EEG 3.0 die Zukunft Fachtagung des EEG s
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- Mathilde Hofmeister
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1 EEG 3.0 die Zukunft Fachtagung des EEG s Finanztage Berlin 07. und 08. Mai 2015 Dr. Marc Bataille 11. Master Class Course Conference Renewable Energies 9. Dezember 2016
2 Agenda: Drei Fragen Warum sind Effizienz und Wettbewerb im Bereich erneuerbarer Energien wichtige Ziele? Welche Probleme mit Effizienz und Wettbewerb bestehen im Bezug auf das EEG? Monopolkommission Dr. Marc Bataille 2/23
3 Wettbewerb als übergeordnetes gesellschaftliches Ziel Monopolkommission berät Bundesregierung und gesetzgebende Körperschaften in Fragen des Wettbewerbs Verschiedene Gutachten zu Märkten und Wettbewerbsproblemen Wettbewerb als zentrales Ordnungsprinzip einer Marktwirtschaft und Grundwert einer demokratischen Gesellschaft Wirksamer Wettbewerb ist eine wichtige Voraussetzung, dass Ökonomen von Effizienz sprechen Monopolkommission Dr. Marc Bataille 3/23
4 Viele Hürden beim Wettbewerb bei der Stromversorgung Bis zur Liberalisierung 1998: Kein Wettbewerb in der Stromversorgung Abgegrenzte Versorgungsgebiete ( Gebietsmonopolisten ) Behördliche Aufsicht ersetzte Wettbewerb Monopolkommission Dr. Marc Bataille 4/23
5 Wettbewerb sorgt für effiziente Produktion von Strom Seit der Liberalisierung 1998: Wettbewerblicher Stromhandel führt dazu, dass Kraftwerke in effiziente Reihenfolge gebracht werden (Merit-Order): Nachfrage (schwankend) Monopolkommission Dr. Marc Bataille 5/23
6 Stromgroßhandel für erneuerbare Energien problematisch Problem: Einbindung Erneuerbare Energien Ansatz des Stromgroßhandelsmarkt nicht übertragbar: Keine/Kaum Grenzkosten sog. dargebotsabhängiger erneuerbarer Energien (Windkraft, Photovoltaik). Erneuerbare Energien zum damaligen Zeitpunkt vergleichsweise sehr teuer! Anlagenkosten/Einspeisung > durchschnittl. Handelspreis Im Stromgroßhandel ist aller Strom grau! Vorteil der Emissionsfreiheit erneuerbarer Stromerzeugung wird nicht berücksichtigt. (Markversagen / externer Effekt) Monopolkommission Dr. Marc Bataille 6/23
7 Unterschiedliche Konzepte zur Integration von EE Integration der erneuerbaren Energien in den Energiemarkt: 1. Verteuern der fossilen Kraftwerke um den Schaden ihrer Emissionen. Indirekte Aufwertung der CO2-freien Erneuerbaren Energien Umgesetzt seit 2005 in Europa durch den CO2- Zertifikatehandel (EU-ETS). 2. Direkte finanzielle Förderung erneuerbarer Energien Umgesetzt 1991 durch das Stromeinspeisegesetz bzw durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Monopolkommission Dr. Marc Bataille 7/23
8 Emissionshandel und EEG nicht kompatibel Situation heute: Doppelte Lösung (EEG + EU-ETS) führt zu Zielkonflikt. Durch das EU-ETS (Obergrenze) führen nationale Fördermaßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen praktisch nicht zu weiteren Einsparungen. EEG also kurzfristig ohne direkten Effekt auf die Emissionen! Langfristiger Effekt (insbes. Vorbildfunktion ) umstritten. Bedarf aber hoher Effizienz Monopolkommission Dr. Marc Bataille 8/23
9 Effizienzkriterien an das EEG Wichtige Einflussfaktoren auf die Effizienz eines Fördersystems für erneuerbare Energien: 1. Grundtyp des Fördersystems (Preissteuerung/Mengensteuerung) 2. Technologiewettbewerb 3. Netzwirkungen Monopolkommission Dr. Marc Bataille 9/23
10 Fördersysteme für EE nach zwei Grundtypen Zwei Grundtypen der Einflussnahme auf EE-Strom durch Fördersysteme: 1. Preissteuerung Preis/Subvention für Strom aus erneuerbaren Energien wird festgelegt. Es stellt sich am Markt ein höheres Angebot ein. z.b. fixe Einspeisevergütung; Marktprämienmodelle 2. Mengensteuerung Eine feste (steigende) Abnahmemenge für Strom wird festgelegt. z.b. Ausschreibungsverfahren, Quotenmodelle Monopolkommission Dr. Marc Bataille 10/23
11 Altes EEG setzt auf Preissteuerung Vorzugswürdigkeit von Preis- /Mengensteuerung hängt von den jeweiligen Bedingungen am Markt ab. Vgl. Weitzman, M., Prices vs. Quantities, The Review of Economic Studies, 41(4), 1974, S Lösung im alten EEG (2000): Über 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung (Preis/kWh) für erneuerbare Energien, später Marktprämie Vermarktung des EE-Stroms durch die Netzbetreiber, Finanzierung des Defizits gegenüber Marktpreisen im Großhandel durch EEG-Umlage Gleichzeitig Festlegung von Mengenzielen in 1 (35 Prozent spätestens bis zum Jahr 2020, 50 Prozent spätestens bis zum Jahr 2030 ) Monopolkommission Dr. Marc Bataille 11/23
12 Preissteuerung anfällig für Überförderung Effizienzprobleme der EEG- Einspeisevergütung: Treffungenauigkeit bei Kostenänderung Nachsteuerungsbedarf Überförderung Monopolkommission Dr. Marc Bataille 12/23
13 Hohe Investitionen in Solarenergie Monopolkommission Dr. Marc Bataille 13/23
14 Deutschland mit hohem Anteil an der PV-Kapazität Monopolkommission Marc Bataille 14/23
15 in einem wenig sonnenreichen Land Monopolkommission Dr. Marc Bataille 15/23
16 Förderung teuer Gesamtvergütungszahlungen aus dem EEG im Jahr ,3 Mrd Euro Differenzkosten gegenüber Vermarktung ca. 22 Mrd Euro EEG-Umlage 6,35 Cent (2016); 6,88 Cent (2017) Durch veränderten Technologiemix entstandener Vergütungsanspruch von 8,5 Cent/kWh im Jahr 2000 auf 17 Cent/kWh im Jahr Monopolkommission Dr. Marc Bataille 16/23
17 Altes EEG setzt auf Preissteuerung EEG 2016 / 3.0: Umstellung des Fördersystems der wichtigsten Technologien auf Mengensteuerung (bei großen Anlagen) Umsetzung durch Ausschreibungen Beginn der Ausschreibungen ab 2015 (Pilotausschreibungen PV, Wind ab 2017) In der Regel pay-as-bid -Auktion, Ausnahmen durch Einheitspreisauktion für Bürgerenergiegesellschaften Monopolkommission Dr. Marc Bataille 17/23
18 Ineffizienz durch fehlenden Technologiewettbewerb EEG 2000 (alt): EEG-Förderung nach dem Kostendeckungsprinzip mit spezifischen Fördersätzen für unterschiedliche Technologien o Kein Wettbewerb zwischen geförderten Technologien EEG 2016 / 3.0: Beibehaltung der Technologiespezifität durch technologiespezifische Ausschreibungen o Ausschreibungen für Wind (Onshore), Wind (Offshore), Photovoltaik und Biomasse o sowie Sonderausschreibungen z.b. Wind+PV, Innovationsausschreibungen Monopolkommission Dr. Marc Bataille 18/23
19 Ineffizienz durch fehlenden Technologiewettbewerb EEG (alt): Hohe politische Einflussnahme im System über individuelle Förderhöhe EEG 3.0: Weiterhin politischer Einfluss insbesondere durch Zuweisung der Ausschreibungsmengen Weiterhin hohe Ineffizienz (z.b.monopolkommission, Sachverständigenrat, RWI ) Stärkere Technologieneutralität erforderlich ggf. Berücksichtigung der Systemdienlichkeit durch Differenzierung nach dargebotsabhängigen EE (PV, Wind) und nicht-dargebotsabhängigen EE (Biomasse, Wasser) Monopolkommission Dr. Marc Bataille 19/23
20 Keine effiziente Standortsteuerung Einfluss der EE auf den Netzausbau: Örtliche Erzeugung/Einspeisung von Strom innerhalb Deutschlands unabhängig vom Ort der Entnahme möglich. ( Kupferplatte Deutschland ) Neue Erzeugungsstandorte haben ggfls. Netzausbaubedarf/Redispatchingbedarf zur Folge, da standortsspezifische Netzausbaukosten vom Erzeuger nicht berücksichtigt werden müssen Energiewende verändert Erzeugungsstandorte besonders stark - Beispiel Windkraft: Natürliche Präferenz für windreiche Küstenstandorte Monopolkommission Dr. Marc Bataille 20/23
21 Wirksamere regionale Steuerung erforderlich Regionale Steuerungsmechanismen im EEG: Im EEG (alt) und im EEG 3.0: Im Bereich der Windkraft Referenzertragsmodell (Vergütung abhängig vom Ertrag am entsprechenden Standort) Führt allenfalls zufällig zu einem netzfreundlicheren Ausbau. Neu im EEG 3.0/2016: Begrenzung des Zuteilungsvolumen für Windkraft innerhalb eines Netzausbaugebietes (max. 20% des Bundesgebietes) Monopolkommission Dr. Marc Bataille 21/23
22 Wirksamere regionale Steuerung erforderlich Derzeitige Steuerungsmechanismen wenig wirksam - Netzausbaukosten/Redispatchingbedarf hoch System der regionalen Zubau- und Kapazitätssteuerung Z.B. EE-Regionalkomponente Einstellen der Vergütung bei regionaler Lastabschaltung Monopolkommission Dr. Marc Bataille 22/23
23 Vielen Dank! Dr. Marc Bataille Leitender Analyst Tel: Monopolkommission Dr. Marc Bataille 23/23
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