Veronica Carstens. Patientenratgeber. Annette Kerckhoff. Natur und Medizin. Wechseljahresbeschwerden. Herausgegeben von

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1 Natur und Medizin Patientenratgeber 31 Wechseljahresbeschwerden Annette Kerckhoff Cimicifuga racemosa (Traubensilberkerze) Herausgegeben von Veronica Carstens

2 WECHSELJAHRESBESCHWERDEN ANNETTE KERCKHOFF

3 Inhalt INHALTSVERZEICHNIS Einleitung 7 I. Die Wechseljahre 15 Annette Kerckhoff 1. Hormone Der Monatszyklus 19 Wie verändert sich der Monatszyklus? 22 Bis wann bin ich fruchtbar? Östrogene und Progesteron 23 Weitere Geschlechtshormone Die häufigsten Beschwerden Wechseljahre im Kontext der Kulturen Nerven und Psyche 28 Vegetatives (unwillkürliches) Nervensystem 28 Psyche Die Hormon-Ersatz-Therapie 32 II. Zuschriften 35 Natürliches Progesteron 35 Homöopathie 38 Cimicifuga (Traubensilberkerze) pflanzliches Arzneimittel 39 Ernährung 40 Weizenkeim-Öl 41 Verschiedenes 42 Manuskript Radiosendung 46 11

4 Inhalt III. Pflanzenheilkunde 51 Heilpflanzen gegen Wechseljahresbeschwerden 51 Heide Fischer, Ärztin Progesteruntergewicht 51 Östrogenuntergewicht 53 Hitzewallungen 54 Stimmungsschwankungen 54 Phyto-Östrogene Pflanzen mit hormonartiger Wirkung 56 Annette Kerckhoff Warum Soja? 56 Was sind Phyto-Östrogene? 58 Lebensmittel mit östrogenartiger Wirkung 59 SERMS was heißt das? 60 Was sagt die Wissenschaft? 64 Fazit 68 Die Traubensilberkerze Cimicifuga racemosa 71 Dr. med. Franziska Ebner Die Heilpflanze 72 Weitere Einsatzgebiete der Traubensilberkerze 73 Die Dosierung von Cimicifuga 74 Nebenwirkungen 74 Wann sollte Cimicifuga nicht eingenommen werden? 75 Zum Stand der Forschung 76 IV. Homöopathie bei Beschwerden im Klimakterium 77 Dr. med. Markus Wiesenauer Homöopathie 77 Cimicifuga 78 Lilium 79 Aristolochia und Pulsatilla 79 12

5 Inhalt Sepia 81 Dosierungsempfehlungen 83 V. Was kann ich noch tun? 85 Annette Kerckhoff Immer gut: Bewegung 85 Immer gut: gesunde Ernährung 86 Schmerzhafte Periode 86 Hitzewallungen 87 Morgendliche Antriebsschwäche 90 Harninkontinenz 90 Reizbarkeit 91 Osteoporosevorbeugung 91 Frau Dr. Carstens empfiehlt Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit 92 Trockene juckende Haut, trockene Scheidenschleimhaut 92 Zur Stärkung des Abwehrsystems 93 Depressive Verstimmungen 93 Einschlafstörungen 93 Literaturverzeichnis 95 Register 97 NATUR UND MEDIZIN E.V. 102 CARSTENS-STIFTUNG 103 PATIENTENRATGEBER VON NATUR UND MEDIZIN 104 LITERATUR AUS DEM KVC VERLAG 108 IMPRESSUM

6 Die Wechseljahre Psyche Psychische Veränderungen wie Energieverlust, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Stimmungslabilität und Depressionen gehören ebenfalls zu typischen Beschwerden in den Wechseljahren. Dies hat zum einen mit den allgemeinen Veränderungen in dieser Lebensphase zu tun, daneben aber auch mit dem gerade beschriebenen Einfluss der Hormone auf das vegetative Nervensystem. Schließlich gibt es nicht nur psychosomatische Beschwerden, bei denen die Psyche die körperlichen Symptome bedingt (soma Körper), sondern auch den genau entgegengesetzten Prozess: somatopsychische Beschwerden. Hier führen Veränderungen oder Belastungen im körperlichen Bereich zu psychischen Problemen. Körper und Psyche, das wissen alle großen Systeme der Heilkunde, stehen in einem engen Zusammenhang. Für die Selbstbehandlung bedeutet dies ganz allgemein: Wir können psychische Beschwerden auch über körperliche Behandlungen (Wasseranwendungen, Bewegung, gute Ernährung, Entspannung etc.) behandeln, auf der anderen Seite aber auch körperliche Beschwerden lindern, indem wir uns mit unserer psychischen Verfassung befassen, ein gutes Gespräch oder den Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe suchen und eventuell eine Therapie beginnen. Zahlreiche Beschwerden, darunter auch Nervosität und depressive Verstimmungen, verbessern sich, wenn eine Frau sich bewegt und Sport treibt. Gleichzeitig hilft die Auseinandersetzung mit diesem Wechsel, mit diesem Beginn einer neuen Lebensphase, die Auseinandersetzung mit Gefühlen, Ängsten und Sorgen, und der Versuche die körperlichen Beschwerden zu reduzieren. 30

7 Pflanzenheilkunde III. PFLANZENHEILKUNDE HEILPFLANZEN GEGEN WECHSELJAHRESBESCHWERDEN Heide Fischer, Ärztin Es gibt zahlreiche Heilpflanzen, die Frauen den Wechsel erleichtern, die umhüllen und schützen, zentrieren, anregen und ausgleichen. Wichtig für die Anwendung ist stets: Achten Sie auf Ihr Körpergefühl, darauf, ob sich nach der Einnahme eines Tees oder eines Arzneimittels die Beschwerden verschlimmern oder verbessern. Wenn Ihnen eine Anwendung nicht bekommt, dann wechseln Sie zu einer anderen Maßnahme. Aber geben Sie Ihrem Körper auch ein wenig Zeit manche Heilpflanzen brauchen ein Weilchen, bis sich die Wirkung zeigt! Die folgende Auflistung nennt einige bewährte Anwendungen bei Wechseljahresbeschwerden. Häufig handelt es sich hier um einen Tee oder eine Tinktur. Eine Tee für sich selbst zuzubereiten, kann dabei auch als ein Form der Selbstfürsorge gesehen werden. Progesteronuntergewicht Im Alter zwischen 40 und 50 finden sich viele Frauen in einer hormonellen Situation wieder, die durch ein Untergewicht des Gelbkörperhormons (Progesteron) gekennzeichnet ist. Sie beschreiben vermehrt prämenstruelle Beschwerden, aber entwickeln auch verkürzte Zyklen, verstärkte, unregelmäßige Blutungen, Venenprobleme, Myome, Zysten. 51

8 Pflanzenheilkunde Folgende Tees und/oder Tinkturen (zu beziehen über Apotheken) können helfen: Frauenmantel insbesondere, wenn Sie sich besonders dünnhäutig fühlen (Tee oder Tinktur) Schafgarbe bei Blutungsunregelmäßigkeiten (Tee oder Tinktur) Mönchspfeffer bei verkürzten Zyklen, Blutungsunregelmäßgkeiten, andauernden Schmierblutungen, Brustspannen, Wassereinlagerungen (Tee oder Tinktur, Einnahme vom Tag, längstens bis 1. Tag der nächsten Periode) Für alle Heilpflanzen gilt: 3x täglich eine Tasse Tee oder 2-3x täglich 15 Tropfen der Tinktur in etwas Wasser. Außerdem: Brennnessel um auszuschwemmen, zur Blutreinigung und Versorgung mit Mineralien (Tee) Weißdorn zur Stärkung des Kreislaufs (Tee oder Tinktur) Rosmarin bei niedrigem Blutdruck, anregend, belebend (Tee) Gänsefingerkraut bei Migräne, wird auch als Krampfkraut bezeichnet, weil es traditionell bei krampfartigen Beschwerden eingesetzt wurde (Tee, rechtzeitig mit der Einnahme beginnen) 52

9 Homöopathie bei Beschwerden im Klimakterium IV. HOMÖOPATHIE BEI BESCHWERDEN IM KLIMAKTERIUM Dr. med. Markus Wiesenauer HOMÖOPATHIE Die Homöopathie (griech. homoios ähnlich, pathos Leiden) stellt ein eigenes Therapiesystem dar, welche auf dem Prinzip der Ähnlichkeit beruht und weder mit der Naturheilkunde als solche, der anthroposophischen Medizin oder der Pflanzenheilkunde gleichzusetzen ist. Begründer der Homöopathie ist Dr. med. Samuel Hahnemann ( ). Seiner Auffassung nach wirken gegensätzliche Verfahren (z.b. bei Fieber zu kühlen) nur kurzfristig, ein ähnlicher Reiz dagegen regt die Lebenskraft an, so dass der Organismus die Krankheit nunmehr aus eigener Kraft überwinden kann. Angeregt durch einen Selbstversuch mit Chinarinde (1790) entwickelte Hahnemann die so genannte Ähnlichkeitsregel, den Leitsatz der Homöopathie: Wähle... in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden für sich (bei einem Gesunden) erregen kann, als sie heilen soll (Hahnemann, 1796). Die in vielen Arzneimittelprüfungen beim Gesunden ermittelten Veränderungen und Auffälligkeiten eines homöopathischen Arzneimittels werden als Arzneimittelbild bezeichnet, die homöopathische Arzneimittellehre als Materia medica. Für die homöopathische Therapie werden die Krankheitszeichen ( Krankheitsbild ) auf ihre Ähnlichkeit mit den Arzneimittelbildern überprüft ( Repertorisierung ) und dasjenige Mittel gewählt, welches die größte Übereinstimmung aufweist ( Simile ). Die landläufig mit der Homöopathie in Verbindung gebrachte 77

10 Was kann ich noch tun? ZUR STÄRKUNG DES ABWEHRSYSTEMS Gesunde, ausgewogene Ernährung, möglichst vollwertig (kein Zucker, kein weißes Mehl, kein Schweinefleisch, keine Fertigprodukte, keine Zusatzstoffe) DEPRESSIVE VERSTIMMUNGEN Bei depressiven Verstimmungen, insbesondere in der dunklen Jahreszeit, bietet sich die Einnahme von Johanniskraut (2-3x 425 mg pro Tag) an. EINSCHLAFSTÖRUNGEN Wassertreten in wadenhohem kaltem Wasser Leichte Kost zum Abendbrot, mindestens drei Stunden vor dem Zu-Bett-Gehen Schlaffördernd wirkt auch ein Glas warme Milch mit Honig Gut durchlüften Wecker aus dem Gesichtfeld Keine elektrischen Geräte im Umkreis des Bettes, d. h. kein Fernsehgerät, kein Radio, keinen Video- oder Kassettenrecorder oder Computer im Schlafzimmer, keinen elektrischen Wecker Abendspaziergang um den Block Abends Waden und Füße kurz kühl abduschen und gleich ins warme Bett schlüpfen. Bei kalten Füßen Wärmflasche unter die Füße legen. 93

11 Was tun, wenn Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit und Depressionen Tag und Nacht Körper und Seele quälen? Dieser Ratgeber zeigt, dass Homöopathie und Pflanzenheilkunde helfen können. Aber auch auf die Bedeutung der eigenen Zufriedenheit, des seelischen Wohlbe findens, von Entspannungsübungen und eines guten Stressmangements wird hingewiesen. Schriftenreihe von NATUR UND MEDIZIN E.V. Fördergemeinschaft der Karl und Veronica Carstens-Stiftung