görlitz und Chemnitz und des NASI-Institutes Freiberg zu entnehmen. Auf der Tagung 2014 in Eilenburg schied der verdienstvolle Botaniker Dr. P. Gutte aus Altersgründen aus der Leitung aus und Prof. Dr. P. A. Schmidt blieb im Beirat, bat aber um Entlastung als stellvertretender Vorsitzender, da er als Präsident der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft e.v. sich weiteren zeitaufwendigen Aufgaben widmen muss. Neu als Stellvertreter des Vorsitzenden wurden Frau Dr. U. Kleinknecht und Dr. W. Böhnert und Frau Dr. Ch. Ritz vom Senckenbergmuseum Görlitz in den Vorstand gewählt. Junge Botaniker, wie V. Dittmann, M. Hölzel und Frau Dr. H. John, vervollständigen die Leitung. Damit hat sich der Altersdurchschnitt des Vorstandes auf unter 45 Jahre eingepegelt. Wieder ist eine neue Generation sächsischer Botaniker herangewachsen, die die Arbeit mit Sicherheit erfolgreich fortsetzen wird. 84

87 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Dank Für ergänzende Informationen und Hinweise sei den Herren P. Gutte, F. Klenke, F. Müller, H.-W. Otto und P. A. Schmidt gedankt. Literatur Benkert, D., Furarek, F., Korsch, H. (1996): Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen Ostdeutschlands. Gustav Fischer Verlag Jena, Stuttgart, Lübeck, Ulm Borfsdorf, W. (1987): 25 Jahre Mooskartierung in Sachsen-Versuch einer kritischen Wertung. Mitt. Florist. Kartierung,H.13,S.4-12 Buder, W., Schulz. D. et al. (2010): Farn- und Samenpflanzen Bestandssituation und Schutz ausgewählter Arten in Sachsen. LfULG Dresden Drude, O., Schorler, B. (1916): Beiträge zur Flora Saxonica. Sonderdruck Dresden aus der ISIS (1915 H.2) mit erstem Aufruf 1915 zur Kartierung von Leitarten. Grundmann, H. (1992): Die wildwachsenden und verwilderten Gefäßpflanzen der Stadt Chemnitz und ihrer unmittelbaren Umgebung. Veröff. Mus. Naturk. Chemnitz Bd.15, S Gutte, P. (2006): Flora der Stadt Leipzig einschließlich Markkleeberg. Weißdorn-Verlag Jena Gutte, P./Hardtke, H.-J./Sschmidt, P.A. (2013): Die Flora Sachsens und angrenzender Gebiete. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim Hardtke, G. (2011): Aufstellung der Grabstele Ludwig Reichenbach am in Dresden. Sächs. Florist. Mitteilungen, H.14, S Hardtke, H.-J. (1996): Die Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker. Mitt. Landesverein Sächs. Heimatschutz, H.3, S Hardtke, H.-J. (1992/93): Neue Aufgaben und Struktur der Arbeitsgemeinschaft Sächsischer Botaniker. Sächs. Floristische Mitt.,H.2, S Hardtke, H.-J. (2007): Pflanzenkartierung in Sachsen. Floristischer Rundbrief, S Hardtke, H.-J. (2008): Erster Gesamtdeutscher Atlas der Farn-und Blütenpflanzen - Aufruf zur zur Mitarbeit. Sächs. Florist. Mitt. H.11, S.187 Hardtke, H.-J., IHL, A. (2000): Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens. Sächs. Landesamt für Umwelt und Geologie, Dresden. Hardtke,H.-J., Klenke, F., Ranft, M. (2004): Biographien sächsischer Botaniker. Ber. Arbeitsgem. Sächs. Botaniker NF 19 (Sonderheft). S Hardtke, H.-J., Weber, R. (2008): Das Wirken des Landesvereins Sächsischer Heimtschutz für den Naturschutz in Vergangenheit und Gegenwart. Mitt. Landesverein Sächs. Heimatschutz, H.2, S.6-27 Hempel, W. (1978): Verzeichnis der in den drei sächsischen Bezirken vorkommenden Farn-und Blütenpflanzen mit Angabe ihrer Gefährdungsgrade. Arbeitsmaterial der Bezirksnatuschutzorgane Dresden, Leipzig, Karl-Marx-Stadt Hempel, W. (1981): Verbreitungskarten Sächsischer Leitpflanzen, 4.Reihe: Ber. AG sächs. Botaniker NF11,H.2, S Mattick, F. (1934): Der gegenwärtige Stand der floristischen Forschung und des Pflanzenschutzes in Sachsen. Fedde. Rep. Beih. LXXVI Meyer, St., Leuschner, Ch. (2015): 100 Äcker für die Vielfalt. Georg-August-Uni. Göttingen Müller, F. (2004): Verbreitungsatlas der Moose Sachsens. AGsB im Landesverein Sächs. Heimatschutz, Dresden 85

88 Hardtke, H.-J.: Geschichte AGsB Leipzig, 2016 Kästner, M.(1942): 1. Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker für das Jahr Landesverein Sächsischer Heimatschutz Dresden Kästner, M. (1942): 2. Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker für das Jahr Landesverein Sächsischer Heimatschutz Dresden Kästner, M. (1944): 3. Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Botaniker für das Jahr Landesverein Sächsischer Heimatschutz Dresden Uhlig, J. (1939): Die Pflanzengesellschaften des westsächsischen Berg-und Hügellandes I.Teil: Die Gesellschaft des nackten Teichschlamms. Nachdruck von 1931, Verlag Landesverein Sächsischer Heimatschutz Kästner, M., Flössner, W., Uhlig, J. (1933): Die Pflanzengesellschaften des westsächsischen Berg-und Hügellandes II.Teil: Die Pflanzengesellschaften der erzgebirgischen Moore. Verlag Landesverein Sächsischer Heimatschutz Kästner, M., Flössner, W., Uhlig, J. (1938): Die Pflanzengesellschaften des westsächsischen Berg-und Hügellandes III.Teil: Laichkraut- Röhricht-und Großseggengesellschaften. IV. Teil: die Pflanzengesellschaften der Quellfluren und Bachufer und der Verband der Schwarzerlengesellschaft. Verlag Landesverein Sächsischer Heimatschutz Otto, H.-W. (2012): Die Farn- und Samenpflanzem der Oberlausitz. Bericht. Naturf. Gesellschaft der Oberlausitz, Suppl. zu Bd.20 Riehmer, E. (1926,1927): Die Laubmoose Sachsens. Sitzungsber. Abh. Naturwiss. Ges. Isis Dresden Schade, A. (1924): Die Lebermoose Sachsens. Abh. Naturwiss. Ges. Isis Dresden, Jg. 1922/23 Schmidt, P. A., Hempel, W. et al. (2002): Potenzielle Natürliche Vegetation Sachsens mit Karte. Mat. Naturschutz u. Landschaftspflege. LfUG Dresden Schmidt, P.A., Klausnitzer, U. (2002): Die Baum- und Straucharten Sachsens Charakterisierung und Verbreitung als Grundlagen der Generhaltung. Schriftenreihe Sächs. Landesanstalt für Forsten, Heft 24. Pirna. Schmidt, P. A., Wilhelm, E.-G., Eisenhauer, D.-R. (2008): Waldbehandlung, Waldmehrung und Auengestaltung unter Berücksichtigung von Hochwasservorsorge und Naturschutz im Osterzgebirge. Landesverein Sächs. Heimatschutz, Dresden. Netphd (2013): Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgeber NetPhyD e.v. und BfN Bonn Schulz. D. (2013): Rote Liste und Artenliste Sachsens Farn- und Samenpflanzen. LfULG Dresden Uhlmann, H. (2005): Flora Nossen/ Rosswein im Klosterbezirk Altzella. Klosterbezirk Altzella Weber, R., Büttner, U. et al. (2007): Die Farn- und Samenpflanzen des Vogtlandes. Arbeitskreis Vogtl. Botaniker der AGsB im Landesverein Sächs. Heimatschutz. Plauen Weber, R., Knoll, S. (1965): Flora des Vogtlandes. Museumsheft 29 Plauen Wünsche, O., Schorler, B. (1956): Die Pflanzen Sachsens. Berlin Bildautoren: P. Gutte Bilder 8, 9 und 10 F. Klenke Bild 17 alle anderen Bilder Archiv H.-J. Hardtke Anschrift des Autors: Prof. Dr. H.-J. Hardtke Rippiener Str Bannewitz OT Possendorf 86

89 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Aufruf zur Flechtenkartierung in Sachsen Andreas Gnüchtel Nachdem der Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens (Hardtke & Ihl 2000) und der Verbreitungsatlas der Moose Sachsens (Müller 2004) erschienen sind, ist mittelfristig neben einem Atlas der Pilze auch ein Verbreitungsatlas der Flechten Sachsens geplant. Mit Flechten beschäftigen sich bisher nur sehr Wenige. Ziel dieses Artikels soll es sein, dass Botaniker und Mykologen sich etwas mit dieser interessanten Artengruppe beschäftigen oder zumindest Belege sammeln. Diese sollten folgende Angaben enthalten: Finder, Datum, Fundort und Substrat. Wünschenswert wären ferner TK25/Viertelquadrant bzw. genaue geographische Koordinaten. Wichtige Hinweise zum Einstieg in die Flechtenbestimmung (notwendige technische Hilfsmittel, Hinweise zum Sammeln und Herbarisieren, Bestimmungsliteratur usw.) sind auf der Homepage der Bryologisch-lichenologischen Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa e.v. zusammengestellt (siehe: Im Folgenden wird der derzeitige Kartierungsstand dargestellt, um auf Kartierungslücken hinzuweisen. In Abb. 1 sind die absoluten Artenzahlen pro TK25-Quadrant dargestellt, in Abb. 2 sind die Artenzahlen Häufigkeitsklassen pro TK25-Quadrant zugeordnet. Abb. 1: Absolute Artenzahlen der Flechten pro TK25-Quadrant in Sachsen 87

90 Gnüchtel, A.: Aufruf Flechtenkartierung Leipzig, 2016 Abb. 2: Häufigkeitsklassen der Flechtenarten pro TK25-Quadrant in Sachsen 88 Abb. 3: Verbreitung von Xanthoria parietina in Sachsen

91 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Abb. 3 beinhaltet eine Verbreitungskarte von Xanthoria parietina (Wand-Gelbflechte), einer Art, die vor 15 Jahren noch sehr selten war und heute in jedem TK25-Quadrant vorkommen dürfte. Anhand dieser Karte erkennt man gut, wo die derzeitigen Defizite der Kartierung liegen. Solche Gebiete sind vor allem die Bergbaulandschaft südlich von Leipzig und das Erzgebirgsbecken um Zwickau. Diese Art kommt vor allen auf Rinde von Laubbäumen vor, seltener an Nadelbäumen und an kalkreichen Mauern. Abb. 4: Xanthoria parietina, Foto: A. Gnüchtel 89

92 Gnüchtel, A.: Aufruf Flechtenkartierung Leipzig, 2016 Außerdem ist mit der Verbreitung von Umbilicaria hirsuta (Behaarte Nabelflechte) eine gut kenntliche Art dargesellt (Abb. 5). Die Behaarte Nabelflechte kommt auf sonnigen Silikatfelsen im Hügel- und unteren Bergland vor. Sie scheint im oberen Bergland und im Tiefland weitgehend zu fehlen. Die historischen Angaben dürften meist noch vorhanden sein, sind aber nur lange nicht bestätigt wurden. Kartierungslücken bei dieser Art bestehen im Erzgebirgsbecken und im unteren Westerzgebirge. Abb. 5: Verbreitung von Umbilicaria hirsuta in Sachsen Literatur Hardtke, H.-J. & Ihl, A. (2001): Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens. Dresden (LfUG). Müller, F. (2004): Verbreitungsatlas der Moose Sachsens. Tauer (Lutra). 90

93 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Abb. 6: Umbilicaria hirsuta, Foto: A. Gnüchtel. Anschrift des Autors: Andreas Gnüchtel Am Gückelsberg Dresden 91

94 Breitfeld, M.: Pusch... Botaniker Thüringens Leipzig, 2016 Jürgen Pusch, Klaus-Jörg Barthel & Wolfgang Heinrich Die Botaniker Thüringens Matthias Breitfeld Auf 932 Seiten wird in einer exzellenten Qualität ein für Thüringen so noch nie dagewesenes Werk präsentiert. Nach einer kurzen Einführung werden die Biographien der in oder für Thüringen wirkenden Botaniker aufgeführt. 581 Botaniker sind alphabetisch geordnet. Nach biographischen Eckdaten, wie Geburtstag und -ort, gegebenenfalls Todestag und -ort und Beruf und Hauptwirkungsort, werden Arbeitsbereich und Untersuchungsgebiet detaillierter erwähnt. Dem Thema Leistungen der Botaniker für die Thüringer Flora wird ein eigener Abschnitt gewidmet. Den ausführlichsten Teil nehmen die Veröffentlichungen ein. Von bereits verstorbenen Botanikern folgt noch eine ausführliche Biographie. Das umfangeiche Bildmaterial beinhaltet Abbildungen von Scheden, Briefen und Herbarmaterial. Besonderen Wert erhält das Buch durch eine Vielzahl an Bildern der Botaniker. Dabei wurden mit erheblichen Aufwand aus Archiven Bilder hinzugezogen, welche so nicht wieder zu finden sind. Von manchem Botaniker sind es die einzigen bekannten Aufnahmen. Allein das Literaturverzeichnis von 238 Seiten lässt die enorme Mühe und den unvorstellbaren Aufwand der Autoren bei der Zusammenstellung des Werkes erahnen. Unter der Vielzahl biographisch geprägter Werke ragt dieses sorgfältig erarbeitete Buch durch Inhalt und Aufmachung heraus. Für jeden, welcher sich mit der Geschichte der Botanik beschäftigt, ist es eine unverzichtbare Bereicherung und für jeden Floristen ein höchst empfehlenswertes Nachschlagewerk, um Hintergrundwissen zu erlangen und Quellenangaben treffsicher zu eruieren. Als Haussknechtia-Beiheft 18 ist das Buch zu 60,- Euro bei Jürgen Pusch, Rottlebener Straße 67, Bad Frankenhausen oder zu beziehen. 92

95 Breitfeld, M.: Roth, Botanische Kostbarkeiten Leipzig, 2016 Konrad Roth: Botanische Kostbarkeiten und bemerkenswerte Pflanzenarten aus dem östlichen Unterfranken, vor allem aus der Rhön und erweiterte Aufnahme altehrwürdiger Bäume aus der näheren und weiteren Heimat. Matthias Breitfeld In herausragender Qualität hat der Maibacher Vermessungsingenieur in Rente, Konrad Roth, sein nun zweites umfassendes Florenwerk seiner Heimat veröffentlicht. Nicht als komplettes Florenwerk gedacht, werden die botanischen Besonderheiten der Rhön und des angrenzdenden Raumes mit ausführlichen Fundortangaben aufgeführt, die es dem Interessierten auch ermöglichen, Standorte aufzusuchen, welche von nicht alltägliche Arten besiedelt werden. 913 Arten wählte der Autor systematisch geordnet aus. 31 Seiten zu 3 bis 4 Bildern zeigen, wie der Autor schreibt, altehrwürdige Bäume. Das Anliegen des Autors, damit auch zu dendrologischen Kostbarkeiten zu führen, wird hinlänglich erfüllt. Das qualitativ hochwertige Bildmaterial läßt das Blättern in dem 420 Seiten starken Werk zu einer Freude werden. Das Buch ist direkt beim Autor zu beziehen. Die Adresse ist: Konrad Roth, Hirtenweg 7, Maibach, Poppenhausen (Telefon ). Das Buch ist mit 28,- Euro ausgesprochen preiswert. 93

96 Breitfeld, M.; Meese, P.:... Podlesak Leipzig, 2016 Wolfgang Podlesaks Beiträge zur Pflanzenwelt Crimmitschaus, ein vergessenes Manuskript. Eine Auswertung. Matthias Breitfeld & Peter Meese Wolfgang Podlesak wurde am in Crimmitschau geboren verzog er nach Rückersdorf, später nach Jena. Er studierte Agrarwissenschaften und promovierte 1970 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Dr. agr habilitierte er sich an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Fachgebiet Agrikulturchemie. Von 1978 bis 1990 war er Mitarbeiter an der Akademie für Landwirtschaft der DDR. Zuletzt war er Direktor des Institutes für Pflanzenernährung und Ökotoxikologie Jena. Seit 1960 war er Mitglied im Verein sächsischer Botaniker und bearbeitete das MTB Meerane. Er lebt heute in Wipfratal bei Stadtilm. Von 1954 bis 1964 bearbeitete er, unterstützt vom Heimatmuseum Crimmitschau, als Oberschüler und Student die Flora des Pleißenlandes. Am 12. Januar 1958 übergab Wolfgang Podlesak dem Heimatmuseum Crimmitschau die maschinengeschriebene Manuskriptabschrift mit dem Titel Beiträge zur Pflanzenwelt Crimmitschaus. Bei der Übergabe wurde festgelegt: Veröffentlichung nicht gestattet!. Der Grund dafür ist nicht ersichtlich. Möglicherweise beabsichtigte der Autor eine größere Zusammenfassung, denn im Vorwort erläutert er Diese Arbeit stellt eine erste Zusammen fas sung meiner Untersuchungen der heimatlichen Pflanzenwelt dar. Sie ist das Ergebnis mei ner fünfjährigen Studien über die Vegetation der Crimmitschauer Umgebung und des Schrifttums, das über dieses Gebiet erschienen ist. Podlesaks Bemühung war wohl an fäng lich, eine zweite Flora des Raumes Crimmitschau zu erstellen, war doch die erste Ar beit von Otto Leibling von 1885 bereits 73 Jahre alt. Dabei gibt er nicht allein seine Beob ach tungen wieder, sondern nimmt auch auf Quellen Bezug, was wiederum die Annahme eines Anfangs einer Lokalflora nährt. Als Quellen werden folgende Publikationen heran ge zogen: Culmann, Friedrich 1925: Moderwald und Blankenhain. 94

97 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Dämmrich, Klaus 1950: Flora des Koberbachtales. Leibling, Otto 1885: Flora von Crimmitschau und Umgebung. Wolf, Gerd 1945: Flora des Sahnwaldes und Umgebung. Wünsche & Schorler 1956: Flora von Sachsen. 12. Auflage. (Danach richtet der Autor die Artbenennung). Das Gebiet umfaßt die Gegend von Crimmitschau, erreicht im Osten Lauenhain-Lauter bach, im Westen Mannichwalde-Blankenhain, im Norden Grünberg und im Süden Langen bernsdorf. Vereinzelte Funde stammen aus dem Zwickau-Werdauer Raum und den angren zenden thüringischen Gebieten. Es soll hier nicht die Arbeit als solche wieder gegeben werden, sondern eine floristische Auswertung derjenigen Funde in den Vorder grund rücken, welche bislang in der Auswertung, bezogen auf Meßtischblatt-Quadranten, als Neufunde oder Bestätigungen von größeren Wert anzusehen sind. Bei der Auswertung konnten wir uns zumeist nur auf die MTB-Q beziehen. Infolge der oft überschneidenden Viertel quadranten war eine diesbezügliche Auswertung nicht machbar. Gelegentlich muss te mit geografischen Unschärfen gearbeitet werden, welche durch ein * gekennzeichnet sind. Wenn nicht anders angegeben, stammen die Funde aus der Zeit zwischen 1954 und Abies alba Mill.: Angepflanzt. Als Forstbaum im Rückgang. Acinos arvenis (Lam.) Dandy: Koberbachtalsperre (5240/1; Dämmrich 1950). Aconitum lycoctonum L.: Sahn (5140/3). Actaea spicata L.: Sahn (5140/3). Ajuga genevensis L.: Mannichswalde (5139/4), Gablenz (5140/4). Alyssum alyssoides (L.) L.: Rudelswalde (5140/3). Angelica palustris (Besser) Hoffm.: Grünberg (5140/14; Leibling 1885), Gößnitz (5140/21; Leibling 1885), Mark Sahnau (5140/3; Leibling 1885). Es handelte sich um weit nach Südosten verschobene isolierte Fundorte der Art, die sonst noch im Raum Zwötzen bei Gera (5138/2) gefunden wurde. Hier ist der letzte Nachweis von 1878 (NetPhyD 2015). Anthemis arvensis L.: Lauenhain (5140/3). Arnica montana L.: Im oberen Sahn (5140/3; Leibling 1885). Artemisia campestris L.: Schmölln und Vollmershain (5140/1). Eine im Gebiet sehr seltene Art mit einen aktuellen Fund von 2002 in Schäbigt (5140/4; leg. Thoß; NetPhyD 2015). Betonica officinalis L.: Mannichswalde (5139/4), Rudelswalde (5140/34). Eine im Gebiet seltene Art. Bidens cernua L.: Frankenhausen (5140/3; Leibling 1885). 95

98 Breitfeld, M.; Meese, P.:... Podlesak Leipzig, 2016 Botrychium lunaria (L.) Sw.: Kalkige Triften bei Chursdorf (5239/2*). Butomus umbellatus L.: Sahn und Frankenhausen (5140/3; Leibling 1885). Campanula cervicaria L.: Thonhausen (5140/3). Im Raum Crimmitschau war die Art früher offensichtlich nicht selten, doch sind fast alle Vorkommen bereits im 19. Jahrundert erloschen. Der letzte Nachweis stammt aus dem Jahr 1956 von Norditz (5140/1; Kirste; NetPhyD 2015). Carduus acanthoides L.: Am Sahn, Hundert Stufen (5140/34). Ceratophyllum demersum L.: Mannichswalde (5139/4) Cicuta virosa L.: Mannichswalde (5139/4; Leibling 1885). Cirsium acaulon (L.) Scop.: Gablenz (5140/4), Blankenhain (5239/2). Colchicum autumnale L.: Sahn (5140/3; wohl erloschen). Consolida regalis Gray: Langenreinsdorf (5140/3*). Crepis tectorum L.: Moder (5139/44), Blankenhain (5239/2).. Cystopteris fragilis (L.) Bernh.: Einzelne Exemplare am Rahmenberg Werdau (5240/3). Dactylorhiza fuchsii (Druce) Soó: Nischwitz (5139/4). Daphne mezereum L.: Lauenhainer Grund (5140/4). Dianthus carthusianorum L.: Blankenhain (5239/2). Drosera rotundifolia L.: Paradies (5140/3). Epilobium parviflorum Schreb.: Oberer Sahn (5140/3). Eupatorium cannabinum L.: Gablenz (5140/4). Euphorbia esula L.: Grünberg (5140/1*). Euphrasia stricta D. Wolf ex J. F. Lehm.: Lauenhainer Grund (5140/3). Galeopsis ladanum L. : überall, meist einzeln. Die Angabe kann nicht kommentiert werden. Geranium molle L.: Untere Sahn (5140/3; Wolf 1945). Geranium sylvaticum L.: Oberer Sahn (5140/3; Wolf 1945). Helianthemum nummularium (L.) Mill.: Teichwolframsdorf (5239/3; Leibling 1885). Helichrysum luteoalbum (L.) Rchb.: Koberbachtalsperre (5240/1). Die Art wurde im 19. Jahhrundert wiederholt im Gebiet gefunden. Dieser Nachweis stellt den letzten dar. Holosteum umbellatum L.: Langenbernsdorf (5239/24). Hydrocharis morsus-ranae L.: Moderteiche (5139/44; Leibling 1885 und Culmann 1925). Hydrocotyle vulgaris L.: Mannichswalde (5139/4; Culmann 1925). Die Art ist im Gebiet erloschen und war schon immer sehr selten. Nur ein Fund aus der Floristischen Datenerfassung von 1945 ist aus dem MTB-Q 5240/4 bekannt (NetPhyD 2015). Hylotelephium maximum (L.) Holub: Koberbachtalsperre (5240/1). Hyoscyamus niger L.: Heyersdorf (5140/31; 1954). 96

99 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Inula britannica L.: Leitelshain (5140/3). Einziger Nachweis im Gebiet. Juniperus communis L.: Nur angepflanzt. Lathyrus linifolius (Reichard) Bässler: Mark Sahnau (5140/3). Die Art ist im Gebiet selten. Leonurus cardiaca L. : Mannichswalde (5139/4), dazu früher Frankenhausen (5140/3), ein bekannter Fundort. Lemna gibba L.: Schwanenteich im Sahnpark (5140/31). Lycium barbarum L.: Auch im Stadtgebiet (5140/4). Malva alcea L.: Frankenhausen (5140/3; Wolf 1945). Melampyrum arvense L.: Obere Sahn (5140/3). Melampyrum nemorum L: Moder (5139/44), Stadtpark Crimmitschau (5140/3). Melampyrum sylvaticum L.: Langenreinsdorf (5140/3). Meum athamanticum Jacq.: Sahn, Scheidegrund und Paradies (5140/3). Die Art ist hier an der lokalen Nordgrenze des Erzgebirgischen Verbreitungsgebietes und schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts verschollen. Die nächsten noch aktuellen Vorkommen befinden sich um Lichtenstein (NetPhyD 2015). Moneses uniflora (L.) A. Gray: Im Werdauer Wald (Leibling 1885). Angaben aus dem Werdauer Wald gibt es von 5239/3 (Zündorf ; bei Kleinreinsdorf von Zündorf & Falkenberg 1987). Die Angabe Leiblings lässt sich indes nicht näher zuordnen. Nepeta cataria L.: Rudelswalde (5140/34; Leibling 1885). Nymphaea alba L.: Langenbernsdorf (5239/24). Oenanthe aquatica (L.) Poir.: Langenbernsdorf (5139/24; Leibling 1885), Mannichswalde (5139/4; Leibling 1885). Aus dem angrenzenden Zwickauer Raum (5240/1 und 3) sind Angaben von 1876 und nach 1900 vorhanden (NetPhyD 2015). Die Art ist im gesamten Gebiet seit langer Zeit verschollen. Orchis coriophora L.: Königswalde (5240/1; Leibling 1885). Im ganzen Gebiet der einzige Nachweis der im 19. Jahrhundert erloschenen Art. Orchis mascula (L.) L.: bei Langenbernsdorf (Leibling 1885). Es lässt sich heute nicht mehr sagen, ob sich der Fundort in MTB-Q. 5239/2, 5239/4, 5240/1 oder 5240/3 befand, da der Ort von allen 4 Quadranten zerschnitten wird. Ornithopus perpusillus L.: Sahn, Mark Sahnau und Gosel (5140/3), Waldsachsen (5140/41). Onopordum acanthium L.: Mannichswalde (5139/4; Leibling 1885). Orthilia secunda (L.) House: Oberer Sahn (5140/3; Leibling 1885), Gablenz (5140/4; Leibling 1885). Parnassia palustris L.: Nebenbach des Koberbaches (5239/2). Pedicularis palustris L.: Mannichswalde (5139/4), Lauenhainer Grund (5140/3). 97

100 Breitfeld, M.; Meese, P.:... Podlesak Leipzig, 2016 Pedicularis sylvatica L.: Rußdorf (5139/3). Petasites albus (L.) J. Gaertn.: Am Döbitzbach (5140/3; Leibling 1885). Phegopteris connectilis (Michx.) Watt: Moder (5139/44), Paradies und Sahn (5140/3), Hardt (5240/21). Die Funde verdichten das Verbreitungsgebiet im nördlichen Zwickauer Raum. Folgt man der Karte in der Deutschlandflora, hat die Art hier erhebliche Bestandsrückgänge zu verzeichnen (NetPhyD 2015). Pilosella caespitosa (Dumort.) P. D. Sell et C. Wiest: Gablenz (5140/4). Pinguicula vulgaris L.: Königswalde (5240/1). Die wohl schon immer seltene und mittlerweile im Gebiet erloschene Art hat am angegebenen Fundort die lokale Nordgrenze ins sächsische Tiefland, welche nur im Raum Leipzig-Markleeberg zwei auch längst erloschene Vorposten besaß (NetPhyD 2015). Polygala vulgaris L.: Am Sahn (5140/3). Polygonatum odoratum (Mill.) Druce: Moder (5139/44), Sahn und Paradies (5140/3). Potamogeton alpinus Balb.: Zerstreut, bei Mannichswalde (5139/4). Potamogeton lucens L.: Mannichswalde (5139/4). Potamogeton perfoliatus L.: Mannichswalde (5139/4; Bestätigung einer Altangabe aus Falkenberg & Zündorf 1987), Langenbernsdorf (5239/24). Im Nachbar-MTB (5240/1) existiert aus diesem Zeitraum nach Kosmale ebenfalls ein Fund (NetPhyD 2015). Alle Funde sind verwaist. Potentilla anglica Laichard: Rußdorf (5139/3), Paradies (5140/3). Potentilla heptaphylla L.: Sahn (5140/3). Es ist der letzte Fund der ohnedies nie häufigen Art im Gebiet. Pyrola rotundifolia L.: Paradies, Scheidegrund und Sahn (5140/3). Die Art ist im Gebiet verschollen. Ranunculus sardous Crantz: Lauenhain (5140/4), Mannichswalde (5139/4). Im Zwickau- Altenburger Raum befindet sich ein isoliertes Verbreitungsgebiet (NetPhyD 2015). Rhinanthus serotinus (Schönh.) Schniz & Thell.: Lauterbach (5140/3). Die Art ist im ganzen Gebiet sehr selten und wurde sonst nur vom Zweitautoren in 5139/3 gefunden. Rorippa amphibia (L.) Besser: Sahn (5140/3), Lauenhain (5140/4). Zur Zeit von Podlesaks Tätigkeit war die Art im Gebiet noch zertreut anzutreffen (NetPhyD 2015). Sagittaria sagittifolia L.: Moder (5139/44; Leibling 1885), Paradies (5140/3), Gablenz (5140/43). Die Art zeigt starke Bestandseinbußen. Podlesak fügt hinzu zerstreut, häufiger im Mittleren Elstertal (Berga). Salix fragilis L.: Lauenhain (5140/4). Salix purpurea L.: Rußdorf (5139/3). 98

101 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Salix triandra L.: Sahn (5140/3). Scabiosa columbaria L.: Gablenz (5140/4). Es handelt sich um den letzten Nachweis der Art im Gebiet. Sonchus palustris L.: Koberbachtalsperre (5240/1; Dämmrich 1950). Die Angabe ist fragwürdig. Möglichweise handelt es sich um eine Verwechslung mit S. arvensis ssp. uliginosus (M. Bieb.) Nyman. Ohne Herbarbeleg bleibt der Fund unsicher. Sparganium emersum Rehmann: Döbitzbach (5140/3). Taxus baccata L.: Nur angepflanzt. Teesdalia nudicaulis (L.) R. Br.: Fuchsberg Thonhausen (5140/31). Eine Art mit desaströsen Bestandsrückgang im Gebiet (NetPhyD 2015). Teucrium botrys L.: Koberbachtalsperre (5240/1; Dämmrich 1950), Mannichswalde (5139/4; Leibling 1885). Die Angabe Dämmrichs, auf welche sich Podlesak bezieht, ist die letzte aus dem Gebiet. Thalictrum minus L.: Langenreinsdorf (5140/3*). Die Art war im gesamten Gebiet sehr selten und ist verschollen. Außer dieser Angabe ist nur noch ein Fund von Neukirchen (5240/12) von 1876 durch Wünsche bekannt (NetPhyD 2015). Es handelt sich um die östliche lokale Verbreitungsgrenze nach Thüringen hin. Turritis glabra L.: Neukirchen (5141/1), Kobertalsperre (5241/1). Thymus serpyllum L.: Wird als nicht selten angegeben. Sicher eine Verwechslung mit T. pulegioides, welche in der Bearbeitung fehlt. Typha angustifolia L.: An den meisten Teichen. Im MTB-Q 5140/3 fehlte bisher die Art. Es ist zwar sehr warscheinlich, dass die Aussage von Podlesak darauf hindeutet, sie auch hier gefunden zu haben. Leider fehlt aber ein konkreter Fundort. Typha latifolia L.: Seltener als T. angustifolia. Diese Aussage ist interessant. Veronica triphyllos L.: Blankenhain (5239/2). Veronica verna L.: Rußdorf (5139/3), Sahn und Lauenhain (5140/3). Vicia sylvatical.: Sahn (5140/3; Leibling 1885), Waldsachsen (5140/41), Lauterbach (5240/12). Viola hirta L.: Rußdorf (5139/4). Viscum album L.: Neukirchen (5141/1). Xanthium spinosum L.: Leitelshain (5140/3). Danksagung Wir möchten uns bei Dr. Wolfgang Podlesak (Wipfetal) herzlichst für seine persönlichen Angaben und sein Bild bedanken. 99

102 Breitfeld, M.; Meese, P.:... Podlesak Leipzig, 2016 Literatur Falkenberg, H. & Zündorf, H.-J. 1987: Die Farn- und Blütenpflanzen des Mittleren Elstergebietes um Gera. Veröffentlichungen der Museen der Stadt Gera. Naturwissenschaftliche Reihe Seiten. Kirste 1956: Landeskunde der Kreise Altenburg und Schmölln. NetPhytD 2015: Netzwerk Phytodiversität Deutschland e.v. Deutschlandflora. Anschriften der Autoren: Matthias Breitfeld Wernitzgrüner Straße Markneukirchen Peter Meese Erich-Weinert-Straße Werdau 100

103 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, Tagung der Arbeitsgemeinschaft Sächsischer Botaniker vom 26. Juni bis 28. Juni 2015 in Annaberg- Buchholz 1. Tagungsbericht Die sächsischen Botaniker trafen sich 2015 zu ihrer Jahrestagung, die diesmal in Annaberg- Buchholz im Mittelerzgebirge stattfand. Tagungsort war das Gründer- und Dienstleistungszentrum (GDZ) Annaberg. Dort waren gute Bedingungen für das Gelingen unserer Veranstaltung vorhanden. Die Tagung wurde wie immer gemeinsam vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz und dem NABU getragen. Am Freitagnachmittag kamen schon viele Teilnehmer zur Vorexkursion zum Pöhlberg, dem Hausberg von Annaberg. Dort wurde die Pöhlbergalm besichtigt, wo typische Arten der Bergwiesen wie Bärwurz (Meum athamanticum) oder der Horst-Rot- Schwingel (Festuca nigrescens) vorgestellt, aber auch über Pflegedefizite diskutiert wurde. Hier kommt zumindest auch die in Sachsen sehr seltene Silberdistel (Carlina acaulis) in beiden Unterarten vor. Danach wurde der Wald aufgesucht, wo anspruchsvolle Waldgesellschaften wie der Waldmeister-Buchenwald oder Eschen-Ahorn-Schlucht- und Schatthangwald stockten. Als charakteristische Arten wurden u. a. Waldmeister (Galium odoratum), Silberblatt (Lunaria rediviva) und die Schwarze Heckenkirsche (Lonicera nigra) gezeigt. Nach abendlichen Gesprächen bei Bier und Wein und einer morgendlichen Führung durch die St. Annenkirche standen am Sonnabend Vorträge auf dem Tagesprogramm. Nach Begrüßungsworten wurden mit Siegfried Biedermann und Kurt Baldauf zwei verdienstvolle Botaniker der AGsB als Ehrenmitglieder ernannt. Die Vorträge am Vormittag beschäftigen sich mit Fichten-Bergwäldern und anderen Waldgesellschaften mit Fichte als Haupt- und Mischbaumart in Sachsen, einer Buchvorstellung über pflanzenparasitische Kleinpilze - eigentlich ein Muss auch für Botaniker, da man viele dieser Kleinpize durch Kenntnis ihres Wirtes bestimmen kann. Das Vormittagprogramm wurde mit einem Vortrag über die überarbeitete Rote Liste der Farn- und Samenpflanzen sowie der Aktualisierung der taxonomischen Referenzliste der Farn- und Samenpflanzen für MultiBaseCS und mit der Vorstellung der neuen AGsB-Logos abgeschlossen. 101

104 Gnüchtel, A.: Botanikertagung Leipzig, 2016 Nach der Mittagspause erfolgte die Vorstellung der Arbeitsschwerpunkte und die mögliche Zusammenarbeit mit der AGsB der AG Molekulare Evolution und Systematik der Pflanzen der Universität Leipzig, danach dann Vorträge über Bestimmungsprobleme der Gattung Oenothera in Nordwestsachsen und angrenzenden Gebieten, über Genressourcen der heimischen Flora zur Erhaltung der Biodiversität am Beispiel der Wildobstgehölze sowie über Leben und Wirken des Annaberger Botanikers Hermann Lange. Nach der Kaffeepause wurde das Naturschutzzentrum Erzgebirge vorgestellt und zur Situation arktisch-alpin verbreiteter Arten im Erzgebirge referiert. Eine Einführung in das Exkursionsgebiet schloss den Vortragsteil ab. Danach wurde die Mitgliederversammlung der AGsB durchgeführt. Abschließend unternahmen einige Teilnehmer der Tagung noch eine bergbauhistorische Wanderung durch Annaberg. Abb. 1: Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina), Foto: A. Gnüchtel 102

105 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, Exkursionspunkte 1. Schönjunferngrund Die Exkursion am Sonntag führte in das obere Erzgebirge in das NSG Fichtelberg. Der Bus brachte uns nach Oberwiesenthal, dort stiegen wir durch den Schönjungferngrund Richtung Fichtelberg aufwärts. Es konnten gut ausgebildete subalpine Hochstaudenfluren mit Arten wie z. B. Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina), Alpen-Frauenfarn (Athyrium disentifolium ), Platanenblättrigem Hahnenfuß (Ranunculus platanifolius) oder Berg-Ampfer (Rumex arifolius) gezeigt werden. Auf einer Bergwiese an der Eckbauer-Hütte standen mit Rhinanthus alectorophus, Rhinanthus angustifolius und Rhinanthus minor drei Klappertopf-Arten, die alle in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind. Die Wanderung am Philosophenweg entlang zum Neuen Haus war zwar ohne große botanische Höhepunkte, aber gut ausgeprägte Bergwiesen erfreuten trotzdem das Auge des Botanikers. Abb. 2: Exkursionsteilnehmer beim Botanisieren im Fichtelberggebiet, Foto: A. Gnüchtel 103

106 Gnüchtel, A.: Botanikertagung Leipzig, Neues Haus und Zechengrund Der 2. Exkursionspunkt sollte der Höhepunkt des Tages sein, konnte doch eine sehr seltene Orchidee, die Weißzunge (Pseudorchis alpina), in Vollblüte gezeigt werden. Am Neuen Haus wurde ein Borstgrasrasen besichtigt, wo neben typischen Arten wie Borstgras (Nardus stricta) und Arnika (Arnica montana) auch Seltenheiten wie der Alpen-Flachbärlapp (Diphasiastrum alpinum) oder die Mondraute (Botrichium lunaria) vorkommen. Schließlich ging es noch in den Zechengrund, wo solche bemerkenswerte Arten wie Sudeten-Eisenhut (Aconitum plicatum), seltene Frauenmantel-Arten (Alchemilla plicata, Alchemilla reniformis), Quirlblättriges Weidenröschen (Epilobium alpestre), Fuchs-Knabenkraut (Dactyorhiza fuchsii) und die sehr seltene Sudeten-Hainsimse wuchsen. Ich möchte ich mich bei Astrid Sturm vom Landesverein für die gute Vorbereitung der Tagung bedanken. Die Exkursion wurde von Hans-Jürgen Hardtke, Jürgen Teucher und Wolfgang Dietrich geleitet. Auch dafür möchte ich mich bedanken. Anschrift des Autors: Andreas Gnüchtel Am Gückelsberg Dresden 104

107 Sächsische Floristische Mitteilungen Leipzig, 2016 Abb. 3: Alpen-Weißzunge (Pseuorchis alpina), Foto: A. Gnüchtel 105

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