Kernlehrpläne Biologie, Chemie, Physik Realschule
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- Philipp Bäcker
- vor 6 Jahren
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1 Kernlehrpläne Biologie, Chemie, Physik Realschule - Schulveranstaltungen - 1 Übersicht 1. Von der Stofforientierung zur Kompetenzorientierung 2. Kernlehrpläne: Konstrukt, Struktur und zentrale Elemente 3. Fachspezifischer schulinterner Lehrplan: Konstrukt, Struktur und zentrale Elemente 4. Das Lehrplaninformationssystem Lehrplannavigator 5. Weiterarbeit in Fachgruppen 2 Kompetenzorientierung - ein Perspektivenwechsel 3
2 Kompetenzen Kompetenz = Wissen + (Wollen) + Handeln Millionen Experten wissen alles über Fußball. Nur wenige können Fußball spielen. Leisen, Angebot- Nutzungsmodell (bisher eher stofforientiert) Unterrichtsgestaltung und Arbeitsprozesse durchgenommener Stoff als unterrichtliches Angebot Nutzung des Angebots seitens der Schülerinnen und Schüler Lernergebnisse Lernerfolg Fokus der Verantwortung: Input 5 Angebot- Nutzungsmodell (neu: kompetenzorientiert) unterrichtliches Angebot i.s. inhaltlicher Schwerpunktsetzungen, Lernarrangements, Problem-, Anwendungsorientierung etc. Lernergebnisse Lernerfolg (langfristig entwickelte Kompetenzen) Nutzung des Angebots seitens der Schülerinnen und Schüler Fokus der Verantwortung: Output 6
3 Was ist neu? Denken vom Ergebnis her: Kompetenzorientierung - als zentrales Steuerungsprinzip und didaktisches Prinzip 7 Stofforientierung Was soll am Ende dieses Bildungsabschnitts durchgenommen und behandelt worden sein? versus Ergebnis- und Kompetenzorientierung Was sollen Schülerinnen und Schüler am Ende dieses Bildungsabschnitts / eines Unterrichtsvorhabens können? 8 Umsetzung der Bildungsstandards Ziele + Erwartungen + Unterricht Standards Kernlehrpläne Schulinterne Curricula 9
4 Struktur der neuen Kernlehrpläne der 3. Generation Übergreifende fachliche Kompetenzziele (Naturwissenschaftliche Grundbildung) Kompetenzbereiche (Prozesse) Inhaltsfelder (Gegenstände) Konkretisierte Kompetenzerwartungen Die SuS können Aggregatzustände, Übergänge zwischen ihnen sowie die Wärmeausdehnung von Stoffen mit Hilfe eines einfachen Teilchenmodells erklären. (E8) 10 Naturwissenschaftliche Grundbildung (Standards 2004) Ziele Analytische und rationale Betrachtung der Welt Aktive Teilhabe (Kommunikation, Meinungsbildung) Inhaltliche Aspekte Phänomene Sprache und Historie spezifische Methoden Ergebnisse Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung 11 Kompetenzbereiche 12
5 Kompetenzbereiche und Kompetenzstruktur (gemeinsam für alle naturwissenschaftlichen Fächer) Umgang mit Fachwissen Kommunikation Übergeordnete Kompetenzen (Kurzform) UF1 Fakten wiedergeben und erläutern UF2 Konzepte unterscheiden und auswählen UF3 Sachverhalte ordnen und strukturieren UF4 Wissen vernetzen Bewertung 13 Kompetenzbereiche und Kompetenzstruktur (gemeinsam für alle naturwissenschaftlichen Fächer) Umgang mit Fachwissen Kommunikation Bewertung Übergeordnete Kompetenzen (Kurzform) E1 Fragestellungen erkennen E2 Bewusst wahrnehmen E3 Hypothesen entwickeln E4 Untersuchungen und Experimente planen E5 Untersuchungen und Experimente durchführen E6 Untersuchungen und Experimente auswerten E7 Modelle auswählen und Modellgrenzen angeben E8 Modelle anwenden E9 Arbeits- und Denkweisen reflektieren 14 Kompetenzbereiche und Kompetenzstruktur (gemeinsam für alle naturwissenschaftlichen Fächer) Umgang mit Fachwissen Übergeordnete Kompetenzen (Kurzform) Erkenntnisgewinnung Erkenntnisgewinnung Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung K1 Texte lesen und erstellen K2 Informationen identifizieren K3 Untersuchungen dokumentieren K4 Daten aufzeichnen und darstellen K5 Recherchieren K6 Informationen umsetzen K7 Beschreiben, präsentieren, begründen K8 Zuhören, hinterfragen K9 Kooperieren und im Team arbeiten 15
6 Kompetenzbereiche und Kompetenzstruktur (gemeinsam für alle naturwissenschaftlichen Fächer) Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Übergeordnete Kompetenzen (Kurzform) Bewertung B1 Bewertungen an Kriterien orientieren B2 Argumentieren und Position beziehen B3 Werte und Normen berücksichtigen 16 Übergeordnete Kompetenzbeschreibungen in 2 Stufen Kurzform K4 Daten aufzeichnen und darstellen Schülerinnen und Schüler können nach einer ersten Stufe der Kompetenzentwicklung Beobachtungs- und Messdaten in Tabellen übersichtlich aufzeichnen und in vorgegebenen einfachen Diagrammen darstellen. zusätzlich bis Ende der Jahrgangsstufe 10 zur Darstellung von Daten angemessene Tabellen und Diagramme anlegen und skalieren, auch mit Tabellenkalkulationsprogrammen. Übersicht über alle übergeordneten Kompetenzen im Anhang der KLP Die übergeordneten Kompetenzen sind für alle naturwissenschaftlichen Fächern gleich formuliert. 17 Inhaltsfelder, Gegenstände und 18
7 Inhaltsfelder (Beispiel Physik) Inhaltsfeld Stromkreise (5) Inhaltliche Schwerpunkte Elektrische Ladungen Elektrische Energie Gesetze des Stromkreises Mögliche Kontexte Gewitter Stromrechnung und Energiesparen Der Sicherungskasten im Haushalt Basiskonzept System Stromstärke, Spannung, Widerstand, Parallel- und Reihenschaltungen Basiskonzept Wechselwirkung Kräfte zwischen Ladungen, elektrisches Feld Basiskonzept Energie Spannung, elektrische Energie, elektrische Leistung Basiskonzept Struktur der Materie Kern-Hülle Modell des Atoms, Eigenschaften von Ladungen, Gittermodell der Metalle 19 Konzepte sind Vorstellungen, Betrachtungsweisen, Konstrukte, die Personen mit bestimmten Sachverhalten oder Begriffen verbinden. sind grundlegende, für den Unterricht eingegrenzte und für Schülerinnen und Schüler nachvollziehbare Ausschnitte fachlicher Konzepte und Leitideen. 20 Biologie Chemie System Struktur und Funktion Struktur der Materie Energie Entwicklung Chemische Reaktion Physik System Struktur der Materie Energie Wechselwirkung sind selbst bedeutende inhaltsübergreifende Konzepte erleichtern kumulatives Lernen und Vernetzung ermöglichen Zugänge zu neuen Fragestellungen 21
8 Stoffe und Stoffeigenschaften (1) Veränderung von Stoffeigenschaften Energieumsätze bei Stoffveränderungen (2) Stoffumwandlung Luft und Wasser (3) Luft und ihre Bestandteile Metalle und Metallgew innung (4) Metallgew innung und Recycling Elemente und ihre Ordnung (5) Atombau Neutralisation Eigenschaften von Salzen Stoffe als Energieträger (8) Alkane Produkte der Chemieindustrie (9) Speisen und Getränke Geschichte des Feuers Brände und Brandbekämpfung Brennstoffe und ihre Nutzung Unsere Atmosphäre Bedeutung des Wassers als Trink- und Nutzwasser Wasser als Lebensraum Von der Steinzeit bis zum High-Tech-Metall Vom Erz zum Auto Schrott - Abfall oder Rohstoff? Der Aufbau der Stoffe Die Macht des Erdöls Biokraftstoff oder Nahrungsmittel Kunststoffe - Werkstoffe nach Maß Dauerhafte Eigenschaftsänderungen Gesetz von der Erhaltung der Masse, Umgruppierung von Teilchen Nachweis von Sauerstoff und Wasserstoff, Analyse und Synthese von Wasser Oxidation, Reduktion, Redoxreaktion charakteristische Reaktionen der Elementfamilien Dissoziation, Neutralisation, Hydration, ph-wert, Indikatoren Umkehrbare und nicht umkehrbare Redoxreaktionen Cracken, alkoholische Gärung Synthese von Makromolekülen aus Monomeren, Esterbildung Aggregatzustände, Teilchenvorstellungen, Lösungsvorgänge, Kristalle Element, Verbindung, einfaches Teilchenmodell Luftzusammensetzung, Eigenschaften der Luftgase, Anomalie des Wassers Edle und unedle Metalle, Legierungen Elemente, Protonen, Neutronen, Elektronen, Atombau, Ionen, Kern-Hülle-Modell, Schalenmodell Ionenbindung und Ionengitter, Stoffmengenkonzentration, Protonenakzeptor und -donator, Elektronenpaarbindung, Dipole Elektronenübertragung Unpolare und polare Elektronenpaarbindung, Kohlenw asserstoffmoleküle, funktionelle Gruppe, Funktionelle Gruppen, Nanoteilchen Wärme, Schmelz- und Siedetemperatur, Aggregatzustandsänderungen Chemische Energie, Aktivierungsenergie, exotherme und endotherme Reaktionen Wärme, Wasserkreislauf, Wasseraufbereitung Energiebilanzen bei Recyclingprozessen, endotherme und exotherme Redoxreaktionen Energiezustände von Atomen exotherme und endotherme Säure-Base-Reaktionen Elektrische Energie, Energieumw andlung, Energiespeicherung Katalysator, Treibhauseffekt, Energiebilanzen Energiebilanz Funktionen der am Beispiel der Chemie Inhaltsfelder und Schwerpunkte Mögliche Kontexte Chemische Reaktion Struktur der Materie Energie Stoffeigenschaften Reinstoffe, Stoffgemische und Trennverfahren Verbrennung Oxidation Treibhauseffekt Wasser als Oxid Gebrauchsmetalle Korrosion und Korrosionsschutz Elementfamilien Periodensystem Säuren, Basen, Salze (6) Eigenschaften saurer und alkalischer Lösungen Kristalle Stoffe des Alltags Perspektiven und Leitideen Die Geschichte des Atoms Die Ordnung des Herrn Mendelejew Säuren und Basen in Alltag und Beruf Mineralien Entwicklung und Vernetzung Elektronenübertragungen bei chemischen Reaktionen (7) Batterie und Akkumulator Elektroautos Galvanisieren und Oberflächenveredlung Brennstoffzelle Elektrolyse und Galvanisieren Alkanole Fossile und regenerative Energierohstoffe Wasserstoffbrückenbindung, van-der-waals- Kräfte Makromoleküle in Natur und Technik Struktur-Funktionsbeziehungen von Lebensmittel, Düfte und Aromen Anwendungen in Medizin, Natur und Technik Verbindungen Nanoteilchen und neue Werkstoffe 22 als Leitideen geladene Teilchen als Ladungsträger stofflicher Aufbau Leiter / Nichtleiter Basiskonzept Energie als Konzepte Energiespeicherung Energietransport Energieumwandlungen Basiskonzept Materie Basiskonzept Wechselwirkung Zusammenwirken von Komponenten Strom als Ladungsausgleich Basiskonzept System Kräfte und Felder Wärmewirkung Widerstand 23 Konkretisierte Kompetenzerwartungen 24
9 Konkretisierte Kompetenzerwartungen - NW/Biologie 5 Gegenstände des Inhaltsfelds Keimung, Wachstum + Übergeordnete Kompetenzen K4: Beobachtungs- und Messdaten in Tabellen übersichtlich aufzeichnen und in vorgegebenen einfachen Diagrammen darstellen. werden zusammengeführt und ergeben Konkretisierte Kompetenzerwartungen Die Schülerinnen und Schüler können Messdaten (u. a. von Keimungs- oder Wachstumsversuchen) in Tabellen übersichtlich aufzeichnen und in einem Diagramm darstellen. (K4) 25 Hauscurricula 26 Rechtlicher Rahmen SchulG 29 Unterrichtsvorgaben (1) Das Ministerium erlässt in der Regel schulformspezifische Vorgaben für den Unterricht (Richtlinien, Rahmenvorgaben, Lehrpläne). Diese legen insbesondere die Ziele und Inhalte für die Bildungsgänge, Unterrichtsfächer und Lernbereiche fest und bestimmen die erwarteten Lernergebnisse (Bildungsstandards). (2) Die Schulen bestimmen auf der Grundlage der Unterrichtsvorgaben nach Absatz 1 in Verbindung mit ihrem Schulprogramm schuleigene Unterrichtsvorgaben. (3) Unterrichtsvorgaben nach den Absätzen 1 und 2 sind so zu fassen, dass für die Lehrerinnen und Lehrer ein pädagogischer Gestaltungsspielraum bleibt. 27
10 Rechtlicher Rahmen SchulG 70 Fachkonferenz, Bildungsgangskonferenz (3) Die Fachkonferenz berät über alle das Fach oder die Fachrichtung betreffenden Angelegenheiten einschließlich der Zusammenarbeit mit anderen Fächern. Sie trägt Verantwortung für die schulinterne Qualitätssicherung und entwicklung der fachlichen Arbeit und berät über Ziele, Arbeitspläne, Evaluationsmaßnahmen und ergebnisse und Rechenschaftslegung. (4) Die Fachkonferenz entscheidet in ihrem Fach insbesondere über 1. Grundsätze zur fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit. 2. Grundsätze zur Leistungsbewertung, 3. Vorschläge an die Lehrerkonferenz zur Einführung von Lernmitteln 28 Ein Mustercurriculum Kapitel Gliederungspunkt 1 Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit 2 Entscheidungen zum Unterricht 2.1 Unterrichtsvorhaben Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben Konkretisierte Unterrichtsvorhaben (in Beispielen) 2.2 Grundsätze der fachmethodische und fachdidaktischen Arbeit 2.3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung 2.4 Lehr- und Lernmittel 3 Entscheidungen zu fach- und unterrichtsübergreifenden Fragen 4 Qualitätssicherung und Evaluation 29 Ein Mustercurriculum Kapitel Gliederungspunkt 1 Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit 2 Entscheidungen zum Unterricht 2.1 Unterrichtsvorhaben Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben Konkretisierte Unterrichtsvorhaben (in Beispielen) 2.2 Grundsätze der fachmethodische und fachdidaktischen Arbeit 2.3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung 2.4 Lehr- und Lernmittel 3 Entscheidungen zu fach- und unterrichtsübergreifenden Fragen 4 Qualitätssicherung und Evaluation 30
11 Weitere Unterstützungsmaterialien 31 Informationssystem Lehrplannavigator Zugriff über den Kernlehrplan Zugriff über den Schulinternen Lehrplan auf den Kernlehrplan und die Materialien Datenbank Kernlehrplan im HTML-Format verbindliche Kompetenzerwartungen am Ende der Doppeljahrgangsstufen bzw. bestimmter Phasen des Bildungsganges obligatorische inhaltliche Schwerpunkte Muster Schulinterner Lehrplan im HTML-Format Vorgaben Grundmuster, Bestandteile, Konstruktionshinweise, Algorithmen Musterbeispiel einer Jahrgangspartitur Hintergrundmaterialien, Tools, Unterstützungsmaterial Diagnosebögen und Evaluationsinstrumente schülerverständliche Ausformulierungen von Kompetenzerwartungen Unterrichtsund Lernarrangements zu Kompetenzerwartungen Beispielaufgaben (Lernaufgaben / Testaufgaben) zu konkreten Kompetenzerwartungen Konkretisierungen zum schulinternen Lehrplan: Beispiele zu Unterrichtsvorhaben 32 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit - wir freuen uns auf Ihre Fragen 33
12 Kompetenzorientierung Kompetenzbegriff der Kernlehrpläne: Kompetenzen spiegeln die grundlegenden Handlungsanforderungen, denen Schülerinnen und Schüler in einem Lernbereich (Fach, Domäne ) ausgesetzt sind. Nach Weinert (2001, S. 27f.) versteht man Kompetenzen als die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können. Eine Kompetenz ist eine Disposition, die dazu befähigt, variable Anforderungssituationen in einem bestimmten Lern- oder Handlungsbereich erfolgreich und verantwortlich zu bewältigen. 34
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