I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Gemeinde-Landesrat Dr. Josef Stockinger Gemeinde-Landesrat Josef Ackerl am 24. März 2009 zum Thema "Glasfaservernetzung für Oö. Gemeinden Turbo für regionale Datenautobahn" Weitere Gesprächsteilnehmer: Vorstandsdirektor Dr. Josef Heizinger, Linz AG DDr. Werner Steinecker, Energie AG Dr. Manfred Litzlbauer, Energie AG Präs. Franz Steininger, OÖ. Gemeindebund Hofrat Dir. Dr. Michael Gugler, Direktion für Inneres und Kommunales, Land OÖ Das Gemeinderessort des Landes Oberösterreich hat mit der Breitbrand Infrastruktur GmbH (BBI) ein Tochterunternehmen

2 LR Dr. Stockinger/LR Ackerl Seite 2 der oberösterreichischen Elektroversorgungsunternehmen Energie AG Oberösterreich Data GmbH, Linz Strom GmbH, Oberösterreichische Ferngas Service GmbH und E-Werke Wels AG - einen Rahmenvertrag ausverhandelt, mit dem jetzt alle 444 oberösterreichischen Gemeinden zu gleichen Bedingungen das moderne Datennetz nutzen können, beschreiben Gemeindereferent Landesrat Josef Ackerl und Gemeindereferent Landesrat Dr. Josef Stockinger den Vorteil des modernen Datennetzes. Bis Mitte 2010 sollen alle oö. Gemeinden am derzeit modernsten Datennetz hängen. Diese Vernetzung mit der schnellsten Datentechnologie ist weltweit einzigartig. Gemeindereferent Landesrat Dr. Josef Stockinger: Gemeinsames Konzept für moderne Informationstechnologie "Mit der Glasfasertechnologie starten wir den Turbo für regionale Datenautobahnen auf höchstem Niveau", sagt Landesrat Stockinger. "Die oberösterreichischen Gemeinden erhalten kostengünstig die zukunftsorientierten Technologien für zentrale EDV und Kooperationslösungen." Mit der Glasfasertechnologie verbunden ist laut Landesrat Stockinger auch eine Reduzierung der gesamten IT- Ausgaben, weil statt Einzellösungen in den Gemeinden überregionale, landesweite Server und Programmlösungen möglich werden. "Das neue Netz kann schnell, billig und sicher große Datenmengen transportieren", so Landesrat Stockinger. Der weitere Effekt: Die Vorreiterrolle der oberösterreichischen Gemeinden bei der Aufbereitung der Zukunftstechnologie soll künftig auch breitflächig genutzt werden können. Private und

3 LR Dr. Stockinger/LR Ackerl Seite 3 Gewerbetreibende werden im Windschatten der Kommunen an die Datennetze anschließen können. "Mit Unterstützung der öffentlichen Hand setzt Oberösterreich das modernste Datennetzwerk für die Gemeinden und deren öffentliche Gebäude um", betont Landesrat Stockinger. Vereinbart ist, dass die Gemeinden mit einer pauschalen Einmalzahlung in der Höhe von Euro einen Anschluss für alle öffentlichen Gebäude in der Gemeinde erhalten können. Wahlweise kann dieser Betrag auch in vier Jahresraten zu je Euro finanziert werden. Gemeindereferent Landesrat Josef Ackerl : Kurzfristig investieren, mittel- und langfristig Vorteile lukrieren Die Anbindung an die neue Datenautobahn ist kurzfristig also mit hohen Investitionskosten verbunden. "Gut 8 Millionen Euro werden in Summe von den 441 betroffenen Gemeinden in die Hand genommen werden müssen!" so Landesrat Josef Ackerl. "Mittel, die aber gut investiert sind, weil sie den Grundstein für ein künftiges Einsparungspotential legen!" Durch die Anbindung an ein gemeinsames Netz können mittelfristig zentrale Serverlösungen forciert werden, die zu weiteren Synergieeffekten führen. Einer dieser Synergieeffekte ist die Möglichkeit einer zentralen Ausschreibung der Softwareanwendungen für alle Gemeinden. "Bis dato ist es so, dass jede Gemeinden für jeden Rechner, den sie in Betrieb hat, die entsprechenden Lizenzgebühren für die verwendete Software zu entrichten hat!" so Landesrat Ackerl. "Durch eine zentrale Ausschreibung kann erstens möglicherweise ein

4 LR Dr. Stockinger/LR Ackerl Seite 4 mengenmäßiger Kaufpreisvorteil lukriert werden, weil 441 Gemeinden gemeinsam eine Software einkaufen, zweitens muss aber jedenfalls eine Reduktion der Lizenzgebühren durch eine einsatzabhängige oder pauschalierte Verrechnung möglich sein!" Derzeit zahlen die Gemeinden für die Verwendung einer Software je Rechner, auf dem diese Software installiert ist. Eine einzelne Gemeinden hat gegenüber den Anbietern eine zu geringe Marktmacht, um an diesem Umstand etwas zu ändern. Bei einer durch eine zentrale Serverlösung möglichen zentralen Ausschreibung erhöht sich die Marktmacht der gemeinsam auftretenden 441 Gemeinden gegenüber den Anbietern aber gewaltig. "In einer zentralen Ausschreibung für Software kann also Bedingung sein, dass nicht für jeden Rechner in den Gemeinden einzeln die Lizenzgebühr zu entrichten ist!" erklärt Landesrat Ackerl den erhofften Einspareffekt. "Anstelle für beispielsweise Lizenzen müssen nur mehr für 750 Lizenzen Gebühren entrichtet werden, weil ja auch anzunehmen ist, dass nicht in jeder Gemeinde auf allen Rechnern zur gleichen Zeit auf die gleiche Software zugegriffen wird!" Mittel- und langfristig rechnen sich die Investitionskosten durch Nutzung dieser und andere Synergieeffekte daher sicher. Hinzu kommt, dass die verwendete Technologie besonders zukunftssicher ist, weil die Bandbreiten faktisch ins Unendliche steigerbar sind. "Die Gemeinden und das Gemeinderessort stellen mit dem Einsatz dieser Technologie wieder einmal unter Beweis, wie sehr ihnen nachhaltige Lösungen ein ernstes Anliegen sind!" betont Landesrat Ackerl.

5 LR Dr. Stockinger/LR Ackerl Seite 5 Bis vor kurzem war es wichtig möglichst global aufgestellt zu sein, aktuell jedoch ist auf die regionale Wirtschaftskraft zu achten OÖ vernetzt sich selber und mit der Welt. Oberösterreich ist eine der stärksten Regionen Europas. Mit der Breitbandinitiative wurde diese Position noch einmal gefestigt. Das Gemeindeprojekt kann als derzeit einzigartiges Modell für moderne und effiziente Gemeindeverwaltung gesehen werden. Mit dieser Netzarchitektur ist das von vielen Seiten zitierte E-Government erst wirklich realisierbar. Das World Wide Web (WWW) hat uns den Vorteil der Vernetzung von weit entfernten Personen und Institutionen gezeigt. Das Gemeindenetz wird eine Small World Web (SWW)-Lösung für die Region OÖ und vernetzt den lokalen Raum. Daten reisen - und nicht die Personen Arbeitsplatz-Effekt durch neues Glasfasernetz Beim Projekt Glasfasernetz für OÖ Gemeinden liegen 85 % der Wertschöpfung ausschließlich in Oberösterreich. Bei der Errichtung nehmen die Infrastrukturkosten den höchsten Anteil ein, und genau dieser wird von oö. Baufirmen realisiert. Es werden gleichzeitig fünf Baufirmen an verschiedensten Gebieten in OÖ mit der Arbeit beginnen. Das Gesamtprojekt wird etwa 95 Arbeitskräfte für mindestens ein Jahr beschäftigen. Die Investitionskosten der BBI-Partner werden auf rund 8 Millionen Euro geschätzt und sind auch ein kräftiges Signal für die regionale Konjunkturbelebung.

6 LR Dr. Stockinger/LR Ackerl Seite 6 Neben der unmittelbaren Wertschöpfung in Oberösterreich, hat dieses Projekt höchste Nachhaltigkeit. Die Bürgerinnen und Bürger können in Zukunft vielmehr von zu Hause aus erledigen und brauchen weniger oft die Magistrate und Gemeindeämter besuchen. Unter dem Motto Die Daten reisen und nicht die Personen, wird auch die Kommunikation zwischen Kommunen und Landesverwaltung wesentlich effizienter, zum Beispiel können Schulungen zu Themen der Gemeindeverwaltung dann online über Lernportale abgewickelt werden. Grafik: Breitband Infrastruktur GmbH Ein Glasfaseranschluss für jede Gemeinde Kostenloses lokales Netz Jedes oberösterreichische Gemeindeamt wird mit einer Anschlussleitung (Access-Line) auf Glasfasertechnik an den Backbone angebunden. Damit steht dem Amt eine nahezu beliebige Bandbreite auf höchstem Qualitätsniveau zur Verfügung. Innerhalb des Backbones werden die Daten auf zwei redundanten Wegen nach Linz transportiert. Dieses Netzdesign garantiert einen nahezu ausfallsfreien Betrieb. Die

7 LR Dr. Stockinger/LR Ackerl Seite 7 angebotenen Services stehen damit 7 mal 24 Stunden garantiert zur Verfügung. Neben dem Amtsgebäude können alle weiteren Objekte einer Gemeinde in das Netz integriert werden. Dazu gehören Kindergarten, Bauhof, Feuerwehr, usw., die dann über ein kostenloses, lokales Netz verfügen. Die jeweilige Gemeinde stellt in diesem Fall die Leerrohre zur Verfügung bzw. führt die Grabungsarbeiten durch. Die Abrechnung der Bandbreite erfolgt als Summierung der Einzelbandbreiten im Gemeindeamt. Über dieses Modell spart sich die Gemeinde weitere Kosten, weil die Gesamtbandbreite kleiner ist als die Summe der einzelnen Bandbreiten. Die Gemeinden schließen mit der BBI einen sehr langfristigen Vertrag zur Nutzung der Glasfaserleitung ab. Damit ist sichergestellt, dass die Kommunen nur einmal in diese Technologie investieren und alle zukünftigen Dienste nutzen können.

8 LR Dr. Stockinger/LR Ackerl Seite 8 Grafik: Breitband Infrastruktur GmbH Datenübertragung mit Lichtimpulsen rasch, störungsfrei, keine Strahlung Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, genau jene Übertragungsgeschwindigkeit einzukaufen, die für ihn gerade jetzt notwendig ist. Nach oben hin gibt es nahezu keine technischen Grenzen. Das Netz der BBI ist ein geschlossenes, privates Netzwerk und ist vom globalen Internet völlig getrennt. Damit entsteht eine sehr große Resistenz gegen Hacker-Angriffe, Viren, Spams, etc. Es gibt nur eine einzige Übergabe-Schnittstelle zum Internet und diese kann mit geeigneten Instrumenten wie Firewall, Watchdog, usw. gut abgesichert werden.

9 LR Dr. Stockinger/LR Ackerl Seite 9 Durch die hohe Verfügbarkeit und Bandbreite haben die Gemeinden erstmals die Möglichkeit IT-Ressourcen gemeinsam zu nutzen. Es ist naheliegend, dass mehrere Gemeinden einen File-Server gemeinsam benutzen. Dieser könnte sehr leistungsfähig sein und durchaus in einer Zentrale im Bezirk oder in Linz stehen. Die Kosten dafür sind ebenfalls geringer als der Betrieb von vielen Einzel-Servern. Wurden die Gemeinden bisher ausschließlich von einem Provider serviciert, so besteht mit der neuen Netzwerksarchitektur die Möglichkeit Multi-Provider-Dienste in Anspruch zu nehmen. So werden bereits zu Beginn Services von der Telekom Austria, von der Gemdat und von den EVUs über das gleiche Netz angeboten. Auch verschiedene Dienste wie Telefonie, Datentransport, Internet und Fernsehen laufen am selben Netz. Datenübertragung auf Glasfaser ist völlig frei von Umweltbelastung. Daten als Lichtimpulse verursachen keinerlei elektromagnetische Strahlung. Sie sind auch völlig resistent gegenüber elektrischen Beeinflussungen, wie z.b. Blitzen. Einzelne Gemeindeobjekte werden über eine lokale Vernetzung zum Gemeindeamt geführt. Dort wird eine physikalische und kaufmännische Zusammenschaltung durchgeführt. Sämtliche kommunalen Daten werden auf den Backbone gestellt und zur gewünschten Zieladresse, wie zum Beispiel Eduhi, Feuerwehrkommando, Gemdat, Gisdat, usw. geroutet.

10 LR Dr. Stockinger/LR Ackerl Seite 10 Weiteres Ziel: Angebot für gewerbliche Unternehmen und private Haushalte Mit der Breitbandinitiative im Jahre 2005 und mit der Gemeindevernetzung in 2009 hat OÖ den Status eines Breitband-Landes errungen. Wichtige Meilensteine wie die Vernetzung aller höheren Schulen, Landeskrankenhäuser, Bezirkshauptmannschaften, usw. mit Glasfaser wurden erreicht. Trotzdem bleibt noch Einiges offen. Viele Konsument/innen möchten die Dienstleistungen ihrer Telekomunternehmen in besserer und schnellerer Qualität erhalten. Dazu werden der Ausbau und die Verdichtung des Glasfasernetzes bis zum Konsumenten erforderlich. Dieses Ziel kann mit Unterstützung der Europäischen Union und den obigen Partnerunternehmen durchaus in absehbarer Zeit erreicht werden.