Bautendokumentation des Stahlbau Zentrums Schweiz. Bauen in Stahl 04/14. steeldoc

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Barbara Flater
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1 Bauen in Stahl Bautendokumentation des Stahlbau Zentrums Schweiz 04/14 steeldoc Prix Acier 2014

Prix Acier 2014 Preisträger Birskopfsteg, Basel Bauherrschaft Bau- und Verkehrsdepartement Kanton Basel-Stadt Architekten Christ & Gantenbein, Basel Ingenieure zpf.

2 Prix Acier 2014 Preisträger Birskopfsteg, Basel Bauherrschaft Bau- und Verkehrsdepartement Kanton Basel-Stadt Architekten Christ & Gantenbein, Basel Ingenieure zpf.ingenieure AG, Basel Stahlbau Schneider Stahlbau AG, Jona Baujahr 2012 In direkter Fortsetzung des bestehenden Wegesystems passt sich die schlanke Konstruktion über den Fluss hervorragend in die sensible Landschaft ein. Der sanfte Bogen über die Birs hinweg ersetzt die bestehende provisorische Holzbrücke. Der neue Birskopfsteg liegt im stark frequentierten Naherholungsgebiet der Stadt Basel unmittelbar an der Mündung der Birs in den Rhein. Das Areal zwischen der Grünanlage Birskopf auf der Basler Seite und dem Birsfelder Rheinpark ist geprägt von Wiesenflächen und dichtem Baumbestand. Die neue Fussgängerbrücke verbindet Grünanlage und Rheinpark kurz vor der Mündung der Birs in den Rhein. Um eine möglichst klare und schmale Form zu er - reichen, ist die Tragkonstruktion unter der Belags - fläche angeordnet. Als statisches System wählte das Planerteam einen Zweifeldträger mit Spannweiten von 50,5 und 25,0 Metern. Die knapp 76 Meter lange Brücke weist eine Konstruktionshöhe von weniger Schnitt, M 1:750 Grundriss, M 1: steeldoc 04/14

3 als 70 Zentimetern auf, so dass die Spannweite dem 72-fachen der Konstruktionshöhe entspricht. Möglich wurde diese Schlankheit durch eine leichte und gleich - zeitig steife Brückenplatte aus Stahl, durch die trotz doppelter Fahrbahnbreite zudem Gewicht eingespart werden konnte. Aufgrund der veränderten Dimensionen mussten die beiden Widerlager neu erstellt werden. Sie bestehen je aus einem Stahlbetonriegel, der auf sechs Mikropfählen ruht. Die sich nach unten verjüngende Mittelstütze aus zehn Zentimeter starkem Vollstahl ist auf dem bestehenden Fundament abgestellt. Sie steht senkrecht zur geneigten Brückenuntersicht und ist monolithisch mit der Brückenplatte verbunden. Ein Lager zwischen der Brückenplatte und der Stütze ist nicht erforderlich, weil die Stütze so weich ausgebildet ist, dass sie Bewegungen der Brückenplatte durch elastische Verfor - mung aufnehmen kann. Die neuen ständigen Lasten sind kleiner als die bisherigen, sodass während des Baus nur minimale Setzungen auftraten. Ein polygonales Stahlkastentragwerk von 4,90 Metern Breite und 68 Zentimetern Höhe bildet den Brückenquerschnitt. Der Kasten ist luftdicht verschlossen, was zwei Vorteile hat: Er muss nicht für Unterhaltsarbeiten zugänglich sein und kann daher sehr schlank gebaut werden. Zudem ist die Ausführung kostengünstig, da auf den Korrosionsschutz einer Fläche von 980 Quadratmetern auf der Innenseite des Kastens verzichtet werden konnte. Das Widerlager auf der Seite von Birsfelden ist beweglich, das auf der Basler Seite fest ausgebildet. In Querrichtung wird die Brücke durch diese Lager gehalten. 5

Prix Acier 2014 Preisträger 2 3 1 Querschnitt, M 1: 50 1 Stahlkasten, luftdicht verschweisst, Blechstärken 12 bis 30 mm, S355 zementgrau beschichtet 2 Belag Gussasphalt, d=65 mm 3 Geländer mit

Um die hohen Anforderungen an die Schweissarbeiten zu erfüllen, wurden die Brückenelemente im Werk vorfabriziert, in fünf Abschnitten von fünf bis 18 Metern Länge angeliefert und vor Ort verschweisst.

der Steifigkeiten der Brückenabschnitte optimiert. Weiterhin werden die Schwingungen mittels Dämpfern eingeschränkt. Diese «Tilger» sind in den Viertelspunkten der grösseren Spannweite angeordnet.

4 Prix Acier 2014 Preisträger Querschnitt, M 1: 50 1 Stahlkasten, luftdicht verschweisst, Blechstärken 12 bis 30 mm, S355 zementgrau beschichtet 2 Belag Gussasphalt, d=65 mm 3 Geländer mit integrierter LED-Beleuchtung, Stäbe Rundstahl Ø 25 mm, Handlauf UNP 120 Nachts betont die in den Handlauf integrierte Beleuchtung die elegante Form des Bogens über den Fluss. Um die hohen Anforderungen an die Schweissarbeiten zu erfüllen, wurden die Brückenelemente im Werk vorfabriziert, in fünf Abschnitten von fünf bis 18 Metern Länge angeliefert und vor Ort verschweisst. Um die Eigenfrequenzen der Brücke, die bei dieser Bauweise auftreten können, aus dem kritischen Bereich zu verschieben, wurde das statische System durch die Variation der Spannweiten beziehungsweise der Steifigkeiten der Brückenabschnitte optimiert. Weiterhin werden die Schwingungen mittels Dämpfern eingeschränkt. Diese «Tilger» sind in den Viertelspunkten der grösseren Spannweite angeordnet. Der Ansatz, eine Tragkonstruktion zu realisieren, die wegen ihres optimierten statischen Systems nur geringe kritische Eigenfrequenzen aufweist und deshalb mit möglichst wenig Schwingungstilgern funktioniert, ermöglichte diese äusserst schlanke und effiziente Tragstruktur. Die neue Brücke wurde parallel zum provisorischen Fussgängersteg errichtet. Zwei Elemente wurden von der Birsfelder Seite, drei Elemente von der Basler Seite aus montiert. 6 steeldoc 04/14

5 Impressum steeldoc 04/14, Dezember 2014 Prix Acier 2014 Herausgeber: SZS Stahlbau Zentrum Schweiz, Zürich Redaktion: Martina Helzel, Johannes Herold Projektbeschriebe aufgrund der Laudationes sowie der Projektinformationen der Planer Layout: Martina Helzel, circa drei, München Fotos: Titel: David Willen Editorial: Roman Keller Birskopfsteg, Basel: Roman Keller (S. 4, 5, 6 oben), Christ & Gantenbein (S. 6 mitte und unten); Berufsbildungszentrum ARCA, Gordola: David Willen (S. 7, 8, 9 links), Tonatiuh Ambrosetti (S. 9 rechts) Fussgängerverbindung Chur: Tuchschmid AG/Walter Mair (S. 10) Tramdepot Bern: Dominique Uldry (S. 11); SwissTech Convention Center, Lausanne: Fernando Guerra (S. 12, 13); Haus Müller, Zürich: Milan Rohrer (S. 14 oben), Georg Aerni (S. 14 unten, 15); Panoramabrücke, Sigriswil: Martin Dietrich (S. 16) Schauhaus Botanischer Garten, Grüningen: Tuchschmid AG/ Markus Bertschi (S. 17) Die Informationen und Pläne stammen von den Planungsbüros. Zeichnungen überarbeitet durch Stefan Zunhamer, circa drei, München. Designkonzept: Gabriele Fackler, Reflexivity AG, Zürich Administration, Versand: Giesshübel-Office, Zürich Druckvorstufe und Druck: Kalt-Zehnder-Druck AG, Zug ISSN Jahresabonnement Inland CHF 48. / Ausland CHF 60. Einzelexemplar CHF 15. / Doppelnummer CHF 25. Preisänderungen vorbehalten. Bestellung unter Bauen in Stahl/steeldoc ist die Bautendokumentation des Stahlbau Zentrums Schweiz und erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Mitglieder des SZS erhalten das Jahresabonnement und die technischen Informationen des SZS gratis. Steeldoc abonnieren für CHF 48. im Jahr (Studierende gratis) auf Die Rechte der Veröffentlichung der Bauten bleiben den Architekten vorbehalten, das Copyright der Fotos liegt bei den Fotografen. Ein Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers und bei deutlicher Quellenangabe gestattet. 19

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