Revolutionsbilder: 1918/19 im zeitgenössischen Bewußtsein und in der historischen Forschung. Eberhard Kalb

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Revolutionsbilder: 1918/19 im zeitgenössischen Bewußtsein und in der historischen Forschung. Eberhard Kalb"

Transkript

1 Eberhard Kalb Revolutionsbilder: 1918/19 im zeitgenössischen Bewußtsein und in der historischen Forschung Kleine Schriften Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Heidelberg 1993

2 Kolb, Eberhard geb. 1933; seit 1979 Professor für Neuere Geschichte an der Universität zu Köln (vorher, , an der Universität zu Würzburg); Veröffentlichungen zur deutschen und europäischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, zuletzt: Die Weimarer Republik, München ; Umbrüche deutscher Geschichte I I I 33, München Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um die erweiterte Fassung eines Vortrages, den der Autor anläßlich der Eröffnung der Ausstellung Die Deutsche Revolution 1918 I 19" am an der \Jniversität Heidelberg gehalten hat. Die Deutscl1e Revolution 1918/19 A usstdlu11n tk1 St1flurH1 lk1rh~prd!'hk11t F ricd rid1 -J hrrt - (jcdrnksl ~illc Bildnachweis: Deutsches Historisches Museum, Berlin Archiv der sozialen Demokratie, Bonn Landesbildstelle, Berlin Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, Berlin Archiv der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg Dirk Nishen Verlag, Berlin Wilhelm Stöckle, Filderstadt l ~l'll hsp1.i.;1d<'n l f rrcdm h 1 Lw1 t 1.. i<'dcnkst,llk, l 'f, 1 fkr11~<1 ~.;f l!! 1 k 1 ddbe r ~~. ()f 11 Ulll1S7CI fl'n D 1 -\ o, 10 1 H Uhr, Do. l 0-~0 \.Ihr Kolb, Eberhard: Revolutionsbilder: 1918 I 19 im zeitgenössischen Bewußtsein und in der historischen Forschung (Kleine Schriften I Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte: Nr. 15) 1993 Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Untere Straße 27 D Heidelberg v (O 62 21) Redaktion: Realisation : Ulrich Graf, Michael Epkenhans TLD Manfred H. G. Furchner ISSN ISBN

3 5 Vorwort Im November 1993 jährt sich zum 75. Mal der Ausbruch der Revolution in Deutschland. In dieser Umbruchphase vom Kaiserreich zur Weimarer Republik hat Friedrich Ebert als Parteiführer, Reichskanzler, Volksbeauftragter und Reichspräsident an herausragender Stelle politische Verantwortung getragen. Aus diesem Anlaß zeigt die Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte die Ausstellung "Die Deutsche Revolution 1918/19". Die Revolution zählt nach wie vor zu den umstrittensten Abschnitten deutscher Geschichte. Diese Ausstellung ist ein Versuch, die Vorgeschichte und den Verlauf der Revolution schlaglichtartig, auch in ihren Widersprüchen, darzustellen. Der hier wiedergegebene Beitrag von Prof. Dr. Eberhard Kolb (Köln) führt in die Thematik der Ausstellung ein und kann als bebilderte Begleitschrift betrachtet werden. Den Leihgebern, ohne deren freundliche Überlassung von Originalen und anderen Ausstellungsmaterialien dieses Projekt nicht hätte realisiert werden können, sei an dieser Stelle herzlich gedankt: dem Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung (Bonn), dem Bundesarchiv (Koblenz), dem Deutschen Historischen Museum (Berlin), der Deutschen Numismatischen Gesellschaft (Speyer), dem Landesmuseum für Technik und Arbeit (Mannheim), Herrn Oliver von Mengersen (Heidelberg), dem Stadtarchiv Kiel, dem Stadttheater Heidelberg, der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (Berlin), der Stiftung Bundeskanzler Adenauer-Haus (Rhöndorf) und Herrn Wilhelm Stöckle (Filderstadt). Der Dank gilt auch dem Deutschen Nationaltheater in Weimar, in dessen Räumen die Ausstellung 1994 präsentiert werden kann. In den Dank einbeziehen möchte ich aber auch den Vorstand der Stiftung und meine Mitarbeiter Bernd Braun und Dr. Michael Epkenhans, die maßgeblich an der Vorbereitung und Realisierung des Projekts mitgewirkt haben. Heidelberg, November 1993 Ulrich Graf

4 7 Eberhard Kolb Revolutionsbilder: 1918/19 im zeitgenössischen Bewußtsein und in der historischen Forschung Am 10. November 1918, als sich in Berlin die Revolutionsregierung konstituierte, der vom Sozialdemokraten Friedrich Ebert geführte "Rat der Volksbeauftragten", las man im Leitartikel des angesehenen "Berliner Tageblatts" folgende Sätze: "Die größte aller Revolutionen hat wie ein plötzlich losbrechender Sturmwind das kaiserliche Regime mit allem, was oben und unten dazu gehörte, gestürzt. Man kann sie die größte aller Revolutionen nennen, weil niemals eine so fest gebaute, mit so soliden Mauern umgebene Bastille so in einem Anlauf genommen worden ist". Und der Verfasser des Artikels fährt dann fort: "Es gab noch vor einer Woche einen militärischen und zivilen Verwaltungsapparat, der so verzweigt, so ineinander verfädelt, so tief eingewurzelt war, daß er über den Wechsel der Zeiten hinaus seine Herrschaft gesichert zu haben schien. Durch die Straßen von Berlin jagten die grauen Autos der Offiziere, auf den Plätzen standen wie Säulen der Macht die Schutzleute, eine riesige Militärorganisation schien alles zu umfassen, in den Ämtern und Ministerien thronte eine scheinbar unbesiegbare Bürokratie. Gestern früh war, in Berlin wenigstens, das alles noch da. Gestern nachmittag existierte nichts mehr davon" 1. Der dies schrieb, war einer der damals angesehensten deutschen Publizisten: Theodor Wolff, bürgerlicher Demokrat, ein erfahrener und urteilssicherer Beobachter der politischen Szene. Hatte er recht, wenn er die Ereignisse vom 9. November als die "größte aller Revolutionen" bezeichnete? Verdienen die Novemberereignisse im Deutschland des "Berliner Tageblatt" vom (Morgenausgabe); als Faksimile abgedruckt in : Panorama Ein Jahr im Spiegel der Presse, hrsg. von A. Gräfin Wallwitz, eingel. von Karl Dietrich Bracher, München 1968, S. 120f.

5 8 9 Jahres 1918 wirklich den Namen einer Revolution, die dann sogar als eine erfolgreiche Revolution einzustufen wäre, weil an die Stelle des Kaiserreichs eine Republik trat, an die Stelle der Monarchie eine parlamentarische Demokratie? Oder handelte es sich vielmehr um eine gescheiterte Revolution, weil die weitergesteckten politischen und sozialen Zielvorstellungen der revolutionären Massenbewegung nicht verwirklicht wurden? Wie stand es überhaupt um Zielsetzungen und Kräftepotential der Umsturzbewegung? Sah sich Deutschland im Winter 1918/19 mit einer drohenden Machtergreifung linksradikaler Gruppen konfrontiert, war Deutschland damals in Gefahr, vom Bolschewismus verschlungen zu werden? Oder bestand im Gegenteil in diesen Monaten die Chance, in Deutschland den Obrigkeitsstaat abzubauen und eine stabile Demokratie zu begründen - eine Chance, die vertan wurde, nicht zuletzt durch Konzeptionslosigkeit, mangelnde Energie und mangelnden Weitblick der neuen Machthaber, der sozialdemokratischen Volksbeauftragten? Schwieriger, als diese Fragen zu stellen, ist es, Antworten zu finden, Antworten zumal, die auf breite Zustimmung rechnen können. Das darf nicht überraschen. Denn jede moderne Revolution - die erfolgreiche, die teilweise erfolgreiche und selbst die schließlich scheiternde - zerstört Altes und schafft Neues, bewirkt einen Kontinuitätsbruch oder gefährdet zumindest nachhaltig die Kontinuität, kennt Gewinner und Verlierer - und welche sozialen Gruppen sich am Ende auf der einen oder anderen Seite finden, ist oft nicht von vornherein ausgemacht. Alle diejenigen, seien es bestimmte soziale Gruppen oder einzelne Personen, die der alten, in ihrem Bestand bedrohten oder gestürzten politischen und gesellschaftlichen Ordnung anhängen, die von einem revolutionären Umbruch Nachteile befürchten müssen oder tatsächliche Nachteile erleiden, haben wenig Anlaß, die Revolution zu begrüßen oder - wenn sie denn siegreich war - sie als ein positiv zu bewertendes Geschehen zu betrachten. Insbesondere solange die Frontstellungen einer Revolutionszeit mit den zeitgeschichtlichen Erfahrungen und den politischen Überzeugungen der jeweiligen Gegenwart aufs engste verknüpft sind, kann das Bild einer Revolution daher niemals unkontrovers sein. Es muß viel Zeit vergehen, bis der Stel- lenwert einer Revolution im Selbstverständnis und in der kollektiven Erinnerung einer Nation einigermaßen klar fixiert ist. Nicht nur die Deutschen tun sich schwer mit ihren Revolutionen. Den Franzosen ging und geht es nicht anders. Ein Jahrhundert lang und länger bildete die Revolution von 1789 eben nicht die große einende Erfahrung der französischen Nation; sie war vielmehr ein Ereignis, bei dessen Bewertung sich die Nation in zwei Lager spaltete; und bis heute gilt dies für die Pariser Commune-Revolution des Jahres In Deutschland gingen viele Jahrzehnte ins Land, ehe sich bei der Einschätzung der 48er Revolution ein weitgehender Grundkonsens herausbildete; eigentlich erst seit dem Ende des "Dritten Reiches" ist sie - bei aller Divergenz in Einzelfragen - grundsätzlich akzeptiert als ein Stück verpflichtenden demokratischen Erbes, zu dem man sich quer durch die politischen Lager bekennt. Eine so eindeutige Aussage läßt sich hinsichtlich der Novemberrevolution von 1918 nicht treffen - zumindest gegenwärtig noch nicht. Diese Problematik soll hier thematisiert werden. Unter Verzicht auf eine ausführliche Rekapitulierung des Ereignisablaufs2 konzentriere ich mich auf zwei Fragen: Wie schlug sich das Revolutionsgeschehen im Erleben und in der Erinnerung der Zeitgenossen nieder? Wie entwickelte sich die wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Revolution und welches Revolutionsbild entwirft die neuere Forschung? 2 Die Zahl der Arbeiten zur deutschen Revolution 1918/19 ist Legion. Die bis 1976 erschienenen wichtigeren Titel sind verzeichnet bei Georg P. Meyer, Bibliographie zur deutschen Revolution 1918/19, Göttingen 1977; vgl. auch Eberhard Kolb, Die Arbeiterräte in der deytschen Innenpolitik , Frankfurt/Berlin/Wien 21978, S. 430ff. Uber Entstehungsbedingungen, Verlauf und Ausgang der Revolution 1918/19 orientieren zuverlässig (und mit ausführlichen bibliographischen Angaben) die neueren Gesamtdarstellungen von Ulrich Kluge, Die deutsche Revolution 1918/19. Staat, Politik und Gesellschaft zwischen Weltkrieg und Kapp-Putsch, Frankfurt 1985, und Heinrich August Winkler, Von der Revolution zur Stabilisierung. Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik , Berlin/Bonn ; jetzt auch - knapper, aber sehr prägnant - ders., Weimar , München 1993, Kap Zu Forschungsentwicklung und Forschungsstand siehe auch Eberhard Kolb, Die Weimarer Republik, München 31993, S

6 10 11 Von der "größten aller Revolutionen" sprach Theodor Wolff im November Ein Jahr später wäre es - zumal im bürgerlichen Lager - ganz unmöglich gewesen, in dieser Weise die Novemberereignisse zu charakterisieren. Die Stellungnahmen reichten jetzt von Bekundungen der Verlegenheit bei Einordnung und Bewertung des Revolutionsgeschehens bis zu haßerfüllten Tiraden über die Revolutionsbewegung und die politischen Akteure der Revolutionsmonate. Oswald Spengler hat sicherlich vielen der politisch Rechtsstehenden aus dem Herzen gesprochen, wenn er - in seinem vielgelesenen, Ende 1919 veröffentlichten Traktat "Preußentum und Sozialismus" - erklärte, in den Revolutionsmonaten sei "das Pack mit dem Literatengeschmeiß an der Spitze" in Aktion getreten; "wo man Helden erwartete, fand man befreite Sträflinge, Literaten, Deserteure, die brüllend und stehlend, von ihrer Wichtigkeit und dem Mangel an Gefahr trunken, umherzogen, absetzten, regierten, prügelten, dichteten. Man sagt, diese Gestalten beschmutzten jede Revolution. Gewiß. Nur daß in anderen das gesamte Volk mit solcher Urgewalt hervorbrach, daß die Hefe verschwand. Hier handelte sie allein"3. Ein Jahr nach dem "deutschen November" zeichnete sich bereits deutlich ab, was für die Revolutionsdeutung in der Folgezeit konstitutiv werden sollte: Mit der Revolution von 1918/19, so wie sie verlief und endete, vermochte sich keines der großen politischen Lager voll zu identifizieren. In keiner politischen Tradition erlangte die Novemberrevolution einen eindeutig positiven Stellenwert, sie konnte daher nicht zum Kristallisationskern eines lebendigen Staatsbewußtseins werden. Um es mit einer prägnanten Formulierung von Reinhard Rürup zu sagen: "Die demokratische Republik gründete ihr Selbstverständnis nicht auf die Revolution, sondern allenfalls auf deren Überwindung. [... ] Nicht die Revolution, sondern die der Revolution abgerungene Kontinuität war die Basis der Weimarer Demokratie" 4. Hinzu kam ein weiteres: Infolge eines schon früh, bereits im Jahr 1919, einsetzenden Verdrängungs- und Verformungsprozesses erfuhren die realen 3 4 Oswald Spengler, Politische Schriften, München 1933, S. 9f. Reir:ihard Rürup, Probleme der Revolution in Deutschland 1918/19, Wiesbaden 1968, S. 4f. Ereignisabläufe und Kausalzusammenhänge des Revolutionsgeschehens eine Umdeutung unter Gesichtspunkten politischer Opportunität und Apologetik, so daß sich einem Großteil der Zeitgenossen die Revolutionstage schon sehr bald in einem stark verzerrten Erinnerungsbild präsentierten. Zwei Momente haben bei diesem - teils unbewußt erfolgenden, teils sehr bewußt betriebenen - Prozeß zweifellos eine wichtige Rolle gespielt. Das war zum einen die Bekanntgabe der Friedensbedingungen im Mai und die Unterzeichnung des Friedensvertrags im Juni Weil der Friedensvertrag in Deutschland - quer durch die politischen Lager - als extrem hart und grausam ungerecht empfunden wurde, rückte die Frage der Schuld an der Niederlage und der deutschen Kapitulation verstärkt ins Zentrum der politischen Auseinandersetzungen. Der zeitliche Abstand zwischen den Oktober-/Novemberereignissen und dem Abschluß des Friedens erleichterte es den Apologeten des kaiserlichen Deutschlands, den wirklichen Zusammenhang von Ursachen und Folgen systematisch zu verdunkeln: Die mit großem agitatorischen Aufwand propagierte "Dolchstoß"-Legende suggerierte, die deutsche Niederlage sei letztlich durch die Revolution herbeigeführt worden, mithin seien auch die Bedingungen des Friedens und die ganze wirtschaftliche und soziale Gegenwartsmisere von den neuen Machthabern verschuldet - während es sich dabei in Wahrheit doch um die unvermeidlichen Folgen der Kriegsniederlage handelte, die von den Führungseliten des Kaiserreichs zu verantworten war. Die "Dolchstoß"-Legende, mit der die Revolution zur eigentlichen Verursacherin der "deutschen Not" gestempelt wurde, fand in weiten Bevölkerungskreisen zustimmende Resonanz, bei all jenen, die die Tatsache der militärischen Niederlage Deutschlands nicht wahrhaben wollten5. 5 Zur Dolchstoß-Legende vgl. die älteren Arbeiten: Friedrich Frhr. Hiller v. Gaertringen, "Dolchstoß"-Diskussion und "Dolchstoßlegende" im Wandel von vier Jahrzehnten, in: Waldemar Besson (Hrsg.), Geschichte und Gegenwartsbewußtsein. Festschrift für Hans Rothfels zum 70. Geburtstag, Göttingen 1963, S ; Joachim Petzold, Die Dolchstoßlegende. Eine Geschichtsfälschung im Dienst des deutschen Imperialismus und Militarismus, Berlin (Ost) Wie neuere Untersuchungen ergeben, war die Dolchstoßlegende zwar nicht dem Buchstaben, aber dem Geist nach früher in den deutschen Rechtskreisen verbreitet, als gemeinhin angenommen, nämlich bereits im Oktober 1918; bemerkenswert ist auch, daß dem Zentrum nahestehende Blätter schon im November 1918 die Dolchstoßlegende

7 12 13 J Im November 1919 erhielt die "Dolchstoß"-Legende ihre sozusagen "höheren Weihen" dadurch, daß Hindenburg sich diese Deutung des Kriegsendes in seiner Aussage vor dem Untersuchungsausschuß der Deutschen Nationalversammlung zu eigen machte6. Ein sensibler Beobachter der politischen Szene, der Berliner Philosophieprofessor und Theologe Ernst Troeltsch, registrierte im Dezember 1919: "Die große historische Legende, auf der die ganze Reaktion beruht, daß eine siegreiche Armee meuchlings und rücklings von den vaterlandslosen Gesellen der Heimat erdolcht sei, ist damit zum Dogma und zur Fahne der Unzufriedenen geworden"?. Ein weiterer Umstand war, wie mir scheint, für den Umdeutungsprozeß von erheblicher Bedeutung. Die Revolution von 1918/19 durchlief mehrere PhasenB. Die Radikalisierung der Revolutionsbewegung, in deren Verlauf es zu großen Streikaktionen, zu Machtergreifungsversuchen der radikalen Linken in einigen Teilen Deutschlands, zu bewaffneten Kämpfen und blutigen Auseinandersetzungen kam, setzte erst nach der Jahreswende 1918/19 ein und kulminierte im Frühjahr Die Eindrücke, die diese zweite Phase der Revolution hinterließ, wurden offenbar vielfach zurückprojiziert auf die wesentlich ruhiger verlaufenen November- und Dezemberwochen, deformierten und überlagerten also die Erinnerung an die erste Phase der Revolution. Dies artikulierten: Die rechtskatholische "Kölner Volkszeitung" schrieb am : "Es ist, als ob es [das Deutsche Reich] hinterrücks aus den eigenen Reihen einen tödlichen Dolchstoß erhalten hätte und nun als starrer Leichnam an der Heerstraße läge" - siehe Detlef Lehnert, Propaganda des Bürgerkrieges?, in: Detlef Lehnert/Klaus Megerle (Hrsg.}, Politische Teilkulturen zwischen Integration und Polarisierung, Opladen 1990, S , Zitat S. 66, ebd. S. 63ff. weitere Zitate. Dessenungeachtet wird man feststellen dürfen, daß erst ab Frühjahr/Frühsommer 1919 die Dolchstoßlegende ihre volle Wirkung entfaltete und zum massenwirksamen Agitationsthema avancierte. Schultheß' Europäischer Geschichtskalender 1919/1, S. 481ff. Ernst Troeltsch, Spektator-Briefe, Tübingen 1924, S. 92. Vgl. Gerald D. Feldman/Eberhard Kolb/Reinhard Rürup, Die Massenbewegungen der Arbeiterschaft in Deutschland am Ende des Ersten Weltkrieges ( ), in: Politische Vierteljahresschrift 13 (1972), S Die dort entwickelte Akzentuierung der Phasen des Revolutionsverlaufs ist inzwischen allgemein akzeptiert. machten sich die Gegner der staatlichen Neuordnung zunutze. In ihrer hemmungslosen Agitation gegen den Staat von Weimar brandmarkten sie das revolutionäre Geschehen als eine einzige wüste Revolutionsorgie, chaotisch von Anfang bis Ende, das Werk einer Handvoll verkommener Desperados an der Spitze zügelloser amorpher Massen. Bei nicht wenigen Zeitgenossen fand eine derartige Sicht der Dinge durchaus Anklang. Nach Abschluß der Republikgründung dürften diejenigen in der Minderheit gewesen sein, die die Gesamtbilanz der Revolutionsmonate alles in allem positiv bewerteten, auch dann, wenn sie gegenüber einzelnen Erscheinungen, Entscheidungen und Ergebnissen kritische Vorbehalte anzumelden hatten. Die zeitgenössischen Revolutionsbilder der verschiedenen politischen Lager können zwar derzeit noch nicht in allen Facetten nachgezeichnet werden, weil sie bisher nie genauer untersucht wurden; aber über die Grundtatbestände lassen sich klare Aussagen treffen9. überblickt man die Äußerungen und Reflexionen, dann kommt man zu dem Schluß, daß im Lager der verfassungstreuen Kräfte der revolutionäre Ursprung der Weimarer Demokratie in der konkreten Gestalt der Novemberrevolution viel eher Unbehagen bereitete, als daß er freudig und stolz bejaht wurde. Diese Feststellung gilt ohne Einschränkungen für die Liberalen und für den politischen Katholizismus 10, sie gilt in hohem Maße aber auch für die Sozialdemokraten, die eigentliche Staatspartei der Weimarer Republik Da eine breitangelegte systematische Untersuchung über die "Revolutionsbilder" in der Weimarer Zeit bisher fehlt, ist hilfreich ein Sammelband, in dem mehrere Autoren das Selbstverständnis der pqlitischen Teilkulturen in Weimar-Deutschland anhand der publizistischen Außerungen anläßlich der nationalen Gedenktage (Reichsgründungstag, Verfassungstag, Revolutionstag) analysieren: Detlef Lehnert/Klaus Megerle (Hrsg.), Politische Identität und nationale Gedenktage. Zur politischen Kultur in der Weimarer Republik, Opladen Siehe dazu die Beiträge von Elfi Bendikat und Georg Kotowski in dem von Detlef Lehnert und Klaus Megerle herausgegebenen Sammelband [wie Anm. 9]; zum politischen Katholizismus vgl. auch den in Anm. 5 angeführten Beitrag von Detlef Lehnert.

8 14 15 Gewiß: Die Sozialdemokraten reklamierten die Ausrufung der Republik als einen Ehrentag der deutschen Sozialdemokratie, und sie bemühten sich, das Feld nicht kampflos der Dolchstoß-Demagogie zu überlassen, indem sie z. B. alljährlich am 9. November eine beträchtliche Versammlungsaktivität entfalteten. Aber in ihrer Bewertung der Revolution von 1918 kamen sie nicht aus der argumentativen Defensive heraus. Denn es ließ sich nicht wegdisputieren, daß für viele Sozialdemokraten Verlauf und Ausgang der Revolution eine herbe Enttäuschung bedeuteten: Die gesellschaftlichen Machtverhältnisse hatten sich in der Republik längst nicht so stark zugunsten der Arbeiterschaft verschoben, wie nach dem 9. November 1918 erwartet wurde; die alten Führungseliten behaupteten sich weiterhin in den Schlüsselpositionen von Wirtschaft und Wehrmacht, Verwaltung und Justiz. Den halben Sieg zu einem ganzen zu machen, die politische durch die soziale Revolution zu vollenden, lautete daher in den Anfangsjahren der Republik die Parole - aber ein schlüssiges Konzept für die Realisierung dieses Programms gab es nicht und konnte es bei der seit 1919 bestehenden Kräftekonstellation auch kaum geben. Die Antinomie zwischen aktiver Republikverteidigung und dem Eingeständnis, daß das 1918/19 Erreichte in sozialdemokratischer Sicht unzulänglich war, blieb unaufgelöst. Das Revolutionsbild der Weimarer Sozialdemokratie ist also bestenfalls als zwiespältig zu bezeichnen 11. Kein zwiespältiges, sondern ein eindeutiges, und zwar ein eindeutig negatives Bild der Revolution von 1918 war hingegen bei der äußersten Linken und bei der politischen Rechten anzutreffen - mit allerdings völlig unterschiedlichen Konturen. Die deutschen Kommunisten bewerteten die Revolution von 1918 in der Rückschau als einen "schwarzen Tag" der Niederlage und des Verrats. Enttäuschung und Verbitterung über die Halbheiten der Revolution, über den "Verrat" der Sozialdemokratie, über die angeblich verpaßte Chance zu einer siegreichen proletarischen Revolution überwogen bei weitem die Wertschätzung der relativen Fortschritte gegenüber dem Kaiserreich. Der kläglichen deutschen Revolution wurde die glorreiche russische Ok- toberrevolution gegenübergesteljt als das große, uneingeschränkt positive, geradezu verklärte Urereignis, das für die KPD historische und politische Legitimation und damit Identität stiftete. Je weiter man sich vom November 1918 entfernte, desto mehr nahmen die politisch-publizistischen Stellungnahmen zum 9. November an Schärfe noch zu, insbesondere der Verratsvorwurf gegen die SPD wurde für den aktuell-politischen Konfrontationskurs instrumentalisiert 12. Mit gleicher, womöglich noch größerer Radikalität, aber ganz anderer Motivation und Stoßrichtung artikulierte die politische Rechte aller Schattierungen ihre Revolutionskritik. "Dolchstoß" und "Novemberverbrechen" waren die Eckpfeiler ihrer Deutung von Kriegsende und Revolution. Und die vehemente Aburteilung der Novemberereignisse und dessen, was in den anschließenden Monaten folgte, war zugleich immer auch massiver Angriff auf den verhaßten Weimarer Staat der parlamentarischen Demokratie, dessen Legitimitätsbasis in Frage gestellt wurde, indem man seinen Geburtsakt als Verbrechen diffamierte. Bei der Stigmatisierung der Revolution als eines Verbrechens handelte es sich keineswegs um bloße Metaphorik; eine Kriminalisierung der gesamten Revolutionsbewegung ist das durchgängige Kennzeichen der Stellungnahmen des rechten Lagers zum Gründungsgeschehen der Weimarer Republik. Mit der Zusammenstellung entsprechender Zitate ließen sich ganze Bände füllen; einige Kostproben müssen genügen. Im November 1924 schrieb die "Deutsche Tageszeitung", Sprachrohr vor allem des agrarischen Flügels der DNVP, mit dem 9. November "muß sich das deutsche Volk auseinandersetzen, denn er hat ihm in jeglicher Beziehung sein gesundes Blut vergiftet. Diese Auseinandersetzung ist gar keine Frage der Staatsform, sondern sie ist eine Frage der Kriminalität. Es gibt keine Staatsform, die Verbrecher schützt. Sie werden zur Verantwortung gezogen, wenn ihre Zeit da ist, in der Republik oder in der Monarchie". Es habe sich, so heißt es diesem Blatt ein anderes Mal, gar nicht um eine Revolution gehandelt, um eine "aus den Tiefen 11 Vgl. dazu den Beitrag von Detlef Lehnert in dem in Anm. 9 angeführten Sa1Timelband. 12 Siehe dazu den Beitrag von Manfred Gailus in dem in Anm. 9 angeführten Sammelband.

9 16 17 des Volkes kommende soziale Bewegung und Umwälzung [... ], sondern um eine politisch angemalte und geschickt aufgebaute Meuterei'', um "einen Ausbruch niedrigster Masseninstinkte"; es war insofern in seinem "ganzen Charakter, mit Deserteuren und sonstigem Gelichter im Vordergrund, nichts als eine Pöbelmeuterei". Von "marxistischem Abschaum", von der "roten Flut", die während der Revolution "ungehindert ihren Schlamm über ganz Deutschland hinwegwälzen konnte", ist in der "Deutschen Tageszeitung" die Rede 13, und in anderen Blättern der Rechten begegnen Formulierungen wie diese: "Nicht aus dem Volk kam diese Bewegung und keine gewaltige Idee hat sie getragen. Volksfremde Elemente waren es[... ]", "plötzlich auftauchende Horden halbasiatischer Färbung", "auffällig stark war der Anteil moralisch und geistig Minderwertiger an ihrer Zahl"14. Die Nationalsozialisten brauchten für ihr Bild der Revolution nicht viel hinzuzufügen. Was sie hinzufügten, war - neben einem noch hemmungsloseren Verbalradikalismus - vor allem eine extrem aggressive antisemitische Komponente. Der nationalsozialistische Chefideologe Alfred Rosenberg bezeichnete die Novemberrevolution als eine "mit antikapitalistischen, ausgeplünderten und verhetzten Arbeitern durchgeführte Börsenrevolution mit dem seit langem verfolgten Zweck, die noch nicht ganz von den Weltbanken in Besitz gebrachte nationale Industrie und Landwirtschaft Deutschlands in die Hände des über- staatlichen Leihkapitals zu spielen" 1 5. Mit dieser absurden Ansicht befand sich Rosenberg in völligem Einklang mit Hitler. Für ihn war "der wirkliche Organisator der Revolution und ihr tatsächlicher Drahtzieher der internationale Jude". Dieser Satz steht im zweiten Band von Hitlers "Mein Kampf"16, der 1927 erschien; und ganz auf der Linie dieser Feindbildbeschwörung rief Hitler auf einer NSDAP-Versammlung im Die Zitate finden sich im Beitrag von Jürgen Bergmann, s. den in Anm. 9 angeführten Sammelband, hier S. 191f. Die Zitate bei Megerle [wie Anm. 9), S Zit. nach Hermann Balle, Die propagandistische Auseinandersetzung des Nationalsozialismus mit der Weimarer Republik und ihre Bedeutung für den Aufstieg des Nationalsozialismus, Diss. phil. Erlangen 1963, S. 41f. Adolf.Hitler, Mein Kampf, München 1938, S Münchener Bürgerbräukeller am 9. November 1927 aus: "Auf vielerlei Art sind schon Staaten gegründet worden, aber noch selten wurde wohl ein Staat ins Leben gerufen von einer Koalition von Zuhältern, Dieben, Deserteuren, Einbrechern und Schiebern, und an der Spitze der Organisator dieser genialen Methode, der internationale Hebräer, der Jude" 1 7. Die rüde Abqualifizierung der Träger der Revolutionsbewegung als eine Bande von Kriminellen gehörte zu Hitlers Standardrepertoire in seinen Reden und Schriften. Unzählige Male wurden sie wiederholt, die von den Anhängern offensichtlich gern gehörten Ausfälle gegen die "Zuhälter und Deserteure". Um nur noch eine Formulierung zu bieten: Die "Stoßarmee der Revolution" war für Hitler "diese seltene Mischung von Salonliteraten, Salonmarxisten, Zuhältern, Dieben, Deserteuren", wie er im Januar 1928 in einer Rede im Münchener Hofbräuhaus verkündete 18. Schon in seiner Aussage vor dem Münchener Volksgericht nach dem gescheiterten Novemberputsch hatte er 1924 erklärt, die Revolution 1918 sei durchgeführt worden "von dem Auswurf der Nation, nicht von der Armee und auch nicht von der Heimat, sondern von dem elendesten Lumpengesindel, von Deserteuren und dem ganzen Mist, den Deutschland damals hatte"19_ Wieder und wieder tönte der "Völkische Beobachter" von der "Judenrevolte des 9. November 1918"20, vom "Tag des größten Verbrechens der deutschen Geschichte", dem "Jahrestag der Lumpen- und Judenrevolte", dem Tag, "an dem dem gegen mächtige Gegner ringenden Volk" von Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933, hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte, Bd. 2/ 11 (bearb. von Bärbel Dusik), München/London/New York/Paris 1992, S Ebd., S Eberhard Jäckel (Hrsg.), Hitler. Sämtliche Aufzeichnungen , Stuttgart 1980, S Auch in "Mein Kampf" [wie Anm. 16], S. 584 sprach Hitler von einer "Gesellschaft von Zuhältern, Dieben, Einbrechern, Deserteuren, Drückebergern usw.". Weitere gleich- oder ähnlichlautende Zitate ließen sich beibringen. Von Hitler gezeichneter Artikel im "Völkischen Beobachter" vom , abgedruckt bei Hitler [wie Anm. 17), Bd. 1 (bearb. von Giemens Vollnhals), München/London/New York/Paris 1992, S. 34.

10 18 19 "Deserteuren, Zuchthäuslern, Juden und Sittlichkeitsverbrechern" der Dolch in den Rücken gestoßen wurde"2 1. Selbst vor dem höchsten deutschen Gericht, dem Reichsgericht in Leipzig, machte Hitler aus seinem Herzen keine Mördergrube: Im sog. "Reichswehrprozeß", der wenige Tage nach dem spektakulären Wahlerfolg der NSDAP bei den Septemberwahlen 1930 stattfand, äußerte Hitler, als Zeuge vernommen, ganz unverblümt - und alle großen Tageszeitungen zitierten diese Formulierung in ihren Prozeßberichten -: "Wenn die nationalsozialistische Bewegung in ihrem Kampfe siegt, dann wird ein nationalsozialistischer Gerichtshof kommen, und der November 1918 wird seine Sühne finden, und es werden auch Köpfe rollen Er wiederholte damit nur, was er zuvor schon häufig öffentlich verkündet hatte, z. B. in seinem Aufruf an die Parteigenossen vom 21. Oktober 1925: "Denn wenn das deutsche Volk in seiner überwältigenden Mehrheit eines Tages die wirklichen Urheber, die wahren Triebkräfte und echten Ziele der November-Revolution 1918 erkannt hat, wird ein anderer 'Staatsgerichtshof' kommen, um dem größten Gaunerstreich der Menschheit auch die gebührende Sühne gegenüberzusetzen0023. Beinahe jede Hitler-Rede, auch noch nach der Machtergreifung, begann mit einer Anklage gegen das "Verbrechen vom 9. November" und brachte in irgendeiner Form eine "Abrechnung" mit den "Novemberverbrechern". Man kann durchaus sagen, daß die Nationalsozialisten die Errichtung des "Dritten Reiches" als "Antwort auf die Novemberrevolution" verstanden Formulierungen in Artikeln des "Völkischen Beobachters", zit. im Beitrag von Gerhard Paul im Anm. 9 angeführten Sammelband, dort S. 271f. 22 "Frankfurter Zeitung" Nr. 717 vom ; vgl. auch Peter Sucher, Der Reichswehrprozeß. Der Hochverrat der Ulmer Reichswehroffiziere 1929/30, Boppard 1967, S Hitler (wie Anm. 17], Bd. 1 (bearb. von Clemens Vollnhals), München/London/New York/Paris 1992, S Hans Mommsen, Die verspielte Freiheit. Frankfurt/Berlin 1989, S. 8. Vgl. auch Reinhard Rürup, Revolution und demokratische Neuordnung 1918/19, in: Z_eitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S Das Horrorgemälde der Revolution von 1918, das die Nationalsozialisten in ihrer Agitation während der sogenannten "Kampfzeit" entwarfen, wurde im "Dritten Reich" in den Rang eines regimeoffiziellen Geschichtsbildes von dogmatischer Gültigkeit erhoben, das den Deutschen zwölf Jahre lang bei jeder Gelegenheit eingehämmert wurde. Es ist verständlich, daß in diesen Jahren kein in Deutschland wirkender seriöser Historiker besondere Neigung verspürte, sich mit der Novemberrevolution zu beschäftigen. Was die Akzeptanz des regimeoffiziellen Revolutionsbildes anbetrifft, darf allerdings nicht übersehen werden, daß dessen wesentliche Elemente schon vor 1933 viel weiter verbreitet waren als die im engeren Sinne nationalsozialistische Ideologie. Weite Kreise des rechtsorientierten nationalistischen Bürgertums huldigten, wie angedeutet wurde, den Propagandamythen von Dolchstoß und Novemberverbrechen, sie mußten zu einer solchen Sicht der Revolution nicht erst "bekehrt" werden. Eben weil das so war, ist davon auszugehen, daß mit dem Ende des "Dritten Reiches" das auf Haßprojektionen beruhende Bild der Revolution von 1918 nicht schlagartig von einem Tag zum anderen aus der kollektiven Erinnerung verschwunden ist, sondern über das Jahr 1945 hinaus bei vielen Menschen zumindest residual fortlebte. Es erscheint angebracht, sich diese Ausgangslage der nach 1945 allmählich einsetzenden wissenschaftlichen Forschung über die Revolution von 1918 sehr deutlich vor Augen zu halten. Die Formulierungen der NS-Propaganda und der nationalistischen rechtsbürgerlichen Publizistik, die uns heute grotesk anmuten, die aber seit den zwanziger Jahren das Revolutionsbild vieler Deutscher, wenn nicht gar einer großen Mehrheit prägend bestimmten, wurden auch deshalb ausführlich zitiert, um ins Bewußtsein zu heben, welche Gebirge von Negativbewertungen und hemmungslosen Verunglimpfungen der Revolutionsbewegung bei der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Revolution von 1918/19 abzutragen waren. Die Forschung hatte gegen massive Vorurteile anzukämpfen, die über viele Jahre hin kultiviert worden waren, sie hatte verfestigte Klischees aufzubrechen und sich mit Deutungsstereotypen auseinanderzusetzen, die durch die lange Dauer ihrer Existenz weithin bereits als gesicherte Erkenntnis betrachtet wurden.

11 20 Gegenstand eines intensiven Forschungsinteresses war die Novemberrevolution in den ersten Jahren nach 1945 allerdings nicht. Bei der jetzt vielfach geforderten "Revision" des deutschen Geschichtsbildes25 blieb sie zunächst ausgespart. In den späten 40er und in den 50er Jahren wurden die gängigen Klischees nach zwei Richtungen hin modifiziert, dies aber nicht so sehr in Verarbeitung neuer Forschungsergebnisse, sondern eher durch eine Veränderung der Optik und der Bewertungsmaßstäbe. Erstens: Die Dolchstoß-Legende wurde nach 1945 nicht mehr explizit verfochten, insbesondere nicht im wissenschaftlichen Schrifttum. Sie war ja nie etwas anderes gewesen als eine Legende, und bereits in der Weimarer Zeit war diese durch die Arbeiten des Untersuchungsausschusses des Deutschen Reichstags völlig widerlegt worden26 - nur hatte damals ein Großteil der Deutschen die unbequeme Wahrheit nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Indem die Dolchstoßlegende nun auch von der politischen Rechten preisgegeben wurde, stellte sich umso dringlicher die Frage, wie es denn möglich war, daß - um die Formulierung Theodor Wolffs aufzugreifen - die "so fest gebaute, mit so soliden Mauern umgebene Bastille so in einem Anlauf genommen" werden konnte - wenn diese Mauern eben nicht durch eine lange und systematisch betriebene Wühlarbeit unterminiert worden waren. Um Antworten auf diese Frage zu finden, hätte es einer genauen Untersu- ' chung des sich im Herbst 1918 vollziehenden Zusammenbruchs von staatlicher Autorität und organisiertem Machtapparat bedurft. Entsprechende Forschungen über die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und massenpsychologischen Entwicklungen während der Kriegsjahre, die eine absolut plausible Erklärung für die Entstehung der Revolution zu liefern vermögen, ließen aber vorläufig auf sich warten. - fb,.jinj y m(i d, tln~ltjr,-uyu. -.llllrpr dw '""' 7ir6'''""!'" tln-,,k;m, wr1/,r./talton..j #1.A11~f'J1nf ;, :1ft11A'11lim, Mllu/!nrlM11m, Md.(f: t.1tj J. Demonstrierende Matrosen, Soldaten und Arbeiter in Wilhelmshaven am 6. November Siehe dazu: Winfried Schulz, Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945, München 1989, ferner die Beiträge bei Ernst Schulin (Hrsg.), Deutsche Geschichtswissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg, München Das Werk des Untersuchungsausschusses, hrsg. im Auftrage des Deutschen Reichstages, 4. Reihe: Die Ursachen des deutschen Zusammenbruchs im Jahre 1918, 12 Bände, Berlin 1925ff. 1 tj: t. '\ l mo ~tral on In der Strauo 'Unter den Clndeo Straßenszene in Berlin am 9. November 1918

12 1 l Beisetzung der Opfer der Revolution in Berlin am 20. November 1918 Bewaffnete Arbeiter und Soldaten patrouillieren in Berlin am 10. November 1918 Der Rat der Volksbeauftragten (v. 1. n. r. :) Emil Barth, Otto Landsberg, Friedrich Ebert, Hugo Haase, Wilhelm Dittmann, Philipp Scheidemann Eröffnung des Reichsrätekongresses in Berlin durch Richard Müller am 16. Dezember 1918

13 21 Karl Liebknecht spricht auf der Kundgebung gegen die Entlassung des Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorn in der Siegesallee am 5. Januar 1919 zweitens: Die Sozialdemokraten waren nicht länger "Novemberverbrecher". Gerade von konservativer und liberaler Seite wurde die Politik der Mehrheitssozialdemokraten während der Revolutionsmonate nun positiv beurteilt; vor allem der von Ebert und seinen Mitstreitern verfolgte Kurs einer scharfen Abgrenzung nach links und einer engen Kooperation mit den alten Führungseliten fand jetzt bei den Konservativen lebhafte Zustimmung, weil dadurch 1918/19 - so diese Deutung - die "Abwehr des Bolschewismus" gelang. Die "Abwehr des Bolschewismus" stand aber im beginnenden "Kalten Krieg" erneut auf der politischen Tagesordnung, insofern muß die konservative Neubewertung der sozialdemokratischen Politik in den Revolutionsmonaten auch im Kontext aktueller politischer Anliegen begriffen werden. Die Absage der Konservativen an die von ihnen so lange Zeit betriebene Diffamierung der sozialdemokratischen Revolutionspolitik (die gelegentlich bis zu einer regelrechten "Vereinnahmung" Eberts durch die Konservativen gedieh)27, ist gewiß als ein Positivum zu werten. Die konservative Neubewertung der sozialdemokratischen Revolutionspolitik führte aber auch zu einer deutlichen Verengung des Blickfeldes bei der Beurteilung von Revolutionsverlauf und Handlungsspielräumen der politischen Akteure 1918/19. 1 Der nach 1945 in der westlichen Forschung nahezu unangefochten dominierenden Revolutionsinterpretation lag eine Annahme zugrunde, die bis dahin zwar noch nie an den Quellen überprüft worden war, die gleichwohl aber im Gewand einer gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnis auftrat: Die äußerste Linke der deutschen Arbeiterbewegung, so hieß es, habe in den Revolutionsmonaten aufgrund ihres Kräftepotentials und der labilen Gesamtsituation eine ernsthafte Chance besessen, die auf die Errichtung einer parlamentarischen Republik zulaufende Entwicklung aufzuhalten oder gar umzukehren, die Einberufung der Nationalversammlung zu verhindern und eine völlige soziale Umwälzung nach bolschewistischem Vorbild durchzusetzen. Daher habe Reichspräsident Friedrich Ebert an seinem Schreibtisch im Weimarer Schloß 27 So zutreffend Reinhard Rürup, Friedrich Ebert und das Problem der Handlungsspielräume in der deutschen Revolution 1918/19, in: Rudolf König/Hartmut Soell/Hermann Weber (Hrsg.), Friedrich Ebert und seine Zeit. Bilanz und Perspektiven der Forschung, München 1990, S ; hier: S. 69.

14 22 23 sich die Freiheit der Handelnden damals beschränkt auf die "Wahl zwischen einem konkreten Entweder-Oder: die soziale Revolution im Bund mit den auf eine proletarische Diktatur hindrängenden Kräften oder die parlamentarische Republik im Bund mit konservativen Elementen wie dem alten Offizierskorps"28 - so stellte sich Karl Dietrich Erdmann die einzige Entscheidungsalternative von 1918/19 dar, und seine Deutung darf als durchaus repräsentativ für die Beurteilung der Revolution durch die westdeutsche Geschichtswissenschaft in den fünfziger Jahren gelten. Potential und Aktionsmöglichkeiten der äußersten Linken wurden in dieser Deutung außerordentlich hoch veranschlagt29. Es war nur folgerichtig, wenn die in der Bundesrepublik um 1960 einsetzende wissenschaftliche Forschung zur Geschichte der Revolution von 1918 gerade bei dieser zentralen Prämisse des damals gängigen Revolutionsbildes ansetzte: Nur eine genaue, auf breiter Quellengrundlage durchgeführte Untersuchung der Kräfteverhältnisse und Zielsetzungen innerhalb der revolutionären Bewegung konnte Auf- 28 Karl Dietrich Erdmann, Die Geschichte der Weimarer Republik als Problem der Wissenschaft, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 3 (1955), S. 1-19; hier: S Was die Einschätzung des Potentials der äußersten Linken anbetrifft, befand sich die "bürgerliche" Revoll.l!ionsdeutung der fünfziger Jahre paradoxerweise in einer weitgehenden Ubereinstimmung mit der in eben diesen Jahren dogmatisch fixierten marxistisch-leninistischen Interpretation der Novemberrevolution, denn in ih r figurierte der Spartakusbund ebenfalls als eine erstrangige Potenz. Auf die Revolutionsinterpretation der marxistischleninistischen Historiographie kann hier nicht näher eingegangen werden. Repräsentativ für diese Interpretation: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Bd. 3, Berlin (Ost) 1966; Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.), Illustrierte Geschichte der deutschen Novemberrevolution 1918/19, Berlin (Ost) Kritisch analysiert wird die DDR-Geschichtsschreibung zur Revolution 1918/19 bei Alexander Decker, Die Novemberrevolution und die Geschichtswissenschaft der DDR, in: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung 10, Juni 1974, S , sowie bei Andreas Dorpalen, German History in Marxist Perspective. The East German Approach, London 1985, S. 308ff. ; vgl. ferner Rüdiger Schütz, Proletarischer Klassenkampf und bürgerliche Revolution. Zur Beurteilung der deutschen Novemberrevolution in der marxistischleninistischen Geschichtswissenschaft, in: Alexander Fischer/Gerd Heydemann (Hrsg.), Geschichtswissenschaft in der DDR, Bd. 2, Berlin 1990, S schluß darüber geben, wie es um Potential und Aktionsradius der äußersten Linken stand, ob die Bolschewisierung Deutschlands in diesen Monaten tatsächlich, wie behauptet wurde, eine reale Möglichkeit und eine drohende Eventualität dargestellt hat. Damit rückten auch die Arbeiter- und Soldatenräte in den Brennpunkt des Interesses, denn sie waren vom November 1918 bis ins Jahr 1919 hinein die eigentlichen Repräsentanten der revolutionären Massenbewegung. Durch zahlreiche quellennahe Studien der 60er und 70er Jahre wurde die Revolutionsbewegung erstmals klar konturiert und nicht nur das herkömmliche Bild der Rätebewegung entscheidend modifiziert, sondern auch die bis dahin dominierende Gesamtinterpretation der Revolution 1918/ 19 in Frage gestellt30. Vor allem zwei Befunde der einschlägigen Studien sind in diesem Zusammenhang zu akzentuieren31. Erstens: Durch Eruierung genauer Angaben über die Zusammensetzung sowohl der Arbeiterräte wie der Soldatenräte konnte eindeutig nachgewiesen werden, daß weitaus die meisten Arbeiterräte von Mehrheitssozialdemokraten und gemäßigten Unabhängigen beherrscht wurden und in den Soldatenräten neben Sozialdemokraten auch bürgerliche Elemente einen nicht geringen Einfluß ausübten Zu nennen sind vor allem folgende Arbeiten: Eberhard Kalb, Die Arbeiterräte in der deutschen Innenpolitik 1918 bis 1919, Düsseldorf 1962, Frankfurt/Berlin/Wien 21978; Peter v. Oertzen, Betriebsräte in der Novemberrevolution, Düsseldorf 1963, Bonn ; Wolfgang Eiben, Das Problem der Kontinuität in der deutschen Revolution. Die Politik der Staatssekretäre und der militärischen Führung vom November 1918 bis Februar 1919, Düsseldorf 1965; Erich Matthias, Zwischen Räten und Geheimräten. Die deutsche Revolutionsregierung , Düsseldorf 1970; Eberhard Kalb (Hrsg.), Vom Kaiserreich zur Weimarer Republik, Köln 1972; Francis L. Garsten, Revolution in Mitteleuropa , Köln 1973; Reinhard Rürup (Hrsg.), Arbeiter- und Soldatenräte im rheinisch-westfälischen Industriegebiet, Wuppertal 1975; Ulrich Kluge, Soldatenräte und Revolution. Studien zur Militärpolitik in Deutschland 1918/19, Göttingen 1975; Susanne Miller, Die Bürde der Macht. Die deutsche Sozialdemokratie , Düsseldorf 1978; ferner die in Anm. 4 und 8 angeführten Studien sowie zahlreiche Lokal- und Regionalstudien. Wichtig auch die Anfang der 80er Jahre veröffentlichte Untersuchung von Detlef Lehnert, Sozialdemokratie und Novemberrevolution. Die Neuordnungsdebatte 1918/19 in der politischen Publizistik von SPD und USPD, Frankfurt/New York Ich resumiere im folgenden meinen an anderer Stelle gegebenen Forschungsbericht: Eberhard Kalb, Die Weimarer Republik [wie Anm. 2). S. 161ff.

15 24 25 Hingegen verfügte die äußerste Linke (Spartakusbund, Bremer Linksradikale) - entgegen weitverbreiteter Annahme - nur in wenigen Arbeiterräten über einige Vertreter, über größeren Einfluß lediglich in zwei, drei Großstädten. Insgesamt wurden in rund 3/4 aller deutschen Großstädte die Räteorgane von Mehrheitssozialdemokraten allein oder gemeinsam mit den kooperationsbereiten Kräften der gemäßigten USPD geleitet. Diese Dominanz von SPD und gemäßigter USPD in den Rätegremien kam dadurch zustande, daß bei der Improvisierung der Arbeiterräte in den Novembertagen die örtlichen Räte im allgemeinen entsprechend der politischen Orientierung der Arbeiterschaft in der jeweiligen Stadt bzw. Gegend durch Wahl oder Delegierung konstituiert wurden. Ein erdrückendes Übergewicht von SPD und USPD in den Arbeiterräten (und Soldatenräten), die äußerste Linke innerhalb der revolutionären Massenbewegung der November- und Dezemberwochen weitgehend isoliert und nach Zahl der Anhänger und Grad der Organisierung relativ schwach - diese "Entdeckung" bedeutete den eigentlichen Wendepunkt in der Beschäftigung mit der Räte- und Revolutionsbewegung von 1918/19. Denn zum einen war damit die bis in die fünfziger Jahre hinein immer wieder offen geäußerte oder unterschwellig suggerierte Auffassung, die Arbeiter- und Soldatenräte seien im November und Dezember 1918 Instrumente in der Hand linksradi- kaler Minderheiten oder Vorreiter einer bolschewistischen Revolution gewesen, klar widerlegt. Zum anderen bot der Befund über die Mehrheitsverhältnisse in den Rätegremien den Schlüssel zu einem adäquaten Verständnis der "Rätewirklichkeit", der praktischen Tätigkeit der Räte im lokalen Bereich sowie der programmatischen Zielsetzung für die gesamtstaatliche und gesellschaftliche Neuordnung nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs. In ihrer überwältigenden Mehrheit verstanden sich die Mitglieder der Räte nicht als Kontrahenten der sozialdemokratischen Koalitionsregierungen aus SPD und USPD im Reich und in den Ländern, sondern als die lokalen und regionalen Sachwalter dieser Regierungskoalition. In der zentralen Streitfrage der ersten Revolutionswochen "Nationalversammlung oder Rätesystem" bezogen sie eine eindeutige Position: Sie traten für die Wahl der Nationalversammlung zum frühestmöglichen Termin und damit für die parlamentarische Demokratie ein; in diesem Sinne entschied mit überwältigender Mehrheit der von allen deutschen Arbeiter- und Soldatenräten beschickte Rätekongreß, der vom 16. bis 20. Dezember in Berlin tagte. Zugleich aber erhoben die Rätedelegierten eine ganze Reihe von Forderungen, die eine durchgreifende Reform der bestehenden staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung zum Ziele hatten ("Demokratisierung" der Verwaltung, substantielle Umgestaltung der Heeresverfassung, Sozialisierung der "hierzu reifen Industrien"). Das waren deutliche Signale, die anzeigten, welcher Erwartungsstau hinsichtlich konkreter politischer und gesellschaftlicher Reformmaßnahmen sich auch in den Reihen der Mehrheitssozialdemokraten aufgebaut hatte, bei Mitgliedern und Anhängern, die prinzipiell für die parlamentarische Demokratie eintraten. zweitens: Die genauere Ana lyse des Revolutionsverlaufs ergab, daß die Räte- und Revolutionsbewegung der Jahre 1918/19 mehrere Phasen durchlaufen hat, die klar voneinander unterschieden werden müssen. Die erste Phase reichte von den Tagen des Staatsumsturzes bis zum Bruch der Regierungskoalition aus SPD und USPD Ende Dezember oder längstens bis zu den Januarunruhen und der Wahl zur Nationalversammlung am In dieser Phase waren die Arbeiter- und Soldatenräte Repräsentanten einer breiten, vorwiegend von Arbeitern und Soldaten getragenen Volksbewegung. Die in den Räten tätigen Politiker erstrebten in ihrer überwiegenden Mehrheit kei n "Rätesystem", sondern betrachteten die Räte als zeitlich befristete Institutionen und setzten sich mit Nachdruck für die baldige Wahl der Nationalversammlung ein. In diesen Wochen arbeiteten weitaus die meisten Räte mit den Revolutionsregierungen im Reich und in den Ländern loyal zusammen. Die im Januar 1919 einsetzende und im Frühjahr kulminierende zweite Phase der Revolution war gekennzeichnet durch eine rasch voranschreitende Radikalisierung großer Tei le der Arbeiterschaft, die - enttäuscht über das Ausbleiben der geforderten und erwarteten Veränderungen im Militärwesen, in Bürokratie und Großindustrie - jetzt entschieden gegen den Regierungskurs Front machten. Diese Phase

16 26 27 stand zunehmend im Zeichen einer scharfen Konfrontation zwischen der radikalen Massenbewegung und der Reichsregierung, die durch Einsatz militärischer Machtmittel ihre Autorität durchzusetzen vermochte. Die Massenbewegung dieser Monate, die eine radikale Umgestaltung des politischen und wirtschaftlichen Systems forderte, entwickelte sich weitgehend außerhalb der Räteorganisationen, die nun rasch an politischem Einfluß verloren. Nach überwiegender Auffassung der neueren Forschung ist das Potential für die - im Vergleich mit der Novemberbewegung - entschieden radikalere Massenbewegung der Frühjahrsmonate erst im Verlauf der Revolution und aufgrund der Ereignisse und Entscheidungen in den ersten Wochen nach dem Staatsumsturz entstanden. Akzeptiert man diese Befunde, dann sind konsequenterweise auch die Entscheidungsalternativen von 1918/19 und der Handlungsspielraum der Revolutionsregierung neu zu bestimmen. Wenn einerseits die soziale Basis für eine politische und gesellschaftliche Neuordnung in den ersten Wochen nach dem 9. November relativ breit war und dieses Faktum nur durch die dramatisch zunehmende Polarisierung innerhalb der Arbeiterschaft seit Januar 1919 verdeckt wird; wenn andererseits das Kräftepotential der äußersten Linken in den entscheidenden ersten Revolutionswochen objektiv wesentlich geringer gewesen ist, als es subjektiv vielen Zeitgenossen, einer aufgeregten Publizistik und ei- nem erheblichen Teil der handelnden Politiker erschien oder von interessierter Seite suggeriert wurde - dann kann die ältere Auffassung nicht aufrechterhalten werden, die Machtergreifung des Bolschewismus oder eine "proletarische Diktatur" habe im Deutschland der Wintermonate 1918/19 eine unmittelbar drohende Eventualität dargestellt. Diese Feststellung hat aber Konsequenzen für die Einschätzung des Handlungsspielraums der politischen Entscheidungsträger: Sie besaßen bei der inneren Neuordnung nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs einen zwar näher zu bestimmenden, aber insgesamt doch zweifellos größeren Handlungsspielraum, als jene Deutung unterstellt, welche nur eine Entscheidungsalternative der Wintermonate 1918/19 anerkennen will: Bolschewisierung Deutschlands oder intensives Zusammenwirken der Mehrheitssozialdemokratie mit den traditionellen Machteliten zur Sicherung der inneren Ordnung und zur Errichtung der parlamentarischen Republik. Dieser Handlungsspielraum hätte es der Revolutionsregierung u. a. erlaubt, gegenüber der Führung der alten kaiserlichen Armee mit mehr Selbstbewußtsein und Entschiedenheit aufzutreten, vorbereitende Schritte zu einer Sozialisierung wenigstens des Bergbaus zu unternehmen, das Potential der Arbeiter- und Soldatenräte zugunsten einer sozialdemokratischen Reformpolitik einzusetzen. Aber insbesondere die SPD-Führung versagte sich strikt einem solchen politischen Kurs, nicht primär unter dem Diktat übermächtiger Sachzwänge, wie inzwischen konstatiert werden kann, sondern einerseits im Vertrauen auf die dauerhafte Loyalität der alten Machteliten gegenüber den neuen Machthabern, andererseits aus grundsätzlichem Mißtrauen gegenüber einer spontanen Massenbewegung, die zwar teilweise gewiß ein amorphes Gepräge aufwies, die aber im November und Dezember weitestgehend von den Mitgliedern und Anhängern der Sozialdemokratie getragen wurde und sich in ihren politischen Forderungen innerhalb des Spektrums sozialdemokratischer Programmatik bewegte. Nicht zuletzt aufgrund der von der SPD Führung verfolgten politischen Linie endete so, was im November 1918 als demokratische Volksbewegung begonnen hatte, im Frühjahr 1919 in Radikalisierung bei den einen und Resignation bei den anderen. Damit geraten die Führer der Mehrheitssozialdemokratie und an ihrer Spitze Friedrich Ebert ins Schußfeld der Kritik. Diese Kritik - das ist zu betonen - unterscheidet sich jedoch grundsätzlich von der kommunistischen Polemik gegen den "Arbeiterverräter" Ebert und von den herabsetzenden Urteilen über die deutsche Sozialdemokratie, die in der DDR-Historiographie zur Revolution gang und gäbe waren32. Ebert und seinen Mitstreitern wird in der neueren Revolutionsforschung keineswegs vorgeworfen, daß sie nicht auf die Etablierung einer proletarischen Diktatur hinarbeiteten, die sie ja entschieden ablehnten, oder daß sie der revolutionären Perspektive eines Lenin ermangelten. Die kritischen Vorbehalte gegenüber der von der mehrheitssozialdemokratischen Führung in den Wochen nach dem Staatsumsturz betriebenen Politik orientieren sich an nichts anderem als dem Maßstab einer op- 32 VgJ. Anm. 29.

17 28 29 timalen Durchsetzung sozialdemokratischer Positionen in einer einmaligen historischen Konstellation. Dieser Kritik liegt die methodisch angemessene Frage zugrunde, "warum es dieser Partei nicht gelang, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln die von ihr erstrebten Resultate zu erreichen"33. Wie wurden die Forschungsergebnisse aufgenommen, die das bis dahin dominierende Bild der Revolution von 1918/19 einer umfassenden Revision unterzogen? Bedenkt man, daß das Negativ-Image der Revolutionsbewegung über Jahrzehnte hinweg kaum angefochten war, wird man es als bemerkenswert bezeichnen dürfen, daß das "neue Bild" der Revolution innerhalb der Forschung und darüber hinaus erstaunlich rasch rezipiert und zumindest in wesentlichen Teilen auch akzeptiert wurde. Dazu haben sicherlich zwei Umstände beigetragen. Zum einen bestand in den 60er und 70er Jahren sowohl in der Fachwissenschaft als auch in breiteren Kreisen eine Bereitschaft, das tradierte Bild der deutschen Geschichte im allgemeinen zu überprüfen und damit im besonderen auch die revisionistische Revolutionsinterpretation ernst zu nehmen. Zum anderen war kaum zu bestreiten, daß sich diese Interpretation aus den neuen, wissenschaftlich gesicherten Befunden über Charakter, Ziele und Phasen der Revoluti~nsbewegung mit einem hohen Maß an Stringenz ableiten ließ. Bis gegen Ende der 70er Jahre wurde die neue Deutung des Revolu- 1tionsgeschehens von deren Kritikern nur selten frontal attackiert, sondern ohne eigentliche Sachargumentation eher beiläufig mit einem Fragezeichen versehen. Erst seit Ende der 70er Jahre wird die Kritik grundsätzlicher und entschiedener vorgebracht, allerdings vorwiegend von Autoren, die sich mit dem Zeitraum 1918/19 nicht intensiver und auf der Grundlage der Quellen beschäftigt haben (was den argumentativen Diskurs nicht eben erleichtert). Trotz eines bemerkenswert hohen Maßes an Übereinstimmung unter den Spezialforschern wäre es jedoch verfehlt zu behaupten, es existiere heute ein Bild der Revolution von 1918/19, über das in einem breiteren Publikum weitgehender Konsens bestehe. Verfestigte Kli- 33 Miller [wie Anm. 30], S scheevorstellungen leben vielfach fort, in manchen Handbüchern und Schulbüchern behauptet sich die ältere Auffassung, teils unverändert, teils in leicht modifizierter Form. Kontroverse Antworten gibt es weiterhin auf die zentrale Streitfrage, ob in den November-, Dezember- und Januarwochen die Einleitung einschneidender Strukturreformen zur stärkeren politischen und sozialen Fundierung der neuen Staatsordnung {bei grundsätzlicher Bejahung der parlamentarischen Demokratie) wünschbar, ob sie unter den gegebenen Umständen überhaupt möglich gewesen wäre, ohne daß die innenpolitische Situation außer Kontrolle geriet34_ Daß dies ein Feld der Kontroversen ist und aller Voraussicht nach auch bleiben wird, ungeachtet möglicher weiterer Fortschritte der Forschung, hat einen leicht einsehbaren Grund: Bei der Erörterung so diffiziler Probleme wie derjenigen von Handlungsspielräumen und Entscheidungsalternativen muß immer in Grenzen auch hypothetisch argumentiert werden. Der Disput ist hier - anders als etwa bei der Frage, wie die Arbeiter- und Soldatenräte gebildet wurden und wie sie zusammengesetzt waren - nicht allein durch Rückgriff auf die quellenmäßige Evidenz zu entscheiden. Der Historiker ist nicht in der Lage, eine durch unwiderlegliche "Beweise" abgesicherte Aussage darüber zu machen, wie die weitere geschichtliche Entwicklung verlaufen wäre, wenn in einer bestimmten historischen Situation die verantwortl ich Handelnden einen anderen Weg als den tatsächlich beschrittenen eingeschlagen hätten. Der Historiker ist aber sehr wohl in der Lage, eine Entscheidungssituation als solche nach allen Seiten hin auf der Grundlage der Quellen präzise zu analysieren. Dazu gehört z. B. eine möglichst genaue Erfassung der im Entscheidungszeitraum verfochtenen Konzeptionen und der zu ihrer Realisierung verfügbaren Kräfte- 34 Zur Diskussion um die Handlungsspielräume sozialdemokratischer Politik 1918/19 vgl. die kontroversen Beiträge von Reinhard Rürup und Eckhard ~.esse in dem in Anm. 27 angeführten Sammelband. Rürup vertritt - jede Uberspitzung vermeidend und um gerechtes Urteil bemüht - die ebertkritische Position und akzentuiert eindringlich die Möglichkeit einer alternativen politischen Strategie der MSPD. Jesse hebt auf die innere und äußere Zwangslage ab und bewertet es positiv, daß die Revolutionsregierung ihren schmalen Handlungsspielraum nicht zur Einleitung einschneidender Strukturreformen ausgeschöpft hat.

18 30 31 potentiale; eine sorgfältige Prüfung der divergenten Lagebeurteilungen sowie der aus diesen abgeleiteten Prognosen über die voraussichtliche weitere Entwicklung - unter dem Gesichtspunkt, ob sich diese Prognosen später als richtig oder falsch erwiesen haben; Feststellungen über die Zweck-Mittel-Relation bei den verschiedenen, am politischen Ringen beteiligten Gruppierungen, d. h. die Frage, inwieweit sie die ihnen jeweils zu Gebote stehenden Ressourcen effektiv eingesetzt haben, um das erstrebte Ziel zu erreichen. Bei umfassender Quellenauswertung unter Einsatz derartiger Analyseinstrumente kann die neuere Revolutionsforschung für ihre Einschätzung von Handlungsspielräumen und Entscheidungsalternativen nach meiner Auffassung die stichhaltigeren Argumente ins Feld führen. Es läßt sich m. E. überzeugend dartun, daß die SPD-Führung in den November-, Dezember- und Januarwochen den ihr zur Verfügung stehenden Handlungsspielraum nicht ausreichend genutzt hat, um den Abbau obrigkeitsstaatlicher Strukturen voranzutreiben und unübersehbare Zeichen zu setzen, die nicht zuletzt der eigenen Anhängerschaft deutlich signalisiert hätten, daß in der neuen staatlichen Ordnung eine merkliche Verschiebung der politischen und gesellschaftlichen Machtverhältnisse zugunsten der Arbeiterschaft erfolgte. Um es mit einer Formulierung Heinrich August Winklers zu sagen: "Die Sozialdemokraten hätten bei stärkerem politischen Gestaltungswillen mehr verän- ' dern können und weniger bewahren müssen"35_ Am Schluß seines monumentalen dreibändigen Werkes "Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik" zieht Heinrich August Winkler folgendes Fazit: "Die Sozialdemokraten erstrebten 1918 die parlamentarische Demokratie und damit eine Staatsform, die der deutschen Gesellschaft ein ihrem kulturellen und materiellen Entwicklungsstand entsprechendes Maß an politischer Freiheit zu geben verhieß. Sie verkannten, daß Parlamentarismus nirgendwo nur mit parlamentarischen Mitteln durchgesetzt worden ist. Die Chance, durch Reformen Strukturen zu verändern, die einer Demokratie entgegenstanden, war unmittelbar nach dem 9. November 1918 am größten. Sie wurde nicht genutzt. Die 35 Heinrich August Winkler, Vorbemerkung, in: Geschichte und Gesellschaft 8 (1 982), s. 5. Folge, ein Übermaß an gesellschaftlicher Kontinuität zwischen kaiserlichem Obrigkeitsstaat und demokratischer Republik, hinderte viele Sozialdemokraten daran, sich mit dem neuen Staat zu identifizieren. Die sozialdemokratische Machtscheu schwächte die parlamentarische Demokratie und gab so den ohnehin starken antiparlamentarischen Kräften im Bürgertum zusätzlichen Auftrieb"36. In der Tat: Wenn auch einzu räumen ist, daß jede Aussage über Möglichkeiten und Erfolgsaussichten einer alternativen Politik ein hypothetisches Element enthält, so ist doch ein eindeutiges Urteil möglich über die eingetretenen Folgen derjenigen Politik, die tatsächlich betrieben wurde. Seit Januar 1919 stand die politische Entwicklung im Zeichen einer zunehmenden Abwendung weiter Teile der Industriearbeiterschaft von der Mehrheitssozialdemokratie und einer starken Radikalisierung. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919 konnte die MSPD noch einen beachtlichen Wahlsieg davon tragen; aber bereits die Ergebnisse einiger Landtags- und Kommunalwahlen im Frühjahr 1919 sprechen eine beredte Sprache: Die SPD erlitt erhebliche, teilweise dramatisch zu nennende Stimmenverluste; die linke Konkurrenzpartei USPD erzielte große Gewinne und konnte in vielen Orten, zumal in den eigentlichen Arbeiterbezirken, die Mehrheitssozialdemokraten überflügeln37. Diese sahen sich nun, neben der vehementen Gegnerschaft der politischen Rechtskräfte - die den So Heinrich August Winkler, Der Weg in die Katastrophe. Arbeiter und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik 1930 bis 1933, Berlin/Bonn 1987, S Diese Interpretation - so Klaus Megerle mit Recht - "ist heute in der Geschichtsforschung nahezu unumstritten" (Zum Handlungsspielraum der Sozialde!')"lokratie in der Frühphase der Weimarer Republik, in: Werner Süß (Hrsg.), Ubergänge. Zeitgeschichte zwischen Utopie und Machbarkeit, Berlin 1989, S , hier: S. 177). Auf Reichsebene wurde die massive Kräfteverschiebung innerhalb des linken Spektrums erst bei der Reichstagswahl im Juni 1920 manifest: Die SPD erzielte nur noch 6, 104 Millionen Stimmen gegenüber 11,509 Millionen bei der Nationalversammlungswahl 1919, die USPD 5,046 Millionen gegenüber 2,317 Millionen 1919; in Prozentanteilen: einem Verlust der SPD von 16,2 % stand ein Gewinn der USPD von 10,3 % gegenüber. Selbst wenn man die 2, 1 % der KPD mitberücksichtigt, büßte die Linke insgesamt Stimmen und Prozentanteile ein. Eine präzise wahlhistorische Untersuchung zu den Landtags- und Gemeindewahlen 1919 ist ein dringendes Forschungsdesiderat.

19 32 33 zialdemokraten ihre moderate Politik während der Revolutionsmonate nicht dankten -, mit einer nicht minder vehementen, prinzipiell systemfeindlichen Opposition der äußersten Linken konfrontiert. Schon in den ersten Monaten der jungen Republik entwickelte sich so die fatale Grundkonstellation einer doppelten Bedrohung der Weimarer Demokratie, einer Bedrohung von links und von rechts. Die Deutschen tun sich schwer mit ihren Revolutionen, wurde eingangs gesagt. Weshalb sie sich mit der Revolution von 1918 in besonderem Maße und in besonderer Weise schwer taten und schwer tun, sollte aus dem Dargelegten deutlich geworden sein. Revolutionsgeschichte - diese generelle Behauptung dürfte zulässig sein - ist kein Feld, auf dem die einfachen Wahrheiten und die konsensträchtigen Urteile zu Hause sind, denn die historische Bewertung einer Revolution bewegt sich immer in einem delikaten Spannungsverhältnis zwischen gegenwartsbezogener politisch-gesellschaftlicher Einstellung und dem Bemühen um sachgerecht-emotionsfreie Vergangenheitsdeutung. Die "Nachgeschichte" der Novemberrevolution wurde darüber hinaus aber durch spezifische Momente bestimmt, die es bisher nicht dazu kommen ließen, daß diese Revolution einen festen Platz in einem auf die freiheitlich-demokratischen Traditionen orientierten Geschichtsbild erhalten hat. Die Novemberrevolution blieb behaftet mit dem Makel des Scheiterns - im Verständnis all derjenigen, die in den Revolutionsmonaten politisch aktiv waren, um einen wesentlich stärkeren politischen und gesellschaftlichen Machtwechsel zugunsten der Arbeiterschaft zu bewirken als jene Machtverteilung, die in der Weimarer Republik schließlich realisiert wurde. Gescheitert waren eben nicht nur die Bestrebungen der äußersten Linken; auch von dem, was viele, vielleicht die meisten Sozialdemokraten gewünscht und in der "sozialdemokratischen Phase" der Revolutionsbewegung während der November- und Dezemberwochen artikuliert hatten, wurde nur sehr wenig verwirklicht. Noch wirkungsmächtiger war indessen der Umstand, daß die Kräfte der politischen Rechten nicht erfolglos waren bei ihrem Bemühen, die Revolution - und den aus ihr hervorgegangenen Staat von Weimar - zum Symbol der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg zu stempeln, und daß sie es vermochten, dieses Bild der Revolution tief der kollektiven Erinnerung einzuprägen. Gerade vor dem Hintergrund einer jahre- und jahrzehntelangen Diffamierung der Revolutionsbewegung und der in den Revolutionsmonaten maßgebenden politischen Akteure ist die Rekonstruktionsleistung der neueren Revolutionsforschung nicht gering zu veranschlagen. Sie beweist, daß auch für die deutsche Revolution von 1918/1 9 gilt, was hinsichtlich der Erforschung der französischen Revolution von 1789 konstatiert wurde, "daß wissenschaftliche Erkenntnisfortschritte gemacht worden sind und gemacht werden können unabhängig von der politisch-gesellschaftlichen Einstellung, d. h. eine Demonstration, daß und wie Objektivierbarkeit möglich ist"38. Und wenn die Forschung zur Geschichte der Revolution von 1918 sehr klar auch die Defizite in Verlauf und Ergebnis dieser Revolution herausgearbeitet hat, so bietet das von ihr bereitgestellte Material doch vielfältige Ansatzpunkte, um die Revolutionsbewegung von 1918, die größte Massenbewegung der deutschen Geschichte, als eine Erscheinung zu würdigen, die gerade unter Gesichtspunkten einer freiheitlich-demokratischen Traditionsstiftung des Erinnerns wert ist. 38 Ernst Schulin, Die Französische Revolution, München 1988, S. 51.

Was danach geschah -Weimarer Republik ( )

Was danach geschah -Weimarer Republik ( ) Was danach geschah -Weimarer Republik (1919-1933) Parlamentarische Demokratie Vertreter: Phillip Scheidemann, Friedrich Ebert (SPD) Konzept: -Volk wählt Vertreter -Vertreter haben freies Mandat -bilden

Mehr

Arbeitsblatt 8 Ende des Ersten Weltkrieges

Arbeitsblatt 8 Ende des Ersten Weltkrieges Arbeitsblätter des in Kooperation gefördert Volksbundes Deutsche mit durch Kriegsgräberfürsorge e.v. Arbeitsblatt 8 Ende des Ersten Weltkrieges Arbeitsaufträge: 1. Überlegt in Kleingruppen, welche Gründe

Mehr

über das Maß der Pflicht hinaus die Kräfte dem Vaterland zu widmen.

über das Maß der Pflicht hinaus die Kräfte dem Vaterland zu widmen. Sperrfrist: 16. November 2014, 13.00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort. Grußwort des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, bei der

Mehr

Der Tag von Potsdam - Hitlers Aufstieg zur Macht zwischen Nationalsozialismus und Preußentum

Der Tag von Potsdam - Hitlers Aufstieg zur Macht zwischen Nationalsozialismus und Preußentum Geschichte Jane Jannke Der Tag von Potsdam - Hitlers Aufstieg zur Macht zwischen Nationalsozialismus und Preußentum Studienarbeit Inhaltsverzeichnis Einleitung... 2 1. Quellenkritik... 2 1.1 Vorstellung

Mehr

Bildungsstandards für Geschichte. Kursstufe (4-stündig)

Bildungsstandards für Geschichte. Kursstufe (4-stündig) Stoffverteilungsplan und Geschehen Baden-Württemberg 11 Band 1 Schule: 978-3-12-430016-4 Lehrer: und Geschehen und Geschehen 1. Prozesse der Modernisierung in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft seit

Mehr

Im Original veränderbare Word-Dateien

Im Original veränderbare Word-Dateien Novemberrevolution und der Friedensvertrag von Versailles Aufgabe 1 Nennt die Gründe für die Meuterei der Matrosen in Wilhelmshaven. Aufgabe 2 Überlegt, warum sich auch Arbeiter den Aufständen in Kiel

Mehr

Imperialismus und Erster Weltkrieg Hauptschule Realschule Gesamtschule Gymnasium Inhaltsfeld 8: Imperialismus und Erster Weltkrieg

Imperialismus und Erster Weltkrieg Hauptschule Realschule Gesamtschule Gymnasium Inhaltsfeld 8: Imperialismus und Erster Weltkrieg Imperialismus Hauptschule Realschule Gesamtschule Gymnasium Inhaltsfeld 8: Imperialismus Inhaltsfeld 6: Imperialismus Inhaltsfeld 8: Imperialismus 8. Inhaltsfeld: Imperialismus Inhaltliche Schwerpunkte

Mehr

Selbstüberprüfung: Europa und die Welt im 19. Jahrhundert. 184

Selbstüberprüfung: Europa und die Welt im 19. Jahrhundert. 184 3 01 Europa und die Welt im 19 Jahrhundert 8 Orientierung: Vormärz und Revolution (1815 1848) 10 Entstehung, Entwicklung und Unterdrückung der liberal-nationalen Bewegung (1813/15 1848) 12 Training: Interpretation

Mehr

Faschismus und Anti-Faschismus in Großbritannien

Faschismus und Anti-Faschismus in Großbritannien Englisch Florian Schumacher Faschismus und Anti-Faschismus in Großbritannien Studienarbeit Inhaltsverzeichnis I. Der Faschismus in Großbritannien vor 1936... 2 1. Die Ausgangssituation Anfang der zwanziger

Mehr

Unterschiedliche Geschichtsbilder und den Umgang mit verschiedenen Quellen kennen lernen Aktualität der Vergangenheit erfassen

Unterschiedliche Geschichtsbilder und den Umgang mit verschiedenen Quellen kennen lernen Aktualität der Vergangenheit erfassen FACHBEREICH GESCHICHTE Inhalte und Kompetenzen Geschichte und Geschichtswissenschaft im Wandel der Zeit Unterschiedliche Geschichtsbilder und den Umgang mit verschiedenen Quellen kennen lernen Aktualität

Mehr

der die und in den von zu das mit sich des auf für ist im dem nicht ein eine als auch es an werden aus er hat daß sie nach wird bei

der die und in den von zu das mit sich des auf für ist im dem nicht ein eine als auch es an werden aus er hat daß sie nach wird bei der die und in den von zu das mit sich des auf für ist im dem nicht ein eine als auch es an werden aus er hat daß sie nach wird bei einer um am sind noch wie einem über einen so zum war haben nur oder

Mehr

Schulcurriculum Geschichte (Stand: August 2012) Klasse 11/ J1 (2-stündig)

Schulcurriculum Geschichte (Stand: August 2012) Klasse 11/ J1 (2-stündig) Schulcurriculum Geschichte (Stand: August 2012) Klasse 11/ J1 (2-stündig) Inhalte Kompetenzen Hinweise Themenbereich: 1. Prozesse der Modernisierung in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft seit dem 18.

Mehr

Allesamt Faschisten? Die 68er und die NS-Vergangenheit

Allesamt Faschisten? Die 68er und die NS-Vergangenheit Geschichte Tatjana Schäfer Allesamt Faschisten? Die 68er und die NS-Vergangenheit Studienarbeit FU Berlin Krieg und Kriegserinnerung in Europa im 19. und 20. Jahrhundert Sommersemester 2007 Allesamt Faschisten?

Mehr

Arbeitsblatt 2 Kriegsbegeisterung am Anfang des Ersten Weltkrieges Trauer und Tote am Ende

Arbeitsblatt 2 Kriegsbegeisterung am Anfang des Ersten Weltkrieges Trauer und Tote am Ende Arbeitsblätter des in Kooperation gefördert Volksbundes Deutsche mit durch Kriegsgräberfürsorge e.v. Arbeitsblatt 2 Kriegsbegeisterung am Anfang des Ersten Weltkrieges Trauer und Tote am Ende Die vor euch

Mehr

Geschichte und Geschehen

Geschichte und Geschehen Geschichte und Geschehen Oberstufe Nord rhei n-westfa len Autorinnen und Autoren: Tobias Arand (Heidelberg) Daniela Bender (Hanau) Michael Brabänder (Groß-Gerau) Christine Dzubiel (Bonn) Michael Epkenhans

Mehr

Schulinternes Curriculum Geschichte, Jahrgang 9

Schulinternes Curriculum Geschichte, Jahrgang 9 Wilhelm-Gymnasium Fachgruppe Geschichte Schulinternes Curriculum Jg. 9 Seite 1 von 5 Schulinternes Curriculum Geschichte, Jahrgang 9 Kaiserreich, Imperialismus und Erster Weltkrieg / Veränderungen in Europa

Mehr

NATIONALISMUS, NATIONALSTAAT UND DEUTSCHE IDENTITÄT IM 19. JAHRHUNDERT 8

NATIONALISMUS, NATIONALSTAAT UND DEUTSCHE IDENTITÄT IM 19. JAHRHUNDERT 8 3 01 NATIONALISMUS, NATIONALSTAAT UND DEUTSCHE IDENTITÄT IM 19. JAHRHUNDERT 8 DIE DEUTSCHE NATIONALBEWEGUNG IN VORMÄRZ UND REVOLUTION (1815 1848) 10 Orientierung: Die deutsche Nationalbewegung in Vormärz

Mehr

Grundkurs Q 1/1 Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 19. und 20. Jahrhundert Ein deutscher Sonderweg?

Grundkurs Q 1/1 Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 19. und 20. Jahrhundert Ein deutscher Sonderweg? Grundkurs Q 1/1 Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 19. und 20. Jahrhundert Ein deutscher Sonderweg? Vorhabenbezogene Konkretisierung: Unterrichtssequenzen Zu entwickelnde Kompetenzen

Mehr

WOLFRA MEYER zu UPTRUP. Kampf gegen die. jüdische Weltverschwörung" Propaganda und Antisemitismus der Nationalsozialisten bis METROPOL

WOLFRA MEYER zu UPTRUP. Kampf gegen die. jüdische Weltverschwörung Propaganda und Antisemitismus der Nationalsozialisten bis METROPOL WOLFRA MEYER zu UPTRUP Kampf gegen die jüdische Weltverschwörung" Propaganda und Antisemitismus der Nationalsozialisten 19 19 bis 194 5 METROPOL ... Inhalt.. I. Einleitung.... i i 2. Interpretationen des

Mehr

Stoffverteilungsplan Schleßwig Holstein

Stoffverteilungsplan Schleßwig Holstein Stoffverteilungsplan Schleßwig Holstein mitmischen 3 Ausgabe A Lehrer: Schule: Lehrplan Geschichte, Hauptschule (Jahrgangsstufe 7-9) Inhalte mitmischen 3 Mein Unterrichtsplan Die gescheiterte Demokratie

Mehr

nationalismus, nationalstaat und deutsche identität im 19. jahrhundert 8

nationalismus, nationalstaat und deutsche identität im 19. jahrhundert 8 3 01 nationalismus, nationalstaat und deutsche identität im 19 jahrhundert 8 Die deutsche nationalbewegung in vormärz und revolution (1815 1848) 10 Orientierung: Die deutsche Nationalbewegung in Vormärz

Mehr

Ausstellung Que reste t il de la Grande Guerre? Was bleibt vom Ersten Weltkrieg?

Ausstellung Que reste t il de la Grande Guerre? Was bleibt vom Ersten Weltkrieg? Ausstellung Que reste t il de la Grande Guerre? Was bleibt vom Ersten Weltkrieg? Der Erste Weltkrieg: Ein Konflikt gekennzeichnet durch massenhafte Gewalt 1. Raum: Die Bilanz: eine zerstörte Generation

Mehr

Schulinternes Curriculum Sek. II Geschichte des Gymnasium der Stadt Frechen Q2

Schulinternes Curriculum Sek. II Geschichte des Gymnasium der Stadt Frechen Q2 Unterrichtsvorhaben nach KLP Sek II Geschichte 1 Internationale Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg : SK 3, SK 4 MK 2, MK 7 : UK 2, UK 7 Die Zeit des Nationalsozialismus Voraussetzungen, Herrschaftsstrukturen,

Mehr

Der Hitlerputsch 1923

Der Hitlerputsch 1923 Geschichte Sabrina Döppl Der Hitlerputsch 1923 Studienarbeit 1 Universität Bayreuth WS 2003/2004 Bayerische Landesgeschichte Hauptseminar: Bayern in der Weimarer Republik Der Hitlerputsch 1923 Sabrina

Mehr

Grußwort des Herrn Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler zum 25. Jahrestag der friedlichen Revolution am 09. Oktober 2014

Grußwort des Herrn Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler zum 25. Jahrestag der friedlichen Revolution am 09. Oktober 2014 Grußwort des Herrn Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler zum 25. Jahrestag der friedlichen Revolution am 09. Oktober 2014 (Anrede) der 9. Oktober 1989 war der Höhepunkt der friedlichen Revolution. Mehr

Mehr

Demokratietheorien im Vergleich

Demokratietheorien im Vergleich Politik Simone Prühl Demokratietheorien im Vergleich Rezension / Literaturbericht Theoretical Debates in the Literature Demokratietheorie(n) im Vergleich Lehrstuhl für Politische Systeme Universität Bamberg

Mehr

Sozialismus und Kommunismus im Wandel

Sozialismus und Kommunismus im Wandel Klaus Schönhoven/ Dietrich Staritz (Hrsg Sozialismus und Kommunismus im Wandel Hermann Weber zum 65. Geburtstag Inhalt Vorwort... 9 I. Sozialismus - Idee und Programm... 11 Helmut Fleischer Karl Marx und

Mehr

Buchner informiert. Vorläufiger Rahmenlehrplan Gymnasiale Oberstufe Geschichte, Land Brandenburg

Buchner informiert. Vorläufiger Rahmenlehrplan Gymnasiale Oberstufe Geschichte, Land Brandenburg Vorläufiger Rahmenlehrplan Gymnasiale Oberstufe Geschichte, Land Brandenburg Buchners Kolleg Geschichte Ausgabe Brandenburg C. C. BUCHNERS VERLAG 1. Kurshalbjahr: Wandel und Revolutionen in Vormoderne

Mehr

Geschichte erinnert und gedeutet: Wie legitimieren die Bolschewiki ihre Herrschaft? S. 30. Wiederholen und Anwenden S. 32

Geschichte erinnert und gedeutet: Wie legitimieren die Bolschewiki ihre Herrschaft? S. 30. Wiederholen und Anwenden S. 32 Stoffverteilungsplan Nordrhein-Westfalen Schule: 978-3-12-443030-4 Lehrer: Kernplan Geschichte 9. Inhaltsfeld: Neue weltpolitische Koordinaten Russland: Revolution 1917 und Stalinismus 1) Vom Zarenreich

Mehr

Geschichte - betrifft uns

Geschichte - betrifft uns 1983 9 Weltwirtschaftskrise 1929-1933, Ursachen und Folgen (n.v.) 10 Armut und soziale Fürsorge vor der Industrialisierung 11 Frieden durch Aufrüstung oder Abrüstung 1918-1939 12 Europa zwischen Integration

Mehr

Stoffverteilungsplan. Pflichtmodul: Nationalsozialismus und deutsches Selbstverständnis

Stoffverteilungsplan. Pflichtmodul: Nationalsozialismus und deutsches Selbstverständnis Buchner informiert C.C.Buchner Verlag Postfach 12 69 96003 Bamberg Stoffverteilungsplan Pflichtmodul: Nationalsozialismus und deutsches Selbstverständnis Epoche: Perspektive: Kategorien: Dimensionen: Neuzeit

Mehr

Martin Roy. Luther in der DDR. Zum Wandel des Lutherbildes in der DDR-Geschichtsschreibung. Mit einer dokumentarischen Reproduktion

Martin Roy. Luther in der DDR. Zum Wandel des Lutherbildes in der DDR-Geschichtsschreibung. Mit einer dokumentarischen Reproduktion Martin Roy Luther in der DDR Zum Wandel des Lutherbildes in der DDR-Geschichtsschreibung Mit einer dokumentarischen Reproduktion Bochum 2000 Vorwort des Herausgebers 9 Vorwort 11 1 Einleitung 13 2 Begriffsklärung

Mehr

Unterrichtsentwurf: Die Ideologie des Nationalsozialismus

Unterrichtsentwurf: Die Ideologie des Nationalsozialismus Geschichte Andreas Dick Unterrichtsentwurf: Die Ideologie des Nationalsozialismus Weltanschauung - Grundprinzip und gesellschaftliche Ordnung Unterrichtsentwurf RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG Historisches

Mehr

VOLKISCHE WISSENSCHAFT

VOLKISCHE WISSENSCHAFT VOLKISCHE WISSENSCHAFT Gestalten und Tendenzen der deutschen und österreichischen Volkskunde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Helmut Paul Fielhauer gewidmet Herausgegeben von Wolfgang Jacobeit

Mehr

kultur- und sozialwissenschaften

kultur- und sozialwissenschaften Helga Grebing Überarbeitung und Aktualisierung: Heike Dieckwisch Debatte um den Deutschen Sonderweg Kurseinheit 2: Preußen-Deutschland die verspätete Nation? kultur- und sozialwissenschaften Das Werk ist

Mehr

VII. Arbeiter und Arbeiterinnen! VIII. Die Dezembermänner von 1915 IX. Briefe und Verordnungen zum zweiten politischen Massenstreik

VII. Arbeiter und Arbeiterinnen! VIII. Die Dezembermänner von 1915 IX. Briefe und Verordnungen zum zweiten politischen Massenstreik INHALT 5 Inhalt Einleitung zur Neuausgabe 7 Band I Vom Kaiserreich zur Republik 5 1. Die Ideen der proletarischen Revolution 2. Die deutsche Bourgeoisie und der Weltkrieg 3. Die Stellung der Sozialdemokratie

Mehr

Der halbierte Rechtsstaat

Der halbierte Rechtsstaat Der halbierte Rechtsstaat Demokratie und Recht in der frühen Bundesrepublik und die Integration von NS-Funktionseliten Bearbeitet von Sonja Begalke, Dr. Claudia Fröhlich, Dr. Stephan Alexander Glienke

Mehr

Inhalt. Statt einer Einleitung 1 Lust auf Demokratie? 11 2 Oder Demokratiefrust? 13

Inhalt. Statt einer Einleitung 1 Lust auf Demokratie? 11 2 Oder Demokratiefrust? 13 Inhalt Statt einer Einleitung 1 Lust auf Demokratie? 11 2 Oder Demokratiefrust? 13 I Demokratie macht Staat 3 Was heißt überhaupt Demokratie? 15 4 Was ist der Unterschied zwischen Demokratie und Republik?

Mehr

DIE FOLGEN DES ERSTEN WELTKRIEGES Im Jahr 1918 verlieren die Deutschen den Ersten Weltkrieg und die Siegermächte GROßBRITANNIEN, FRANKREICH und die

DIE FOLGEN DES ERSTEN WELTKRIEGES Im Jahr 1918 verlieren die Deutschen den Ersten Weltkrieg und die Siegermächte GROßBRITANNIEN, FRANKREICH und die DIE FOLGEN DES ERSTEN WELTKRIEGES Im Jahr 1918 verlieren die Deutschen den Ersten Weltkrieg und die Siegermächte GROßBRITANNIEN, FRANKREICH und die USA besetzten Deutschland. Deutschland bekommt im VETRAG

Mehr

Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Förderung der Menschenrechtserziehung in der Schule

Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Förderung der Menschenrechtserziehung in der Schule Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland xms325sw-00.doc Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Förderung der Menschenrechtserziehung in der

Mehr

Nationalsozialistische Diktatur

Nationalsozialistische Diktatur A Karl Dietrich Bracher/Manfred Funke Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.) Nationalsozialistische Diktatur 1933-1945 Eine Bilanz Droste Verlag Düsseldorf Inhalt Seite Vorwort 9 Zur Einführung 11 Karl Dietrich Bracher

Mehr

Der 9. November Adolf Hitler und Erich Ludendorff

Der 9. November Adolf Hitler und Erich Ludendorff Der 9. November 1923 Adolf Hitler und Erich Ludendorff Menschenansammlung am Odeonsplatz in München Hintergrund Der Wert der Mark sinkt seit dem Ende des Kriegs Januar 1923: französisch-belgische Truppen

Mehr

Es gilt das gesprochene Wort. Sperrfrist: Redebeginn

Es gilt das gesprochene Wort. Sperrfrist: Redebeginn Rede des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages anlässlich der Gedenkveranstaltung für Henning von Tresckow und die Opfer des 20. Juli 1944 am 21. Juli 2008 in Potsdam Es gilt das gesprochene Wort.

Mehr

Liebe Seminargäste, liebe Freundinnen und Freunde der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte,

Liebe Seminargäste, liebe Freundinnen und Freunde der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, NEWSLETTER 11 I 2013 Liebe Seminargäste, liebe Freundinnen und Freunde der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, vor wenigen Wochen ist unser Programmheft für das Jahr 2014 erschienen. Wir freuen uns sehr,

Mehr

Sperrfrist: Uhr. Rede des Präsidenten des Nationalrates im Reichsratssitzungssaal am 14. Jänner 2005 Es gilt das gesprochene Wort

Sperrfrist: Uhr. Rede des Präsidenten des Nationalrates im Reichsratssitzungssaal am 14. Jänner 2005 Es gilt das gesprochene Wort Sperrfrist: 16.00 Uhr Rede des Präsidenten des Nationalrates im Reichsratssitzungssaal am 14. Jänner 2005 Es gilt das gesprochene Wort Meine Damen und Herren! Wir haben Sie zu einer Veranstaltung ins Hohe

Mehr

Qualifikationsphase 1 und 2: Unterrichtsvorhaben III

Qualifikationsphase 1 und 2: Unterrichtsvorhaben III Qualifikationsphase 1 und 2: Unterrichtsvorhaben III Thema: Die Zeit des Nationalsozialismus Voraussetzungen, Herrschaftsstrukturen, Nachwirkungen und Deutungen I Übergeordnete Kompetenzen Die Schülerinnen

Mehr

Rahmenthema 3: Wurzeln unserer Identität. Strukturierung des Kurshalbjahres

Rahmenthema 3: Wurzeln unserer Identität. Strukturierung des Kurshalbjahres 4 Rahmenthema 3: Wurzeln unserer Identität Einstieg Orientierung: Wurzeln unserer Identität Kernmodul: Die Frage nach der deutschen Identität Die Frage nach der deutschen Identität Nation und Nationalismus

Mehr

Der Erste Weltkrieg. Abschiede und Grenzerfahrungen. Alltag und Propaganda. Fragen zur Ausstellung

Der Erste Weltkrieg. Abschiede und Grenzerfahrungen. Alltag und Propaganda. Fragen zur Ausstellung Der Erste Weltkrieg. Abschiede und Grenzerfahrungen. Alltag und Propaganda. Fragen zur Ausstellung Teil 1 Kriegsbeginn und Fronterlebnis Trotz seines labilen Gesundheitszustandes wurde der Mannheimer Fritz

Mehr

Paul. Was ist Demokratie? Geschichte und Gegenwart. Verlag C.H.Beck

Paul. Was ist Demokratie? Geschichte und Gegenwart. Verlag C.H.Beck Paul Was ist Demokratie? Geschichte und Gegenwart Verlag C.H.Beck INHALT I Einleitung: Fragen an Demokratie 9 II Anfänge Nicht wir: Die Erfindung der Demokratie in Athen 26 2 Herrschaft des Volkes: Funktionsweisen

Mehr

Es gilt das gesprochene Wort.

Es gilt das gesprochene Wort. Grußwort der Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann Teilnahme an der Veranstaltung Verteilung der Flugblätter der Weißen Rose Ausstellungseröffnung Ich

Mehr

Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers,Mein Kampf

Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers,Mein Kampf Othmar Plöckinger Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers,Mein Kampf 1922-1945 Eine Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte R. Oldenbourg Verlag München 2006 Inhaltsverzeichnis Vorwort IX Einleitung

Mehr

Konrad Adenauer. Die Demokratie ist für uns eine Weltanschauung" Reden und Gespräche ( )

Konrad Adenauer. Die Demokratie ist für uns eine Weltanschauung Reden und Gespräche ( ) Konrad Adenauer Die Demokratie ist für uns eine Weltanschauung" Reden und Gespräche (1946-1967) Im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung e.v. herausgegeben von Felix Becker \Tfl v/y 1998 Böhlau Verlag Köln

Mehr

Inhalte und Kategorien Grundbegriffe Basiskompetenzen Methodenschwerpunkte / Medien Evaluation Zeitansatz/ Stunde (Vorschlag)

Inhalte und Kategorien Grundbegriffe Basiskompetenzen Methodenschwerpunkte / Medien Evaluation Zeitansatz/ Stunde (Vorschlag) Klasse 9 Besonderheiten: 1 Längsschnitt Inhalte und Kategorien Grundbegriffe Basiskompetenzen Methodenschwerpunkte / Medien Evaluation Zeitansatz/ Stunde (Vorschlag) Die weltweite Auseinadersetzung um

Mehr

Kontroversen um Österreichs Zeitgeschichte

Kontroversen um Österreichs Zeitgeschichte Studien zur historischen Sozialwissenschaft 13 Kontroversen um Österreichs Zeitgeschichte Verdrängte Vergangenheit, Österreich-Identität, Waldheim und die Historiker von Gerhard Botz, Gerald Sprengnagel

Mehr

Rapoport: Eine Klassifikation der Konflikte

Rapoport: Eine Klassifikation der Konflikte Rapoport: Eine Klassifikation der Konflikte Das grundlegende Kennzeichen des menschlichen Konflikts ist das Bewußtsein von ihm bei den Teilnehmern. S. 222 Erste Klassifikation Teilnehmer Streitpunkte Mittel

Mehr

Adolf Hitler *

Adolf Hitler * Adolf Hitler *1889-1945 Prägende Ereignisse in Kindheit und Jugend Wie er zum Politiker wurde Die NSDAP Der Hitler-Putsch Hitlers Verurteilung Redeverbot und Staatenlosigkeit Hitlers Weg an die Macht Anfang

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Erläuterungen zu Joseph von Eichendorff: Das lyrische Schaffen

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Erläuterungen zu Joseph von Eichendorff: Das lyrische Schaffen Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Erläuterungen zu Joseph von Eichendorff: Das lyrische Schaffen Das komplette Material finden Sie hier: Download bei School-Scout.de

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Das 19. Jahrhundert - Das müssen Schüler in der Oberstufe wissen

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Das 19. Jahrhundert - Das müssen Schüler in der Oberstufe wissen Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Das 19. Jahrhundert - Das müssen Schüler in der Oberstufe wissen Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de Titel: Das

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Richard von Weizsäcker - "Zum 40. Jahrestag der Beendigung Gewaltherrschaft" (8.5.1985 im Bundestag in Bonn) Das komplette Material

Mehr

Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur. Und wir werden Russland aus den Angeln heben! Lenin und die Russische Revolution VORANSICHT

Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur. Und wir werden Russland aus den Angeln heben! Lenin und die Russische Revolution VORANSICHT Reihe 7 S 1 Verlauf Material Und wir werden Russland aus den Angeln heben! Lenin und die Russische Revolution Kathrin Stoffregen, Hamburg Gebt uns eine Organisation von Revolutionären und wir werden Russland

Mehr

Inhalt. Von den ersten Menschen bis zum Ende der Karolinger Vorwort

Inhalt. Von den ersten Menschen bis zum Ende der Karolinger Vorwort Inhalt Vorwort Von den ersten Menschen bis zum Ende der Karolinger... 1 1 Menschen in vorgeschichtlicher Zeit... 2 1.1 Von der Alt- zur Jungsteinzeit... 2 1.2 Metallzeit in Europa... 4 2 Ägypten eine frühe

Mehr

VIII. Tierisch kultiviert Menschliches Verhalten zwischen

VIII. Tierisch kultiviert Menschliches Verhalten zwischen Vorwort Den Abend des 9. November 1989 verbrachte ich in meinem WG-Zimmer in West-Berlin und lernte Statistik (für Kenner: Ich bemühte mich, den T-Test zu verstehen). Kann man sich etwas Blöderes vorstellen?

Mehr

Quelleninterpretation - Bericht eines Beteiligten über den Sturm auf die Bastille

Quelleninterpretation - Bericht eines Beteiligten über den Sturm auf die Bastille Geschichte Jacek Izdebski Quelleninterpretation - Bericht eines Beteiligten über den Sturm auf die Bastille In: Paschold Chris E., Gier Albert (Hrsg.): Die Französische Revolution. Ein Lesebuch mit zeitgenössischen

Mehr

Vorwort. 1. Gegenstand und Entwicklung des wissenschaftlichen Kommunismus 7

Vorwort. 1. Gegenstand und Entwicklung des wissenschaftlichen Kommunismus 7 Vorwort 1. Gegenstand und Entwicklung des wissenschaftlichen Kommunismus 7 1.1. Der Gegenstand des wissenschaftlichen Kommunismus 8 Bestandteil des Marxismus-Leninismus 8 Der Gegenstand 10 1.2. Methoden

Mehr

mögliche Semesterplanung zum Rahmenthema 1 (Abitur 2015)

mögliche Semesterplanung zum Rahmenthema 1 (Abitur 2015) mögliche Semesterplanung zum Rahmenthema 1 (Abitur 2015) Rahmenthema 1: Krisen, Umbrüche und Revolutionen Kernmodul: Theorien und Modelle zu Umbruchsituationen (KM) Wahlpflichtmodul: Republik seit dem

Mehr

Themenüberblick 11.1: Wie modern wurde die Welt um 1800?... 10

Themenüberblick 11.1: Wie modern wurde die Welt um 1800?... 10 Themenüberblick 11.1: Wie modern wurde die Welt um 1800?.................. 10 Kapitel 1: Die politischen Revolutionen in Amerika und Frankreich Ende des 18. Jahrhunderts............................ 14

Mehr

Ende des Kaiserreiches und Weimarer Republik ( )

Ende des Kaiserreiches und Weimarer Republik ( ) 1 Ende des Kaiserreiches und Weimarer Republik (1914-1933) - Veränderung der Rolle des Reichstages zwischen 1871 und 1914 ( Emanzipation des Reichstages ) - Entmachtung des Reichstages durch Ermächtigungsgesetzgebung

Mehr

110 Jahre SPD Fränkisch Crumbach 1906 Die Gründung des SPD Ortsvereines

110 Jahre SPD Fränkisch Crumbach 1906 Die Gründung des SPD Ortsvereines 1906 Die Gründung des SPD Ortsvereines Heinrich Bauer 1. Vorsitzender und ab 1910 erster SPD Gemeindevertreter 31 Gründungsmitglieder Öffentliche Vorstandssitzungen Monatliche Versammlungen 10min Redezeit

Mehr

Demokratisierung und Marktwirtschaft in der VR China

Demokratisierung und Marktwirtschaft in der VR China Wirtschaft Markus Schilling Demokratisierung und Marktwirtschaft in der VR China Studienarbeit Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Institut für Wirtschaftswissenschaften Kolloquium: Die

Mehr

Kapitalismus pur als jene zum Zuge kommen lassen, die gegen Spekulanten und

Kapitalismus pur als jene zum Zuge kommen lassen, die gegen Spekulanten und Der Geist des Widerspruchs martin dornis, 30.4.2011 1 Kommunismus scheint heute mehr als diskrediert. Niemand will die Revolution. Und jene, die sie wollen sind oft grußlicher als die Verteidiger des Bestehenden.

Mehr

Dieter Hein Die Revolution von 1848/ 49

Dieter Hein Die Revolution von 1848/ 49 Unverkäufliche Leseprobe Dieter Hein Die Revolution von 1848/ 49 144 Seiten, Paperback ISBN: 978-3-406-45119-5 Verlag C.H.Beck ohg, München Einleitung Über fast anderthalb Jahrhunderte ist die Revolution

Mehr

Darf die DDR als totalitär bezeichnet werden? - Chronik einer kontroversen deutschen Diskussion

Darf die DDR als totalitär bezeichnet werden? - Chronik einer kontroversen deutschen Diskussion Politik Kai Posmik Darf die DDR als totalitär bezeichnet werden? - Chronik einer kontroversen deutschen Diskussion Vordiplomarbeit Freie Universität Berlin Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften

Mehr

man könnte fast sagen: Ingolstadt ist zur Zeit historische Kapitale des Freistaats!

man könnte fast sagen: Ingolstadt ist zur Zeit historische Kapitale des Freistaats! Sperrfrist: 11. Juni 2015, 15.30 Uhr Es gilt das gesprochene Wort. Grußwort des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, bei der Eröffnung

Mehr

Beobachtung und fachliche Reflexion von Kindverhalten

Beobachtung und fachliche Reflexion von Kindverhalten Beobachtung und fachliche Reflexion von Kindverhalten In der öffentlichen Diskussion über Notwendigkeit und Richtung einer Reform der frühpädagogischen Praxis in Kindertageseinrichtungen stehen zurzeit

Mehr

Michael Lüders Iran: Der falsche Krieg Wie der Westen seine Zukunft verspielt

Michael Lüders Iran: Der falsche Krieg Wie der Westen seine Zukunft verspielt Unverkäufliche Leseprobe Michael Lüders Iran: Der falsche Krieg Wie der Westen seine Zukunft verspielt 175 Seiten, Klappenbroschur ISBN: 978-3-406-64026-1 Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.chbeck.de/10427521

Mehr

Zu den Grundrechten in der Weimarer Reichsverfassung

Zu den Grundrechten in der Weimarer Reichsverfassung Zu den Grundrechten in der Weimarer Reichsverfassung - Ausarbeitung - 2008 Deutscher Bundestag WD 3 3000 215/08 Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages Verfasser/in: Zu den Grundrechten in

Mehr

Rede im Deutschen Bundestag am 13. Februar Wir stehen langfristig zu dieser Unterstützung Rede zum ISAF-Einsatz der Bundeswehr

Rede im Deutschen Bundestag am 13. Februar Wir stehen langfristig zu dieser Unterstützung Rede zum ISAF-Einsatz der Bundeswehr Dr. Reinhard Brandl Mitglied des Deutschen Bundestages Rede im Deutschen Bundestag am 13. Februar 2014 Wir stehen langfristig zu dieser Unterstützung Rede zum ISAF-Einsatz der Bundeswehr Plenarprotokoll

Mehr

Wir sagen also, dass der Faschismus nicht einfach abstrakt mit dem Kapitalismus

Wir sagen also, dass der Faschismus nicht einfach abstrakt mit dem Kapitalismus Unterdrückung) der Faschismus eigentlich antritt, auf die Spitze getrieben werden: der im Kapitalismus allgegenwärtige antagonistische Klassengegensatz zwischen Bourgeoisie und Proletariat, der Widerspruch

Mehr

Deutschlands Verfassung

Deutschlands Verfassung Rudolf Weber-Fas Deutschlands Verfassung Vom Wiener Kongreß bis zur Gegenwart 1997 BOUVIER VERLAG BONN Inhalt Erster Teil: Vom Deutschen Bund zur Bundesrepublik Deutschland 1. Kapitel: Das Ende des alten

Mehr

Thema: Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 20. Jahrhundert

Thema: Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 20. Jahrhundert Qualifikationsphase 2: Unterrichtsvorhaben IV Thema: Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 20. Jahrhundert I Übergeordnete Kompetenzen en ordnen historische Ereignisse, Personen, Prozesse

Mehr

Geschichte und Gegenstand der Kriminalsoziologie

Geschichte und Gegenstand der Kriminalsoziologie Geschichte und Gegenstand der Kriminalsoziologie König, René: Theorie und Praxis in der Kriminalsoziologie. In: Sack, König (1968): Kriminalsoziologie. Frankfurt am Main: Akademischer Verlagsgesellschaft,

Mehr

Studienkurs. Politikwissenschaft. Samuel Salzborn. Demokratie. Theorien, Formen, Entwicklungen. Nomos

Studienkurs. Politikwissenschaft. Samuel Salzborn. Demokratie. Theorien, Formen, Entwicklungen. Nomos Studienkurs Politikwissenschaft Samuel Salzborn Demokratie Theorien, Formen, Entwicklungen Nomos 3782 Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Böhlau Verlag Wien Köln Weimar Verlag Barbara Budrich Opladen

Mehr

Rede des Abgeordneten Otto Wels vom 23. März 1933 vor dem Reichstag

Rede des Abgeordneten Otto Wels vom 23. März 1933 vor dem Reichstag Rede des Abgeordneten Otto Wels vom 23. März 1933 vor dem Reichstag Auszug aus dem Plenarprotokoll der Reichstagssitzung vom 23. März 1933 Otto Wels (SPD), Abgeordneter: Meine Damen und Herren! Der außenpolitischen

Mehr

Widerstand gegen den NS in der Region Eine Unterrichtsentwurf für die S II von Julia Schönthaler Thema

Widerstand gegen den NS in der Region Eine Unterrichtsentwurf für die S II von Julia Schönthaler Thema Widerstand gegen den NS in der Region Eine Unterrichtsentwurf für die S II von Julia Schönthaler Thema Trotz einer weitreichenden Anpassung an den Nationalsozialismus gab es auch Kritiker des NS- Regimes.

Mehr

Vortrage Reden Erinnerungen

Vortrage Reden Erinnerungen Vortrage Reden Erinnerungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH MaxPlanck Vorträge Reden Erinnerungen Herausgegeben von Hans Roos und Armin Hermann.~. T Springer Dr. Dr. Hans Roos Professor Dr. Max

Mehr

Wollte Deutschland den Ersten Weltkrieg?

Wollte Deutschland den Ersten Weltkrieg? Geschichte Jörn Fritsche Wollte Deutschland den Ersten Weltkrieg? Die Kontroverse zwischen Fritz Fischer und Egmont Zechlin zur Kriegsschuldfrage Studienarbeit Wollte Deutschland den Ersten Weltkrieg?

Mehr

H1HF2, GGK, Weimarer Republik,

H1HF2, GGK, Weimarer Republik, H1HF2, GGK, Weimarer Republik, 23.11.2005 Matthias Seifert Unterrichtsentwurf Schule: Hans-Thoma-Schule Klasse: H1HF2 Datum: 23.11.2005 Zeit: 7:45-8:30 Uhr Raum: 209 Thema der Unterrichtseinheit: Die Weimarer

Mehr

Rede von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer anlässlich der Festveranstaltung zum 100. Geburtstag Herbert von Karajans am 5. April 2008 in Salzburg

Rede von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer anlässlich der Festveranstaltung zum 100. Geburtstag Herbert von Karajans am 5. April 2008 in Salzburg Rede von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer anlässlich der Festveranstaltung zum 100. Geburtstag Herbert von Karajans am 5. April 2008 in Salzburg Sehr geehrte Frau Landeshauptfrau! Sehr geehrte Frau von

Mehr

Es gilt das gesprochene Wort

Es gilt das gesprochene Wort Rede OB in Susanne Lippmann anlässlich einer Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag am Sonntag, 13. November 2011, am Ehrenmal auf dem Münsterkirchhof Es gilt das gesprochene Wort 2 Anrede, es ist November,

Mehr

GEISTES- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN

GEISTES- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN Für die Korrigierenden Schweiz. Maturitätsprüfung Winter 2010 / Zürich Korrigierender.. erreichte Punktzahl.. Kand.-Nr. Note... Name / Vorname.. GEISTES- UND SOZIALWISSENSCHAFTEN Grundlagenfach: Geschichte

Mehr

Vom Ende des Ersten Weltkriegs- Grauens bis zum Beginn der Zweiten Weltkatastrophe

Vom Ende des Ersten Weltkriegs- Grauens bis zum Beginn der Zweiten Weltkatastrophe Vom Ende des Ersten Weltkriegs- Grauens bis zum Beginn der Zweiten Weltkatastrophe Ablauf! Russische Revolu,on! Ende des Ersten Weltkrieges! Pariser Friedenskonferenz! Weimarer Republik! Bedrohung der

Mehr

Günter Scholdt. Autoren über Hitler. Deutschsprachige Schriftsteller und ihr Bild vom Führer" BOUVIER VERLAG BONN

Günter Scholdt. Autoren über Hitler. Deutschsprachige Schriftsteller und ihr Bild vom Führer BOUVIER VERLAG BONN Günter Scholdt Autoren über Hitler Deutschsprachige Schriftsteller 1919-1945 und ihr Bild vom Führer" 1993 BOUVIER VERLAG BONN Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung: Methoden, Prämissen, Intentionen 11 2. Führerbegriff

Mehr

Junge Theologen im >Dritten Reich<

Junge Theologen im >Dritten Reich< Wolfgang Scherffig Junge Theologen im >Dritten Reich< Dokumente, Briefe, Erfahrungen Band 1 Es begann mit einem Nein! 1933-1935 Mit einem Geleitwort von Helmut GoUwitzer Neukirchener Inhalt Helmut GoUwitzer,

Mehr

Es erfüllt mich mit Stolz und mit Freude, Ihnen aus Anlass des

Es erfüllt mich mit Stolz und mit Freude, Ihnen aus Anlass des Grußwort des Präsidenten des Sächsischen Landtags, Dr. Matthias Rößler, zum Festakt anlässlich des 10. Jahrestages der Weihe in der Neuen Synagoge Dresden am 13. November 2011 Sehr geehrte Frau Dr. Goldenbogen,

Mehr

Politik Wirtschaft Gesellschaft

Politik Wirtschaft Gesellschaft Inhaltsverzeichnis 28 Jahre Berliner Mauer Einstimmung 3 1. Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg 4 2. Der Kalte Krieg 6 3. Die Teilung Deutschlands 8 4. Das deutsche Wirtschaftswunder 10 5. Der Bau der

Mehr

Die charismatische Herrschaft Adolf Hitlers. Analyse seiner Redekunst

Die charismatische Herrschaft Adolf Hitlers. Analyse seiner Redekunst Marcel Schulz Aus der Reihe: e-fellows.net schüler-wissen e-fellows.net (Hrsg.) Band 4 Die charismatische Herrschaft Adolf Hitlers. Analyse seiner Redekunst Facharbeit (Schule) Johannes Althusius Gymnasium

Mehr

Zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a priori

Zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a priori Geisteswissenschaft Pola Sarah Zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a priori Essay Essay zu Immanuel Kant: Die Metaphysik beruht im Wesentlichen auf Behauptungen a

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Verzeichnis der Abkürzungen 12

Inhaltsverzeichnis. Verzeichnis der Abkürzungen 12 Inhaltsverzeichnis Verzeichnis der Abkürzungen 12 Einleitung 15 1. Fragestellung 15 2. Begriffsbestimmung: Konversion 19 3. Forschungsstand und Quellenlage 21 4. Methodik 29 5. Aufbau 32 Herkunft, Umfeld

Mehr