MICHAEL GIELEN Dirigent, Komponist, Zeitgenosse

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1 MICHAEL GIELEN

2 MICHAEL GIELEN Dirigent, Komponist, Zeitgenosse Herausgegeben von Paul Fiebig Verlag J. B. Metzler Stuttgart Weimar

3 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Michael Gielen : Dirigent, Komponist, Zeitgenosse / hrsg. von Paul Fiebig. - Stuttgart ; Weimar: Metzler ISBN Buch CD ISBN ISBN (ebook) DOI / Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlieh geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1997

4 5 INHALT Vorbemerkung 7 I Vom Handwerk des Dirigierens 9 Dirigenten als Spezialisten? Michael Gielen im Gespräch mit Rudol! Lück 11 To Whom It May Concern. Von Erich Kleiber 26 Brief an einen Kritiker 27 Aus Werkstatt-Briefen an Michael Gielen. Von lose! Polnauer 30 Dirigentenkursus bei den»kölner kursen für neue musik«32 Ansprache vor den Mitgliedern des Orchestre National Belgique 36 Zwei meiner Hauptaufgaben als Dirigent bei»figaros Hochzeit«. Mit einer Fußnote von Georg Nikolaus Nissen 38 An die Besucher der Konzerte des Cincinnati Symphony Orchestra 43 Beethovens Neunte und Schönbergs»Überlebender von Warschau«45 Aus einem Brief an Michael Gielen. Von Peter Cahn 47 Brief an Michael Gielen. Von Peter Bulthaup 48 An»mein«Publikum 51 Die Idee des Montage-Konzertes 53 Rosamunde oder die Emanzipation. Von Elvira Seiwert 55»Schockiert die einen, die andern überrascht«. Von Paul Fiebig 65 Die bessere Werktreue 67 II Lebensarten 75 Musik, Musiker, Musikleben. Michael Gielen im Gespräch mit Walter Levin 77 Autobiographische Notizen 94 - Exkurs 1: Nachdenken im Herbst Exkurs 2: Komposition heute Exkurs 3: Die Reaktion des Publikums Exkurs 4: Rede bei der Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes Ansichten 115 Freundesgaben und Fotografien 116

5 6 III Aktualität der Tradition(en) 137 Gefragt nach den Möglichkeiten von Oper in dieser Zeit. Michael Gielen (und Ruth Berghaus) im Gespräch mit Sigrid Neef 139 Erinnerungen an Furtwängler und andere Dirigenten 156 Es darf gedacht werden. Von Wolf Rosenberg 166 Mein Onkel Eduard Steuermann 169 Komponist / Dirigent. Mit einer Reflexion von Theodor W. Adomo 178 Bernd Alois Zimmermann 181 Dirigent / Komponist. Mit einer Beobachtung von Rainer Erd 185 Arnold Schönberg 189 Daten zu einem Desiderat. Von Paul Fiebig 197 Ein getreuer Korrepetitor. Adorno-Preis-Rede 200 Brief an Michael Gielen. Von Klaus Zehelein 219 IV Dirigent, Komponist, Zeitgenosse 223 Getroffen wird der ganze Mensch. Michael Gielen im Gespräch mit sich selbst 225 Diskographie Michael Gielen 230 Werkverzeichnis Michael Gielen 244 CD-Kommentare 245

6 7 Vorbemerkung in vier» Angängen «Dieses Buch wurde nicht von Michael Gielen geschrieben, sondern vom Herausgeber komponiert. Das klingt gleich nach mehr und meint zunächst bloß weniger, nämlich: daß es (teils, weil zu seinem Siebzigsten,.hinter Gielens Rücken<) zusammengefügt ist - aus Älterem bis Neuestem, Schriftlichem wie Mündlichem, sowohl von als über Gielen Notiertem und Geäußertem; die Sache wie die Person betreffend; von zumeist allgemeinem, gelegentlich speziellem Interesse; in Zusammenhang und Form gebracht allemal und durchaus - mit dem alleinigen Ziel, nicht einen Musikwissenschaftler etwa oder einen Philosophen, vielmehr einen denkenden, gedankenvollen Musiker sprechen zu lassen, und das in jener eigenen Weise, auf die Michael Gielen sich versteht. Wenn für die Musik gilt, daß sie heute ihrem Interpreten anders entgegensieht als gestern noch, dann mag für den Interpreten, gewiß für Michael Gielen gelten, daß er über sich, seine Tätigkeiten und Gegenstände nicht gestern noch heute noch morgen abschließend sich geäußert hat, äußert, äußern wird. Was nicht bedeutet, daß er den Satz»Was kümmert mich mein Gerede von gestern«im Munde führen müßte; auch nicht, daß die eine oder andere, vielleicht überraschende Koinzidenz ausgeschlossen wäre. Weder Widersprüche noch Überschneidungen wurden partout eingeebnet oder ausgemerzt, eher bevorzugt zugelassen als»immer neue Angänge«von der Art, wie Gielen sie an Adorno einst preisend hervorhob. Wohl wenigstens fünfzig in Büchern, Zeitschriften, Tageszeitungen oder auf Band festgehaltene Gespräche wurden für die hier versammelten Texte geplündert (ohne daß Einzelheiten noch nachweisbar wären, im Unterschied zu den einzelnen Drucknachweisen an Ort und Stelle). Etliche Äußerungen drängten sich von daher in für abgeschlossen gehaltene Zusammenhänge, mußten sich diese oder jene Einpassung gefallen lassen und hinterließen ihrerseits Spuren dahingehend, daß die neu entstandenen Zusammenhänge jetzt als mitunter sprunghafte, freilich bei der Sache bleibende Collagierungen sich zu erkennen geben (man sehe sich nur die»autobiographischen Notizen«an).

7 8 Für sich selbst sprechen, andererseits, mögen die in die Mitte gesetzten Freundesgaben und Fotografien - über die (seiner Adorno-Preis-Laudatio zu Motto-Zwecken entnommenen) Hans Neuenfels-Charakterisierungen, die Brief(ausschnitt)e und Originalbeiträge, die drei umfangreichen (um lediglich allzu unmittelbare Verdopplungen gekürzten) Gespräche mit ihrem in mehrerlei Hinsicht dokumentarischen Charakter hinaus. Expressis verbis seinen Dank aussprechen aber will der Herausgeber den Gesprächspartnern und Briefschreibern: für freundliche (Nach-) Druckerlaubnis; Helga und Michael Gielen: für manch Rat und Tat; sowie Elvira Seiwert: für Beistand und Hilfe bis in die Detail- und Nachtarbeit hinein. Baden-Baden, am 31. März 1997