Jahresbericht. der Leistungsprüfung für Schafe Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau
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1 Jahresbericht der Leistungsprüfung für Schafe 2005 Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt
2 Leiter der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Tierhaltung und Technik Iden Herr Dipl. Ing. agr. Horst Blum Verantwortlich für die Durchführung der Leistungsprüfung Schaf: Herr Dr. Gerd Heckenberger Frau Dipl. Ing. agr. (FH) Barbara Fischer Frau Gerlind Lucke, Zuchtwertschätzung: Herr Dr. Herwig Mäurer Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Zentrum für Tierhaltung und Technik - Leistungsprüfstelle Iden - Lindenstr. 18, Iden Tel.: /6-0 Fax: / Poststelle@llg.mlu.lsa-net.de
3 1 Leistungsprüfung Schaf 2 Prüfverfahren 2.1 Aufgabe der Stationsprüfung Die Stationsprüfung auf Mast- und Schlachtleistung beim Schaf wird nach den Bestimmungen des Tierzuchtgesetzes der Verordnung über die Leistungsprüfung und Zuchtwertfeststellung bei Schafen und Ziegen und unter Berücksichtigung der Zuchtbuchordnung des Landesschafzuchtverbandes Sachsen-Anhalt durchgeführt. Die Stationsprüfung schafft Voraussetzungen für eine sichere Zuchtwertschätzung auf Fleischleistung beim Schaf. In der Prüfstation werden für alle Tiere vergleichbare Umweltverhältnisse geschaffen. So ist es möglich, die Leistung von Zuchtböcken in wichtigen Merkmalen, wie z. B. Mast- und Schlachtleistung, unter einheitlichen Bedingungen zu erfassen und auszuwerten. Somit können die hier ermittelten Leistungsunterschiede überwiegend auf die Erbanlagen der Tiere zurückgeführt werden. Die daraus ermittelten Zuchtwerte liefern sowohl den Zuchtverbänden als auch jedem einzelnen Züchter die Grundlage für die Auswahl leistungsveranlagter Tiere. Es sind Tiere, deren Nachkommen wirtschaftliche Vorteile bei der Lammfleischerzeugung, der Haupteinnahmequelle in der Schafhaltung, erwarten lassen. 2.2 Beschickung Die Prüfstation steht allen Schafzüchtern mit Betriebssitz in Sachsen Anhalt, oder die Mitglied einer im Land anerkannten Zuchtorganisation sind, zur Beschickung offen. Bei der Anlieferung ist ein amtstierärztliches Zeugnis vorzulegen. Durch die Mitarbeiter des LSV wird eine ordnungsgemäße Kennzeichnung sichergestellt und ein Anlieferungsprotokoll für jede Prüfgruppe ausgefüllt. Bei der Auswahl der Prüftiere ist eine weitgehende Ausgeglichenheit von Alter und Gewicht zu sichern. Lebensaltersgrenze: Gewicht ( nüchtern): Tage kg In Zusammenarbeit mit dem Züchter und den einzelnen Zuchtbetrieben wird der Anliefertermin in der Prüfstation vereinbart. Der Beschickungstermin sollte möglichst im Zeitraum Dezember bis April liegen. Die zu prüfenden Lämmer sind bei Anlieferung in die Prüfstation entwurmt und einmal gegen Enterotoxämie geimpft. 2.3 Prüfabschnitt und Haltungsform Die Aufstallung erfolgte in einer Gruppengröße von 8 Prüftieren auf Tiefstreu in der Prüfstation Iden/Rohrbeck. Die Prüfung der Gruppe beginnt, wenn das Mittel der Prüfgruppe 20 kg Lebendmasse erreicht hat. Einmal wöchentlich wird die Lebendmasse ermittelt und in die Prüfprotokolle eingetragen. Aus diesen Werten werden die täglichen Zunahmen ermittelt. 1
4 Die Prüfung endet mit einer Lebendmasse von 42 kg (nüchtern). Die Schlachtung und Bewertung erfolgt in der betriebseigenen Schlachtstätte der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG) in Iden. Am Ende jeder Prüfsaison veranstaltet der LSV zusammen mit der LLFG ein Seminar in dem die Ergebnisse beraten und Hinweise zum Einsatz bzw. zur Selektion der geprüften Böcke gegeben werden. 2.4 Fütterung Die Prüflämmer erhalten ein pelletiertes Mastlammalleinfutter über Futterautomaten. Der Nährstoffgehalt wird routinemäßig überprüft. Die Überprüfung erfolgt durch das Labor der LLFG. Die dort ermittelten Nährstoffwerte sind Grundlage für die Berechnung des Nährstoffverbrauches in MJ ME/kg Lebendmassezuwachs. Seit dem Prüfjahr 2000 erfolgt die Berechnung des Nährstoffverbrauchs analog zur Rinderfütterung über die umsetzbare Energie (MJ ME). Inhaltsstoffe: Rohprotein RPr 17,90 % Rohfett Rfe 2,70 % Rohfaser RFa 5,30 % Rohasche RA 6,30% Kalzium Ca 1,03 % Phosphor P 0,58 % Natrium Na 0,24 % Chlorid Cl 0,48 Kalium K 1,03 Der Energiegehalt des Futters liegt im Durchschnitt des Prüfjahres 2005 bei 10,8 MJ ME/kg. Zusatzstoffe, wie Vitamin A und Vitamin D3, entsprechen den Bedarfsnormen für wachsende Schafe. Außerdem erhalten die Tiere gutes Futterstroh als Raufutter. 2.5 Prüfungsmerkmale Das Spektrum der erfassten Merkmale wird im folgenden näher beschrieben. In die Zuchtwertschätzung gehen die in Abschnitt und genannten Merkmale ein Mastleistung: Tägliche Zunahme im Prüfabschnitt (g) Nährstoffverbrauch je kg Zuwachs im Prüfabschnitt (MJ ME) Schlachtkörperwert Gesamtnote für Bemuskelung: Schulter, Keule, Rücken (Gewichtung 1 : 2 : 3) Gesamtnote für Verfettung: Nierenfett, Oberflächenfett (Gewichtung 1 : 2) 2
5 In diesem Prüfjahr wurde mit der Erhebung von Ultraschalldaten begonnen. Erfasst werden Muskeldicke des Musculus longissimus dorsi und der Fettauflage einschließlich Haut, ein Hand breit hinter der letzten Rippe. Die erhobenen Werte werden bei ausreichendem Werteumfang einer genügend großen Stichprobe als Hilfsmerkmal für die Ermittlung der Bemuskelungs- und Fettnote herangezogen Erfasste Merkmale am Schlachtkörper Schlachtgewicht warm: Gewicht des warmen Schlachtkörpers ohne Kopf, Fell und Nierenfett Nüchterungsverlust: Differenz zwischen Mastend- und Nüchterungsgewicht Schlachtausbeute: Schlachtkörpergewicht bezogen auf das Nüchterungsgewicht Rückenlänge: Länge des Teilstückes Rücken vom 5./6. Brustwirbel bis zum letzten Lendenwirbel (Becken) Nierenfettmenge: Gewicht des herausgelösten Nierenfetts bis zum Übergang in die Beckenhöhle Keulenumfang: Umfang der Keule am hängenden Schlachtkörper oberhalb des Schwanzansatzes Fellgewicht: Gewicht des abgezogenen Fells Bemuskelungsnote: Für die Feststellung der Bemuskelung wird die Fleischigkeit von Vorhand, Rücken und Keule subjektiv nach einem 9 Punktesystem beurteilt. Hierbei steht die Note 1 für sehr schlecht und die Note 9 für sehr gut. Verfettungsnote: Oberflächenfettabdeckung und Nierenfettmenge werden subjektiv nach einem 9 Punktesystem beurteilt. Hierbei steht die Note 1 für sehr schlecht und die Note 9 für sehr gut. 2.6 Ergebnisfeststellung Prüfende und Futterverbrauch wird bei den wöchentlichen Wägungen festgestellt und erfasst. Das Raufutter wird bei der Ermittlung des Nährstoffverbrauchs nicht berücksichtigt. Die Merkmale der Mastleistung werden im Gewichtsabschnitt 20 bis 42 kg ermittelt. Lämmer können aus der Prüfung genommen werden, wenn sie in einem Zeitraum von mindestens 4 Wochen unter 200 g zunehmen oder mehr als 30 % unter dem Durchschnitt ihrer Halbgeschwister liegen. Die Prüflämmer werden vor der Schlachtung 24 Stunden genüchtert. Aus vermarktungstechnischen Gründen kann der Anschnitt der Rückenmuskelfläche nicht durchgeführt werden. Alle anderen Parameter werden entsprechend der Durchführungsverordnung über Leistungsprüfungen bei Schafen durchgeführt und berechnet. 3
6 2.7 Auswertung der Prüfergebnisse Es müssen mindestens von 5 Tieren einer Prüfgruppe auswertbare Ergebnisse vorliegen. Neben den absoluten Prüfergebnissen wird für jedes Merkmal ein standardisierter Relativwert berechnet. Diese werden zu einem Teilindex für die Halbgeschwisterprüfung Station sowie einem Index für die Nachkommenprüfung Station zusammengefasst. 4
7 2. Mast- und Schlachtleistungsprüfung Schaf Beschickung der Prüfstation und Prüfungsverlauf Die Mast- und Schlachtleistungsprüfung als Nachkommenprüfung der Zuchtböcke in Sachsen-Anhalt wurde in der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (LLFG), Abteilung 3 Iden, durchgeführt. Im Zeitraum Oktober 2004 bis April 2005 wurden 16 Nachkommengruppen mit insgesamt 129 Bocklämmern aus drei Rassen zur Prüfung angeliefert. Die verschiedenen Rassegruppen waren mit den folgenden Anteilen vertreten: Tiere Prozent Merinofleischschaf 57 44,2 Merinolandschaf 32 24,8 Schwarzkopf 40 31,0 Gesamt Insgesamt 14 der angelieferten Tiere (10,9 %) beendeten die Prüfung nicht. Die Ausfälle sind auf folgende Ursachen zurückzuführen: - Infekt 1 - Notschlachtung 2 - verendet 1 - Entwicklungsstörungen 5 - Klauenentzündung 1 Darüber hinaus wurden 4 Tiere aus der Wertung genommen. Tabelle 1 zeigt eine Übersicht zur Struktur des geprüften Tiermaterials und zum Verlustgeschehen von 1999 bis Wie aus Tabelle 2 und Abbildung 1 hervorgeht, variiert das Einstallgewicht zwischen 15,2 und 21,6 kg und das Einstallalter zwischen 32,6 und 63,9 Tagen bezogen auf die Prüfgruppenmittel der zu wertenden Gruppen. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die aufgetretenen Altersunterschiede und Gewichtsdifferenzen innerhalb einzelner Prüfgruppen nicht wesentlich verändert. Der Einfluss einer guten Jugendentwicklung und frühzeitiger Einstallung und somit auch einer günstigen Ausstallung aus der Prüfstation ist aus Abbildung 3 ersichtlich. Die jünger eingestallter Tiere zeigen tendenziell höhere Prüftagszunahmen. 5
8 Tabelle 1: Anzahl geprüfter Väter, eingestallter Lämmer und Verluste 2000 bis 2005 Rasse Anzahl Anzahl Anzahl geprüfter eingestallter Verluste Väter Lämmer Merinofleischschaf (MF) Merinolandschaf (ML) Schwarzkopfiges Fleischschaf (SKF) Suffolk (SUF) Kreuzungen Andere Gesamt
9 Alter Gewicht Abbildung1: Mittelwert sowie Streuung von Einstallalter und Einstallgewicht der Prüfgruppen Prüftagszunahmen (g) Alter bei Prüfbeginn (d) Abbildung 2. Auswirkungen des Prüfalters auf die Prüftagszunahme (Prüfjahr 2005) 7
10 Tabelle 2: Anzahl Tiere, Alter und Gewicht der Prüfgruppen bei Anlieferung im Prüfjahr 2005 PG Beschicker Vater- Nr. Rasse Anzahl Alter s- Alter Gewicht s-gewicht Nr. Tiere Tage von bis kg von bis 1 Agr.Gen. Wethautal E-0252 ML 8 45, ,1 16,7 20,4 2 Hedel WD-331 MF 8 57, ,6 15,4 19,0 3 Agr.Gen. Emden ST-WA-312 MF 8 64, ,4 22,5 24,6 4 Gaudian TH-KN SKF 8 33, ,4 16,1 25,1 5 Gaudian RPB-AZ-584 SKF 8 37, ,6 18,9 22,5 6 Agr.Gen. Wethautal TH-E-3075 ML 8 42, ,3 16,1 20, Agr.Gen. Wethautal TH-LS-1649 SKF 8 47, ,4 16,2 19,4 8 Gut Haynsburg ST-G-322/03 SKF 8 60, ,8 16,4 23,7 9 Saenger Dr. ST-EM-354 MF 9 53, ,5 12,3 21,3 10 Saenger Dr. ST-WA-303 MF 7 58, ,9 14,0 25,5 11 LLG, Abt. 4 Iden BA MF 8 48, ,7 16,3 20,1 12 LLG, Abt. 4 Iden ST-WA MF 9 49, ,7 16,0 22,0 13 LLG, Abt. 4 Iden B SKF 8 46, ,1 19,5 24,6 15 Gerstenberg SN MF 8 59, ,5 15,5 20,6 16 Frischbier ST-M-406 ML 8 41, ,3 13,1 19,4 17 Frischbier ST-FR-866 ML 8 36, ,6 15,5 21,2
11 2.2 Ergebnisse der Mastleistungsprüfung Die besten Ergebnisse im Mittel der Rassegruppen bei den Prüftagszunahmen erreichten, wie schon in den Vorjahren, die Schwarzköpfigen Fleischschafe mit 484 g, gefolgt von der Rasse Merinolandschafe mit 410 g. Mit deutlichem Abstand folgten die Merinofleischschafe mit einer Prüftagszunahme von 382 g. (Tabelle 3 und Abbildung 3). Die Ergebnisse der Tabelle 3 und Abbildung 3 zeigen die Entwicklung der wichtigsten Leistungskriterien im Zeitraum 2001 bis Bei allen geprüften Rassen ist in Bezug auf die Rangfolge der Rassen bei den erzielten Prüftagszunahmen (PTZ) keine Veränderung zum Vorjahr festzustellen. Dennoch ist bei der Rasse SKF, gegenüber dem Vorjahr eine Leistungssteigerung eingetreten. Bei den Rassen ML und MF zeichnete sich eine gleichbleibende Leistung zum Vorjahr ab. Die Ergebnisse der Mastleistungsprüfung der einzelnen Gruppen sind in Tabelle 5 zusammengestellt. Die höchsten Prüftagszunahmen aller Rassen erreichten die Nachkommen der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf.Der Bock TH-KN , vom Züchter Joachim Gaudian erreichte eine Prüftagszunahme von 554,2 g, gefolgt von dem Bock RBP-AZ-584 mit 505,4 g ebenfalls vom Züchter J.Gaudian,dem Bock ST-G-322 mit 469,8 g aus dem Gut Heynsburg und dem Bock B mit 459,5 g.aus der LLFG Iden. Bei dem Merinolandschafen erreichte der Bock E-025 eine PTZ von 443,8 g, gefolgt von dem Bock TH-E-3075 mit einer PTZ von 417,6 g. Beide Böcke kamen aus der Agrargenossenschaft Wethautal. Der beste Bock ST-WA-303 der Rasse Merinofleischschaf vom Züchter Dr. Saenger erreichte 401,8 gr. Gefolgt vom Bock BA mit g PTZ aus der LLFG Iden. -9-
12 ,1 413,1 430, MF ML SKF SUF Abbildung 3: Vergleich der Prüftagszunahme in den Jahren 1997 bis 2005 nach Rassen -10-
13 Beim Futterenergieaufwand schnitten die Merinolandschaf mit einem Mittel von 34,4 MJ ME je kg Lebendmassezuwachs am günstigsten ab, dicht gefolgt von der Rasse Schwarzköpfigen Fleischschafe mit 34,5 MJ ME je kg Lebendmassezuwachs. Den höchsten Futterenergiebedarf hatten die Rasse Merinofleischschaf mit einem Mittel von 41,8 MJ ME je kg Lebendmassezuwachs (Abbildung 4). Die Nachkommen des Bockes TH-KN der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf vom Züchter J. Gaudian hatten die beste Futterverwertung mit 31,7 MJ ME je kg Lebendmassezuwachs, dicht gefolgt von den Nachkommen des Bockes B aus der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau mit 32,3 MJ ME. und den Nachkommen der Rase Merinolandschaf, Bock ST-FR-866 vom Züchter R. Frischbier mit 32,8 MJ ME je kg Lebendmassezuwachs. Trotz starker Schwankungen zwischen den Rassen konnte insgesamt eine Verbesserung in diesen Kriterien bei den Rassen Merinolandschaf und Schwarzköpfiges Fleischschaf verzeichnet werden. MJ ME MF ML SKF MJ ME / Kg Zuw. PTZ gr. 0 Abbildung 4: Prüftagszunahme und Futterverwertung nach Rassen im Prüfjahr
14 Tabelle 3: Nachkommenprüfung auf Mastleistung - Stationsdurchschnitt nach Rassen 2005 Rasse Merinofleisch Merinoland Schwarzkopf Parameter geprüfte Gruppen n gewertete Tiere n Gewicht bei Prüfbeginn Kg 20,9 20,2 21,0 Streubreite* 20,2 23,4 19,5 20,9 20,1 22,3 Gewicht bei Prüfende Kg 43,6 44,2 44,1 Streubreite* 42,5 44,6 43,1 44,9 43,7 44,5 Alter bei Prüfende Tage Streubreite* Prüfdauer Tage Tägl. Zunahme im Prüfzeitraum g/ d Futteraufwand MJME/ kg 41,8 34,4 34,5-12-
15 Tabelle 4: Entwicklung der Rassedurchschnitte in den Prüfjahren 2001 bis 2005 Rassen Merinofleisch Merinoland Schwarzkopf Parameter Geprüfte Gruppen n gewertete Tiere n Anlieferungsalter Tage Anlieferungsgewicht kg Alter bei Prüfende Tage LM bei Prüfbeginn kg Prüfdauer Tage Zunahme im Prüfabschnitt g/d Futteraufwand (MJ ME)* kg 42,9 43,1 43,1 40,6 41,8 40,5 39,0 39,9 36,9 34,4 35,4 37,4 39,1 34,5 34,5 Endgewicht kg SKM warm kg
16 Tabelle 5: Einzelergebnisse der Mastleistungsprüfung 2005(die Relativzahlen beziehen sich auf den Gruppendurchschnitt). PG. Bock Nr. PT Prüfbeginn Prüfende Nüchterung Gramm tägl. Zunahme Futterverbrauch/kg Zuw. Nr. LM/kg LM/kg abs. kg % abs. rel. % MJME kg rel. % Merinofleischschaf WD ,7 44,6 3,2 7,1 381, ,4 4, ST-WA ,4 43,6 2,9 6,7 382, ,0 3, ST-EM ,4 42,5 3,1 7,3 380, ,9 3, ST-WA ,2 43,4 3,2 7,5 401, ,0 3, BA ,5 43,5 3,9 9,0 396, ,0 3, ST-WA ,9 44,3 3,4 7,6 393, ,2 3, SN ,3 43,3 4,0 9,1 336, ,0 4, ,0 20,9 43,6 3,4 381,6 41,8 3,9
17 PG. Bock Nr. PT Prüfbeginn Prüfende Nüchterung Gramm tägl. Zunahme Futterverbrauch/kg Zuw. Nr. LM/kg LM/kg abs. kg % abs. rel. % MJME kg rel. % Merinolandschaf 1 E ,9 44,7 2,8 6,3 443, ,5 2, TH-E ,4 44,9 3,1 6,9 417, ,9 3, ST-M ,1 43,1 2,8 6,4 372, ,6 3, ST-FR ,5 44,0 2,7 6,1 404, ,8 3,2 104 Mittelwert 59 20,2 44,2 2,8 409,6 34,4 3,2-15- Schwarzköpfiges Fleischschaf 4 TH-KN ,4 44,5 3,3 7,4 554, ,7 2, RPB-AZ ,5 44,1 3,4 7,7 505, ,0 3, TH-LS ,7 43,7 3,0 6,7 428, ,3 3, ST-G-322/ ,1 44,4 3,1 7,1 469, ,2 3, B ,3 44,0 3,5 7,9 459, ,3 3,0 104 Mittelwert 48 21,0 44,1 3,3 483,6 34,5 3,2
18 2.3 Ergebnisse der Schlachtleistungsprüfung Die detaillierten Ergebnisse des Prüfjahrs 2005 sind in Tabelle 6 und Tabelle 8 dargestellt. Die Ergebnisse der Schlachtleistung im Jahresverlauf sind in Tabelle 7 ersichtlich. Die besten Ergebnisse, in der Beurteilung der Schlachtkörper, zusammengefasst in einer Note Bemuskelung gesamt wurden für die Nachkommengruppen der Rasse Merinofleischschaf ermittelt. Für das Kriterium Keulenumfang fallen die Rasen MF und SKF positiv auf. Für das Kriterium Rückenlänge steht die Rasse Merinolandschaf in diesem Jahr an erster Stelle. Dagegen schneiden die Prüftiere dieser Rasse in der Bemuskelung im Nacken/Schulter und Rücken/Lendenbereich deutlich schlechter ab. (Tabelle 10). Bei den einzelnen Probanden erreichte beim Kriterium der Bemuskelung gesamt die folgende Böcke die besten Ergebnisse: Rasse MF: Bock SN K. Gerstenberg Bock WD-331 W. Hedel Rasse ML Bock ST-FR-866 R. Frischbier Bock E-0252 Agrar.Gen. Wethautal Rasse SKF Bock ST-G-322 Gut Haynsburg Bock B LLFG Iden Bock TH-KN J. Gaudian So wie im Vorjahr fällt auch in diesem Jahr die geringe Menge an Nierenfett auf. Mit einer Nierenfettmenge über alle Rassen von 167,6 g liegt der Durchschnitt in diesem Prüfjahr ebenfalls sehr niedrig Die Rückenlänge liegt im Durchschnitt aller Gruppen bei einem Wert von 38,3 cm, also auf dem Niveaus des Vorjahres. Die Variationsbreite innerhalb der Rassen beträgt 36,1 bis 40,6 cm. In der Gruppe der Merinolandschaf- u Schwarzkopf Probanden liegen für dieses Kriterium alle Böcke sehr eng in ihren Werten zusammen (Tabelle 10). Grund dafür ist sicher auch die geringe Anzahl geprüfter Gruppen in diesem Jahr. 16
19 Tabelle 6: Nachkommenprüfung auf Schlachtleistung Stationsdurchschnitt nach Rassen 2005 Rasse Merino- Merino- Schwarz- Parameter fleisch land kopf geprüfte Gruppen n gewertete Tiere n Gewicht bei Mastende kg 43,6 44,2 44,1 Streubreite* 42,5 44,6 43,1 44,9 43,7 44,5 Nüchterungsgewicht kg 40,2 41,3 40,9 Streubreite* 39,4 41,5 40,4 41,9 40,5 41,2 Schlachtkörper warm kg 20,0 20,3 20,4 Streubreite* Rückenlänge cm 37,6 40,2 37,8 Streubreite* Nierenfettmenge g 189,5 165,6 138,3 Streubreite* Kamm/ Schulter Pkt. 7,5 6,4 6,6 Streubreite* 7,0 8,0 5,5 7,2 5,9 7,0 Rücken/ Lende Pkt. 7,7 7,0 7,1 Streubreite* 7,2 8,3 6,3 8,3 6,7 7,4 Keule Pkt. 8,1 8,0 7,6 Streubreite* 7,6 9,0 7,3 8,8 7,3 8,3 Bemuskelung Gesamt Pkt. 7,8 7,3 7,2 Streubreite* 7,3 8,3 6,6 8,3 7,0 7,3 Nierenfett Pkt. 7,1 7,2 7,4 Streubreite* 6,0 7,8 6,8 7,5 6,7 8,1 Oberflächenfett Pkt. 6,1 6,2 6,6 Streubreite* 5,9 6,6 5,0 6,9 6,1 7,3 Verfettung ges. Pkt. 6,4 6,5 6,9 Streubreite* 6,0 6,7 5,8 7,0 6,3 7,3 17
20 Tabelle 7: Zusammenfassung der Ergebnisse der Schlachtleistungsprüfung aus den Prüfjahren Rasse Merinofleisch Merinoland Schwarzkopf Parameter geprüfte Gruppen n gewertete Tiere n Endgewicht kg 42,7 42,8 42,9 42,8 43,6 43,1 43,2 43,2 43,3 44,1 43,4 43,5 43,8 43,4 44,1 SKM warm kg 19,9 20,0 19,9 20,1 20,0 19,8 19,7 19,5 19,9 20,3 20,2 20,1 20,2 20,0 20,4-18- Keulenumfang cm Rückenlänge cm Nierenfettmenge g Kamm/ Schulter Pkt. 7,6 7,8 8,2 8,1 7,4 6,8 6,8 7,5 7,3 6,4 7,1 7,1 7,8 7,5 6,6 Rücken/ Lende Pkt. 7,5 8,0 8,1 8,0 7,7 7,3 7,0 7,7 7,4 7,0 7,4 7,5 7,9 7,4 7,1 Keule Pkt. 7,5 7,5 8,1 8,2 8,1 8,6 7,2 8,3 8,6 8,0 7,2 6,9 8,1 7,7 7,6 Bemuskelung ges. Pkt. 7,5 7,8 8,1 8,1 7,8 7,6 7,0 7,9 7,8 7,3 7,3 7,2 7,9 7,5 7,2 Nierenfett Pkt. 6,8 7,0 7,0 6,9 7,1 6,8 6,8 7,7 7,3 7,2 7,3 8,1 7,5 7,6 7,4 Oberflächenfett Pkt. 6,9 7,1 7,2 6,9 6,1 6,8 7,5 7,8 7,4 6,2 7,0 7,4 7,7 7,1 6,6 Verfettung ges. Pkt. 6,9 7,1 7,1 6,9 6,4 6,8 7,3 7,8 7,4 6,5 7,1 7,6 7,7 7,3 6,9
21 Tabelle 8: Ergebnisse der Schlachtleistungsprüfung 2005 Stat. Bock Nr. Start- SKM Nierenfett Verfettung Rückenlänge Note für Bemuskelung Nr. alter warm Gesamt Schulter Rücken Keule Gesamt Tage kg g. rel. % Pkt. rel. % cm rel. % Pkt. Pkt. Pkt. Pkt. rel. % -19- Merinofleischschaf 2 WD ,9 239,6 87 6, , ,0 7,9 9,0 8, ST-WA ,2 191, , ,3 96 7,3 7,7 8,8 8, ST-EM ,2 155, , ,5 89 7,0 7,2 7,6 7, ST-WA ,5 205,7 96 6, ,6 94 7,4 7,7 7,6 7, BA ,9 173, , ,1 99 7,4 7,7 7,6 7, ST-WA ,8 173, , ,7 99 7,1 7,4 7,9 7, SN ,5 187, , , ,9 8,3 8,4 8,3 113 Mittelwert 62 20,0 189,5 6,4 37,6 7,4 7,7 8,1 7,8
22 Tabelle 9: Ergebnisse der Schlachtleistungsprüfung 2005 Stat. Bock Nr. Start- SKM Nierenfett Verfettung Rückenlänge Note für Bemuskelung Nr. alter warm Gesamt Schulter Rücken Keule Gesamt Tage kg gr. rel. % Pkt. rel. % cm rel. % Pkt. Pkt. Pkt. Pkt. rel. % Merinolandschaf 1 E ,9 155, , , ,9 7,0 8,1 7, TH-E ,2 167, , ,2 97 6,0 6,3 7,9 6, ST-M ,8 159, , ,7 99 5,5 6,5 7,3 6, ST-FR ,3 181,7 94 6, ,6 99 7,2 8,3 8,8 8, Mittelwert 50 20,3 165,9 6, ,2 6,4 7,2 8,0 7,3 Schwarzkopf 4 TH-KN ,5 111, , ,6 99 7,0 6,7 8,3 7, RPB-AZ ,2 126, , ,1 96 6,4 6,9 7,7 7, TH-LS ,0 151,3 92 6, , ,9 7,1 7,4 7, ST-G-322/ ,0 163,9 88 6, ,4 98 7,0 7,4 7,3 7, B ,3 139,3 98 7, ,0 95 6,7 7,3 7,4 7,2 102 Mittelwert 49 20,4 138,3 6, ,8 6,6 7,1 7,6 7,2
23 Tabelle 10: Die besten Ergebnisse im Prüfjahr 2005 nach Rassen (Relativwerte) Merkmal PG Nr. Bockvater Relativ- Halter Rasse werte % Merinofleisch tägl. Zunahme 12 ST-WA LLFG, Iden Futterverwertung 10 ST-WA Dr. Saenger Bemuskelung 15 SN K. Gerstenberg Fett gesamt 9 ST-EM Dr. Saenger Schwarzköpfe tägl. Zunahme 4 TH-KN ,0 J. Gaudian Futterverwertung 4 TH-KN ,0 J. Gaudian Bemuskelung 13 B ,0 LLFG, Iden 8 ST-G-322/03 102,0 Gut Haynburg Fett gesamt 13 B ,0 LLFG, Iden Merinoland tägl. Zunahme 1 E ,0 AG. Wethautal Futterverwertung 17 ST-FR ,0 R. Frischbier Bemuskelung 17 ST-FR ,0 R. Frischbier Fett gesamt 6 TH-E ,0 AG.. Wethautal -21-
24 3. Ermittelte Zuchtwerte aus der Stationsprüfung 2005 In der Tabelle 11 erhalten die Züchter eine Übersicht über die im Zeitraum 2005 ermittelten Zuchtwerte auf der Grundlage der Ergebnisse der Stationsprüfung. Auch in diesem Prüfjahr wurde die Zuchtwertschätzung auf einer gleitenden Basis durchgeführt. Bei der Verwendung einer gleitenden Basis werden Prüftiere eines kompletten Kalenderjahres oder auch darüber hinaus verglichen. Durch diese Maßnahme werden jahreszeitliche und klimatische Einflüsse minimiert. Die ermittelten Zuchtwerte bei der Rassen zeigen eine sehr weite Streuung. Durch das im vergangenen Prüfjahr erreichte sehr hohe Niveaus, konnten im Berichtszeitraum nur 5 Böcke durchschnittlich bis überdurchschnittliche Zuchtwerte erzielen. An der Spitze stehen allerdings Böcke die einen Zuchtwert um eine Standartabweichung über dem Mittel oder darüber hinaus aufweisen können. Insgesamt kann festgestellt werden, dass durch die kontinuierliche züchterische Arbeit,insbesondere bei der Bemuskelung und Verfettung,ein sehr gutes Niveaus erreicht aber gleichzeitig die Streuung sehr stark eingeschränkt wurde. In Verbindung mit relativ hohen wirtschaftlichen Gewichten, werden die Zuchtwerte von mit geringen Abweichungen bei diesen Merkmalen nach oben oder unten sehr stark positiv bzw. negativ beeinflusst. -22-
25 Tabelle 11: Zuchtwerte der Böcke des Prüfjahres 2005 Beschicker Rasse Bock Nr. Zunahme Verfet- Bemuske- Futterver- Teil- Zuchtwert tung lung wertung Index Gerstenberg MF SN Saenger Dr. MF ST-WA LLG, Abt. 4 Iden MF BA Saenger Dr. MF ST-EM Agr.Gen. Emden MF ST-WA LLG, Abt. 4 Iden MF ST-WA Frischbier ML ST-FR Agr.Gen. Wethautal ML E Agr.Gen. Wethautal ML TH-E Frischbier ML ST-M
26 Tabelle 12: Zuchtwerte der Böcke des Prüfjahres 2005 Beschicker Rasse Bock Nr. Zunahme Verfet- Bemuske- Futterver- Teil- Zuchtwert tung lung wertung Index LLG, Abt. 4 Iden SKF B Gaudian SKF TH-KN Gaudian SKF RPB-AZ Gut Haynsburg SKF ST-G-322/ Agr.Gen. Wethautal SKF TH-LS
27 Anhang Prüfergebnis Anhand der absoluten Leistungen der geprüften Tiere werden Relativzahlen für die Prüfmerkmale ermittelt und der Teilindex berechnet. Beispiel: Merinolandschaf Prüfungsmerkmal Durchschnitt der Nachkommengruppe: (absolute Leistung) Tägliche Zunahme Nährstoffverbrauch Bemuskelung Verfettung 425 g 39,1 5,9 Pkt. 5,7 Pkt. Berechnung der Standard-Relativzahlen* Vergleichswert: 410 g 37 5,75 5,55 Abweichung vom Vergleichswert ,1 + 0,15 0,15 Standardabweichung 30 5,7 0,40 0,75 Relativzahl Berechnungsformel Relativzahl = (Abweichung x 10/Standardabweichung) Berechnungsbeispiel Relativzahl tägl. Zunahme = 15 x 10/ = 105 Der Mittelwert der Relativzahlen beträgt 100 Punkte bei einer Standartabweichung von 10 Punkten. Das bedeutet, dass Böcke deren Relativzahl über 110 Punkten liegt, zu den 16 % besten der geprüften Tiere gehören. Umgekehrt lässt eine Relativzahl von weniger als 90 Punkten eine deutliche unterdurchschnittliche Vererbung in dem betreffenden Merkmal erwarten. Berechnung des Teilindex: Prüfmerkmal Tägliche Zunahme Nährstoffverbrauch Bemuskelung Verfettung Abweichung der Relativzahl von Indexgewicht bei 7 Halbgeschwistern 0,41 0,47 1,36 0,93 Teilindex HGS 111 = 5 * 0,41 +4 * 0,47 +4 * 1,36 +2 * 0,93 * Relativzahl: Standardisierte Relativzahl eines Merkmals, mit dem Mittelwert 100 und einer Standardabweichung von 12 Punkten -25-
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