Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation an der Astrid-Lindgren-Grundschule in Frankfurt (Oder)

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1 Kurzbericht zum Ergebnis der Schulvisitation an der Astrid-Lindgren-Grundschule in Frankfurt (Oder)

2 Visitationsbesuch Schulträger Staatliches Schulamt Stadt Frankfurt (Oder) Frankfurt (Oder) Kurzbericht Schulvisitation von Schulvisitation Brandenburg steht unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Unported Lizenz. Herausgeber: Schulvisitation des Landes Brandenburg beim Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg Mail: Seite 2

3 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden alle Schulen in öffentlicher Trägerschaft innerhalb von vier bis sechs Jahren extern evaluiert. Nachdem von 2005 bis 2010 die Schulen erstmalig visitiert wurden, begannen 2011 die Zweitvisitationen. Damit treten die Schulen in einen Kreislauf regelmäßiger externer Rechenschaftslegung ein, in dem über innerschulische Erfolge zu verbindlichen landesweiten Qualitätserwartungen berichtet wird. Grundlage für die Ermittlung der Schulqualität bilden Qualitätsmerkmale und -kriterien, die vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg festgelegt worden sind. 1 Die Schulen haben in den vergangenen Jahren vielfach positive Rückmeldungen zu den Visitationsbesuchen und Anregungen zu deren Weiterentwicklung gegeben. Nach systematischer Auswertung erfolgten Modifizierungen einzelner Verfahrensschritte, die u. a. den Schulen mehr Möglichkeiten eigener Schwerpunktsetzungen bieten. Die Qualitätsanalyse der Schule erfolgt wie bisher auf der Grundlage eines standardisierten Ablaufs und verlässlicher methodischer Instrumente. Einschätzungen und Bewertungen wurden auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der Dokumentenanalyse sowie aus Unterrichtsbeobachtungen, Befragungen und Interviews getroffen. Der Bericht bezieht die Ergebnisse der Erstvisitation mit ein. Die Bewertungen des Berichts sind aufgrund veränderter Wichtungen einiger Kriterien sowie neu hinzu genommener Profilmerkmale nur eingeschränkt mit den Ergebnissen aus der ersten Visitationsrunde vergleichbar. Die Schule, Schulbehörde und Schulträger haben die Möglichkeit, neue Impulse für die pädagogische Schulentwicklung zu gewinnen. Die Schulleitung ist dafür verantwortlich, dass die Ergebnisse des Berichts von möglichst vielen Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern zur Kenntnis genommen und diskutiert werden. Die Langversion des Berichts zur Schulvisitation an der Schule kann mit Zustimmung der Schulleitung in der Schule eingesehen werden. Aus dieser gehen auch die Beschreibung des Qualitätsbereichs 4 (Führung und Schulmanagement), die Befragungsergebnisse, die Anzahl der Einzelwertungen für den Unterricht, die Diagramme zu den Unterrichtsbeobachtungen und das Langprofil für alle Wertungen hervor. Auf der Grundlage des Visitationsberichts sollen an der Schule weitere Aktivitäten zur Sicherung und Entwicklung von Schul- und Unterrichtsqualität erfolgen und deren Wirksamkeit überprüft werden. Grundlagen der Bewertung Die in der Schulvisitation ermittelte Bewertung der Astrid-Lindgren-Grundschule in Frankfurt (Oder) wird im folgenden Qualitätsprofil dargestellt. Es enthält 19 Profilmerkmale 2, die sich auf die sechs Qualitätsbereiche im Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg beziehen. Jedes Profilmerkmal wird durch mehrere Kriterien untersetzt. Für die Wertung von sechzehn der neunzehn Profilmerkmale wurden in Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport landesweit gültige Bandbreiten für die vier nachfolgenden Wertungskategorien festgelegt. Die Wertungskategorie 3 entspricht dabei der Landesnorm im Sinne einer grundsätzlichen Qualitätserwartung an alle Schulen. 1 Der Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg sowie das Handbuch Schulvisitation können auf eingesehen werden Profilmerkmale in der Grundschule. Seite 3

4 Wertungskategorien Bezeichnungen Bandbreiten 4 überwiegend stark 3,50 < gmw 4 3 eher stark als schwach 2,75 gmw 3,50 2 eher schwach als stark 1,75 gmw < 2,75 1 überwiegend schwach 1 gmw < 1,75 Die Wertungen im Profilmerkmal 12 erfolgen nur für die weiterführenden Schulen. Der Qualitätsbereich 1 mit den Profilmerkmalen 1 bis 3 wird abweichend von dem oben dargestellten Vorgehen ausschließlich verbal beschrieben. Für die Profilmerkmale 1 und 2 erfolgen derzeit noch keine Wertungen innerhalb der dargestellten vier Wertungskategorien, da im Land Brandenburg die systematische Erfassung und Auswertung soziokultureller Daten erst in Ansätzen möglich ist. Relevante Vergleiche vor dem Hintergrund des schulischen Umfeldes erfolgen demnach noch nicht. Ebenfalls ohne Wertung bleibt das Profilmerkmal 3 zur Zufriedenheit der Eltern, der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer. Eine abschließende Bewertung der Zufriedenheit innerhalb der Schulgemeinschaft gelingt am sinnvollsten schulintern. In der Regel fließen bei der Ermittlung der Wertungen mehrere Erkenntnisquellen ein, um die Mehrperspektivität bei den Entscheidungsfindungen abzusichern. Seite 4

5 2 Das Qualitätsprofil Profilmerkmal (Kurzform) Wertung Kriterium (Kurzform) QB 1: Ergebnisse der Schule 1. Kompetenzen der Schüler/-innen 1.1 Ergebnisse Vergleichsarbeiten verbale Wertung 1.2 Ergebnisse zentrale Prüfungen 1.3 Leistungen in anderen Kompetenzfeldern 2. Bildungsweg und Schulabschlüsse 2.1 Bildungsgangempfehlungen verbale Wertung 2.2 Abschlüsse bzgl. Bildungsgangempf. 2.3 Verzögertes Erreichen der Abschlüsse 3. Zufriedenheit 3.1 Schülerzufriedenheit verbale Wertung 3.2 Elternzufriedenheit 3.3 Lehrkräftezufriedenheit 3.4 Zufriedenheit mit Ganztagsangebot QB 2: Lehren und Lernen Unterricht 4. Schuleigene Lehrpläne Erarbeitung von Lehrplänen Abgebildete Kompetenzbereiche Fächerverb./fachübergr. Elemente Transparente Ziele Medienkompetenz UB FB 5. Klassenführung 3,1 2,9 5.1 Effektive Nutzung der Unterrichtszeit 3,0 5.2 Angemessenes Unterrichtstempo 3 3,3 3,2 5.3 Festes Regelsystem etabliert 3,1 3,4 3,3 5.4 Überblick der Lehrkraft über S.-handeln 5.5 Angemessener Umgang mit Störungen 6. Aktivierung und Selbstregulation 3,2 2,5 6.1 Anregungen zu aktiver Teilnahme 2,0 6.2 Selbstorganisierte Schülerarbeit 2,5 2 1,9 6.3 Selbstgesteuerte Schülerarbeit 2,3 3,0 6.4 Reflexion der Lernprozesse 7. Strukturiertheit und Methodenvielfalt 3,1 3,3 7.1 Klare Struktur des Unterrichts 3,2 3,6 7.2 Deutliche Formulierungen der Lehrkräfte 3 2,7 3,0 3,0 2,9 7.3 Klare Lernziele 7.4 Transparenter Unterrichtsablauf 2,9 3,6 7.5 Angem. Einsatz Unterrichtsmethoden 7.6 Alltags-/Berufsbezug der Unterrichtsinhalte 8. Klassenklima 3,1 3,0 8.1 Respektvoller Umgang der Schüler/-innen 3,2 3,3 8.2 Wertschätz. Umgangston der Lehrkräfte 3 2,9 3,4 8.3 Positive Erwartungen an Schüler/-innen 2,7 3, Konstruktiver Umgang mit Schülerfehlern 9. Individ. Förderung und Differenzierung 2,1 9.1 Berücks. individueller 2,8 2,3 9.2 Förd. entspr. individ. Lernvoraussetzungen 2 2,6 3,3 9.3 Verstärkung individueller Lernfortschritte 2,3 3,0 9.4 Differenzierte Leistungsrückmeldungen 10. Förderung in der Schule Vereinbarungen zur Förderung Diagnostikkompetenzen Lernentwicklungsbeobachtung Individuelle Leistungsrückmeldungen Zus. schul. Angebote zur Unterstützung 11. Leistungsbewertung Beschlossene Grundsätze der Umgang mit Hausaufgaben Transparenz gegenüber den Eltern Transparenz gegenüber Schüler/-innen Seite 5

6 Profilmerkmal (Kurzform) Wertung Kriterium (Kurzform) QB 3: Schulkultur 12. Berufs- und Studienorientierung Konzept zur Berufs-/Studienorientierung Entwicklung von Berufswahlkompetenzen Vorbereitung auf berufliche Übergänge Vorbereitung auf ein Studium Koop. mit Partnern Berufs-/Studienorient. 13. Schulleben Transparenz über schul. Entwicklungen Aktive Mitwirkung der Schüler/-innen Aktive Mitwirkung der Eltern Förderung der Beteiligungen Einbeziehung besonderer Kompetenzen Aktivitäten zur Identifikation Beteiligung beruflicher Partner (nur OSZ) 14. Kooperationsbeziehungen Regionale Schulkooperationen Koop. mit aufnehmenden Einrichtungen Koop. mit abgebenden Einrichtungen Überregionale Schulpartnerschaften Kooperation mit externen Partnern QB 4: Führung/Schulmanagement 15. Führungsverantwortung Schulleiter/-in Transparenz eigener Ziele und Rolle als Führungskraft Meinungsbildung und Beteiligungsrechte Überzeugung, Unterstützg., Anerkennung Förderung des Zusammenwirkens Handeln der Abteilungsleiter/-innen 16. Aufbau Qualitätsmanagement Fortschreibung Schulprogramm Qualitätsverständnis Unterricht Sicherung der Unterrichtsqualität Kollegiale Unterrichtsbesuche befördert Netzwerkarbeit Innerschulische Dokumentenlage 17. Schul- und Unterrichtsorganisation Grundsätze zur Organisation Beteiligung der Gremien Vertretungsorganisation Berücks. Partner berufl. Bildung (OSZ) QB 5: Professionalität der Lehrkräfte 18. Stärkung der Profess. und Teamarb Abgestimmtes Fortbildungskonzept Nutzung externer Berater/-innen Abstimmung zu fachl./didakt. Inhalten Kollegiale Unterrichtsbesuche Teamarbeit im Kollegium Einarbeitung neuer Lehrkräfte QB 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung 19. Evaluation Evaluation der Unterrichtsqualität Evaluation der außerschul. Angebote Auswertung von Lernergebnissen Feedbackkultur in der Schule Interne Schlussfolg. und Maßnahmen Die angegebenen Dezimalzahlen in den Profilmerkmalen 5 bis 9 stellen arithmetische Mittelwerte der Bewertungen aller Unterrichtsbeobachtungen dar. Seite 6

7 3 Ausgangsposition der Schule Die Astrid-Lindgren-Grundschule liegt in einem Wohngebiet im südlichen Stadtbezirk von Frankfurt (Oder) in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Einkaufs-Center. An der Schule erfolgt der Unterricht in FLEX 3 - und Regelklassen. Zusätzlich werden Schülerinnen und Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten in je einer Förderklasse der Jahrgangsstufen 1 bis 4 beschult. Schulhaus und -gelände machen einen gepflegten und sauberen Eindruck. Die schulischen Standortbedingungen haben sich seit der Erstvisitation, im Jahr 2007, verändert. Der Schulhof und die Außenanlagen wurden im Schuljahr 2011/2012 für ca umgestaltet. In der Lernwerkstatt erfolgte der Einbau eines interaktiven Whiteboards. Förderräume wurden neu gestaltet. Der Schulträger erklärt den Standort der Schule für die nächsten Jahre als gesichert. Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung wird vom Schulträger als beständig und vertrauensvoll angesehen. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist im Erhebungszeitraum 4 leicht angestiegen. Im Schuljahr 2011/2012 lernen 361 Schülerinnen und Schüler an der Astrid-Lindgren- Grundschule. Für Schülerinnen und Schüler mit ausgeprägten Störungen im Sozial-und Lernverhalten erfolgt der Unterricht in je einer Förderklasse der Jahrgangsstufen 1 4. Bedingt durch die Umsetzung des Konzepts der sonderpädagogischen Grundversorgung hat sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit einem diagnostizierten sonderpädagogischen Förderbedarf im gemeinsamen Unterricht deutlich verringert. Insgesamt gibt es im Schuljahr 2011/2012 elf Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Jahrgangsstufen 5 und 6. An der Schule lernen im Schuljahr 2011/2012 drei Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunft. Im Schuljahr 2011/2012 arbeiten, wie auch in den beiden vorangegangenen Schuljahren, 26 Lehrkräfte an der Schule als Stammlehrkräfte. Davon verfügen fünf über eine Ausbildung als Sonderpädagogin. Fünf Lehrkräfte sind in Teilzeit beschäftigt. Sieben Lehrkräfte von anderen Schulen, darunter zwei Sonderpädagoginnen, sind stundenweise an der Astrid- Lindgren-Schule tätig. Frau Bab leitet die Schule seit dem Schuljahr 2007/2008. Sie wird in ihrer Tätigkeit durch die stellvertretende Schulleiterin Frau Schmidt, die diese Funktion bereits seit dem Schuljahr 2001/2002 ausübt, unterstützt. Zum weiteren Schulpersonal gehören eine Schulsachbearbeiterin und ein Hausmeister. 4 Grundlagen des Berichts Dokumentenanalyse Zur inhaltlichen Vorbereitung des Visitationsbesuchs wurden neben dem Schulporträt ( und der Homepage der Schule ( die vorgelegten Dokumente gesichtet. Außerdem erfolgte vor Ort weitere Einsichtnahme in schulische Unterlagen. Standardisierte Befragungen der Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer Die Befragungsergebnisse sind repräsentativ und können zur Bewertung der Schule herangezogen werden, da die erforderlichen Rücklaufquoten eingehalten wurden (Eltern mindestens 60 %, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler mindestens 80 %). 3 Flexible Eingangsphase. 4 Schuljahre 2009/ /2012. Seite 7

8 Angaben zu den Befragungen Personengruppe Befragte absolut Rücklauf absolut Rücklauf in % Schülerinnen und Schüler Eltern Lehrkräfte Die Ergebnisse der Befragungen vermitteln ein aussagekräftiges Meinungsbild aller Gruppen der Schulgemeinschaft zu innerschulischen Einschätzungen. Unterrichtsbeobachtungen Daten zu den Unterrichtsbesuchen Anzahl der 20-minütigen Unterrichtsbeobachtungen 26 Anzahl der beobachteten Lehrkräfte/von anwesenden Lehrkräften 24/24 Anzahl der beobachteten Unterrichtsfächer 10 Anfangssequenzen Mittelsequenzen Endsequenzen Größe der Lerngruppen < 5 < 10 < 15 < 20 < 25 < Verspätungen Anzahl der Schülerinnen/Schüler Anzahl der Sequenzen 0 0 PC im Raum vorhanden 8 PC durch Schülerinnen/Schüler genutzt 1 Verteilung der vorwiegenden Unterrichtsformen in den gesehenen Sequenzen in % Freiarbeit Planarbeit Lehrervortrag Unterrichtsgespräch Schülerarbeit Schülervortrag Stationenlernen Projekt Experiment Verteilung der vorwiegenden Sozialformen in den gesehenen Sequenzen in % Frontalunterricht Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit Halbstandardisierte Befragungen der Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Schulleitung in den Interviews Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte wurden in Gruppen von bis zu zehn Personen interviewt. Im telefonischen Vorgespräch erfolgten mit der Schulleiterin Vereinbarungen zur Zusammensetzung der Personengruppen. 5 Zufriedenheit Im folgenden Abschnitt werden Ausführungen zur Zufriedenheit der Schulgemeinschaft mit den Bedingungen und Entwicklungen an der der Astrid-Lindgren-Grundschule dargestellt. Seite 8

9 Die Mitglieder der Schulgemeinschaft zeigen eine hohe Zufriedenheit mit der Schule. Gründe für die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler sind u. a. ihre Schulleiterin, die sich der Probleme annimmt und die netten Lehrkräfte. Daneben finden der neu gestaltete Schulhof und die vielfältigen sportlichen sowie musischen Arbeitsgemeinschaften Anerkennung. Wünschenswert wären aus Sicht der Schülerinnen und Schüler Angebote auf anderen Gebieten, insbesondere für Leistungsstarke. Als störend empfinden sie das Verhalten einzelner Schülerinnen und Schüler im Unterricht. Die Eltern fühlen sich in der Schule willkommen. Sie schätzen den guten Informationsfluss zwischen Schule und Elternhaus sowie die zeitnahe Lösung von Problemen seitens der Schule. Lehrkräftekollegium und Schulleitung werden von ihnen als gemeinsam handelndes Team wahrgenommen. Die Gestaltung des Wechsels der Schülerinnen und Schüler aus den FLEX-Klassen in die Jahrgangsstufe 3 sollte aus Sicht von Eltern überdacht werden. Zur Zufriedenheit der Lehrkräfte tragen eine gute Teamarbeit, gegenseitige Hilfen und Verständnis im Kollegium bei. Die Lehrkräfte fühlen sich in Entscheidungsprozesse einbezogen und schätzen die Fürsorge der Schulleiterin. Besonders die räumlichen Bedingungen im FLEX-Bereich bieten gute Voraussetzungen für das Lehren und Lernen. Kritisch sehen die Lehrkräfte beispielsweise die Nutzung von Fachräumen als Klassenräume, die technische Ausstattung und die veralteten Computer. 6 Ergebnisse der Unterrichtsbeobachtungen Die Lehrkräfte organisierten den Unterricht meist zweckmäßig und die Unterrichtszeit wurde effektiv genutzt. Sie achteten überwiegend auf ein angemessenes Unterrichtstempo, so dass die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler dem Unterricht folgen und Aufgaben in der vorgesehenen Zeit bewältigen konnten. Ein respekt- und vertrauensvoller Umgang der Schülerinnen und Schüler miteinander sowie ein freundlicher und wertschätzender Umgangston der Lehrkräfte mit ihnen bildete die Grundlage für eine entspannte Lern- und Arbeitsatmosphäre. Die Lehrkräfte beobachteten wesentliche Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler und reagierten zumeist angemessen auf die wenigen Störungen des Unterrichts. Der Unterricht war deutlich strukturiert. Die Lehrkräfte formulierten Aufgabenstellungen und Arbeitsaufträge für die Schülerinnen und Schüler sprachlich verständlich und nachvollziehbar. Bezüge zur Praxis und zur Lebensumwelt der Schülerinnen und Schülern wurden hergestellt und boten diesen Gelegenheit, erworbene Kompetenzen und Vorkenntnisse anzuwenden. Die eingesetzten Unterrichtsmethoden waren den Schülerinnen und Schülern im Wesentlichen bekannt und bereiteten ihnen kaum Schwierigkeiten. Die Lehrkräfte legten größtenteils den Unterrichtsverlauf dar und visualisierten ihn in einigen Fällen. Ziele des Unterrichts und auch Teilziele einzelner Stundenabschnitte wurden nicht immer hinreichend verdeutlicht. Die Lehrkräfte regten die Schülerinnen und Schülern zur aktiven Teilnahme am Unterricht an. Der stark lehrkräftegelenkte Unterrichtsverlauf gab den Schülerinnen und Schülern jedoch oft keine Gelegenheit, ihren Lernprozess selbst zu organisieren oder zu steuern. Die Darstellung von Lösungswegen und Diskussion der Ergebnisse zur Reflexion des eigenen Lernprozesses wurde den Schülerinnen und Schülern kaum ermöglicht. Überwiegend blieb es beim Nennen und Vergleichen der Ergebnisse oder die Lehrkräfte gaben diese selbst vor. Fehler führten nicht zur Beschämung von Schülerinnen und Schüler. Nur wenige Lehrkräfte beachteten die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler bereits in den Planungen des Unterrichts durch eine gezielte und vorher bedachte Vielfältigkeit in den Angeboten. Die Mehrzahl der Lehrkräfte richtete die Aufgabenstellungen oder gewählten Methoden auf die gesamte Lerngruppe aus. Differenzierte Lernniveaus, -formen oder -mittel kamen vornehmlich im Unterricht der FLEX- Klassen und der Förderklassen zur Anwendung. Eine individuelle Förderung und Forderung erfolgte ggf. eher durch situationsbedingte Hilfe und Zuwendung der Lehrkräfte an Einzelne, wenn sie die Zeit hierfür fanden. Die Lehrkräfte stärkten das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler mehrheitlich durch Lob für gute Leistungen und durch die Seite 9

10 Anerkennung individueller Lernfortschritte. Leistungsrückmeldungen an einzelne Schülerinnen und Schüler erfolgten zu oft ohne fundierte Begründung oder überhaupt nicht. 7 Ergebnisse zu den Arbeitsgrundlagen und Konzepten für den Unterricht Die Fortschreibung und Aktualisierung der schuleigenen Lehrpläne erfolgt in den schulischen Fachkonferenzen. Diskussions- und Abstimmungsprozesse sind nicht immer dokumentiert und nachvollziehbar. Der Kompetenzansatz ist in den schuleigenen Lehrplänen in unterschiedlicher Konsequenz dargestellt. In der Mehrzahl der Pläne sind lediglich die Sachund Methodenkompetenz abgebildet. Fächerverbindende und fachübergreifende Aspekte sind in einzelnen schuleigenen Lehrplänen und in Planungen für Projekte zum Teil inhaltlich konkret und mit dem Anteil der einzelnen Unterrichtsfächer ausgewiesen. Die Entwicklung der Lesekompetenz erfolgt sowohl im Deutsch- als auch im weiteren Fachunterricht. Angestrebte Medienkompetenzen der Schülerinnen und Schüler sind u. a. im schuleigenen Lehrplan für Sachunterricht und im schulischen Medienkonzept für alle Jahrgangsstufen ausgewiesen. Das Medienkonzept zeigt darüberhinaus konkrete Einsatzmöglichkeiten für den Computer im Fachunterricht auf. Die Umsetzung des Konzepts im Unterricht wird durch die veraltete Computertechnik erschwert. Die Lehrkräfte informieren Schülerinnen, Schüler und ihre Eltern auf verschiedene Art und Weise überwiegend zu Beginn des Schuljahres zu den Zielen und Inhalten des Unterrichts. Die Konferenz der Lehrkräfte sowie die Fachkonferenzen haben Grundsätze der Leistungsbewertung beschlossen und dokumentiert. Für schriftliche Leistungsbewertungen sind die Bewertungskriterien Schülerinnen und Schülern sowie Eltern hinreichend transparent, für mündliche Leistungen hingegen kaum. Der Umgang mit Hausaufgaben wird von den Lehrkräften unterschiedlich gehandhabt. Die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler erfolgt an der Schule auf Grundlage des Förderkonzepts und des Gesamtkonzepts für die sonderpädagogische Grundversorgung an dieser Schule. Hauptanliegen der Lehrkräfte ist es, durch eine frühzeitige und zielgerichtete Förderung einen sonderpädagogischen Förderbedarf für die Schülerinnen und Schüler möglichst zu vermeiden. Der Unterricht in den Förderklassen ist auf eine baldige Reintegration der Schülerinnen und Schüler in den Regelunterricht ausgerichtet. Unterstützung bei der Förderung finden die Lehrkräfte durch die sieben Sonderpädagoginnen der Schule. Zum Umgang mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen, Rechtschreiben und Rechnen und zur förderdiagnostischen Lernbeobachtung werden die vorhandenen Kompetenzen im Kollegium genutzt. Für Schülerinnen und Schüler mit einem diagnostizierten sonderpädagogischem Förderbedarf werden durch die Sonderpädagoginnen individuelle Förderpläne erstellt und mindestens zweimal innerhalb eines Schuljahres fortgeschrieben. Die Einbeziehung der Eltern ist erkennbar. Zusätzlich zur Förderung im Unterricht gibt es weitere Angebote für leistungsstärkere oder leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler wie beispielsweise die Theater- und die Schach-AG 5 oder eine Hausaufgabenbetreuung. An der Schule werden die individuellen Lernstände mit den ILeA 6 -Materialien erfasst. Die Ergebnisse der ILeA in den Jahrgangsstufen 1, 3 und 5 sind u. a. Grundlage für die Erstellung individueller Lernpläne für die Schülerinnen und Schüler und dienen als Grundlage für die Unterrichtsarbeit. Portfolios und begleitende Beratungsgespräche werden an der Schule in den Jahrgangsstufen 1 bis 5 genutzt, um die Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler aufzuzeigen. Eltern bekommen regelmäßig Informationen zum Leistungsstand ihrer Kinder in Elternversammlungen und individuellen Elterngesprächen. Schülerinnen und Schüler erhalten von den Lehrkräften einen Überblick über ihre Leistungen. 5 Arbeitsgemeinschaft. 6 Individuelle Lernstandsanalyse. Seite 10

11 8 Ergebnisse im Bereich Schulkultur Schülerinnen und Schüler sowie Eltern erhalten die Gelegenheit zur Mitgestaltung eines abwechslungsreichen Schullebens. Dazu erhalten sie wichtige Informationen zu schulischen Entwicklungsschwerpunkten und Veranstaltungen u. a. durch Schreiben der Schulleiterin oder Lehrkräfte, Aushänge im Schulhaus oder auf der aktualisierten Homepage der Schule. Zu der Neugestaltung des Schulhofs brachten Eltern, Schülerinnen und Schüler ihre Ideen mit ein und beteiligten sich bei den Entscheidungen über die Ausführung in den Gremien. Eltern helfen bei Projekten, Schul- und Klassenveranstaltungen. Als Mitglieder im Förderverein geben Eltern materielle und finanzielle Unterstützung für die Schule. Die Lehrkräfte kennen und nutzen die Kompetenzen der Eltern. Sie sprechen die Eltern bei Bedarf gezielt an. Schülerinnen und Schüler verschönern mit ihren künstlerischen Arbeiten das Schulhaus. Sie zeigen ihre besonderen Kompetenzen bei der Gestaltung von Programmen und bei der Teilnahme an Wettbewerben. Verschiedene traditionelle Höhepunkte im Schuljahr wie beispielsweise der Pippi Langstrumpf Lauf, das Weihnachtskonzert mit dem Fanfarenzug oder das Schulsportfest tragen zur Identifikation der Schulgemeinschaft mit der Schule bei. Die Astrid-Lindgren-Grundschule arbeitet mit verschiedenen Schulen der Stadt zusammen. Ein Erfahrungs- und Informationsaustausch erfolgt z. B. mit Schulleitungen der Oberschulen, zwischen Lehrkräften in der überschulischen Fachkonferenz Englisch sowie bei Treffen mit FLEX-Teamleiterinnen von der Grundschule Mitte Frankfurt (Oder). Internationale Partnerschaften unterhält die Schule nicht. Bei der Gestaltung des Übergangs in die Sekundarstufe I greift die Schule auf die Angebote der weiterführenden Schulen in Frankfurt (Oder) wie Tage der offenen Tür und Informationsveranstaltungen zurück. Im Aufbau befindet sich seit dem Schuljahr 2011/2012 der gegenseitige Informationsaustausch zwischen Lehrkräften der Grundschule und der beiden Oberschulen zur Klassenbildung. Die Schule gestaltet gemeinsam mit den Kindertagesstätten (Kitas) Rakete und Märchenland den Übergang in die Jahrgangsstufe 1. Die Schulleiterin und die Kita-Leiterinnen treffen sich mehrmals im Jahr und Lehrkräfte besuchen die Einrichtungen um Absprachen zu treffen und die zukünftigen Schülerinnen und Schüler kennenzulernen. Die Kinder lernen die Schule u. a. zum Tag der offenen Tür und bei den vier Vorschulangeboten kennen. Eine Vielzahl von Kooperationspartnern wie beispielsweise die Fanfarengarde Frankfurt an der Oder e.v., die Waldschule Müllrose oder die Frankfurter Sportjugend arbeiten z. T. schon langjährig und traditionell mit der Schule zusammen. 9 Ergebnisse im Bereich Schulmanagement Die Ergebnisse in diesem Bereich werden nicht veröffentlicht. 10 Ergebnisse im Bereich Professionalität der Lehrkräfte Die Themen für die schulinterne Lehrkräftefortbildung werden von der Schulleitung oder den Fachkonferenzen vorgeschlagen und in der Konferenz der Lehrkräfte beraten und beschlossen. In den zurückliegenden Schuljahren stand u. a. die Medienkompetenz der Lehrkräfte im Mittelpunkt, im Schuljahr 2011/2012 das Thema Soziales Miteinander - soziales Lernen. Bei der Durchführung der Fortbildungen nutzte die Schule die Kompetenzen Externer, wie beispielsweise das Beratungs- und Unterstützungssystem für staatliche Schulämter und Schulen oder die Schulpsychologin. Lehrkräfte entwickeln ihre individuellen Kompetenzen durch die Teilnahme an außerschulischen Fortbildungsveranstaltungen weiter. Neue Erkenntnisse werden an das Kollegium in den Fachkonferenzen weitergegeben. Der innerschulische Austausch zu fachlichen und methodischen-didaktischen Inhalten erfolgt vor allem in den Beratungen der sieben Fachkonferenzen. Daneben arbeiten an der Schule die FLEX-Teams mit festen Beratungszeiten. Temporäre Lehrkräfteteams werden insbesondere bei der Vorbereitung und Durchführung von Projekten und schulischen Höhepunkten wirksam. Gegenseitige Unterrichtsbesuche der Lehrkräfte zur Entwicklung Seite 11

12 einer gemeinsamen Unterrichtskultur bzw. um miteinander und voreinander zu lernen, finden nur in Einzelfällen statt. Neu an die Schule kommende Lehrkräfte werden eingearbeitet und ins Kollegium integriert. Sie erhalten die Unterstützung von der Schulleiterin und den Fachlehrkräften sowie alle notwendigen Informationen und Dokumente Die Schulleiterin verschafft sich im Gespräch einen Einblick in den Stand der Einarbeitung. 11 Ergebnisse im Bereich Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung Die Auswertung der Ergebnisse von Vergleichsarbeiten in Jahrgangsstufe 3 (VERA 3) und den zentralen Vergleichsarbeiten in Jahrgangsstufe 6 (ZVA 6) findet an der Schule vornehmlich in den Fachkonferenzen statt. Die stärkere Entwicklung und Förderung der Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern sowie die stärkere Umsetzung handlungsorientierten Unterrichtsformen sind beispielsweise zwei der abgeleiteten Maßnahmen aus den Resultaten. Eine systematische Feedbackkultur ist an der Schule wenig entwickelt. Nur einzelne Lehrkräfte holen sich gelegentlich von den Schülerinnen und Schülern sowie Eltern Rückmeldungen zum Unterricht oder schulischen Höhepunkten ein. Die schwerpunktorientierte Evaluation der Unterrichtsqualität stand im Berichtszeitraum nicht im Mittelpunkt der schulischen Arbeit. Es existieren keine gemeinsam vereinbarten Festlegungen, um die Qualität von Unterricht einzuschätzen bzw. zu überprüfen. Das Einholen von Rückmeldungen zu den außerunterrichtlichen Angeboten erfolgt in mündlicher Form. Seite 12