RUMÄNIENHILFE Rundbrief 2013
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- Franka Walter
- vor 6 Jahren
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1 RUMÄNIENHILFE Rundbrief 2013 und andere bedürftige Länder e. V. Gefördert mit Mitteln des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg im Jahre 2013 Liebe Freunde und Unterstützer, Viele Menschen klagen, dass unsere Zeit zu schnelllebig ist. Wir werden täglich von einer Informationsflut überrollt. Katastrophen und die Not anderer Menschen berührt uns zwar noch, aber viele fühlen sich machtlos, überfordert und resignieren mit ihrem Bedürfnis zu helfen. Wir, der Verein Rumänienhilfe und andere bedürftige Länder, versuchen nun schon seit fast 25 Jahren mit Beharrlichkeit, viel persönlichem Einsatz und Nächstenliebe etwas dagegen zu tun. Wie in all den vergangenen Jahren möchten wir auch diesmal wieder unsere Unterstützer, Freunde und alle Interessierten darüber informieren. Die Fahrten Gleich vorneweg: insgesamt hatten wir 3 Fahrten geplant, am Ende sind es wieder einmal deutlich mehr geworden, nämlich 8. Das heißt, wir konnten insgesamt 28 Fahrzeuge mit 23 Anhängern sowie 58 Mitfahrern und Mitfahrerinnen auf unsere Hilfstransporte nach Polen und Rumänien schicken. Die Gesamtaufenthaltsdauer bei den Fahrten betrug 53 Tage, die zurückgelegte Strecke etwa km, was etwa dem halben Erdumfang entspricht. Noch im Dezember fuhren unsere Schwedter Freunde wieder ins Kinderheim nach Okland. Hier unterstützt eine kleine Initiative, die seit Jahren Mitglied in unserem Verein ist, mit Hilfe vieler Menschen und Unternehmen aus Schwedt ein Kinderheim in Okland. Diesmal wurde sogar ein Feuerwehrauto für Okland mitgenommen. (Mehr dazu auf: Suchbegriff: Okland). Im Februar merkten wir wieder einmal, wie riskant eine Fahrt auch sein kann. Wegen der schlechten Straßenverhältnisse aufgrund von Schneefällen mussten wir eine Fahrt abbrechen. Vom März wurde dann die Fahrt nachgeholt. 2 Transporter und 4 Mitfahrer brachten Tische, Stühle und Kleidung nach Petersdorf und nach Klausenburg.
2 Unsere dritte Fahrt ging dann vom April mit 4 Kleintransportern und 8 Mitfahrern nach Petersdorf, Klausenburg und Sinaia. In Sinaia besuchten wir ein Kinderheim. Hier konnten wir erfreulicherweise erleben, dass durch das große Engagement der Mitarbeiter vor Ort den Kindern für rumänische Verhältnisse relativ gute Bedingungen geboten wurden. Wir erfreuten die Kinder mit Süßigkeiten, Zahnbürsten und Zahnpasta. Im Kinderheim in Petersdorf und direkt bei bedürftigen Familien in Wolkendorf konnten wir Matratzen, Federbetten, Einbauküchen, Öfen, Nähmaschinen, Waschmaschinen und 45 Fahrräder abladen. Unsere vierte Fahrt führte uns mit 5 Fahrzeugen vom Mai nach Borsa und Campulung. In Petersdorf gab Peter nach dem Abendessen in der Turnhalle eine Extravorstellung mit seinen Handspielpuppen, Herrn Fuchs und Frau Elster. Schnell gewöhnten sich die Kinder an die Puppen und konnten nicht genug davon bekommen. In Borsa konnten wir viele dringend benötigte Dinge im örtlichen Krankenhaus abladen. Angefangen von Kinderklinikbetten über Rollstühle, Gehhilfen, Klinikmatratzen bis hin zu Inkontinenzmaterial und Toilettenpapier wurde alles freudig entgegengenommen. Zu der psychiatrischen Klinik in Campulung hatten wir vor nunmehr fast 20 Jahren erstmals eine Hilfslieferung gebracht. Die Klinik war in einem erbarmungswürdigen Zustand und stand kurz vor der Schließung. Unsre Hilfe wirkte wie eine Initialzündung. Die Leitung der Einrichtung, Herr und Frau Dr. Paziuc, haben es durch ihr großes Engagement geschafft, die Klinik im Laufe der Jahre sowohl baulich als auch hinsichtlich der Ausstattung und der Behandlungsweise immer weiter voranzubringen. Unser Verein hat ihn dabei tatkräftig unterstützt. Obwohl unsere Spendengüter immer noch gebraucht werden, ist die Klinik inzwischen zu einer Vorzeigeeinrichtung geworden. Dass wir daran einen beachtlichen Anteil haben, erfüllt uns mit einem gewissen Stolz.
3 Die zehn Mitfahrer der diesjährigen Fahrt nach Campulung freuten sich, die vielen Fortschritte zu sehen, die die Klinik in den letzten Jahren gemacht hat. Eine der neuesten Errungen-schaften ist eine kleine Gärtnerei mit Gewächshaus. Hier können sich die Patienten körperlich betätigen, was sich positiv auf den Genesungsprozess auswirkt. Die Produkte der Gärtnerei sind einerseits für den eigenen Bedarf, Das neue Gewächshaus werden aber auch auf dem Markt in der Stadt verkauft. Dr. Paziuc freute sich sehr über Material für die Ergotherapie wie Papier, Wolle und Stoffe. Von Wolfgang Kautz konnten wir wieder Setzlinge für die Gärtnerei mitbringen. 2014r ist eine Feier zum 20-jährigen Jubiläum geplant, wozu wir bereits eine Einladung erhalten haben. Im Gegenzug möchten wir eine Delegation aus Campulung in Potsdam begrüßen, wo wir auch die Möglichkeit für den Erfahrungsaustausch mit entsprechenden Potsdamer Einrichtungen bieten wollen. Persönliche Eindrücke von Mitfahrer Ruben (14 Jahre): Staat ist nicht so gut organisiert Ein Durcheinander Die Natur hat freieren Lauf Leute sind netter Essen schmeckt besser Leute sind gastfreundlich Mehr Sehenswürdigkeiten Interessanter Unser Kleiderlager in der Nikolaikirche war im Sommer mal wieder randvoll. So brachten wir am mit 2 Kleintransportern eine große Ladung nach Polen. Dort in Juchowo, einem kleinen Dorf nur 370 km nord-östlich von Potsdam, unterstützen wir nun schon seit 2006 eine kleine Selbsthilfegruppe polnischer Frauen. Diese Gruppe unterstützt arme Familien, meist alleinerziehende Mütter und deren Kinder. Mit der von uns gelieferten Kleidung werden Basare durchgeführt. Von dem Erlös werden dann im Sommer Ferienfahrten und zum Jahresende Kulturworkshops (Theater, Zirkus) für die Kinder finanziert. Im letzten Sommer sind die Frauen mit 50 Kindern für eine Woche in die Berge gefahren.
4 Die Fahrt Nummer 6 vom Juli begann wie alle Fahrten schon Wochen vor dem Abfahrttermin. Wir bekamen das Angebot, aus der in Rekonstruktion befindlichen Kita "Froschkönig" hier in Potsdam die sehr gut erhaltene moderne Großkücheneinrichtung auszubauen. Der Termin stand nur ungefähr fest, da in der Küche noch so lange wie möglich für die Kinder gekocht werden sollte. Wir mussten dann den Ausbau und den Abtransport innerhalb von Stunden durchführen, da die Firmen bereitstanden, die in den Räumlichkeiten weiterarbeiten sollten. Es ist uns wieder einmal gelungen, in einem gemeinsamen Kraftakt diese Herausforderung zu meistern und die wertvolle Kücheneinrichtung für ein "zweites Leben" in Rumänien zu sichern. Die Reise ging dann nach Baia Sprie in ein Altenheim. Die Kücheneinrichtung einschließlich Tiefkühler und Wurstschneider wurde in Anwesenheit des Bürgermeisters und der örtlichen Presse an den Leiter des Altenheimes übergeben. Der Kontakt dorthin besteht schon seit vielen Jahren durch Vermittlung unserer Freunde Maria und Dumitru Lahr. In der Zeitung Tagesinformation in Baia Sprie erschien am eine Sonderseite unter der Überschrift: Für die Wiedereröffnung der Klinik in Baia Sprie Darin wurde unter anderem über die Hilfsaktion unseres Vereins berichtet: Übersetzung: Deutsche aus Potsdam bringen Hilfe Der Franzose Lois Thetio hat Hilfsmittel für das Altersheim gebracht, insbesondere Matratzen, Rollstühle, Desinfektionsmittel und vieles andere. Solche Hilfsmittel haben in den vergangenen Tagen auch die Deutschen aus Potsdam gebracht. Hingewiesen von Dumitru Lahr aus Tautii de Sus haben die Deutschen in den Bussen voller Hilfsmittel auch eine beeindruckende Edelstahlkücheneinrichtung für das Altersheim mitgebracht. "Es ist eine komplett private Hilfsaktion ohne staatliche Unterstützung. Wir sammeln von privaten Firmen, Kirchgemeinden etc in Deutschland, welche die Güter spenden und gleichzeitig den Transport unterstützen. Unseren Freund Dumitru kennen wir seit kommunistischen Zeiten. Er war zu Besuch in Deutschland und ist nicht hier geblieben, hat aber einen guten Eindruck
5 hinterlassen. Seitdem sind wir in Verbindung und er gibt uns Hinweise zu möglichen Hilfsempfängern", sagten die Mitglieder des Rumänienhilfevereins Potsdam. In dieser Organisation sind über vierzig Personen aktiv, die seit 23 Jahren Hilfe nach Rumänien bringen (Baia Sprie, Borsa, Cluj Napoca, Brasov, Lupeni, Vulcan, etc.). Die Deutschen sagen, dass sie am Ende des Jahres wiederkommen und weitere Hilfsmittel für die Bedürftigen bringen werden. Die Empfänger bedanken sich bei allen ausländischen Wohltätern und bleiben für immer voller Anerkennung für die Hilfe und die gleichzeitige Herzlichkeit. Bei dieser Fahrt zeigte es sich, dass wir immer wieder mit Pannen rechnen müssen. Einen Achsenschaden und 2 Reifen-Platzer mussten wir verkraften. Michaels Fazit: Nach meiner persönlichen Wahrnehmung hat sich innerhalb der letzten Jahre in Rumänien viel zum Positiven entwickelt. Insbesondere sind mir Baustellen aufgefallen. Neue Märkte sind entstanden. Viele fleißige Menschen haben anscheinend wieder Mut gefasst und bringen ihre Immobilien in Ordnung. Allerdings lässt der Ausbau der Straßen noch zu wünschen übrig. Die siebente Fahrt vom August mit einem Transporter und 4 Mitfahrern hatte vor allem das Ziel, unsere Kontakte an den verschiedenen Standorten zu pflegen, um auch künftig unsere Hilfe zielgerichtet und bedarfsgenau zu planen. Daneben wurden natürlich auch Hilfsgüter verteilt. Wolfgang schildert seine Eindrücke von einer Begegnung mit einer Einwohnerin von Avrig: Einer Frau in Avrig bringen wir eine Kleinküche und einen Kühlschrank sowie Kinderkleidung. Es ist nicht zu beschreiben, mit wie wenig Menschen auskommen müssen (außer Fernseher). Eine zusätzliche Matratze hätte in dem Raum der Familie mit etlichen Kindern keinen Platz. Das Umfeld keine Perspektive. Wer gibt den Zuständigen das Recht, diese Menschen wie Abfall zu behandeln?
6 Vom fand dann unsere achte Fahrt statt. Insgesamt waren es 14 Mitfahrer und 8 Fahrzeuge. Es war wieder eine Südtour über Petersdorf, Kertz nach Vulcan. Ob in einer Psychiatrie, im Kinderheim oder direkt bei einzelnen Familien, die 600kg Lebensmittel, von Fleischern und Bäckern aus Potsdam und Umgebung gespendet, wurden dankbar angenommen. Aber auch 24 Fahrräder, 30 Matratzen, Möbel, Öfen, Fenster, Türen, Baumaterialien helfen den Menschen hier weiter. Ein Ultraschall-Gerät und ein Reizstrom-Gerät helfen nun in rumänischen Krankenhäusern, Menschen zu behandeln. Birgit berichtet über ihre Eindrücke in Petersdorf: Am Mittwochvormittag bekamen wir eine interessante Führung durch ein Internatsgebäude der evangelisch-freikirchlichen Gemeinschaftseinrichtung, die seit vielen Jahren unter der Leitung von Mathias Müller und seiner Familie steht. Diese Familie setzt sich mit großer Leidenschaft, mit aller Kraft und tiefem Gottvertrauen für Kinder aus armen rumänischen Familien ein. Zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern finden die ihnen anvertrauten Kinder in dieser christlichen Glaubensgemeinschaft einen behüteten Lebens- und Bildungsraum. Insgesamt sind 85 Kinder und 23 Mitarbeitende in 14 Häusern untergebracht und sie lernen im Kindergarten und in der Schule für ein besseres Leben. Ähnlich dem Kinderdorfprinzip leben jeweils 8 bis 10 Kinder mit zwei Erzieherinnen oder Erziehern in familiären Gemeinschaften zusammen. Wir bekamen Einblicke in das Lebens-und Wohnumfeld. Beeindruckend war die Ordnung in den gemütlichen Wohn-, Arbeits- und Schlafräumen. Unser Schafprojekt Achim bezahlt die Schafe Im Jahre 2012 hatten wir begonnen, auf Anregung unseres Partners Hans- Otto Kaspar in Vulcan Schafe zu sponsern, also Hilfe durch Selbsthilfe zu initiieren. Für 500 Euro hatten wir die ersten 5 Schafe gekauft und an Familien abgegeben, die für die Tiere sorgen sollten.
7 Das haben wir in diesem Jahr in gleicher Größenordnung wiederholt. Inzwischen sind auch die ersten Lämmer geboren und an weitere Familien übergeben worden. Nach Meinung von Hans-Otto ist aber damit eine gewisse Grenze für diese Aktivitäten erreicht. Die weitere Vergrößerung unserer Herde würde organisatorische und rechtliche Probleme aufwerfen, die nicht so einfach gelöst werden können. So werden wir keine neuen Schafe mehr erwerben, die weitere Entwicklung der gekauften Tiere aber im Auge behalten. Ehrenamtsempfang der Staatskanzlei am 15. Dezember 2012 Auf unserer Jahreshauptversammlung 2012 im November bekamen 9 Vereinsmitglieder aus den Händen von Herrn Bauer, Referatsleiter in der Staatskanzlei, den Ehrenamts-Pass der Landesregierung für ihr Engagement überreicht. Daraus resultierte dann auch die Einladung zum Empfang des Ministerpräsidenten für ausgewählte Vereine und Personen, die sich im Land Brandenburg in besonderer Weise ehrenamtlich betätigen. Stellvertretend für unseren Verein durften Joachim Koll und Wolf Beyer daran teilnehmen. Für jeweils 10 Personen waren die Tische im ehemaligen Plenarsaal des Parlamentes festlich gedeckt. An jedem Tisch war ein Minister oder Staatssekretär sowie ein Vertreter oder eine Vertreterin von Presse, Rundfunk oder Fernsehen platziert worden. Achim Koll hatte das Glück, an einem Tisch mit dem damaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck zu sitzen. So hatte er auch Gelegenheit, über den Rumänienhilfeverein zu berichten. Herr Platzeck war interessiert, da das Land Brandenburg enge Kontakte zur Region Centru (im wesentlichen Siebenbürgen) unterhält und er schon mehrmals dort war. Achim Koll mit Matthias Platzeck im Gespräch
8 Zur Finanzierung unserer Aktivitäten Der Transport von vielen Tonnen Hilfsgütern nach Rumänien ist nur durch ein überdurchschnittlich hohes ehrenamtliches Engagement der Vereinsmitglieder sowie von Personen ohne Mitgliedschaft, die sich jedoch in ähnlicher Weise beteiligen, zu leisten. Die 220 Euro die jeder Mitfahrer für einen Transport als Spende entrichtet, decken die Gesamtkosten jedoch nur zu einem Teil ab. Insbesondere die Kraftstoffkosten und die in letzter Zeit stark gestiegenen Mautgebühren machen es notwendig, weitere Geldquellen zu erschließen. So ist es eine große Hilfe, dass uns immer wieder Privatfirmen unterstützen, indem sie zum Beispiel Dieselkraftstoff unentgeltlich zur Verfügung stellen oder unsere Transporter und Anhänger kostenlos reparieren. So bekamen wir in diesem Jahr eine Fahrzeugplane gesponsert. Solche Formen der Unterstützung wollen wir künftig in Form von Sponsering-Verträgen steuerlich attraktiver gestalten. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Privatpersonen und Firmen sehr herzlich bedanken, die unsere Tätigkeit in selbstloser Weise fördern. Das betrifft auch die Bereitstellung von Spendengütern, wie beispielsweise durch die Innung der Bäcker und der Fleischer, die auch 2013 wieder größere Mengen an Lebensmitteln zur Verfügung stellte. Unser besonderer Dank gilt in diesem Jahr der Staatskanzlei des Landes Brandenburg. Dort bewilligte man unseren Antrag auf Fördermittel für 2013 aus der Glücksspielabgabe der Lotterien und Sportwetten in Höhe von 4.200Euro. Ohne diese Mittel hätten wir die diesjährigen Fahrten in diesem Umfang nicht durchführen können. Wir würden uns freuen, wenn ihr auch zukünftig unseren Verein tatkräftig unterstützt. Weiter Informationen und Fahrtberichte findet ihr auf unserer Homepage ( die von Jens-Uwe Meinecke und Wolf Beyer neu gestaltet wurde. Das Redaktionsteam wünscht allen ein gesegnetes Jahr 2014! Volkmar Zander, Wolf Beyer, Achim Koll und Matthias Beutke
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