Jahresbericht Jahr 2015
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- Margarete Dittmar
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1 Jahresbericht Jahr 2015 Jugendhilfebereich Flexible Hilfen Der Diakonieverband Schwäbisch Hall ist ein Zusammenschluss der Kirchenbezirke im Landkreis Schwäbisch Hall. Neben dem Jugendhilfebereich gehören die allgemeine Sozial- und Lebensberatung, die Schwangeren- und Schwangerschafts- Konfliktberatung mit KIMI und Familienkinderkrankenschwester, die Suchtberatung und das Frauen- und Kinderschutzhaus zur Angebotspalette. Zum Jugendhilfebereich gehören die Flexiblen Hilfen Friedenspfeife" in Schwäbisch Hall, die Sozialpädagogische Familienhilfe in Blaufelden und die Sprachhilfe nach dem Denkendorfer Modell in Gaildorf. Die Flexiblen Hilfen Friedenspfeife bieten den Kindern und ihren Eltern eine Hilfe, bei der die Kinder die Möglichkeit besitzen, in einer kleinen Gruppe ihre Kompetenzen im Umgang mit anderen Kindern und Erwachsenen zu erweitern und neue Verhaltensformen zu erproben. Neben der Beratung der Eltern im Einzelsetting bieten die Familientreffen die Chance, sich und die Kinder auf eine andere Weise zu erleben, im Austausch mit anderen Eltern andere Lösungsformen kennen zu lernen und sich auch als Experten zu erfahren. Die Arbeit mit Marte Meo wurde weiter intensiviert und insbesondere in der Arbeit mit den älteren Kindern genutzt. Das Thema Ganztagesschule verlangt uns weiterhin viel Flexibilität ab. Da wir im Jahr davor feststellten, dass ein Nachmittag bei den jährigen nicht ausreichte und die Gruppe Ältere ab September 2014 fast 2/3 dieser Kinder ausmachte, erweiterten wir das Angebot für die Älteren auf den Mittwochnachmittag Schwäbisch Hall, den W. Engel S. Neidhart Teamleitung Geschäftsführer Diakonieverband H. Eger Fachbereichsleitung 1
2 Flexible Hilfen Belegung: Im Jahr 2015 begleiteten die Flexiblen Hilfen 18 Kinder, davon 2 Kinder ausschließlich im Rahmen der Einzelfallbetreuung. 4 Hilfen wurden neu begonnen und 7 Hilfen beendet. In 2 Fällen begann die Hilfe schon Von den beiden Einzelbetreuungen lief eine schon seit Die beiden Einzelfallbetreuungen wurden im März beendet. 4 Kinder erhielten neben der Gruppe Einzelbetreuung. Januar: Februar: März: April: Mai: Juni: 12 Kinder 12 Kinder 11 Kinder 09 Kinder 09 Kinder 09 Kinder Juli: 09 Kinder August: 08 Kinder September: 10 Kinder Oktober: 11 Kinder November: 11 Kinder Dezember: 11 Kinder Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Verhältnis Junge/Mädchen Jungen Mädchen 2
3 Altersstruktur: Die Alterspanne der Kinder lag zwischen 8 und 14 Jahre 08 Jahre: 1 Kind 12 Jahre: 4 Kinder 09 Jahre: 3 Kinder 13 Jahre: 2 Kinder 10 Jahre: 3 Kinder 14 Jahre: 1 Kind 11 Jahre: 4 Kinder Jahre Jahre 10 Jahre 11 Jahre 12 Jahre 13 Jahre 14 Jahre Die Gruppe der 20 betreuten Kinder setzten sich aus 8 Mädchen und 12 Jungen zusammen. Wohnorte: Die Kinder kamen aus Mainhardt (3), Michelbach (3), Westheim (2), Untermünkheim (1), Michelfeld (1) und aus Schwäbisch Hall bzw. aus den Stadtteilen von Schwäbisch Hall (8). Schwäbisch Hall: In Schwäbisch Hall verteilten sich die Kinder auf den Teurershof (4), den Reifenhof (1), Stadtheide (1), Raibach (1) und Innenstadt (1) Schulen: Von den 5 Grundschulkindern besuchten Kinder die Aussenklasse der Tiele- Winkler-Schule, ein Kind war an der Grundschule Michelbach und ein Kind besuchte die Wendtland - Schule. An weiterführenden Schulen besuchten die Kinder die Gemeinschaftsschule im Schulzentrum Ost (2), die Werkrealschulen der Schulzentren West (4), die Werkrealschule Mainhardt (1), die Leonhard-Kern-Realschule (3) und die Realschule Schenkensee (1). Migrationsgeschichte: Von 9 Kindern haben ein bzw. beide Elternteile einen Migrationshintergrund. Die Eltern kommen aus Kasachstan, Türkei, Kenia, Russland und Togo. 3
4 Familienzusammensetzung: Weibliche Alleinerziehende: 6 Männliche Alleinerziehende: 2 Patchwork Familie: 3 Herkunftsfamilie: 3 Pflegefamilie: 2 Großeltern: weibliche Alleinerziehende männliche Alleinerziehende Herkunftsfamilie Patchworkfamilie Pflegefamilie Großeltern Beendigung der Hilfen/Hilfedauer: Von den 7 Hilfen, die im Laufe des Jahres 2015 endeten, wurden 2 Kinder planmäßig nach 18 Monaten entlassen, 1 Maßnahme endete nach 22 Monaten. 1 Kind verließ die Gruppe nach 5 Monaten, da die Hilfe seitens der Familie nicht angenommen wurde. 2 Langzeithilfen wurden nach 4 Jahren 4 Monate, 4 Jahre 6 Monate und die EZB-Hilfe nach 6 Jahren beendet. Zielerreichung: Die Zielerreichung lag in einem 1 Fall bei 0-25 %, in 2 Fällen bei % und in 4 Fällen bei %. Psychologische Abklärung Bei zwei Kinder fand eine diagnostische Abklärung in der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Schwäbisch Hall statt. 4
5 Inhaltliche Arbeit Arbeit in der Gruppe: Das Thema Gruppenfähigkeit bestimmte auch weiterhin verstärkt unseren Alltag in der Gruppe. Viele der Kinder sind auf sich bezogen. Sie haben große Probleme sich in der Gruppe zurückzunehmen, ihre Empathiefähigkeit, den anderen Kinder gegenüber, ist wenig ausgeprägt. Ein Großteil der Kinder hat wenig Zugang zu den eigenen Gefühlen bzw. es fehlt ihnen die Sprache, diese angemessen ausdrücken zu können. Marte Meo ist ein fester Bestandteil, in der Arbeit mit den einzelnen Kindern geworden. Das Medium Film wird vermehrt eingesetzt. Mit mehreren Kindern wurde mit Hilfe von Marte Meo an folgenden, Themen gearbeitet o Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit o Förderung eines guten Selbstbildes o Initiativen anderer wahrnehmen o sich selbst benennen während der Ferienprogramme und im Gruppenalltag war zeitweise eine Zusatzkraft über EZB erforderlich. Nur so konnten auch die Kinder am Ferienprogramm teilnehmen, die einen ganzen Tag mit der Gruppe noch nicht bewältigten. Die Zusatzkraft konnte jederzeit bei drohender Eskalation mit dem Kind die Gruppe verlassen. Die Teilnahme an den Ferienprogrammen ist zwischenzeitlich ein fester Bestandteil der Hilfe und nur in begründeten Ausnahmefällen nehmen die Kinder nicht daran teil. Inhaltlicher Schwerpunkt der Ferienprogramme war auch dieses Jahr: Sich in der Natur erleben und Erfahrungen sammeln. Für manche Kinder, die wenig Naturerfahrung haben und den Hauptteil ihrer Freizeit mit Computerspielen oder vor dem Fernseher verbringen, war es zu Beginn schwer, sich zu beschäftigen, die Möglichkeiten, die ihnen der Wald bietet zu nutzen. Die Übernachtungen, die über das Jahr verteilt stattfinden, sind zum einen ein Highlight zum anderen bedeuten sie für einige der Kinder eine Herausforderung. Für manche Kinder ist es das erste Mal, dass sie außerhalb der Familie schlafen. Das Thema Ganztagesschule beeinflusst unsere Arbeit immer noch im hohen Maße. Während am Freitagnachmittag alle Kinder der Gruppe Ältere teilnehmen können, muss dies für den Mittwochnachmittag mit der jeweiligen Schule gesondert abgesprochen werden. Die wenige Freizeit, die den Kindern dadurch nur noch zur Verfügung steht, ist immer wieder Thema sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern. Notwendige Einzelbetreuungsstunden mit 5
6 den Kindern zu vereinbaren stößt auf zunehmenden Widerstand sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern. In der Gruppe Ältere waren 5-9 Kinder. Von Herbst 2014 bis Ostern 2015 fand mittwochs ein Kletterprojekt in Kooperation mit dem Heimbacher Hof statt und im Mai starteten wir ein erlebnis- und umweltpädagogisches Projekt mit den Waldläufern. Ziel des Projektes war die Unterstützung und Stärkung der Gruppe einerseits und Aufbau eines positiven Selbstkonzeptes. Mit Hilfe von Vertrauens- und Kooperationsübungen, gemeinsamen Spielen, Naturerfahrungen, Geländespielen, Baumklettern wurde an Themen gearbeitet wie: o Meine Stärken meine Fähigkeiten o Trau deinem Gefühl - Gefühle erkennen, benennen und ausdrücken o Ich-Du-Wir / Miteinander-Füreinander Nachdem es für die Gruppe Jüngere im letzten Jahr wenig Anfragen gab, nahmen diese 2015 zu und die Gruppe Jüngere füllte sich ab Herbst wieder. Das Thema sich als Gruppe zu finden beschäftigte uns sehr. Die Kinder, die über lange Zeit aufgrund der kleinen Gruppengröße viel Aufmerksamkeit erfahren hatten, mussten ihren Platz/ihre Rolle in der Gruppe neu finden bzw. behaupten. Einzelbetreuung: Die zusätzliche Einzelbetreuung für Kinder in der Gruppe war immer wieder notwendig aus Gründen wie intensivere Bearbeitung von Themen, die im Gruppenalltag nicht möglich ist Begleitung in der Gruppe/Ferienprogramm Elternarbeit, die über die intensive Elternarbeit hinausgeht (Einbindung einer zweiten Mitarbeiterin) wegen des Besuches einer Ganztagesschule kann das Kind nur 1x in der Woche in die Gruppe kommen. 6
7 Elternarbeit: Themen in den Familien Sucht psychische Erkrankung der Eltern Gewalt und Trennung Kindeswohlgefährdung Bindungsthematik mangelnde Kommunikationsfähigkeit Trennung gemeinsame Sprache Traumatisierung des Kindes Abwertung Geld traumat. Eltern Pflegekind emotionale Verwahrlosung drohende Behinderung des Kindes alleinerziehendes Elternteil Missbrauch mangelnde Tagesstruktur ältere Erzieungsberechtigte 0 1,75 3,5 5,25 7 8,75 Die Familienaktivitäten binden die Familien an die Flexiblen Hilfen und wirken sich positiv auf die Zusammenarbeit aus. Neben den Kochabenden für die Familien, die weiterhin gut angenommen wurden, boten wir 2015 einen Block von 3 thematischen Familienabenden an. Es nahmen 4 Familien teil. An den Abenden gab es sowohl Aufgabenstellungen für Eltern und Kinder getrennt als auch für die einzelnen Familien. Die Ergebnisse wurden in der Gesamtgruppe vorgetragen. Themen waren Umgang mit Nichteinhaltung von gesetzten Grenzen, Bedürfnisse, Kommunikation, Erstellen von Familienregeln. Die Abende fanden eine positive Resonanz. Die Arbeit mit Marte Meo wurde weiter intensiviert. Wir arbeiteten mit 3 Familien über einen längeren Zeitraum. 7
8 Kooperation mit anderen Partnern: Mit den LehrerInnen und SchulsozialarbeiterInnen gab es zum Teil einen sehr intensiven Austausch. Es fanden mehrmals Gespräche mit SchulsozialarbeiterInnen und Eltern statt. Im Frühjahr veranstalteten wir wieder einen Informationsabend für LehrerInnen. Im Rahmen der Elternarbeit gab es immer wieder Kontakte zu den einzelnen Beratungsstellen innerhalb des Diakonieverbandes (FKSH, Grunddienst, Suchtberatung ) und es fanden gemeinsame Gespräche mit einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin des AWO Projektes Elch statt, die eine Familie mitbetreute. Neben der regelmäßigen Nutzung des Heimbacher Hofes, konnte bis Ostern mit einem dortigen Mitarbeiter das Projekt Klettern für die Gruppe Ältere durchgeführt werden. Im Anschluss an das Projekt Klettern gestalteten die Waldläufer 6 Nachmittage mit der Gruppe Ältere und einen Tag mit allen Kindern im Rahmen des Ferienprogramms. Kooperation mit dem Jugendamt: Auch dieses Jahr können wir auf eine gute und unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Jugendamt zurückblicken. Qualitätssicherung: Die regelmäßig stattfindenden Teamsitzungen mit Fallbesprechungen und Reflexion der Arbeit in den Gruppen sowie die Supervisionen sind wichtige Elemente der Qualitätssicherung. Die Teilnahme an Fachtagen (Infokoop, Sucht ) sowie Fachgruppentreffen ermöglichen uns immer wieder unsere Arbeit zu überprüfen bzw. Neues zu integrieren. Die Fortbildung zur Marte Meo Therapeutin, an der zwei Kolleginnen teilnahmen, währte das ganze Jahr und wird zum Sommer 2016 abgeschlossen sein. Die Teilnahme an dem Multifamilientherapiekongress in Aurich war eine gute Möglichkeit Ideen für die Arbeit mit Eltern und Familien zu bekommen. Auch 2015 hatten wir sowohl im Sommer- wie im Wintersemester PraktikanntInnen der Hochschulen für Sozialwesen. Sie sind für uns eine Bereicherung, da sie uns zum einen in der Arbeit unterstützen, zum anderen erfahren wir über sie, inwieweit es neue Strömungen, Theorien oder Arbeitsansätze gibt. 8
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