NEHEMIA WIE VISIONEN ENTSTEHEN

Transkript

1 NEHEMIA WIE VISIONEN ENTSTEHEN CRIS ZIMMERMANN BIBELARBEIT VON KIRCHE IN AKTION E.V.

2 A. Einleitung Heute sprechen wir über: Wie man zu einer Vision für sein Leben kommt Das kleine Buch Nehemia steht im Alten Testament und man kann es in 10 Minuten durchlesen. Genau das wollen wir jetzt auch tun. Lest das Buch Nehemia. Das Buch Nehemia ist ein unglaublich herausforderndes Buch. Es fordert dich heraus, ein hingegebenes, visionäres, leidenschaftliches, charakterlich moralisches Leben zu führen, das letztendlich in dieser einen Frage mündet: Wofür bist du bereit, alles zu geben? Was denkst du als allererstes, nach dem du das Buch Nehemia gelesen hast? Wofür bist du bereit alles zu geben (Job, Gehalt, Schlaf)? Welche Leidenschaft ist schon lange in dir, die jetzt gerade in deinem Kopf aufploppt? Welche Leidenschaft in dir lässt sich durch nichts stoppen? Wenn ich weiß, wofür es sich lohnt zu sterben, dann weiß ich auch, wofür es sich lohnt, zu leben. Diese Bibelarbeit ist für drei unterschiedliche Menschentypen: 1. Die, die gerne eine Vision hätten. 2. Die, die eine Vision haben, aber nicht genau wissen, wie sie diese umsetzen sollen. 3. Die, die ihre Vision verloren haben. Wir möchten uns ansehen, wie Nehemia zu seiner Vision fand und vielleicht hilft dir das auch für dein Leben. B. Hauptteil 1. Es beginnt mit einem Problem. Nehemia 1, 1-3: Dies ist die Geschichte Nehemias, des Sohnes Hachaljas. Es geschah im Monat Kislew des zwanzigsten Jahres, als ich in der Festung Susa war, da kam Hanani, einer meiner Brüder, mit einigen Männern aus Juda. Und ich fragte sie, wie es den Juden ginge, den Entronnenen, die von der Gefangenschaft übriggeblieben waren, und wie es Jerusalem ginge. Und sie sprachen zu mir: Die übrig geblieben sind von der Gefangenschaft, sind dort in der Provinz in großem Unglück und Schmach; die Mauern Jerusalems sind zerbrochen und seine Tore mit Feuer verbrannt. Im Buch Nehemia geht es um den Wiederaufbau der Stadtmauern von Jerusalem Nehemia war der Mundschenk am Hause des fremden persischen Königs und eines Tages hört er etwas von den in Schutt und Asche liegenden Mauern.

3 Warum ist das wichtig? Manche glauben, dass eine Vision von Himmel fällt. Nein, Visionen entstehen verankert in der Realität. Man sieht etwas... Man hört etwas... Man erkennt etwas als Problem. Welche Probleme hast du in deinem Umfeld erkannt? 2. Unmittelbare Handlung ist nicht erforderlich. Nehemia 1,4: Als ich aber diese Worte hörte, setzte ich mich nieder und weinte und trug Leid tagelang und fastete und betete vor dem Gott des Himmels Manchmal sind wir viel zu schnell, wenn wir ein Problem entdecken und wollen direkt loslegen. Tatsächlich kenne ich keine Vision, die schnell gestartet ist. Vielmehr braucht es Zeit. Wenn man schnell und unüberlegt handelt, kann das Menschen sogar suspekt machen. Gab es schon Situationen in deinem Leben, wo du zu schnell warst? Wo du vorschnell gehandelt hast? Wie hat sich diese Situation weiterentwickelt? 3. Überprüfe, ob das Problem zu einer inneren Last wird. Wird es zu einer inneren Last? Manche Themen, auf die man stösst, berühren einen. Ja, vielleicht rühren sie einen sogar zu Tränen. Doch dann vergeht ein wenig Zeit und ist es im Grund wieder aus dem Sinn heraus und vergessen. Wahrscheinlich ist das bei 97 % aller Probleme, mit denen wir als Menschen konfrontiert werden, der Fall. Das ist ganz normal und nicht tragisch, sondern auch ein Schutzmechanismus für uns Menschen. Wir können nicht auf jedes Pferd springen und nicht jedes Problem lösen. Aber: Es gibt auch Probleme, auf die wir stoßen, die uns nicht mehr loslassen. Die sich im Grund unserer Seele festsetzen. Ob wir wollen oder nicht, etwas schwirrt durch unseren Kopf. Gibt es ein Problem, das sich bei dir festgesetzt hat? Gibt es etwas, das dich nachts nicht mehr schlafen lässt?

4 4. Bete nicht für Wunder, sondern für offene Türen! Das Buch Nehemia ist etwas was Besonderes. Denn es enthält keine Wunder, sondern nur Menschen, die sich Gedanken machen, beten, auf Gott vertrauen, Pläne machen und anpacken. Es kommt mir daher sehr lebensnah und aktuell vor. Nehemia hat nicht für Wunder gebetet, sondern dafür, dass sich im Alltag die richtige Gelegenheit bietet, um mit seinem Chef über sein Anliegen zu sprechen. Nehemia 1, 11: Ach, Herr, lass deine Ohren aufmerken auf das Gebet deines Knechtes und auf das Gebet deiner Knechte, die von Herzen deinen Namen fürchten. Und lass es deinem Knecht heute gelingen und gib ihm Gnade vor diesem Mann! Denn ich war des Königs Mundschenk. Er ist nicht einfach forsch losgerannt, sondern er hat gewartet. Gewartet auf den Zeitpunkt, den Gott auch mit orchestriert. Bete nicht für Wunder, sondern für offene Türen. Wo kannst du anpacken? Wo wartest du vielleicht auf ein Wunder, obwohl du vielleicht das Wunder bist? 5. Ohne Plan wird jede Vision zur Luftnummer. Prinzipiell hatten viele Menschen schon eine Vision, die ein paar Minuten länger unter der Dusche standen: Unser Kopf ist voller Fantasien und wir haben als Menschen eine recht bunte Vorstellungskraft. Aber eine echte Vision unterscheidet sich von einem Tagtraum, wenn man anfängt zu planen und eine Strategie zu entwickeln. Bei Nehemia dauerte es vier Monate. Nehemia 2, 1-4: Im Monat Nisan des zwanzigsten Jahres des Königs Artaxerxes, als Wein vor ihm stand, nahm ich den Wein und gab ihn dem König. Und ich hatte zuvor nie traurig ausgesehen. Da sprach der König zu mir: Warum siehst du so traurig drein? Du bist doch nicht krank? Das ist's nicht, sondern dich bedrückt etwas. Ich aber fürchtete mich sehr und sprach zum König: Der König lebe ewig! Wie sollte ich nicht traurig dreinsehen! Die Stadt, in der meine Väter begraben sind, liegt wüst, und ihre Tore sind vom Feuer verzehrt. Da sprach der König zu mir: Was begehrst du denn? Da betete ich zu dem Gott des Himmels und sprach zum König: Gefällt es dem König und ist dein Knecht dir genehm, so wollest du mich nach Juda reisen lassen, in die Stadt, wo meine Väter begraben sind, damit ich sie wieder aufbaue.

5 6. Auf dein Commitment kommt es zuallererst an. Als wir Kirche in Aktion in Frankfurt gestartet haben, war es für mich sehr leicht, Menschen zu rekrutieren und einzuladen, dabei zu sein. Warum? Weil ich wusste, es würde auch ohne ihr JA etwas werden. Ich wusste, und wenn es das Allerletzte ist, was ich in meinem Leben mache, dass ich eine Kirche gründen will für Menschen, die mit Glauben und Kirche nichts zu tun haben. In dem Buch Visioneering von Andy Stanley habe ich einen interessanten Vergleich gelesen. Er beschreibt, dass manche Leiter mit ihrer Vision umgehen wie Fallschirmspringer, andere wie Eisläufer. Andy Stanley schreibt: Wenn ein Leiter nicht bereit ist wie ein Fallschirmspringer den Sprung zu wagen, werden auch andere nicht bereit sein, für die Vision Opfer zu bringen." 7. Eine Vision richtig kommuniziert, umgesetzt und gelebt, ist ansteckend weit über den Leiter hinaus. C. Schluss Wir möchten diesen Monat gemeinsam reflektieren. Darüber, wofür wir leben, wofür wir bereit sind zu opfern, wofür ihr bereit seid, euch zu investieren. Und wir wollen das in einem geistlichen Rahmen machen, weil es eine geistliche Handlung ist. Es ist ein innerer Prozess, der viel damit zu tun hat, zu überprüfen und zu hören, was Gott will. Herr, soll ich da was unternehmen? Ist es das, was du möchtest? Welches ist das Problem, um das sich sonst keiner kümmert? Das kann ein Mensch sein. Eine Krankheit. Eine Stadt. Eine Nachbarschaft, Ein Land. Wir möchten euch einladen zu beten und zu hören. Philipperbrief 1, 6: Ich bin gewiss, der in euch angefangen hat, das gute Werk, der wird es auch vollenden, bis an den Tag Jesus Christi.