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1 E i n s.1 0 brandnews 10 Jahre hhpberlin Das Hackesche Quartier Fraport Witterungseinflüsse Eurocodes Bemessungsbrände Projektnews Rauchableitung hhpberlin.de Horizontale Rettungswege Danke.

2 Editorial Ausgabe EINS.10 vom September 2010 Liebe Leserinnen und Leser, Foto: Nadja Wehling Das hhpberlin-magazin brandnews ist ein kostenloser Service für die Geschäfts partner der hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH Rotherstraße Berlin Rosental München Kurze Mühren Hamburg Wilhelm-Leuschner-Straße Frankfurt Phone +49 (30) Fax +49 (30) @hhpberlin.de Redaktion: Sabrina Bräuer Natascha Roshani V.i.S.d.P.: Stefan Truthän Der Ingeniör hat s schwör lautet eine Redensart aber noch schwerer ist es momentan, gute Ingenieure zu finden. Große Technologiekonzerne wie Siemens beklagen bereits seit Jahren einen Fachkräftemangel und tatsächlich dürfte die Situation angesichts der demografischen Entwicklung bald noch schwieriger werden. An vielen Märkten gibt es einen regelrechten war of talents einen Kampf um die letzten Talente. Besonders in spezialisierten Branchen, wie dem Brandschutz, macht sich der Mangel an Nachwuchs deutlich bemerkbar. Der Generationswechsel steht unmittelbar bevor. Und besonders heute stellen sich Unternehmen zwei Fragen: Wurde eine ausreichende Nachwuchsförderung betrieben? Ist die Nachfolge gut geregelt? Häufig bringt gerade das Problem einer ungeregelten Nachfolge Firmen in ungewollte Turbulenzen. Zudem verunsichert es junge Mitarbeiter hinsichtlich der Zukunft ihres Unternehmens. Und so blicken Unternehmen teilweise fragend in die Zukunft. hhpberlin hat seit 2003 kontinuierlich auf den absehbaren Fachkräftemangel reagiert und junge Brandschützer für sich gewonnen, die heute schon gemeinsam mit gestandenen Managementkräften im Haus den Erfolg sichern und für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens stehen. Auf zwei Zahlen sind wir besonders stolz: Dass wir in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen von hhpberlin feiern können und dass das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter das jüngste der Branche ist. Denn die zehn Jahre haben wir genutzt, um die besten Nachwuchskräfte und Spezialisten an uns zu binden. Wir haben eine neue, junge Führungsriege installiert, die den Gedanken der Altvorderen aufgreift und im Sinne eines modernen Brandschutzes interpretiert. Denn nur so können wir auch weiterhin organisch wachsen und unseren Kunden der bestmögliche Partner sein. Gestaltungskonzept: Team Bose GmbH Wir, hhpberlin, sind der Brandschutz der nächsten Generation! Genießen Sie das Heft, viel Spaß beim Lesen! 2010, hhpberlin Margot Ehrlicher Stefan Truthän Karsten Foth 2 Impressum Editorial 3

3 Inhalt Unternehmen Projekte News wissen 6 Hinter den Kulissen Ein Auszug aus der Projektarbeit unserer ingenieure bei hhpberlin 16 Die neue von hhpberlin Was sich hinter verbirgt 23 Technisch viel neues Fortschritt ist unser Credo. im bereich Brandschutz aber auch in unserer IT sind wir richtungsweisend 28 Fünf Jahre hhpberlin in München Die neuen Geschäftsräume in Rosental 5 sind eingeweiht 8 Die Stadt, ihr Kern und das Hackesche Quartier im ältesten stadtteil berlins entsteht neues 18 Flughafen Frankfurt am Main Das Terminal 1 wird um den Flugsteig A-Plus erweitert Jahre Luftfahrtmesse ILA Flughafen Berlin Brandenburg International feierte Richtfest 38 soho House in Berlin eröffnet Brandschutzauszeichnung für O 2 World 39 Pariser Flair in Stuttgart Genehmigt: Flugsteig A-Plus am Frankfurter Flughafen 40 Eine Zukunft ohne Züge 10 Eurocode-Brandschutzteile und nationale Anhänge neue normen für die brandschutzbemessung 13 Horizontale Rettungswege Untersuchungen mithilfe von FDS und Realbrandversuchen 24 Müssen Witterungseinflüsse bei der Auslegung natürlicher Rauchabzüge berücksichtigt werden? 30 Schutzzielorientierte Rauchableitung unter Einbezug der feuerwehrtechnischen Entwicklung Jahre hhpberlin das führende deutsche ingenieurbüro feiert Jubiläum Endlich fertig: Die Gedenkstätte Topographie des Terrors 41 Klimafreundliches KfW-Gebäude in Frankfurt eröffnet 34 Bemessungsbrände für Nachweise mit Ingenieurmethoden 42 Brandschutzordnung - da war doch was! 4 inhalt inhalt 5

4 Hinter den Kulissen Für Außenstehende scheint es nur einer von zahlreichen Planungsschritten des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) zu sein, für die Beteiligten dagegen bedeutet dieser Schritt einen Meilenstein: Hinter dem so genannten Ebenenwechsel des Terminalgebäudes verbirgt sich der Nutzungstausch zweier riesiger Flughafenebenen im Hauptgebäude des seit 2007 entstehenden Airports. Foto: Nadja Wehling Eine von vielen fachlichen Konsequenzen: Die beiden bereits Quelle: gmp Architekten, JSK International, Visualisierung: Björn Rolle existierenden Baugenehmigungen für das Terminal müssen in eine Gesamtbaugenehmigung zusammengeführt werden. Auswirkungen hat der BBI-Meilenstein natürlich auch für die beteiligten Brandschützer von hhpberlin. Die Planänderung bedeutet, das bestehende Brandschutzkonzept umzuarbeiten und zwar unter immensem Zeitdruck. Das ist nichts Ungewöhnliches bei Projekten dieser Größenordnung. Denn, wie so oft, muss das Brandschutzteam als letztes Glied in der Planungskette eventuell vorangegangene Zeitverzögerungen auffangen. Und so heißt es für die Ingenieure: Zähne zusammenbeißen und durcharbeiten. Geschickterweise wird die Abgabe der Planungsunterlagen bei großen Bauprojekten von vornherein auf einen Montag gelegt das vorherige Wochenende also oft miteinkalkuliert. Was erst einmal Mehrarbeit bedeutet, hat gleichzeitig einen entscheidenden Vorteil. Denn es geht völlig ruhig und hochkonzentriert zu bei hhpberlin einzig das BBI-Team tobt sich an diesem Wochenende am Berliner Hauptsitz von hhpberlin aus. Die Stimmung im Team ist gut zunächst gilt es, gemeinsam die gigantischen Ausmaße des Projektes zu bezwingen. Dabei ist schon allein bei der praktischen Handhabung besondere Geschicklichkeit gefragt. Fünf Meter lange Pläne, die auch in der Höhe noch anderthalb Meter messen, müssen transportiert, gehängt und bearbeitet werden. Das gemeinsame Arbeiten ist so nur im großen Besprechungsraum von hhpberlin möglich. Nur hier ist genug Platz, um an den verschiedenen Abschnitten der raumfüllenden Pläne zu arbeiten. Ein Mitarbeiter prüft die brandschutztechnischen Auswirkungen auf die baulichen Gegebenheiten der beiden BBI-Ebenen. Ein anderer die Rettungswege. Ein dritter die anlagentechnischen Aspekte. Alle vor-, neben- und hintereinander stehend. Die Anspannung ist mit den Händen zu greifen. Gleich muss das überarbeitete Brandschutzkonzept das Ergebnis der umfangreichen fachlichen Analyse und Expertise digital gesichert werden. Dabei wird jedes Kapitel des Brandschutzkonzeptes einzeln abgespeichert zur Sicherheit. So innovativ und fortschrittlich die IT von hhpberlin auch ist dies ist immer einer der spannendsten Momente. Die enormen Datenmengen erhöhen die Aufregung. Spielt die Technik so mit, wie die zehn Ingenieure und Fachplaner es hoffen? Läuft alles nach Plan? Sitzt alles, wo es sitzen soll? Kann der Repro-Service alle Daten nutzen und drucken? Ja, es klappt! Dem Repro-Service, der den Inhalt der meist erst am späten Abend produzierten CD in großformatige Brandschutzpläne verwandelt, liegt alles vor und er kann loslegen. Bis zum Schluss bleibt der Nervenkitzel und die Erleichterung am Ende ist groß. Nach monatelanger Arbeit und fast drei Tagen intensivem Endspurt ist es geschafft die Arbeit ist fertig und die Deadline gehalten. Der nächste große Projektabschnitt des Flughafens Berlin Brandenburg International ist bewältigt. Michael Dudzik Über den Autor Dipl.-Ing. Arch. Michael Dudzik ist einer unserer erfahren sten Sachverständigen für Brandschutz. Als Teil eines großen hhpberlin-teams betreut er den Flughafen Berlin Brandenburg International. In vielen Monaten planten sie gemeinsam den schutzzielorientierten Brandschutz für den künftigen Hauptstadt-Airport im Süden von Berlin. 6 Unternehmen Unternehmen 7

5 Die Stadt, ihr Kern und das Hackesche Quartier In einem der ältesten und bekanntesten Stadtteile Berlins entsteht zurzeit das Hackesche Quartier. Zentral gelegen und in direkter Nachbarschaft zur Museums insel schließt sich nun die letzte Baulücke am Hackeschen Markt. In aller Kürze Büroflächen ab 160 m 2 Ladenflächen ab 70 m 2 Grundstücksgröße m 2 Bruttogeschossfläche m 2 Stockwerke 2 3 Staffelgeschosse 6 Obergeschosse 2 Tiefgeschosse Stellplätze 300 Geplante Fertigstellung Herbst 2010 Bauherr Architekten IVG Asset Management GmbH Müller Reimann Architekten Gesine Weinmiller Grüntuch Ernst Architekten quartier.de Unterschiedliche Architekturen prägen das Bild des künftigen Stadtquartiers nahe der Museumsinsel und des Regierungsviertels IVG Asset Management GmbH Seit Jahren gehört das Viertel um den Hackeschen Markt zu den besten Adressen Berlins. Mit viel Aufwand wurde das Gebiet nach der Wiedervereinigung restauriert und erneuert, sodass die Gegend zwischen Alexanderplatz und Museumsinsel mittlerweile ein Magnet sowohl für Berliner als auch für Touristen darstellt. Mit dem Bau des Hackeschen Quartiers wird nun die letzte Lücke in Berlins Mitte geschlossen. 160 Millionen Euro investiert die Bonner IVG Immobilien AG in den eleganten Büro- und Geschäftshauskomplex, wodurch das Hackesche Quartier zur größten privaten Baustelle Berlins avanciert. Die historischen Hackeschen Höfe nördlich des S-Bahnhofes Hackescher Markt gelegen erhalten mit dem neuen Quartier auf der Südseite des Bahnhofs ein modernes, Quadratmeter großes Gegenstück. Das Bemerkenswerte: Die Entwürfe für das Gebäudeensemble stammen aus einer Feder. Der Masterplan trägt die Handschrift des Architektenbüros Müller Reimann. Unter dessen Führung entwarfen mehrere Architekten den Komplex, der zwei individuell gestaltete Stadtblöcke mit insgesamt sieben Einzelgebäuden vorsieht. Abhängig vom ausführenden Büro besitzen die Blöcke verschiedene Architektur sprachen. Die unterschiedliche Materialität der bis zu 30 Meter hohen Gebäude orientiert sich an traditionellen Stadthäusern. So wird ein neues, lebendiges und kleinteiliges Quartier geschaffen. Insgesamt plant das Büro Müller Reimann vier Bauteile, weitere haben die Büros Gesine Weinmiller und Grüntuch Ernst entworfen. Eine attraktive, diagonale Einkaufs-, Gastronomie- und Flaniergasse führt Fußgänger durch das Quartier. Über den Autor Dipl.-Ing. Dirk Kohmann unterstützt seit dem Start des Bauvorhabens die Bauherrn und Architekten des Hackeschen Quartiers in allen Bereichen des Brandschutzes. Als Leiter unseres Frankfurter Standortes betreut er deutschlandweit namhafte Bauprojekte. Auf rund Quadratmetern Bruttogeschossfläche verteilen sich Büro-, Einzelhandels- und Gastronomieflächen. Dazu gehört auch ein Gebäude mit 145 Apartments und zwei Tiefgaragengeschosse. Diese Vielfalt des Ensembles stellte für hhpberlin eine besondere Herausforderung dar. Denn es galt, den vorbeugenden Brandschutz für ein Bauprojekt mit stark unterschiedlichen Teilprojekten zu konzipieren und zu realisieren. Bei der Entwicklung des Brandschutzkonzeptes stand von Anfang an eine möglichst flexible Vermietbarkeit der Flächen im Vordergrund sowohl für die Erstnutzung als auch für die Zukunft. Daher entwickelte hhpberlin ein Konzept zur Entfluchtung, das überwiegend auf der Bereitstellung von Sicherheitstreppenräumen basiert. Dieses vereint beide nach der Landesbau ordnung bzw. dem ebenfalls zu berücksichtigenden Hoch hausrecht baulich erforderlichen Rettungswege in einem Treppenraum. Die Treppenräume sind anlagentechnisch so gestaltet, dass bei einem Brandereignis kein Rauch hinein gelangen kann. Dadurch ist eine sehr kleinteilige Aufteilung möglich, sodass das neue Quartier auch für mittelständische Unternehmen interessant wird. Innerhalb der neuen Einzelmietflächen wird durch das entwickelte Brandschutzkonzept eine maximale Gestaltungsfreiheit für die Nutzer erreicht. Im Erdgeschoss sind große Einzelhandels- und Gastronomieflächen vorgesehen. Auch hier wurde eine größtmögliche Flexibilität in der Entwicklung der Mietflächen erreicht, um einen für die Nutzer und Besucher des Quartiers ansprechenden Mix zu schaffen. hhpberlin betreut den Brandschutz des Hackeschen Quartiers. Die aktuelle Tätigkeit betrifft die Ausführungsplanung im Rahmen der Bauausführung. Für die Eröffnung des Bauprojektes muss gewährleistet sein, dass alle Belange des Brandschutzkonzeptes sowie der Baugenehmigung bis zur Fertigstellung beachtet und umgesetzt werden. Bereits vor Baubeginn waren die Flächen des Hackeschen Quartiers zu 80 Prozent vermietet. Namhafte Mieter, wie z. B. die Werbeagentur Scholz and Friends, der Berliner Gasversorger Gasag und die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, werden im vierten Quartal 2010 ihre Büros im neuen Berliner Quartier beziehen. Dirk Kohmann 8 Projekte Projekte 9

6 Eurocode-Brandschutzteile und Nationale Anhänge Neue Normen für die Brandschutzbemessung In Deutschland basiert die Brandschutzbemessung von Bauteilen und Tragwerken in der Regel auf den materiellen Anforderungen der Bauordnungen bzw. Sonderbauvorschriften sowie den Vorgaben der Bemessungsnorm DIN Diese Vorgaben wurden aus den Ergebnissen von Normbrandversuchen nach Einheitstemperaturzeitkurve an Einzelbauteilen abgeleitet. Die Abhängigkeit der Brandeinwirkungen auf Bauteile von den vorhandenen CEN-Norm DIN-Norm Deutscher Titel EN November 2002 DIN EN September 2003 Brandlasten, den Ventilationsverhältnissen und der Raumgeometrie wird bei dieser pauschalen Betrachtung nicht berücksichtigt. Ebenso können Tragreserven infolge von Lastumlagerungen im Tragsystem mit den fest vorgegebenen Randbedingungen der Bemessungstabellen nicht erfasst werden. Die traditionelle Brandschutzbemessung führt daher in vielen Fällen zu einer Überbemessung der Bauteile. Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke Teil 1 2: Allgemeine Einwirkungen Brandeinwirkungen auf Tragwerke EN Dezember 2004 DIN EN Oktober 2006 Eurocode 2: Planung von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken Teil 1 2: Allgemeine Regeln Tragwerksbemessung für den Brandfal l EN April 2005 DIN EN Oktober 2006 Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten Teil 1 2: Allgemeine Regeln Tragwerksbemessung für den Brandfall EN August 2004 DIN EN November 2006 Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton Teil 1 2: Allgemeine Regeln Tragwerksbemessung für den Brandfall EN November 2004 DIN EN Oktober 2006 Eurocode 5: Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauten Teil 1 2: Allgemeine Regeln Bemessung für den Brandfall Seit 2006 liegen nun die Eurocode-Brandschutzteile in deutscher Fassung als DIN EN-Normen vor. Eine Übersicht über die veröffentlichten EN- und DIN EN-Normen gibt Tabelle 1. Für die Anwendung der in Tabelle 1 aufgeführten endgültigen Normen DIN EN 199X-1-2 sind Nationale Anhänge (NA) erforderlich. Wie die Nationalen Anwendungsdokumente zu den Vornormen enthalten sie zusätzliche Festlegungen, um das nationale Sicherheitsniveau zu gewährleisten. Die Anzahl der national veränder baren Werte (NDP Nationally Determined Parameters) wurde zwar im Vergleich zu den Vornormen reduziert, trotzdem gibt es noch eine Reihe von Parametern, für die auf europäischer Ebene keine Harmonisierung möglich oder erwünscht war. Daneben kann jedes Mitgliedsland individuell festlegen, ob die in den Eurocode-Teilen enthaltenen so genannten informativen (d. h. nicht normativen) Anhänge angewendet werden dürfen. Noch im Jahr 2010 werden die Nationalen Anhänge der Eurocode- Brandschutzteile als DIN EN-Normen (Weißdrucke) erscheinen. Nach derzeitiger Planung sollen die Brandschutzteile der Eurocodes 1 bis 5 und deren Nationale Anhänge im Herbst 2010 in die Musterliste der Technischen Baubestimmungen aufgenommen werden. Im Frühjahr 2011 werden dann voraussichtlich die Länder die Brandschutznachweise für Bauteile und Tragwerke mit Ingenieur verfahren bauaufsichtlich einführen, sodass sie dem Anwender ganz offiziell zur Verfügung stehen. Es bleibt jedoch anzumerken, dass bei der Anwendung derartiger Nachweise weiterhin eine zustimmungspflichtige Abweichung von den materiellen Anforderungen des Baurechts vorliegt, solange die Bauordnungen und Sonderbauverordnungen nicht entsprechend novelliert sind. Über die Autoren Prof. Dr.-Ing. Dietmar Hosser (links) ist Firmen gründer und gehört dem Beirat bei hhpberlin an. Als Bauingenieur war er unter anderem im Bereich der Tragwerksplanung tätig. Seit 1986 hat er den Lehrstuhl für Brandschutz und Grundlagen des Massivbaus am Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der TU Braunschweig inne. Während seines langjährigen Engagements hat Prof. Dr. Hosser der Lehre und Forschung sowie der praktischen Entwicklung des Brandschutzes entscheidende Impulse gegeben. Insbesondere dem Bereich der Ingenieurmethoden hat er sich intensiv gewidmet und zahlreiche Fortschritte erzielt. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß (rechts) ist Niederlassungsleiter von hhpberlin in Hamburg kam er ins Unternehmen und war zunächst als wissenschaftlicher Leiter tätig. Seit 2008 führt er nun unsere nördlichste Dependence. Er engagiert sich stark im Bereich der Heißbemessung. U. a. nimmt er teil an nationalen und internationalen Arbeitskreisen und Konferenzen zum baulichen Brandschutz und zu seinem Schwerpunkt, den Ingenieurmethoden. EN Mai 2005 DIN EN Oktober 2006 Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten Allgemeine Regeln Teil 1 2: Tragwerksbemessung für den Brandfall EN Februar 2007 DIN EN Mai 2007 Eurocode 9: Bemessung und Konstruktion von Aluminiumtragwerken Teil 1 2: Tragwerksbemessung für den Brandfall Tabelle 1: Übersicht über die Originalfassungen und die deutschen Ausgaben der Eurocode-Brandschutzteile Im Rahmen von schutzzielorientierten Brandschutzkonzepten ist schon heute in Einzelfällen mit der Zustimmung der dieser wird jedoch durch eingesparte bzw. reduzierte Bekleidungsmaterialien mehr als kompensiert. Genehmigungs behörden für Sonderbauten eine Abweichung von der traditionellen Brandschutzbemessung sowie den in den Bauordnungen geforderten feuerbeständigen oder feuerhemmenden Bauweisen möglich. Dies bedarf jedoch einer leistungsorientierten Brandschutzbemessung der Bauteile mit Nachweisverfahren, wie sie in den Brandschutzteilen der Eurocodes zur Verfügung gestellt werden wurden die Eurocode-Brandschutzteile vom DIN als Vornormen (DIN V ENV) veröffentlicht und grundsätzlich sind sie immer noch anwendbar. Mit Ausnahme von Eurocode 9 (Aluminium tragwerke) waren für die Vornormen Nationale Anwendungs dokumente (NAD) erstellt worden. Darin enthalten sind Angaben zum Anwendungsbereich, zu den indikativen Werten ( boxed values ) sowie zu weiteren technischen Detailregelungen. Speziell für Stahltragwerke und Bauteile im Bestand ist eine Brandschutzbemessung nach den Eurocodes eine echte Alternative. Sie erfordert zwar einen erhöhten Nachweisaufwand Diese nationalen Anwendungsdokumente hatten zum Ziel, Veränderungen des nationalen Sicherheitsniveaus im konstruktiven Brandschutz zu vermeiden. temperature [ C].. T = (T 2 -T 1 )((t-t 1 )/(t 2 -t 1 )) 1/2 +T 1 for t 1 < t <= t 2 (t 0 ;T 0 ) (t 1 ;T 1 ) T= (T 1 -T 0 )/t 1 ² t² +T 0 for t 1 <= t (t 2 ;T 2 ) T = (T 3 -T 2 )((t-t 2 )/(t 3 -t 2 )) 1/2 +T 2 for t > t 2 (t 3 ;T 3 ) time [min] section 1 section 2 section 3 Definition der Parametrischen Temperaturzeitkurven nach Anhang AA 10 Wissen Wissen 11

7 Horizontale Rettungs wege Untersuchungen mithilfe von FDS und Realbrandversuchen Bild einer Tragwerksbemessung für bahnhöfe in berlin Die Eurocode-Brandschutzteile regeln Nachweise der Tragfähigkeit brandbeanspruchter Bauteile und Tragwerke aus unterschiedlichen Baustoffen auf Basis von tabellarischen Daten (in Analogie zu DIN ) sowie vereinfachten und allgemeinen Rechenverfahren. Durch Anwendung der allgemeinen Rechenverfahren besteht in Deutschland erstmals die Möglichkeit, auch Gesamttragwerke für den Lastfall brand rechnerisch zu unter suchen und zu bewerten und so die brandschutzbemessung zu optimieren. Weiterhin können bei anwendung der Eurocodes so genannte naturbrandmodelle berücksichtigt werden. dadurch steht erstmals eine Alternative zur Einheitstemperaturzeitkurve zur Verfügung, mit der die brandeinwirkungen situations abhängig auf basis der tatsächlich vorhandenen Brandlasten, Ventilationsverhältnisse und brandraum geometrie bestimmt werden können. die nutzung dieser Möglichkeiten erfordert jedoch eine besondere Fachkompetenz der anwender sowie die Einbettung der nachweise in ein ganzheitliches brandschutzkonzept. Der Nationale Anhang zu DIN EN enthält zusätzliche Regelungen und Präzisierungen für die Anwendung der rechnerischen Nachweisverfahren. In Anhang AA wird ein vereinfachtes Naturbrandmodell (parametrische Temperaturzeitkurven) für Brände in kleinen und mittelgroßen Räumen beschrieben. Mit diesem Verfahren kann in abhängigkeit zu den konkret im brandraum vorliegenden Randbedingungen (Geometrie, Brandlastdichte und Ventilation) der Zeitverlauf der Heißgastemperatur mit einfachen Gleichungen bestimmt werden. Die Gleichungen lassen sich in ein Tabellenkalkulationsprogramm übertragen, sodass sich der Temperaturzeitverlauf sekundenschnell für derartige räume bei beliebigen randbedingungen innerhalb der anwendungsgrenzen ermitteln lässt ganz ohne langwierige und aufwändige berechnungen mit allgemeinen rechenmodellen. in anhang bb werden die erforderlichen Eingangsdaten für die Naturbrandmodelle angegeben. Der Anhang enthält außerdem ein übergreifendes Sicherheitskonzept, mit dem auch der Einfluss von anlagentechnischen und abwehrenden Brandschutzmaßnahmen auf die brandeinwirkungen berücksichtigt werden kann. Grundgedanke des Sicherheitskonzeptes ist es, die erforderliche Zuverlässigkeit der Brandschutzbemessung über die Seltenheit des Brandereignisses und die hinreichend konservative Festlegung der Bemessungsbrandwirkung sicherzustellen. Die maßgeblichen Parameter des Bemessungsbrandes die Brandlastdichte und die Wärmefreisetzungsrate werden mit Teilsicherheitsbeiwerten beaufschlagt, die entsprechend der erforderlichen Zuverlässigkeit im brandfall bestimmt werden. diese errechnet sich als Quotient der für alle Lastfälle geltenden zulässigen Versagenswahrscheinlichkeit von Bauteilen und der Auftretenswahrscheinlichkeit eines kritischen Schadenfeuers. Diese hängt wiederum von der Nutzung des Gebäudes und der Versagenswahrscheinlichkeit der vorhandenen anlagentechnischen und abwehrenden Brandschutzmaßnahmen ab. Der informative Anhang CC enthält Beispiele für die Prüfung und Validierung von Rechenprogrammen für Brandschutznachweise. Zurzeit sind nur wenige Programme auf dem Markt erhältlich, mit denen die rechnerischen brandschutznachweise durchgeführt werden können. Neu entwickelte Programme können anhand der Beispiele validiert werden. Die Validierung der Programme mit Anhang CC ersetzt jedoch nicht die bauaufsichtlich geforderte Prüfung der Brandschutznachweise durch einen hierfür qualifizierten Prüfingenieur. hhpberlin wendet die in den Eurocode-brandschutzteilen und nationalen anhängen geregelten rechnerischen brandschutznachweise bereits seit längerem im Rahmen von Sondergutachten an. Darüber hinaus haben wir uns aktiv an der Entwicklung der Nationalen Anhänge beteiligt. Mit der bauaufsichtlichen Einführung der Eurocode-brandschutzteile und der nationalen anhänge wird die anwendung der rechnerischen nachweise in deutschland künftig erleichtert, sodass diese für eine risikogerechte und wirtschaftlichere bemessung des baulichen brandschutzes insbesondere in sonderbauten genutzt werden können. Prof. Dr. Dietmar Hosser und Dr. Jochen Zehfuß Die Ausbildung von Rettungswegen als Hauptelement des baulichen brandschutzes ist seit Jahrzehnten in den deutschen bauordnungen verankert. Fundierte Aussagen zu den Grenzen der Benutzbarkeit dieser Rettungswege gibt es jedoch nicht. Immer komplexer werdende Gebäude erschweren zudem die Beurteilung der Sicherheit der Rettungswege einerseits aufgrund von atypischen rettungswegführungen mit rettungswegüberschreitungen, andererseits aufgrund von möglichen Kompensationen durch bauliche, organisatorische oder anlagen technische Maßnahmen. Anhand von Realbrandversuchen und mithilfe des Brandsimulationsprogramms FDS wurden nun Untersuchungen zu den Grenzen horizontaler rettungswege durchgeführt. Rechtliche Anforderungen rettungswegen kommt eine besondere bedeutung zu, da sie mehrere Funktionen im Gefahrenfall übernehmen. Die Gewährleistung des Personenschutzes im Brandfall ist eines der wesentlichen schutzziele des bauordnungsrechts. rettungswege müssen immer so angeordnet werden, dass sich der nutzer in möglichst kurzer Zeit auf sicheren Wegen aus dem Gebäude retten kann. die rettungswege garantieren aber auch den Einsatzkräften der Feuerwehr das betreten und durchführen des Löschangriffs im brandfall. Für eine nutzungseinheit mit aufenthaltsräumen müssen zwei voneinander unabhängige Rettungswege vorhanden sein. Diese grundsätzliche Forderung soll sicherstellen, dass bei ausfall eines rettungsweges die rettung über den anderen rettungsweg möglich ist. Zudem kann der zweite Rettungsweg als alternativer angriffsweg für die Feuerwehr dienen. dabei gilt für horizontale Rettungswege die Begrenzung von 35 Metern von jeder Stelle eines aufenthaltsraumes bis zu einem ausgang ins Freie oder bis zu einem notwendigen Treppenraum. Dadurch soll eine sichere Flucht gewährleistet werden; außerdem wird so die Eindringtiefe für die Einsatzkräfte der Feuerwehr begrenzt. die begrenzung bezieht sich dabei nur auf den ersten rettungsweg. Um die nutzbarkeit im brandfall sicherzustellen, wird teilweise die bauliche ausbildung der rettungswege als notwendige Flure gefordert. dies umfasst in der regel feuerhemmende Flurwände und einen brandlastarmen ausbau. betrachtet man dabei Öffnungen in den Flurwänden von notwendigen Fluren zu angrenzenden Einheiten, so müssen diese lediglich dichtschließend sein. Eine differenzierte Betrachtung der Türqualität findet im Allgemeinen nicht statt. Diese Türen verfügen entgegen Türen mit rauch- oder Feuerschutzabschluss über keine bautechnische Prüfung und sind auch nicht selbstschließend. Innerhalb eines Geschosses dürfen beide erforderlichen Rettungswege zu Ausgängen ins Freie bzw. zu notwendigen Treppenräumen gemeinsam über einen notwendigen Flur führen. bei der ausbreitung eines brandereignisses auf den Flur sind also beide Rettungs wege betroffen. Es wird davon ausgegangen, dass bei alternativen Rettungswegen vom Brandereignis weg geflüchtet wird. Bei Stichfluren, d. h. bei Fluren mit nur einer Fluchtrichtung, ist dies nicht möglich. Dem erhöhten Risiko von Stichfluren wird bauordnungsrechtlich lediglich mit einer Längenbegrenzung auf ein Maß von 15 Metern begegnet. Weitergehende bauliche Anforderungen werden bei regelbauten nicht gestellt. Innerhalb von Nutzungseinheiten, in denen notwendige Flure nicht erforderlich sind (z. B. Wohnungen oder Büroeinheiten mit nicht mehr als 400 m 2 ), werden hingegen beide erforderlichen Rettungswege ohne bauliche Maßnahmen sichergestellt. 12 Wissen Wissen 13

8 Über die Autoren M.Sc. Babett Bonhoff (links) widmete sich in einer wissenschaftlichen Auswertung von Realbrandversuchen den Fluchtmöglichkeiten über horizontale rettungswege. bei hhpberlin betreut sie u. a. den brandschutz beim bau des neuen Hauptstadt-airports berlin brandenburg international. Dipl.-Ing. (FH) Andreas Hackenschmidt (rechts) betreut als Ingenieur bei hhpberlin u. a. die brandschutzkonzipierung für das umfangreiche Bauvorhaben der Generalsanierung des Schlosses Charlottenburg in berlin. auf wissenschaftlicher Ebene widmet sich Hackenschmidt vor allem der Problematik der horizontalen Rettungswege. die sicherstellung der rettungswege bei bränden innerhalb dieser Einheiten beruht somit auf der Annahme, dass Personen das brandereignis frühzeitig wahrnehmen und selbstständig rechtzeitig fliehen, sodass die Einwirkungen auf die Rettungswege noch gering sind. inwieweit diese anforderungen eine selbstrettung sicherstellen und wo die Grenzen bzw. Schwachpunkte liegen, wurde mithilfe von Simulationen und Realbrandversuchen untersucht. simulationen Mithilfe des Brandsimulationsprogramms FDS wurden anhand von unterschiedlichen Rettungswegszenarien (ein- und zweigeschossige Wohnungen, Zellenbüros und offene Nutzungs einheiten mit Büro- und Verwaltungsfunktion) und davon abgeleiteten Varianten die benutzbarkeit der horizontalen rettungswege untersucht. dabei wurden die thermischen und toxischen Einwirkungen ermittelt und die durchführbarkeit der selbstrettung beurteilt. Das Brandszenario wurde dabei konservativ ausgelegt, d. h. mit einer hohen und schnellen Wärmefreisetzung mit einem großen Ausstoß an toxischen Verbrennungsprodukten. bei der auswertung der einzelnen szenarien zeigten sich erhebliche Unterschiede bezüglich der durchführbarkeit der selbstrettung. Während innerhalb der eingeschossigen Wohnungsgrundrisse die Grenzwerte für die Einwirkungen nicht über schritten wurden, ergaben sich bei den zweigeschossigen Wohnungsgrundrissen mit einer offener Treppe sowie bei den Zellenbüros Grenzwertüberschreitungen, bei denen nicht von einer sicheren selbstrettung ausgegangen werden kann. Ähnlich unterschiedlich stellen sich die Einwirkungen in der offenen nutzungseinheit dar. In Einheiten ohne bauliche Trennungen ergaben sich die niedrigsten Werte aller szenarien. Hingegen entstehen mit zu nehmender baulicher Unterteilung (z. B. Ausbildung eines Kombibüros mit Gemeinschaftszone), je nach Lage des Brandereignisses, deutliche Grenzwertüberschreitungen bei den toxischen Einwirkungen. Bei allen Szenarien und Varianten ist ein Zusammenhang zwischen der Zunahme der Höhe der Einwirkungen und der Laufzeit erkenn bar. Mit fortschreitendem Brandverlauf steigen die Konzentrationen der toxischen Verbrennungsprodukte, die Temperaturen und die Höhe der Wärmestrahlung der rauchgasschicht. bezogen auf den rettungsweg erfolgt der anstieg der Werte ungleichmäßig. Vor allem in der Nähe zum Brandereignis erhöhen sich die Einwirkungen wesentlich stärker als in brandraumfernen Bereichen. Eine flüchtende Person passiert dabei mit zunehmender Laufzeit diesen bereich immer später und wird dort mit höheren Einwirkungen belastet. Zusätzlich zu der Erhöhung aufgrund der nähe zum brandraum nehmen die Einwirkungen auch auf die anderen Teile der Rettungswege zu. Dieser Anstieg erfolgt jedoch in Abhängigkeit zu Raumkonfiguration und Ventilationsbedingungen nur langsam. Vor allem bei den szenarien mit räumlichen Abtrennungen (Wohnung ein- und zweigeschossig sowie Zellenbüros) ist ein Abfall der Einwirkungen auf den brandraumfernen abschnitten deutlich erkennbar. Die Zeit, die eine Person zur sicheren Selbstrettung zur Verfügung hat, ist dabei sehr begrenzt. Im Durchschnitt hat eine Person bei einem konservativen Szenario (Brandraum nah am Ausgang, schnelle Brandentwicklung und längster möglicher Rettungsweg) nur ca. 2 4 Minuten Zeit nach dem Brandausbruch für eine sichere Selbstrettung. Der Großteil der Einwirkungen resultiert dabei vor allem aus den Einwirkungen des Bereiches vor dem brandraum. Realbrandversuche Mithilfe von Realbrandversuchen wurde die thermische Beanspruchung eines 15 Meter langen Stichflures, als besondere Form des notwendigen Flures mit nur einer Fluchtrichtung, untersucht. als abschluss zum brandraum wurde eine dichte und selbstschließende Tür verwendet. Die experimentell ermittelten Daten dienten der Beurteilung der Personensicherheit im notwendigen Flur, insbesondere im Stichflur, hinsichtlich der thermischen belastung im brandfall. Die Realbrandversuche bestätigen, dass die höchste Belastung von Temperatur und Strahlung direkt vor der Öffnung des vom Brand betroffenen Raumes auftritt. Damit definieren Temperaturund Strahlungsentwicklung genau vor der Brandraumöffnung den Zeitrahmen für die Personenrettung. Je hochwertiger die Qualität des Verschlusses bezüglich des rauchschutzes und der Feuerwiderstandsfähigkeit ausgeführt ist, desto mehr Zeit besteht für die Personenrettung und Brandbekämpfung und desto geringer ist das Risiko für Personen und Einsatzkräfte. Die Forderung nach einer dichtschließenden Tür im geschlossenen Zustand trägt zur Gewinnung von 7 bis 23 Minuten für die Räumung des Flures bei. Vergisst eine flüchtende Person im Brandfall die Tür hinter sich zu schließen, ist dieser gewonnene Vorteil jedoch hinfällig. Die Brandgase könnten ungehindert ausströmen und die Wärmestrahlung würde vom brandereignis auf den Flur einwirken. Durch eine offene Tür wird die thermische Belastung im Flur im besonderen Maße begünstigt. Für einen (Wohnzimmer-) Brand ohne (Tür-) Öffnungsabschluss zum notwendigen Flur konnte ein Zeitfenster von 3 Minuten bis zum Erreichen des Vollbrandes bestimmt werden. In dieser Zeit beeinträchtigt die Temperatur vor dem Brandraum eine Flucht nur in geringem Maße. Anschließend kann ein Vorbeigehen an der Brandraumöffnung nicht mehr ohne Verletzungen erfolgen. Der Verschluss des Brandraumes mit einer nicht klassifizierten, handelsüblichen dichtschließenden Tür bewirkt ein späteres Erreichen der Vollbrandphase, aufgrund der verringerten Zuluftfläche durch den Verschluss der Öffnung. Der Vollbrand tritt erst 5 bis 10 Minuten nach Brandausbruch ein. Weitere 5 bis 15 Minuten später ist mit der Zerstörung der Tür zum notwendigen Flur zu rechnen. Bis zur Zerstörung der Tür, 10 bis 25 Minuten nach Beginn des Brandes, ist eine Beeinträchtigung der Personen vor der Öffnung durch eine Temperatur- oder Strahlungsbelastung nicht gegeben. Anschließend laufen passierende Personen Gefahr, die Handlungsfähigkeit zu verlieren sowie durch thermische Einflüsse geschädigt zu werden. Fazit die Untersuchungen haben gezeigt, dass eine selbstrettung bei einem brandereignis nur in einem zeitlich begrenzten rahmen möglich ist. Entscheidend ist dabei, ob eine Person einen offenen brandraum passieren muss. Weiterhin wird deutlich, dass die Qualität und Anordnung von Öffnungen in Wänden die Begehbarkeit maßgeblich beeinflussen. Die Länge des Rettungsweges hat dabei vor allem über die Erhöhung der Laufzeit einen Einfluss auf die Selbstrettung. Längere Laufzeiten führen bei einer einseitigen rettungswegführung zu höheren Einwirkungen. im besonderen ist dies innerhalb von Einheiten mit baulichen Abtrennungen der Fall (z. B. bei Fluren), in denen sich die Brandgase nicht frei verteilen können. Wenn für die betroffenen bereiche kein weiterer rettungs weg zur Verfügung steht, kann dies dazu führen, dass ein brandraum nicht mehr passierbar ist. Personen können dann gefangen und den Einwirkungen ausgeliefert sein. Bei einer vorhandenen alternativen Fluchtrichtung kann vom Brandraum in Bereiche mit geringeren Einwirkungen geflüchtet werden. Die bauordnungsrechtlich geforderte dichtschließende Tür in Wänden von notwendigen Fluren gewährleistet die Begehbarkeit des notwendigen Flures nur dann, wenn sie auch geschlossen ist. Davon ist jedoch bei Türen ohne selbstschließende Eigenschaft nicht immer auszugehen. Selbstschließende Türen können bei einer einseitigen rettungswegsituation die begehbarkeit des notwendigen Flures wesentlich verbessern. Diese Anforderung würde auch der Ausführung der vertikalen Rettungswege entsprechen. Danach müssen in der Regel die Türen von notwendigen Treppenräumen zu angrenzenden Nutzungseinheiten als mindestens selbstschließende Türen ausgeführt werden. Innerhalb von Nutzungseinheiten werden in der Regel die rettungs wege nicht baulich sichergestellt. Hier beruht die sicherstellung der Rettungswege allein auf dem Ansatz, dass Personen ein brandereignis frühzeitig erkennen und somit rechtzeitig die Einheit verlassen können. Dies ist jedoch gerade bei einer Wohnnutzung mit schlafenden Personen nicht immer gewährleistet. Die Anordnung von selbstschließenden Türen wäre hier praxisfremd, da sie die nutzung erheblich einschränken würden. Hier sind zur schnelleren Detektierung und Alarmierung der Personen Rauchwarnmelder sinnvoll, wie sie schon in einigen Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben sind. babett bonhoff und andreas Hackenschmidt 14 Wissen Wissen 15

9 Die Neue von hhpberlin Keine neue Mitarbeiterin und auch keine neue Brandschutzverordnung ist hier gemeint. Das Neue verbirgt sich hinter Riskieren Sie einen Blick und machen Sie sich auf etwas gefasst: Seit dem 10. Mai 2010 haben wir von hhpberlin eine neue Website. Und wir sind ganz sicher: Das wird Sie begeistern, überraschen und positiv verwirren. Denn ein klassisches Menü, das Sie durch die Website führt, ist für uns Schnee von gestern. Stattdessen gibt s Welten auf unserer Website die Welten von hhpberlin. Sie stehen für unser modernes Unternehmen, unsere zahlreichen Projekte, unser Wissen im Bereich Brandschutz, unsere News aus dem Unternehmen und die Karriere, die wir unseren Mitarbeitern bieten. Und das Schönste: All das wird anschaulich bebildert. Nicht mit den üblichen, gern verwendeten, aber unpersönlichen Stockbildern von Fotoagenturen, sondern mit sympathischen Fotos von unserem Team. Susan Jurisch ist Ingenieurin bei hhpberlin und nun auch auf unserer Startseite zu sehen Für Sie als User bedeutet das, Sie können Ihre hhpberliner online sehen und schnell erfahren, für was wir stehen: Den Brandschutz der nächsten Generation. Nur so wird Brandschutz unserer Meinung nach lebendig durch Bilder und verständliche, gut geschriebene Texte, die man nicht überlesen, sondern wirklich lesen und verstehen will. Vielleicht sind wir ja anders. Aber wir von hhpberlin wollen unsere Erfahrung und unser Know-how teilen und nicht mit kompliziertem Fachwissen beeindrucken. Damit Sie verstehen, was wir tun. Und in diesem Dienst steht auch unsere neue, überarbeitete Website. Das frische und moderne Design, interaktive Tools und Statements von unseren Ingenieuren zu allem, was zum Brandschutz gehört, sollen Ihnen einen noch besseren Einblick in unsere Arbeit und Hier finden Sie ausgewählte Projekte von hhpberlin interaktiv und übersichtlich Leistungen geben. Unsere Arbeit, die tag täglich mit jeder Menge Leidenschaft und großen Visionen verbunden ist. Überzeugen Sie sich selbst davon. Ein Blick auf unsere Projekte genügt. Nutzen Sie die neuen Möglichkeiten, nach einzelnen Projekten, Kategorien und Regionen zu suchen und diese schnell auszumachen. Auch in unserer neuen Wissenswelt werden Sie sich schnell zurechtfinden. Sie suchen einen Fachartikel? Kein Problem. Alle Artikel lassen sich leicht nach Entstehungsjahr, Wissensbereich und Thema ordnen. Im klassischen journalistischen Design zeigt sich nun unsere Newsseite: Auch hier finden Sie schnell interessante Neuigkeiten über unser Unternehmen. Lernen Sie hhpberlin kennen unsere Mitarbeiter, unsere Standorte und unsere Visionen Und für all die, die wir mit unserer Begeisterung angesteckt haben und die ge rade eine neue Herausforderung suchen : Unter dem Stichwort Jobs finden Interessierte ihr passendes Stellenangebot und Stimmen von hhpberlin- Mitarbeitern. Studenten, Berufseinsteiger und erfahrene Brandschützer haben hier ihre eigenen Bereiche angepasst an die speziellen Bedürfnisse. Denn das ist unsere oberste Maxime: Ganz individuell und schnell sollen Sie den Einstieg bei uns finden virtuell auf unserer neuen Website und/oder ganz real in unserem Unternehmen als neuer Teil unseres Teams. Sabrina Bräuer In unserer neuen Wissenswelt finden Sie künftig all unsere Artikel und Fachbeiträge u. a. nach Themen und Leistungen gegliedert. Stöbern Sie ein wenig Sie werden sicherlich fündig. In aller Kürze Unser Unternehmen: Unsere Wissenswelt: Lernen Sie die neue Website von hhpberlin kennen Unsere Newswelt: interaktiver und persönlicher. Unsere Projektwelt: Unsere Jobwelt: 16 Unternehmen Unternehmen 17

10 Flughafen Frankfurt am Main: Das Terminal 1 wird um den Flugsteig A-Plus erweitert Der Flughafen Frankfurt am Main ist als größter deutscher Flughafen auch einer der bedeutendsten Luftverkehrsknoten Europas. Pro Jahr werden gegenwärtig am Flughafen FRA über 50 Millionen Passagiere abgefertigt. Damit rangiert der Flughafen hinter London und Paris auf Platz 3 in Europa. Um dem wachsenden Anstieg der Passagierzahlen auch künftig gerecht zu werden und den Standort attraktiv zu halten, sind umfangreiche Modernisierungs - und Ausbaumaßnahmen von der Fraport AG, als Eigentümer und Betreiber des Flughafens, geplant. Fraport AG Der Ausbau bzw. die Erweiterung des Terminals 1 in westlicher Richtung ist aufgrund der umfangreichen Modernisierungsund Ausbaumaßnahmen der Fraport AG ein wesentlicher Meilenstein. Allein über den neu geplanten Flugsteig sollen jährlich ca. sechs Millionen Passagiere der Deutschen Lufthansa abgefertigt werden. Das Projekt A-Plus umfasst die Errichtung eines 790 Meter langen Flugsteigs sowie die Vergrößerung des Wurzelgebäudes, welches die Bestandshalle A des Terminals 1 und den so genannten A-Bestandsfinger mit dem Neubau verbindet (siehe Lageplan). Südlich des neuen Flugsteiggebäudes schließen sieben Brückenbauwerke mit insgesamt sieben bis elf Flugzeugpositionen an. Vier Brückenbauwerke können künftig als Positionen für die Airbus A 380 der Lufthansa genutzt werden. Im Wurzelgebäude entstehen zudem neue Lounge-, Retailund Gastrobereiche. Der Gebäudekomplex des Neubaus setzt sich aus vier oberirdischen und zwei unterirdischen Geschossen zusammen. In den Obergeschossen zeichnen sich die vorab beschriebenen öffentlich zugänglichen, von Passagierströmen durchflossenen Bereiche ab. Auf Vorfeldniveau befinden sich vor allem Funktionen der Gepäckverladung, aber auch Wartungsund Technikbereiche. Unterirdisch erstreckt sich unsichtbar für den Passagier, quasi über die gesamte Flugsteiglänge, ein komplexes vollautomatisiertes Beförderungssystem für die Zwischenspeicherung, Sortierung und den Transport der Gepäckstücke. Das Brandschutzkonzept hhpberlin ist Teil der Planungsarbeitsgemeinschaft, in der wir gemeinsam mit den Architekten gmp von Gerkan, Marg und Partner, dem Ingenieurbüro Weber-Poll und VSU Ingenieure für Verkehr Städtebau Umweltschutz GmbH den Bau des Flugsteigs A-Plus realisieren. Die brandschutztechnische Konzipierung und Begleitung des Bauvorhabens übernimmt hhpberlin für alle neun Leistungsphasen der HOAI. Von hhpberlin ist ein sehr individuelles Brandschutzkonzept ent wickelt worden. Dieses musste der Komplexität und der Nutzung des Gebäudes als Flughafenterminal ohne eigene bauordnungsrechtlich eingeführte Sonderbauvorschrift gerecht werden. Darüber hinaus lag die besondere Schwierigkeit und Herausforderung darin, dass die Anbindung des Neubaus an einem im fortlaufenden Betrieb befindlichen Bestandsflughafenterminal erfolgt. Auf Grundlage 13 HBO wurde ein schutzzielorientiertes Brandschutzkonzept erarbeitet, in dem wesentliche brandschutztechnische Nachweise mithilfe von Ingenieurmethoden geführt wurden. Hierbei sind insbesondere die Nachweise der Personenevakuierung (Dimensionierung der Rettungswege), der Rauchableitung mit raucharmen Schichtungen sowie Bauteilnachweise der Spannbetonträger und der Verhinderung eines vertikalen Brandüberschlags über die Geschosse im Bereich von Deckendurchbrüchen in der Wurzel zu nennen. Das Brandschutzkonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit der Flughafenfeuerwehr, der Branddirektion, der Bauaufsichtsbehörde, der Fraport AG sowie den Architekten und Fachplanern entwickelt. Dabei wurden einerseits die am Flughafen etablierten Konzepte für einen Löschangriff und die erforderliche Infrastruktur für die Einsatzkräfte im Brandfall berücksichtigt, aber auch die Fraport-eigenen Richtlinien, z. B. für die erforderlichen Entrauchungsmaßnahmen von Shops/Technikräumen, flossen in das Konzept ein. Andererseits wurden mit dem Projekt in Abstimmung mit allen Beteiligten auch neue Wege beschritten z. B. hinsichtlich des Systems der Rauchableitung sowie des Abschottungsprinzips abweichend von den Fraport-Richtlinien. Dadurch gelingt es, ein aus der Sicht des Brandschutzes sicheres, effektives aber auch innovatives und wirtschaftliches Gebäude zu planen. Rettungswege Eine besondere Herausforderung bei der Konzeptionierung des Gebäudes stellte die Sicherstellung der Rettungswege im Gebäude dar. Um die Lauflängen bis zum Erreichen eines notwendigen Treppenraumes von jeder Stelle im Gebäude auf ein akzeptables Maß zu beschränken, wurden im Flugsteig 20 neue Treppenräume und im Wurzelgebäude 16 neue bzw. vorhandene Treppenräume und Außentreppen als vertikale Rettungswege ausgewiesen. Zudem wird im zentralen Bereich des Untergeschosses über einen knapp 100 Meter langen Rettungs tunnel der Rettungsweg sichergestellt. Das Rettungskonzept zielt auf die Einhaltung der in 30 (4) und 32 (2) HBO formulierten Schutzziele. Dies ist notwendig, um den besonderen örtlichen Gegebenheiten, der großen 18 Projekte Projekte 19

11 Gebäude ausdehnung sowie der Nutzung des Gebäudes als offenes Terminalgebäude gebührend Rechnung zu tragen. Hiernach müssen die Rettungswege so angeordnet und ausgebildet werden, dass ihre Benutzbarkeit im Brandfall für einen ausreichend langen Zeitraum möglich ist. Die Rettungswege müssen so dimensioniert sein, dass sie für den größten zu erwartenden Verkehr ausreichen. Für den Nachweis der ausreichendenden Dimensionierung der Rettungswege (Länge und Breite der Rettungswege) wurden Personenstromsimulationen und Rauchgassimulationen angestellt. Die Personenstromsimulationen wurden mit dem Programm BuildingExodus durchgeführt. Für die Rauchgassimulationen wurde das CFD-Programm FDS angewendet. Über die Autoren Dipl.-Ing. Christian Gambke (links) ist erfahrener Ingenieur für Brandschutz und bei hhpberlin insbesondere im Bereich Brandschutzkonzepte tätig. Hier betreut er die Konzipierung und Realisierung von Großflug häfen. Als Projektingenieur wirkt er erfolgreich bei der Bei den Simulationen wurden die anlagentechnische Ausstattung des Gebäudes sowie das Vorhandensein einer leistungsstarken Werkfeuerwehr berücksichtigt. Die Ausbildung sämtlicher Rettungs wegbreiten in allen öffentlichen Bereichen orientiert sich dabei am Rettungswegbreitenmodul der MVStättV. Die vorhandenen Rettungsweglängen betragen im Flugsteig bis zu 60 Meter. Planung des neuen Hauptstadt-Airports BBI und der Erweiterung des Frankfurter Flughafens mit. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß (rechts) betreut als Führungskraft und leitender Wissenschaftler von hhpberlin ebenfalls das renomierte Frankfurter Großprojekt. Seine umfangreichen Erfahrungen vor allem in der Arbeit für bedeutende Infrastukturprojekte bieten einen entscheidenden Vorteil in der Durchführung der Flughafenerweiterung sowie in der Findung optimaler Lösungen. Als Ergebnis der Simulationen konnte festgestellt werden, dass eine vollständige Evakuierung des Bereiches A-Plus über die notwendigen Treppenräume weniger als 15 Minuten erfordert. Mittels Rauchgassimulation konnte die Einhaltung einer raucharmen Schichtung von mindestens 2,50 Meter in den öffentlichen Verkehrsbereichen stationär nachgewiesen werden. Die vergleichsweise lange Evakuierungszeit ist somit auch unter Berücksichtigung der großen Gebäudeausdehnung und der in der Simulation nicht berücksichtigten möglichen horizontalen Evakuierung in benachbarte Brandabschnitte akzeptabel. Baulicher Brandschutz Die Anforderungen an die Brennbarkeit von Baustoffen und die Feuerwiderstandsdauer von Bauteilen entspricht im Grundsatz den Vorgaben der HBO. Unter Berücksichtigung der vollflächigen Sprinklerung des gesamten Gebäudes werden Brandabschnittsgrößen (z. T. mit Deckendurchbrüchen) von bis zu m 2 pro Ebene zugelassen. Eine klare bauliche Trennung zwischen Neubau A-Plus und Bestand und damit eine unabhängige brandschutztechnische Bewertung durch die Anordnung von Brandwänden konnte nutzungsbedingt nicht in allen Teilen umgesetzt werden. Das Tragwerk wird feuerbeständig und aus nichtbrennbaren Baustoffen in Massivbauweise errichtet. Abweichend davon wird die Decke oberhalb der Ebene 04 (oberstes Geschoss) zum großen Teil in Stahlbauweise ausgeführt. Das Dachtragwerk kann grundsätzlich ohne Feuerwiderstandsanforderungen ausgeführt werden. Ausnahmen gelten z. B. für Träger, die zur Stabilisierung bzw. Auflagerung von Wänden mit Feuerwiderstand dienen oder an denen L 90-Leitungen befestigt werden. Diese müssen entsprechend bekleidet werden. Für die Nebenträger in den Ebenen 02 und 03 werden Spannbetonträger mit schlankeren Ab - messungen ausgeführt. Die mit Hohlräumen für TGA-Führungen Fraport AG ausgestatteten Spannbetonträger erfüllen die Anforderungen an Mindestachsabstände der Spannlitzen vom beflammten Querschnittsrand. In einer thermischen Analyse nach Eurocode 2 Teil 1-2 konnte nachgewiesen werden, dass die Spannlitzen sich nicht auf kritische Temperaturen erwärmen und die Träger in der Feuerwiderstandsklasse F 90 eingestuft werden können. Innerhalb des Gebäudes sind mehrere offene Deckendurchbrüche für die Aufnahme offener Treppenanlagen o. Ä. vorhanden. Im Wurzelbereich ist ein Lichtkegel geplant, der die Ebenen 02, 03 und 04 miteinander verbindet. Der Lichtkegel soll Tageslicht über das Dach in den Kernbereich der Ebenen transportieren. gmp Architekten Die Geschosstrennung im Bereich des Lichtkegels wird durch VSG-Verglasungen realisiert. Mittels Handrechenverfahren nach vfdb-leitfaden (Plumemodell) wurde nachgewiesen, dass eine Brandausbreitung bzw. -übertragung zwischen den Geschossen im Kegelbereich auch bei Einsatz einer VSG-Verglasung als Geschossabtrennung bei einem Brand in Ebene 02 nicht zu be fürchten ist. Zusätzlich zur vorhandenen Sprinklerung wird kegelaußenseitig und kegelinnenseitig eine schnellauslösende Sprühflutanlage zur Kühlung der Verglasung in den Ebenen 03 und 04 installiert, um die Geschosstrennung auch für den Fall des Einbringens von Brandlasten (wie Werbebanner etc.) und den im Nahbereich der VSG-Verglasung in Verkehrsflächen Ebenen 03 und 04 Rechnung zu tragen. Anlagentechnischer Brandschutz Der Bereich A-Plus wird mit einer flächendeckenden Brandmelde- und Alarmierungseinrichtung ausgestattet. Neben optischen Linearmeldern werden Multisensormelder sowie RAS (Rauch ansaugsysteme) zur Branddetektion eingesetzt. Die interne Alarmierung der Personen über die ELA-Anlage erfolgt ausschließlich durch die Werkfeuerwehr. Innerhalb des Gebäudes wird ein vollflächiger Sprinklerschutz mit definierten Ausnahmen geplant. Weitere anlagentechnische Brandschutzmaßnahmen sind u. a. die Ausstattung der Aufzüge mit einer Brandfallsteuerung, die Vorhaltung einer Sicherheitsbeleuchtung und einer Sicherheitsstromversorgung für sicherheitsrelevante Anlagen. Der Rauchableitung kommt im Zusammenhang mit dem Nachweis der Rettungswege eine besondere Bedeutung zu. Jedes Geschoss bzw. jeder Brandabschnitt ist in mehrere Rauchabschnitte unterteilt worden. Für sämtliche den Fluggästen öffentlich zugänglichen Bereiche wurde eine raucharme Schichtung von mindestens 2,50 Meter nachgewiesen. Der Nachweis erfolgte für Rauch abschnitte bis m 2 mit der DIN Für größere Rauchabschnitte bzw. Rauchabschnitte mit komplexer Geometrie wurden Rauchgassimulationen durchgeführt. Hierbei mussten die im Anschluss an den Bestand entstehenden Schnittstellen mit berücksichtigt werden. Im Flugsteig sollte aus gestalterischen und ökonomischen Gründen möglichst auf Rauchschutzvorhänge verzichtet werden. Das Entrauchungskonzept sieht hier die Nutzung der sich im Deckenhohlraum befindlichen Unterzüge als Rauchschürzen vor, sodass eine raucharme Schicht von 3,65 Meter (UK Unterzüge) nachgewiesen werden musste. 20 Projekte Projekte 21

12 Voraus setzung hierfür ist eine rauchoffene Ausbildung der Zwischendecke. In aller Kürze Technisch viel Neues Für die Bereiche Wurzelgebäude und Flugsteig wurden auf Wunsch der Branddirektion die Rauchgassimulationen mithilfe von Modellversuchen im Maßstab 1:15 validiert. Die Modellversuche bestätigten die rechnerischen Nachweise der Rauchableitung. Über die im Brandschutzkonzept aufgeführten erforderlichen brandschutztechnischen Verknüpfungen ist durch hhpberlin eine umfassende Grobmatrix erarbeitet worden, die die Vorgaben für die Erstellung einer Brandfall-Steuermatrix durch den TGA- Planer genau definiert. Fazit Das Projekt Erweiterung des Terminals 1 A-Plus ist ein sehr interessantes und vor allem komplexes Bauvorhaben mit einem hohen Schwierigkeitsgrad. Die Herausforderungen bezüglich des Brandschutzes resultieren aus den Gebäudeabmessungen, der Nutzung als Flughafengebäude für eine Vielzahl von Personen, der Schnittstellen Neubau Bestand sowie der Integration des Neubaus während des Weiterbetriebes des bestehenden Terminals 1. Um diesen Anforderungen und Randbedingungen gerecht zu werden, hat hhpberlin ein schutzzielorientiertes Brandschutzkonzept mit einer Vielzahl ingenieurmäßiger Nachweise erstellt. Das Brandschutzkonzept ermöglicht unter der Berücksichtigung Objekt Flughafen Frankfurt am Main, Terminal 1 Flugsteig A-Plus Bauprojekt Neubau des Flugsteigs A-Plus und Erweiterung des Terminals 1 Bauherr Fraport AG Architekten von Gerkan, Marg und Partner Brandschutzbüro hhpberlin Baukosten 500 Millionen Euro Fertigstellung Frühjahr 2012 von Sicherheitsaspekten und Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten ein brandschutztechnisch optimiertes Gebäude. Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin war die Erteilung der Baugenehmigung Ende März Bis zur Fertigstellung im Frühjahr 2012 dürfen unsere Ingenieure für Brandschutz den Neubau A-Plus begleiten und den schutzzielorientierten Brandschutz realisieren. Christian Gambke und Dr. Jochen Zehfuß Fortschritt ist unser Credo im Bereich Brandschutz, aber auch in unserer IT sind wir richtungsweisend Das zielgerichtete Arbeiten, um neue Brandschutzleistungen zu entwickeln, ist uns von hhpberlin nicht fremd. Im Gegenteil. Allerdings wissen wir auch um die Sinn machende Steigerung von Qualität und Leistung, die einhergeht mit einer leistungsstarken technischen Infrastruktur. Deren aktuellsten wissenschaftlichen Fortschritte und Themen finden permanent Eingang in die täg liche Arbeit von hhpberlin. Damit sind unsere Brandschutz ingenieure und Fachplaner immer up-to-date nicht nur im Bereich des Brandschutzes, sondern auch in der Hard- und Software. Unser ganzes Team folgt einer Vision, die sich vereint in der Person von Stefan Truthän, dem geschäftsführenden Gesellschafter von hhpberlin: Fachliche Kompetenz will gefördert werden durch eine fortschrittliche IT. Denn nur so kann die beste Qualität und Leistung für den Kunden auch entstehen. Innovativ, zukunftsweisend und ganz weit vor Mitbewerbern und großen Global Playern das ist hhpberlin nicht erst seit Doch in diesem Jahr hat auch Microsoft das Potenzial und das Engagement von hhpberlin erkannt. Bereits 2009 bot sich eine einzigartige Chance: hhpberlin konnte am Technology Adoption Program (TAP) von Microsoft teilnehmen. Nur einige hundert ausgesuchte, weltweit agierende, große aber auch mittelständische Unternehmen bekamen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Arbeitslösungen an Microsoft weiterzugeben und dadurch aktiv an der Entwicklung von Office 2010 mitzuwirken. Für Microsoft bedeutet das, von den Erfahrungen seiner Kunden zu lernen und die nächste Version optimieren zu können. Foto: Nadja Wehling Unsere Ingenieure Samir El Rass und Astrid Weilert bei der Erstellung eines Brandschutzkonzeptes. Unsere fortschrittliche IT unterstützt sie dabei. unsere Erkenntnisse, die Vorteile für unser Unternehmen sowie die neuen Möglichkeiten von Office 2010 nachzulesen. Es scheint uns nicht vermessen zu behaupten: Im Bereich der IT zählt hhpberlin zu einem der fortschrittlichsten Unternehmen der Welt. Weil wir immer auf der Suche nach der besten Lösung sind für die IT und den Brandschutz. Um unseren Kunden und unseren Mitarbeitern das Beste zu bieten! Sabrina Bräuer In aller Kürze Fraport AG Office 2010 ist bei hhpberlin seit November 2009 in den Arbeitsalltag integriert. Damit konnte unser Unternehmen noch vor der Markteinführung die neuen Microsoft-Anwendungen nutzen und an der finalen Entwicklung mitwirken. Stolz können wir also sagen: Entscheidend zur heutigen, marktreifen Office 2010-Version trugen unsere täglichen Erfahrungen, der umfangreiche Einsatz und die intensive Nutzung der gängigen Anwendungen sowie der neuesten Tools bei. Und noch etwas erfüllt uns mit Stolz: Neben weltweit bekannten Unternehmen ist hhpberlin Teil der weltweiten Launch-Aktivitäten rund um Office Außerdem nahmen wir am 12. Mai 2010 an der Launch-Pressekonferenz in New York teil. Für Interessierte, Kunden und Anwender ist dies alles im Detail einzusehen. In der so genannten Case Study von Microsoft sind 2009 nahm hhpberlin am Technology Adoption Program von Microsoft teil. Bereits vor Markteinführung arbeiteten unsere Ingenieure mit den neuesten Programmen. hhpberlin wirkte aktiv an der Entwicklung von Office 2010 mit. hhpberlin war Teil des weltweiten Office 2010-Launch. Unsere und weitere Ergebnisse zur Arbeit mit Office 2010 sind in der Case Study von Microsoft vorgestellt. 22 Projekte Unternehmen 23

13 Müssen Witterungseinflüsse bei der Auslegung natürlicher Rauchabzüge berücksichtigt werden? Um die Schutzziele des Brandschutzes sicherzustellen, werden in Sonderbauten (u. a. für große Räume, Atrien und Foyers) Rauchabzüge gemäß den einschlägigen Sonderbauverordnungen, wie z. B. MIndbauRL und MVStättV, gefordert. Der Rauchabzug kann durch natürliche oder maschinelle Rauchabzugsanlagen hergestellt werden. Bei maschinellen Rauchabzugsanlagen wird der Rauch über eine, in der Regel zeitlich im Volumenstrom konstante, aufgezwungene Ventilation bzw. Absaugung über Kanäle und Ventilatoren abgeleitet. Natürliche Rauchabzugsanlagen (NRA) nutzen den thermischen Auftrieb der Rauchgase. Dieser wird durch die gegenüber der umgebenden Luft geringeren Dichte der heißen Rauchgase verursacht. Natürliche Rauchabzüge werden im Dachbereich bzw. im oberen Bereich von Seitenwänden vorgesehen. Durch sie erfolgt ein Abströmen der Rauchgase ins Freie. Bei beiden Systemen ist für eine bestimmungsgemäße Funktion zudem eine ausreichende Nachströmung von Zuluft erforderlich. Diese kann natürlich über Öffnungen in der Außenwand im unteren Raumbereich oder maschinell durch Zuluftventilatoren nachgeführt werden. Während maschinelle Rauchabzugsanlagen weitgehend unabhängig von äußeren Witterungseinflüssen sind, stellt sich vor allem bei Neubauvorhaben ausgedehnter Gebäude immer häufiger folgende Frage: Müssen Witterungseinflüsse wie Wind und hohe Außentemperaturen bei der Auslegung natürlicher Rauchabzüge berücksichtigt werden? Stand der Technik Die Bemessung natürlicher Rauchabzugsanlagen erfolgt nach DIN oder über Ingenieurmethoden mit Plume-, Zonenbzw. Feldmodellen. Nach dem Stand der Technik (vfdb-leitfaden, VDI 6019) ist die Berücksichtigung von Witterungseinflüssen wie etwa Wind und hohen Außentemperaturen bei der Bemessung von natürlichen Rauchabzugsanlagen mithilfe von Ingenieurmethoden grundsätzlich nicht erforderlich. Gleichwohl werden die gemäß DIN EN ausgelegten natürlichen Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (NRWG) auf waagerechten Dächern für Wind- und Schneelasten ausgelegt. Damit ist sichergestellt, dass die NRWG bei den entsprechenden Witterungsverhältnissen öffnen. Ob die bestimmungsgemäße Funktion (Ausströmen von Rauchgasen) gewährleistet ist oder ob es aufgrund der Witterungsverhältnisse zum Einströmen von Außenluft kommt, wird nicht untersucht. Bei Anordnung von NRWG in Seitenwänden oder geneigten Dachflächen muss der Witterungseinfluss durch Wind konzeptionell behandelt werden. Dazu schreiben die DIN im informativen Anhang C und das VDS-Merkblatt 3122 die Steuerung der NRWG über Winderkennungseinrichtungen vor. Durch eine Winderkennungseinrichtung wird geregelt, dass im Brandfall bei kritischen Windverhältnissen nur die Rauchabzugsanlagen auf der windabgekehrten Seite geöffnet werden. In der Regel bedingt dies konzeptionell eine Anordnung von natürlichen Rauchabzugsanlagen in mindestens zwei Außenwänden und eine Verdoppelung der Rauchabzugsfläche im Vergleich zur Anordnung in der Dachfläche. Witterungseinflüsse und deren mögliche Auswirkungen für die Rauchableitung Die Funktionsfähigkeit natürlicher Rauchabzugsanlagen kann durch Witterungseinflüsse beeinträchtigt werden. Insbesondere kann die Funktion natürlicher Rauchabzugsanlagen gefährdet sein, wenn es durch Witterungseinflüsse zum Einströmen von Außenluft ins Gebäudeinnere kommt. Dadurch wird das durch den thermischen Auftrieb bedingte Ausströmen der Rauchgase behindert bzw. verhindert. Denkbar sind derartige Situationen bei ungünstigen Windverhältnissen und bei hohen Außentemperaturen sowie gleichzeitig niedriger Innentemperatur beispielsweise bedingt durch eine Klimatisierung. Im Extremfall kann dies dazu führen, dass die Rauchgase nicht mehr über die natürliche Rauchabzugsanlage abgeführt werden können. Das hätte zur Folge, dass sich keine stabile Rauchgasschicht unter der Decke ausbilden kann und es zu einer Verwirbelung von Rauchgasen im Raum und ggf. auch einem Raucheintrag in die Aufenthaltszone von Personen kommt. Zu dem Einströmen von Außenluft kann es nur kommen, wenn Luft aus dem unteren Bereich des Raumes entweichen kann z. B. durch geöffnete Zuluftöffnungen oder bedingt durch evtl. vorhandene Gebäudeströmungen in ausgedehnten Gebäuden. Kritisch für die Funktionsfähigkeit natürlicher Rauchabzugsanlagen kann es jedoch nur dann werden, wenn der einströmende Massenstrom der Außenluft größer ist als der im Brandfall im Auftriebsstrahl transportierte Massenstrom. Bei Anordnung einer mechanischen Nachströmung und Abtrennung des Brandraumes gegenüber benachbarten Räumen kann bei Gebäuden ohne nennenswerte Leckagen durch die in Bodennähe einströmende Zuluft eine Überdrucksituation im Brandraum erzeugt werden, die unterstützend für den Auftriebsstrahl und entgegen der ein strömenden Außenluft wirkt (siehe Bild 1). Dadurch wird ermöglicht, dass die Rauchableitung auch bei niederenergetischen Bränden funktioniert [1]. Ein Einströmen von Außenluft durch geöffnete natürliche Rauchabzugsanlagen kann daher nur kritisch sein bei ungünstigen Witterungsverhältnissen und niederenergetischen Bränden wie z. B. Schwelbränden und den damit verbundenen Auftriebsstrahlen mit geringem Massenstrom. Bei hohen Außentemperaturen, wie z. B. im Hochsommer, kann es im Falle eines Brandes beim Öffnen natürlicher Zuluftöffnungen im unteren Fassadenbereich zum Ausströmen der schwereren Kaltluft mit höherer Dichte kommen. So kann beim Öffnen von NRA im Dachbereich warme Luft durch die NRA in das Gebäude strömen und die Rauchableitung behindern. Außerdem kann Wind auch die Nachführung von Zuluft beeinträchtigen, da mit erhöhten Nachströmgeschwindigkeiten und Turbulenzen zu rechnen ist. Generell unterliegen Zuluftöffnungen, die parallel zur Windrichtung angeordnet sind, ungleichmäßigen und impulsartigen Strömungen. Bei Zuluftöffnungen auf der windabgekehrten Seite können Nachlaufwirbel auftreten [2]. Diese Effekte können durch eine mechanische Zuluftführung vermieden werden. Über die Autoren Dr.-Ing. Christoph Klinzmann (links) unterstützt von unserem Hamburger Standort aus bundesweite Bauvorhaben mittels wissenschaftlichen Untersuchungen und Anwendungen. Zudem betreut er die Konzipierung und Umsetzung von Brandschutz maßnahmen u. a. für Bauprojekte von Airbus und ECE. Im Normenausschuss DIN Brandsimulation trägt er dazu bei, den Brandschutz weiterzuentwickeln und zu optimieren. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß (rechts) ist Niederlassungsleiter in Hamburg kam er zu hhpberlin und war zunächst als wissenschaftlicher Leiter tätig. Seit 2008 leitet er nun unsere nördlichste Niederlassung. Jochen Zehfuß engagiert sich stark im Bereich der Heißbemessung. U. a. nimmt er teil an nationalen und internationalen Arbeitskreisen sowie Konferenzen zum baulichen Brandschutz und Ingenieurmethoden. Bild 1: Darstellung Temperaturverteilung Atrium-Brand bei hohen Außentemperaturen (30 C) Simulation mit FDS [1] 24 Wissen Wissen 25

14 Insbesondere große, ausgedehnte Gebäude können hohe Öffnungs grade oder auch Leckagen sowie größere Höhenunterschiede aufweisen, wodurch es zu einer Ausbildung einer globalen Gebäudedurchströmung kommen kann. Diese kann einerseits thermisch induziert sein oder auch durch Windeinwirkung auf die Fassade entstehen. Gerade in komplexen Bauwerken wird die Gebäudegrundströmung häufig bereits bei gemäßigten Anströmgeschwindigkeiten durch die windinduzierte Druckverteilung an den Außenfassaden bestimmt. Ein Einfluss auf die natürliche Entrauchung kann insofern stattfinden, als dass bei ungünstigen Witterungsverhältnissen in Verbindung mit einer vorhandenen Gebäudeströmung Außenluft über die NRA einströmen kann. Infolge der sich dann ausbildenden Scherströmungen verringert sich zum einen die Rauchabzugsfläche, zum anderen können so Rauchgase in die unten liegenden Aufenthaltsbereiche transportiert werden [3]. Dieser Fall könnte bei ungünstigen Verhältnissen bereits auftreten, wenn die Außentemperatur noch unter der Innentemperatur liegt. Aus Sicht des Gesetzgebers sind diese Fälle zurzeit noch nicht regelungswürdig. Es sollte daher im Einzelfall in Absprache mit der Bauaufsichtsbehörde entschieden werden, ob eine Auslegung für entsprechende Fälle sinnvoll ist oder nicht. Risikoorientierte Schutzzielbetrachtungen unter Berücksichtigung der Auftretenswahrscheinlichkeit bestimmter Bedingungen können hierbei eine Hilfe sein. Schutzzielbetrachtung Grundsätzlich sind bei der Auslegung von Gebäuden im Allgemeinen und der Auslegung von Rauchabzügen im Speziellen öffentlich -rechtliche Schutzziele und weitergehende Schutzinteressen des Bauherrn zu differenzieren. Die öffentlich-rechtlichen Schutzziele werden durch das Bauordnungsrecht festgelegt. Speziell bei Sonderbauten werden die Schutzziele bezüglich der Rauchableitung in den entsprechenden Verordnungen konkretisiert. Bauordnungsrechtlich werden hin sichtlich der Methode zur Rauchableitung keine Vorgaben gemacht. Die natürlichen und die mechanischen Rauchableitungen werden als gleichwertig angesehen. Das zweifelsohne vorhandene Versagensrisiko der NRA bei ungünstigen Witterungsverhält nissen ist aus öffentlich-rechtlicher Sicht vor allem aufgrund der Selten heit von Brandereignissen bei gleichzeitig ungünstigen Witterungsverhältnissen und dem vergleichsweise geringen zu erwartenden Schadensausmaß bei Unterschreitung der vorgegebenen konservativen Schutzzielkriterien als gering einzuschätzen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass auch eine mechanische Rauchabzugsanlage als technisches System einem gewissen Versagensrisiko unterliegt. Des Weiteren ist die nachbarschaftliche Bebauung (Höhe der Gebäude und Lage auf den Grundstücken), die einen großen Einfluss auf vorherrschende Windanströmungsrichtungen sowie -geschwindigkeiten haben kann, nur bedingt baurechtlich fixiert (z. B. im Bebauungsplan). Hinzu kommt, dass diese auch über eine übliche Lebensdauer von Jahren von Gebäuden nicht immer gleich ist. Sicherheitsmaßnahmen unterliegen einer Versagenswahrscheinlichkeit, d. h. es gibt ein gewisses Restrisiko, dass die Maßnahmen nicht funktionieren. Dies gilt sowohl für anlagentechnische Maßnahmen wie für bauliche Maßnahmen. Den Bemessungsverfahren der in Kürze bauaufsichtlich eingeführten Eurocodes liegt beispielsweise für den Grenzzustand der Tragfähigkeit bei normaler Nutzung und angenommenen mittleren Schadensfolgen eine Versagenswahrscheinlichkeit von 1 x 10-6, d. h. 1 : zu Grunde. Ein Brand stellt aufgrund seiner Seltenheit ein außergewöhnliches Ereignis dar, sodass die Sicherheitsbeiwerte für die brandschutztechnische Bemessung reduziert werden. Die Gedankengänge der Eurocodes können auch auf derzeit nicht geregelte Probleme, wie etwa der aktuellen Diskussion um die Berücksichtigung von Witterungseinflüssen bei der Bemessung der Rauchableitung, übertragen werden. Hinsichtlich der Festlegung von Anforderungen an die Bemessung der Rauchableitung ist nach dem derzeitigen Stand der Forschung ein Brand mit dem aus dem Bauwesen bekannten Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit vergleichbar, sofern ein konservatives Schutzziel wie die Einhaltung einer raucharmen Schicht von 2,50 Meter vorausgesetzt wird. Dieser Ansatz lässt sich damit begründen, dass eine geringfügige Unterschreitung dieses Schutzziels lediglich eine Behinderung bzw. Beeinträchtigung von Personen zur Folge hätte und kein wirkliches Versagen, bei dem Menschenleben gefährdet sind. Die Zielversagenswahrscheinlichkeit, die üblicherweise für den Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit angesetzt wird, beträgt 1 x Durch eine einfache Wahrscheinlichkeitsbetrachtung kann überprüft werden, ob die Berücksichtigung von Witterungseinflüssen sinnvoll ist. Zunächst muss die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Brandes ermittelt werden. Dies gelingt bei großen Gebäuden u. a. durch die Auswertung von bislang aufgetretenen Schadensfällen oder aber aus Vorgaben des aktuellen Normenwerks. Beispielsweise enthält Tab. BB.3 des Nationalen Anhangs zu Eurocode 1 Teil 1-2 für verschiedene Bauwerkstypen entsprechende Daten. Bei einer Größe eines zu entrauchenden Raumes von 500 m 2 ließe sich so eine Auftretenswahrscheinlichkeit eines Brandes von ca. 5 x 10-3 ermitteln. Überlagert, d. h. multipliziert mit der als statistisch unabhängig anzusehenden Auftretenswahrscheinlichkeit kritischer Witterungsverhältnisse von z. B. 5 % im Jahr (z. B. Außentemperaturen > 25 C und Wind > 1 m/s), ermittelt aus Daten des DWD, läge die Auftretenswahrscheinlichkeit eines kritischen Szenarios bei 2,5 x 10-4 und damit bereits unterhalb der Zielversagenswahrscheinlichkeit. Im übertragenen Sinne bedeutet dies, dass das Versagensrisiko einer natürlichen Entrauchung geringer ist als das gesellschaftlich akzeptierte Restrisiko im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit, womit den öffentlichrechtlichen Schutzzielen des Brandschutzes Genüge getan wäre. Das bedeutet: Wenn die Witterungseinflüsse bei der Bemessung berücksichtigt werden, würde sich dadurch das derzeit vorhandene und gesellschaftlich akzeptierte Sicherheitsniveau erhöhen und im Vergleich mit den bauordungsrechtlichen Forderungen u. U. eine Überbemessung ergeben. Insbesondere aber bei ausgedehnten Gebäuden, Gebäuden mit hohen Personenbelegungen, sicherheitsrelevanten Bereichen oder Räumen mit hohen Sachwerten können betriebsbedingt oder aus anderen Schutzinteressen (z. B. des Sachschutzes oder Vermeidung von Betriebsausfall bzw. -einschränkungen) vom Betreiber oder Bauherrn weitergehende Schutzziele formuliert und höhere Anforderungen an das Bauwerk gestellt werden, um das Versagensrisiko weiter unter das öffentlich-rechtliche akzeptierte Maß abzusenken. Berücksichtigung von Witterungseinflüssen bei der Rauchableitung Zur Erfüllung von über die öffentlich-rechtlichen Schutzziele hinausgehenden Schutzinteressen (z. B. bei exponierten oder ausgedehnten Gebäuden oder zur Vermeidung von Schäden bei Betriebsausfällen) kann es erforderlich werden, den Einfluss von ungünstigen Witterungsverhältnissen zu berücksichtigen. Die erforderlichen Wetterdaten (Temperaturen und Winddaten) sind in diesen Fällen objekt- bzw. ortsbezogen zu ermitteln. Windeinflüsse auf das zu untersuchende Gebäude erfordern eine Berücksichtigung der Hauptwindrichtungen und -geschwindigkeiten. Zusätzlich müssen in der erforderlichen Modellierung die das Gebäude umgebende Topographie und die benachbarten Gebäude abgebildet werden. Für eine realistische Abschätzung Literatur [1] Dr. Zehfuß, Jochen; Dr. Kilian, Susanne: Erfahrungen mit dem CFD-Modell FDS und Weiterentwicklungen. vfdb-jahresfachtagung in Mannheim am 26./ [2] Kosinski, Lars: Untersuchungen von Witterungseinflüssen auf die Wirksamkeit von natürlichen Rauchabzugsanlagen mit CFD- Simulationen. Masterarbeit Otto von Guericke Universität Magdeburg, [3] Dr. Vogel, Peter: Anmerkungen zur Berücksichtigung von Witterungseinflüssen bei natürlichen Rauchabzugsanlagen (Korrespondenz mit der Fa. GTD, Dresden, vom April 2010). der Windeinflüsse auf das Gebäude sind daher entweder Windkanaluntersuchungen mit einem skalierten Modell oder eine CFD- Simulation notwendig. Um die Einflüsse auf die Rauchableitung eines Gebäudes berücksichtigen zu können, muss die Gebäudehülle mit Undichtigkeiten, den im Gebäude vorherrschenden Gebäudeströmungen infolge Druck- und Dichtedifferenzen sowie den durch das zu untersuchende Brandereignis hervorgerufenen Strömungen realitätsnah abgebildet werden. Zu diesem Zweck werden lokal Untersuchungen der Gebäudeumströmung, d. h. der Druckverteilung an den Außenfassaden, mithilfe von CFD- Simulationen ermittelt. Die globalen Strömungen im Gebäude werden derzeit noch mit einfacheren Modellen, d. h. einer Bilanzierung von Druckdifferenzen und Volumenströmen mithilfe von Knoten-Maschen-Modellen bestimmt. Für eine möglichst genaue Untersuchung der Interaktion zwischen Witterungseinflüssen und einem Brandszenario wäre es erforderlich, alle zu untersuchenden Phänomene, d. h. die Gebäude umströmung, die -durchströmung sowie das Brandereignis innerhalb einer CFD-Simulation, abzubilden. Eine entsprechende Simulation wäre sehr rechen- und kostenintensiv, da sie eine sehr feine Diskretisierung und zudem eine weitergehende Modellierung des freien Luftraums über dem Gebäude verlangen, als es bei reinen Brandsimulationen üblich ist. Derartig gekoppelte Untersuchungen sind bisher aufgrund des immensen Aufwands und der oben dargestellten bauordnungsrechtlichen Situation unüblich; sie rücken mit dem Fortschreiten der Computertechnologie aber immer mehr in greifbare Nähe. Hinsichtlich der Notwendigkeit, der Relevanz der Szenarien, der Modellierung sowie des Versagensrisikos besteht noch weiterer Forschungsbedarf. Fazit Um den Nachweis der Rauchableitung zur Erfüllung der öffentlichrechtlichen Schutzziele der Bauordnungen zu führen, ist es aufgrund der Seltenheit der Gleichzeitigkeit dieser Ereignisse mit einem möglichen Brand nicht erforderlich, ungünstige Witterungs verhältnisse, wie z. B. hohe Außentemperaturen und Wind, zu berücksichtigen. Werden NRA in den Seitenwänden angeordnet, so ist entsprechend DIN durch Winderkennungseinrichtungen sicherzustellen, dass nur die NRA auf der windabgekehrten Seite geöffnet werden. Insbesondere bei ausgedehnten Gebäuden mit komplexen Geometrien und/oder hohen Personenbelegungen obliegt es dem Bauherrn bzw. Betreiber über die öffentlich-rechtlichen Schutzziele hinausgehend höherwertige Schutzziele zu formulieren, um z. B. aus Gründen des Betriebes bzw. aus Komfortgründen das gesellschaftlich akzeptierte Restrisiko weiter abzusenken. Für diesen Fall kann es erforderlich werden, ungünstige Witterungseinflüsse orts- und objektbezogen zu berücksichtigen und mit aufwendigen Modellen zu simulieren. Dr. Jochen Zehfuß und Dr. Christoph Klinzmann 26 Wissen Wissen 27

15 Fünf Jahre hhpberlin in München Noch zentraler: Die neuen Geschäftsräume im Rosental 5 am Viktualien markt sind eingeweiht Foto: Nadja Wehling Foto: Kathi Weber Foto: Kathi Weber Foto: Kathi Weber Wir haben lange gesucht und sie nun endlich beziehen können die neuen Büroräume unseres Münchener hhpberlin-standortes. Und es wurde auch Zeit. Eng gedrängt saßen unsere Ingenieure zuletzt in den alten Räumen, die keinen Platz für s Wachsen boten. so war es nun an der Zeit für etwas Neues, etwas Größeres. Harald Niemöller, Münchener Niederlassungsleiter der hhpberlin, freut sich mit den Mitarbeitern nun den Betrieb in großzügigeren räumen aufnehmen zu können. nach erfolgreichen fünf Jahren in der Fraunhoferstraße im Glockenbachviertel hat es das Büro nun an den Viktualienmarkt verschlagen. In der sechsten Etage im Rosental 5 wird seit Mitte Juni an den Projekten des Münchener standortes gearbeitet. auf rund 380 Quadratmetern sind sieben moderne büroräume und ein großzügiger Besprechungsraum sowie die neueste Infrastruktur untergebracht. Hinzu kommt eine Terrasse bestens geeignet für besprechungen, bei denen ein kühler Kopf und frische Luft vonnöten sind. Foto: Kathi Weber Präsentiert wurden die neuen Räume, welche mit Unterstützung von SEHW Architekten Berlin gestaltet wurden, auf der Einweihungsfeier am 21. Juli. Rund 80 Gäste Bauherren, Architekten, Ingenieure und Geschäftspartner stießen mit uns auf die vergangenen fünf Jahre und auf eine erfolgreiche Zukunft an. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die zahlreichen Glückwünsche. Bei sommerlichen Temperaturen mit einem kühlen Prosecco- Aperol oder einem Hellen vom Fass tauschte man auf der Terrasse neuigkeiten der branche aus und feierte bis in den späten abend hinein. Kultur und Muße bot die Fotoausstellung mit dem Titel Beruhigungen von Manuel Heyer. Es ist schön, dass unsere Kunden und Partner von den neuen räumen genauso begeistert sind wie wir, freut sich Harald niemöller. die Eröffnung des neuen standortes war für hhpberlin in München ein weiterer, wichtiger Schritt. Dass unsere Kunden uns als präsenten, kompetenten Partner wahrnehmen, macht uns stolz. die entspannt-fröhliche atmosphäre an diesem gelungenen Sommerabend gab unserem Münchener Nieder lassungsleiter absolut recht. natascha roshani 28 Unternehmen Unternehmen 29

16 Schutzzielorientierte Rauch ableitung unter Einbezug der feuerwehrtechnischen Entwicklung Nach DIN Begriffe aus dem Feuerwehrwesen ist Brandrauch ein Aerosol, das hauptsächlich aus Brandgasen und festen Teilchen besteht. Feste Teilchen können z. B. Flugasche, Holzkohle oder Ruß sein. Dieser Zustand muss für die Zeit der Selbstrettungsphase erhalten bleiben. Eine explizite Definition der verschiedenen Grenzwerte in dieser Atmosphäre wird durch den Gesetzgeber nicht vorgegeben. Im Falle von bauordnungsrechtlichen Abweichungen kann mit Ingenieurmethoden des Brandschutzes eine äquivalente Sicherheit nachgewiesen werden. Hierfür müssen die anforderungen an die rettungswegatmosphäre weiter konkretisiert werden. als Stand der Technik gilt in diesem Bereich der vfdb-leitfaden. Die Wirksamkeit von Löschmaßnahmen Brandrauch ist neben der Flammenausbreitung und der damit einhergehenden Wärmezunahme das gefährlichste Brandprodukt. Von etwa 400 Brandtoten in Deutschland pro Jahr sind etwa 80 Prozent als so genannte Rauchtote zu beklagen. Doch nicht die Anzahl der Rauchtoten führte in den letzten Jahren und Jahrzehnten zu einer stetig wachsenden Bedeutung des Themas der Rauchableitung aus Gebäuden. Besonders die Verwendung von neuen Baustoffen (Kunststoffe), welche gegenüber den klassischen Baustoffen ein Vielfaches an Rauch produzieren können, die stetige Zunahme der Planung und Ausführung von Sonderbauten sowie häufige Missdeutungen innerhalb von Gesetzestexten haben zu einer Sensibilisierung bezüglich des Themas Rauchableitung geführt. Nach dem Grundsatzpapier der ARGEBAU vom 16./ ermöglichen die Maßnahmen des Bauordnungsrechts wirksame Löscharbeiten grundsätzlich dadurch, dass die Feuerwehr eine bauliche Anlage von der öffentlichen Verkehrsfläche aus ungehindert erreichen und die Rettungswege als angriffswege nutzen kann, durch die standsicherheit im Brandfall für eine bestimmte Zeit, durch die Schaffung von brandabschnitten und dadurch, dass ggf. Löschanlagen etc. zur Verfügung stehen. Axialventilator Ziehl-Abegg Ventilator FC040-4EQ.4C.A7 Schutzziele Grundsätzlich kann zwischen drei Schutzzielen im Hinblick auf die Entrauchung eines Gebäudes unterschieden werden: einfache Rauchableitung über Öffnungen zur Unterstützung der brandbekämpfung der Feuerwehr, qualifizierte Rauchableitung mit Rauchabzugsanlagen zur Unterstützung der brandbekämpfung der Feuerwehr, qualifizierte Rauchableitung mit Rauchabzugsanlagen zur Unterstützung der Evakuierung der im Gebäude befindlichen Personen. Bei den in der MBO (2002) aufgeführten Forderungen zur rauchableitung für: notwendige Treppenräume und Ausgänge nach 35, Kellergeschosse nach 37, Fahrschächte nach 39 und Aufenthaltsräume nach 47 handelt es sich um einfache Rauchableitungsmaßnahmen. diese können dem schutzziel der Ermöglichung einer wirksamen brandbekämpfung durch die Feuerwehr zugeordnet werden. Auch innerhalb der Sonderbauverordnungen werden Forderungen bezüglich einer rauchableitung gestellt, die grundsätzlich dem Schutzziel der Wirksamkeit von Löschmaßnahmen zugeschrieben werden können. schutzzieltechnische Uneinigkeiten treten während der Planung eines Sonderbaus häufig dann auf, wenn beispielsweise eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage gemäß DIN geplant wird, da diese auch den Personenschutz zugrunde legt. d. h. die schutzziele nach den technischen regelwerken sind nicht immer identisch mit denen der bauaufsichtlichen regelungen. Aufgrund häufiger Missdeutungen der geforderten Rauchableitungsmaßnahmen als Mittel zur Selbstrettung hat die ARGEBAU ein erläuterndes Grundsatzpapier entworfen. Hier wird klar herausgestellt, dass die bauordnungsrechtlich geforderten Maßnahmen zur rauchableitung der Ermöglichung wirksamer Löscharbeiten durch die Feuerwehr dienen und nicht das schutzziel der Selbstrettung verfolgen. Rauchfreie Schichten Für eine erfolgreiche selbstrettung müssen die rettungswege bestimmten Anforderungen genügen. Das Baurecht definiert diesbezüglich ausschließlich die Dimensionierung der Rettungswege (Länge und Breite) und deren bauliche Beschaffenheit (Abschottungsprinzip). Diese Maßnahmen wirken, indem sie eine für ungeschützte Personen begehbare Atmosphäre schaffen. Überdruckbelüftung: Luftströmung in einem Gebäude Löschmaßnahmen werden jedoch auch dann als wirksam eingestuft, wenn die Feuerwehr ganze brandabschnitte aufgeben muss und hierdurch benachbarte abschnitte geschützt werden können. Hier bleibt abzuwarten, wie sich die Sachversicherer gegenüber dieser Auslegung verhalten. Vorbeugende Maßnahmen zur Rauch- und Wärmeableitung Als natürliche Rauchabzugsanlage (NRA) wird eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA) bezeichnet, deren Funktion auf dem natürlichen (thermischen) Auftrieb im Brandfall beruht. Rauch und Wärme wird im Brandfall über dazu vorgesehene Öffnungen, wie Türen, Fenster, Schächte oder spezielle Geräte, ins Freie abgeführt. Als maschinelle Rauchabzugsanlage (MRA) wird eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA) bezeichnet, die der maschinellen Ableitung von Rauch mit Ventilatoren dient. Im Gegensatz zur natürlichen rauchabzugsanlage erfolgt der rauchabzug mittels Zwangslüftung durch den Einsatz spezieller Ventilatoren und angepassten Leitungsführungen. sie kommen meist dann zum Einsatz, wenn die Grenzen des natürlich wirkenden Rauchabzuges erreicht bzw. überschritten werden. Abwehrende Maßnahmen zur Rauch- und Wärmeableitung Überdruckbelüftung Um Luft in ein Gebäude einzublasen, wird das Überdruckbelüftungsverfahren angewendet. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Luft an der Zuluftöffnung nicht entweichen kann. So wird im belüfteten Bereich ein minimaler Überdruck von 20 bis 50 Pascal erzeugt. Dieser sorgt dafür, dass die in dem Raum Gerät zur Überduckbelüftung befindliche Atmosphäre gleichmäßig, jedoch mit einer durch den druck erzeugten beschleunigung mittels einer an geeigneter stelle geschaffenen abluftöffnung ins Freie geblasen wird. Die Überdruckbelüftung wurde in den USA entwickelt und wird in deutschland seit Ende der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts angewandt. Unterdruckbelüftung Die Unterdruckbelüftung ist eine weitere Möglichkeit, Brandgase aus einem Gebäude abzuführen. Anders als bei der Überdruckbelüftung wird hier ein Unterdruck im Gebäude erzeugt, wofür Geräte notwendig sind, die das Funktionsprinzip der Unterdruckerzeugung unterstützen. der brandrauch wird so aus dem Gebäude gesaugt. Die Methode wird in der Regel nach abgeschlossener brandbekämpfung eingesetzt. Hydraulische Ventilation bei der hydraulischen Ventilation handelt es sich um eine Entrauchungsmethode, die seit vielen Jahren in Skandinavien und den Usa zur brandbekämpfung angewendet wird. 30 Wissen Wissen 31

17 Sichtweite [m] zum Zeitpunkt t = 500 s in der Simulation mit Nozzle (oben) und in der Vergleichsrechnung (unten) Über den Autor Mehrzweckstrahlrohr Zu Beginn der Maßnahme müssen die Rauchgase durch Abgabe mehrerer Sprühstrahlstöße gekühlt werden. Dies erfolgt im Innenangriff bereits standardmäßig beim Betreten des Brandraumes. Anschließend wird eine Abluftöffnung geöffnet. Der vorgehende Trupp hält nun das Strahlrohr etwa in die Mitte der Abluftöffnung und leitet den Rauch mittels Sprühstrahl ins Freie ab. Dabei fungiert der Sprühstrahl als Treibmedium, welches den Rauch ansaugt, beschleunigt und nach außen abführt. Richtig angewendet, soll die hydraulische Ventilation zwei- bis viermal so effektiv sein, wie die Entrauchung mit Be- und Entlüftungsgeräten. Hohlstrahlrohr Um die Wirksamkeit der hydraulischen Ventilation zu unter suchen, versuchte hhpberlin, diese einsatztaktische Methode zur Rauchableitung mittels eines rechnergestützten Strömungssimulationsprogramms (Fire Dynamics Simulator Version 5) zu berechnen und auszuwerten. Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass der Testraum, in dem die hydraulische Ventilation durchgeführt wurde, wesentlich früher entraucht war, als der Raum mit geöffnetem Fenster. Der hohe Wirkungsgrad der hydraulischen Ventilation wurde so erstmals rechnerisch belegt. Dipl.-Ing. (FH) Martin Seipelt ist Brandschützer aus Leidenschaft. Bei hhpberlin betreut er u. a. die bauliche Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen am neuen Flughafen Berlin Brandenburg International. Aber auch als aktives Mit glied der Freiwilligen Feuerwehr in Berlin liegt ihm die Weiterentwicklung der Brandschutzmaßnahmen am Herzen. Mit seiner wissenschaftlichen Betrachtung der Rauchableitung und im Besonderen der hydraulischen Ventilation fördert Martin Seipelt aktiv den vorbeugenden Brandschutz. Sichtweite [m] zum Zeitpunkt t = 795 s in der Simulation mit Nozzle (oben) und in der Vergleichsrechnung (unten) Fazit Verrauchung zum Zeitpunkt t = 600 s bei der Simulation mit Nozzle (rechts) und der Vergleichsrechnung (links) Verrauchung zum Zeitpunkt t = 750 s bei der Simulation mit Nozzle (rechts) und der Vergleichsrechnung (links) Mit den bauordnungsrechtlichen Anforderungen an eine Rauchableitung wird in fast allen Fällen das Schutzziel der Wirksamkeit von Löschmaßnahmen durch die Feuerwehr verfolgt. Die Integration des abwehrenden Brandschutzes in die Planungsphasen von Gebäuden, im besonderen Maß bei Sonderbauten, ist unabdingbar, da auch die genehmigenden Behörden auf das Wissen der Feuerwehrleute zurückgreifen d. h. die Feuerwehr maßgeblich am Baugenehmigungsverfahren beteiligt wird. Die Technik zur Anwendung von mechanischen Belüftungsmethoden, wie Überdruck- bzw. Unterdruckbelüftung oder hydraulische Ventilation, ist vorhanden teilweise sogar als Standardbeladung. Doch aufgrund mangelnder Ausbildung und der Angst vor Unfällen, die speziell bei der Überdruckbelüftung häufig vorkamen, werden diese effektiven Arten der Belüftung zu selten genutzt. Mit der richtigen Ausbildung, die zwingend von den Landesfeuerwehrschulen durchgeführt werden sollte, wäre ein schnelleres und sichereres Arbeiten an der Einsatzstelle möglich. Das Schadenpotential kann mit den genannten Belüftungsarten weiter vermindert werden. Technologiesprünge und Innovationen, wie das an der TU Graz entwickelte Indoor Positioning System zur besseren Orientierung von Einsatzkräften in ausgedehnten und vollständig verrauchten Stahlbetonbauten sowie mobile Rauchverschlüsse, stellen neue Möglichkeiten im Zusammenhang mit der Einsatztaktik der Feuerwehr dar. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich solche Systeme, speziell vom wirtschaftlichen Standpunkt gesehen, durchsetzen. Martin Seipelt 32 Wissen Wissen 33

18 Bemessungsbrände für Nachweise mit Ingenieurmethoden Im Rahmen von schutzzielorientierten Brandschutzkonzepten werden für den Nachweis bestimmter Fragestellungen Ingenieurmethoden eingesetzt. Dabei kann es beispielsweise um die Bemessung einer ausreichenden Rauchableitung oder um die Bauteilbemessung gehen. Der Einsatz von Ingenieurmethoden hat den Vorteil, dass realistische Naturbrandszenarien und individuelle Geometrien sowie Ventilationsbedingungen von Gebäuden berücksichtigt werden können. der jeweiligen Schutzmaßnahme untersucht werden muss. Ein pauschaler Ansatz der Wirkung von Schutzmaßnahmen im Bemessungsbrand ist aus den genannten Gründen nicht immer korrekt. Generell können sich durch einen möglichen Ausfall von anlagentechnischen und abwehrenden Maßnahmen unterschiedliche Versagenspfade [1] ergeben, die hinsichtlich ihrer Auftretenswahrscheinlichkeit und dem Schadensausmaß analysiert werden müssen. Die Verknüpfung der einzelnen Maßnahmen und Versagenspfade in ein Gesamtsystem lässt sich anschaulich durch einen so genannten Ereignisbaum darstellen, dessen Äste die Versagenspfade repräsentieren (Abbildung 1). Die einzelnen Schutzmaßnahmen wirken dabei als Barrieren für den Brand; je nach Funktion oder Versagen der Maßnahmen ergeben sich dadurch im Ereignisbaum die verschiedenen Versagenspfade. In der Praxis können in der brandschutztechnischen Bemessung nicht alle Szenarien betrachtet werden, die sich aus den Versagenspfaden in Abbildung 1 ergeben, da dies für alle Brandorte im Gebäude geschehen müsste. Es ist daher erforderlich, über weitergehende Betrachtungen vorab das maßgebende Szenario zu bestimmen. Prinzipiell würde dies über den Risikobeitrag jedes Szenarios gelingen, der sich aus der Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines bestimmten Szenarios und dem zu erwartenden Schadensausmaß ermittelt. Dabei ist das Schadensausmaß abhängig vom zu betrachtenden Schutzziel, da ein Schaden beim Nachweis der ausreichenden Rauchableitung anders ausfällt als bei Über den Autor Dr.-Ing. Christoph Klinzmann betreut von unserem Hamburger Standort aus deutschlandweit Bauvorhaben mit wissenschaftlichen Untersuchungen und Anwendungen. Zudem unterstützt er die Konzipierung und Umsetzung brandschutztechnischer Maßnahmen u. a. für Bauvorhaben von Airbus und ECE. Im Normenausschuss DIN Brandsimulation trägt er dazu bei, den Brandschutz weiterzuentwickeln. einer Bauteilbemessung. Der Schaden infolge einer im Brandfall versagenden Tragkonstruktion fällt ungleich höher aus, als wenn in einem Gebäude die raucharme Schicht punktuell unterschritten wird. Gemäß neueren baurechtlichen Auslegungen dienen die Anforderungen an die Entrauchung in den Sonderbauvorschriften (z. B. Versammlungsstätten > m 2 ) in erster Linie der Gewährleistung wirksamer Löscharbeiten. Dieser Nachweis der ausreichenden Rauchableitung für wirksame Löscharbeiten kann auf Grundlage von Ingenieurmethoden durch eine Rauchgassimulation, etwa mit einem CFD-Modell, geführt werden. Bei der Festlegung des Bemessungsbrandes ist es sinnvoll, die Wirkung Bauteil SZ 1 SZ 1: Brandszenario Löschanlage In modernen Sonderbauten sind neben baulichen Brandschutzmaßnahmen auch vermehrt anlagentechnische Installationen vorgesehen einerseits zur Gewährleistung von Schutzzielen bei besonderen Risiken, aber auch zur Kompensation von Abweichungen gegenüber baurechtlichen Vorschriften. Zudem hat auch die Feuerwehr, sobald sie den Brandherd erreicht hat, einen erheblichen Einfluss auf die Auswirkungen des Feuers. Obwohl beide Arten von Brandschutzmaßnahmen ohne Frage einen erheblichen Einfluss auf das Sicherheitsniveau haben, ist ihre Berücksichtigung für den Nachweis mit Ingenieurmethoden problematisch. Der Nachweis mit Ingenieurmethoden basiert auf einem Quellterm, dem so genannten Bemessungsbrand. Er soll auf der sicheren Seite liegend ein typisches Brandszenario unter Berücksichtigung der relevanten Randbedingungen abbilden. Neben den Einflüssen aus der Brandlast und der Ventilation kann ggf. auch der Einfluss der brandschutztechnischen Infrastruktur, d. h. der anlagentechnischen und abwehrenden Schutzmaßnahmen einbezogen werden. Problematisch sind dabei zwei Punkte: Im Gegensatz zu vielen baulichen Brandschutzmaßnahmen handelt es sich zum einen bei anlagentechnischen Maßnahmen nicht um 100%ig ausfallsichere technische Systeme, zum anderen kann die Feuerwehr ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr jeden Brand beherrschen. Zudem können Sprinkleranlagen beispielsweise in hohen Räumen nicht wirksam sein oder im Falle einer sehr schnellen Brandausbreitung unterlaufen werden. Andere technische Maßnahmen können im Anforderungsfall ausfallen oder durch das Feuer zerstört werden. Die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr ist stark davon abhängig, wie weit sich ein Feuer bis zum Zeitpunkt des Löschangriffs ausbreiten konnte und ob der Brandraum brandschutztechnisch von weiteren Nutzungseinheiten abgetrennt ist. Ist die Feuerwehr nicht in der Lage die Brandausbreitung zu stoppen, muss auch hier von einem Ausfall der Löschmaßnahmen ausgegangen werden. Zudem kann das vorhandene Sicherheitsniveau überschätzt werden. Dies ist möglich, wenn mehrere Maßnahmen gleichzeitig berücksichtigt werden, deren Wirkungsweise aber ähnlich ist und zwischen ihnen Wechselwirkungen auftreten. Das kann eintreten, wenn beispielsweise neben einer Werkfeuerwehr auch die öffentliche Feuerwehr in der Wärmefreisetzungsrate [1] berücksichtigt werden sollen. Der Ansatz von Schutzmaßnahmen und die damit verbundene eventuelle Reduktion der Wärmefreisetzungsrate gibt dabei vor, welche Ausfallwahrscheinlichkeit Erfolg/ Verfügbar Brandeintritt Versagen / Nicht verfügbar Legende BMA PBMA manuelle BM BMA : Brandmeldeanlage BM : Brandmeldung WFW : Werksfeuerwehr öfw : öffentliche Feuerwehr PBM Autom. LA Autom. LA Autom. LA PLA PLA PLA WFW WFW WFW PWFW PWFW PWFW öfw öfw öfw PöFW PöFW PöFW Bauteil SZ 2a Bauteil SZ 3a Bauteil SZ 4 Bauteil SZ 1 Bauteil SZ 2b Bauteil SZ 3b Bauteil SZ 4 Bauteil SZ 1 Bauteil SZ 2c Bauteil SZ 3c Bauteil SZ 4 SZ 2a: Brandszenario mit Zeitpunkt Löschangriff der WFW mit Zeitgewinn durch BMA SZ 3a: Brandszenario mit Zeitpunkt Löschangriff der öfw mit Zeitgewinn durch BMA SZ 4: Vollbrandszenario SZ 1: Brandszenario Löschanlage SZ 2b: Brandszenario mit Zeitpunkt Löschangriff der WFW nach manueller BM SZ 3b: Brandszenario mit Zeitpunkt Löschangriff der öfw nach manueller BM SZ 4: Vollbrandszenario SZ 1: Brandszenario Löschanlage SZ 2c: Brandszenario mit Zeitpunkt Löschangriff der WFW (Alarmierung durch Auslösung ala) SZ 3c: Brandszenario mit Zeitpunkt Löschangriff der externen Feuerwehr (Zeitpunkt Auslösung ala) SZ 4: Vollbrandszenario Abbildung 1 Ereignisbaum für die Brandbekämpfung 34 Wissen Wissen 35

19 der Löschmaßnahmen der Feuerwehr im Bemessungsbrand anzusetzen auch ohne den Risikobeitrag der möglichen Szenarien abzuschätzen. Da der Nachweis nur dann erforderlich ist, wenn die Feuerwehr die Löschmaßnahmen auch begonnen hat, muss nicht mehr damit gerechnet werden, dass sie unter Umständen zu spät eintrifft oder überhaupt nicht löscht, was zu einem unbeeinflussten Brand führen würde. Dies kann z. B. bei Gebäuden mit Atrien und ausschließlich darüber ge führten Rettungswegen der Fall sein. Bei der Festlegung des Bemessungsbrands zenarios muss dann entschieden werden, ob wirksame Löschmaßnahmen, beispielsweise durch eine im Gebäude vorhandene Sprinkleranlage oder durch die Feuerwehr, berücksichtigt werden dürfen oder ob für dieses Schutzziel ein unbeeinflusster Brand maßgebend sein kann. Die spannendsten Projekt-News von hhpberlin im Überblick 100 Jahre Luftfahrtmesse ILA In schutzzielorientierten Brandschutzkonzepten kann es darüber hinaus erforderlich sein, auch eine Rauchfreihaltung der Rettungswege zur Gewährleistung der Personensicherheit nachzuweisen. Literatur Allgemein kann festgehalten werden: Nimmt man einen realistischen Zeitraum der Selbstrettung von bis zu 15 Minuten an, ist durch einen unbeeinflussten Brand in einem angrenzenden Raum kein so hoher Schaden für Personen auf dem Rettungsweg zu erwarten, sodass das Szenario aufgrund seiner geringen Auftretenswahrscheinlichkeit nicht maßgebend wird. Der Nachweis der Personensicherheit auf Rettungswegen sollte daher unter Berücksichtigung der Wirkung von Schutzmaßnahmen wie Sprinkleranlagen oder Löschmaßnahmen erfolgen. Temperaturentwicklung aufgrund eines Bemessungsbrandes in einer CFD-Simulation Für Aviatiker ist sie ein Muss: Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung findet alle zwei Jahre statt diesmal vom 8. bis 13. Juni zum letzten Mal in Berlin- Schönefeld auf dem Gelände des zukünftigen Hauptstadtflughafens BBI ins Leben gerufen, feierte die ILA im letzten Jahr ihr 100-jähriges Bestehen waren auf der größten Luftfahrtmesse Deutschlands insgesamt Aussteller mit rund 250 Fluggeräten präsent: Darunter Reiseflugzeuge, Militärjets, Motorsegler und Nostalgieflieger sowie das größte Passagierflugzeug der Airbus A 380 und der Militärtransporter A 400 M, der einen Schauflug als Weltpremiere vorführt. Rund Besucher wurden während des sechstägigen Events begrüßt. Veranstaltet wird die ILA vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.v. in Zusammenarbeit mit der Messe Berlin GmbH. Für das Brandschutzkonzept, das die Hallen, den ILA- Tower und die Chalets erschließt, war hhpberlin verantwortlich. Dabei galt es vor allem, die Umnutzung der bestehenden Hangar- und Werkstatthallen zu Ausstellungs- und Konferenzhallen sowie die Errichtung temporärer Ausstellungsgebäude zu berücksichtigen und in die Planung einzubinden. Andreas Hackenschmidt und Christian Gambke Im Falle der Bauteilbemessung kann nicht DIN EN /NA Nationaler Anhang zu DIN EN (Eurocode 1) National festgelegte Parameter Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke Teil 1-2: Allgemeine Einwirkungen Brandeinwirkungen auf Tragwerke Ausgabe VDI 6019: Ingenieurverfahren zur Bemessung der Rauchableitung aus Gebäuden, Mai 2006 (Blatt 1) bzw. Entwurf Juli 2007 (Blatt 2) vfdb Leitfaden D. Hosser (Hrsg), vfdb-leitfaden Ingenieurmethoden des Brandschutzes, vfdb, Technischer Bericht TB 04/01, 2. Auflage Mai 2009 [1] Klinzmann, Christoph: Bemessungsbrände für Nachweise mit Ingenieurmethoden, September 2010, mehr von einer verhältnismäßig kurzen Betrachtungsdauer ausgegangen werden. In der Regel muss der Bemessungsbrand zu Ende gerechnet werden, d. h. bis zu dem Zeitpunkt, an dem die gesamte Brandlast verbrannt ist oder bis zumindest die Temperaturen im Bauteil wieder abfallen. Je nach Größe des Brandraumes können sich daher erhebliche Brandlasten und Wärmefreisetzungsraten über die gesamte Branddauer ergeben, wodurch ein signifikantes Schadensausmaß auftreten kann. Für Bauteilbemessungen hat daher der unbeeinflusste Brand den höchsten Risikobeitrag und ist in der Regel maßgebend. Auch wenn die anlagentechnischen und abwehrenden Schutzmaßnahmen für die Bauteilbemessung nicht direkt in der Wärmefreisetzungsrate berücksichtigt werden dürfen, ist ihr positiver Effekt zur Senkung des Gesamtrisikos auch für Bau teilbemessungen unbestritten. Im Nationalen Anhang des Eurocodes 1 (DIN EN /NA), der in unmittelbarer Zukunft bauaufsichtlich eingeführt wird, ist daher ein entsprechendes Sicher heitskonzept enthalten. Dieses be rücksichtigt die positive Wirkung der abwehrenden und anlagentechnischen Schutz maßnahmen über Abminderungsfaktoren für die Wärmefreisetzungsrate des unbeeinflussten Brandes. Da grundsätzlich Unsicherheiten in den ver wendeten Modellen und ihren Eingangsgrößen vorhanden sind, ist es erforderlich, Nachweise mit Ingenieurmethoden in ein Sicherheitskonzept einzubetten, um auf der sicheren Seite liegende Ergebnisse zu ermöglichen. Es bleibt festzustellen, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur für die Bauteilbemessung ein im Nationalen Anhang von Eurocode 1, Teil 1 2 normativ geregeltes und entsprechend abgesichertes Sicherheitskonzept vorliegt; für die anderen Schutzziele wird dies zurzeit noch erforscht. Die Ingenieure bei hhpberlin treffen daher bei der Festlegung der Bemessungsbrände konservative Annahmen für unsichere Größen, um sichere Ergebnisse zu gewährleisten. Dr. Christoph Klinzmann Quelle: gmp Architekten, JSK International, Visualisierung: Björn Rolle Flughafen Berlin Brandenburg International feierte Richtfest Im September 2006 der erste Spatenstich, nach dreieinhalb Jahren Bauzeit nun das Richtfest. Am Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt feierte man den Rohbau des neuen Terminals. Und das mit einem ersten Flug zeug in Form des Richtkranzes. Jetzt kann der Innenausbau starten. Entstehen wird ein Flughafengebäude aus einem 715 Meter langen Hauptpier, an den sich im Norden und Süden jeweils 350 Meter lange Riegel anfügen. Direkt unter der Haupt halle wird sich der Flughafenbahnhof be finden. In der ersten Baustufe investierte der Bauherr, die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH, rund 2,5 Milliarden Euro. Zur Eröffnung in weniger als zwei Jahren sollen zunächst 27 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden können. Die Kapazität kann dann stufenweise auf maximal 45 Millionen Fluggäste erweitert werden. Der Airport Berlin Brandenburg wird zu einem der modernsten Flughäfen Europas ausgebaut. hhpberlin begleitet im Anschluss an die Konzepterstellung die Planung und Realisierung der Brandschutzmaßnahmen. Andreas Dahlitz 36 Wissen News 37

20 Quelle: Häberlein & Mauerer AG Soho House in Berlin eröffnet Am 10. Mai 2010 eröffnete der Private Member Club Soho House Berlin in der Torstraße Nr. 1. Nach den überaus erfolgreichen Soho House Clubs in London, New York und West Hollywood ist das Berliner Soho House die erste Dependance in Deutschland. Der Club befindet sich in einem der geschichtsträchtigsten Gebäude Berlins und ist mit seinen Restaurants, Bars, dem Spa- Bereich, einem Kino und 40 Hotelzimmern nun Treffpunkt für Kreative aus der Medien-, Design-, Film-, Musik- und Modebranche. Die bewegte Geschichte des Hauses floss auch in die Neugestaltung ein: So erwartet die Mitglieder nicht nur ein Pool auf dem Dach des achtgeschossigen Gebäudes, sondern auch eine Eventlocation in dem ehemaligen Arbeitszimmer von Wilhelm Pieck, dem ersten Präsidenten der DDR. Umgestaltet wurde der denkmalgeschützte Bau von dem Berliner Architekten-Team J.S.K.. Den Brandschutz plante und realisierte hhpberlin. Matthias Thiemann Brandschutzauszeichnung für O 2 World Die Brandschutzplanung der Berliner O 2 World ist mit dem Sprinkler Protected Award ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt den hervorragenden Brandschutz, der durch eine Sprinkleranlage erreicht werden konnte: hhpberlin plante und realisierte für die modernste Multifunktions-Arena Deutschlands eine spezielle Lösung aus flächendeckenden Brandmeldeund Sprinkleranlagen sowie einer Speziallöschanlage für die Technikräume. Die O 2 World erreicht mit dem umfassenden Brandschutzkonzept von hhpberlin einen zuverlässigen Sicherheitsstandard, der nun durch die Auszeichnung gewürdigt wird. Besonders die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Veranstaltungen in der O 2 World stellte für die Planer eine besondere Herausforderung dar: Innerhalb kurzer Zeit kann die Location beispielsweise von einer Eishalle zum Konzertsaal umgebaut werden. Hier treffen verschiedene brandschutztechnische Risiken aufeinander, die erkannt und berücksichtigt werden müssen. hhpberlin ist dies mit dem Brandschutzkonzept in herausragender Weise gelungen. Auch andere hhpberlin-projekte wurden schon mit dem Sprinkler Protected Award ausgezeichnet: beispielsweise das Swissôtel in Berlin sowie die Münchener Allianz Arena. Michael Grunert Quelle: Anschutz Entertainment Group Development GmbH Pariser Flair in Stuttgart Großzügig-elegant soll das neu entstehende Projekt Pariser Höfe wirken. Im Juli 2010 wurde nun der Grundstein für das Wohn- und Geschäfts quartier gelegt. Die beiden namhaften Architekturbüros Maier Neuberger Architekten und Jürgen Engel Architekten realisieren auf Quadratmetern Bruttogeschossfläche einen Neubau, der Wohnen und Arbeiten in der Innenstadt Stuttgarts miteinander verbindet. Dabei sind Traufkanten und Sockelhöhe des Wohngebäudes auf das des Bürobaus abgestimmt, sodass ein einheitliches Gesamtbild entstehen wird. Der Bauherr Reiß & Co. Real Estate GmbH plant, die Pariser Höfe Quelle: Reiß & Co. Real Estate München GmbH bis 2012 fertigzustellen. hhpberlin ist derzeit mit der Brandschutzkonzipierung und Bauausführung des Projektes beschäftigt. Petra Winkler Genehmigt: Flugsteig A-Plus am Frankfurter Flughafen Startschuss für ein weiteres deutsches Großprojekt: Der Neubau des Flugsteigs A-Plus und damit die Erweiterung des bestehenden Terminals 1 am Frankfurter Flughafen sind genehmigt. Bereits in zwei Jahren soll der 790 Meter lange Flugsteig in Betrieb genommen werden. Damit entstehen 18 neue Fluggastbrücken und Parkpositionen für insgesamt sieben Jets davon vier für den neuen Riesen Airbus A 380. So sollen Kapazitäten für jährlich rund sechs Millionen Passagiere entstehen. In den neuen Terminalbereich wird der Bauherr Fraport AG voraus sichtlich eine halbe Milliarde Euro investieren. Den architektonischen Entwurf lieferte das renommierte Team von gmp von Gerkan, Marg und Partner. Quelle: Fraport AG Für die brandschutztechnische Betreuung der baulichen Umsetzung ist ebenso wie für die Vorplanungen hhpberlin verantwortlich. Dirk Kohmann Architektenkammer stellt hhpberlin-projekt aus da! Architektur in und aus Berlin 2010 heißt die 12. Jahresausstellung der Berliner Architektenkammer: Vom 18. Juni bis zum 11. Juli im Stilwerk präsentierte sie in der ebene. a-base architects planten und betreuten die Baumaßnahmen insbesondere im Bereich des Dachgeschosses, den die Kantstraße insgesamt 69 ausgewählte Bauprojekte. Mit dabei war auch ein Projekt von hhpberlin: die Berliner Repräsentanz der GTZ selbst nutzt sowie den Empfangsbereich im Erdgeschoss des Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Hauses. Eine besondere Herausforderung für den Brandschutz stellte dabei das historische, in die Konferenzräume integrierte, Im Jahr 1913 nach Plänen des Architekten Paul Karchow entstanden, steht das Haus unweit des Potsdamer Platzes heute unter völlig geöffnete Haupttreppenhaus dar. Denkmalschutz. Im Dachgeschoss des geschützten Denkmals Den Brandschutz konzipierte und realisierte hhpberlin. ent stand durch umfangreiche Umbauten eine neue Konferenz- Samir El Rass Ausbauprogramm HAM 21 erfolgreich beendet Nach 22 Jahren Planungs- und Bauzeit konnte das Ausbauprogramm HAM 21 erfolgreich abgeschlossen werden. Eröffnet wurden nun die letzten Teilprojekte das Parkdeck sowie das Flughafen-Hotel. Nach dem rund 356 Millionen Euro teuren Um- und Ausbau zählt der Hamburger Airport zu einem der modernsten Flughäfen Europas. Das neue Herzstück bildet dabei die Airport Plaza, die zwei Funktionen vereint: Sie verbindet Terminal 1 und 2 miteinander und dient gleichzeitig als Shopping-Mall. Auf rund m 2 finden die Reisenden mehr als 40 Geschäfte und auf weiteren m 2 einen großzügigen Gastronomiebereich. Die Brandschutzmaßnahmen für die Airport Plaza konzipierte, plante und realisierte hhpberlin. Quelle: Michael Penner Rolf Tilly 38 News News 39

21 Eine Zukunft ohne Züge Erster Preis für Justizzentrum Herne Klimafreundliches KfW-Gebäude in Frankfurt eröffnet In Berlins Mitte, wo 1924 die erste S-Bahn abfuhr, entsteht bis 2011 ein neues Ensemble. Es besteht aus einem Büroneubau und einem berühmten Baudenkmal dem früheren Stettiner Vorortbahnhof. Nach den Plänen der Architekten RKW Rhode Kellermann Wawrowsky wird der Bahnhof mit seinen insgesamt 600 Quadratmetern vollkommen saniert und als gastronomische Einrichtung genutzt. Der danebenliegende Neubau ist mit ca Quadratmeter Bruttogeschossfläche für Büro- und Gewerberäume vorgesehen, wovon Quadratmeter oberirdisch und Quadratmeter unterirdisch gelegen sind. Bauherr ist die ANH Hausbesitz GmbH & Co. Kommanditgesellschaft. Aktuell begleitet hhpberlin den Bauherrn und die Architekten von der Planungsphase bis zur Baugenehmigung. Samir El Rass Léon Wohlhage Wernik Architekten aus Berlin haben den Wettbewerb für das Justizzentrum in Herne gewonnen. Ziel war es, zwei Amtsgerichte an einem Standort zusammenzufassen, wobei das denkmalgeschützte Gebäude des bestehenden Gerichts integriert werden sollte. Der Siegerentwurf der Berliner Architekten überzeugte die Jury nicht nur gestalterisch, sondern auch funktional. Im Gegensatz zu den anderen eingereichten Entwürfen entschieden sich Léon Wohlhage Wernik gegen einen zweiten denkmalgeschützten Bereich. Dadurch eröffnete sich die Möglichkeit, mithilfe eines Neubaus das Justizzentrum zu erweitern und damit ein komplexes Gerichtsgebäude zu bauen. In der Entwurfs- und Wettbewerbsphase stand hhpberlin den Architekten in allen Fragen des Brandschutzes beratend zur Seite. Andreas Dahlitz Es gehört zu den Bürohochhäusern mit den höchsten Ökostandards weltweit. Der Neubau der gerade eröffneten Westarkade verbraucht weniger als 98 kwh pro Jahr und komplettiert den Hauptsitz der KfW Bankengruppe in Frankfurt am Main. Nach den Entwürfen des Berliner Architekturbüros Sauerbruch Hutton entstand ein energieeffizienter 14-geschossiger Büroturm, der nun 700 Mitarbeitern und einem Konferenzzentrum Platz bietet. Besonders auffällig: die Farbgestaltung und die aerodynamisch geschwungene Fassade der Westarkade, wodurch Luftströme und Wärmeverluste vermieden werden. Durch die flexible Nutzbarkeit der Quadratmeter Bruttogeschossfläche wurden auch an den Brandschutz, den hhpberlin konzipierte und betreute, besonders hohe Anforderungen gestellt. Dirk Kohmann Quelle: KfW-Bildarchiv / Fotograf: Carsten Costard Premiere bei hhpberlin Quelle: RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Quelle: Léon Wohlhage Wernik Architekten Endlich fertig: Die Gedenkstätte Topographie des Terrors Unter dem Titel Discuss & Discover fand die erste interne hhpberlin-brandschutztagung statt. Am 24. und 25. Juni suchten mehr als 30 Brandschutz-Ingenieure und -Spezialisten aus dem Hause hhpberlin bei Vorträgen und Diskussionen den fachlichen Austausch. Das breite Themen an gebot reichte von der Vorstellung aktueller Projekte über Erfahrungen mit brandschutztechnischen Software-Programmen bis hin zu internen Arbeitsabläufen. So wollen wir unser Wissen über Neuheiten, Fortschritte und Spezialthemen miteinander teilen auch über die Geschäftsbereiche und Standorte von hhpberlin hinaus. Dabei beabsichtigt der interne Wissens- und Erfahrungsaustausch, gemeinsames Wissen zu generieren und eine Basis für einen grenzenlosen fachlichen Diskurs zu schaffen. Stefan Truthän Nach drei Wettbewerben ist es nun endlich soweit: Das neue Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors zeigt wieder seine Dauerausstellung zu den Verbrechen der NS-Zeit. Kurz vor dem 65. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am 6. Mai 1945 eröffneten der damalige Bundespräsident Horst Köhler und der regierende Bürgermeister Klaus Wowereit den modernen Bau aus grauem Sichtbeton und Glas. Geplant wurde der Pavillon von der Berliner Architektin Ursula Wilms vom Büro Heinle, Wischer und Partner. Für die Besucher scheint der kubische Baukörper durch die großen Glasfronten fast zu schweben dadurch sollte die Transparenz des Ortes verdeutlicht werden. Die Baukosten für das Projekt, für das hhp berlin den Brandschutz plante und realisierte, liegen bei 24,8 Millionen Euro. Margot Ehrlicher Hoher Besuch bei hhpberlin Am 10. Juni war hhpberlin Gastgeber eines außergewöhnlichen FDS Usergroup Treffens: Kevin McGrattan und Randy McDermott waren in Berlin. Die Hauptentwickler des Simulationsprogramms FDS vom amerikanischen National Institute of Standards and Technology tauschten sich bei hhpberlin mit den deutschen FDS-Anwendern aus. Nach jahrelangem, intensivem Kontakt zwischen hhpberlin- Mitarbeiterin Dr. Susanne Kilian und den NIST-Entwicklern ist dies nun das erste Mal, dass die US-Amerikaner an einem deutschen FDS-Anwender-Treffen teilnahmen. Quelle: Heinle, Wischer und Partner Der Diskussionstag war unkonventionell geplant: Ohne terminierte, offizielle Vorträge und die klassische Tagungsetikette ging es vor allem um eine offene, konstruktive Kommunikation zwischen Entwicklern und Anwendern. Auf diese Weise hatten die deutschen FDS-Anwender die einmalige Gelegenheit, persönlich mit den Programmentwicklern zu diskutieren und direkten Einfluss auf die Weiterentwicklung des FDS-Programms zu nehmen. Martin Steinert 40 News News 41

22 Brandschutzordnung da war doch was! Sie sind Eigentümer eines oder mehrerer Gebäude? Dann ist dieser Artikel für Sie ein Muss. Das Erstellen einer Brandschutzordnung ist eine wichtige, aber häufig unbeliebte Aufgabe. Für die meisten Gebäudearten wird sie jedoch vom Gesetzgeber verlangt. Vor allem bei der gewerblichen Nutzung eines Gebäudes ist eine Brandschutzordnung Pflicht. Alle Gewerbeflächen und Gebäude mit einer vollständigen oder teilweisen gewerblichen Nutzung müssen gemäß 8, 10, 36 BetrVO (Berlin und Brandenburg) ab einer Gewerbefläche von Quadratmetern über eine Brandschutzordnung (BSO) verfügen. Nach einem Brand in Ihrem Gebäude sind Sie als Eigentümer in der regel der erste ansprechpartner für den staatsanwalt. Falls keine aktuelle und vollständige BSO vorliegt, sind Sie als Eigentümer im brandschadensfall einem hohen Haftungsrisiko ausgesetzt. Die Brandschutzordnung ist für Sie also eine sinnvolle Angelegenheit! Insbesondere als Eigentümer von Gewerbeimmobilien profitieren Sie von einer BSO für Ihr Gebäude. Denn Sie haften, falls Sie keine lückenlose Brandschutzordnung für Ihr Gebäude vorweisen können. Es ist Ihre Rechtssicherheit und natürlich der Schutz der Personen im Gebäude, die eine BSO für Sie so wichtig werden lässt. die gesetzliche Verordnung zu berücksichtigen, kann im Ernstfall tatsächlich ein entscheidender Vorteil sein. Wie können Sie sicher gehen, dass Ihr Gebäude eine einwandfreie brandschutzordnung besitzt? Grundsätzlich empfehlen wir, jede BSO durch ein Ingenieurbüro für brandschutz anfertigen oder eine bereits existierende bso von diesem überprüfen zu lassen. Der Umfang einer Brandschutzordnung richtet sich nach der art und nutzung der baulichen anlage. Ob Krankenhaus, Versammlungs- oder Verkaufsstätte, Industrieanlage, Büro-, Wohn- oder Geschäftshaus die Gebäudekategorie entscheidet über die Bestandteile der jeweiligen BSO. hhpberlin verfügt über langjährige Erfahrung und erstellt Brandschutzordnungen für Gebäude unterschiedlichster Art und Nutzung. Individuell erarbeitet, erhalten unsere Kunden Brandschutzordnungen nach Maß. Nach den jeweiligen Erfordernissen und Nutzungen der Gebäude entwickeln wir die optimale und rechtssichere brandschutzordnung. Über die Autoren Foto: Nadja Wehling als spezialist für ingenieurmethoden widmet sich Benjamin Kloss (links) bei hhpberlin u. a. der Erstellung und Prüfung von Brandschutzordnungen. Aber nicht nur beruflich ist dies für ihn ein wichtiger Aspekt. Auch in seiner Passion als Freiwilliger Feuerwehrmann tragen Brandschutzordnungen wesentlich zur Rettung von Personen und Gütern bei. Harry Krause (rechts) ist seit vielen Jahren eine wertvolle Unterstützung im bereich brandschutzdokumente und Fachmannn für brandschutzordnungen. durch ihn erhielten bereits unzählige Gebäude ihre individuelle Brandschutzordnung. Eine gute bso ist eine rechtliche absicherung für sie und gibt beteiligten Personen und Institutionen eine Anleitung für schnelles und sicheres Handeln. Sie definiert die brandschutzorientierten Pflichten von Eigentümern, Betreibern und Nutzern des Gebäudes sowie die Abläufe im Ernstfall und benennt zuständige Personen. Getreu dem Grundsatz Jeder ist für den aktiven Brandschutz mitverantwortlich, richtet sich die Brandschutzordnung an alle Beschäftigten, Besucher und Mitarbeiter von Fremdfirmen (z. B. Reinigungs-, Sicherheits- und Wachdienst). Diese sind aufgefordert, durch größte Vorsicht zur Verhütung von Bränden und anderen schadensfällen beizutragen. Durch einen individuellen Zuschnitt wird die BSO dem Gebäude und seinen vielfältigen Besonderheiten gerecht. Das schließt sowohl die verschiedene Nutzung der Gebäude, die räumliche Aufteilung, die unterschiedlichsten Gegebenheiten vor Ort sowie die Organisationsstrukturen von Eigentümer, Betreiber und Nutzer mit ein. Insbesondere die sich häufig unterscheidenden berufsbezeichnungen müssen dabei im gleichen Wortlaut in die brandschutzordnung übernommen werden. nur so kann gewährleistet werden, dass ein Hausmeister, der als solcher in der bso als zuständiger brandschutzbeauftragter benannt ist, auch rechtssicher dafür zuständig ist. Dem Brandschutz muss in jedem Gebäude die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet werden. dabei sind die sorge um die Sicherheit der beschäftigten Mitarbeiter, die Notwendigkeit der Erhaltung des Gebäudes einschließlich der Arbeitsplätze und die Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit höchstes Gebot. Für den Eigentümer oder Betreiber eines Objektes bietet die erforderliche brandschutzordnung die nötige sicherheit, alles im Vorfeld getan zu haben, um unwissende bzw. leichtfertige Handlungsweisen abzuwenden. Zudem beinhaltet die Brandschutz- Eine Brandschutzordnung kann nach DIN aus den Teilen A und B bzw. A, B und C bestehen. Der Teil A der brandschutzordnung ist ein aushang in einem Gebäude. Dieser richtet sich an alle Personen (z. B. Beschäftigte, Gäste, Kunden, Besucher und Mitarbei ter von Fremdfirmen), die sich in der baulichen anlage aufhalten. darin wird insbesondere auf Verbote und Handlungsweisen hingewiesen. Der Teil B der Brandschutzordnung gilt für Personen ohne besondere brandschutzaufgaben. dieser richtet sich an Personen, die sich nicht nur vorübergehend in den Räumlichkeiten des Objektes aufhalten (z. B. Beschäftigte). Er enthält Handlungsanweisungen und regeln zur Brand verhütung, Brandbekämpfung und zum Verhalten bei Unfällen, bränden oder sonstigen schadensfällen. Oberstes Ziel ist der Erhalt des Lebens und der Gesundheit von Menschen sowie die Sicherung von Sach werten. Der Teil C der Brandschutzordnung betrifft Personen mit besonderen brandschutzaufgaben. Er richtet sich an die Personen, denen über ihre allgemeinen Pflichten hinaus besondere aufgaben im brandschutz übertragen worden sind (z. B. Eigentümer, Brandschutzbeauftragter, Sicherheitsdienst etc.). Hier werden die verantwortlichen Personenkreise benannt und deren Aufgaben beschrieben. ordnung Hinweise auf relevante gesetzliche Vorschriften. Das sind beispielsweise Prüfvorschriften für Brandmeldeanlagen, Feuerlöscher und Sprinkleranlagen, die nach bestimmten Prüfintervallen kontrolliert werden müssen. sie meinen, sie haben bereits eine gute und aktuelle brandschutzordnung? Auch Umbaumaßnahmen oder veränderte Nutzungen in Ihrem Gebäude müssen in der Brandschutzordnung berücksichtigt werden. im Falle eines Umbaus oder wechselnden nutzern sollten Sie erneut Ihre BSO auf Aktualität und Übereinstimmung mit der veränderten Situation überprüfen. Im Ernstfall könnte es Leben retten und ihnen enorme Kosten sparen. hhpberlin kann auf langjährige Erfahrungen bei der Erstellung und Aktualisierung von Brandschutzordnungen zurückgreifen. Wir entwickeln für Sie die optimale BSO individuell und rechtssicher. Benjamin Kloss und Harry Krause 42 Wissen Wissen 43

23 Heisse Tipps Über die Autorin Wann darf ich ein Bauprodukt einsetzen? Mit Verwendbarkeitsnachweis! Teil 2: Ungeregelte Bauprodukte dipl.-ing. astrid Weilert arbeitet im bereich des schutzzielorientierten brandschutzes an großen Bauprojekten. Dabei berät sie architekten bei Wettbewerben in allen aspekten des brandschutzes. darüber hinaus konzipiert astrid Weilert den brandschutz für deutschlandweite Bauvorhaben. Der 17 der Musterbauordnung (MBO) unterscheidet geregelte, nicht geregelte und sonstige Bauprodukte. Zu den ungeregelten Bauprodukten gehören diejenigen, die nicht in Bauregelliste A Teil 1 aufgeführt sind mit Ausnahme der Bauregelliste B, die europäische regelungen betrifft. Das Deutsche Institut für Bautechnik benennt in Teil 2 der Bauregelliste A die Produkttypen und technischen Regeln, für die es keine technischen baubestimmungen oder allgemein anerkannte Regeln der Technik gibt. Sobald keine erheblichen Anforderungen an die sicherheit baulicher anlagen erfüllt werden müssen, ist der Verwendbarkeitsnachweis für ein bauprodukt i.d.r. das allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis (AbP) nicht jedoch die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (AbZ). Das gleiche gilt für ein Bauprodukt, das nach allgemein anerkannten Prüfverfahren beurteilt werden kann. In der Bauregelliste A Teil 1, Teil 2 und Teil 3 ist ersichtlich, für welche Produkte ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis erteilt werden kann. Quelle: 2008 SCHÜCO International KG Festzustellen ist, dass in den europäischen normen grundsätzliche regelungen zu Feuerwiderstandsdauer, dichtheit, Oberflächentemperatur, Auslöseeinrichtung und Rauchmelder fehlen. bauprodukte, für die es weder technische baubestimmungen noch allgemein anerkannte Regeln der Technik gibt und die für die Erfüllung bauordnungsrechtlicher anforderungen nur eine untergeordnete bedeutung haben, werden in die Liste C aufgenommen. Bei diesen Produkten entfallen Verwendbarkeits- und Übereinstimmungsnachweise. Diese Bauprodukte dürfen kein Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) tragen. Darunter fallen z. b. doppelböden und Hohlraumestriche ohne brandschutzanforderungen mit einem lichten Abstand zur Decke von < 0,5 m. astrid Weilert Fenster mit verdeckt liegenden mechatronischem Antriebssystem Foto: Teckentrup Der Übereinstimmungsnachweis zeigt, dass das Produkt entsprechend den Festlegungen des Verwendbarkeitsnachweises (i.d.r. AbP oder AbZ) hergestellt wurde. Diesen Nachweis muss jeder Hersteller eines Bauproduktes vorlegen. Alle Produkte, sprich baustoffe, die bestimmte anforderungen an das brandverhalten (auch Hygieneanforderungen o. Ä.) erfüllen müssen, sind folglich davon betroffen. Im Fall von nichtbrenn baren Baustoffen ohne brennbare Bestandteile und von normalentflammbaren Baustoffen benötigen Bauprodukte dann eine Übereinstimmungserklärung des Herstellers (ÜH). Handelt es sich um nichtbrennbare baustoffe mit brennbaren Bestandteilen und um schwerentflammbare Baustoffe bedarf es eines Übereinstimmungszertifikates durch eine anerkannte Zertifizierungsstelle (ÜHZ). Die Unterscheidung in ÜH und ÜHZ erklärt sich dadurch, dass die Herstellung der baustoffe grundsätzlich überwacht werden sollte (ÜHZ). Allerdings werden zur Vereinfachung für die Hersteller bestimmte Ausnahmen gemacht (ÜH). Hersteller müssen für den Fall, dass ein ÜHZ erforderlich ist, einen Überwachungsvertrag mit einer entsprechend zertifizierten Stelle nachweisen. Die Bauregelliste A Teil 3 enthält nicht geregelte Bauarten. diese bedürfen ebenfalls eines allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisses (AbP). Darunter fallen unter anderem die Bauarten, an die anforderungen hinsichtlich des Funktionserhalts unter brandeinwirkung gestellt werden z. b. zur Herstellung von elektrischen Kabelanlagen. Die Bauregelliste B Teil 1 enthält auf europäischer Ebene geregelte bauprodukte, die die CE-Kennzeichnung tragen z. b. bauholz mit rechteckigem Querschnitt. berücksichtigen die europäisch harmonisierten normen wesentliche Anforderungen nach 5 Abs. 1 BauPG nicht und erfordert die Erfüllung dieser anforderungen zusätzliche Verwendbarkeitsoder Übereinstimmungsnachweise nach den Bauordnungen, werden die auf europäischer Ebene geregelten bauprodukte in die Bauregelliste B Teil 2 aufgenommen. Diese Bauprodukte bedürfen neben der CE-Kennzeichnung auch des Übereinstimmungszeichens (Ü-Zeichen), das sich an den Bauordnungen der Länder orientiert. dazu gehören beispielsweise brandschutzklappen für Lüftungsleitungen. Quelle: 2009 GEZE GmbH 44 Wissen Wissen 45

24 Gemeinsam sind wir der Brandschutz der nächsten Generation: 90 Persönlichkeiten, die für Sie und Ihre Bauvorhaben arbeiten. Die Maßstäbe setzen und Sie unterstützen. Das ist eine Mannschaft mit Persönlichkeit. Dipl.-Ing. Margot Ehrlicher, Dipl.-Ing. Karsten Foth und Dipl.-Inf. BW (VWA) Stefan Truthän sind die Geschäftsführer von hhpberlin und führen das Unternehmen gemeinsam mit engagierten Ingenieuren, Architekten, Physikern, Mathematikern und Spezialisten in die Zukunft. 10 Jahre hhpberlin Das führende deutsche Ingenieurbüro feiert Jubiläum. Das bedeutet: 10 Jahre pragmatischen und fortschrittlichen Brandschutz, 10 Jahre schutzzielorientierte Innovationen und 10 Jahre großartige Bauprojekte. Gefeiert wurde u. a. mit einem großen Sommerfest in Berlin. Fotos: Nadja Wehling Ja, ja - Sie haben recht gehört! Auch wenn unsere eigentliche Geburt 1989 mit der Gründung der Berliner Dependence der Fa. Hosser, Hass und Partner durch Dr.-Ing. Karl-Heinz Schubert begann, liegen nun schon 10 Jahre erfolgreiche Eigenständigkeit von hhpberlin und ein rasantes Wachstum hinter uns. Aus der Teilung des Unternehmens Hosser, Hass und Partner im Jahr 2000 und unter der Führung von Margot Ehrlicher entstanden, kommt aus dem Hause hhpberlin heute Brandschutz der nächsten Generation. Aus 15 Mitarbeitern sind mittlerweile 90 Spezialisten geworden; aus Berliner und Brandenburger Bauvorhaben entwickelten sich deutschlandweite und internationale Großprojekte; statt eines einzigen Firmensitzes in Berlin gibt es nun vier Standorte: Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und München. Geführt werden sie von unseren Niederlassungsleitern Andreas Dahlitz, Dr. Jochen Zehfuß, Dirk Kohmann und Harald Niemöller. 46 Unternehmen Unternehmen 47

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