BRANCHENNEWS TECHNIK & AUTOMATION

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1 Nr. 203 Oktober 2017 Cloud Computing ist ein wichtiger Baustein für Industrie 4.0 und das Internet der Dinge. Die Nutzung von Cloud Computing ist in deutschen Unternehmen in den letzten Jahren stark gestiegen, allein 2016 sagten laut dem Cloud Monitor 2017 von KPMG 65 Prozent der deutschen Unternehmen, dass Sie Cloud-Lösungen im Unternehmen einsetzten waren es noch 40 Prozent. Der Maschinen- und Anlagenbau landet mit 71 Prozent Cloud- Nutzung auf Platz 3 im Cloud Monitor Ranking, nur Chemie & Silke Hänisch Pharmazie und die ITK-Branche haben einen höheren Anteil verzeichnet. Der Markt ist für die Cloud-Anbieter wie Microsoft, Amazon Web Services oder die deutsche Telekom ein Milliardengeschäft mit enorm hohen Wachstumsraten. Durch immer neue Services in diesem Bereich können auch bisher wenig IT-affine Industrieunternehmen ab relativ kostengünstigen Industrie 4.0-Anwendungen partizipieren. Interessant sind z. B. die von Bosch über seine selbst-entwickelte IoT Suite-Plattform angebotenen Services. Als selbst-ernannter Full-Service Provider will Bosch vom Sensor über die Software zur Vernetzung und der IoT Suite-Plattform alles anbieten können. Auch die vor kurzem ausgerufene Industriepartnerschaft zwischen DMG Mori, Dürr, Software AG, Zeiss und ASM PT zeigt die Forcierung der Unternehmen im Bereich Digitalisierung im Maschinen- und Anlagenbau (mehr dazu finden Sie in der heutigen Ausgabe der BranchenNews). Eine eigens entwickelte IoT-Plattform soll zukünftig Serviceleistungen aus der Cloud rund um die Maschine anbieten. Damit soll den Unternehmen ein Angebot von IoT-Anwendungen bis hin zu passenden Apps zur Verfügung gestellt werden. Der Sicherheitsaspekt bleibt dabei immer allgegenwärtig, 91 Prozent der Cloud-Anwender nutzen daher spezielle Security Services. Ihre Silke Hänisch Führende Maschinenbau- und Softwareunternehmen gründen Joint Venture Fünf Weltmarktführer aus dem Industrie- und Softwarebereich wollen die digitale Vernetzung im Maschinen- und Anlagenbau vorantreiben und gemeinsam Technologien für die Fabrik der Zukunft entwickeln. Hierzu gründeten die Unternehmen DMG Mori, Dürr, Software AG, Zeiss und ASM PT das Joint Venture Adamos. Adamos steht für ADAptive Manufacturing Open Solutions und soll einen neuen und international gültigen Standard für die Digitalisierung im Maschinen- und Anlagenbau erarbeiten, der die Konvergenz zwischen Produktion und IT möglich macht. Diese Allianz ist die erste ihrer Art. Die Industrie 4.0 und das Internet der Dinge sind die wichtigsten Wachstums-, Innovations-

2 und Produktivitätstreiber der Branche. Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit erfordert dies ein hohes Innovationstempo, hohe Investitionen, gute Fachkräfte und die Beherrschung neuer Technologien. Für diese Herausforderungen bietet eine branchenübergreifende Kooperation wie Adamos viele Vorteile für den Maschinenbau. Erstens reduziert sie den Aufwand, weil zentral entwickelte Lösungen und Services zur Verfügung gestellt werden und ermöglicht Maschinenbaukunden eine souveräne Datennutzung durch IIoT-/Softwarelösungen und Maschinen aus einer Hand. Darüber hinaus ist die Allianz Innovationstreiber, sie wird kontinuierlich neue IIoT-Anwendungen entwickeln. Auch die Abhängigkeit von externen Software-Anbietern wird eliminiert. Das Joint Venture startete am ersten Oktober 2017 in Form einer offenen, herstellerneutralen IIoT-Plattform, die moderne IT-Technologie mit führendem Maschinenbau-, Produktionsund Software-Know-how verbindet. Das Angebot sei auf die Bedürfnisse des Maschinen- und Anlagenbaus und seine Kunden zugeschnitten und diene als offenes Netzwerk von Maschinenbauern für Maschinenbauer, ihre Zulieferer und Kunden, so Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender der DMG Mori AG. Die Adamos GmbH bietet ein digitales Portfolio mit maschinenbau-, domain- und branchenspezifischen Anwendungen, die international einsetzbar und schnell implementierbar sind. Das Angebot wird als Cloud-Lösung oder On Premise über stationäre Server verfügbar und betriebssicher sein, da es standardisierte Lösungen und Schnittstellen nutzt. Des Weiteren ermöglicht die Anwendung den teilnehmenden Maschinenbauern einen individuellen IIoT-Auftritt, da die Partner die zentrale Adamos-Plattform nutzen, das Front-End zum Kunden aber nach eigenem Belieben gestalten können. Die Adamos App Factory entwickelt intuitiv bedienbare Applikationen und gestaltet digitale Marktplätze. Ab 2018 sollen in der Cloud umfangreichere Applikationen zu den Themengebieten Planning, Predictive Maintenance, Machine Cockpit/Dashboarding, Maintaining Assistance verfügbar sein. Kunden von Adamos werden durch den Bezug innovativer Services ihre Transparenz, Effizienz, Sicherheit und Verfügbarkeit ihrer Systeme deutlich erhöhen. Alle fünf Unternehmen sind zu gleichen Teilen an der Adamos GmbH mit Sitz in Darmstadt beteiligt, für die asiatische ASM PT betreibt dessen SMT-Maschinenbau-Sparte (ging aus ehemaliger Siemens-Bestückungssparte Siplace hervor) mit Hauptsitz in München die Allianz. Weitere Maschinen- und Anlagenbauer können als Partner das Leistungsspektrum von Adamos nutzen und vermarkten das Adamos- Angebot selbstständig. Generell ist geplant, weitere Partner zu gewinnen. (Markt&Technik ) freuen uns über Ihren Anruf o- der

3 Maschinenbau auf besten Niveau seit fünf Jahren, Wettbewerb verstärkt sich Das Geschäftsklima im deutschen Maschinenbau ist so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr, so ein neuer Sektorenbericht der Commerzbank. Für 2017 wird das erwartete Produktionswachstum von zwei Prozent deutlich übertroffen werden und auch 2018 wird ein ähnlich gutes Wachstum zu verzeichnen sein. Mit einem Branchenschnitt von 5,1 Prozent im Jahr 2017 wird die EBIT-Marge auch in Zukunft vorerst konstant bleiben, während der Gesamtumsatz des deutschen Maschinenbaus 2018 um drei Prozent steigen wird. Trotz starken Wettbewerbs beträgt die Kapazitätsauslastung mittlerweile 85 Prozent. Exporte machen in der Branche 60 Prozent des Umsatzes der Maschinenbaubetriebe aus. Laut VDMA ging der größte Anteil der Exporte hierbei mit etwa 47 Prozent in Länder der Europäischen Union, worunter Frankreich mit sieben Prozent, das Vereinigte Königreich und Italien mit je fünf Prozent und Österreich und die Niederlande mit jeweils vier Prozent die größten Einzelabnehmer deutscher Maschinenbauexporte waren. Darüber hinaus landen zehn Prozent in den USA und neun Prozent in China. Es wird davon ausgegangen, dass durch die Industrialisierung in Schwellenländern wie China, dort auch weiterhin Nachfrage nach deutschen Maschinen bestehen wird. Innovationen spielen eine große Rolle in der Branche, vor allem hinsichtlich des zunehmenden Wettbewerbs, der stark von chinesischer Konkurrenz ausgeht. Im Jahr 2017 wurden bisher 15,5 Milliarden Euro an Innovationsaufwendungen verzeichnet. Der Umsatz chinesischer Produzenten hat sich in den letzten zehn Jahren verachtfacht. Eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung ist notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch auch auf dem High-Tech-Markt müssen deutsche Maschinenbauer ihre Position durch ständige Innovation, den Ausbau des After-Sales-Servicegeschäftes und gezielte Internationalisierung verteidigen. Im reinen Preiswettbewerb hat der deutsche Maschinenbau wenige Chancen, daher konzentriert er sich immer weiter auf innovative, hochwertige, individualisierbare Systemlösungen. Die Implementierung dieser Digitallösungen wird zur Hauptaufgabe für Maschinenbauer werden. Im Rahmen dieses Voranschreitens der Industrie 4.0 wird auch das Servicegeschäft an Bedeutung gewinnen. (MM Maschinenmarkt ; VDI Nachrichten ) freuen uns über Ihren Anruf oder Serviceroboter: Zwischen Marktwachstum und ethischen Fragen Nicht nur der Markt für Industrieroboter boomt. Das Wachstum wird zunehmend von autonomen Servicerobotern für Reinigung, Haushalt, Pflege oder auch Landwirtschaft bestimmt. Alleine beim Servicerobotermarkt geht

4 die International Federation of Robotics (IFR) von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 20 bis 25 Prozent zwischen 2018 und 2020 aus. Demnach klettert der Gesamtjahresumsatz in diesem Jahr voraussichtlich auf 27 Milliarden US-Dollar, wobei vor allem Anwendungen im medizinischen und logistischen sowie im Servicebereich eine Rolle spielen. Forscher des Fraunhofer IPA legen den Forschungsschwerpunkt auf Herausforderungen der Robotik wie die Mensch-Maschine-Schnittstelle und die künstliche Intelligenz. Vor allem im Bereich der Servicerobotik stehen Themen wie Sensorik, mobile Navigation und auch eine sichere Mensch-Maschine-Interaktion im Fokus. Brüssel ist sich jedoch einig, dass Rahmenbedingungen für autonome Systeme geschaffen werden müssen, um ethische Normen durchzusetzen und die Haftung bei Unfällen zu klären. Es gilt, in Europa eine Führungsrolle einzunehmen und diesen Platz nicht an Standards von Drittstaaten zu übergeben. Für Deutschland erhöht der VDMA-Fachverband für Robotik+Automation die Wachstumsprognose des Robotiksegments von 8 auf 15 Prozent, was zu einem erwarteten Branchenumsatz von 4,2 Milliarden Euro führt. Ebenso wurde für die gesamte Robotik- und Automationsbranche das prognostizierte Wachstum von 7 auf 11 Prozent angehoben. Deutschland ist der führende Robotermarkt in Europa und der fünftgrößte der Welt. Der deutsche Gesamtumsatz im Bereich Robotik und Automation hätte sich bei einem angenommenen Jahresumsatz von erstmals 14,2 Milliarden Euro im Jahr 2017 seit 2009 mehr als verdoppelt. Dieser Trend gilt jedoch nicht nur für Deutschland, sondern weltweit. Für das laufende Jahr erwartet die IFR einen Anstieg der weltweiten Installationen von 18 Prozent auf Einheiten (zum Vergleich: 16 Prozent, Einheiten in 2016). (VDI Nachrichten ; Markt&Technik 42/2017) freuen uns über Ihren Anruf oder service@svp.de Wachstums- und Innovationspotential in der Photonik Der Markt für Photonik boomt. Seit 2005 wächst die Photonik-Industrie ungefähr doppelt so schnell wie das nationale und globale BIP. Es ist durchschnittlich ein jährliches Wachstum von 6 bis 7 Prozent zu verzeichnen. Fast 10 Prozent des jährlichen Umsatzes werden für die Forschung aufgewendet, was für ein großes Innovationspotenzial spricht. Dies liegt deutlich über der Quote des verarbeitenden Gewerbes. Laut den Studien des VDMA und der deutschen Technologieplattform Photonics21 ist der Weltmarkt für Photonik von 228 Milliarden Euro im Jahre 2005 auf 447 Milliarden Euro im

5 Jahr 2015 gewachsen. Das langfristige Wachstum liegt bei über 7 Prozent und somit 2 Faktoren über dem des weltweiten BIPs. Im Jahr 2016 erwirtschafteten die Unternehmen der Photonik-Branche in Deutschland 31 Milliarden Euro waren es noch 17 Milliarden Euro, was einem durchschnittlichen Wachstum von 5,6 Prozent pro Jahr entspricht. 11 Milliarden Euro entfallen alleine auf die Kernbereiche der Photonik zur Industrieausrüstung. Die Wachstumsentwicklungen werden hauptsächlich von der Photovoltaik-Industrie bestimmt. Rekordinvestitionen trieben das Wachstum in die Höhe, ein anschließender starker internationaler Wettbewerb dämpfte das Wachstum hingegen. Auch in Zukunft soll der deutsche Photonik-Markt wachsen. Der VDMA erwartet ein Wachstum der Photonik- Produktion von 6 Prozent. Photonik findet in vielen Industriesegmenten Verwendung. Ob in Produktionstechnik, Bildverarbeitung & Messtechnik oder Medizintechnik & Life Sciences: Deutschland und Europa können ihre führende Marktposition in diesen Kernbereichen behaupten. Die europäischen Weltmarktanteile liegen im Bereich Produktionstechnik bei 50 Prozent, für die Bildverarbeitung und Messtechnik bei 35 Prozent und im Bereich Medizintechnik und Life Science liegt der realisierte Anteil bei 28 Prozent. Zwischen 30 und 60 Prozent dieser Anteile können Deutschland zugeschrieben werden. Besonderer Fokus liegt auf dem Kernbereich Bildverarbeitung und Messtechnik, da dieser im Jahr 2016 um 9 Prozent gewachsen ist. Grund dafür sind die strukturellen Änderungen im Rahmen der Industrie 4.0 und die zunehmende Automatisierung und Flexibilisierung der Fertigung. Im Bereich Kommunikationstechnik wird am meisten in Forschung und Entwicklung investiert (15 Prozent F&E-Quote). Danach folgt die Produktionstechnik mit Schwerpunkt Lithografie, die Bildverarbeitung und Messtechnik sowie Medizintechnik und Displays. Insgesamt hat die europäische Photonik-Industrie 2015 fast 10 Milliarden Euro investiert. Auch die Exportquote der Hersteller von Photonik-Produkten liegt mit 70 Prozent deutlich über dem Durchschnitt (VDMA Studie). Im verarbeitenden Gewerbe liegt diese nur bei 48 Prozent. Bei Betrachtung des Weltmarktes für Produktion wird deutlich, dass China mit einem Produktionsanteil von 26,6 Prozent im Jahr 2015 Japan als Weltmarktführer abgelöst hat. Auch Europa hat Japan (15,4 Prozent) überholt und liegt mit einem Produktionsanteil von 15,5 Prozent knapp auf Platz zwei. Nordamerika hat hingegen zwischen 2005 und Prozent der Weltmarktanteile eingebüßt, in den letzten Jahren jedoch wieder hinzugewonnen. Im Vergleich zur Weltmarktsituation haben sich die Marktanteilpositionen in Europa nur leicht verschoben. Deutschland steht an der Spitze mit 41 Prozent Produktionsanteil, gefolgt von den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien und Italien.

6 Der durchweg positiven Entwicklung auf dem europäischen Photonik-Markt passt sich die Beschäftigungsentwicklung an. Laut Photonics21 soll die Beschäftigungszahl auf steigen (2005: ). In Deutschland sollen im Jahr Mitarbeiter beschäftigt sein (2016: ), so der VDA. (Markt&Technik 42/2017) freuen uns über Ihren Anruf oder