Ausbildungsrahmenplan Hochwasserschutz und Deichverteidigung (824)
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1 Ausbildungsrahmenplan Hochwasserschutz und Deichverteidigung (824) - Freistaat Bayern - Version 1.2
2 Ausbildungsrahmenplan Hochwasserschutz und Deichverteidigung (824) 1. Auflage 2012 Stand: Herausgeber: Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. Landesverband Bayern e.v. Woffenbacher Straße Neumarkt / Oberpfalz Die in dieser Broschüre veröffentlichten exte sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Kein eil dieser Ausgabe darf ohne schriftliche Genehmigung des Landesverbandes Bayern e.v. Neumarkt/Opf., in irgendeiner Form - durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren - reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen verwendbare Sprache übertragen werden. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk-/Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf ähnlichem Weg bleiben vorbehalten. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken und verpflichtet zu Schadensersatz, der gerichtlich festzustellen ist. Ein Nachdruck ist - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung des DLRG Landesverbandes Bayern e.v., gestattet. Bezugsquelle: DLRG Landesverband Bayern e.v. Woffenbacher Straße Neumarkt/Opf. Die jeweils aktuelle Fassung dieses Ausbildungsrahmenplans finden Sie im Mitgliederbereich auf der Homepage der DLRG LV Bayern e.v. unter: Seite 2
3 Hochwasserschutz und Deichverteidigung (824) Übersicht der Stundenverteilung Dauer des Lehrgangs: eilnehmer: Ausbildungsziel: Ausbildungsinhalte: Voraussetzungen 15 Lerneinheiten (LE = 45 Minuten) Einsatzkräfte der DLRG, sowie anderer Hilfsorganisationen, Behörden und Organisationen Der fachspezifische Ergänzungslehrgang ist als Weiterbildung für die für den Wasserrettungsdienst ausgebildeten DLRG-Einsatzkräfte, Einsatzkräfte anderer Organisationen und Behörden im hochwasserbezogenen Katastrophenschutz und der Wassergefahrenabwehr anzusehen und soll die praktischen und theoretischen Kenntnisse im Aufgabenbereich der Gefahrenabwehr ergänzen. Nach Abschluss des Lehrgangs kennen die Einsatzkräfte die Möglichkeiten der Notsicherung von Deichen und können diese Verfahren praktisch anwenden, sowie bei der Notsicherung unterstützend mitwirken. Grundlagen, Begriffsbestimmungen, Notsicherung von Deichen, Hilfssysteme, Praktische Grundlagen Mindestalter 16 Jahre Bei Entsendung durch DLRG-Gliederung: gültige Mitgliedschaft in der DLRG Bei Entsendung durch DLRG-Gliederung: gültige Fachausbildung Wasserrettungsdienst (411) Bei Entsendung durch DLRG-Gliederung: gültige Helfergrundausbildung KatS (811) Befürwortung der entsendenden Gliederung oder des Bundesverbandes Ausbildung (15 LE) Einführung in den Lehrgang Begriffsbestimmungen am Deich / Deich und Dämme Hochwasserschutz / Organisations- und Verhaltensvorsorge / Bauvorsorge Systemversagen von Deichen / Auswirkungen von Hochwasser Hochwasserschutzsysteme Digitale Geländemodelle Deichsicherung und prüfung / Notsicherung von Deichen Wasserfahrzeuge / Akteure im Hochwasserschutz Deichverteidigung und Notsicherung von Deichen Deichverteidigung (Praktische Grundlagen) 2 LE 5 LE Die o.g. Lerneinheiten (LE) sind Mindestausbildungszeiten. Die hemenbereiche können in der Ausbildung auch zeitlich vertiefter behandelt werden. Zusätzlich vermittelte, neue und ggf. gliederungsspezifische hemenbereiche sind zulässig, sie finden jedoch keine Auswirkung im landeseinheitlichen Prüfungsumfang. Seite 3
4 Registrierung Die Ausstellung des eilnahmenachweises wird durch die ausbildende Gliederung vorgenommen. Der eilnahmenachweis ist unter der Nummer.../824/... mit bundeseinheitlichem Nummernschlüssel zu registrieren. Ziele: Beim Hochwasserschutz und der Deichverteidigung geht es um die schnelle und situativ notwendige Notsicherung von Deichen durch die Zuhilfenahme von mobilen technischen Hilfsmitteln, Sandsäcken, Sandsackersatzsystemen und/oder den Einsatz von Folien. Ziel ist es, die jeweils gegebene Lage richtig einschätzen und die notwendigen Maßnahmen vorschlagen, einleiten und durchführen bzw. bei deren Durchführung fachgerecht unterstützen zu können. Hinweis: In der vorliegenden Handreichung wurde, da sich keine geeignete Umformulierung anbot, das generische Maskulinum in Ableitungen und Zusammensetzungen als maskuline und feminine Personenbezeichnung beibehalten. Dieses entspricht den Empfehlungsschriften und Erlassen zur sprachlichen Gleichbehandlung in Bund, Ländern und Kommunen sowie den einschlägigen Gesetzen und Erlassen zur Gleichstellung der Geschlechter. (siehe auch: Bundesverwaltungsamt Bundesstelle für Büroorganisation und Bürotechnik / BBB-Merkblatt M19: Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern, 2.Auflage, 2002 ; sowie die ländereigenen Richtlinien) Unabhängig davon steht die Ausübung der Funktion selbstverständlich Frauen und Männern gleichermaßen offen. Der Ausbildungsrahmenplan gliedert sich in: Lehrabschnitte/, ( oder P), Der Ausbildungsrahmenplan gibt dem Ausbilder die verbindlich vor. Je nach Zielgruppe muss der Ausbilder die jedoch unterschiedlich Seite 4
5 gewichten. Die mit praktischen Maßnahmen müssen bei allen Zielgruppen vermittelt werden. Ein Groblernziel gilt erst dann als erreicht, wenn jeder eilnehmer die Maßnahme bzw. das Verhalten beherrscht. Lernziele, die den Interessen-, Einstellungs- und Wertebereich betreffen (affektives Lernziel), sind im Ausbildungsrahmenplan nur wenig formuliert. Dieser Intentionsbereich ist jedoch nicht weniger wichtig, wenn irgend möglich, muss die Interessenslage des eilnehmers berücksichtigt werden. Zur Motivation der eilnehmer und zum Erreichen der in einem vertretbaren zeitlichen Rahmen gehört auch die Planung der Unterrichtsmaterialien und die der Unterrichtssituation angepasste Raum- bzw. Sitzordnung. Bindend für Ausbilder und eilnehmer sind der zeitliche Rahmen, sowie die fachlichen Aussagen dieses Ausbildungsrahmenplans. Der erfolgt in Lerneinheiten (LE), die 45 Minuten umfassen. Es handelt sich hierbei um einen Mindeststundenansatz, der durch Vorgaben des Landesverbandes oder durch Vorgaben des jeweiligen Bundeslandes erweitert werden kann. Erläuterungen zum Ausbildungsrahmenplan Lernabschnitte Zur einheitlichen und effizienten Ausbildung ist die gesamte Stoffsammlung in Lernabschnitte gegliedert. Mit dem Lernabschnitt wird kurz in einem Oberbegriff der gesamte Inhalt eines hemenblocks beschrieben. Die Lernabschnitte gliedern sich in einzelne. Unter den Lernabschnitten werden die Lerninhalte übersichtlich in unterteilt und gegliedert. Mit den werden die Inhalte der Lernabschnitte beschrieben und geben dem Ausbilder so einen detaillierten Überblick zu den Lerninhalten und dienen der Sicherung einer einheitlichen Ausbildung. Die beschreiben, welche hemeninhalte, zielgerichteten Verhaltensweisen und Leistungen die Lehrgangsteilnehmer am Ende eines Lernabschnittes kennen müssen. Es gilt der Grundsatz, dass die Ausbildung auf die tatsächlichen Erfordernisse der Lehrgangsteilnehmer und ihrer Funktionsaufgabe abzustimmen ist sowie anschaulich und praxisbezogen durchgeführt werden soll. In dem nachfolgenden Ausbildungsrahmenplan sind die Lerninhalte nur bis zu der Ebene der beschrieben. Seite 5
6 / In dieser Spalte wird der Zeitumfang der Lernabschnitte festgelegt. Es wird dabei ein Vorschlag für die innerhalb eines Lernabschnitts gegeben. Die Zeitaufteilung der Grob- und Feinlernziele liegt jedoch in der Verantwortung des jeweiligen Ausbilders. Mit Hilfe der Abkürzungen und P wird dargestellt, ob die Vermittlung der Lerninhalte durch heorieunterricht oder Praxis (auch in Eigentätigkeit) erfolgen sollte. Dem Ausbilder ist in diesem Ausbildungsrahmenplan ein planerischer Freiraum belassen. In dieser Spalte werden Hilfen für einen erfolgreichen Unterrichtsverlauf vorgeschlagen. Diese sind als Vorschlag zu sehen. Der Ausbilder kann die jeweilige Unterrichtsmethode jedoch frei wählen. In dieser Spalte werden Hilfsmittel und Unterrichtsunterlagen vorgeschlagen, die der Ausbilder nutzen kann. Seite 6
7 Einführung in den Lehrgang (1. LE) Vorstellung Dozenten eilnehmer Checkliste Lehrgang Organisatorisches Schulungsstätte Zeitplan Inhalte Ausbildungsrahmenplan Hochwasserschutz und Deichverteidigung Ziele der Ausbildung in der DLRG Grundlagen Ausbildungsrahmenplan Hochwasserschutz und Deichverteidigung Präsentation 101 Hochwasserarten Seite 7
8 Begriffsbestimmungen am Deich / Deich und Dämme (2. LE) Der eilnehmer kennt die wesentlichen Begrifflichkeiten am Deich Begriffsbestimmung und -abgrenzung Lehrgespräch Handreichung Präsentation 0104 Seite 8
9 Hochwasserschutz / Organisations- und Verhaltensvorsorge / Bauvorsorge (3.LE) Der N kennt die Möglichkeiten des vorbeugenden, technischen und weitergehenden Hochwasserschutzes sowie Einzelheiten der Organisations- und Verhaltensvorsorge im Hochwasserschutz. Der N kennt die Möglichkeiten der Bauvorsorge im Hochwasserschutz Hochwasserschutz - vorbeugend - technisch - weitergehend Organisations- und Verhaltensvorsorge - Personal - Material - Sonstiges Bauvorsorge - stationär - mobil Lehrgespräch afel / Flip-Chart / Moderationswände Handbuch WRD aschenbuch WRD Präsentation 0103 Präsentation 0201 Präsentation 0202 Seite 9
10 Systemversagen von Deichen / Auswirkungen von Hochwasser (4.LE) Der N kennt die einzelnen Arten des Systemversagens von Deichen sowie die sich daraus ergebenden Auswirkungen von Hochwasser. Systemversagen von Deichen Gleiten Kippen Stabilitätsversagen Undichtigkeiten Überströmung Grundwasser, Rückstau, Qualmwasser Kronenbruch Abrutschung Lehrgespräch afel / Flip-Chart / Moderationswände Präsentation 0302 Präsentation 0102 Seite 10
11 Mobile Hochwasserschutzsysteme (5. LE) Der N kennt mobile Hochwasserschutzsysteme und deren Vorund Nachteile - mobile Hochwasserschutzsysteme - Vorteile - Nachteile Lehrgespräch afel / Flip-Chart / Moderationswände Präsentation 0105 aschenkarte / Entscheidungshilfe Schweiz zum Mobilen Hochwasserschutz Seite 11
12 Digitale Geländemodelle / Überflutungsmodelle (6. LE) Der N kennt digitale Geländeund Überflutungsmodelle sowie die daraus erarbeiteten Kartenwerke - Digitale Geländemodelle - Überflutungsmodelle - Hochwasserschutzkarten - elektronische Informationssysteme zum Hochwasserschutz Lehrgespräch afel / Flip-Chart / Moderationswände Präsentation 0106 Präsentation Überflutungsmodelle Präsentation Informations- / Kartendienst Überschwemmungsgefährdete Gebiete (IÜG) Präsentation Hochwassernachrichtendienst Bayern Seite 12
13 Deichsicherung und prüfung / Notsicherung von Deichen (7.LE) Der N kennt die Möglichkeiten der Deichsicherung und prüfung von Deichen sowie die Möglichkeiten der Notsicherung von Deichen - Möglichkeiten der Deichsicherung - Möglichkeiten der Deichprüfung - Möglichkeiten der Notsicherung von Deichen Lehrgespräch afel / Flip-Chart / Moderationswände Präsentation 0203 DLRG-Präsentation Notsicherung von Deichen Seite 13
14 Wasserfahrzeuge / Akteure im Hochwasserschutz (8.LE) Der N kennt die gängigsten Wasserfahrzeuge der Akteure im Hochwassereinsatz - Wasserfahrzeuge der Wasserrettungsorganisationen - Wasserfahrzeuge der im Hochwasserschutz eingesetzten Akteure Lehrgespräch afel / Flip-Chart / Moderationswände Präsentation 0301 Präsentation DLRG - Akteure im Hochwasserschutz Seite 14
15 Deichverteidigung und Notsicherung von Deichen ( LE) Der N kennt die theoretischen Grundlagen zur Deichverteidigung und Notsicherung von Deichen - Möglichkeiten der Deichverteidigung - Sandsackdamm - Auflastung - Quellkade - Notsicherung von Deichen Mittels Folien Lehrgespräch afel / Flip-Chart / Moderationswände Präsentation 0303 Präsentation DLRG - Notsicherung von Deichen DLRG Handreichung Folieneinsatz Seite 15
16 Deichverteidigung (Praktische Grundlagen) ( LE) P Der N kann die theoretisch vermittelten Grundlagen in der Deichverteidigung praktisch anwenden Behelfsmäßiges Füllen von Sandsäcken - Sandsackdamm - Auflastung - Quellkade Praktische Anwendung afel / Flip-Chart / Moderationswände aschenkarten Sandsäcke, Folien, Eisenstangen, Steckleiter, Ablageböcke, Pylone, Sand, Schaufeln, Besen, Säge - Folieneinsatz Seite 16
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