Erfahrungsbericht für das Jahr 2015

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1 Erfahrungsbericht für das Jahr 2015 Initialen: AG (Bitte geben Sie hier nur Ihre Initialen an. Bitte geben Sie keine Namen und E- Mail Adressen im Bericht an.) Besuchte Institution: ISAE/SUPAERO Gastland: Frankreich Studiengang in Deutschland: Master (Bachelor, Master, Lehramt, Diplom, Promotion) Studienfach/-fächer: Luft- und Raumfahrttechnik Semesteranzahl (vor Antritt des Auslandsaufenthalts): 1 Bereits abgelegte Prüfungen (Zwischenprüfung, Vordiplom, Bachelor, etc.): Bachelor Studienfächer an der Gasthochschule: Luft- und Raumfahrttechnik Daten des Auslandsaufenthaltes (tt/mm/jj): von 03/08/15 bis 19/02/16 Ich habe eine Förderung meines Auslandsaufenthaltes von folgender Organisation (z.b. ERASMUS, PROMOS, Baden-Württemberg-Stiftung, BAföG, andere Stiftungen) erhalten: ERASMUS, Deutschlandstipendium Ich stimme der Veröffentlichung dieses Berichtes auf der Internethomepage des Internationalen Zentrums der Universität Stuttgart zu. Ja Nein 1. Vorbereitung Wann haben Sie mit der Planung Ihres Auslandsaufenthalts begonnen? Bereits zu Beginn des Bachelorstudiums habe ich ein paar verschiedene Gruppenberatungen besucht. Daraufhin beschloss ich dies im Masterstudium zu tun, da hier die Fächerflexibilität bei der Fächerwahl deutlich größer ist als im Bachelor. Dass ich nach Frankreich gehen würde, hatte ich damals noch nicht gedacht. Etwa ein Jahr vor Beginn meines Auslandsaufenthaltes entschied ich mich dann für das ERASMUS-Programm mit der ISAE/Supaero in Toulouse. Die Planung selber erfolgte, dann zwischen Januar und Studienbeginn. Woher haben Sie Informationen über die Gastinstitution erhalten? Wie haben Sie den Platz für Ihren Auslandsaufenthalt erhalten? (z.b. Austauschprogramm, ERASMUS, Eigeninitiative, Professorenkontakt, etc.) Die Supaero in Toulouse hat einen sehr guten Ruf, sodass man im Laufe des Studiums fast automatisch irgendwann davon hört. Die Bewerbung läuft über das Internationale Zentrum und den Programmkoordinator am ILA (2015: Herr Döring). Im Anschluss an die Nominierung erfolgt die zeitnahe Bewerbung an der ISAE/Supaero. So weit ich weiß gab es acht Plätze für ISAE (vier für Supaero und vier für ENSICA). Ab dem nächsten Jahr sind die ehemals getrennten Schulen vollends zusammengelegt. Mussten Sie ein Visum für Ihren Auslandsaufenthalt beantragen? Wie und wann haben Sie 1

2 dies getan? Was muss bei der Vorbereitung bzw. Beantragung beachtet werden? kein Visum Welche Informationen hätten Sie sich vor Ihrer Abreise noch gewünscht? Ich war anhand von Erfahrungsberichten und persönlichen Kontakten ausreichend gut informiert. Welche Tipps können Sie für die Vorbereitung noch geben? Man sollte sich rechtzeitig um die Bewerbung in Toulouse kümmern. Es gibt eine Vorregistrierung bis 15. März und Bewerbung bis 30. April (Stand 2015). Ein Französischkurs am Sprachenzentrum kann ich nur empfehlen, um das eingerostete Schulfranzösisch wieder aufzufrischen, auch wenn man vor Ort nochmals einen Französischkurs macht. 2. Anreise / Ankunft / Formalitäten Welche Anreise würden Sie empfehlen? Mit welchen Reisekosten ist zu rechnen? Falls möglich ist eine Anreise per Auto sehr angenehm und ermöglicht gleichzeitig viele Ausflüge in der Region rund um Toulouse. Ich bin mit einem Kommilitonen gemeinsam gefahren, sodass die rund 1200 km gut zu überwinden sind. Kosten: Euro Maut je nach Route + Sprit. Welche Formalitäten sind bei der Ankunft zu erledigen? Besuch der Koordinatorin der Auslandsstudenten Frau Dabrainville für allgemeine Infos. Mietformalitäten, bei dem Wohnheimsbetreiber. Kontoeröffnung, Hausratsversicherung, Handyvertrag. Welche Tipps können Sie zu Versicherungen geben? Hausratsversicherung für das Wohnheim: Assurance Habitation (bis 25 bei Sogessur von Société Générale sehr günstig) deutsche Versicherungen werden nicht akzeptiert. Ein solcher Versicherungsnachweis wird auch von der ISAE gefordert. Die europäische Krankenversicherungskarte ist ausreichend. Eine internationale Haftpflichtversicherung kann in Deutschland abgeschlossen werden und ist mit einem Nachweis in englischer oder französischer Sprache ausreichend. Für den Abschluss eines Mietvertrages wird eine Bürgschaft benötigt (CLE). Welche Empfehlungen können Sie für Kontoeröffnung und Handy geben? Konto: Société Générale in Rangueil mit besonders gute Konditionen für Supaero-Studenten (40-80 Euro gratis je nach Nutzungsdauer) Handy: Free oder Virgin Mobile. Für einen Vertragsabschluss wird eine FRANZÖSISCHE Kreditkarte benötigt, die man erst nach etwa einer Woche erhält. Ich habe z. B. noch eine Woche den EU-Tarif von Aldi-Talk genutzt. Immer wieder gibt es sehr günstige Aktionen. Welche Empfehlungen können Sie zur Finanzierung des Auslandsaufenthaltes geben? CAF (Französisches Wohngeld) beantragen. Formalitäten werden nach Einzug zusammen mit der Wohnheimsverwaltung erledigt und die Zuschüsse werden direkt von der Miete 2

3 abgezogen. 3. Unterkunft Wie waren Sie untergebracht? Wie haben Sie Ihre Unterkunft gefunden? Mit welchen Kosten ist ungefähr zu rechnen? Bei der Bewerbung kann direkt angegeben werden, ob man ein Wohnheimszimmer auf dem Campus möchte. Die Zimmer Typ A und B sind meiner Meinung nach voll ausreichend. Es werden aber auch größere Zimmer angeboten. Alle Gebäude sind neu oder neu renoviert und man braucht sich auch keine Sorgen zu machen, da es immer viele freie Zimmer gab. Da fast alle ausländischen Studenten im Wohnheim wohnen, ist dies sehr zu empfehlen. Nach Abzug des Wohngeldes ist mit Kosten im Bereich von 200 zu rechnen Wie war die Unterkunft ausgestattet? (Bad/WC, Kochgelegenheit, etc.) In den Zimmern hat man ein eigenes kleines Bad, Küchen gibt es allerderings nur eine je Gebäude. Die Mensa hat aber auch morgens, mittags und abends geöffnet und nicht alle kochen in der Küche. 4. Studium / Information über die Gasthochschule Wurde eine Orientierungswoche angeboten? Bitte machen Sie Angaben zu Dauer und Inhalt. Für ausländische Studierende im 2. Jahr gab es während der zwei Wochen vor Vorlesungsbeginn eine "Harmonisation", in der der Stoff des ersten Studienjahres der Supaero umrissen wird. Für das 3. Jahr gab es kein entsprechendes Programm. Der Intensivsprachkurs ging dafür länger. Wie verlief Ihr Studium im Ausland? Welche positiven und evtl. auch negativen Erfahrungen haben Sie gemacht? Zunächst kann man sagen, dass der Sprachkurs vor Vorlesungsbeginn sehr zu empfehlen ist. Somit hat man nicht nur Zeit sich an die Sprache zu gewöhnen, sondern man hat auch sehr viel Zeit die anderen ausländischen Studenten kennenzulernen und Toulouse und Umgebung zu erkunden. Die Kurse der Harmonisation sind inhaltlich wenig interessant, wenn man schon den Bachelor in Stuttgart gemacht hat, allerdings kann man sich wieder etwas an die Sprache der Professoren gewöhnen, weswegen man sich übrigens keine Sorgen machen braucht, auch wenn man in der Schule nicht gut in Französisch war und nach der elften Klasse die Sprache abgewählt hat ;) Die Kurse selbst sind anders aufgebaut als bei uns. Die Inhalte werden teils im Hörsaal teils in kleinen Gruppen übermittelt. Generell gilt Anwesenheitspflicht, die mehr oder weniger streng kontrolliert wird. Was ebenfalls ganz anders ist, ist die Einteilung des Semesters. Man hat die meisten Fächer nur wenige Wochen und im Anschluss direkt die dazugehörige Prüfung, sodass der Stundenplan für jede Woche unterschiedlich ist. Welche Leistungen werden an der Gasthochschule angeboten, welche haben Sie genutzt? (Sport, Clubs, Internetzugang, spezielle Events, etc.) Es gibt unzählige Klubs, Projektgruppen und Sportangebote, die sehr zu empfehlen sind. 3

4 Ich war surfen, beim Volleyball. Im zweiten Studienjahr ist auch Sport ein Pflichtfach, was man meiner Meinung nach unbedingt wählen sollte. Mögliche Sportarten sind beispielsweise klettern, tauchen, schwimmen, golf, Bogen schießen, Beachvolleyball. Wer sich über Unternehmen aus der Region oder auch von weiter weg informieren möchte, kann zu zahlreichen Konferenzen im Hörsaal gehen. Bewerbungstrainings werden ebenfalls regelmäßig angeboten. Haben Sie an der Gasthochschule Kurse besucht oder eine Studien- bzw. Abschlussarbeit geschrieben? Kurse (bei 4.1 weiter) Studien- bzw. Abschlussarbeit (bei 4.2 weiter) 4.1 Kurse Wie viele und welche Kurse haben Sie besucht? Bitte geben Sie an, ob die Kurse an der Universität Stuttgart angerechnet wurden. Ich habe an Kursen des zweiten Jahres im Umfang von rund 20 ECTS teilgenommen. Die Anrechnung steht noch nicht fest, allerdings müssen Fächer zusammengelegt werden, da in Stuttgart Module im Master immer 3 oder 6 ECTS geben müssen. Im 2. Jahr der Supaero haben die Kurse allerdings zwischen 1 und 2,5 ECTS. Wann und wie konnten Sie sich für die Kurse anmelden? Die Anmeldung erfolgt über die Erstellung des Learning Agreements. Änderungen sind zu Semesterbeginn aber auch später noch möglich, da nicht alle Kurse direkt im September beginnen. Wie ist der Ablauf der Kurse an der Gasthochschule? (Länge, Stunden pro Woche, Art der Veranstaltung, Vorlesung, etc.) Generell gibt es Vorlesungen (im Amphi), PC = petite classe, und BE- bureau étude. PC sind Vorlesungen in einem kleinen Klassenzimmer mit rund 25 Studierenden. BEs sind Übungen, die manchmal am Ende eingesammelt und benotet werden. Im Gegensatz zu Stuttgart haben die Module im zweiten Jahr deutlich weniger ECTS (1 bis 2,5), somit müssen mehrere Fächer zusammengelegt werden, um sie in Stuttgart anrechnen zu lassen. Eine direkte Analogie ist dadurch kaum möglich, allerdings können auch Fächer ohne Analogie als extern erbrachte Leistung angerechnet werden. Wie werden Leistungsnachweise an der Gasthochschule erbracht? (Mitarbeit, Klausur, Hausarbeit, etc.) Die Noten setzen sich aus schriftlichen Prüfungen und manchmal BEs bzw. Gruppenarbeiten zusammen. 4.2 Studien- bzw. Abschlussarbeit Wie war die Arbeit mit der Professorin / dem Professor vor Ort? keine Studien- bzw. Abschlussarbeit Haben Sie die Professorin / den Professor in anderer Form unterstützt (z.b. wissenschaftliche Mitarbeit)? - Wie viel Zeit konnten Sie in Ihre wissenschaftliche Arbeit investieren (Stunden pro Woche)? 4

5 - 5. Alltag und Freizeit Nennen Sie positive und negative Eigenschaften Ihrer Gaststadt und Ihres Gastlandes. Positiv: Toulouse ist eine sehr schöne gemütliche Stadt, in der man sich sofort wohlfühlt. In den vielen kleinen Gassen findet man unzählige kleine Bars und Restaurants, im Sommer kann man die Abende und Wochenenden am Ufer der Garonne genießen. Außerdem kann man von Toulouse aus überall hinfahren: Pyrenäen, Mittelmeer, Atlantik. Negativ: erstaunlich viel Bürokratie aber auch die ist zu bewältigen. Welche Tipps können Sie für die Freizeitgestaltung geben? (Ausflüge, Reisen, Insider Tipps) Pyrenäen zum Wandern, Fahrradfahren und Ski fahren, Atlantik (Surfclub der Supaero), Mittelmeer, Barcelona, Carcassonne, Albi, Bordeaux. Für eine große Flexibilität ist eine Anreise mit dem Auto sehr gut. Gibt es ein öffentliches Nahverkehrssystem? Können Sie dieses empfehlen? Wie hoch sind ungefähr die Kosten? Die öffentlichen Verkehrsmittel sind in Toulouse vor allem für Studenten sehr günstig, 10 pro Monat oder 4 für 10 Fahrten mit der Carte Pastelle. Außerdem ist Vélo Toulouse sehr zu empfehlen. Für 20 kann man die Räder für ein Jahr nutzen, wobei die erste halbe Stunde stets kostenlos ist. Auch die Preise der Regionalzüge sind günstiger als in Deutschland. Wie hoch sind ca. die monatlichen Lebenshaltungskosten? (Verpflegung, Kleidung, Uni, Ausflüge/Reisen, etc.) Die Lebenshaltungskosten liegen etwa auf dem Niveau von Stuttgart. 6. Fazit Was hätten Sie im Nachhinein anders gemacht? Ich hatte vor in Toulouse im 3. Jahr zu studieren, hierfür sind allerdings zwingend 60 ECTS im Masterstudium zu Semesterbeginn erforderlich. Ich habe mein nur eigenes Fahrrad statt Vélo Toulouse genutzt. Manchmal wäre es dann doch praktisch gewesen, und es ist wirklich sehr günstig. Ansonsten hätte ich alles genau so wieder gemacht und kann die ISAE und Toulouse auf jeden Fall für ein Auslandssemester empfehlen! Was war Ihre positivste, was Ihre negativste Erfahrung? Was mir an dem Semester besonders gut gefallen hat, ist, dass man unglaublich viele neue nette Leute aus der ganzen Welt kennen lernt und dass ich eine schöne Sprache, die ich in 5

6 der Schule leider nie mochte, gelernt habe. Die Bürokratie ist sehr nervig und man muss sehr sehr viele Formulare ausfüllen, unterschreiben und wieder unterschreiben. Trotzdem ist das absolut kein Grund nicht nach Toulouse oder generell ins Ausland zu gehen! Gesamturteil über Ihren Auslandsaufenthalt: Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte ein Semester in Toulouse zu studieren. Die Erfahrungen, die man im Ausland macht, sind sehr wertvoll, nicht nur das Studieren in einer Fremdsprache, sondern auch das Kennenlernen eines komplett neuen Umfeldes und einer anderen Studentenkultur Datum 7. Platz für Fotos Hier können Sie Fotos Ihres Auslandsaufenthaltes einfügen: 6